Ymir "Die Lichter von Dunhaven"

Es gibt 720 Antworten in diesem Thema, welches 106.425 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. April 2024 um 12:59) ist von Kisa.

  • Hallo Etiam :)

    Ich bin mir sicher, du hast schon mitbekommen, dass ich hier aufgeholt habe - und man, war das ein Fest! :thumbsup:

    Einerseits bedauere ich es, nicht jeden Part sofort gelesen und kommentiert zu haben, andererseits war es wahnsinnig toll, die Parts hintereinanderweg lesen zu können. :thumbup:

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    Und was soll man sagen? Es war einfach gut. Punkt :)

    Hier und da sind mir noch etliche Flüchtigkeitsfehler aufgefallen, aber das lässt sich leicht beheben, deswegen habe ich hier aufs Zitieren verzichtet xD

    Insgesamt mag ich die Stimmung, die du in jedem Part aufbaust. Es schwingt immer etwas Bedrohliches mit und man denkt sich immer wieder, das gleich etwas passiert. Dann gibt es einige Twists, die mir gefielen wie z.B. Durins Entscheidung, dass er Tjelvar als seinen Vertrauten wählt. Nach der Erklärung, wieso der Kommandant das getan hat, war man natürlich schlauer, aber dennoch - es kam sehr überraschend! Das Frod deshalb allein im Knast versauert, gefällt mir weniger gut, aber ich bin zuversichtlich, das der arme Kerl bald wieder draußen ist :whistling: *hofft, dass Eti ihn nicht einfach sterben lässt*

    Besonders hervorheben möchte ich gerade die letzten Parts - die waren richtig, richtig, RICHTIG gut!

    Was mir persönlich noch nicht so in den Kopf will, ist die Sache mit dem kleinen Mädchen. Ich schätze mal, dass die Menschen in Dun aufgrund des Angriffs der Draugar ohnehin gerade alle um ihre Existenz kämpfen. Vermutlich sitzen mehrere gerade auf der Straße, haben kein Dach über den Kopf oder nichts zu essen ... Wieso fällt es Tjelvar gerade bei dem Mädchen so besonders stark auf? Sicherlich nicht nur, weil die Mutter nicht da ist? Die Gedanken von Tjelvar dazu kamen mir da vergleichsweise schwach vor. Aber ich warte hier erst einmal ab, was dazu noch kommt :)

    So. Das war es von mir erst einmal kurz und knapp. Das nächste Mal dann hoffentlich wieder etwas ausführlicher und zeitnaher :blush:

    LG :)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo LadyK

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    Und was soll man sagen? Es war einfach gut. Punkt

    Nehm ich mit^^


    Es schwingt immer etwas Bedrohliches mit und man denkt sich immer wieder, das gleich etwas passiert.

    Oh, das ist gut. Das hatte ich gerade in früheren Parts angestrebt. Gut, wenn sich das bis zu den aktuellen gehalten hat.


    Besonders hervorheben möchte ich gerade die letzten Parts - die waren richtig, richtig, RICHTIG gut!

    Auf die habe ich auch lange gewartet, die endlich schreiben zu dürfen. Die Konfrontation mit dem was da ist, sollte sitzen und ich war mir nicht sicher, ob sie das im Schatten des Envikis auch tut.


    Wieso fällt es Tjelvar gerade bei dem Mädchen so besonders stark auf?

    Weil er das Mädchen schon mal gesehen hat. In Kapitel 6 sind sie auf dem Weg zum Jarlshaus. Da sieht er das Mädchen mit ihrer Mutter auf der Straße sitzen und schenkt ihnen etwas Brot.

    Sicherlich nicht nur, weil die Mutter nicht da ist?

    Verbunden mit dem vorherigen Treffen, soll genau das der Unterschied sein.

    Vielen Dank für das flotte Aufholen und Kommentieren^^

  • Hallo Etiam :)

    Nur ganz kurz nochmal:

    Auf die habe ich auch lange gewartet, die endlich schreiben zu dürfen. Die Konfrontation mit dem was da ist, sollte sitzen und ich war mir nicht sicher, ob sie das im Schatten des Envikis auch tut.

    Die Bedenken kann ich dir nehmen ... ich fände diese Parts genauso spannend wie alles, was zum Enviki gehört :)

    Dennoch bin ich natürlich neugierig, wie dieses ganze Duell ablaufen wird :)

    Verbunden mit dem vorherigen Treffen, soll genau das der Unterschied sein.

    Okay. Ich lass das jetzt einfach mal auf mich zukommen :)

    Ich hätte nur nicht vermutet, dass Tjelvar aus diesem Grund so handelt, wie er es tat ... vielleicht könnte man da noch ein oder zwei tiefere Gedanken einflechten (das muss ja nicht in diesem entsprechenden Part sein, kann auch später passieren, wenn er und Sigrid sich das nächste Mal sehen ;))

    LG :)

  • Hi Etiam,

    noch kurz zu Goethe:

    Ja, jetzt eine ehrliche Frage. Fandest du das Easteregg gut oder eher unpassend? Diese Zeile kam gemischt an. Deswegen würde mich die Meinung dazu interessieren.

    Also an der Stelle habe ich mich gefreut, weil es mir aufgefallen ist und ich es erkannt habe.

    Wenn ich aber so drüber nachdenke, würde ich persönlich die Stelle in der finalen Version vermutlich streichen oder abändern.

    Der Charakter des zitierten Werkes, also Erlkönig, passt nicht so 100% zum Geschehen und verleitet dann zum Abschweifen.

    Andererseits ist die kurze Stelle jetzt auch nicht so dramatisch, dass dadurch irgendwas kaputt geht, also wenn du sie behalten willst, behalte sie ruhig. Kannst dir ja selber die Fragen stellen, ob es passt, ob du die Verbindung zum Erlkönig ziehen willst oder nicht, und: ob es zum Sprachstil und Sprachduktus der Kreatur passt?

  • Hey, ich hab noch Gedanken in Bezug auf den letzten Part.

    Anmerkungen

    „Hier hast du die Macht dazu!“, schrie dieser, bevor ihm von dem glitschigen Fleisch der Mund zugehalten wurde.

    Im vorletzten Teil ist das der letzte Satz und ich habe mich da gefragt, warum er diese Macht nicht zu haben scheint. Ihm ist ja zuvor auch eine Waffe erschienen in der Hand. Aber jetzt wird angedeutet, dass es eher eine Ebene ist, die Tjelvar zugehörig ist, vielleicht sogar von ihm selbst erschaffen wurde? Dann ergibt das wieder Sinn. Finde ich jedenfalls sehr interessant und bin gespannt, ob und wie das später noch eine Rolle spielen wird.

    Ihn beschäftigte ein anderer Gedanke. „Aber wenn dieses Ding – was auch immer es ist – mit der Stadt zusammenhängt, müsste es nicht dann auch die Bewohner verseuchen?“

    Frod nickte heftig. „Ja, wer weiß. Vielleicht tut es das auch schon ... seit Jahren. Das müsste man untersuchen.“

    Allerdings, wenn ich jetzt nichts falsch in Verbindung bringe, ist dieses Wesen aus dem Zitat auch das Ding mit den Tentakeln und dem Auge? Hat es sich dann erst in diese Welt geschlichen, als Tjelvar und co. in die Stadt kamen oder war es da schon früher? Aber wie hängt es dann damit zusammen, dass die Bewohner in Teilen auch davon beeinflusst werden/wurden? Ich bekomme das gerade nicht richtig zusammen, wie da die Relationen sind, vielleicht kannst du mich da noch aufklären? Sofern das nicht noch in der Zukunft näher erläutert wird in der Geschichte selbst.

    Tjelvar erinnerte sich an ihr letztes Gespräch.

    Der gute, ich nämlich nicht... Nur, dass es die Situation gab und an den Typen selbst, der Rest war weg...

    Auf der einen Seite, finde ich das gut zusammengefasst, also du wiederholst, was damals besprochen wurde kurz und knapp. Auf der anderen Seite lässt es bei mir dennoch so ein Gefühl zurück von "wovon reden die, was meinen die, wer ist dieser Jarl, der da erwähnt wird, ...". Hab jetzt extra nochmal das alte Kapitel vorgenommen und nachgelesen. Jetzt passt es auch wieder.

    Kann sein, dass es hier "Probleme" macht, weil es solange zurückliegt und ich viel anderes derweil schon gelesen habe und es dann ganz anders rüber kommt, wenn man die Geschichte am Stück liest (wobei es von Kapitel 9 bis 21 auch ein Stück ist xD ).

    • Offizieller Beitrag

    Hi Charon

    Danke, dass du dir da nochmal genauer Gedanken gemacht hast. Sry, dass ich dir erst jetzt antworte, aber so hatte ich wenigstens Zeit zum nachdenken ^^

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    Andererseits ist die kurze Stelle jetzt auch nicht so dramatisch, dass dadurch irgendwas kaputt geht, also wenn du sie behalten willst, behalte sie ruhig. Kannst dir ja selber die Fragen stellen, ob es passt, ob du die Verbindung zum Erlkönig ziehen willst oder nicht, und: ob es zum Sprachstil und Sprachduktus der Kreatur passt?

    Also stand jetzt ist es so, dass ich die Stelle wohl abändern werde, aber man wird immer noch den Erlkönig erkennen können. Einfach weil die Message ja die selbe ist/sein wird. :hmm:

    Im vorletzten Teil ist das der letzte Satz und ich habe mich da gefragt, warum er diese Macht nicht zu haben scheint. Ihm ist ja zuvor auch eine Waffe erschienen in der Hand. Aber jetzt wird angedeutet, dass es eher eine Ebene ist, die Tjelvar zugehörig ist, vielleicht sogar von ihm selbst erschaffen wurde? Dann ergibt das wieder Sinn. Finde ich jedenfalls sehr interessant und bin gespannt, ob und wie das später noch eine Rolle spielen wird.

    Ja genau. Dwans Waffe erscheint, sobald er Tjelvar retten will. Vlt werde ich noch genauer erläutern, dass alles so ausgerichtet scheint, dass Tjelvar geholfen wird in dieser Ebene. Deine Überlegungen sind für mich natürlich sehr interessant.


    Allerdings, wenn ich jetzt nichts falsch in Verbindung bringe, ist dieses Wesen aus dem Zitat auch das Ding mit den Tentakeln und dem Auge?

    So ist es anzunehmen, ja :D


    Ich bekomme das gerade nicht richtig zusammen, wie da die Relationen sind, vielleicht kannst du mich da noch aufklären?

    Hmm ... eigentlich bist du schon auf dem richtigen Weg. Ich glaube um es ganz herauszufinden fehlt euch noch information, aber die werden kommen. UNd wenn du dann genau so aufmerksam bist, wie hier, dann wird dir das denke ich auch auffallen :D


    (wobei es von Kapitel 9 bis 21 auch ein Stück ist xD ).

    Absolut. Ich habe momentan zwei Leser außerhalb des Forums, die es mal am Stück lesen werden, auch wenn einer von beiden noch was braucht, bevor er die Zeit dazu findet. Dann weiß ich hoffentlich mehr. Dieser Jarl Ödgard wurde aber schon öfter erwähnt. Aber halt immer als Randfigur. Ich weiß nicht, ob das reicht. Er ist nicht so mega wichtig ... noch nicht. Eher die Dinge um ihn herum. Er wurde das erste Mal in Kapitel 6 erwähnt, als Baleson von dessem Tod spricht. In Kapitel 9 kommt er dann vor, wo du es nochmal nachgelesen hattest. Ich glaube dann in ... 11?
    Da redet Durin von einem großen Krieg und einem Tyrannen. Eine Kriegspartei wurde von Jarl Ödgard geführt. Und so taucht der Name halt immer mal wieder auf. Wie gesagt, ob das alles reicht weiß ich nicht. Ödgard selbst braucht auch noch keinen Fokus.

