Ymir "Die Lichter von Dunhaven"

Es gibt 730 Antworten in diesem Thema, welches 111.188 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. Mai 2024 um 23:28) ist von Etiam.

  • Hey Etiam

    woah...jetzt wird`s ja voll spooky. :thumbup: Ich finde, diese schleichende Erkenntnis, dass dieser Ort irgendetwas mit Tjelvar und Frod gemacht hat und sie in ihrem Handeln und ihren Gefühlen beeinflusst, sehr gut initiiert. Man bekommt förmlich Gänsehaut beim Lesen.

    Bin schon sehr gespannt, woher diese Gefahr rührt. Ein paar Theorien hätte ich natürlich. Aber ich warte mal geduldig ab :gamer:

    Alles andere hat netterweise Tariq ja schon recht ausführlich erwähnt. Vor allem die Zeitfehler waren mir ebenfalls aufgefallen. Aber das kannst du ja mit Leichtigkeit ausmerzen :)

  • Hi @Etiam,

    spannende Fortsetzung. Endlich erfährt man wie es um Tjelvar und Frod steht. Hat man zuerst den Eindruck das Frod allmählich den Verstand verliert stellt sich im Lauf des Kapitels heraus das ein geheimnisvolles Etwas versucht die beiden zu manipulieren. Was ich mich dabei gefragt habe ist wie sich das langfristig auf die geistige Gesundheit der beiden auswirkt? Sie wissen nun zwar Bescheid über die Bedrohung aber sich direkt dagegen schützen können sie sich anscheinend nicht. Dazu noch das Problem das man den Urheber nicht kennt, sind das hervorragende Aussichten eine gestandene Paranoia zu entwickeln.

    :panik:

    Zum Schluß gibts noch eine Andeutung was Frod den für magische Fähigkeiten hat.

    Insgesamt wieder ein gelungenes Kapitel

    noch ein paar kleine Anmerkungen von mir

    Spoiler anzeigen
    Zitat

    Es war ganz leise und Tjelvar strengte sich an, um es überhaupt zu hören.

    Hier fehlt meiner Meinung nach ein Wörtchen

    Zitat


    In all den Jahren hatte er ihn nur einmal Tränen vergießen sehen und das völlig verständlich

    Hier auch noch eins.

    Zitat

    knetete die Fingerspitzen seiner Handschuhe

    Knetet er hier tatsächlich die Fingerspitzen der Handschuhe oder die Fingerspitzen die in den Handschuhen stecken ?( ist im Grunde zwar nebensächlich aber es lenkt von der Geschichte ab.

    Zitat


    Er glaubte, etwas gefunden zu haben und so wie der Regen im Erdreich versank, sickerte die Erkenntnis langsam in seinen Geist.

    Eine Klinge im Mondschein blitzte vor Tjelvars geistigem Auge auf

    Zwei wie ich finde wirklich gelungene Formulierungen. Aber ich habe für sowas eh ein Faible.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen^^

    Ich hab ein paar Antworten mitgebracht.

    Tariq

    Spoiler anzeigen

    Schön, dass du die beiden wenigestens zusammen eingesperrt hast.

    Ja, lieb von mir, oder ^^

    Das gibt ihnen Gelegenheit zu dieser Lagebesprechung und Analyse der gegenwärtigen Situation.

    Ja, hat das letzte Mal ja nicht so gut geklappt ^^'

    Sehr gut, gefällt mir, wenn ich am Rätselraten teilhaben darf und nicht die Fakten um die Ohren geklatscht kriege.

    Sehr schön, freut mich. Und sowas habe ich selbst auch lieber. Außerdem wirkt es dann etwas mysteriöser. Das hatte ich nämlich auch erzielen wollen ^^

    Die ganzen Änderungsvorschläge sind in meine Liste für die nächste Überarbeitungsphase gelandet. Aber einige Fehler von mir kommen mir jetzt so dumm vor, dass ich diese vielleicht schon vorher angehe ^^' Danke auf jeden Fall fürs finden ^^

    Rainbow

    Spoiler anzeigen

    woah...jetzt wird`s ja voll spooky.

    Indeed 8)

    Ich finde, diese schleichende Erkenntnis, dass dieser Ort irgendetwas mit Tjelvar und Frod gemacht hat und sie in ihrem Handeln und ihren Gefühlen beeinflusst, sehr gut initiiert. Man bekommt förmlich Gänsehaut beim Lesen.

    Ah, sehr cool :D


    Bin schon sehr gespannt, woher diese Gefahr rührt. Ein paar Theorien hätte ich natürlich. Aber ich warte mal geduldig ab

    Ich bin gespannt, ob deine Theorien der Wahrheit entsprechen. Musst mir dann später, wenn wir etwas mehr wissen, bescheid geben :D


    or allem die Zeitfehler waren mir ebenfalls aufgefallen. Aber das kannst du ja mit Leichtigkeit ausmerzen

    ja, das ist das einzig gute, dass man die gut wegbekommt. Immernoch komisch, dass ich diese Zeitsachen nicht in den Griff bekomme :schiefguck:

    Ichuebenoch

    Spoiler anzeigen

    Was ich mich dabei gefragt habe ist wie sich das langfristig auf die geistige Gesundheit der beiden auswirkt?

    Gute Frage =o
    Ich bin gespannt, ob das zu Eurer Zufriedenheit verlaufen wird :blush:

    Dazu noch das Problem das man den Urheber nicht kennt, sind das hervorragende Aussichten eine gestandene Paranoia zu entwickeln.

    Jo, guter Punkt. Ich denke ab hier kommt auch ein neuer Flair in die Geschichte. Auch wenn er nicht dominieren wird, denke ich :hmm:

    Zum Schluß gibts noch eine Andeutung was Frod den für magische Fähigkeiten hat.

    Ah, interessante Deutung :D
    Ich war gespannt, ob Leute darauf eingehen werden ^^


    Zwei wie ich finde wirklich gelungene Formulierungen. Aber ich habe für sowas eh ein Faible

    Dankö :blush:
    Die oberen Zitate in deinem Spoiler werden korrigiert :thumbup:

    So, danke für Euer Dabeisein, wenn wir langsam in neue Gefilde dieser Geschichte schippern 8)

    • Offizieller Beitrag

    Kapitel 14:
    Gefangen

    Teil 2:

    „Was?“ Irritiert runzelte Tjelvar die Stirn.

    „Ich weiß nicht mal, ob es ein Zauber ist, wie wir ihn kennen. Zumindest habe ich noch nie von einem solchen gehört und ... es ist auch nicht, wie die Magie eigentlich funktioniert.“

    Dieser Magiekram war Tjelvar zu hoch. Ihn beschäftigte ein anderer Gedanke. „Aber wenn dieses Ding – was auch immer es ist – mit der Stadt zusammenhängt, müsste es nicht dann auch die Bewohner verseuchen?“

    Frod nickte heftig. „Ja, wer weiß. Vielleicht tut es das auch schon ... seit Jahren. Das müsste man untersuchen.“

    Tjelvar hob eine Augenbraue. Zeigte sein Freund da etwa Tatendrang?

    „Ich glaube es ist uralt“, sagte dieser.

    „Wie kommst du darauf?“

    Frod verzog den Mund und zuckte mit den Schultern. „Ich kann es nicht genau benennen. Aber seit du mir den Ring zurückgegeben hast ...“ Er spielte mit dem Schmuckstück, welches er wieder um den Hals trug. „Seit dieser Nacht habe ich überlegt, ob du Recht gehabt hast. Dass ich mich verändert habe, ohne es selbst gemerkt zu haben. Und seitdem ich versuche zu ergründen, was es sein könnte, kommen mir Eindrücke von diesem ... Ding. Es ist älter als die Stadt und lebt schon länger, als die Draugar überhaupt existieren.“

    „Lebt?“

    Die Augen seines Freundes fixierten ihn. „Ich kann spüren, wie es träumt“, flüsterte er und raufte sich die Haare. „Es ist alles so wirr und ... es soll nicht so klingen, als hätte ich wirklich Dinge gesehen, denn das habe ich nicht. Es fühlt sich nur an wie eine Ahnung, aber die kann ja nicht aus dem Nichts kommen.“ Er lachte erschöpft über seine eigenen Worte. „Es ist absolut absurd ... und doch ist da diese Gewissheit.“

    Tjelvar musste das alles verarbeiten. Für sein Empfinden befanden sie sich auf einem schmalen Grat. All das Geschwafel von diesem Ding, hatte er selbst nicht erlebt oder gefühlt, wie Frod. Auch wenn er seinem Freund Glauben schenkte, war da immer noch die Sorge, dass irgendetwas in Frods Kopf kaputt gegangen war. Das alles hörte sich sehr verrückt an und ...

    Warte, was hatte Frod gesagt? Er spürte, wie es träumt?
    Fetzen von Erinnerungen spülten die restlichen Gedanken in Tjelvars Kopf hinfort. Da war etwas. Etwas, das er fast vergessen hatte, wie bei einem Traum. „Ich habe geträumt“, stieß er hervor.

    „Du meinst deine Albträume?“

    „Nein, ich ...“ Tjelvar hielt sich die Stirn. „Es war kein richtiger Traum, aber es fühlt sich wie einer an. Auf dem Lichterfest ... Ich bin ohnmächtig geworden und dann war da dieser Mann.“

    „In deinem Traum?“

    „Es war kein Traum“, wiederholte sich Tjelvar. „Glaub ich ... Nein, ich weiß es! Es war echt.“

    „Warum hast du mir nichts davon erzählt?“

    „Wollte ich ... Aber dann wurdest du entführt und ... es verschwindet immer mehr aus meinem Gedächtnis. Ich kann mich nicht mal mehr an den Namen des Mannes erinnern.“

    „Was hat er gesagt? Glaubst du, er ist dieses Ding, das unseren Verstand bearbeitet?“

    „Nein“, raunte Tjelvar. „Ich glaube, er hat mich gerettet. Es war wie du sagtest. Ich ließ mich treiben, aber ich war nicht frei. Erst als er aufgetaucht ist, hatte ich wieder die Kontrolle über meinen Körper.“

    „Aber woher kommt er? Ihr müsst doch miteinander geredet haben und ...“

    Unvermittelt drückte Tjelvar Frod die Hand auf den Mund. „Ruhig! Da kommt wer.“ Das ganze Thema mit den Stimmen in ihrem Kopf und seinem Traum, sollte erst einmal unter ihnen bleiben. Denn noch war sich Tjelvar nicht sicher, ob sie wirklich unter dem Einfluss irgendeiner Magie standen, oder nur der Wahnsinn an ihnen nagte.

    Der Schotter vor ihrem Fenster begann unter den Schritten einer herannahenden Person zu knirschen.

    Eine Patrouille?
    Die Wachen durften nichts erfahren. Niemand durfte etwas erfahren. Nur Frod vertraute er genug, um ihm seine Gedanken offenzulegen. Frod und vielleicht ...

    „Elina“, riefen Tjelvar und Frod wie aus einem Mund und schauten hinauf zum vergitterten Fenster.

    Die Schankfrau hatte sich dort hingehockt und klammerte sich an die Gitterstäbe.

    „Geht es dir gut?“, erkundigte sich Frod. „Es tut mir so leid, ich ...“

    „Mir geht es gut“, schnitt sie ihm das Wort ab.

    „Wie bist du hierhergekommen?“, wollte Tjelvar wissen.

    „Krächz hat mir geholfen, mich reinzuschmuggeln. Er gehört zu den Wachen hier und steht dort hinten schmiere. Nach letzter Nacht schuldet er mir mehr als nur einen Gefallen.“

    Dass Elina sich überhaupt noch mit diesen Menschen abgab überraschte Tjelvar. Wenn er dem schlaksigen Mann, der seinen Freund entführt hatte, nochmal über den Weg laufen sollte, konnte er nicht versprechen, ihm eine weitere Gesichtsmassage zu ersparen.

    Aus einer Tasche holte Elina zwei Brote heraus und hielt die ihnen durch das Gitter entgegen. Noch bevor sie etwas dazu sagte, hatten die beiden es ihr bereits gierig aus den Händen gerissen.

    Es gab zwar jeden Morgen Brot und Wasser von den Wachen, doch war dies deutlich zu wenig. Auch war Tjelvar beim ersten Bissen klar gewesen, dass es sich um Reste der Vortage handelte.

    Elina kann man vertrauen, kam es ihm plötzlich in den Sinn.

    Die Schankmaid hatte sich bisher als einzige nützliche Hilfe in dieser Stadt erwiesen. Darüber hinaus schien sie das Herz am richtigen Fleck zu haben.

    Es war nicht schlimm, wenn sie erfuhr, worüber er mit Frod sprach. Und vielleicht sorgte ihre Verbundenheit zu den Dun dafür, dass sie erneut helfen konnte.

    „Kannst du dich noch erinnern, als ich auf dem Lichterfest ... fiel?“, fragte er an sie gewandt.

    „Ja klar“, antwortete sie mit großen Augen.

    „Ich hatte eine Art Traum“, sagte Tjelvar. „Als Serija gesungen hatte, da bin ich einem Mann begegnet.“

    Aufgeregt trommelte Elina gegen die Gitterstäbe. „Vielleicht war es ein Krieger der ewigen Wacht.“

    Mit hochgezogenen Brauen starrte Frod in Tjelvars Richtung.

    „Nein, anders als die Götter scheint er wirklich auf dieser Welt zu wandeln. Er selbst sagt, dass er sich im Süden aufhält.“

    „Ich habe mal über einen Zauber gelesen, der ähnliches zu veranstalten weiß“, meinte Frod. „Es ging um Kommunikation über große Distanzen. Vielleicht ist dein Retter ein Magier gewesen.“

    Leider musste Tjelvar seinem Freund auch diesen Zahn ziehen. „Der wusste selbst nicht, wer für den Spuk verantwortlich war.“

    Nachdenklich knetete Frod wieder seine behandschuhten Finger.

