Ihr gehört hier nicht hierher!

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 2.891 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. Februar 2023 um 06:02) ist von Avanar.

  • Karl_Schreiberling

    Vielen Dank auch dir für dein Feedback :)

    ich war ja auch echt selbst überrascht wie brutal die Story geworden ist.

    Ein was kann ich ja jetzt verraten. Die Hexe wird in meinen Geschichten noch öfter auftauchen. Ich hab da so eine Idee verschiedene Charaktere mit eigenen Geschichten aufzubauen und dann zusammenzubringen. Dafür war es notwendig die Hexe als jemanden darzustellen der im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen geht.
    Allerdings habe ich nicht vor sie dauerhaft auf diese bösartige Weise zu zeigen. Eher plane ich, dass sie im Zusammenspiel mit den anderen Charakteren eher einen freundlichen bis teils sarkastischen Charakter haben soll. Nur war für sie eine Vorgeschichte notwendig damit man immer im Kopf hat "sie kann auch anders".

    Die anderen Geschichten existieren aber noch nur in meinem Kopf. Ich werde sicher eine Weile brauchen um ein Gesamtbild zu zeichnen.

  • Hi @Avanar,

    so ich habe mir jetzt mal den Rest der Geschichte durchgelesen. Möglicherweise klingt das eine oder andere was ich jetzt schreibe ein wenig hart, aber das ist halt Geschmackssache.

    Nachdem ich mich jetzt drei Teile durch Blut und Innereien gekämpft habe, muß ich sagen dass ich noch immer die Antwort auf die Frage vermisse warum Raskovic und seine Männer nicht hierher gehören. Etwas weniger Blut und mehr Hintergrundinfo hätten der Geschichte gut getan.

    Zu den Charakteren: sowohl die Hexe als auch der Verhöroffizier sind für meinen Geschmack viel zu überzeichnet, Raskovic hast du dagegen ziemlich gut getroffen.

    Zu dem Offizier noch

    ich entlasse ihren Kameraden hier aus seiner Pflicht und nehme stattdessen lieber sie als meinen Botschafter. Würde ihnen das gefallen?“ lockte sie mit verführerischer Stimme und forderte es ebenso gnadenlos ein. Kommandeur Sarchow war noch immer wie gefesselt. Mit offenem Mund stand er da, einen Spuckefaden auf den staubigen Betonboden tropfend. Er nickte abwesend und hauchte ein „Ja“ hervor.

    Während der ganzen Geschichte gibst du dir Mühe ihn als ebenso brutalen wie gerissenen Schinder darzustellen. Aber in dieser Szene wird er von einem Moment zum anderen zu einem sabbernden Idioten weil anscheinend sein ganzes Blut in den Unterleib sackt. Das ist so eine Art wtf-Moment ?( der bei mir einfach nur Kopfschütteln auslöst.

    Eher plane ich, dass sie im Zusammenspiel mit den anderen Charakteren eher einen freundlichen bis teils sarkastischen Charakter haben soll.

    Dürfte nach dem Schlachtfest das die freundliche alte Dame angerichtet hat, eher unglaubwürdig werden.

    Wie eine Scheibe, die sich jemand von einem klaren Sommerhimmel geschnitten hatte. Sie wartete still und ruhig bis der Kommandeur sich nicht mehr aus ihrem Blick befreien konnte, dann hob sich ihre Brust, um Atem zu holen und zu sprechen. Ihre Stimme war süß und bitter gleichzeitig, sie klang warm und seidig, aber ebenso gnadenlos und hart.

    Das du auch anders kannst hast du dagegen hier sehr gut bewiesen.

  • Ichuebenoch Danke dafür. Hart klingt nix davon :)

    Ich denke, dass ich es nicht so richtig geschafft habe auf den Kern der Geschichte vorzudringen. Die meisten konzentrieren sich viel zu sehr auf Raskovic. Der Kern des Ganzen ist ja die Hexe, die die Soldaten da einfach nicht haben möchte. Soldaten die offensichtlich im Krieg sind und auf Gebiet vordringen das sie erobern wollen, womit die Hexe ein ernsthaftes Problem hat.