    Das mit Dwan, ob das so funktioniert, wie ich das will ist ja noch ein Experiment. Aber ... mal gucken ob das aufgeht xD Bisher scheint dem tatsächlich noch nicht so :P

    Es macht auf jeden Fall Spaß und Freude zu sehen, wie du dich mit der Geschichte beschäftigst, vielen Dank ^^

    • Offizieller Beitrag

    Kapitel 21

    Duett im Dunkeln

    Letzter Teil

    „Einer muss überlebt haben“, kombinierte Tjelvar.

    „Exakt. Doch er hatte ein Bein verloren. Du willst nicht wissen, was da unten vorgefallen ist ... Doch durch die Flucht des einen, war das Ritual unvollständig. Es war nicht schwer, den mittlerweile alten Mann zu finden.“

    Dwans Unterkörper war inzwischen völlig verschwunden. Wie zuletzt, nahm sich die Realität immer mehr von ihm, bis schließlich alles verblassen würde.

    „Er führt mich zu dem Grab, wo das Wesen liegt, das einst in der Ruine hauste. Ob es noch ein Mensch ist, wird sich zeigen.“

    „Warum erzählt Ihr mir das?“, wollte Tjelvar wissen, als von Dwan nicht mehr als dessen Antlitz übrigblieb.

    „Weil wir auf derselben Seite stehen.“ Ein sanftes Lächeln war kurz zu sehen, bevor es von der Umgebung der Bucht überdeckt wurde. „Der Alte, hatte zuvor nie was mit der Stille zu tun. Doch, erlag er ihr und hatte für einen Moment sogar vor, sich für sie zu opfern.“

    Von Dwan blieben nur noch die blauen Augen und seine Stimme, die schwer für Tjelvar zu vernehmen war.

    Wie bei einem entfernten Ruf musste er genau hinhören, um zu verstehen, was sein Gegenüber sagte.

    „Ihr habt diesen Schutz. Was passiert mit jenen, die das nicht von sich behaupten können?“

    Der letzte Rest von Dwans Erscheinung verschwand.

    Der Waldboden war dem schwarzen Sand gewichen und wo das Lagerfeuer stand, war nur noch das Wasser der Bucht zu sehen.

    Ehe sich Tjelvar versah, verlor er das Gleichgewicht und fiel nach vorn.

    Nach Luft ringend, schoss Tjelvar aus dem Wasser. Panisch kroch er rückwärts an Land, bis er gänzlich auf dem Trockenen war. Er hustete und spie Salzwasser in ungesunden Mengen aus. Vor ihm, unter den aufgebrachten Wellen sah er ein orangenes Leuchten, wie es langsam schwächer wurde und schließlich erlosch.

    Bei Godans Barte ...
    Er war wieder auf der Insel, im Hier und Jetzt. Doch als er sich umsah, hatte er einen Moment des Zweifelns.

    Schwarzer Sand?
    War der Strand auf dieser Seite der Insel nicht weiß gewesen? Auch andere Sachen hatten sich verändert. Der Wald, durch den er gekommen war, trug nicht die vollen Baumkronen wie zuvor. Die Wipfel wirkten karg und wie alles Übrige in diesem Winter, gaben sie ein trostloses Bild wieder. Auf dem Boden lag nur totes Holz und wenige verwelkte Blumen. Bei weitem nicht genug, um die dunkle Erde zu bedecken. Von blau leuchtenden Blüten fehlte jede Spur und die Treppe ... Da war keine Treppe.

    Das war alles nur in meinem Kopf.
    Noch immer schmeckte Tjelvar das Salz des Meeres auf seiner Zunge. Es schauderte ihn. Die Feststellung, dass sein Geist soweit manipuliert wurde, dass die Realität für ihn eine andere war, dass seine Sinne getäuscht – nein, er dessen völlig beraubt werden konnte, so er sich der echten Welt entrissen fühlte, ließ ihn unfassbar klein wirken.

    Ist das die Macht der Stille?
    Sie war immens, wenn sie auf solch einer Ebene, mit so einem Ausmaß agierte.

    Ihr habt diesen Schutz. Was passiert mit jenen, die das nicht von sich behaupten können?

    Dwans Worte hallten in seinen Ohren nach und sofort sprang Tjelvar auf.

    Frod!
    Er rannte los, stolperte den Hang hinauf, den er zuvor gemütlich hinunter spaziert war.

    Ich muss zu ihm!

    Wenn das Wesen diese Nacht auch seinen Freund angreifen würde ... Frod war in einer misslichen Lage. Über mehrere Tage wurde dessen Geist benebelt. Tjelvar wusste noch nicht wie, aber er musste ihm beistehen.

    Immer wieder rutschte er aus und hielt sich an knorrigen Wurzeln fest, um nicht nach unten zu stürzen. Will diese Bucht etwa nicht, dass er von hier entkommt? Oder wurde er jetzt paranoid?

    Endlich erreichte er das Plateau und stieg über den Rand. Sofort steuerte er auf sein Zelt zu. Möglicherweise würden die Karten und Notizen Frod helfen, wieder zu sich zu finden.

    Als Tjelvar den Priester sah, der vor dem Eingang stand und mit müden Augen in seine Richtung blickte, war da diese Erinnerung, die ihm schmerzlich wieder in den Sinn kam.

    Durin hatte ihm gesagt, dass es ihnen beiden untersagt war, diesen Ort zu verlassen.

    Hat der Priester es gesehen? Egal, ich muss zu Frod!
    Gerade wollte Tjelvar an dem Mann vorbei in das Zelt, da drückte dieser ihm die Hand auf die Brust.

    Die nackte Haut, war noch immer nass vom Wasser der Bucht. Spätestens jetzt könnte sich der Mann zusammenreimen, dass hier etwas nicht stimmte.

    Doch er sagte kein Wort. Zeigte nur nach Osten.

    Das Dunkel der Nacht war dem Licht der Morgendämmerung gewichen und Tjelvar verstand, was der Mann ihm damit sagen wollte.

    Es war Zeit für das Enviki.

    nächster Teil ...

    • Offizieller Beitrag

    Kapitel 22:

    Enviki

    Teil 1:

    Harsch schob Tjelvar den Priester beiseite und betrat das Zelt. Hastig rollte er die Karte auf dem Tisch zusammen und stopfte sie zu dem anderen Kram in die Tasche. Ein kurzer Blick hinein versicherte ihm, dass zumindest die wichtigsten Sachen noch da drin waren. Durin hatte ihn also nicht verarscht. Er hatte Frods Notizen mitgenommen, so dass Tjelvar im Notfall damit flüchten konnte. Und genau das, würde er jetzt tun. Er schulterte die Tasche und drehte sich um.

    „Was macht Ihr da?“ Durin humpelte aus seiner Schlafkammer.

    „Ich muss gehen.“

    „Und dann? Denkt einen Moment nach, bevor Ihr handelt.“

    Tjelvar biss die Zähne zusammen und atmete hörbar aus.

    „Wenn Ihr jetzt geht, dann gewinnt Baleson. Und das heißt, dass Euer Freund auf ewig im Gefängnis sitzen muss.“

    Der Griff um die Tasche wurde fester. „Ich muss ihm aber jetzt helfen!“

    „Und wie wollt Ihr das anstellen? Die beste Hilfe für den Magier ist es, wenn ich Jarl werde und ihn frei lasse. Das hatten wir doch besprochen.“

    Von draußen ertönte ein dunkles Horn und Durins Blick wurde ernster. „Ihr müsst zur Zeremonie. Es wird bald losgehen ... Vertraut mir. Nur so helft Ihr dem Magier wirklich. Ich bin seine Befreiung.“

    Ich bin Befreiung!
    Ein stechender Schmerz durchzog Tjelvars Schläfen. Mit aufgerissenen Augen sah er Durin an. In dessen ozeanblauer Iris verlor er sich für den Bruchteil einer Sekunde.

    „Ist alles in Ordnung?“ Mit skeptischem Blick musterte Durin ihn von oben nach unten. „Wo wart Ihr?“

    War das Zufall? Oder warum ähnelten die Worte Durins denen, die Tjelvar in der Bucht vernommen hatte?

    Er ließ die Tasche fallen und machte einen Schritt auf Durin zu. „Wart Ihr schon einmal auf der anderen Seite dieses Plateaus?“

    „Das ist nicht der richtige Zeitpunkt um ...“

    „Wart Ihr ...“, wiederholte Tjelvar in dunklerem Ton, „schon einmal da unten?“

    Durins Kiefer mahlten, ehe er tief durchatmete. Erneut wanderte sein Blick über Tjelvar, bevor er ihm ins Gesicht schaute. „Nein“, flüsterte er. „Aber wenn das hier alles vorbei ist, könnte Ihr mir gerne erzählen, was Ihr dort gesehen habt.“

    Wieder ertönte das Horn von draußen und ein plötzlicher Lichteinfall ins Zelt verriet, dass der Priester den Eingang geöffnet haben musste.

    „Wenn das Horn zum dritten Mal klingt, schließen sich die Tore des Tempels. Ohne die Zeremonie, die darin stattfindet, werdet Ihr mir keine Geschenke überreichen können und Baleson zum Sieger küren.“

    Tjelvars Kopf war wie leergefegt. Diese Alpträume, das Reden in der Bucht, die Begegnung mit Dwan und jetzt dieser Wortlaut von Durin ... Das war zu viel.

    „Die Zeit rennt.“, schob Durin nach.

    Man sah ihm an, wie bemüht er war, die Fassung zu waren.

    Vertrauen oder nicht vertrauen?

    Mit einem Brummen drehte sich Tjelvar um und griff erneut nach Frods Tasche. „Die werde ich in den Tempel mitnehmen.“ Ab jetzt würde den Rucksack nicht mehr aus den Augen lassen.

    „Tut dies.“

    Mit ausdruckslosem Gesicht, hatte der Priester dem Ende dieser Szene beigewohnt. Er streckte seinen Arm aus und wies so den Weg nach draußen.

    Grummelnd zog Tjelvar an ihm vorbei.

    Auf dem Plateau war durch den Klang der Hörner das Leben erwacht. Immer mehr Menschen zeigten sich vor ihren Zelten. Viele von ihnen schauten in seine Richtung. Es war eine merkwürdige Stimmung. Nur wenige redeten und der Morgen wirkte deshalb sehr ruhig.

    Das wird sich bald ändern, dachte Tjelvar, als er an den Überresten des großen Feuers vorbeimarschierte.

    Tempeldiener waren dabei, das verkohlte Holz von dort wegzutragen und somit einen schwarzen Kreis zurückzulassen.

    Der Priester, welcher Tjelvar begleitete, kniete sich zu dem Misch aus hergebrachter Erde, verbrannten Holzstückchen und Asche. Mit seinen Händen schöpfte er daraus und hielt es vor sich, als er wieder aufstand. Eine Kopfbewegung deutete an, weiterzugehen.

    Gemeinsam stiegen sie die wenigen Stufen des Tempels empor und gingen an dem Mann vorbei, der nun ein drittes Mal in das große Horn blies. Kaum waren Tjelvar und der Priester in dem Gebäude, schloss sich hinter ihnen die dicke Flügeltür.