    „Wie dem auch sei“, sagte Elina. „Hier raus wird er euch nicht helfen.“

    „Und du bist hier, weil du einen Plan hast?“, fragte Tjelvar.

    Resigniert ließ Elina die Schultern hängen. „Nein, leider nicht. Ich wollte mich nur vergewissern, dass es euch gut geht.“

    „Und dafür riskierst du entdeckt zu werden?“, stieß Tjelvar harsch hervor.

    „Entschuldigung. Dachte du würdest dich freuen, zu sehen, dass es mir auch gut geht.“ Mit vorgeschobenem Kinn verschränkte sie die Arme vor der Brust.

    Anstatt zu antworten, verdrehte Tjelvar nur die Augen. Auf dieses Theater ließ er sich erst gar nicht ein. Es war leichtsinnig von ihr. Am Ende säße sie noch mit ihnen hier drin.

    „Vielleicht kannst du uns aber doch einen Gefallen tun“, meldete sich Frod zu Wort. Er stand auf und ging dicht ans Fenster. „Erkundige dich bitte in der Stadt nach sonderbaren Vorkommnissen, wie das Verschwinden von Personen oder ... Selbstmorden.“

    Nicht nur Tjelvar legte verwirrt den Kopf schief.

    „Hä?“, kam es von Elina.

    „Ist eine lange Geschichte. Kannst du das bitte für uns tun?“

    Vorsichtig nickte die Schankmaid. „In welchem Zeitraum denn?“

    „Schau einfach, was du findest.“

    „Gut, wenn euch das hilft.“

    Tjelvar schnaubte. „Ich wüsste nicht wie.“

    Sein Freund drehte sich zu ihm um, als er sich wieder vom Fenster wegbewegte. „Aus dieser Zelle hilft es uns nicht, aber vielleicht bringt es etwas Licht ins Dunkel.“

    „Ihr habt eine Woche.“ Elina ließ den Kopf hängen. „In dieser Zeit kann Baleson euch nichts. Bis dahin müssen wie einen Weg gefunden haben, wie wir euch da rausbekommen.“

    „Wie kommst du auf eine Woche?“, wollte Frod von ihr wissen.

    „Wegen dem Enviki.“

    Frod und Tjelvar warfen sich einen skeptischen Blick zu.

    „Was für ein Enviki“, knurrte Tjelvar, dessen Atmung sich wieder beschleunigte. Er hatte eine ganz blöde Vorahnung, um wen es sich bei dem Herausforderer handelte.

    „Ich dachte du hättest es noch mitbekommen“, meinte Elina an Frod gerichtet. „Durin hat Baleson zum Jarlskampf herausgefordert.“

    Explosionsartig entlud sich Tjelvars Zorn, indem er gegen einen Eimer trat, der zu ihr aller Glück noch unbenutzt war.

    Scheppernd flog das Teil an die Wand und zerschellte.

    Humpelnd näherte sich Tjelvar Frod, der wie Elina zusammengezuckt war. „Dieser Bastard hat uns verarscht!“, presste er zwischen den Zähnen hervor. „Ein Verrat an Baleson wäre ein Verrat an seine eigene Familie?“, wiederholte er voller Abscheu die Worte, die Durin ihnen vorhin noch entgegengeschleudert hatte und ballte die Faust. Nur mit Mühe brachte er sich davon ab, gegen die Wand zu schlagen. „Ich wusste es von Anfang an! Dieser Mann ist ein Lügner und ...“

    Ein mechanisches Geräusch ließ sie herumfahren. Das Klicken eines schweren Schlosses echote von den Kerkerwänden und das Quietschen eines Scharniers kündigte Besuch an.


    nächster Teil ...

  • Hey Etiam,

    es geht spannend weiter. Insgesamt gefällt mir das recht gut. :thumbup:

    Ein bisschen Kleinkram und sonstige Anmerkungen packe ich mal in den Spoiler:

    Spoiler anzeigen

    „Was?“ Irritiert verzog Tjelvar das Gesicht.

    Frod verzog den Mund

    Bin ich drüber gestolpert. Kann man vielleicht etwas variieren.

    Vielleicht tut es das auch schon ... seit Jahren. Das müsste man recherchieren.“

    Keine Ahnung warum, aber ich fand das "recherchieren" in dem Zusammenhang nicht so optimal. Vielleicht eher "untersuchen" oder "herausfinden"? Eine Recherche klingt danach, als könnten sie das in einem Archiv nachlesen :hmm: Ich meine, vielleicht können sie das ja...wenn es um die Selbstmordrate geht oder mysteriöse Vorkommnisse könnte es ja sein, dass das irgendwo niedergeschrieben steht...Ist halt die Frage, inwieweit die da über sowas Buch führen.

    Die Augen seines Freundes fixierten ihn. „Ich kann spüren, wie es träumt“, flüsterte er. Einen Moment blieb es still, dann raufte er sich die Haare. „Es ist alles so wirr und ... es soll nicht so klingen, als hätte ich wirklich Dinge gesehen, denn das habe ich nicht. Es fühlt sich nur an wie eine Ahnung, aber die kann ja nicht aus dem Nichts kommen.“ Er lachte erschöpft über seine eigenen Worte. „Es ist absolut absurd ... und doch ist da diese Gewissheit. Es ist ... unbeschreiblich.“

    Uah... :panik: ich fühle regelrecht mit Frod und mag, wie du diese bedrohliche Stimmung aufbaust.


    Für sein Empfinden befand man sich auf einem schmalen Grat

    Warum "man"? Das klingt so allgemein. Warum nicht befanden sie sich auf einem schmalen Grat. (?)

    Auch wenn er seinem Freund Glauben schenkte, war immer noch die Sorge anwesend, dass irgendetwas in Frods Kopf kaputt gegangen war. Das alles hörte sich sehr verrückt an und ...

    die Sorge war "anwesend" klingt für mich irgendwie umständlich bzw. so hochgestochen....ich würde schreiben: war da immer noch die Sorge, dass ...

    Und "in Frods Kopf war was kaputt gegangen" klingt irgendwie herrlich ... wie soll ich sagen...umschreibend für "er ist völlig irre geworden" :rofl:

    „Es war kein richtiger Traum, aber es fühlt sich wie einer an. Auf dem Lichterfest ... Ich bin ohnmächtig geworden und dann war da dieser Mann.“

    Eine schöne Verbindung zu der Szene von damals. Jetzt fügt es sich langsam wie Puzzleteile zusammen. Sehr cool!

    Und ich denke, es müsste "fühlte" heißen, oder?

    „Wollte ich ... Aber dann warst du verschwunden und ... es verschwindet immer mehr aus meinem Gedächtnis. Ich kann mich nicht Mal mehr an den Namen des Mannes erinnern.

    verschwunden und verschwindet klingt recht ähnlich. Vielleicht eine Alternative wählen?

    und ich glaube, das mal schreibt man in dem Fall klein.

    „Was hat er gesagt? Glaubst du, er ist dieses Ding, dass unseren Verstand bearbeitet?“

    meiner Meinung nach müsste es hier "das" heißen, weil es sich auf das Ding bezieht. Aber wer kann bei diesen ganzen Rechtschreibreformen noch durchblicken? ?(

    „Nein“, raunte Tjelvar. „Ich glaube, er hat mich gerettet. Es war wie du sagtest. Ich ließ mich treiben, aber ich war nicht frei. Erst als er aufgetaucht ist, hatte ich wieder die Kontrolle über meinen Körper.“

    „Über wen redet ihr?“

    „Elina“, riefen beide wie aus einem Mund und schauten hinauf zum vergitterten Fenster.

    Elinas Auftritt kommt mir hier etwas künstlich inszeniert vor mit dem "Über wen redet ihr"?

    Ich weiß nicht, ob sie das sagen würde, wenn sie nach allem, was war, dort vor dem Kerkerfenster auftaucht :hmm:

    Das Elina sich überhaupt noch mit diesen Menschen abgab überraschte Tjelvar.

    Dass

    „Also, um was ging es gerade?“

    „Ich hatte eine Art Traum“, sagte Tjelvar.

    Man hat den Eindruck, du lässt sie das nur fragen, damit die beiden einen Grund haben, die Geschichte von dem Traum zu erzählen. Deshalb wirkt es auf mich vielleicht etwas unnatürlich.

    Wie wäre es, wenn die beiden ihre Unterhaltung unterbrechen müssen, weil sie Schritte von draußen hören und sich dann Elina vor dem Fenster zeigt ... da könnte man vielleicht auch gleich noch etwas Spannung aufbauen...dann liefert sie sich mit Tjelvar eine kleine Anzickerei (die ich im Übrigen gut getroffen finde :) ) und schließlich kommen sie auf das eigentliche Gespräch zurück.

    „Also, um was ging es gerade?“

    „Ich hatte eine Art Traum“, sagte Tjelvar. „Auf dem Fest, als Serija gesungen hatte, da bin ich einem Mann begegnet.“

    Aufgeregt trommelte Elina gegen die Gitterstäbe. „Vielleicht war es ein Krieger der ewigen Wacht.“

    Mit hochgezogenen Brauen starrte Frod in Tjelvars Richtung.

    Elina schluckt das hier auch sehr schnell und hinterfragt nichts. Sie hat ja die ganze Vorgeschichte und die neuen Erkenntnisse von Tjelvar und Frod nicht mitbekommen und jetzt steigt sie gleich mitten in die Unterhaltung ein...das kommt mir nur ein bisschen seltsam vor. :hmm: (ist aber auch nur so Gefühl)


    Blinzelnd zog Elina den Kopf ein. „Entschuldigung. Dachte du würdest dich freuen, zu sehen, dass es mir auch gut geht.“ Mit vorgeschobenem Kinn verschränkte sie die Arme vor der Brust.

    Also, entweder sie zieht den Kopf ein, was bedeutet, dass sie zurückschreckt oder sie schiebt das Kinn vor und verhält sich eher trotzig/herausfordernd....Beides geht meiner Meinung nach nicht. Mir würde aber Letzteres besser gefallen :D


    Was für ein Enviki“, knurrte Tjelvar, dessen Atmung sich wider beschleunigte

    wieder

    „Ein Verrat an Baleson wäre ein Verrat an seine eigene Familie?“, stellte er Durin in Frage und ballte die Faust.

    er stellt ihn nicht in Frage, er zitiert ihn. Würde ich auch so schreiben... :hmm: Oder vielleicht ..."wiederholte er voller Abscheu die Worte, die Durin ihnen vorhin noch entgegengeschleudert hatte..."

    LG

    Rainbow

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Rainbow ^^

    Spoiler anzeigen

    Uah... :panik: ich fühle regelrecht mit Frod und mag, wie du diese bedrohliche Stimmung aufbaust.

    :D Ja, ich hab diesen Vibe ja auch bei dir gemocht, als sich in Heaven abzeichnete, dass etwas großes im Hintergrund agiert :o


    Eine schöne Verbindung zu der Szene von damals. Jetzt fügt es sich langsam wie Puzzleteile zusammen. Sehr cool!


    Und ich denke, es müsste "fühlte" heißen, oder?

    Erst Mal danke ^^ Und über das "fühlte" habe ich sehr lange nachgedacht, bin aber immer noch nicht wirklich zu einem Entschluss gekommen. Ich verstehe, warm du das e anhängen willst. Und vielleicht ist ds acuh richtig so. Ich war aber am grübeln, weil eigentlich fühlt es sich für ihn ja IMMER NOCH so an wie ein Traum :hmm: Es wird ja eher die Ebene behandelt, NACH dem Traum. Wie er langsam aus dem Gedächtnis wieder verschwindet und man ihn gar nicht mehr so genau rekonstruieren kann, obwohl er sich vorher noch so real angefühlt hat.
    Tjelvar meint hier ja nicht, dass sich das Treffen selbst wie ein Traum angefühlt hatte. Sondern es geht um die jetzige nachbetrachtung. Trotzdem klingt es mit dem "fühlt" etwas komisch :hmm: Vlt liege ich auch falsch.

    Man hat den Eindruck, du lässt sie das nur fragen, damit die beiden einen Grund haben, die Geschichte von dem Traum zu erzählen. Deshalb wirkt es auf mich vielleicht etwas unnatürlich.


    Wie wäre es, wenn die beiden ihre Unterhaltung unterbrechen müssen, weil sie Schritte von draußen hören und sich dann Elina vor dem Fenster zeigt ... da könnte man vielleicht auch gleich noch etwas Spannung aufbauen...dann liefert sie sich mit Tjelvar eine kleine Anzickerei (die ich im Übrigen gut getroffen finde :) ) und schließlich kommen sie auf das eigentliche Gespräch zurück.

    Fast. Ich habe sie das nur sagen lassen, damit SIE auch von der Geschichte weiß xD Aber mir gefällt deine Idee sehr gut, ich glaube ich übernehme das so c:


    Also, entweder sie zieht den Kopf ein, was bedeutet, dass sie zurückschreckt oder sie schiebt das Kinn vor und verhält sich eher trotzig/herausfordernd....Beides geht meiner Meinung nach nicht. Mir würde aber Letzteres besser gefallen :D

    Ja, mir gefällt letzteres auch besser. Ich habe beim schreiben irgendwie den Widerspruch nicht gesehen O.o aber du hast recht.

    er stellt ihn nicht in Frage, er zitiert ihn. Würde ich auch so schreiben... :hmm: Oder vielleicht ..."wiederholte er voller Abscheu die Worte, die Durin ihnen vorhin noch entgegengeschleudert hatte..."

