61) Die Besichtigung der Lichtburg:
Es dauerte zwar noch einige Zeit, bis Josef Seiberts eins Abends zu den Vampiren in ihrem Gästezimmer der Magischen Akademie erschien, und ihnen freudestrahlend einige Dokumente vor legte.
Dabei sagte er: " Hier habe ich den von mir unterzeichneten Pachtvertrag. Darin steht es mir zu, ein Kino an euch zwei als Untermieter weiter zu verpachten. "
Olaf rief darauf hin: " Ach nee, und was ist mit mir? Darf ich jetzt nicht in dem tollen Kino wohnen, oder was?! "
Josef sah Olaf erstaunt an, und fragte ihn: " Aber wie kommst du denn wohl darauf? Natürlich zieht ihr alle drei in die Lichtburg ein. "
Olaf runzelte die Stiern, und sagte dabei etwas leiser: " Na ich dachte ja nur, weil du gerade nur von Mama, und Papa geredet hast. "
Josef legte nun seine Hand auf die Schulter von Olaf, und sagte zu ihm, in einem sehr ruhigen Ton: " Aber nein, das tat ich nur weil du ja noch Minderjährig bist. Daher kannst du eben noch keine Verträge abschließen. Aber selbstverständlich gehört dieses tolle Kino dann euch dreien. "
Dann wollte Olaf auch noch wissen, wie lange man denn so wohl Minderjährig ist?
Josef sagte ihm darauf: " Also zur Zeit ist man mit 18 Jahren nicht mehr Minderjährig, also volljährig. "
Jetzt meldete sich Louis, und sagte: " Aber dann ist unser Olaf doch schon volljährig, oder wie ihr das nennt. Immerhin ist er ja auch schon real 20 Jahre alt. "
Daraufhin antwortete Josef mit einem leichten lächeln: " Ja sicher, in Vampirjahre mag das wohl sein. Aber seht ihn euch doch einmal genauer an. Da ihr als Vampire ja nicht altern könnt, geht er bei den Menschen immer, und immer nur für 10 Jahre durch. "
Olaf rief darauf traurig: " Oh man, das heißt für die Menschen bleibe ich für immer nur ein dummes Kind? Das ist doch echt schwachsinn! "
Josef dagegen sagte nur: " Ach weißt du Olaf, für immer Kind sein hat auch große Vorteile. So kannst du zum Beispiel nicht zur Rechenschaft gezogen werden, wenn du einmal etwas anstellst. "
Verwirrt sah Olaf, Josef an und fragte: " Rechenschaft, was ist das denn jetzt schon wieder für ein dämliches Wort? Soll ich dann zur Strafe jede Menge Matte machen, bloß weil ich mal was getan habe, was nicht in Ordnung war? Man wieso nur, quatscht ihr alle immer so geschwollen? "
Felicitas erkläte Olaf dazu: " Nein Rechenschaft bedeutet soviel wie, das jemand für das was er, oder auch sie, getan hat verantwortlich ist, und dafür bestraft werden kann. Da du aber als minderjähriger nicht zur Rechenschaft gezogen werden kannst. Geschieht dir dann auch nichts. "
Olaf darauf erfreut: " Ah supi, aber warum sagt ihr das nicht gleich so? " Darauf hin überlegte Olaf noch etwas, und fügte dann hinzu: " Also egal was, oder wann ich auch etwas anstelle. Ich kann niemals dafür bestraft werden? "
Louis lächelte Olaf verschmitzt an und sagte zu ihm: " Oh doch, von mir und Felicitas sehr wohl. Immerhin haben wir das Erziehungsrecht, und damit auch das Recht dich ab zu Strafen. Also übertriebe es lieber nicht! "
Dann übergab Josef den Vampiren noch die Schlüssel zur Lichtburg, und frage: " Also während ihr drei nun bereit euch, mit mir zu dem Kino zu teleportirten? "
" Aber sicher doch, " sagte Louis begeistert: " doch wie willst du allein uns drei dorthin mit nehmen? "
Darauf antwortete Josef Seiberts: " Aber macht euch darüber keine Gedanken. " Dabei kniff er den Vampiren ein Auge zu und konzentrierte sich kurz.
Nur einige Zeit später, erschienen dann noch, Antonius Verbücheln, und auch Klemens Evans.
Somit sagte Josef: " Also dann, auf in die Lichtburg. "
Also fassten die Magier die Vampire auf den Köpfen, konzentrieren sich einen Moment, und schon im nächsten Augenblick verschwamm alles hier im Zimmer, vor den Augen der Vampire, und nur kurze Zeit später standen alle sechs oben im Vorführraum der Lichtburg, bei den Projktoren.
Alle sahen sich hier in diesem abgedunkelten Raum um. Gerade diese Projektoren hatte ja noch keiner der sechs jemals zuvor gesehen. Daher bewunderten alle diese, für sie recht wundersame Technik.
Olaf rief vergnügt: " Wow das ist ja alles voll geil hier! " So lief er immer zwischen den beiden Projektoren hin und her, und sah sich alles auf's genaueste an.