    Das Holz, mit dem der Tempel errichtet wurde, hatte ein dunkles Grau. Und die spärlich eingelassenen Fenster, die sich weit über ihren Köpfen befanden, boten ebenfalls wenig Licht. Wären nicht an jeder Ecke und vor jeder der zahlreichen Säulen mehrere Kerzen flackerten, würde Tjelvar vermutlich so gut wie nichts erkennen. So aber sah er die vielfältigen Schnitzereien, die tief in das Holz der Pfeiler eingearbeitet wurden und die Abbilder verschiedener Götter darstellten. Wenige Meter vor ihnen war ein viereckiges Becken eingelassen, in dessen seichtem Wasser ebenfalls Kerzen schwammen. Messingfarbene Schälchen, dienten als kleine Boote und schützen die Flammen vor dem Erlöschen. In der Mitte des Beckens stand eine gewaltige Statur. Sie stellte einen sitzenden Wolf dar, welcher über sie hinweg zum Eingang blickte.

    Er war aus dem gleichen dunklen Holz, wie der Rest des Tempels. Unweigerlich kam die Frage auf, wie groß der Baum gewesen sein war, aus dem dieses Abbild gefertigt wurde.

    Wie haben sie das Ding hier reinbekommen?
    Als Tjelvar zurück zum Eingang schaute, fiel ihm die Schnitzerei über dem Türstock auf. Wie in den Säulen war auch hier das Abbild eines Gottes verewigt worden. Erst bei genauerem Hinschauen war zu erkennen, dass die Armschienen dieser Figur nicht aus Holz bestanden. Echtes Metall zierten die Handgelenke und gaben Tjelvar so Aufschluss, auf den Namen dieser Gottheit.

    Arn, der Urverräters.
    Für das Hintergehen seines Bruders Nord wurde er mit der ewigen Wacht bestraft und damit er nie wieder nach Odhal zurückkehrte, hatte man ihm einen Teil seiner Kräfte geraubt. Diese Armschienen waren es, die die göttliche Macht beschnitten. Aber warum war der Blick des Wolfes auf ihn gerichtet?

    Nachdenklich drehte sich Tjelvar wieder zu der Statur um, vor der auch der Priester haltgemacht hatte.

    „Das ist Varg“, erklang eine Frauenstimme.

    Aus einer Tür zu ihrer linken trat sie in eine weiße Robe gehüllt zu ihnen. Anders als bei den Priestern, welche ausschließlich einfarbig waren, hatte ihre Kleidung rote Akzente. Jeweils über dem Saum waren Stickereien von Blumen zu erkennen und ein schmaler Streifen führte von ihrem Hals bis hinunter zu den Füßen.

    In ähnlicher Farbe war das Gesicht der Frau bemalt. Quer über ihre Nase, unter beiden Augen, war das rot in horizontaler Linie aufgetragen worden.

    „Er war der Schüler Arns“, erklärte sie weiter und gesellte sich mit einer leeren Schüssel zum Priester. „Er hat den Verrat seines Meisters aufgedeckt und somit Odhal gerettet. Auch wenn es Nord war, der seinen jüngeren Bruder im Kampf besiegt hatte, so vergessen viele, dass es Varg war, der Arns Pläne offenbart hatte.“

    „Ich verstehe. Ein Gestaltwandler also“, sagte Tjelvar und trat zu den beiden.

    Der Priester hatte die Erde, welche er von draußen mitgenommen hatte in die Schüssel gefüllt. Er verbeugte sich vor der Frau und verließ die Halle durch die Tür, durch die sie gekommen war.

    „Aber wenn Varg Arn verriet ... warum ist er es dann nicht, den wir als Urverräter kennen?“

    Mit gehobenen Augenbrauen drehte sie sich zu ihm um. Betrachtete ihn von unten nach oben, blieb kurz an seinem noch immer freien Oberkörper hängen und gab dann ein anerkennendes Nicken von sich. Mit einem Lächeln schaute sie zu ihm auf. „Ihr seid also Durins Vertrauter.“ Ihre dunklen Haare bildeten den Rahmen für ein ebenmäßiges Gesicht und in den blauen Augen, spiegelte sich das Licht unzähliger Kerzen wider. „Es kann doch kein Zufall sein, dass in den Kreisen des Kommandanten ausschließlich gutaussehende Männer verkehren.“ Ihrer Stimme war etwas Spielerisches zu entnehmen. „Ich bin Meyra, die Zeremonienmeisterin. Begleitet mich, wir haben nicht mehr viel Zeit.“

    Tjelvar folgte der Frau durch einen Korridor, der sie weiter ins Innere der Anlage führte. Durch die großen Fenster in diesem Teil des Tempels war es nun deutlich heller, wodurch das sanfte Schwingen von Meyras Hüften wie in Szene gesetzt wirkte. Ob sie das nur für ihn tat, oder immer so durch die Gegend lief vermochte er nicht zu sagen, aber ihm war die Schmeichelei zuvor natürlich nicht entgangen.

    „Wesentlich schöner hier als im Gefängnis, nicht wahr?“ Mit einer Handbewegung zeigte sie nach draußen.

    Umringt von den Tempelmauern war hier ein Garten zu sehen, der sich um einen großen alten Baum gelegt hatte.

    „Woher wisst Ihr, von der Haft?“ Tjelvar spürte es selbst. Die aufkommende Paranoia, da war sie wieder. Er durfte sich nicht verrückt machen lassen. Nicht jeder stand mit diesem Wesen in der Bucht in Verbindung. Oder doch? Immerhin hatte es seine direkte Umgebung beeinflusst. Wer konnte schon sagen, dass der Spuk wirklich vorbei war? Vielleicht hatte Meyra es aber auch anders erfahren und er machte sich unnötig Sorgen. „Seid Ihr eine Lyttra? Haben Euch die Götter davon erzählt?“

    Meyra kicherte. „Nein, ich muss Euch leider enttäuschen. Aber ich verstehe viel von den Riten und Bräuchen der Dun und habe deshalb die Ehre Euch für Eure Aufgabe vorzubereiten. Ansonsten komme ich meinen Pflichten als Hohepriesterin im großen Tempel in Dunhaven nach.“ Mit hochgezogener Braue schaute sie über ihre Schulter. „Wenn Ihr wollt, dürft Ihr mich gerne einmal dort besuchen kommen.“

    Es war verwunderlich, dass sie in Dun lebte. Trug sie doch den Bären Mithals auf ihrem Kleid. War der Kopf des Wappentieres bei den anderen Priestern in Grau groß präsent auf dem Rücken vertreten, fand das Tier hier nur Platz zwischen Meyras Schultern. In Rot, wie alle Stickereien auf dem Stoff.

    Seit wann kümmert sich die heilige Stadt um Menschen außerhalb Friesgards?
    „Wie lange lebt Ihr schon hier?“; fragte Tjelvar.

    „Ich bin in Dunhaven geboren und aufgewachsen. Eine wahre Dun also.“

    Der Stolz in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Wenn man den Leuten im Süden jedoch glauben schenkte, gab es keinen Grund für einen Dun stolz zu sein.

    „Aber ihr“, begann sie, während sie vor einem Torbogen stehen blieb, der in den Garten führte. „Ihr seid noch nicht lange hier. Wie ist das Leben in Wiek so? Hat dort wirklich jeder seinen eigenen Sklaven?“

    „Nein.“ Stirn runzelnd sah Tjelvar auf Meyra herab. „Woher wisst Ihr das alles? Das mit dem Gefängnis und jetzt Wiek.“

    Sie lächelte und zeigte auf einem Mann, der im Garten vor dem großen Baum saß. Der Rücken war ihnen zugewandt, doch an dem langen braunen Haar erkannte Tjelvar den Huscarl Balesons.

    „Er hat mir von Euch erzählt.“

    nächster Teil ...

  • Hey Etiam

    Gefällt mir gut, was du hier so in den letzten Wochen fabriziert hast :)

    Wenn ich mir auch nicht sicher bin, alles bis ins Detail verstanden zu haben, waren die Texte zumindest allesamt ziemlich gut geschrieben. Und damit meine ich "ziemlich ziemlich gut"! :thumbup:

    Jetzt kommt es endlich zu dem lang ersehnten Kampf. Die Spannung hast du echt super aufgebaut.

    Ich will jetzt wissen, was passiert....Ahhhh :panik:

  • Hi Etiam,

    endlich kommt es zum Enviki. Die Chancen für Durin stehen ja nicht gerade gut, daher bin ich gespannt, was passiert, ob er gewinnt und wenn ja, wie? :D

    Anmerkungen

    Es macht auf jeden Fall Spaß und Freude zu sehen, wie du dich mit der Geschichte beschäftigst, vielen Dank ^^

    Macht ja auch Spaß, sie zu lesen :thumbsup:


    Bei den letzten beiden Kapiteln habe ich inhaltlich nicht viel zu sagen, also gibt nichts zu meckern :D

    Daher folgen jetzt noch paar Kleinigkeiten zu Stil und Rechtschreibung und so.

    Der Alte, hatte zuvor nie was mit der Stille zu tun.

    Kein Komma hier ;)

    Doch, erlag er ihr und und hatte für einen Moment sogar vor, sich für sie zu opfern.

    Hier würde ich das Komma nach "Doch" weglassen oder die zwei Wörter danach tauschen, damit es besser zur Pause passt: "Doch, er erlag ihr...".

    Panisch kroch er rückwärts an Land

    Ehm warum? :D Warum dreht er sich nicht kurz um? Würde man, wenn man panisch ist, nicht eher versuchen, wegzulaufen, also nach vorn, also umdrehen? So stelle ich mir das witzig vor, wie ein großer kräftiger Mann auf allen vieren am Strand rückwärts kriecht^^

    Auf dem Boden lag nur totes Holz und wenige verwelkte Blumen.

    Statt "lag" "lagen", weil danach mehrere Dinge folgen: Holz und Blumen.

    Oder du nutzt noch ein weiteres Verb für die Blumen.

    Ab jetzt würde [er] den Rucksack nicht mehr aus den Augen lassen.

    Das Holz, mit dem der Tempel errichtet wurde, hatte ein dunkles Grau.

    In diesem Kapitel nutzt du oft Relativsätze, die teilweise auch einer nach dem anderen kommen. Dadurch lässt sich das Kapitel, zumindest meinem Gefühl nach, nicht ganz so schön lesen, wie die anderen davor.

    Vielleicht dann direkter so: "Der Tempel machte den Anschein, aus einem besonderen dunkelgrauen Holz errichtet wurden zu sein."

    Wären nicht an jeder Ecke und vor jeder der zahlreichen Säulen mehrere Kerzen flackerten, würde Tjelvar vermutlich so gut wie nichts erkennen.

    Meinst du statt "Wären" eher "Würden"?

    Echtes Metall zierten die Handgelenke

    "zierte" da Metall im Singular steht ;)

    Arn, der Urverräters.

    Ohne s am Ende?

    Der Priester hatte die Erde, welche er von draußen mitgenommen hatte [Komma] in die Schüssel gefüllt.

    Ob sie das nur für ihn tat, oder immer so durch die Gegend lief vermochte er nicht zu sagen

    Ich persönlich würde das Komma vor "oder" weglassen (ist glaube ich aber auch nicht falsch).

    Aber nach "lief" kommt eines hin ;)

    Woher wisst Ihr, von der Haft?

    Kein Komma hier.

    Aber ich verstehe viel von den Riten und Bräuchen der Dun und habe deshalb die Ehre [Komma] Euch für Eure Aufgabe vorzubereiten.