    Ja, hier kam ich an die Grenze meines Wissens xD
    Du hast recht, er zitiert ihn. Und das wollte ich auch zuerst schreiben (bzw habe es, bevor ich es wieder weggemacht habe xD). Was mich verwirrt hatte war, dass Tjelvar das hier als Frage darstellt. Das hat Durin nicht gemacht. Deswegen war ich mir nicht sicher, ob das ein wirkliches Zitat ist O.o Und deswegen war ich am überlegen, ob dieses Infragestellen hier nicht mehr Sinn machen würde. Aber wenn das trotzdem als Zitat durchgeht, kann man das natürlich auch so schreiben. Und vlt kann man das noch was mit deinem Vorschlag vermischen ^^

    Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren^^

    • Offizieller Beitrag

    Kapitel 14:
    Gefangen

    Letzter Teil:

    Hastig drehte sich Tjelvar zum Fenster. „Versteck dich!“

    Doch von Elina fehlte jede Spur. Wenigstens wusste die Frau, wann sie zu verschwinden hatte.

    Schon im nächsten Moment hörte man Schritte vor ihrer Zelle und die Stimme, welche sie begrüßte, ließ Tjelvar die Galle hochsteigen.

    „So sieht man sich wieder“, sagte Baleson, während sie vor ihre Zelle traten.

    Da die Tür nur aus eisernen Stangen und einem massiven Schloss bestand, war es möglich, den querverlaufenden Korridor dahinter zu sehen. So auch Balesons ganze Gestalt, gehüllt in den blauen Jarlsmantel, der bis zum Boden reichte. Hinter dem Jarl an der Wand lehnte Joran. Sein Gesicht zeigte keinerlei Emotion und war schwer zu lesen.

    „Seid Ihr endlich zur Vernunft gekommen?“, schnauzte Tjelvar den Huscarl an. „Ihr habt doch gesehen, dass ich genauso wenig Ahnung hatte wie Ihr, als wir auf dem Turm standen!“

    Joran antwortete nicht.

    Stattdessen trat Baleson einen Schritt nach vorn. Gesunderweise hielt der alte Mann aber so viel Abstand zum Gitter, dass Tjelvar ihn nicht zu fassen bekäme.

    Wie gerne er den Feigling doch in die Finger bekommen würde.

    „Meine Späher haben mir berichtet, dass ihr Mirson letzte Nacht einen Besuch abgestattet habt. Worin bestand der Sinn dieses Treffens?“

    Ein kurzes Lächeln huschte über Tjelvars Gesicht. Aber es war keine Freude, die dazu führte, sondern eine bittere Erkenntnis. Er hatte recht behalten. Baleson wusste nicht, was Durin hinter seinem Rücken veranstaltete. Eine Sache, der Tjelvar sich schon sicher war, als sie das Haus des Kommandanten verlassen hatten. Sie hatten Durin an den Eiern ... Sie hätten seinen Verrat offenlegen können. Jetzt, wo Baleson danach fragte, machte es keinen Sinn mehr, die Karten auf den Tisch zu legen. Das bevorstehende Enviki gewährte den beiden Unantastbarkeit und beschützte Durin somit vor den Konsequenzen eines Hochverrats. Wenn Tjelvar genauer darüber nachdachte, blieb dem Kommandanten vielleicht nichts anderes übrig, als den Weg der direkten Konfrontation zu wählen. Wie dem auch sei, er würde diesem Feigling einen Scheiß verraten. Sollen die beiden sich doch gegenseitig abschlachten.

    „Warum sollten wir Euch irgendetwas sagen?“, meinte Frod. „Ohne Zusicherungen, dass wir hier rauskommen, werden wir keine Informationen preisgeben.“

    Erwartungsvoll hob Tjelvar die Brauen.

    „Ihr wollt Freiheit? Ich werde euch erzählen, was genau passieren wird. Nach dem Enviki werden wir ein Fest veranstalten. Eins, um die Toten zu ehren.“ Das Gesicht des Jarls verfinsterte sich. „Und die Schuldigen zu verbrennen.“

    Frod griff nach den Gitterstäben der Zellentür. „Ihr wollt uns hinrichten? Ohne auch nur einen Beweis für unser Zutun zu diesem ... Überfall zu haben?“

    „Wir Dun“, setzte Baleson an und Tjelvar bekam schon wieder Jucken am gesamten Körper, wenn der Mann mit seinem ‚wir sind eisern‘ Gelaber anfing. „sind momentan in einer schwierigen Lage. Durin ist sich seiner Taten nicht bewusst, er spaltet die mächtigste Nation Ymirs. Gerade jetzt in Zeiten der größten Not, müssten wir am engsten zusammenstehen. Und nichts bringt Einigkeit so sehr, wie ein Sündenbock.“

    Mit hängenden Schultern entfernte sich Frod vom Gitter. „Euch ist also vollkommen egal, ob wir mit dem Angriff zu tun hatten oder nicht? Ihr braucht nur jemanden für euer Machtspiel?“

    „Aber weil ich ein gnädiger Mensch bin“, fuhr er fort, ohne auf Frods Anschuldigungen in irgendeiner Weise einzugehen. „mache ich euch ein Angebot.“

    Vermutlich hat sich der alte Sack seine Worte schon im Vorhinein zurechtgelegt.

    Abwechselnd schaute Baleson zu den beiden. „Der Erste von Euch, der mir sagt, was in dieser Nacht vorgefallen ist, was ihr mit Durin zu besprechen hattet und wieso ihr in seiner Hütte wart, darf leben. Er bekommt ein Boot und darf segeln, wohin er will. Hauptsache er verlässt die Stadt und kehrt nie wieder zurück. Der andere ... der sich entscheidet zu schweigen, wird zum Wohle des Volkes geopfert.“

    Angewidert zuckte Tjelvars Oberlippe. Diese Ratte spielte sie gegeneinander aus.

    „Welch unehrenhafte Vorgehensweise“, attestierte Frod. „Hätte der große Held Bale so gehandelt?“

    „Mein Vater hatte das Glück, nie in solchen Zeiten geherrscht zu haben. Die Bürde dieses Winters, liegt nun an mir. Und so ist es auch an mir, den richtigen Weg herauszufinden.“

    Und wie half ihm dabei zu erfahren, was sie mit Durin besprochen hatten? Egal. Lieber würde Tjelvar mit Haut und Haaren brennen, als seinen Freund zu verraten. Und er wusste, das Frod es genauso sah. Doch sein Vertrauen bekam Risse, als er zu ihm schaute.

    Mit leerem Blick und gesenktem Kopf versank Frod wieder in seiner Lethargie und schlurfte zum Holzbett, auf das er sich setzte.

    Sein Freund würde ihn nicht verraten, aber das, was aus ihm geworden war vielleicht schon. Tjelvar schüttelte den Kopf und warf den Gedanken ab. „Wir werden Euch einen Dreck erzählen.“ Plötzlich überkam Tjelvar eine wahrlich frohlockende Einsicht.

    „Was gibt es da zu Grinsen?“, knurrte Joran.

    Mit schelmischem Blick schaute Tjelvar zum Jarl. „Ihr könnt uns nichts tun. Bis zum Enviki sind wir sicher. Und das ... müsst ihr erstmal gewinnen.“

    Die Eulenaugen Balesons fixierten ihn.

    „Ich rieche doch schon, wie Ihr Euch in die Hose scheißt. Durin wird kurzen Prozess mit Euch machen. Er ist ein Krieger! Ihr seid nur ein Wurm!“ Die Angst im Gesicht des Jarls war für Tjelvar deutlich zu sehen. „Baleson der Narbenlose ...“ Er schnaubte belustigt. „Verabschiedet Euch von diesem Titel!“

    „Ihr seid so stumpf“, kam schließlich die Antwort. „Wenn Ihr keine Ahnung habt, wovon Ihr redet, dann solltet Ihr lieber Euren Mund halten. Bei einem Enviki geht es nicht nur um pure Kampfkraft.“

    Egal was ihm der Jarl erklären würde, Tjelvar war sich sicher, dass dies nur dazu diente, sich selbst zu beruhigen. Der Angstschweiß auf der Stirn des Jarls war viel zu deutlich zu erkennen.

    „Die Annahme, der Jarlskampf wäre ein Duell zwischen zwei Männern, um den Thron ist nur leider falsch. Es ist eine Entscheidung des Volkes.“

    „Unsinn!“, posaunte Tjelvar. „Er wird Euch zerlegen.“

    „Ach ja? Und mit welcher Waffe?“, blaffte Baleson erbost. „Bei einem Enviki darf man nur mitnehmen, was einem geschenkt wurde. Jede Gründungsfamilie darf eine Gabe verteilen. Durin mag ein erfahrener Kämpfer sein, doch er ist unnahbar und nicht gerade beliebt beim Volk. Ich bin der Sohn eines Helden und habe das Vermächtnis meines Vaters über viele Jahre erfolgreich fortgeführt.“

    Tjelvar blieb stumm, was Baleson ein vorsichtiges, aber überlegenes Grinsen ins Gesicht zauberte.

    „Auch wenn Mirson selbst der Kopf der Badyr und somit einer Gründungsfamilie ist, so erlauben es die alten Regeln nicht, sich selbst ein Geschenk zu machen. Die Jondrs sind den Flammen zum Opfer gefallen und somit auch der einzige Freund, den dieser Verräter hatte. So verbleiben nur noch sieben Häuser. Sieben Gaben, mit denen ich ihn nach Hel befördern werde!“ Nun war es ein siegessicheres Grinsen. Geschmückt von Wut und Entschlossenheit. Er legte den Mantel wieder um sich, welcher sich im Laufe seiner aufkommenden Rage geöffnet hatte.

    Sieben Gaben ... und Durin hat nur seine Hände und Füße, um sich dagegen zu wehren.
    Tjelvars Kiefer mahlte. Wenn das Bild, welches Baleson ihm zeichnete wirklich stimmte, wenn die Häuser Durin gegenüber tatsächlich so abweisend waren und Ulf dazu noch tot war ... dann würde es selbst für einen gestandenen Krieger schwer, diesen Kampf zu gewinnen.

    „Ja“, raunte Baleson, als er sich von der Zellentür wegdrehte. „So sieht es nämlich aus.“ Er gab Joran ein Zeichen und zusammen machten sie sich wieder auf den Weg.

    Unruhig fuhr sich Tjelvar über den Bart. Zur Untätigkeit verdammt setzte er sich neben seinen Freund.

    Immer noch saß Frod da und vergrub sein Gesicht in den Handschuhen, während von den steinernen Wänden des Kerkers Balesons Stimme hallte: „Denkt dran, einer von euch kann sich retten, der andere stirbt!“


    nächster Teil ...

  • Hallo Etiam die letzten paar kapitel haben mir alle samt sehr gut gefallen.

    finde mich momentan jeden abend am handy sitzen und am gucken ob du nicht schon wieder was neues gepostet hast.

    die gesammte plotentwicklung finde ich sehr spannend. dieses unterbewusste "nicht ich" was sich aber wie ein unterbewusstes ich auffuehrt finde ich genial.

    es ist vielleicht ein wenig vage wenn man drueber nachdenkt, allerdings finde ich schreibst du es sehr gut. es passt perfekt in diesen abschnitt der geschichte. mit deiner art der erketniss gewinnung machst du hier alles richtig meiner meinung nach.

    auch die darstellung dazu finde ich fantastisch.

    anschliessend taucht elina natuerlich in einem seeeeehr guenstigen zeitpunkt auf. in der steckt mehr als man sieht! ich bin auch gespannt was sie noch liefern kann um unsere zwei freunde zu unterstuetzen.

    zum neusten teil, der auftritt des jarls, ziemlich gut gemacht.

    ein wahrer sadist.

    auch hier, wenn man lange drueber nachdenkt, vielleicht eher eine vorrausschaubare wendung mit dem "einer von euch lebt, einer nicht" stil. allerdings muss ich sagen, beim letzten kapitel war ich noch am raetselraten wer denn auftaucht.

    was ich sagen moechte: deine schreibweise und geschichten-entwicklung lenkt hier recht geschickt von dem jarl ab, bis er aufeinmal auftaucht.

    in dem moment dachte ich "klar der jarl, wer sonst, natuerlich. der will seine mittel nutzen um jeden vorteil auszuschoepfen"

    ich sehe es wie tjelvar, in einem fairen kampf ist er durin um weites unterlegen.

    der jarl macht dann die typische sadisten sache und laesst die beiden entscheiden wer sterben soll (zumindest in seiner perfekten welt, er ist ja ueberzeugt die beiden im sack zu haben)

    sehr gefallen hat mir hier tjelvars gedanke/gefuehl nachdem der jarl "wir dun" ausgesprochen hat 😂

    es untermauert diese sadistische darstellung des jarls treffend.

    interesannt finde ich wie der huscarl rueber kommt. der ist sehr verschlossen und scheint trotz allem nicht die besten interessen des jarls sondern der dun im sinne zu haben. (sagt zumindest mein bauch)

    bei dem erwarte ich irgendwie noch nen "sprung ueber den schatten".

    wie immer, sitze auf heissen kohlen und druecke mindestens einmal am tag auf "Refresh webpage" um zu sehen ob du einen neuen Teil gepostet hast!

    Freue mich aufs kommende 😊

  • Hi, @Etiam,

    jetzt erfahren wir also etwas über die Regeln des Enviki. Finde ich geschickt umgesetzt, wie du das deinen Lesern erklärst.

    Das mit den verschiedenen Gaben der einzelnen Häuser finde ich ebenfalls sehr gut.

