Hey liebes Forum,
Ich weiß, dass ich derzeit bereits mit zwei Geschichten (noch nicht beendet) in diesem Forum beschäftigt bin, aber heute auf dem Heimweg schoss mir eine wunderschöne Geschichte durch den Kopf. Wie sicher einige Mitglieder schon unschwer erkannt haben, bin ich ein großer Herr der Ringe Fan und während ich auf dem Heimweg Howard Shores Meisterwerk anhören durfte, kamen mir plötzlich einige fantastische Gedanken.
Der Folgende Prolog ist lediglich ein Gedanke, der mir auf dem Heimweg entsprungen ist. Ich würde mich riesig freuen, wenn ihr mir eine kleine Rückmeldung geben könntet.
LG Lehaidin
Prolog:
Es war kalt.
Elion quälte sich durch die Schneemassen und seine Füße, wenn sie überhaupt noch an seinem Körper weilten, hatten jedes Gefühl in sich verloren. Drei Wochen war er nun schon in den schier unendlichen Eislanden von Forodwaith unterwegs, aber die Ered Mithrin wollten kein Bisschen näher kommen.
Er hatte sich den dunkelbraunen Umhang eng um den Körper geschlungen und an seiner Kapuze hingen kleine Eiszapfen, während sein Atem dicke Nebelschwaden in das Schneetreiben blies. Ein dunkelroter Kristall schimmerte wärmend auf der Spitze seines schwarzen Stabs aus Ebenholz, auf welchen er sich bei jedem Schritt stützte. Elion spürte die Schneeflocken wie eisige Stacheln in seinem Gesicht und der eisige Wind ließ seinen Mundschutz gefrieren.
Jeder Schritt versank gut einen Meter im frischen Neuschnee und Elions Spuren verschwanden so schnell wie sie gekommen waren.
Mittelerde.
Das war das Land, in welches ihn sein Vater vor seinem Tod geschickt hatte. Elion wusste nur wenig über die sagenumwobene Welt. Nur selten waren Waldläufer durch die große Eiswüste bis nach Nordhalm gekommen. Der Stadt seines Vaters, seine Heimat. Doch die wenigen Wanderer und Abenteurer, die den Weg in die Nördlichen Lande heil überstanden hatten, erzählten von den gewaltigen Kriegen und dem Bösen, das schon seit jeher versuchte, Fuß zu fassen in Mittelerde.
Nur selten fielen Namen, eher ein Flüstern verriet von den Helden der Menschen und Elben. Aragorn und Legolas. Namen, die durch die Tavernen in Nordhalm schlichen wie eine Katze durch das Dickicht, wenn sie jagte.
Während Elion den Ered Mithrin näher kam, dachte er an seine Familie. Seine Eltern hatte er beide verloren, aber noch immer hallten die Worte seines Vaters in seinem Kopf wieder:
"Reise nach Süden in das Land in dem die Sonne wohnt und finde das Kind des Feuers. Finde das Kind in dem sich der Mond und die Sonne spiegeln. Versprich es mir, nur so kannst du die Königin des Eises aufhalten."
Er wusste noch immer nicht, was die Worte seines Vaters bedeuteten. Ein Land in dem die Sonne wohnte? Ein Kind des Feuers in dem sich die Sonne und der Mond wiederspiegelten? Elion war ratlos.
Doch die Königin des Frostes hatte ihn vertrieben. Nordhalm war gefallen und Elion musste fliehen.
Während er gerade über seine Flucht nachdachte und die Königin des Eises für ihre Taten verfluchte, ertönte Wolfsgeheul.
Er horchte auf.
Ein weiteres Mal durchschnitt das Wolfsgeheul das Schneetreiben und Elion zuckte zusammen. Er wurde verfolgt. Es war schwer abzuschätzen, wo sich die Wölfe befanden, aber Elion rannte los. Der Schnee peitschte um ihn und in seine Stiefel drang der Schnee ein, doch Elion rannte. Er wusste wer oder was ihn verfolgte. Die Königin des Eises hatte ihre Wölfe losgeschickt um ihn zu töten.
Minuten vergingen und Elion stoppte. Er war erschöpft und musste atmen, sein Körper war verschwitzt und die Winde ließen ihn die Kälte noch deutlicher spüren. Er blickte auf.
Die Ered Mithrin lagen vor ihm und nur noch wenige Minuten entfernt. Falls er es schaffen sollte, konnte er am Fuße der Berge gegen die Wölfe kämpfen, aber hier in der ewigen Eiswüste standen seine Chancen übermäßig schlecht.
Die Wölfe waren schnell und ihre Pfoten konnten selbst im Schnee geschmeidig und flink ihre Richtungen wechseln, was eine Verteidigung nur umso schwerer machte.
Kein Baum und kein Fels konnten Elion hier Deckung bieten.
Er rannte weiter. Elion spürte, wie seine Verfolger näher kamen, er bildete sich ein, die Pfote der Wölfe auf dem Schnee zu hören, aber immer wenn er sich umblickte sah er nur weißes Schneetreiben.
Gerade erreichte er den Fuß des Berges und kraxelte die ersten Steigungen hinauf, als das Wolfsgeheul erneut ertönte. Die Wölfe hatten ihn erreicht. Er konnte sie noch nicht sehen, aber das Geheul formierte sich um ihn herum. Sie kommunizierten und trieben Elion in die Enge. Er war umzingelt.
Langsam schritt Elion rückwärts und suchte Deckung an einem Felsblock in der Größe eines Bauernhauses. Dann sah er den ersten Wolf. Er war so groß wie ein Pferd und auf seinem Rücken saß ein Eistroll so hoch wie ein Stadttor.
Langsam pirschte der Wolf vor und um ihn herum wurden die anderen Wölfe und ihre Reiter sichtbar. Zwei Dutzend Wölfe tauchten um Elion herum auf und er presste sich dicht an den Fels.
Dann geschahen mehrer Dinge auf einmal.
Der vorderste Wolf sprang urplötzlich nach vorne und Elion hob seinen Stab, er hatte den Zauber schon lange vorbereitet und nun ließ er den Feuerstoß in Richtung des Wolfes los.
Noch während das Feuer aus seinem Stab schoss und den Wolf im Gesicht traf, gab der Boden unter ihm nach. Elion fiel, er wusste nicht wohin er fiel, aber das Schneetreiben um ihn herum verschwand und Dunkelheit verschlang ihn wie eine Schlange ihre Beute.
Mit einem dumpfen Aufprall landete er in der Dunkelheit.
Etwas weiches bedeckte den steinigen Boden unter ihm und der junge Zauberer starrte in die bedrückende Finsternis.