    "Euch für Eure" oder eher "Euch auf Eure"?

    In Rot, wie die alle Stickereien auf dem Stoff.

    Den Satz habe ich nicht verstanden ?(

  • "saßen zwei gestalten

    aufm donnerbalken

    und sie schrien nach: enviki! enviki!

    und da kam der dritte

    setzt sich in die mitte

    und sie schrein nach enviki! enviki!

    ....

    und da kam der zehnte

    brachte das ersehnte

    enviki!!!!"

    endlich geht es los!

    der anfang schonmal ganz anders als ich gedacht habe. das magere fest, und dann das ringen, so hatte ich es mir vorgestellt, aber da scheinen noch ein paar mehr rituale mit drin zu haengen. bringt gut atmosphaere mit👍

    die kapitel zuvor fand ich ziemlich genial, das ringen mit dem unbekannten monster/gott/halbgott/fisch in tveljars "traumwelt" (halbgottwelt😎)

    auch wie sich die bucht veraendert hat, war ziemlich cool, dass dieses wesen anscheinend viele auf aehnliche weise ins wasser gelockt hat scheint naheliegend, aber cool hier nur andeutungen zu haben, das laesst spielraum fuer eigene ueberlegungen!💪

    jedenfalls ein paar sehr geile ideen die du hier ausgearbeitet und serviert hast! auch art und weise wie es erzaehlt wurde finde ich sehr schoen. alles passiert mit den charakteren, man bekommt keine extra wurst als leser die einen im wissen ueber den charater heraushebt. seeeehr gut gemacht an der stelle☺

    bin fast ein wenig enttaeuscht dass jetzt das enviki passiert bevor es wieder zu frod geht xD aber das ist der preis! ich bin mir sicher dass du am ende noch einiges mehr an faeden zusammenlaufen laesst!

    bin sehr gespannt wie es weiter geht!

    liebe gruesse!

    • Offizieller Beitrag

    So Leute, hier gab es länger keine Meldung von mir, weil ich krank geworden bin. Nebenbei lief Uni natürlich trotzdem weiter und deswegen musste ich hier notgedrungen auf die Pause treten, obwohl ich einen shcönen Flow hatte :( Aber jetzt bin ich ja wieder da ^^ Wenn auch erstmal nur mit Antworten, statt einem neuen Part.

    Rainbow

    Spoiler anzeigen

    Gefällt mir gut, was du hier so in den letzten Wochen fabriziert hast

    Danke , mir tatsächlich auch xD Klingt nach Eigenlob ... ist es ja auch, aber ehrlich, die letzten Parts sind mir aus einem Rutsch gelungen und es hatte mir so viel Spaß wie lange nicht mehr gemacht :o

    Wenn ich mir auch nicht sicher bin, alles bis ins Detail verstanden zu haben, waren die Texte zumindest allesamt ziemlich gut geschrieben. Und damit meine ich "ziemlich ziemlich gut"!

    Und nochmal Danke :blush:

    Soviel Lob in den letzten Wochen. Das hat mich schon ziemlich bestärkt in dem was ich hier mache. Gebe ich ehrlich zu.

    Spoiler anzeigen

    das letzte Mal, dass ich so beflügelt davon war, als ich Magische Welten geschrieben hatte und der Foren Award lief ... ^^' Da kam dann trotz vielen Lobes nachher doch eine schallende Ohrfeige. Und so schwanke ich momenten zwischen einem "Yey, die Leute mögen es", und einem anderen Gefühl hin und her, dass mir sagt, dass ich mich nicht zu sicher fühlen sollte. Verrückter Cocktail, vielleciht bin ich auch noch was von meiner auskurierten Krankheit benebelt xD

    Jetzt kommt es endlich zu dem lang ersehnten Kampf. Die Spannung hast du echt super aufgebaut.

    Ich will jetzt wissen, was passiert....Ahhhh

    Puh also ... ich will auch unbedingt wissen, wie ich das wohl schreiben werde xD Noch ist kein Satz darüber abgetippt, auch wenn ich das Endergebnis natürlich schon kenne.

    Charon

    Spoiler anzeigen

    endlich kommt es zum Enviki.

    Yes, ich habe gedacht, ich nenne das Kapitel direkt so, dann weiß jeder was nu kommt xD


    Ehm warum? :D Warum dreht er sich nicht kurz um? Würde man, wenn man panisch ist, nicht eher versuchen, wegzulaufen, also nach vorn, also umdrehen? So stelle ich mir das witzig vor, wie ein großer kräftiger Mann auf allen vieren am Strand rückwärts kriecht^^

    Ich habe mir überlegt, dass wenn man so aus dem Wasser kommt und aus Affekt flüchtet, das drehen im Ufersand erstmal Option zwei wäre :hmm: Er krabbelt da ja auch nicht mehrere Meter zurück xD Es sind nur die ersten Sekunden beschrieben. Vielleicht mache ich das noch was deutlicher.


    Den Satz habe ich nicht verstanden

    Jo, hier hatte ich mich verschrieben, habe es aber schon korrigiert. Es ging darum, dass das Symbol welches ich beschrieben habe genau so eine rote Stickerei war, wie die anderen Verzierungen auf ihrem Gewand.

    Den Rest werde ich auch noch einarbeiten, wenn die nächste Überarbeitungsphase kommt.

    Alraniss

    Spoiler anzeigen

    XD

    Ich finde nett, dass du, nachdem ich euch habe so lange warten lassen, mich wenigstens mit den Zeilen "Und da kam der vierte..." bis "und dann kam der neunte ..." verschont hast xD

    der anfang schonmal ganz anders als ich gedacht habe. das magere fest, und dann das ringen, so hatte ich es mir vorgestellt, aber da scheinen noch ein paar mehr rituale mit drin zu haengen. bringt gut atmosphaere mit

    Jo, auch hier hatte ich kurz überlegt, ob es das vielleciht wieder zu sehr strecken würde, aber ich glaube selbst wenn das Essen und Trinken knapp werden würde ... für die Riten und Bräuche finden die immer noch Zeit.


    monster/gott/halbgott/fisch

    Diese Aufzählung xD Finde es gut, wie es mit "Fisch" endet xD


    die kapitel zuvor fand ich ziemlich genial, das ringen mit dem unbekannten monster/gott/halbgott/fisch in tveljars "traumwelt" (halbgottwelt😎)

    Ja, die sind insgesamt besser weggekommen, als ich gedacht hatte. Damit meine ich nicht, dass ich die jetzt so über toll geschrieben hätte ... sondern ... mich hat einfach überrascht, dass diese Art der Thematik so einen guten Anklang gefunden hat :o

    auch wie sich die bucht veraendert hat, war ziemlich cool, dass dieses wesen anscheinend viele auf aehnliche weise ins wasser gelockt hat scheint naheliegend, aber cool hier nur andeutungen zu haben, das laesst spielraum fuer eigene ueberlegungen!

    Und es ist cool, dass eure Überlegungen sehr stark in die Richtungen gehen, die ich mir gewünscht habe c:


    jedenfalls ein paar sehr geile ideen die du hier ausgearbeitet und serviert hast! auch art und weise wie es erzaehlt wurde finde ich sehr schoen. alles passiert mit den charakteren, man bekommt keine extra wurst als leser die einen im wissen ueber den charater heraushebt. seeeehr gut gemacht an der stelle

    Jaaaa, sonst wäre das ganze Mysteriöse ja flöten gegangen :P


    bin fast ein wenig enttaeuscht dass jetzt das enviki passiert bevor es wieder zu frod geht xD

    Noooo xD Enviki ist doch wichtig! xD


    aber das ist der preis! ich bin mir sicher dass du am ende noch einiges mehr an faeden zusammenlaufen laesst!

    Ich werde es versuchen. Habe aber auch schon ein bisschen Angst, wie ihr reagieren werdet, wenn ihr merkt, dass ihr auf die ein oder anderen Sachen etwas länger warten müsst :oops:

    Ich danke euch allen sehr für eure Kommentare. Das motiviert mich momentan sehr und ich habe richtig Bock, mich morgen wieder dranzusetzen!

    • Offizieller Beitrag

    Kapitel 22:

    Enviki

    Teil 2:

    Als sie näherkamen, drehte Joran sich zu ihnen um. „Ihr seid spät“, raunte er. Die Arme verschränkt, trippelte er mit den Fingern auf seiner Jacke. „Das hier ist ein Ritus, bei denen wir mit unseren Göttern reden. Ihr hättet Euch wenigstens etwas anziehen können.“

    Tjelvar atmete durch. So früh am Morgen und schon sah er diese Fresse. Frod, Elina. Das waren die Menschen, die ihn im Moment Interessierten. Und nicht das Geschwafel dieses Speichelleckers. „Keine Sorge“, brummte Tjelvar. „Ich verspreche dir, dass den Göttern scheißegal ist, was wir hier tun.“

    Jorans Oberlippe zuckte angewidert.

    „Können wir dann jetzt?“, fragte Meyra.

    Vor dem Baum stand ein tiefer Tisch, auf dem zwei Schalen mit einer roten Flüssigkeit bereitgestellt wurden. Es waren jene, die der Hohepriester tags zuvor mit dem Blut der Opferziege gefüllt hatte. Neben den beiden Schüsseln war jeweils ein Becher und in der Mitte von alle dem eine Flasche Met, sowie eine volle Phiole Wasser.

    Zu dieser stellte Meyra die Schüssel, in der sich die Erde vom Feuerplatz befand. „Um in den Kreis der Entscheidung treten zu dürfen, müsst ihr dieses Ritual durchlaufen. Ansonsten dulden die Götter nur die beiden Kämpfer.“ Sie wies Joran sowie Tjelvar an, auf dem Gras platzzunehmen. „Da Durin und Baleson das Feld betreten müssen, wie die Götter sie geschmiedet haben, können sie erst danach ihre Geschenke erhalten. Deshalb braucht ihr diese Erlaubnis aus Odhal, diesen Trunk, den ich für euch zubereiten werde.“

    Wie es der Priester sagte ... Gaben erst kurz vor dem Kampf. Also keine Gelegenheit für einen Rückzieher, falls man nichts bekommt.
    So recht schmeckte Tjelvar das nicht. Baleson war sich der Vielzahl seiner Geschenke schon vor einer Woche sicher gewesen. Blieb nur zu hoffen, dass Durin seinen Ruf ordentlich aufgewertet hatte in der Zeit und das Ruder dahingehend rumgerissen hat.

    Aus der mitgeführten Schüssel nahm Meyra eine Handvoll und ließ etwas davon in die beiden Becher rieseln. „Feuer, Holz und Erde.“ Die Arme der Baumkrone entgegengestreckt verharrte sie für einen Moment in dieser Pose. Als der Wind durch das Geäst blies, nahm sie ihre Hände an den Mund und legte den Kopf in den Nacken, als würde sie eine Flüssigkeit ihrer Kehle zu tun. Es war deutlich zu hören, wie sie die Luft einsaugte. Dann ganz behutsam, als wolle sie ihm einen Kuss geben, führte sie einen Becher zu ihren Lippen und hauchte die zuvor eingeatmete Essenz hinein. Sie hielt die Augen geschlossen, als die feine Asche darin aufgewirbelt wurde. Das Gleiche wiederholte sie mit dem zweiten Gefäß und goss in beide dann etwas Wasser aus der Phiole. „Wind und Wasser. Diese Elemente waren das Eisen unter den Hämmern der Götter und formten unsere Welt - Mur Ymir.“ Sie kam um den Tisch herum, tunkte ihren Daumen in das bereitgestellte Blut und griff Joran in den Nacken.