    Ob das Enviki so läuft wie vom Jarl erhofft, da habe ich allerdings meine Zweifel. Durin kennt die Regelung mit den Geschenken ja bestimmt ebenfalls und ich könnte mir vorstellen, daß er noch eine oder zwei Überraschungen parat hat.

    Dazu noch das vergiftete Angebot des Jarls lädt dieses Kapitel geradezu zum spekulieren ein.

    zum Schluß der übliche Kleinkram

    Spoiler anzeigen
    Zitat

    Sie hatten Durin an den Eiern und haben es nicht genutzt.

    hatten statt haben allerdings ists dann eine unschöne Doppelung :/

    Zitat

    Die Jondrs sind niedergebrannt und so verbleiben nur noch sieben Häuser.

    Niedergebrannt finde ich hier irgendwie unpassend es ist zwar von Häusern die Rede, aber es sind ja tatsächlich Sippen/Familien. Vielleicht statt dessen ausgelöscht?


    Zitat
    „Auch wenn Mirson selbst das Kopf der Badyr und somit einer Gründungsfamilie ist

    Der Kopf

  • Hey Etiam,

    ein wahrlich interessanter Part mit einer für mich unerwarteten Wendung. Meine Gedanken/Anmerkungen kommen hier :)

    Spoiler anzeigen

    Schon im nächsten Moment hörte man die Schritte vor ihrer Zelle und die Stimme, die (welche?) sie begrüßte, ließ Tjelvar die Galle hochsteigen.

    Die Ansammlung von "die" solltest du dir vielleicht noch mal anschauen. Da erste könnte man vielleicht streichen und das dritte durch ein "welche" ersetzen :hmm:

    So auch Balesons ganze Gestalt, gehüllt in dem blauen Jarlsmantel, der bis zum Boden reichte.

    den (?)

    Schon im nächsten Moment hörte man die Schritte vor ihrer Zelle und die Stimme, die sie begrüßte, ließ Tjelvar die Galle hochsteigen.

    „So sieht man sich wieder“, sagte Baleson, während er sie abschätzig musterte.

    Vielleicht sollte er sich erstmal ins ihr Gesichtsfeld schieben? :hmm: Erst hört man nur Schritte, dann spricht er plötzlich schon mit den beiden...da fehlt meiner Meinung was.

    Hinter dem Jarl an der Wand lehnte Joran. Sein Gesicht zeigte keinerlei Emotion und war schwer zu lesen.

    Auch Joran kann nicht einfach aus dem Nichts auftauchen und plötzlich an der Wand lehnen :hmm:

    Es sei denn, Tjelvar hat die ersten Sekunden des Erscheinens der beiden nicht mitbekommen, weil er noch Elina hinterhergeschaut hat, oder so. Aber es liest sich eher so, als ob er gebannt auf die Schritte und die Stimme lauscht. Sprich, alarmiert zur Zellentür sieht.

    Gesunderweise hielt der alte Mann aber so viel Abstand zum Gitter, dass Tjelvar ihn nicht zu fassen bekäme.

    Bin mir nicht sicher, ob es dieses Wort überhaupt gibt :rofl: Vielleicht: Zu Tjelvars Bedauern hielt der alte Mann aber so viel Abstand...

    er spaltet die größte Nation Ymirs. Gerade jetzt in Zeiten der größten Not, müssten wir am engsten zusammenstehen.

    kleine Wiederholung

    „Wir Dun“, setzte Baleson an und Tjelvar bekam schon wieder Jucken am gesamten Körper, wenn der Mann mit seinem ‚wir sind eisern‘ Gelaber anfing. „sind momentan in einer schwierigen Lage

    Die Unterbrechung der wörtlichen Rede an der Stelle durch den recht langen Einschub von Tjelvars Gedanken finde ich hier nicht so optimal. :hmm: (ist aber vielleicht Geschmacksache)


    „Aber weil ich ein gnädiger Mensch bin“, fuhr ..... fort, ohne auf Frods Anschuldigungen in irgendeiner Weise einzugehen.

    ich glaub, da fehlt was

    „Aber weil ich ein gnädiger Mensch bin“, fuhr fort, ohne auf Frods Anschuldigungen in irgendeiner Weise einzugehen.

    Vermutlich hatte sich der alte Sack alle seine Worte schon im Vorhinein zurechtgelegt.

    „mache ich euch ein Angebot.“

    Der Absatz zerhackt hier irgendwie die wörtliche Rede vom Jarl, abgesehen von den eingeschobenen Gedanken. Den Gedankengang würde ich vermutlich erst hinter ... "mache ich euch ein Angebot" packen. :hmm: (vom Gefühl her)

    Der Erste von Euch, der mir sagt, was in dieser Nacht vorgefallen ist, was ihr mit Durin zu besprechen hattet und wieso ihr in seiner Hütte wart, darf leben. Er bekommt ein Boot und darf segeln, wohin er will. Hauptsache er verlässt die Stadt und kehrt nie wieder zurück. Der andere ... der sich entschied zu schweigen, wird zum Wohle des Volkes geopfert.“

    Wie geil! Das ist herrlisch arschig :thumbsup:

    Ansonsten:

    Du fängst in der Gegenwart an: der Erste, der mir sagt....deshalb würde ich auch in der Gegenwart fortfahren: der andere, der sich entscheidet zu schweigen, wird zum Wohle des Volkes.....blabla. (liest sich für mich irgendwie runder :hmm: )

    „Baleson der Narbenlose ...“ Er schnaubte belustigt. „Verabschiedet Euch von diesem Titel!“

    Sehr geil! :rofl:

    Auch wenn Mirson selbst das Kopf der Badyr und somit einer Gründungsfamilie ist, so erlauben es die alten Regeln nicht, sich selbst ein Geschenk zu machen.

    der Kopf

    dann wird es selbst für einen gestandenen Krieger schwer, diesen Kampf zu gewinnen.

    würde es

    Ach ja? Und mit welcher Waffe?“, blaffte Baleson erbost. „Bei einem Enviki darf man nur mitnehmen, was einem geschenkt wurde. Jede Gründungsfamilie darf eine Gabe verteilen. Durin mag ein erfahrener Kämpfer sein, doch er ist unnahbar und nicht gerade beliebt beim Volk. Ich bin der Sohn eines Helden und habe das Vermächtnis meines Vaters über viele Jahre erfolgreich fortgeführt.“

    Das finde ich richtig gut! Wenn ich ehrlich bin, hatte ich auch auf Durin gesetzt, weil ich ihn für überlegen hietl. Das hier ändert die Sache natürlich :hmm: Auf jeden Fall wächst dadurch jetzt gleich wieder die Spannung. Gut gemacht!

    • Offizieller Beitrag

    hallihallo ^^

    Ich melde mich mal mit ein paar Antworten für Euch zurück.

    Alraniss

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    Hallo Etiam die letzten paar kapitel haben mir alle samt sehr gut gefallen.

    finde mich momentan jeden abend am handy sitzen und am gucken ob du nicht schon wieder was neues gepostet hast.

    Wow, das ist ein gigantisches Lob. Genau das will man doch, dass die Leute auf das WARTEN, was da geschaffen wird. :love: Es freut mich wirklich sehr, dass es so gut bei dir ankommt.

    dieses unterbewusste "nicht ich" was sich aber wie ein unterbewusstes ich auffuehrt finde ich genial.

    Ja, ich mag diesen Flair auch total gerne, der da mitschwingt ^^

    was ich sagen moechte: deine schreibweise und geschichten-entwicklung lenkt hier recht geschickt von dem jarl ab, bis er aufeinmal auftaucht.

    in dem moment dachte ich "klar der jarl, wer sonst, natuerlich. der will seine mittel nutzen um jeden vorteil auszuschoepfen"

    ich sehe es wie tjelvar, in einem fairen kampf ist er durin um weites unterlegen.

    Jeder Satz hier zeigt mir, dass die Schreibe zumindest so funktioniert, wie sie funktionieren soll. Der Leser ist zu diesem Zeitpunkt im Stande sich Meinungen zu bilden, Dinge abschätzen zu können. Das zeigt mir, dass die Geschichte angefangen hat zu rollen. Ich denke es ist ein gutes Zeichen, wenn Leser ein Gespür dafür bekommen, was in der Welt plausibel ist und was nicht :hmm:


    sehr gefallen hat mir hier tjelvars gedanke/gefuehl nachdem der jarl "wir dun" ausgesprochen hat 😂

    es untermauert diese sadistische darstellung des jarls treffend.

    Ja, ich hhabe mir gedacht, so langsam könnte es dem Leser auch auffallen und auf den Sack gehen, dass er immer mit dem gleichen Geschwafel ankommt xD Deswegen habe ich Tjelvar das einfach mal denken lassen. Gerade er passte perfekt für diesen Gedankengang.

    wie immer, sitze auf heissen kohlen und druecke mindestens einmal am tag auf "Refresh webpage" um zu sehen ob du einen neuen Teil gepostet hast!

    Ich Eile, versprochen :D
    Auf dem Pc sind schon die nächsten drei Kapitel geschrieben, aber die müssen immer erst noch auf Vordermann gebracht werden :D

    Ichuebenoch

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    jetzt erfahren wir also etwas über die Regeln des Enviki. Finde ich geschickt umgesetzt, wie du das deinen Lesern erklärst.

    War auch nh Menge Überlegung drinne xD Ich hatte es anfänglich geplant in der Nacht in Durins Haus zu erklären. Habe es da aber dann nur auf ein paar Stichworte beschränkt und hier mehr ausgebreitet. Bei Durin wurde schon zu viel gelabert, da wäre es vielleciht fehl am Platz gewesen.


    Durin kennt die Regelung mit den Geschenken ja bestimmt ebenfalls

    Davon gehe ich sehr stark aus, ja xD


    und ich könnte mir vorstellen, daß er noch eine oder zwei Überraschungen parat hat.

    Wir werden sehen ;)


    Dazu noch das vergiftete Angebot des Jarls lädt dieses Kapitel geradezu zum spekulieren ein.

    Sehr gut, sowas habe ich immer gerne :D


    Niedergebrannt finde ich hier irgendwie unpassend es ist zwar von Häusern die Rede, aber es sind ja tatsächlich Sippen/Familien. Vielleicht statt dessen ausgelöscht?

    Jo, hast recht. Den Teil werde ich mir generell nochmal anschauen :hmm:

    Rainbow

    Spoiler anzeigen

    Vielleicht sollte er sich erstmal ins ihr Gesichtsfeld schieben? :hmm: Erst hört man nur Schritte, dann spricht er plötzlich schon mit den beiden...da fehlt meiner Meinung was.

    Hm, ja, ich weiß was du meinst. Das kommt auf die Liste für die Überarbeitungen :hmm:

    Die Unterbrechung der wörtlichen Rede an der Stelle durch den recht langen Einschub von Tjelvars Gedanken finde ich hier nicht so optimal. :hmm: (ist aber vielleicht Geschmacksache)

    Ja, ich sehe, was du meinst :hmm:


    Der Absatz zerhackt hier irgendwie die wörtliche Rede vom Jarl, abgesehen von den eingeschobenen Gedanken. Den Gedankengang würde ich vermutlich erst hinter ... "mache ich euch ein Angebot" packen. :hmm: (vom Gefühl her)

    Ja, selbes Problem wie zuvor. Das wird auf jeden Fall geändert.

    Wie geil! Das ist herrlisch arschig :thumbsup:

    Aber warum denn Arschig? Das ist doch für das Wohl des Volkes :saint:


    Sehr geil! :rofl:

    Das dagegen fand ich arschig xD


    Das finde ich richtig gut! Wenn ich ehrlich bin, hatte ich auch auf Durin gesetzt, weil ich ihn für überlegen hietl. Das hier ändert die Sache natürlich :hmm: Auf jeden Fall wächst dadurch jetzt gleich wieder die Spannung. Gut gemacht!

    Sehr schön, so soll das sein :D
    Und zum Stichwort Spannung: Jetzt wo das Kapitel rum ist ...
    Ich wollte ja noch eine Sache ansprechen, vielleicht erinnerst du dich an das Gespräch mit Elina und Metjan, wo dieser ihr erzählt, dass Tjelvar und Frod eine Woche lang nichts zu befürchten haben. Da meintest du, das würde die Spannung rausnehmen. ich hatte damals geantwortet, dass ich die Spannung anders aufbauen will. Halt hier mit diesem "Wer spricht, der lebt weiter" Konstrukt.
    Und letztendlich hatte ich das Metjan da nur sagen lassen, damit es hier nicht nochmal erklärt werden muss. Elina erzählt es den beiden zwar, aber sie übergibt nur die Info und erklärt es nicht wie Metjan es getan hat. (Das wäre für den Leser ja auch doppeltgemoppelt)
    Jetzt kennst du den Sachverhalt. Was findest du besser? So wie es momentan ist, dass Metjan Elina schon früher von der Sicherheit der beiden erzählt, oder sollte ich das doch erst in dieses Kapitel stecken?
    Vorteil ist vermutlich die Spannung, die aufrechtgehalten wird. Nachteil sehe ich darin, dass dieses Kapitel noch mehr Info, statt Plot bekommt. :hmm:

    So, danke Euch dreien fürs lesen und kommentieren ^^ So kommt man gerne wieder aus dem Urlaub zurück ^^

    • Offizieller Beitrag

    Kapitel 15
    Ad Libitum

    Teil 1:

    Elina öffnete die Augen.