Dann versuchte Louis einen der Projektoren einzuschalten, doch es geschah absolut nichts. Verwirrt sah Louis zu Josef Seiberts.
Doch der sagte ihm: " Sei nicht zu sehr entteuscht, hier im gesamten Haus ist noch der Strom abgestellt. "
Jetzt sah Felicitas, Josef Seiberts an, und fragte erstaunt: " Strom, aber das ist doch ein schnell fließendes Gewässer? Doch was hat das mit diesen Geräten zu tun? "
Olaf hielt sich jetzt beide Hände vor's Gesicht, und schüttelte in gespielter Verzweiflung seinen Kopf. Dann nahm er die Hände wieder hinunter, und sagte: " Oh man, Strom hat doch nichts mit Wasser zu tun! Damit treibt man elektrische Geräte an. Erhlich kennt ihr denn garnix? Im Gegenteil, wenn Elektrischer Strom mit Wasser zusammen kommt, ist das echt Saugefährlich! "
In einem ruhigeren Ton fragte Olaf jetzt Meister Josef: " Sach mal, wo sind denn hier die Sicherungen? "
Josef überlegte kurtz und sagte dann: " Also ich denke doch mal, unten im Keller. "
Jetzt verschränkte Louis seine Arme, und fragte: " Entschuldigt, aber was bitte sind denn diese, Sicherungen? "
Olaf sah seinen Vater verblüfft an, und antwortete: " Also das sind so kleine Dinger wo der Strom durch geleitet wird. Wenn es dann zu einer Überspannung kommt, schalten die automatisch ab, damit nicht's passiert. Weil sonst könnte hier ja alles in Flammen aufgehen. "
Felicitas und Louis sahen sich nach Olaf's Belehrung, nur verwundert an, und zuckten leicht mit ihren Schultern.
Dann stellten sich wider die Magier hinter ihren Vampirischen Freunden, legten ihnen eine Hand auf dem Kopf und schon kurze Zeit später standen alle sechs in einem Kellerraum.
So also besichtigen nun alle sechs, die zwei hier vorhandenen Kellerräume, und wahrhaftig fanden die Magier den Sicherungskasten im Kellergang kurz hinter der untersten Treppenstufe.
Olaf schaltete auch sogleich die Sicherungen eine nach der anderen ein, und schon ging auch hier in diesem Kellergang das Elektrische Licht an. Da aber alle sechs in dieser Nacht das helle Licht nicht gewohnt waren. Die Vampire ja grundsätzlich nicht, aber auch die Magier hatten ihre Augen auf magische Weise an die Dunkelheit gewöhnt. So rissen alle sogleich einen ihrer Arme in die Höhe und verdeckten damit so ihre Augen.
Olaf fühlte auch kurz darauf die Wand vor ihm ab, und schaltete geschwind alle Sicherungen wieder aus. Dennoch dauerte es einige Zeit bis sich alle wieder an die Dunkelheit gewöhnt hatten, und somit hier wieder richtig sehen konnten.
Als jedoch alle jetzt auch wider in der Dunkelheit, hier alles gut erkennen konnten. Sahen sie sich zunächst einmal die zwei Kellerräume an. Doch beide Räume hatten außer viel Staub und Spinnennetze absolut nicht's zu bieten.
Dann sagte Louis plötzlich: " Sagt mal was haltet ihr davon, wenn wir hier in einem der Räume unser Schlafgemach einrichten, und in dem Raum daneben das Schlafgemach für Olaf herrichten? "
Olaf sah Louis darauf hin leicht angeekelt an und fragte: " Was, hier in diesem Schweinestall sollen wir einziehen? Also echt man, ohne mich! "
Louis antwortete darauf lächelnd: " Also, das Waldschösschen sah zu Anfang, als ich dort eingezogen bin, noch schlimmer aus wie das hier "
Jetzt bekam Olaf sehr große Augen. Doch Josef schlug nun vor: " Also ich würde dann doch vorschlagen, wir sehen uns nun zunächst einmal den Rest der Lichtburg an. "
Doch dieses mal beschlossen die sechs Freunde die Kellertreppe zu benutzen. An deren Ende kahmen sie in einem sehr schmalen, aber langen Raum. An dem sich, am gegenüberliegenden Ende kurz vor linken Ecke eine Zimmertür befand.
Voller Neugierde gingen die sechs Freunde langsam durch diesen Flur. Also rechts von ihnen war nicht's, nur eine unverputzte Mauer. Doch zu ihrer linken Seite befanden sich so einige merkwürdig aussehende Gerätschaften.