    Ohne eine Wimper zu zucken, ließ dieser geschehen.

    Während sie mit dem Blutbefleckten Finger dem Huscarl die gleiche Gesichtsbemalung verlieh, die sie selbst trug, sagte sie: „Der Lebenssaft auf Eurer Haut zeigt den Göttern, dass Ihr diejenigen seid, die von den beiden Kämpfern erwählt wurden. Auf euch werden sie achten.“

    Den Daumen mit neuem Lebenssaft beschmiert, kniete sich Meyra vor Tjelvar.

    Er zuckte kurz zurück, als sie in seinen Nacken griff.

    Sie blickte in seine Augen, sagte jedoch nichts. Mit ruhiger Hand strich sie das Blut auf Tjelvars Haut. „Blut repräsentiert das Leben und Leben muss geführt werden. Ob Mensch, ob Tier. E Nordke, e Anim.“ Nachdem sie sich wieder hinter den Tisch gekniet hatte, gab sie in beiden Bechern einen Schluck des Ziegenblutes.

    Großartig ...
    In Vorfreude auf das, was bald Tjelvars Zunge passieren würde, verzog er angewidert das Gesicht. Seine Hoffnung ruhte auf die Flasche, die Meyra als Nächstes öffnete.

    Sie schenkte in die Becher so viel Met, bis sie zum Rand gefüllt waren. „Zuletzt eine Gabe der Götter. Vor ihnen müssen sich die Kämpfer beweisen. Wem werden Boden und Leben in die Hände gelegt? Am Ende fällen die Götter diese Entscheidung. T’enviki.“

    Diese abschließenden Worte, die Meyra immer sagte, welcher Sprache gehörten sie an. War das etwa dieser alte Dialekt, in dem Balesons Tochter am Abend zuvor das Wiegenlied sang?

    Mit gehobenen Augenbrauen schob Meyra die beiden Becher zu ihnen. „Nun, trinkt und nehmt einen Teil der Essenz des Ortes in euch auf, auf dessen Boden das Enviki stattfinden wird. So werdet ihr nicht als etwas Fremdes den Kreis betreten.“

    Joran griff nach dem Becher und trank den Inhalt, ohne zu zögern aus.

    Tjelvar hatte den Fehler gemacht vorher hineinzuschauen. Er presste die Lippen aufeinander.

    Was eine Plörre.
    Wenn man den bräunlichen Saft schwenkte, so wie Tjelvar es tat, um Zeit zu gewinnen, sah man sogar den Dreck darin schwimmen.

    Ach was soll’s ...
    Mit zusammengekniffenen Augen kippte er das Getränk hinunter. Als er den Becher wieder abstellte, stand Meyra auf.

    Zwei Priester, die sich während des Vortrags unbemerkt hinter Tjelvar und Joran gestellt hatten, kamen hervor und räumten den Tisch ab.

    „Nun geht zu jenen, die euch zu ihren Vertrauten gewählt haben. Sagt ihnen, dass die Zeit gekommen ist, und begleitet sie zum Kampfplatz. Nachdem ihr die Geschenke übergeben habt, ist es eure Aufgabe lediglich, einen Schild mit dem Familienwappen eures Kämpfers zu tragen und den Ring aus Schildträgern zu komplettieren.“

    „Was für ein Ring?“, fragte Tjelvar mit einer üblen Vorahnung.

    „Offensichtlich den, der als Grenze des Kampffeldes zu den Zuschauern fungiert“, sagte Joran.

    Mit anderen Worten, Tjelvar würde in erster Linie mit einem auffälligen Schild in den Händen stehen.

    Verdammt.
    Er hatte vorgehabt, sich eher im Hintergrund aufzuhalten, damit eine spätere Flucht nicht allzu schwer werden würde.

    Als der Tisch abgeräumt war, verbeugte sich Meyra vor ihnen. „Ehre den beiden Kämpfern. Mögen die Götter Entscheiden.“ Mit diesen Worten ließ sie Tjelvar und Joran allein im Garten zurück.

    Noch immer waren Tjelvars Gedanken bei einer möglichen Flucht. Wenn er sich durch die Menschen hinter ihm drängen würde, um den Platz zu verlassen, würde das auffallen? Würde man ihm überhaupt nachsetzen, oder wäre Baleson erst einmal in einem Freudentaumel? Joran hätte mit Sicherheit ein Auge auf die Situation. Und wer weiß, wie die Dun um Tjelvar herum reagieren würden.

    Vielleicht kann ich den Schild, den ich dann habe, nutzen, um mir Platz zu verschaffen.
    Die Finger um den Riemen von Frods Rucksack gekrallt, ging Tjelvar den Weg zurück, den er mit Meyra gekommen war. Aus seinen Überlegungen wurde er erst gerissen, als er die Haupthalle betrat und Jorans Stimme neben sich vernahm.

    „Ihr macht einen Fehler.“
    Tjelvar schaute zu dem Huscarl, blieb jedoch nicht stehen.

    „Ihr und der Magier kamt damals zu Baleson und hattet Pläne diese Stadt zu retten. Wenn Ihr glaubt, mit Durin diesen Weg weitergehen zu können, dann habt Ihr Euch geschnitten.“

    „Jeder hat seine eigenen Ansichten zur Rettung der Stadt.“

    Joran wurde lauter. „Ihm geht es doch gar nicht, um Dunhaven!“

    Vor der Tür, die nach draußen führte, blieben sie beide stehen.

    „Vor etwa fünfzig Jahren, kam ein Tyrann in diese Stadt und ...“

    „Ja, ich weiß.“ Mit gelangweilter Stimme unterbrach Tjelvar die Geschichtsstunde. „Durin hat uns die Geschichte erzählt. Der Tyrann besiegte den damaligen Jarl im Enviki und herrschte dann mit Schrecken. Balesons Vater hat euch von dem Mann befreit. Aber das macht Baleson selbst nicht zu einem Helden!“

    Joran schüttelte den Kopf. „Dann nehme ich an, dass Euch Durin nicht erzählt hat, wer vor dem Tyrann über die Dun geherrscht hat?“

    Tjelvar zuckte mit den Schultern. Wen kümmerte das? Die Person war schon lange tot.

    „Durins Großvater!“

    „Und?“

    Mit großen Augen schaute Joran ihn an. „Versteht Ihr denn nicht? Es ging nie um die Stadt oder ihre Bewohner. Einzig und allein die Ehre seiner Familie steht Durin im Sinn. Für ihn und auch Birk ist vor fünfzig Jahren ein Unrecht in der Geschichte passiert. Und um das wieder gerade zu biegen ...“ Joran stockte kurz in seiner Erzählung. „Hört zu. Ich stand mit Euch in der Nacht des Draugarüberfalls am Westtor. Ihr habt die Massen gesehen, die sich davor versammelt hatten. Nie und nimmer wäre es möglich gewesen, den Durchgang wieder zu verschließen, sollten diese Monster einmal da durchgebrochen sein.“

    Ja, dasselbe hatte Tjelvar damals auch gedacht. „Als ich im Kerker saß, hattet Ihr nichts dazuzusagen ... was wollt Ihr mir jetzt erzählen?“

    Joran mahlte mit den Kiefern. „Ich glaube ...“ Er ballte die Fäuste. „Nein, ich weiß, dass Durin dahinterstecken muss.“

    Ein verächtliches Schnauben, war alles, was Tjelvar als Antwort übrighatte. „Die Draugar sind der schlimmste Feind, der der Menschheit je gegenübergestanden hat. Sie töten und massakrieren jeden, der ihnen in den Weg kommt, löschen ganze Familien, ganze Dörfer aus und halten Dunhaven im Würgegriff und Ihr sagt ... ein Mensch ... einer der unseren, würde mit den Draugar zusammenkämpfen?“

    „Nein.“ Mit zusammengepressten Lippen atmete Joran tief durch. „Ich sage, er benutzt sie für seine Pläne. Die Stimmung in der Stadt hat sich geändert. Ich war bei den Gründungsfamilien, habe mit ihnen gesprochen. So sicher wie sich Baleson über seine Geschenke ist ... das bin ich nicht. Angst und Panik haben sich in die Herzen der Menschen gefressen und ausgerechnet dann ruft Durin ein Enviki aus?“

    „Er hat einfach die Gunst der Stunde ergriffen.“

    „Ihr beharrt also weiter auf den Zufall? Was für ein Zufall ist es denn, dass am Morgen nach dem Angriff, uns ein Späher darüber unterrichtete, dass Ihr und der Magier zusammen mit Schänkenweib Durin einen Besuch abgestattet habt? Ihr seid verbannt worden. Durins Treffen mit euch hätte man als Hochverrat werten können. Er wusste, dass er beobachtet wird und, dass wir am Morgen drauf, vor seiner Tür gestanden hätten.“

    „Und Ihr meint, er hat das Enviki ausgerufen, um sich dem Kerker zu entziehen?“

    Joran nickte. „Euch haben wir bekommen. Er stand auch auf der Liste. Aber zufällig rief dieser Bastard das Enviki aus.“ Er schaute auf den Boden und schüttelte den Kopf. „Dem ... rein zufällig ein Angriff der Draugar vorausging.“

    nächster Teil ...

  • Hey Etiam,

    ein schöner Part. Dieses Ritual liest sich für mich soweit gut. Die Spannung zwischen Joran und Tjelvar ist förmlich spürbar und das Ende mit der Unterhaltung wirft noch mal ein etwas anderes Licht auf Durin. Das finde ich gut. :thumbup: Es ist immer von Vorteil, wenn nicht auf Anhieb klar ist, wer welche Beweggründe hat und die Grenzen zwischen den Guten und den Bösen verschwimmen.

    Hier noch ein paar Anmerkungen:

    Spoiler anzeigen

    Das hier ist ein Ritus, bei denen wir mit unseren Göttern reden

    ein Ritus, bei dem wir (?)

    Tjelvar atmete durch. So früh am Morgen und schon sah er diese Fresse.

    Okay. Das ist nicht nett! :rofl:Ich nehme an, es geht ihm nicht nur, um die Fresse von Joran, sondern um sein ganzes Wesen, das ihm auf den Senkel geht. Ich würde es demnach vielleicht etwas allgemeiner halten. Also zum Beispiel: So früh am Morgen und schon sah er diesen ....(Arsch, Blödmann, Hempel-keine Ahnung, irgendeine schöne Tjelvar Beschimpfung) oder wahlweise: und schon musste er in die Fresse von diesem .... (Arsch, Hempel, Blödmann) blicken.

    „Keine Sorge“, brummte Tjelvar. „Ich verspreche dir, dass den Göttern scheißegal ist, was wir hier tun.“

    Sehr geil! :thumbsup:

    Da Durin und Baleson das Feld betreten müssen, wie die Götter sie geschmiedet haben, k

    ehrlich? geschmiedet? Ich hätte sowas erwartet wie: wie die Götter sie erschaffen haben...

    Wie es der Priester sagte ... Gaben erst kurz vor dem Kampf. Also keine Gelegenheit für einen Rückzieher, falls man nichts bekommt.

    Das finde ich sehr geschickt eingefädelt von dir. Das schafft eine wahnsinnige Spannung.

    Blieb nur zu hoffen, dass Durin seinen Ruf ordentlich aufgewertet hatte in der Zeit und das Ruder dahingehend rumgerissen hat.