    Verdammt, ich bin eingeschlafen ...
    Mit einem Mal saß sie kerzengerade im Bett. Durch die Fenster, an denen die Tropfen des letzten Regens hinabrannen, sah sie, dass es wieder hell war. Wenn man es denn so nennen konnte. Beim Anblick des tristen Himmels begann sie zu frösteln. Zitternd winkelte sie die Beine an und zog die Decke über ihre Schultern. Mit schweren Lidern blinzelte sie weiter nach draußen. Aus ein paar Kaminen stieg bereits der erste Rauch des Tages auf, dessen grau sich rasch mit dem der Wolken vermischte.

    Die Zeit vergeht zu schnell, dachte sie.

    Vier Tage war es her, seit sie Tjelvar und Frod im Gefängnis besucht hatte. Seitdem hatte sie leider nicht mehr die Chance bekommen, durch das kleine Gitterfenster mit ihnen zu sprechen. Aber heute war Krächz wieder für die Wache eingeteilt und würde sie zu ihnen lassen.

    Das schuldete er ihr.

    Sie erkannte sein Unbehagen bei der Aktion, doch er tat es, ohne zu murren. Deswegen hatte sie sich gestern vorgenommen, nach der Arbeit über einen möglichen Weg der Befreiung nachzudenken. Doch der Tag war zu anstrengend gewesen. Schnell war sie dem Schlaf erlegen, der sie sonst immer mied. Wenigstens hatte sie ein paar nützliche Informationen, um die Frod sie gebeten hatte. So kam sie sich nicht völlig nutzlos vor.

    Sie zog die Knie an ihre Brust.

    Tjelvar will vermutlich eh nicht, dass ich komme.
    Ihr Kopf hatte darüber gebrütet, warum der Hüne sie das letzte Mal so angefahren hatte. Generell schweiften Elinas Gedanken viel zu oft ab und kümmerten sich eher um die Frage, was Tjelvar wohl mit dieser oder jener Aussage ihr gegenüber gemeint haben könnte.

    War es ihm egal, wie sie diese Höllennacht überstanden hatte? Machte er sich generell wenig Sorgen um andere? Vielleicht war es aber genau das, was ihn dazu bewogen hatte, sie für ihr Auftauchen am Gefängnis zu rügen. Sorge darüber, dass man sie ebenfalls einsperrte. Dachte er so über sie?

    Sie schüttelte den Kopf.

    Es passiert schon wieder! Das ist nicht hilfreich.

    War es ihr nicht möglich, ihre Hirse einmal auf eine Aufgabe zu fokussieren?

    Seufzend streckte sie die Beine von sich. In Wahrheit hatte sie bereits viele Stunden über einen Ausweg für die beiden gegrübelt, aber ihr fiel nichts ein.

    Das ist Mist, einfach Mist!
    Ihr war nur eine Sache eingefallen, auf die sie alle wenig Einfluss hatten. Möglicherweise könnte ein Sieg Durins beim Enviki dafür sorgen, dass die beiden wieder freikämen. Allerdings war die Beziehung zwischen den Dreien nicht die beste.

    Der Kommandant hatte sich in den letzten Tagen nicht einmal in der Taverne blicken lassen. Von Krächz wusste sie, dass Durin jede freie Minute dafür opferte, die Gründungsfamilien von sich zu überzeugen. Wie erfolgreich er dabei war, konnte ihr Illes Freund aber nicht sagen.

    Auch Birk hatte sie nur einmal zu Gesicht bekommen. Als sie ihre Verbände hatte wechseln lassen, sah sie ihn bei den Heilern. Der Krieger hatte während des Draugarangriffs vor vier Tagen einen Arm verloren und war schweigsamer als je zuvor.

    Was Elina jedoch viel schlimmer mitnahm, war Illes Verletzung. Sie hatte später erfahren, dass er zusammen mit Tjelvar unterwegs gewesen war. Dabei hatte ihm ein Draugr das Bein zertrümmert. Im Nachhinein hatte sich herausgestellt, dass die Verletzung so gravierend war, dass es keine andere Wahl gab, als zu amputieren.

    Bei dem Gedanken wurde ihr schlecht.

    Ille war stets ein guter Freund von ihr gewesen und es brachte ihr Herz zum Bluten, wenn sie sich an das erinnerte, was der junge Soldat Frod angetan hatte.

    Doch ... er hatte sein Bein verloren!

    Sie haben es ihm abgeschlagen!

    Sie hielt sich den Kopf.

    Was geschieht hier?
    Als sie wieder nach draußen schaute, kam ihr der stille Morgen nur allzu passend vor. Nach den Schreien, die vor vier Tagen durch die Straßen hallten, befand sich Dunhaven noch immer im Schockzustand. Elina sah es, in den Augen der Heiler, die ihre Brandwunden versorgten. Sie hörte es beim Bäcker, wenn sie in der früh auf ihre Bestellung wartete. Überall in der Stadt bemerkte sie, der Überfall ist allen noch lebhaft im Gedächtnis.

    Vielleicht hat Tjelvar recht, dachte sie. Zu feiern, während der Tod vor den Toren wartete ...

    Sie warf die Decke von sich.

    Man muss doch irgendwas unternehmen!
    Schwungvoll sprang sie auf die Beine. Sie schlüpfte schnell in ihre Sachen und trat an den Spiegel, wo sie begann sich die Haare zu flechten.

    Serija hatte ihr ohnehin geraten, nicht zu viele Stunden im Bett zu verbringen, sollte sie wieder zu sehr ins Grübeln kommen. In den letzten Tagen war sie öfters bei der Lyttra gewesen. Es half, einfach nur mit ihr zu sprechen.

    Sorgfältig klemmte Elina hervorstehende Haare an den Seiten hinters Ohr oder fixierte sie mit Nadeln. Sie drehte ihren Kopf und betrachtete das Werk. Ermüdet ließ sie die Luft aus ihren Lungen entweichen.

    Egal, das muss reichen.

    Sie blieb ein paar Sekunden vor dem Spiegel stehen.

    Andererseits ... wenn ich heute wieder zu Tjelvar und Frod gehe ...
    Es klopfte an der Tür.

    „Bist du wach?“, ertönte Utjans Stimme von draußen.

    Hastig griff sie nach dem Stoff, den sie seit einigen Tagen in ihrem Regal versteckt gehalten hatte, und öffnete die Tür.

    Der Gastwirt war nicht zu sehen.

    Eilig tapste Elina in den Schankraum, wo Utjan mit Fegen beschäftigt war.

    „Kümmer du dich um den Thresen. Wilma ist noch am Schlafen. Wenn sie dann irgendwann mal wach wird, darf sie die Tische machen.“

    In Utjans Stimme schwang der Ärger mit. Seiner Tochter hatte der Honigwein am vorherigen Abend zu gut geschmeckt und so war Elina schon klar gewesen, dass sie die junge Frau nicht vor Mittag wiedersehen würde.

    Dass der Wirt mies gelaunt war, passte ihr zwar nicht in den Plan, aber Elina hatte keine andere Wahl. Außerdem hatte sie ja eine Geheimwaffe. Ihr Griff um den Stoff, den sie hinter ihrem Rücken verbarg, wurde fester. Mit der zuckersüßesten Stimme, die sie im Repertoire hatte, rief sie nach Utjan.

    Langsam und mit zu Schlitzen verengten Augen drehte er sich zu ihr um. „Ja?“

    Fast schon hopsend kam Elina auf ihn zu. „Du meintest doch mal, dass dir das Meeresbanner im Suffmann gefällt, oder?“

    Utjan zuckte mit den Schultern und verschränkte seine Arme über dem beleibten Bauch. „Mir missfällt eher, dass der blöde Yolf ein so schönes Stück in seinem Schankraum hängen hat.“

    Ein breites Grinsen erstreckte sich über Elinas Gesicht. „Dann wird dich das hier bestimmt erfreuen.“ Mit ausgestreckten Armen hielt sie ihm den blau weißen Stoff entgegen.

    Große Augen starrten sie ungläubig an und verengten sich erneut, als Utjan das Stück skeptisch entgegennahm. Erst, als er es vor sich ausbreitete und die vielen bestickten Schaumkronen zum Vorschein kamen, lachte er. „Nein!“

    „Doch!“, sagte Elina.

    Utjans speckiges Gesicht strahlte wieder die Freude aus, die sie so gerne bei ihm sah. Der Mann war ein Bär, aber wenn er grinste und sich seine zugekniffenen Augen zu Sicheln formten, sah er gar niedlich aus.

    Es freute sie immer, den Herrn, der sie hier aufgenommen hatte, so zu sehen.

    „Wie hast du das gemacht? Yolf hat doch sicherlich ein Vermögen verlangt.“

    „Für dich ist mir halt nichts zu teuer.“

    Utjan legte den Kopf schief. „Komm schon ... Wie hast du es angestellt?“

    „Ich habe ihn in einem Kartenspiel geschlagen, dessen Regeln ich ehrlich gesagt nicht mal verstanden habe. Ich habe erst gewusst, dass ich gewonnen hatte, als alle angefangen haben zu johlen und Yolfs Kopf immer roter wurde.“

    „Das ist ja fast noch schöner als das Banner selbst“, sagte Utjan und lachte.

    Dass sie dafür das Kleid aufs Spiel gesetzt hatte, welches sie an diesem Abend getragen hatte, erzählte sie ihm besser nicht. Er würde aus der Haut fahren, auch wenn sie ihm erzählen würde, dass ihr der Sieg gewiss war. Denn als sie Yolf herausgefordert hatte, war dieser schon so voll, dass er überhaupt Mühe hatte, die Karten in der Hand zu halten.

    „Ich glaube, ich werde es über die Theke hängen, wo Yolf es gut sehen kann, wenn er das nächste Mal hier ist. Oder wie ist das?“ Er hielt sein den Stoff um den Bauch. „Als Schürze würde es sich bestimmt auch gut machen.“

    „Oh ja, steht dir ausgezeichnet“, meinte Elina und sie lachten gemeinsam.

    „Danke Elina, du bist ein Schatz.“

    Sie umarmten sich und kurz bevor sie sich wieder voneinander lösten, drückte sie Utjan einen Kuss auf die Wange.

    „Gut, und jetzt wird es langsam merkwürdig“, sagte Utjan und schaute sie verschmitzt an.

    „Warum?“, fragte Elina gespielt. „Ich habe dir doch schon öfters einen Kuss gegeben.“

    „Ja ja, aber für gewöhnlich nicht, wenn ich dich wenige Minuten zuvor aus den Federn geholt habe. Und jetzt bekomme ich obendrein noch ein Geschenk von dir. Also, womit habe ich das alles verdient?“ Erwartungsvoll hob er eine Augenbraue und fuhr dann damit fort, den Schankraum zu kehren.

    „Naja, ich wollte dich etwas fragen.“

    „Aha.“

    „Ist es möglich heute noch einmal freizubekommen?“

    Utjan drehte sich wieder zu ihr um und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du hattest doch erst am Lichterfest freigehabt.“

    „Ich weiß, aber ich kann nur heute mit Krächz sprechen, weil er sonst immer für die Torwache eingeteilt ist.“

    Skeptisch hob Utjan auch noch die andere Braue. „Du kannst doch einfach mit ihm reden, wenn seine Schicht rum ist.“

    „Nein, das geht nicht“, druckste Elina herum. „Er hat so viel zu tun und ist ja auch sehr erledigt nach der Arbeit. Da will ich ihn nicht auch noch nerven.“

    „Ich weiß, was du wirklich vorhast.“

    „Ach ja?“, stieß Elina in hohem Ton hervor und presste danach die Lippen aufeinander.

    „Du willst die beiden Südländer im Gefängnis besuchen.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, ich habe ein schlechtes Bauchgefühl dabei. Wir kennen sie doch gar nicht.“

    „Es sind gute Menschen“, beteuerte Elina. „Und ich habe sie seit vier Tagen nicht mehr gesehen und weiß nicht, wie es ihnen geht.“

    Utjan überlegte einen Moment und rollte schließlich mit den Augen. „Ein letztes Mal! Wilma und ich können den Laden schließlich nicht alleine schmeißen.“

    Elina nickte heftig. „Versprochen!“ Sie hatte die Tür schon geöffnet, als ihr einfiel, dass sie noch etwas nachfragen wollte. Vier Tage hatte sie sich davor gedrückt, dieses Thema anzusprechen. Aber es war wichtig für Frod. Er hatte sie extra darum gebeten und wenn sie ihnen schon nicht anders in ihrer misslichen Lage helfen konnte ...

    „Was ist, wolltest du nicht gehen?“, fragte Utjan. „Mach die Tür zu, es zieht.“


    nächster Teil ...


    Spoiler anzeigen

    Ja, ich weiß, die Stelle ist blöd für nen cut, aber ich habe nichts besseres gefunden. Ich eile, mit dem weiterschreiben :o

  • Schön, dass es weitergeht, Etiam

    Ein eher nachdenklicher Teil, wo ich als Leser mit Elina zusammen grübeln kann. Das stört mich nicht. Ich fühle mich auch nicht ausgebremst durch diesen doch recht ruhigen Part.

    Das Verhältnis zwischen Utjan und Elina hast du schön nochmal hervorgehoben. Es klang ja anfangs schon durch, dass sie sich gut verstehen. Das ist hier nochmal deutlich geworden. Anfangs hatte ich nicht erfasst, dass Elina ja im Gasthaus wohnt und war über das Klopfen an der Tür durch Utjan verwundert. Aber klar, macht Sinn, wenn das Personal mit im Haus lebt.

    Dass Birk einen Arm verloren hat, hattest du noch nicht erwähnt, oder? Wenn ja, hab ich's überlesen. X/

    Und zum Thema "freier Tag" - ich hätte an Utjans Stelle gefragt, WANN sie denn ins Gefängnis will. Man braucht ja dafür keinen ganzen Tag. Und diese direkte Frage hätte diese Stelle unnötig gemacht:

    „Ich weiß, was du wirklich vorhast.“

    „Ach ja?“, stieß Elina in hohem Ton hervor und presste danach die Lippen aufeinander.