Felicitas fragte nach dem sie diese Gerätschaften einige Zeit betrachtet hatte: " Was in Gottes Namen mag das nur sein, und wozu sollen diese Merkwürdigkeiten dienen? "
Olaf jedoch rief begeistert: " Wow, also das nenn ich doch mal echte Lautsprecher. Was meint ihr, was da wohl für ein Sound raus kommt! "
Felicitas fragte darauf Olaf: " Lautsprecher, Sound was bitte schön meinst du damit? "
Olaf sah jetzt Felicitas an, und sagte: " Oh man Mama, ein Lautsprecher sind so Dinger wie die da oben hängen. Da kommen ganz tolle Töne raus, also so wie bei unserem Mund wenn wir sprechen, oder singen, oder auch aus dem Popo der Menschen, wenn die mal ganz laut pupsen müssen. "
Louis fragte jetzt Olaf verwundert: " Pupsen, was ist das denn? Von diesem Begriff habe ich ja noch in beinahe dreihundert Jahren nichts gehört? "
Jetzt sagte Olaf schon fast beiläufig: " Klar, damit haben wir auch nichts zu tun. Das ist ein Problem von den Menschen, wenn denen irgendwelche Gase unten raus kommen. "
Jetzt sahen sich die zwei Vampire an, und verstanden die Welt nicht mehr, und die drei Magier drehten sich nur angewidert um.
So also gingen die sechs nun, durch die gegenüberliegende Tür, und betraten dann einen wahrhaft großen langen, aber auch sehr breiten Fensterlosen Saal in dem sicherlich an die hundersechzig bequeme Stühle standen, alle in Reihen geordnet hinter einander, und in einer Richtung stehent.
Josef Seiberts sagte, während sich hier alle verwundert umsahen: " Dieses hier ist nun also der Kinosaal, worin sich dann eure Gäste ihren Film ansehen werden. Weiter hinten, dort oben seht ihr den Balkon... "
Da unterbrach ihn Olaf: " Wie, ein Balkon? Die sind doch nur für draußen, und an ganz hohen Häuser! "
Josef aber sagte: " Nein, dieser Balkon ist hier für eure etwas betuchteren Gäste. "
Jetzt sah Olaf schräg zu Josef auf, und fragte: " Hä, wie betuchter, kommen die Menschen nur mit irgendwelchen Tücher um ihren Kopf gewickelt da hoch, oder was? "
Jetzt meldete sich wider Felicitas zu Wort, und sagte zu Olaf: " Nein, betucht bedeutet soviel das die Menschen da oben mehr Geld, und feinere Manieren als andere haben. "
Olaf zog seine Schultern noch und sagte dabei: " Ach so, dann sagt doch gleich das da oben nur Schnösel hin dürfen. "
Jetzt schauten sich alle Erwachsene verblüfft an.
Dann jedoch führte Josef alle fünf jetzt zur rechten Seitenwand, welche ebenso wie die linke Seitenwand wunderschön mit Stoffen bespannt war.
So waren hier in der Wand zwei wirklich sehr schöne Türen eingelassen. Doch waren diese abgeschlossen.
Josef sagte dazu: " Das hier sind die Fluchttüren, die dürfen nur während des einlasses verschlossen sein. Denn man weiß ja nie, wenn einmal etwas geschieht müssen ja alle Menschen schnellstmöglich hier herrauskommen. "
Und wider meldete Olaf zu Wort: " Ja klar und was ist mit den Schnöseln da oben auf dem Balkon? "
Jetzt klopfte Louis seinen Sohn auf die Schulter, und sagte: " Also bitte Olaf, das dort sind keine Schnösel, sondern gut betuchte Menschen. "
Olaf darauf: Ja, sach ich doch, Schnösel. "
Jetzt mischte sich Josef wieder ein, und sagte dabei: " Also um noch einmal auf deine Ausgangsfrage zurück zukommen. Von dort oben führt eine breite Treppe hier hinab, worauf von dort, alle Menschen sich in Sicherheit bringen können. Aber wenn ihr möchtet, können wir uns auch gerne einmal, diesen Balkon dort oben in Augenschein nehmen. "
" Ja gerne doch. " Sagte Louis daraufhin.
Somit also legten die Magier wiedereinmal ihre Hände auf die Köpfe der Vampire, und in Sekundenschnelle standen alle sechs auf dem Balkon, kurz hinter der Brüstung.
Wider sahen sich die Vampire hier überall um, und Olaf rief vergnügt: " Wow voll cool hier, schade das die Menschen nicht recht haben mit der Verwandlung in Fledermäuse. Das währe doch echt geil hier drinnen jetzt rum zu fliegen. "
So sahen sich die Magier und Vampire auch hier noch alles genau an, und teleportirten sich dann wieder in's Gästezimmer der Magischen Akademie. Denn solangsam war es auch an der Zeit das sich die Magier in ihre Quartiere zurückgezogen.
Die Vampire diskutierten noch während der gesamten Nacht und kahmen dann zu dem Entschluss sobald sie sich die zwei Kellerräume als Schlafzimmer, und den Raum hinter der großen Leinwand als Speisekammer hergerichtet haben. Das Kino wider in Betrieb zu nehmen.
Jedoch am nächsten Tag, als die Vampire fest schliefen. Diskutierten die drei Magier noch lange darüber das Louis und Felicitas eigentlich recht hatten. Weil Olaf jetzt auch aus ihrer Sicht ein recht ungezogener Junge doch war.