    Blieb nur zu hoffen, dass Durin seinen Ruf in dieser Zeit ordentlich aufgewertet und das Ruder dahingehend rumgerissen hatte...(würde ich daraus machen)

    Während sie mit dem Blutbefleckten Finger


    sicher, dass man das so schreibt? Ist ja eigentlich ein Adjektiv :hmm: Also klein.


    Seine Hoffnung ruhte auf die Flasche, die Meyra als Nächstes öffnete.

    der Flasche

    War das etwa dieser alte Dialekt, in dem Balesons Tochter am Abend zuvor das Wiegenlied sang?

    gesungen hatte

    So werdet ihr nicht als etwas Fremdes den Kreis betreten.“

    als etwas Fremdes klingt für mich irgendwie seltsam...vielleicht als Eindringlinge, Fremde, oder du drehts es um...so werdet ihr als Verbündete erkannt...oder als Vertraute...

    Mögen die Götter Entscheiden.

    entscheiden

    Vielleicht kann ich den Schild, den ich dann habe, nutzen, um mir Platz zu verschaffen.

    Kursiv

    „Dann nehme ich an, dass Euch Durin nicht erzählt hat, wer vor dem Tyrann über die Dun geherrscht hat?“

    Tjelvar zuckte mit den Schultern. Wen kümmerte das? Die Person war schon lange tot.

    „Durins Großvater!“

    Interessant! :hmm: Das hat er in der Tat mal eben unter den Tisch gekehrt...zumindest kann ich mich nicht erinnern, dass er das mit einer Silbe erwähnt hätte.

    Was für ein Zufall ist es denn, dass am Morgen nach dem Angriff, uns ein Späher darüber unterrichtete, dass Ihr und der Magier zusammen mit Schänkenweib Durin einen Besuch abgestattet habt? I

    Der Satz liest sich nicht so schön, finde ich. Vielleicht eher:

    Was für ein Zufall ist es denn, dass uns am Morgen nach dem Angriff ein Späher unterrichtete, ihr und der Magier hättet Durin zusammen mit dem Schankweib einen Besuch abgestattet. (nur eine Idee)

    Ansonsten: Du musst mal schauen. Tjelvar dutzt Joran eigentlich zu Anfang und am Ende benutzt er die Höflichkeitsanrede. Hier irgendwo:

    und Ihr sagt ... ein Mensch ... einer der unseren, würde mit den Draugar zusammenkämpfen?“

    Und Ihr meint, er hat das Enviki ausgerufen, um sich dem Kerker zu entziehen?“

    LG

    Rainbow

    • Offizieller Beitrag

    Nabend Rainbow ^^

    Spoiler anzeigen

    Es ist immer von Vorteil, wenn nicht auf Anhieb klar ist, wer welche Beweggründe hat und die Grenzen zwischen den Guten und den Bösen verschwimmen.

    Jo, das war der Plan. Wobei ich auch am überlegen war, ob es nicht zu viel hin und her ist. Aber es ist die letzte Chance für uns, nochmal eine andere Perspektive zu sehen, bevor es dann losgeht.

    Okay. Das ist nicht nett! :rofl: Ich nehme an, es geht ihm nicht nur, um die Fresse von Joran, sondern um sein ganzes Wesen, das ihm auf den Senkel geht. Ich würde es demnach vielleicht etwas allgemeiner halten. Also zum Beispiel: So früh am Morgen und schon sah er diesen ....(Arsch, Blödmann, Hempel-keine Ahnung, irgendeine schöne Tjelvar Beschimpfung) oder wahlweise: und schon musste er in die Fresse von diesem .... (Arsch, Hempel, Blödmann) blicken.

    Echt? Ich kenne das tatsächlich so xD Aber vlt ist das dann wieder zu neumodisch?


    ehrlich? geschmiedet? Ich hätte sowas erwartet wie: wie die Götter sie erschaffen haben...

    Ja, ich hab das was falsch geschrieben. Also in der Mythologie wurden die Menschen ja von Nord geschmiedet. Das wollte ich da nochmal reinbringen. Aber ich werde es umändern in "Da Durin und Baleson das Feld betreten müssen, wie die Götter uns eins geschmiedet hatten." ODer so ähnlich. Also ... da ist ja jedem bewusst, wie Menschen geboren werden xD Es sollte nur ein Wink auf den Ursprung sein.

    Das finde ich sehr geschickt eingefädelt von dir. Das schafft eine wahnsinnige Spannung.

    Dankö :saint:


    als etwas Fremdes klingt für mich irgendwie seltsam...vielleicht als Eindringlinge, Fremde, oder du drehts es um...so werdet ihr als Verbündete erkannt...oder als Vertraute...

    Ja, Eindringling klingt besser :hmm:

    .zumindest kann ich mich nicht erinnern, dass er das mit einer Silbe erwähnt hätte.

    Hat er auch nicht ^^'


    Was für ein Zufall ist es denn, dass uns am Morgen nach dem Angriff ein Späher unterrichtete, ihr und der Magier hättet Durin zusammen mit dem Schankweib einen Besuch abgestattet. (nur eine Idee)

    Jo, gefällt mir besser xD

    Danke für den Kommi, Rainbow ^^

    Sind Dinge bei, die ich einflechten werde

    • Offizieller Beitrag

    Kapitel 22:

    Enviki

    Teil 3:

    „Bei diesem Angriff sind viele Menschen ums Leben gekommen“, raunte Tjelvar und beim Gedanken an das Massaker, ballten seine Fäuste von selbst. „Ihr erhebt große Anschuldigungen. Ohne Beweis. Habt Ihr überhaupt eine Ahnung, wie er das hätte bewerkstelligen sollen?“

    Das Schweigen, welches Joran anstelle einer Antwort von sich gab, reichte Tjelvar als solche. „Dacht ich’s mir doch.“

    „Hört zu, ich weiß nicht, wie er die Draugar in die Stadt bekommen hat. Aber wie viele waren es, die uns angegriffen haben? Ein Dutzend? Eine kleine Gruppe, um genug Chaos in der Stadt zu stiften, aber mit unseren Soldaten leicht zu bezwingen.“

    Mit verschränkten Armen stand Tjelvar da und beobachtete den Mann, der von seiner Idee so überzeugt zu sein schien, dass dieser nicht mal merkte, wie lächerlich das klang. „Leicht zu bezwingen? Ihr habt gesehen, dass die halbe Stadt abgefackelt ist?“

    Joran nickte heftig. „Weil etwas schiefgelaufen ist! Ich glaube Durin hatte dieses Ausmaß der Zerstörung nicht kommen sehen. Er konnte von Glück reden, dass jemand wie Ihr da war, der sich gleich fünf von den Biestern annahm.“

    Fünf?
    Ja, es waren fünf gewesen. Durin hatte ihn extra danach gefragt gehabt. Während Tjelvar sich an diesem Detail aufhing, redete Joran weiter.

    „Ihr seid Durins Vertrauter. Die einzige Möglichkeit, wie Durin an seine Gaben kommt. Die letzte Instanz. Ich sage Euch, lasst dieses Monster nicht gewinnen und verweigert Euren Dienst. Nehmt die Geschenke nicht an, übergebt sie nicht oder werft sie verdammt noch mal weg.“

    „Damit Baleson ihn einfach abschlachten kann?“ Tjelvar gab ein verächtliches Lachen von sich. „Der Mann wird mich danach töten lassen, schon vergessen? Sein Fall, rettet mein Leben.“

    „Und Ihr vertraut Durin? Einem Mann, der ... sind wir ehrlich, ihr spürt es doch auch. Wo sollten die Draugar hergekommen sein? Zu diesem Zeitpunkt, in dieser Nacht. Ging er immer ehrlich mit Euch um?“

    Mit schiefgelegtem Kopf und zu Schlitzen verengten Augen betrachtete Tjelvar sein Gegenüber. „Ach und Baleson war immer unser Freund?“

    „Er war immer ehrlich zu Euch. Aber ich verstehe Eure Zweifel an ihm. So traut mir! Ich werde für Eure Freiheit garantieren. Ich werde den Magier befreien. Ich gebe Euch, was Ihr wollt, wenn Ihr unsere Stadt nur nicht diesem Mörder überlasst.“

    „Und wer sagt, dass ich Euch trauen kann?“ Tjelvar wusste nicht, was er von der Sache mit Durin halten sollte. Es war in der Tat komisch, wie sich der Kommandant verhielt, und der Zeitpunkt des Angriffs war, wie Joran meinte passend. Das sind Punkte, die er nicht abstritt.

    Aber Durin hat einen Plan zur Rettung der Stadt.
    Zumindest hatte ihm dieser das gesagt. So oder so, Baleson hatte keinen. Das und Tjelvars Misstrauen in Joran waren die einzigen Dinge, die feststanden.

    „Sie ist in Birks Haus“, sagte Joran nach kurzem Zögern.

    „Was?“

    „Elina. Das Schankmädchen. Ich weiß es. Wusste es von Anfang an. Balesons Späher sind überall und sie haben mir davon berichtet.“

    Tjelvar mahlte mit den Kiefern. „Und warum sagt Ihr mir das?“ Wollte er sie bloßstellen?

    „Als Zeichen meines guten Willens. Ich habe Baleson diese Nachricht nicht weitergegeben. Und auch sonst, habe ich keine Schritte eingeleitet. Und bevor Ihr das falsch versteht, ich drohe Euch auch nicht damit. Ich habe über ihre Rolle nachgedacht und von mir aus, kann sie frei sein. Sie war nur zur falschen Zeit, am falschen Ort ... mit den falschen Leuten.“

    „Leider zählt das wenig, wenn der Jarl sie in Ketten sehen will. Eurem Zeichen guten Willens zum trotz, besitzt Ihr keine Verhandlungsbasis.“

    „Nein, das tue ich nicht. Die habt Ihr. Setzt Ihr auf Durin, so besteht immer noch die Chance, dass er verliert. Und somit habt auch Ihr verloren. Aber unterstützt Ihr Durin nicht, dann ist der Ausgang dieses Envikis gewiss und ich denke Baleson wird Euch dafür verschonen ... er kann gar nicht anders. Wenn das Volk sieht, wie Ihr zu ihm haltet und Durin öffentlich denunziert. Ihr seht, es liegt also alles in Euren Händen ... oder Durins, wenn Ihr ihm die Waffe überreicht.“

    Er hatte recht, verwehrte man Durin die Geschenke, dann würde es keinen ausgeglichenen Kampf geben. Das Risiko dahingehend ist gering. Es lag eher daran, ob er Baleson vertraute, ihn danach freizusprechen.

    Ist der öffentliche Druck wirklich so groß?
    Wenn er Durin die Geschenke nicht übergeben würde, dann käme er sich vor wie ein Verräter. Aber laut Joran war es Durin, der die Stadt verriet. Tjelvars Blick fiel auf die Wolfsstatue. Vielleicht galt Varg nicht als der Urverräter, weil er etwas Gutes getan hatte. Die Entscheidung, seinen Meister zu hintergehen, hat dessen Pläne vereitelt.

    Joran hatte Tjelvars Blick zum Abbild des Gestaltwandlers bemerkt. „Möglicherweise wiederholt sich die Geschichte hier heute. Ein Reich stürzen, das kann jeder Herrscher. Doch ein Schlechter, schafft es nicht eines zu erhalten. Arn hätte Odhal zu Fall gebracht – Varg hielt ihn auf. Nun stehen wir wieder an einem Scheideweg. Stoppt Durin! Nicht für mich, nicht für Baleson. Für Dunhaven! Für die Menschen, die hier Zuflucht suchen.“

    Bilder des verwaisten Mädchens, schossen Tjelvar durch den Kopf. Wie sie frierend auf ihrer Decke saß und den Verlust ihrer Mutter nicht zu begreifen wusste.