    Der Verhörer wird genauso zum sabbernden Idioten wie Raskovic sich nicht gegen die Hexe wehren konnte. Ich bin um ehrlich zu sein etwas überrascht, dass jetzt schon 2 Leser sich das realistisch vorstellen, also der Magie keinen Platz einräumen.

    Natürlich ist der verhörende Kommandeur nicht zum sabbernden Idioten geworden weil er eine heiße Frau gesehen hat. Es war einfach Magie die ihn in den Bann der Hexe gezogen hat.
    Bei Raskovic hat die Hexe von Anfang an die Rolle einer alten Frau gespielt und halt diese Ast-Finger genutzt um ihn gefangen zu halten.

    Ich glaube das ist der Punkt an dem ich mir zukünftig am meisten Mühe geben muss und es besser machen kann. Zu transportieren das es eine magische Geschichte ist und die Realität wie wir sie kennen keine Rolle spielt.

    Außerdem glaube ich doch, das die Hexe auch anders kann. Bedenke, dass sie stinksauer ist, das Soldaten in "ihrem" Land sind und dann behandelt Raskovic sie auch nicht gerade freundlich. Wer ihre Fähigkeiten besitzt würde wohl nicht anders handeln.

    Die nächste Geschichte wird weniger Blood & Gore, versprochen ;)


    Danke nochmal an alle für euere Zeit und Kritik, das bringt mich wirklich weiter!

  • Die meisten konzentrieren sich viel zu sehr auf Raskovic.

    Das ist wohl deswegen weil Du die meiste Zeit von ihm erzaehlst (und er den interessantesten Charakter abgibt).

    Der Verhörer wird genauso zum sabbernden Idioten wie Raskovic sich nicht gegen die Hexe wehren konnte. Ich bin um ehrlich zu sein etwas überrascht, dass jetzt schon 2 Leser sich das realistisch vorstellen, also der Magie keinen Platz einräumen.

    Das wiederum liegt wohl daran dass die Hexe - wenn sie Magie einsetzt - die Verkleidung als Vamp nicht noetig haette da wir schon wissen dass sie auch in anderer Gestalt die Soldaten dazu bringen kann zu tun was immer sie will. Dass hier eine superschoene Frau auftaucht lenkt daher von der Idee von Magie eher ab.

    Eher plane ich, dass sie im Zusammenspiel mit den anderen Charakteren eher einen freundlichen bis teils sarkastischen Charakter haben soll.

    Den Zug halte ich fuer abgefahren.

    Die Frau scheint einiges an Moeglichkeiten zu haben Menschen zu verwirren, in die Irre zu schicken,... Ihre Idee mit einem 'stoerenden' Trupp von Soldaten umzugehen ist - ohne vorherige Warnung - sie erst mal umzubringen (der Beschuss am Anfang wird ja als 'uebernatuerlich genau' geschildert').

    Die entkommenden Soldaten stolpern zu ihrer Huette und sind - im Rahmen der Situation - nicht uebertrieben gewalttaetig. Dass man den Tisch freimacht und evtl. Geschirr dabei zertruemmert um einen Verwundeten zu versorgen ist jetzt kein besonderer Affront.

    Als Reaktion darauf wird der Verwundete vor den Augen der Kameraden mit dem Messer getoetet. Dass die das nicht gut aufnehmen und daraufhin nett sind versteht sich von selbst - ihr Schicksal daraufhin ist allerdings nicht nur getoetet zu werden, sondern brutal gefoltert (und teilweise gegessen) zu werden.

    Was genau haben sie schlimmes getan? Als Reaktion darauf auf Privatbesitz gedrungen zu sein und Teller und Kerzenstummel von Tisch gefegt zu haben ist das doch alles recht exzessiv.

    Der gute Raskovic wird dann mit einem unmoeglichen Job bedacht - er kann den Krieg ja nicht aufhalten, auch sein Vorgesetzter kann das nicht und so nochmal richtig gefoltert.

    Wir sehen hier eine Person die auf kleinste Provokationen und Widerstand mit exzessiver blutiger Gewalt antwortet ohne auch nur zu versuchen eine Schuldfrage zu klaeren - und das obwohl ihr offensichtlich ganz andere Moeglichkeiten die Situation zu kontrollieren zur Verfuegung stehen.