    „Du willst die beiden Südländer im Gefängnis besuchen.“

    Ist aber nur ein Gedanke ;)

    Nun noch ein bisschen

    Kleinkram

    Durch die Fenster, an denen die Tropfen des letzten Regens rannen,

    "an denen die Tropfen des letzten Regens herabrannen/hinabrannen"?

    Vier Tage war es her, seit sie Tjelvar und Frod im Gefängnis besucht hatte. Seitdem bekam sie leider nicht mehr die Chance, durch das kleine Gitterfenster mit ihnen zu reden. Aber heute war Krächz wieder für die Wache eingeteilt und würde sie zu ihnen lassen.

    Das blaue "bekam" ist in der falschen Zeit. Du kannst den Satz hier mMn ohne Bedenken mit "hatte" formulieren, denn die Sätze davor und danach sind "war"-Sätze. Da kommt sich also nix ins Gehege.

    Und obwohl sie sein Unbehagen bei der Aktion erkannte, tat er es, ohne zu murren.

    Hier passt was nicht im Bezug. ich würde vorschlagen, den Satz entweder Elina oder Krächz zuzuordnen und die Konjunktion weglassen. Möglich wäre also:

    Sie wusste um sein Unbehagen (oder: dass er sich unbehaglich fühlte) bei der Aktion, doch er tat es, ohne zu murren. (Elina-Satz)

    Er ließ sie sein Unbehagen bei der Aktion deutlich spüren, doch er tat es, ohne zu murren. (Krächz-Satz)

    Deswegen hatte sie sich gestern vorgenommen, nach der Arbeit direkt über einen möglichen Weg der Befreiung nachzudenken.

    Du und dein "direkt" :rofl:

    Tjelvar will vermutlich eh nicht, dass ich komme.

    kursiv?

    Ihr Kopf hatte darüber gebrütet,

    Find ich ungewöhnlich. Ich denke eher, sie brütet und nicht ihr Kopf. Aber ist sicher Geschmackssache. :pardon:

    Vielleicht war es aber genau das, was ihn dazu bewogen hatte, sie, für ihr auftauchen am Gefängnis zu rügen.

    kein Komma nach "sie" und "Auftauchen"

    War es ihr nicht möglich, ihre Birne einmal auf eine Aufgabe zu fokussieren?

    Es ist ja kein Fehler und sicher auch kein Versehen von dir, aber bei mir kommen diese ... hm, neuzeitlichen Wörter immer so wie ein Hammerschlag vor die Stirn an. Dazu gehören auch das "gestresst", das "knuffig" und das "genervt", die du später im Text hast. Wie gesagt - keine Fehler, nur gewöhnungsbedürftig für mich (*sagt aber gleich dazu, dass sie sich nicht dran gewöhnen wird*)

    Das ist scheiße, einfach scheiße!

    Scheiße

    Ihr war nur eine Sache eingefallen, bei der sie alle wenig Einfluss hätten.

    Man hat idR auf etwas Einfluss. Ich würde deshalb eher schreiben "... Sache, auf die sie alle wenig Einfluss hatten."

    Von Krächz wusste sie, dass Durin jede freie Minute damit opferte, die Gründungsfamilien von sich zu überzeugen.

    Anstelle von "damit" erscheint mir ein "dafür" besser passend (oder das "damit" ganz weglassen, dann aber ein "um" nach dem Komma empfohlen). Wenn du das "damit" behalten möchtest, würde ich anstelle von "opfern" eher "verbringen" schreiben.

    Was Elina jedoch viel schlimmer mitnahm, war, was Ille passiert ist.

    Das Blaue hat die falsche Zeitform. Ich weiß, PQP ist Sch****, aber hier gehört es mMn hin.

    Als sie wieder nach draußen schaute, kam ihr der stille Morgen surreal vor. Es war ihr unbegreiflich, wie die Welt so ruhig sein konnte. Hat sie die Schreie von vor vier Tagen etwa schon vergessen?

    Hier versteh ich nicht ganz, was Elina erwartet. Ich selbst würde den stillen Morgen als passend ansehen. Die Stadt ist noch immer im Schockzustand nach dem Draugrüberfall und in Trauer wegen der vielen Verluste. Häuser sind zerstört, viele wurden verletzt. Die Menschen sind verunsichert und haben Angst. Also was erwartet Elina am Morgen zu hören? Die Stille würde ich nicht als Zeichen dafür ansehen, dass die Welt die Schreie vom Überfall vergessen hat, sondern dass sie ihr noch immer sehr lebhaft im Gedächtnis sind (und in den Knochen stecken). Von daher würde mich eher der gewohnte Tageslärm am Morgen verwundern, weil der eher bedeuten würde, dass die Stadt bereits nach vier Tagen in den Alltag zurückgefunden hat und alles wie vorher ist. Weiß nicht, ob ich mich verständlich ausgedrückt habe. Aber vielleicht sehe das auch nur ich so.

    Große Augen starrten sie ungläubig an und verengten sich wieder erneut, als er das Stück skeptisch entgegennahm.

    Anstelle des "er" würde ich Utjans Namen einfügen. Das letzte "er", das vorher kam, bezog sich auf den Stoff. :)

    Und von "wieder" und "erneut" würde ich nur eines wählen, denn die Wörter bedeuten ja sinngemäß dasselbe.

    Regelmäßig konnte sie ihm ins Blatt schauen.

    Hm. Was hilft ihr das, wenn sie die Regeln nicht begriffen hat? Oder hat sie Utjan belogen, als sie das behauptet hat?

    So. Keine Ahnung, was Elina noch von Utjan will und was Frod erbeten hatte. *will aber auch nicht zurückscrollen und wartet deshalb einfach ab*

    Kann weitergehen. :thumbup:

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

    Einmal editiert, zuletzt von Tariq (1. März 2023 um 14:29)

    • Offizieller Beitrag

    hey Tariq

    Spoiler anzeigen

    Das Verhältnis zwischen Utjan und Elina hast du schön nochmal hervorgehoben. Es klang ja anfangs schon durch, dass sie sich gut verstehen. Das ist hier nochmal deutlich geworden

    ja, das war auch ein Punkt auf der Liste dessen, was dieses Kapitel erfüllen soll ^^

    Dass Birk einen Arm verloren hat, hattest du noch nicht erwähnt, oder? Wenn ja, hab ich's überlesen.

    Doch, hatte ich mal erwähnt. Warte, ich suche es mal raus ...

    Durin winkte ab. „Sie sind durch das Westtor gekommen. Aber wir konnten es wieder verschließen. Geht helfen, die Feuer zu löschen!“ Mit diesen Worten wandte sich der Kommandant von ihm ab und eilte zu einem auf dem Boden liegenden Mann.

    Birk hatte wohl ebenfalls Bekanntschaft mit den Draugar gemacht. Dabei hatte er wohl nicht so viel Glück gehabt. Blutgetränkte Tücher verdeckten die Stelle, wo früher mal ein Arm gewesen war.

    Auch wenn der Befehl lautete, sich an den Löscharbeiten zu beteiligen, dachte Tjelvar nur an Eines.

    Das Westtor!

    Hier, in Kapitel 11 Part 3.
    Allerdings ist hat schon damals NIEMAND etwas dazu in die Kommis geschrieben, also war es wohl einfach zu unauffällig inszeniert von mir ^^'

    Es steht zumindest auf der Liste der Dinge, die ich mir nochmal anschauen wollte.

    Und zum Thema "freier Tag" - ich hätte an Utjans Stelle gefragt, WANN sie denn ins Gefängnis will. Man braucht ja dafür keinen ganzen Tag.

    Da hast du recht :hmm:
    Das verstehe ih auch, aber

    Und diese direkte Frage hätte diese Stelle unnötig gemacht:

    Das habe ich leider nicht mehr verstanden ^^' Kannst du mir nochmal erklären, was du da meinst?


    kursiv?

    Verrückt, warum hat er das denn nicht übernommen? :hmm: Alles andere wurde doch auch kursiv gemacht? :hmm:
    Also ja, es sollte kursiv sein und bei mir in Papyrus ist es das auch. :pardon:


    Es ist ja kein Fehler und sicher auch kein Versehen von dir, aber bei mir kommen diese ... hm, neuzeitlichen Wörter immer so wie ein Hammerschlag vor die Stirn an. Dazu gehören auch das "gestresst", das "knuffig" und das "genervt", die du später im Text hast. Wie gesagt - keine Fehler, nur gewöhnungsbedürftig für mich (*sagt aber gleich dazu, dass sie sich nicht dran gewöhnen wird*)

    Ah ok. Bei knuffig sehe ich es noch, den Rest identifiziere ich nicht als modern ^^' Bin da wohl zu sehr in meiner eigenen Zeit drin. Da kann ich nur dir vertrauen, weil für mich sind das ganz normale Worte :D


    Hier versteh ich nicht ganz, was Elina erwartet. Ich selbst würde den stillen Morgen als passend ansehen. Die Stadt ist noch immer im Schockzustand nach dem Draugrüberfall und in Trauer wegen der vielen Verluste. Häuser sind zerstört, viele wurden verletzt. Die Menschen sind verunsichert und haben Angst. Also was erwartet Elina am Morgen zu hören? Die Stille würde ich nicht als Zeichen dafür ansehen, dass die Welt die Schreie vom Überfall vergessen hat, sondern dass sie ihr noch immer sehr lebhaft im Gedächtnis sind (und in den Knochen stecken). Von daher würde mich eher der gewohnte Tageslärm am Morgen verwundern, weil der eher bedeuten würde, dass die Stadt bereits nach vier Tagen in den Alltag zurückgefunden hat und alles wie vorher ist. Weiß nicht, ob ich mich verständlich ausgedrückt habe. Aber vielleicht sehe das auch nur ich so.

    Hm ... Ich muss zugeben ... das macht durchaus Sinn, was du sagst xD Ja, aber interessant, wie die Wahrnehmungen so unterschiedlich sein können. Also ich hatte durchaus ein von mir reales Gefühl versucht hier zu beschreiben (Nein, ich habe noch nie einen Draugarangriff miterleben müssen xD). Aber deins passt Kontextmäßig vielleicht etwas besser :hmm: Ich setze das mal auf meine Liste, ich glaube ich werde das übernehmen.

    Hm. Was hilft ihr das, wenn sie die Regeln nicht begriffen hat? Oder hat sie Utjan belogen, als sie das behauptet hat?

    Guter Punkt. Werde ich wohl rausnehmen. Hat mir eh nicht so gefallen ^^' Warum es dann noch drin war? Ich fand es las sich schön. Aber ja, die Logik lässt zu wünschen übrig. Ich werde es streichen.

    Danke fürs Lesen und kommentieren^^

    Ps.

    Du und dein "direkt"

    Ist das echt so ein Ding von mir? ^^' Muss ich mal drauf achten xD

  • Hey Etiam

    Ja, das war ein gemütlicher Teil. Ist nicht viel passiert, hat sich aber ganz nett lesen lassen. Alleine schon, um die Beziehung zwischen Elina und Utjan noch ein bisschen zu beleuchten.

    Was mir auch ins Auge gestochen war, sind die "modernen" Formulierungen "Scheiße!", "ihre Birne" usw. Das reißt schon ein bisschen raus beim Lesen, weil es irgendwie unerwartet kommt...Ist aber vielleicht auch Geschmacksache :pardon:

    Zu deiner Frage

    Und zum Stichwort Spannung: Jetzt wo das Kapitel rum ist ...
    Ich wollte ja noch eine Sache ansprechen, vielleicht erinnerst du dich an das Gespräch mit Elina und Metjan, wo dieser ihr erzählt, dass Tjelvar und Frod eine Woche lang nichts zu befürchten haben. Da meintest du, das würde die Spannung rausnehmen. ich hatte damals geantwortet, dass ich die Spannung anders aufbauen will. Halt hier mit diesem "Wer spricht, der lebt weiter" Konstrukt.
    Und letztendlich hatte ich das Metjan da nur sagen lassen, damit es hier nicht nochmal erklärt werden muss. Elina erzählt es den beiden zwar, aber sie übergibt nur die Info und erklärt es nicht wie Metjan es getan hat. (Das wäre für den Leser ja auch doppeltgemoppelt)
    Jetzt kennst du den Sachverhalt. Was findest du besser?

    Nochmal hierzu: Es fällt mir schwer, da jetzt mit dem zeitlichen Abstand eine Entscheidung zu treffen, was besser wäre :hmm: Ich verstehe aber jetzt, worauf du hinauswolltest. Deshalb denke ich, dass es durchaus so bleiben kann, wie du es dir gedacht hattest.

    LG

    Rainbow

    • Offizieller Beitrag

    hallo Rainbow

    Spoiler anzeigen

    Was mir auch ins Auge gestochen war, sind die "modernen" Formulierungen "Scheiße!", "ihre Birne" usw.

    Hm, daran muss ich wohl wirklich arbeiten :hmm: Wobei ich "Birne" als eher altmodisch einschätzen würde, aber dann vermutlich noch zu neu für die Zeit in der Ymir angesiedelt ist ^^' Bei dem Wort Scheiße würde es mich aber ehrlich wundern. Hätte gedacht, das gerade fäkalsprache schon sehr früh existiert hat :hmm:

    Ist aber vielleicht auch Geschmacksache

    Naja, ich versuche das schon zu vermeiden. Das ist ja schon als seriöses Projekt angelegt und soll dementsprechend "authentisch" sein.


    Ich verstehe aber jetzt, worauf du hinauswolltest. Deshalb denke ich, dass es durchaus so bleiben kann, wie du es dir gedacht hattest.