    „Wir sollten keine Zeit mehr verlieren.“ Mit stoischem Ausdruck drehte sich Joran von ihm weg und ging zur Tür. Dabei offenbarte er das Abbild Nekjols, welches auf der Säule hinter ihm ins Holz geschnitzt wurde.

    Der Gott der Gaben.
    Er war es, dem in Tjelvars zerstörter Heimat, Ilrim das Gotteshaus gewidmet wurde. Das Gebäude, in dem er gegen das Monster gekämpft hatte. Der Bewohner Odhals mit den zwei Weizenbündel in den Händen hinterließ ein seltsames Gefühl bei Tjelvar. Er hatte schon selbst damit gerechnet, bei dem Anblick wieder das altbekannte Kribbeln zu spüren, das der Zorn ihm schenkte, wenn er durch seine Adern jagte. Doch dem war nicht so. Viel mehr wurde ihm bewusst, dass er sich in der Schwebe befand. Er hatte Sigi damals versprochen alle Draugar auszurotten. Dafür musste er leben. Für Baleson zu sein, hieß Leben.

    Aber was bringt es, wenn der Kampf gegen diese Bestien gemieden wird?

    Durin zu wählen hieß zu Kämpfen ... Vorausgesetzt, dieser würde das Enviki überleben.

    Joran stieß die Tür auf und brachte Licht in den Tempel.

    Vor diesem, um die Feuerstelle versammelt, standen die Gäste dieses Spektakels und warteten auf das Duell. Als sie sahen, wie Tjelvar und Joran nach draußen traten, begannen sie zu jubeln.

    Es ist so weit.
    Ein Trommler fing an rhythmische Klänge über den Platz schallen zu lassen. Von irgendwoher dröhnte Kehlkopfgesang zu ihnen herüber und sich ständig wiederholendes „Enviki“, der Masse forderte die Vertrauten auf, ihre Kämpfer zu holen.

    Noch einmal nickte Joran Tjelvar zu. „Ihr wisst was zu tun ist.“ Er wartete wohl auf eine Regung, als diese nicht kam, wandte er sich von Tjelvar ab und stieg die Treppe hinunter in Richtung Balesons Zelt.

    Als Tjelvar sich auf den Weg machte, fing sein Herz mit jedem Schritt stärker an zu pochen. Die Musik und das Geschrei taten ihr Übriges. Dem Ursprung dieser Unruhe bewusst, betrat Tjelvar die provisorische Behausung von Durin.

    In einen Mantel gehüllt stand dieser in der Mitte des Zeltes. Seine Brauen waren zusammengezogen. Als er Tjelvar sah, atmete er tief durch und ballte die Fäuste. „Geht es los?“ Das war ein anderer Durin. Nicht mehr der ewig Undurchsichtige. Diesem Mann war anzuerkennen, dass er gleich in eine Schlacht ziehen würde. Seine Augen waren geweitet, aber wirkten dennoch dunkler als sonst.

    Auf dem Tisch neben ihm lag ein Stößel mit grüner Paste darin.

    Das muss das Kraut sein, dass er gegen seine Bisswunde nimmt.

    Mit ausgestrecktem Arm hielt Tjelvar ihm zwei Finger hin. „Wie viele seht Ihr?“

    „Was soll der Unsinn?“

    Oh, das ist kein Unsinn, war Tjelvar doch in der Entscheidungsfindung.

    „Zieht Euch das Gewand da über, nehmt den Schild und dann gehen wir.“ Mit dem Kopf wies Durin in die Ecke des Zeltes. Ein dunkelblaues Hemd, sowie ein großer Rundschild in gleichem Farbton lagen dort. Eine Krähe mit Ketten in den Klauen war mit schwarzer Farbe auf die Oberfläche gemalt. Das Wappen von Durins Familie hatte Tjelvar schon auf dessen Schwert gesehen. In der Nacht, als sie bei ihm zuhause gewesen waren. Nur wenige Stunden vor dem Angriff der Draugar. Durin hatte sie einfach so gehen lassen. In dem Vertrauen, dass sie ihm keinen weiteren Ärger bereiten würden ... oder in dem Wissen.

    Es ist tatsächlich ein überaus geeigneter Zufall gewesen.

    Da trug er doch schon sein Nachthemd.
    Sprach das für oder gegen Jorans Anschuldigung?

    Wer einen Überfall starten will, zieht sich davor kein Schlafgewand an.
    Wenn Durins Entschluss jedoch erst nach Tjelvars Besuch fiel ...

    Immerhin blieb ihm trotz Überraschungsangriff die Zeit in voller Kampfmontur am Hafen zu erscheinen.
    Tjelvars Schädel brummte. Sah er nun Wahrheiten, wo keine waren, oder hatte Joran tatsächlich recht?
    „Beeilt Euch, Südländer. Ich weiß nicht, wie lange das Kraut wirkt, wenn ...

    „Wie sind die Draugar in die Stadt gekommen?“

    Das Getöse der Trommeln nahm zu und die Menge jubelte auf. Vermutlich hatte Baleson soeben den Ring betreten. Aber sie waren noch hier drin und ohne eine Antwort, würde Tjelvar das Zelt auch nicht verlassen.

    „Was?“, Durin stand der Mund offen.

    „Wenn Ihr wieder behauptet, dass sie durch das Westtor gekommen sind, dann dürft Ihr da alleine rausgehen.“

    Den Fokus, den Durin gerade noch versprüht hatte, war verflogen. Perplex schaute er in Tjelvars Gesicht.

    „Ich habe gesehen, wie groß die Horde vor den Toren ist. Niemals hätte es wieder geschlossen werden können, sollten diese Monster einmal durchgebrochen sein. Also wie kamen die Draugar in die Stadt und warum ... habt Ihr mich diesbezüglich angelogen?“

    „Mit wem habt Ihr gesprochen?“, entgegnete Durin kalt. „Natürlich ... Joran. Paranoia ist wohl ansteckend. Als Balesons Huscarl gibt er wirklich alles, das muss man ihm lassen. Ich hätte nur nicht gedacht, dass Ihr auf seine Tricks hereinfallen würdet.“

    „Joran hat noch ganz andere Dinge erzählt. Ihr wäret nicht gut für die Stadt, hättet Baleson verraten ... all das interessiert mich einen Scheiß! Ich möchte nur wissen, ob ich Euch vertrauen kann, wenn ich gleich mit Eurem Schild in der vordersten Reihe stehe.“

    nächster Teil ...

  • Hey Etiam

    Es spitzt sich mehr und mehr zu. Den inneren Konflikt von Tjelvar hast du meiner Meinung nach gut eingefangen. Keine leichte Entscheidung, die er da zu treffen hat.

    Hier kommen noch ein paar Dinge, über die ich gestolpert bin:

    Spoiler anzeigen

    ballten seine Fäuste von selbst

    ballten sich seine Fäuste von selbst?

    Einem Mann, der ... sind wir ehrlich, ihr spürt es doch auch.

    Ihr

    Mit ausgestrecktem Arm hielt Tjelvar ihm zwei Finger hin. „Wie viele seht Ihr?“

    „Was soll der Unsinn?“

    Ich frage mich das hier in der Tat auch. Zuerst dachte ich, Tjelvar will überprüfen, ob Durin überhaupt noch was erkennen kann, da er sich ja ganz offensichtlich in einem ziemlich desolaten Zustand befindet...aber dann wird das Thema nicht mehr weiter verfolgt. Es folgt ein langer innerer Monolog und dann sind die Finger aber kein Thema mehr :hmm: Vielleicht checke ich auch irgendetwas total Offensichtliches nicht :rofl: Kann auch sein. :pardon:

    Den Fokus, den Durin gerade noch versprüht hatte,

    Ich wusste nicht, dass man einen "Fokus" versprühen kann :hmm:

    LG

    Rainbow

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Rainbow ^^

    Spoiler anzeigen

    Den inneren Konflikt von Tjelvar hast du meiner Meinung nach gut eingefangen.

    Sehr schön, da hatte ich schon Angst, dass das zu kurz gekommen ist.


    Ich frage mich das hier in der Tat auch. Zuerst dachte ich, Tjelvar will überprüfen, ob Durin überhaupt noch was erkennen kann, da er sich ja ganz offensichtlich in einem ziemlich desolaten Zustand befindet...aber dann wird das Thema nicht mehr weiter verfolgt. Es folgt ein langer innerer Monolog und dann sind die Finger aber kein Thema mehr :hmm: Vielleicht checke ich auch irgendetwas total Offensichtliches nicht :rofl: Kann auch sein.

    Ne, du hast das schon richtig gedeutet. Aber Durin geht ja nicht darauf ein und weiter wollte ich auch nicht in das Thema einsteigen. Vielleicht brauche ich da noch einen Satz oder eine Handlung, die das etwas besser abrundet.

    Danke fürs Lesen und Kommentieren ^^

    • Offizieller Beitrag

    Kapitel 22:

    Enviki

    Teil 4:

    Durin antwortete, ohne zu zögern. „Wir wurden alle von dem Angriff überrascht. Ich habe versucht, so schnell es geht, eine Einheit zu formieren. In dem Chaos verlor Birk einen Arm. Und viele mehr Ihr Leben. Ich habe an jenem Abend alles getan, um diese Stadt zu retten! Und in genau diesem Trubel habe ich aufgeschnappt, dass sie durch das Westtor gekommen wären. Ich war selbst nicht da. Wie Ihr wisst, habe ich am Hafen bei der Versorgung der Verletzten geholfen. Wer mir gesagt hat, dass sie durch das Westtor gekommen sind? Ich weiß es nicht. Irgendwer mit genug Angst in der Stimme, dass er vielleicht nicht mehr wusste, was er gesehen hat.“ Durin schüttelte den Kopf. An Energie mangelte es ihm auf jeden Fall nicht, redete er sich doch gerade in Rage. „Und Ihr sprecht von Vertrauen. Ich habe Euch gestern Abend erzählt, was mein Plan ist. Wie ich versuche, diese Stadt zu retten. Und Ihr kommt hier an und stellt diese Frage, die ... Ich bin nicht blind, ich habe schon verstanden, welche Anschuldigung dahintersteckt. Und das ist ...“ Er atmete aus. „Ihr fragt mich, ob Ihr mir vertrauen könnt?“ Ein Schulterzucken folgte. „Mein Vertrauen habt Ihr auf jeden Fall verspielt. Macht, was Ihr wollt. Ich werde jetzt daraus gehen und um das kämpfen, was mir wichtig ist.“ Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, ging er zum Ausgang des Zeltes, hielt jedoch nochmal inne, bevor er den Stoff beiseitezog. „Ich hatte Euch als meinen Vertrauten ausgewählt, weil ich dachte, Ihr würdet dasselbe tun.“ Als Durin nach draußen trat, johlten die Menschenmengen erneut auf und die Trommeln begleiteten den Beifall.

    Tjelvar mahlte mit den Kiefern.

    Was tun?
    Der Gabenverteilung fernzubleiben war auf jeden Fall keine Option. Hastig warf er sich das Gewand über und schnappte sich den Schild. Sollte er Frods Tasche mitnehmen? Würde sie für Aufsehen sorgen, wenn er sie trug?

    Ach, scheiß drauf!
    Er schulterte den Rucksack und folgte Durin.

    Verwirrte Blicke trafen ihn von den Menschen, die um den Kampfplatz herum warteten. Vermutlich weil er nicht zusammen mit Durin erschienen ist. Der Kommandant selbst stand am Rande des Aschefeldes und entledigte sich seines Mantels. Und wieder wurde Tjelvar bewusst, dieser Mann war ein Krieger.