    Wie auch immer Du sie schildern moechtest - was beim Leser ankommt ist eine Psychopathin die Hannibal Lecter eher harmlos aussehen laesst,

    Wer ihre Fähigkeiten besitzt würde wohl nicht anders handeln.

    Doch, schon. With great power comes great responsibility wie schon Peter Parker wusste.

  • Thorsten

    Zitat

    Das ist wohl deswegen weil Du die meiste Zeit von ihm erzaehlst (und er den interessantesten Charakter abgibt).

    Wirklich? Erstaunlich. Da hab ich doch glatt was übersehen.

    Zitat

    Das wiederum liegt wohl daran dass die Hexe - wenn sie Magie einsetzt - die Verkleidung als Vamp nicht noetig haett

    Findest du? Woher willst du wissen wie das sich bei ihr verhält? Immerhin hat sie doch gerade genau das getan - in zwei verschiedenen Gestalten ihre Gegner gefügig gemacht. Und wer weiss schon was ihre wahre Gestalt ist?

    Zitat

    Den Zug halte ich fuer abgefahren.

    Na das überlass mal mir ;)

    Zitat

    Dass man den Tisch freimacht und evtl. Geschirr dabei zertruemmert um einen Verwundeten zu versorgen ist jetzt kein besonderer Affront.

    So? In das Haus einer alten Frau einbrechen, sie schlagen, anbrüllen und bedrohen sind für dich akzeptabel? Interessant

    Zitat

    Was genau haben sie schlimmes getan? Als Reaktion darauf auf Privatbesitz gedrungen zu sein und Teller und Kerzenstummel von Tisch gefegt zu haben ist das doch alles recht exzessiv.

    Krieg geführt? Menschen ermordet? Alte Frauen bedroht und geschlagen? Was man halt so macht wenn man wo einmarschiert.

    Zitat

    Der gute Raskovic wird dann mit einem unmoeglichen Job bedacht - er kann den Krieg ja nicht aufhalten, auch sein Vorgesetzter kann das nicht und so nochmal richtig gefoltert.

    Ja und ich glaub der Hexe hats Spaß gemacht :)

    Zitat

    Wir sehen hier eine Person die auf kleinste Provokationen und Widerstand mit exzessiver blutiger Gewalt antwortet ohne auch nur zu versuchen eine Schuldfrage zu klaeren - und das obwohl ihr offensichtlich ganz andere Moeglichkeiten die Situation zu kontrollieren zur Verfuegung stehen.

    Ich sehe hier einen Kommentator der offensichtlich nicht alle Beiträge gelesen hat. Lös dich bitte von der Vorstellung es handelt sich hier um eine reale Welt. Oder gehst du Horrorfilme auch so an? Warum hat der jetzt ausgerechnet diese Person umgebracht? Logisch wäre doch die andere gewesen.

    Zitat

    Wie auch immer Du sie schildern moechtest - was beim Leser ankommt ist eine Psychopathin die Hannibal Lecter eher harmlos aussehen laesst,

    Super! Dann hab ichs ja doch richtig gemacht :)


    Zitat

    Doch, schon. With great power comes great responsibility wie schon Peter Parker wusste.

    Dir ist schon klar, dass Peter Parker ein fiktiver Charakter ist und diese Worte nicht von ihm, sondern seinem sterbenden Onkel kamen?


    Danke dir für deine Kommentare Thorsten. Ich chatte immer wieder gerne mit dir. Du hast eine erfrischend nüchterne Herangehensweise. Danke!

  • Findest du? Woher willst du wissen wie das sich bei ihr verhält?

    Ja, ich finde das weil ich den Text gelesen habe und dadurch diesen Eindruck gewonnen habe (selbstverstaendlich weiss ich nichts anderes darueber als das was im Text steht). Der Zweck des Kommentars dazu ist, Dir als Autor zu schildern wie und warum ein Leser auf so einen Eindruck kommen kann, so dass Du den Text (falls der Eindruck unerwuenscht ist) aendern kannst.

    Selbstverstaendlich weiss ich nichts ueber Deine Charaktere was nicht aus dem Text hervorgeht - das ist auch nicht mein Job als Leser der Kommentare gibt - mein Job ist zu erklaeren wie und warum der Text die Wirkung auf mich hatte die er hatte.