    Dann werde ich es erstmal so lassen ^^

    Danke, dass du dich damit nochmal auseinandergesetzt hast ^^

    • Offizieller Beitrag

    Kapitel 15

    Ad Libitum

    Teil 2:

    Als Elina sie wieder zuzog, erntete sie einen skeptischen Blick.

    „Ich wollte dich schon immer mal was fragen.“ Sie ging ein paar Schritte auf ihn zu und ihr entgingen Utjans verschränkte Arme nicht. Anscheinend ahnte der Wirt bereits, dass es sich um ein ernstes Thema handelte.

    „Es ist schon was her, aber ... Wilma hat mir mal von ihrer Schwester erzählt.“

    Utjans Brauen zuckten kurz.

    „Sie sagte mir, dass sie sich nicht mehr daran erinnern könne, warum sie verschwunden sei, und traue sich nicht dich zu fragen.“

    Eine ganze Weile blieb der Wirt still, bis er schließlich ein Seufzen ausstieß und sich auf eine Bank neben Elina sinken ließ. „Ich ...“ Seine Stimme klang heiser und brachte ihn zum Räuspern. „Ich bin davon ausgegangen, dass sie Tanja vergessen hat.“

    „Man kann doch nicht seine eigene Schwester vergessen.“ Genau so selbstbewusst, wie sie diesen Satz zuerst von sich gab, so sehr zweifelte sie an ihm, als sie an Wilmas Worte zurückdachte. Elina hatte nicht geflunkert. In einer der vielen Festnächte Dunhavens hatte sie es sich mit Wilma hinter einer Scheune gemütlich gemacht, zusammen mit Wilmas Lieblingsgetränk Met. Die Stimmung war gut und Elinas Vertrauen in Utjans Tochter wurde mit jedem Tropfen des Honigweins größer. Beinahe hätte sie ihr, von ihrem Geheimnis erzählt, da offenbarte Wilma ihr eigenes.

    „Sie hat vergessen, wie ihre Schwester verschwand“, raunte Utjan und schaute ihr in die Augen. „An dem Abend erinnerte sie sich nicht mal an Tanjas Namen. Sie war wie ausgewechselt ... total verwirrt und ... abwesend.“ Als wolle er seine Erzählung demonstrieren, leerte sich sein Blick und wanderte zur Tischplatte.

    „Was ist denn passiert?“, flüsterte Elina, als es für längere Zeit still geblieben war. „Also ... nur, wenn du darüber reden willst.“

    Utjan nickte. „Wenn Wilma es dir schon erzählt hat ... Ich denke, mittlerweile gehörst du sowieso schon zur Familie.“

    Sie schaute ihn an. Auch wenn er es nur beiläufig gesagt hatte, traf es Elina mitten ins Herz.

    Ich bin Teil der Familie!
    Ein warmes Gefühl breitete sich in ihr aus und sie ärgerte sich schon fast ein bisschen, dass es dieser Moment war, in dem der Satz fiel. Denn was auch immer jetzt erzählt werden würde, bot keinen Grund zur Freude.

    „Es war vor vier Jahren, in diesem starken Winter, nur wenige Monate, bevor du nach Dunhaven gebracht wurdest. Eines Nachts stand die Tür der Stube offen und der Wind blies durchs gesamte Gasthaus. Als ich davon wach wurde, hatte es schon ordentlich Schnee hereingeweht. Hat nicht lang gedauert, bis ich verstand, dass die Mädchen nicht mehr im Haus waren.“ Utjan machte eine kleine Pause. Er wirkte recht gefasst, kein Schlucken oder Stottern. Nur von der Tischplatte löste er seinen Blick nicht. „Wir haben sie gesucht. Ich und alle, die ich wach bekommen habe. Erst nur in der Stadt, dann auf den Feldern vor der Mauer. Ich weiß nicht, wie lange es gedauert hat, aber irgendwann fanden wir Wilma. Am Hafen. Sie trug ihr Nachtkleid und schien völlig orientierungslos durch Dunhaven geirrt zu sein – wusste nicht, wo sie war, erinnerte sich an Nichts.“ Utjan zischte. „Sie war kaum ansprechbar. Völlig unterkühlt, doch selbst das schien sie nicht mitzubekommen.“

    „Und Tanja?“, fragte Elina, wobei ihre Stimme unfreiwillig brach.

    Utjan mahlte mit den Kiefern.

    Was? Einfach weg? Sie kann doch nicht vom Erdboden verschluckt worden sein!
    „Und es gab keine Hinweise mehr, wo sie hätte sein können?“, wollte Elina wissen.

    „Nicht einen Einzigen.“ Er schüttelte leicht den Kopf. „Sie haben immer alles zusammen gemacht. Wenn ich nur wüsste, wieso die beiden überhaupt erst das Haus verlassen haben ... mitten in dieser eisigen Nacht. Aber auch daran hat Wilma keine Erinnerungen mehr.“ Nun fing Utjans Stimme doch an zu zittern und es verschlug Elina die Sprache, den kräftigen Wirt so zu erleben.

    „Sie haben alles zusammen gemacht“, wiederholte Utjan. „Weißt du, sie haben gerne gemeinsam gesungen. Sie hatten so außergewöhnlich schöne Stimmen. Aber seit Tanja weg ist ... Ich meine, es hat Wochen gedauert, bis Wilma wieder angefangen hat klare Sätze zu sprechen. Aber Singen ... das hat sie danach nie wieder getan.“

    Elina hatte Wilma oft tanzen sehen, das schon. Aber singen? Jetzt fiel es ihr auch auf. Sie hatte nicht mal miterlebt, dass Wilma bei einem Lied miteingestimmt hatte.

    „Ich vermisse das ... Ich vermisse sie. Ich hoffe, dass sie irgendwer gefunden hat. Ich meine, vielleicht hat sie irgendwie die Stadt verlassen und wanderte verwirrt draußen herum. Ich habe damals jede Nacht zu den Göttern geredet, dass meine Tanja irgendwo Zuflucht finden möge.“

    Utjans Worte ließen bei Elina ein unbehagliches Gefühl zurück. Sie glaubte nicht daran, dass Tanja es durch die Tore Dunhavens gezogen hatte. Und hätte sie jemand in der Stadt aufgegabelt, wäre dies sicherlich aufgefallen. Der winzige Hoffnungsschimmer, den Elina hatte, war, dass die beiden Schwestern nicht an einem Ort gefunden worden waren. Da Wilma allein gewesen war, hätte Tanja durchaus einen anderen Pfad gewählt haben können. Dennoch, wenn sie ehrlich zu sich selbst war, glaubte Elina nicht daran, dass diese Geschichte gut für Utjans Tochter geendet hatte. Mitfühlend ergriff sie die Hand des Wirts.

    „Und dann kamst du“, sagte dieser plötzlich und drehte sich zu ihr um, dass sie innerlich erschrak. Seine Augen glänzten und verrieten, dass sich Tränen in ihnen gesammelt hatten. „Du warst verloren und auf der Suche nach Unterkunft. Ich musste an meine Tanja denken.“

    Ein seltsames Kribbeln flutete Elinas Glieder. Sie hatte nie gewusst, welche Rolle ihre Ankunft in Dunhaven für ihn gespielt hatte.

    „Wenn ich hoffen will, dass meine Tochter aufgenommen und beschützt wird, dann kann ich selbst doch nicht die Tür verschließen, wenn jemand dieselbe Hilfe braucht.“

    Elina wusste nicht, was sie sagen sollte. „Das hättest du auch so getan, du bist ein guter Mensch“, antwortete sie schließlich, ohne zu wissen, ob es das Richtige war.

    Schnell schaute Utjan wieder auf die Tischplatte und rieb sich die Augen.

    So offen hatte sie ihn noch nie erlebt. Aber seine Tränen wollte er wohl nicht zeigen.

    Zaghaft rückte Elina an ihn heran und nahm ihn in die Arme.

    „Du hast mich so an sie erinnert“, flüsterte er.

    Sie bereute es nicht, nach Tanja gefragt zu haben. Am Anfang hatte sie sich gesträubt und es immer weiter hinausgezögert, obwohl sie eigentlich der Meinung war, dass Reden meist die beste Option war. Im Nachhinein stellte sich das wieder einmal als richtig heraus. Sie wusste nun, dass sie ein Teil dieser Familie war. Sie hätte Luftsprünge machen können, wenn sie gleichzeitig nicht so traurig gewesen wäre. Utjans Geschichte und das daraus resultierende Leid des Mannes trafen sie selbst härter als gedacht.

    Es fiel Elina schon schwer, mit dem Verlust von Ulfs Kindern umzugehen. Aslaug, das jüngste, hatte sie seit der Geburt gekannt. Der Tod des nicht mal vierjährigen Mädchens, trieb ihr oft die Tränen in die Augen. Wie war es dann erst, wenn man seine eigene Tochter verlor?

    All diese dunklen Fragen und Gedanken, verblassten aber, gegen die Dankbarkeit, die sie in diesem Moment verspürte. „Ich habe mich hier immer wohl gefühlt“, sagte sie, während sie sich weiterhin an ihn schmiegte. „Von Anfang an hatte ich das Gefühl bei dir sicher zu sein. Das hatte ich jahrelang davor nicht mehr gespürt. Die letzte Familie, die ich hatte, war meine Eigene, die mich schon früh zurückließ. Meinen Vater habe ich nie wirklich kennengelernt und zu Anfang war ich sogar neidisch auf Wilma, weil sie mit dir das hatte, was ich mir immer gewünscht habe.“ Verdammt!

    Nun kamen ihr selbst die Tränen. Aber sie grinste, denn sie waren nicht das Zeugnis von Trauer. „Jetzt weiß ich, dass ich sie nicht beneiden brauche. Ich komme mir dumm vor, wenn ich mich daran zurückerinnere. Weil ... obwohl ich nicht zu deiner Familie gehörte, hast du dich immer für mich eingesetzt und dich um mich gekümmert. Und für mich ist es egal, warum du das getan hast. Du hast es getan. Dafür bin ich dir sehr dankbar.“ Sie lehnte den Kopf an seine Schulter und schluckte, da ihre Stimme sonst ihren Dienst verweigerte. „Du bist wie ein Vater für mich.“

    Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, breitete sich eine Wärme in ihr aus, die aus ihrem Herzen zu kommen schien. Dazu kam das Gefühl, als hätte sie zwei Fässer Met getragen und diese nun endlich abgestellt. Sie atmete durch. Es war dieser Satz, der schon viel zu lange in ihrem Inneren darauf gewartet hatte, herausgelassen zu werden. Aber die Gelegenheit hatte sich zu keinem Zeitpunkt ergeben, weshalb er nie seinen Weg über ihre Lippen gefunden hatte.

    „Danke“, sagte Utjan. Es war nicht mehr als ein Hauch, seiner sonst so kräftigen Stimme.

    Sie blieben für einen Moment so sitzen und Elina hätte Stunden so verbringen können, doch da erinnerte sie Utjan wieder an die Pflichten des Alltages. „Na komm, es ist noch viel zu tun. Die Gäste kommen bald und du musst noch zu Krächz, bevor seine Schicht endet.“

    Sie nickte eifrig.

    „Morgen gibt es keine Ausreden mehr, ist das klar?“ Er räusperte sich, da seine Stimme noch nicht wieder zu alter Stärke zurückgefunden hatte.

    „Ist klar!“

    Utjan lächelte. „Dann mach, dass du davonkommst.“

    Beschwingt stand Elina von der Bank auf und bewegte sich abermals zur Tür. Sie sah einmal durch den Raum und betrachtete Utjan dabei, wie er wieder zu Fegen begann.

    Ich habe Glück, hier gelandet zu sein.
    Der Ort, die Menschen, die Arbeit, der sie nachgehen durfte. In dieser Zeit war das nicht selbstverständlich. Und darum würde sie alles tun, um dieses Glück zu verteidigen.

    Sie verabschiedete sich von Utjan und machte sich auf den Weg zum Gefängnis. Noch wusste sie nicht, wie sie den beiden daraus helfen sollte, aber im schlimmsten Fall würde sie selbst, die Schlösser dieses Kerkers knacken. Tjelvar und Frod kannten den Feind vor den Toren. Möglicherweise lag es an ihnen, diese Stadt zu retten. Und wer weiß ... vielleicht konnten die beiden auch sie retten.

    Was das wohl für ein Gefühl wäre, endlich Klarheit zu haben ...

    Sie dachte an das Mal auf ihrem Rücken. Natürlich würden die Leute sie nicht anders behandeln, wenn sie wüssten, was die Zeichen zu bedeuten hätten. Aber vielleicht würde ihr die Wahrheit dabei helfen aus dem Käfig von Trugschlüssen zu entkommen, welchen die Lyttra ihr skizziert hatte.

    Mit diesen Gedanken wanderte sie weiter die Straße entlang, die sie zu Tjelvar und Frod führen würde, wenn sie nicht einen kleinen Umweg gemacht hätte. Im Nachhinein fiel es ihr schwer, zu sagen, ob dies eine bewusste Entscheidung gewesen war oder nicht. Aber mit einem Mal stand sie vor den Überresten dessen, was von dem Haus der Jondr noch übrig war.


    nächster Teil ...

  • Hey, Etiam

    Ein sehr einfühlsamer Part, der mich als Leser einen Blick auf die weiche Seite von Utjan werfen lässt. Der Mann entwickelt sich zu einem meiner Lieblings-Chars, obwohl ich auch Durin mag.

    Die Geschichte um Tanjas Verschwinden hat viele Fragezeichen bei mir hinterlassen und ich denke, wir haben nicht ohne Grund an dieser Stelle von Utjans verschwundener Tochter erfahren. Bin gespannt, wo du uns da noch hinführst.