    Als Durin Schultern und Nacken zu lockern begann, war es allein dessen Rücken, welchen Tjelvar zu Gesicht bekam, der von Training und Kampf zeugte.

    Neben dem Spiel der Muskeln waren es die Tätowierungen, die ihm ins Auge stachen.

    Die größte Fläche in der Mitte nahm ein Baum ein. Drumherum sammelten sich verschiedene Symbole, Sätze und Tiere, wie der Vogel mit der Kette in seinen Klauen. Die teils ineinander verschnörkelten Linien reichten von seinem Nacken, bis zum Steiß.

    Eine Rune, die sich durch ihre Größe von den anderen abhob, war auf Durins Schulterblatt gestochen worden. Diese Raute, an dessen unterer Ecke sich ein umgedrehtes „v“ anschloss, war das Zeichen der Skogarmor.

    Zumindest nannte man in Tjelvars Heimat die Verräter so, die eben jenes Symbol ins Gesicht gebrannt bekamen, bevor man sie aus der Stadt verbannt hatte.

    Was hatte Durin dazu veranlasst sich diese Rune auf den Rücken zu tätowieren?

    Einer der Priester trat an ihn heran, in seinen Händen eine der Blutschalen.

    Mit erhobenem Haupt, geschlossenen Augen und leicht vom Körper gespreizten Armen ließ Durin die „Segnung“ geschehen, die ihm der Tempeldiener schenkte.

    Das ganze Gefäß wurde über seinen Kopf ausgeschüttet und auf der anderen Seite des Feldes geschah gleiches mit Baleson. Dieser hatte zuvor den Jarlsmantel an Joran gereicht und schaute grimmig zu ihnen herüber, nachdem er sich das Blut aus dem Gesicht wischte.

    Auf der Treppe des Tempels hatten sich ebenfalls ein paar Leute niedergelassen, um dem Kampf beizuwohnen. Auf der obersten Stufe stand der Hohepriester, welcher am Vorabend die Rede gehalten hatte, neben ihm Meyra. Beide trugen zu ihren Roben einen Hirschschädel als Kopfbedeckung.

    Das Hämmern der Trommeln und die Klänge des Kehlkopfgesangs strömten von überall auf den Platz. Die Atmosphäre war geladen, selbst als Tjelvar, das Ende des Weges erreichte, den Menschenring um die Arena komplettierte und die Musik abrupt verstummte. Er sah es in den Gesichtern. Niemand wollte noch länger warten.

    Barfuß standen die beiden Kämpfer auf der Asche des Feuerplatzes.

    „Seid Ihr bereit für Eure Fehler zu bezahlen“, knurrte Baleson leise.

    Durin schwieg.

    Joran, der hinter seinem Jarl stand, sah stoisch zu Tjelvar herüber.

    „Es ist soweit“, rief der Hohepriester neben Meyra. „Ein letztes Mal, habt ihr die Gelegenheit zu Eurem Volk zu sprechen. Ein paar letzte Worte dürft ihr tun, bevor die Gaben verteilt werden und der Kampf beginnt. Jarl Harald Baleson Hortick, Sohn von Bale Wellenreiter und Dijen Erikdottir Hortick. Ehemann von Eli Egildottir Pelrud.“

    Als der Priester den Namen der Frau ausgesprochen hatte, schloss Baleson für einen Moment seine Augen.

    „Vater von Kyla Haraldottir Hortick. Sprecht!“

    Baleson schaute sich um, schenkte jedem in der Menge für einen kurzen Augenblick seine Aufmerksamkeit. „Vor genau zweiundvierzig Jahren endete die Herrschaft von Odwig dem Tyrannen. Mein Vater stabilisierte, was dieses Monster zurückgelassen hatte, und ich führte sein Werk fort und brachte uns längst vergessenen Wohlstand zurück.“ Während er diese Worte ruhig und deutlich geäußert hatte, wurde er nun von Silbe zu Silbe lauter. „Auf weitere zweiundvierzig Jahre, in denen die Dun das Dach der Welt bilden und als mächtigste Nation von ganz Ymir verweilen werden!“ Mit geweiteten Augen und gefletschten Zähnen, starrte Baleson in Durins Richtung.

    Die Menge applaudierte ihrem Jarl zu. Es war keiner zu entdecken, der sich enthielt. Tjelvar hoffte, dass dies jedem Kämpfer zu Teil wurde. Wenn sich hier herauskristallisierte, wer auf wessen Seite stand, so blieb nicht viel übrig für Durin.

    Der Priester räusperte sich, als das Jubeln um die Ansprache wieder abebbte. „Durin Mirson Badyr. Kind von Mir Durnyrson Badyr und Lida Marndottir Badyr. Sprecht!“

    Es dauerte einen Moment, bis Durin begann, als müsse er erst überlegen, was er sagen wollte. „Euer Vater“, sprach er Baleson direkt an. „War in der Tat ein Held. Er war ein Kämpfer ... ein Befreier. Ihr jedoch, haltet die Dun gefangen. Ich verspreche euch, dass ich nicht zulassen werde, dass diese großartige Nation in einem Käfig verkommt.“

    Und wieder ... das Thema der Befreiung, welches das Wesen in der Bucht mit sich in Verbindung gebracht hatte, wurde erneut von Durin angesprochen. Gab es da einen Zusammenhang? Zu gerne hätte Tjelvar eine Antwort auf diese Frage. Sah er eine unheilvolle Verknüpfung zwischen Durin und dem Ding im Wasser, oder bildete er sich nur etwas ein?

    Wenn die Paranoiden doch nur wüssten, dass sie paranoid sind ...
    „Wir werden angreifen!“, schrie Durin. „Und jene vernichten, die uns im Würgegriff halten! Veryr Hamingye!“

    Da war es wieder. Das Bitten um Glück, wie ihm Birk erklärte.

    Nur vereinzelt hörte man den alten Spruch widerhallen. Keiner jedoch ließ es sich nehmen ihrem Kommandanten zu zujubeln. Bis auf Joran, der Durin mit hasserfüllten Augen anstarrte.

    „Nun tretet zurück“, sprach der Priester von oben. „So, dass die Vertreter der Gründungsfamilien mit ihren Geschenken vorkommen können.“

    Zwischen dem Ascheplatz und den Schildträgern entstand ein kleiner Rundgang, als die Menschen zur Seite drangen. Nach und nach traten Männer hervor, die verschiedene Dinge, wie Stiefel oder eine Axt in den Händen hielten.

    Die Gaben.
    Es waren sechs an der Zahl. Nein, da tat sich noch etwas. Der Menschenring öffnete sich an einer Stelle und ließen einen Jungen hindurch, der nicht mehr als zwölf Winter zählte. Mit sich schleppte er einen Schild, der fast halb so groß, wie er selbst war.

    „Verzieh dich, das ist kein Ort zum Spielen, Kleiner“, blaffte einer der umstehenden Schildträger.

    „Mein Name ist Niilo Ulfson Jondr“, rief der Junge so laut, wie es ihm seine Kindsstimme erlaubte. „Und ich bin letzter Überlebender und Vertreter des Hauses der Jondr!“

    Baleson und Joran ließ es die Kinnlade nach unten klappen.

    Zu gerne hätte Tjelvar Durins Gesichtsausdruck gesehen, doch stand der Mann weiterhin mit dem Rücken zu ihm.

    Das ist ein abgekartetes Spiel, dachte Tjelvar.

    Am Abend zuvor hatte er den Jungen nirgends bemerkt.

    Er muss heute Morgen mit dem Boot angekommen sein.

    Mit einem Mal fiel ihm wieder ein, was Baleson im Gefängnis gesagt hatte.

    Die Jondrs sind den Flammen zum Opfer gefallen und somit auch der einzige Freund, den dieser Verräter hatte.
    Baleson hatte gedacht, die Familie wäre komplett ausgelöscht worden.

    Durin muss das Überleben des Jungen geheim gehalten haben.

    Das alles rang Tjelvar ein Kopfschütteln ab, wenn auch mit einem anerkennenden Lächeln.

    Dieser Mann kämpft mit jeglichen Mitteln.
    Die Macht der Überraschung war wohl das beste Element, wenn es darum ging die Konzentration einer Person zu brechen.

    Und wahrhaftig. Balesons Augen waren zu Schlitzen verengt, die Stirn gerunzelt und die Oberlippe zuckte aufgeregt. Der Mann taumelte zwischen Verwirrung und Wut. Die Adern an seinem Hals waren deutlich hervorgetreten und der Blick, den er abwechseln Niilo und Durin zuwarf ... Tjelvar hätte selbst nicht wütender dreinblicken können.

    „Die Gründungsfamilien haben entschieden. Macht euch bereit ihre Gaben zu empfangen“, sagte der Hohepriester. „Ich verkünde nun, was mir im Morgengrauen von ihnen zugetragen wurde.“

    Noch einmal ließ Tjelvar seinen Blick über die Gründungsmitglieder schweifen. Niilo hatte ein Schild dabei. Zwei paar Stiefel, einen Speer, eine Axt, einen Helm und Armschienen. Das waren also die Werkzeuge, mit denen man entweder versuchte zu überleben, oder gegen die man sich zur Wehr setzen musste.

    „Die erste Gabe“, rief der Hohepriester theatralisch. „Das erste Geschenk. Gustaf Mudson entschied, Stiefel aus dem Hause Netlef werden Harald Baleson festen Stand verleihen.“

    Wieder fing die Menge an, zu jubeln, als Joran zu besagtem Mann ging und die Schuhe entgegennahm. Er verbeugte sich kurz, ehe er sie seinem Herrn brachte.

    Gut, das war Nummer eins.

    nächster Teil ...

  • Hi Etiam ,

    Mal meine Kommentare zu 22/4

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    Zitat

    Es waren sechs an der Zahl. Nein, da tat sich noch etwas. Der Menschenring öffnete sich an einer Stelle und ließen einen Jungen hindurch, der nicht mehr als zwölf Winter zählte. Mit sich schleppte er einen Schild, der fast halb so groß, wie er selbst war.

    „Verzieh dich, das ist kein Ort zum Spielen, Kleiner“, blaffte einer der umstehenden Schildträger.

    „Mein Name ist Niilo Ulfson Jondr“, rief der Junge so laut, wie es ihm seine Kindsstimme erlaubte. „Und ich bin letzter Überlebender und Vertreter des Hauses der Jondr!“

    Baleson und Joran ließ es die Kinnlade nach unten klappen.

    Das war eine wirklich gelungene Überraschung bei der auch mir die Kinnlade nach unten geklappt ist. Sehr schön 8o .

    Zitat


    Wenn die Paranoiden doch nur wüssten, dass sie paranoid sind ..

    Hier finde ich die Bezeichnung paranoid eigentlich zu modern für das Szenario.

    Noch ein paar Kleinigkeiten.

    Zitat


    Die Menge applaudierte ihrem Jarl zu.

    Das zu ist hier eigentlich überflüssig

    Zitat


    Zwischen dem Ascheplatz und den Schildträgern entstand ein kleiner Rundgang, als die Menschen zur Seite drangen

    drängten wäre eigentlich richtig.

    Zitat


    Die Adern an seinem Hals waren deutlich hervorgetreten und der Blick, den er abwechselnd Niilo und Durin zuwarf ...

    Hier fehlt ein Buchstabe

    Auf jeden Fall schön das es hier wieder weiter geht.