    So? In das Haus einer alten Frau einbrechen, sie schlagen, anbrüllen und bedrohen sind für dich akzeptabel? Interessant

    Ich verbitte mir - wieder mal - persoenliche und hier beleidigende Unterstellungen dieser Art - ich hatte 'im Rahmen der Situation - nicht uebertrieben gewalttaetig' geschrieben und Du machst daraus 'akzeptabel' .

    Lös dich bitte von der Vorstellung es handelt sich hier um eine reale Welt.

    Entgegen Deiner Meinung habe ich sowohl den ganzen Thread gelesen als auch nie diese Vorstellung gehegt - mein Eindruck ist unabhaengig davon entstanden. Es ist fuer diesen Thread irrelevant wie ich Horrorfilme angehe.

    Ich bin auch als Leser nicht verpflichtet den Text eines Autors in einer von ihm gewuenschten Weise anzugehen - ich lese ihn, ich habe Eindruecke und halte sie fest.

    Dir ist schon klar, dass Peter Parker ein fiktiver Charakter ist und diese Worte nicht von ihm, sondern seinem sterbenden Onkel kamen?

    Auch das ist irrelevant fuer den Thread und ja, ich wusste das (weswegen ich auch nicht geschrieben hatte dass das von Peter Parker ist, sondern dass er es wusste).

    Nach Deiner Antwort mach ich's kurz - ich denke wir haben eine unterschiedliche Auffassung was Textarbeit und Kommentare betrifft, und ich werde Deine Texte nicht weiter kommentieren.

  • Zitat

    Ich verbitte mir - wieder mal - persoenliche und hier beleidigende Unterstellungen dieser Art - ich hatte 'im Rahmen der Situation - nicht uebertrieben gewalttaetig' geschrieben und Du machst daraus 'akzeptabel' .

    Kein einziges Mal bin ich dir gegenüber persönlcih geworden. Ich hatte dich auch lediglich gefragt ob du das als "akzeptabel" siehst. Denn ich sehe nicht wie das in der Situation so gewesen wäre.

    Zitat

    Ich bin auch als Leser nicht verpflichtet den Text eines Autors in einer von ihm gewuenschten Weise anzugehen - ich lese ihn, ich habe Eindruecke und halte sie fest.

    Und dafür danke ich dir und jedem anderen hier in diesem Forum

    Zitat

    Nach Deiner Antwort mach ich's kurz - ich denke wir haben eine unterschiedliche Auffassung was Textarbeit und Kommentare betrifft, und ich werde Deine Texte nicht weiter kommentieren.

    Hey, kein Problem. Ich kommentiere auch nicht alle Texte. Danke trotzdem!

  • Huiuiui... mir raucht der Schädel. Ich habe jetzt gerade den zweiten Part und den dritten etwa zur Hälfte gelesen und muss mal anfangen, zu kommentieren, sonst verliere ich das aus den Augen.

    Spoiler anzeigen

    Ein lauter Aufschrei unterbrach die Erzählung des Hautmannes. „Bullshit!“, brüllte der Kommandeur ihn an und warf die glühende Zigarette zu Boden.

    Die Stelle fand ich irgendwie unlogisch. Die Szene vorher beschreibt etwas, was vielleicht unglaubwürdig, aber keineswegs völlig unmöglich oder unerklärlich ist. Daher kam mir die Reaktion des Kommandeurs überzogen vor.

    Auch die Luft, die die Soldaten einatmeten, veränderte sich. Sie wurde zäh, als ob man versuchen würde die schwüle Luft im Amazonas einzuatmen, hatte aber nicht ansatzweise den natürlichen Geschmack des Regenwaldes. Diese hier schmeckte eher bitter und krank.

    Mir kommt hier das Bild der Amazonasluft unpassend vor. Es ist gleichzeitig zu spezifisch und zu unbekannt. Und dadurch, dass du im nächsten Satz sagst, dass das Bild auch nicht zutrifft, irritiert mich das mehr als dass ich es gut finde. Falls es anderen auch so ging, lohnt es sich vielleicht darüber nachzudenken, es abzuwandeln. Vielleicht passt ein Vergleich mit etwas chemischen, was von sich aus bitter, abstoßen oä. riecht besser?