    Auch der Exkurs in Elinas Seelenleben hat mir gefallen, war mir aber fast schon ein wenig zu ausführlich. Ich hatte beim Lesen manchmal das Gefühl "hat er das nicht vorher schon mal so oder zumindest ähnlich geschrieben"? War aber zu faul zum Scrollen. Gerade die Gedanken, die ihre Ankunft in Utjans Schenke beinhalteten, kamen mir irgendwie bekannt vor. Kann aber auch sein, dass ich mich irre.

    Kleinkram

    und ihr entging Utjans verschränkte Haltung nicht

    Hm. Ich kenne nur "verschränkte Arme". Eine Haltung könnte abweisend sein, lauernd, abwehrend, offen, ...

    Vielleicht findest du ja ein anderes Synonym?

    In einer der vielen Festnächte Dunhavens, hatten es sich die beiden jungen Frauen hinter einer Scheune, zusammen mit Wilmas Lieblingsgetränk; Met, bequem gemacht.

    Alle Kommas und den Doppelpunkt können weg.

    Die grünen Worte würde ich hinter "Met" einfügen. So wirkt der Satz für mich leichter lesbar.

    Aber nur, wenn du ihn wirklich so lassen willst, denn dieses "die beiden jungen Frauen" halte ich für ungewöhnlich in einem Elina-Part, wenn sie selbst dabei ist. Eine von vielen Möglichkeiten für eine eventuelle Umstellung des Satzes wäre:

    "In einer der vielen Festnächte Dunhavens hatten sie und Wilma es sich hinter einer Scheune bequem gemacht, zusammen mit Wilmas Lieblingsgetränk Met."

    Wir haben sie gesucht. Ich und alle, die ich geweckt bekommen habe.

    "Ich und alle, die ich wach bekommen habe"?

    "Ich und alle, die ich habe wecken können"?

    "Ich und alle, die ich aufgeweckt habe"?

    "Ich und alle, die sich (von mir) wecken lassen haben"?

    Utjan mahlte mit den Kiefern.

    Hmmmm, ich kenne nur die Formulierung, dass "Kiefer mahlen". Hab's sogar mal gegoogelt, aber nur "Kiefermahlen" gefunden.

    Aber seit Tanja weg ist ... Ich meine, es hat überhaupt Wochen gedauert, bis Wilma überhaupt wieder angefangen hat klare Sätze zu sprechen.

    Ich würde beide weglassen ^^ Der Satz funktioniert auch so, wirkt mMn sogar eindrücklicher ohne diese Aufweichung.

    Aber singen ... hat sie danach nie wieder getan.

    Fehlt hier ein "das" vor dem "hat"? Und "singen" würde ich großschreiben. Ich meine, es ist hier ein Substantiv. :hmm:

    Ich musste direkt an meine Tanja denken.

    Da isses wieder :D

    Im Nachhinein stellte sich das wieder einmal als richtig heraus. Sie wusste nun, dass sie ein Teil dieser Familie war. Sie könnte Luftsprünge machen, wenn sie gleichzeitig nicht so traurig wäre. Utjans Geschichte und das daraus resultierende Leid des Mannes traf sie selbst härter als gedacht.

    Die blauen Wörter sind mMn in der falschen Zeit. "Sie hätte Luftsprünge machen können, wenn sie gleichzeitig nicht so traurig gewesen wäre."

    Das rote Wort muss "trafen" heißen. "Utjans Geschichte und das daraus resultierende Leid des Mannes" sind zwei Dinge, also Mehrzahl.

    Es fiel Elina schon schwer, mit dem Verlust von Ulfs Kindern umzugehen. Aslaug, das Jüngste, kannte sie seit der Geburt. Der Tod des nicht Mal vierjährigen Mädchens, trieb ihr oft die Tränen in die Augen. Wie war es dann erst, wenn man seine eigene Tochter verlor?

    "kannte" --> "hatte ... gekannt"

    Und hier an der Stelle hätte ich mir eine kurze Bemerkung zu dem überlebenden Sohn gewünscht (Name leider schon wieder vergessen X/ )

    Es war dieser Satz, der schon viel zu lange in ihrem Inneren darauf wartete, herausgelassen zu werden.

    "wartete" --> "gewartet hatte", denn sie hat ihn ja nun gesagt :hmm:

    Aber die Gelegenheit hatte sich zu keinem Zeitpunkt ergeben und so fand er nie seinen Weg über ihre Lippen.

    "... und er deshalb nie seinen Weg über ihre Lippen gefunden"?

    und du musst noch zu Krächz, bevor seine Schicht endet.“

    Hatte Krächz Nachtschicht? Es müsste doch früh am Morgen sein, wenn Elina grad erst aufgestanden ist ...? Oder hab ich was überlesen?

    Sie verabschiedete sich von Utjan und machte sich auf den Weg zum Gefängnis. Sie wusste noch nicht,

    "Noch wusste sie nicht, ..." ?

    aber im schlimmsten Fall würde sie selbst, die Schlösser dieses Kerkers knacken. Tjelvar und Frod kannten den Feind vor den Toren. Möglicherweise lag es an ihnen, diese Stadt zu retten. Und wer weiß ... vielleicht konnten die beiden auch sie retten.

    Okay. :hmm:

    Und was dann? Was sollen Frod und Tevor dann tun? Kommt mir ein bisschen unausgegoren vor, ihr Plan. Die Stadt verlassen können sie nicht, draußen warten die Draugar. Und in der Stadt würden die Wachen sie wieder einsperren, wenn sie sie entdecken. Also was denkt Elina, wie dieses "Retten" nach dem Schlossknacken erfolgen soll?

    Natürlich würden die Leute sie nicht anders behandeln, wenn sie wüsste, was die Zeichen zu bedeuten hätten.

    Würde sie es denn den Leuten mitteilen, wenn sie die Bedeutung kennen würde? Das wäre ja die Voraussetzung, um die Reaktion der Leute darauf zu erfahren. Wenn ja - was verspricht sie sich davon?

    Und wird Elina momentan mies behandelt, weil sie Zeichen auf dem Rücken trägt? Wer weiß alles davon?

    Oder wird sie mies behandelt, weil sie Zeichen auf dem Rücken trägt, deren Bedeutung sie nicht kennt? Das sagt dein Satz im Zitat aus.

    Zitat von Etiam

    Aber vielleicht würde ihr die Wahrheit dabei helfen aus dem Käfig von Trugschlüssen zu entkommen, welches die Lyttra ihr skizziert hatte.

    "welchen" (weil "der Käfig")

    Nochmal zu den Wörtern...

    ..., die du als normal ansiehst und über die Rainbow und ich stolpern

    Bei dem Wort Scheiße würde es mich aber ehrlich wundern. Hätte gedacht, das gerade fäkalsprache schon sehr früh existiert hat :hmm:

    Das lass ich gelten. Was mich nur gewundert hat, war, dass ELINA dieses Wort gebraucht, wenn auch nur in Gedanken. Und das finde ich unüblich für deine Zeit. Auf dem Schlachtfeld, im Wirtshaus oder überall dort, wo es etwas enthemmter und rauer zugeht, wäre das für mich okay, aber nur unter Männern (oder einer hartgesottenen, mit allen Wassern gewaschenen Kriegerin :D ).

    Dass Wörter wie "Scheiße", "Arsch" (beliebig fortsetzbar) und auch Flüche wie "verdammt" als salonfähig in den Alltag integriert sind, ist noch nicht lange 'normal'. Dass du sie so ansiehst, liegt vermutlich daran, dass du mit ihnen aufgewachsen bist. In meiner Jugend wäre man ganz schön pikiert angesehen worden, wenn man es laut vor anderen ausgesprochen hätte. In Filmen oder Büchern konnte man sowas - wenn ich mich recht erinnere - gar nicht hören/lesen. Man galt schon fast als asozial, wenn man es verwendete, und ich weiß, dass man früher als Kind seinen Mund mit Seife auswaschen musste, wenn man es verwendete (meine Oma hat mir noch damit gedroht :rofl: ). Ich lass mich gern korrigieren, aber das ist meine Erinnerung.

    "Genervt", "gestresst" usw. halte ich für reine Modewörter unserer Zeit (das "direkt", das du so gern verwendest, übrigens auch :rofl: ). Das Wort "Stress" und Abwandlungen davon passt mMn nicht in deine High-Fantasy-Zeit.

    Aber du weißt ja, das ist alles nur meine Auffassung. Kann sein, dass ich damit ganz allein dastehe, aber ich wollte trotzdem, dass du sie kennst. ^^

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Tariq ^^

    Spoiler anzeigen

    Der Mann entwickelt sich zu einem meiner Lieblings-Chars, obwohl ich auch Durin mag.

    Ah krass, sehr interessant :D

    Die Geschichte um Tanjas Verschwinden hat viele Fragezeichen bei mir hinterlassen und ich denke, wir haben nicht ohne Grund an dieser Stelle von Utjans verschwundener Tochter erfahren. Bin gespannt, wo du uns da noch hinführst.

    Und ich, wie es ankommt ^^

    Das war btw, was Elina für Frod herausfinden sollte. Im Gefängnis hatte er sie gefragt, ob sie informationen über Selbstmorde oder das Verschwinden von Personen in Dunhaven beschaffen könne.


    Auch der Exkurs in Elinas Seelenleben hat mir gefallen, war mir aber fast schon ein wenig zu ausführlich. Ich hatte beim Lesen manchmal das Gefühl "hat er das nicht vorher schon mal so oder zumindest ähnlich geschrieben"? War aber zu faul zum Scrollen. Gerade die Gedanken, die ihre Ankunft in Utjans Schenke beinhalteten, kamen mir irgendwie bekannt vor.

    Meinst du VOR oder NACH dem Gespräch mit Utjan.

    Uff ... kann sein, dass ich das vielleicht was redundant drin hatte. Dieses Kapitel war zuvor nicht geplant und ist recht kurzfristig entstanden, deshalb kann es sein, dass es sich ein bisschen mit der Struktur beißt.

    Aber nur, wenn du ihn wirklich so lassen willst, denn dieses "die beiden jungen Frauen" halte ich für ungewöhnlich in einem Elina-Part, wenn sie selbst dabei ist.

    Ja stimmt O.o Ist mir irgendwie nicht aufgefallen.

    Die blauen Wörter sind mMn in der falschen Zeit.

    :chainsaw: naaaaaaargh


    Und hier an der Stelle hätte ich mir eine kurze Bemerkung zu dem überlebenden Sohn gewünscht (Name leider schon wieder vergessen X/ )

    Verdammt, da hast du vollkommen recht. Im vorherigen Kapitel hat es noch Sinn gemacht. Hier nicht mehr. Elina würde natürlich an Niilo (so heißt der Junge :D) denken und für den Leser wäre es vermutlich auch besser.


    Hatte Krächz Nachtschicht? Es müsste doch früh am Morgen sein, wenn Elina grad erst aufgestanden ist ...? Oder hab ich was überlesen?

    Ne, ist alles so richtig. Oder übersehe ich gerade was? Ich stehe auf dem Schlauch, sry ^^'


    Also was denkt Elina, wie dieses "Retten" nach dem Schlossknacken erfolgen soll?

    Das weiß sie vermutlich selber nicht mal xD


    Ihre einzige Hoffnung dahingehend sind halt die beiden. In welcher Form weiß sie nicht. Auch über ein "Wie würde es nach einem Schlossknacken weitergehen" hat sie nicht wirklich nachgedacht. Das war nur so ein Gedanke von ihr. Wahrscheinlich, um das Gefühl der Machtlosigkeit zu betäuben, aber auch, weil ihr Wille zu handeln immer weiter zunimmt. Aber nen Konkreten Plan hat sie nicht.

    Würde sie es denn den Leuten mitteilen, wenn sie die Bedeutung kennen würde? Das wäre ja die Voraussetzung, um die Reaktion der Leute darauf zu erfahren. Wenn ja - was verspricht sie sich davon?

    Und wird Elina momentan mies behandelt, weil sie Zeichen auf dem Rücken trägt? Wer weiß alles davon?

    Bis auf Metjan und Tjelvar weiß niemand davon. Hier denkt sie eher an die Zukunft. Die Menschen, die es vielleicht noch erfahren werden. Aus welchen Gründen auch immer.
    Generell will ich ihren Blick in diesem letzten Teil des Kapitels ein bisschen in die Zukunft lenken.

    Oder wird sie mies behandelt, weil sie Zeichen auf dem Rücken trägt, deren Bedeutung sie nicht kennt?

    Nein, sie wird mies behandelt, wegen den Zeichen. Egal, ob sie die Bedeutung kennt oder nicht. Und das ist das, was sie meint. Es wird sich vermutlich nichts daran ändern, wenn sie die Bedeutung herausfindet. (Aus Sicht derjenigen, die sie deswegen Verachten.)

    Zu deinem Spoiler im Spoiler:
    Vielen Dank, für deine Antwort. Ich werde versuchen darauf in Zukunft mehr zu achten. Weise mich gerne darauf hin, wenn es wieder passiert. Ich glaube ich muss da erstmal ein Gefühl für bekommen, gerade weil es sich für mich so normal liest ^^'

    Willkommen in Ymir, Asthurion ^^

    Spoiler anzeigen

    ich kenne nicht die Zusammenhänge, doch ist das ein unglaublich bildhafter Dialog. Man kann sich die zwei Charaktere gut vorstellen in ihrer Stimmung, in ihren Gefühlen, in ihrer Sprache!

    Freut mich, dass die Szene zu funktionieren scheint^^

    Danke Euch beiden fürs Lesen und Kommentieren ^^