    „Du wolltest, dass ich deinem Kameraden helfe, Hauptmann Raskovic“ schnarrte sie leise. „Und das habe ich getan. Für ihn war das die einzig mögliche Hilfe, die ihm irgendjemand noch hätte geben können. Seine Organe waren zerfetzt, ein Schrapnell lag so nahe an seiner Oberschenkelarterie, dass sie bei jeder Bewegung hätte reißen können. Glaub mir, für ihn war das eine Erlösung.“ Der Hauptmann sah sie überrascht an. Woher wusste die Frau seinen Namen? Was hielt ihn da so eisern fest? Und wo waren die Privates?

    Nur ein Hinweis: Hier musste ich diesen Absatz nochmal von vorne lesen, weil zwischen den beiden blauen Teilen zu viel andere Info vermittelt wird.

    Private Kristov war dabei seine Waffe zu ziehen, als die Dunkelheit ihn erneut umwob. Jetzt aber schienen seine Bewegungen doppelt so schnell und die Pistole rutschte ihm dabei von selbst in seine Hand.

    Offensichtlich selbst davon überrascht konnte er nichts Anderes tun als zu beobachten, wie seine Hand sich fremdgesteuert hob und abdrückte. Sein überraschter Gesichtsausdruck wandelte sich schnell in Panik, als er begriff, worauf er geschossen hatte. Das Geschoss flog in einer Wolke aus Rauch und Feuer zielgenau aus dem Lauf der Pistole in Richtung seines Hauptmanns.

    Vielleicht liegt es daran, dass ich nach einem anstrengenden Arbeitstag nicht mehr so ganz konzentriert und aufnahmefähig für einen derart langen und dicht bepackten Text bin, aber bei den Kampfbeschreibungen in der Hütte verlor ich mehrfach den Fokus darauf, um welchen Soldaten es gerade geht. Ich fragte mich ständig: Wozu sind die ganzen Details wichtig? Wohin wird die Story gehen? Wo wird die Story (für mich) richtig phantastisch? Das Setting finde ich cool und spannend, aber die Erzählung zieht sich sehr lange, sehr langsam und vor allem bei den Kampfsequenzen relativ monoton. Die Brutalität an sich würde mich gar nicht so stören, wenn sie irgendwie unterhaltsamer wäre. Das klingt jetzt ein wenig grenzwertig, ich weiß :D :pardon:

    Ich vergleiche das gerade ein wenig mit Kampfszenen von Joe Abercrombie. Die sind auch recht explizit und brutal, aber sie sind spannend, weil ich mitfiebern kann, ob der jeweilige Erzählcharakter überleben wird (das ist bei Abercrombie nicht selbstverständlich). In deiner Geschichte weiß der Leser schon, dass der Hauptmann überleben wird, daher trägt diese Spannung nicht so richtig. Die alte Frau ist auch sehr schnell als übernatürliche Hexe entlarvt, das bringt dann die Story auch nicht mehr voran.

    Ich hoffe, dass das jetzt nicht nach zu viel negativer Kritik klingt. Ich versuche nur irgendwie ein paar Punkte aufzuzeigen, an denen du ansetzen könntest, um etwas zu verändern.

    ==Part 3==

    Er sah sich nach der alten Schachtel um.

    Hier war ich kurz verwirrt, weil die Hexe schon länger nicht mehr genannt wurde und ich dachte mir nur: Um was für eine Schachtel geht es? :rofl:

    Sie stand kaum zehn Meter von ihm entfernt.

    Ich hatte mir immer eine relativ kleine Hütte vorgestellt. 10 Meter sind ja doch ordentlich. Vielleicht hab ich mir das falsch gemerkt (oder nicht gemerkt), aber an der Stelle hat mich das einfach überrascht.

    Du wirst meine Botschaft an deine Führer überbringen.

    Nur ein Hinweis: Ich hatte mal einen Übersetzungskurs Englisch-Deutsch und da ging es auch darum, wie "leader" übersetzt werden sollte. Da wurden wir immer sehr darauf hingetrimmt, dass "Führer" seit den 1930 Jahren sehr stark in seiner Bedeutung auf eine bestimmte historische Person festgelegt ist. Die Ansicht muss man natürlich nicht teilen, ist wie gesagt nur ein Hinweis.

    An der Stelle muss ich auch sagen, dass mir "Private / Privates" hier nicht so gut gefällt. Ich denke da immer an amerikanische Soldaten, was durch die Namenswahl jetzt nicht unbedingt nahegelegt wird. Nach kurzem Googeln stört mich jetzt aber mehr, dass das doch Soldaten einer Eliteeinheit sind, oder? "Private" bezeichnet den niedrigsten Dienstgrad. Ich kenne mich nicht aus, aber irgendwie scheint mir das unpassend :pradon: Nachtrag: Ne, du bist hier schon konsistent, hab nochmal nachgelesen, es sind schon am Anfang Neuzugänge.

    Die Gedanken rasten im Kopf des Hauptmanns, hilflos drehte er sich erneut um, sah die Soldaten an und brach zusammen. [Absatz / Leerzeile einfügen?]

    Stille breitete sich in dem Verhörraum aus. Der Kommandeur spuckte erneut ins Gesicht des Hauptmanns. Er dachte erst, dieser Soldat hatte ein Kriegstrauma erlitten, aber jetzt war er sich sicher – der Mann war einfach nur irre geworden.

    Der Kommandeur wird mir immer unsympathischer (oder unglaubwürdiger?). Warum spuckt er dem Hauptmann ins Gesicht, wenn er glaubt, dass dieser irre geworden ist? Warum gibt es überhaupt ein Verhör in der Art und Weise, die eigentlich dem Hauptmann eine Schuld an irgendetwas unterstellt?

    Mir fehlt hier eine für mich nachvollziehbare Motivation.

    Ich muss diese Geschichte erzählen, ob ich will oder nicht. Und jedes Mal endet es mit Erschießung, Erhängen oder Vergasen. Ich spüre den Schmerz, aber keine Wunde und auch keine Erlösung. Ich flehe sie an Kommandeur, bitte erstatten Sie Bericht. Geben Sie meine Geschichte genauso weiter als ich sie erzählt habe oder geben sie mich an das Hauptquartier weiter, damit ich sie selbst erzählen kann.

    Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich diesen "Ausgang" der Geschichte finde. Das schreckliche Schicksal des Hauptmanns ist es, dass er unsterblich ist, aber ewige Schmerzen leidet? Gleichzeitig schreit er aber nicht, wenn man ihn erschießt. :hmm: Ich gebe zu, ich bin da gerade ein klein wenig enttäuscht.

    ===Part 4===

    Ok, meine Enttäuschung hielt nicht lange an ^^

    An sich gefällt mir die Story in ihren Kernpunkten ganz gut. Die Fragen, die Tariq gestellt hat, habe ich mir teilweise aber auch gestellt. Und gerade am Ende kam mir immer wieder Sensenbach s Kommentar in den Sinn, dass diese Story perfekt für Space Marines (oder sonstige raumfahrende Soldaten) auf einem anderen Planeten passen würde. Die Hexe wäre dann eine Art Alien (vielleicht eine Eldar, um im Warhammer 40k Universum zu bleiben). Das könnte ich mir gut vorstellen.

    Insgesamt finde ich die Geschte zu lang. Zu viel von dem, was im Hexenhaus passiert, ist eigentlich irrelevant und wie weiter oben schon angemerkt ist die dargestellte Brutalität für mich nicht unterhaltsam. Und die Frage nach der Motivation der Hexe drängt sich immer mehr auf. Klar, sie will, dass die Soldaten den Krieg beenden und das Land verlassen. Sie scheint aber auch unglaublich mächtig zu sein. Warum ist sie überhaupt auf den Hauptmann als Boten angewiesen, wenn sie auch eine andere Gestalt annehmen kann?

    Vielleicht hast du die Antwort darauf auch irgendwo schon geliefert, aber dazu müsste ich alles nochmal lesen und dazu habe ich gerade keine Lust :pardon:

    Insgesamt hat die Geschichte Potential, also bleib dran!

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Asni

    Danke für deine Mühe :)

    Ja, die Story hat ein paar Schwachstellen. Ob ich sie nochmal überarbeite weiss ich aber nicht. Mir persönlich gefällt sie, bis auf einige Stellen die du auch sehr schön angemerkt hast, ziemlich gut.
    Aber ich hab von allen Kommentatoren hier sehr viel gelernt und gebe mein Bestes das in die nächsten Geschichten einzubauen.