Pseudo-Sprachen in Fantasy

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 1.635 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. Januar 2024 um 20:19) ist von Dion.

  • Kleiner teuflischer Spaß am Rande

    ch schreibe am liebsten in der Deutsche Sprache weil sie sich wunderbar für Missverständnis und Konflikte eignet.

    Ich habe mal ein Kapitel aus meinem Manus auf Schwedisch übersetzt und dabei festgestellt dass man auf Schwedisch viel variationsreicher als auf Deutsch fluchen kann. Auf Schwedisch gibt es massenhaft Wörter die alle mehr oder weniger "Teufel" bedeuten. Sogar das Wort "Katze" oder die Zahl 17 können als Synonym für den Teufel genutzt werden (hat man früher so eingeführt damit der Teufel nicht kapiert dass sein Name schon wieder missbraucht wird) ...

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Wo wir schon dabei sind, das habe ich während einer Recherche gefunden:

    Festlandskandinavische Sprachen: Lehnwörter aus dem Mittelniederdeutschen

    Entlehnungen (lang)

    rot = Modernes Schwedisch, Dänisch und Norwegisch;

    lila = mittelskandinavische Wörter.

    Während des späten Mittelalters war [Mittelniederdeutsch] den skandinavischen Sprachen in Bezug auf Syntax, Konjugation und Aussprache näher, als dies der Fall mit dem heutigen Hochdeutsch und den skandinavischen Sprachen ist.

    [...]

    [Mittelniederdeutsch] beeinflusste fast alle Bereiche des festlandskandinavischen Wortschatzes (in Einar Haugens Worten: Eigennamen, Titel [herr, fru und frøken waren zunächst Adelstitel, aber wurden schließlich auch für gewöhnliche Bürger gebraucht], Scheltworte, Geräte und Ausstattung, Waffen, Musikinstrumente, Maße und Gewichte, Handel, höfliches und vornehmes Gebaren, Bergbau, Tiere, Essen, Wetter, Krankheit, Gesetze, Verwaltung und Bildung), aber die untenstehenden Beispiele heutiger Wörter im modernen Dänisch (wenn nicht anders angegeben) zeigen die Hauptbereiche des Einflusses.

    [...]

    Viele dieser Entlehnungen sind heute unter den alltäglichsten Wörtern in den festlandskandinavischen Sprachen:

    Handel und Berufe: arbejd „Arbeit”, bager „Bäcker“, bytte „Beute”, bødker „Böttcher”, børs „Börse”, bøssemager „Büchsenmacher“, fisker „Fischer“, fragt „Fracht“, garver „Gerber”, gesäll (schwed.) “Geselle”, glasmästre „Glas(meist)er”, handel „Handel”, handle „handeln“, handskemager „Handschuhmacher“, håndværk „Handwerk“, håndværker „Handwerker”, høker „Höker”, isenkræmmer „Eisenkrämer“, klejnsmed „Kleinschmied“ (= „Schlosser“), kræmmer „Krämer”, krögare (schwed.) “Krüger”, kunstner “Künstler”, købe „kaufen“, købmand „Kaufmann“, køgemester „Meisterkoch”, köpenskap (schwed.) “Kaufschaft” (= „Handel“), lærling „Lehrling”, maler „Maler”, murer „Maurer”, pels „Pelz“, portner „Pförtner”, pund „Pfund“, præst „Priester“, regne „rechnen“, regning „Rechnung“, regningskab (heute regnskab) „Rechenschaft“ (= „Buchhaltung“), rente „Rente, Rendite“ (= „regelmäßige Einkünfte“), sadelmager „Sattler“, skomager „Schuhmacher“ (ersetzte suder), skrædder „Schneider“, slagter „Schlachter“ (ersetzte kødmanger), snedker „Schreiner”, told „Zoll”, tømmermand „Zimmermann“, udgift „Ausgabe“, vare „Ware“, værkmester „Werkmeister”, værksted „Werkstatt“, værktøj Werkzeug”.

    (Einige Wörter in dieser Kategorie sind verschwunden oder werden nur noch selten angetroffen, weil dieser Handel, Beruf oder diese Beschäftigung veraltet sind, z. B. bægermager „Bechermacher”, fyrbøder „Feuermacher”, hjulmager „Stellmacher”, pottemager „Töpfer”, buntmager „Kürschner, Pelzmacher”, kedelflikker „Kesselflicker”, skoflikker „Schuhflicker”, klokkeguder „Glockengießer”, plåtslagare (schwed.) “Plattenschmied”, slutter “Gefängniswärter”, spillemand „Spielmann”, stratenrøver „Straßenräuber”, væbner “Waffenschmied”).

    Werkzeuge und Geräte: bolt „Bolzen”, fork „Forke”, fusthammer „Fausthammer” (= „Hammer für Hufeisen“), høvl „Hobel”, knibtang „Kneifzange”, skrue „Schraube”, fyrtøj „Pulverfass” (heute „Feuerzeug“).

    Hof und Adel: eventyr „Abenteuer“, frøken „Fräulein“, fyrste „Fürst“, greve „Graf“, herre „Herr“, hertug „Herzog“ (ersetzte das einheimische jarl), hof „Hof“, hofmester „Hofmeister“, hovmod „Hochmut“, jagt „Jagd”, jomfru „Jungfrau“, junker „Junker“, kejser „Kaiser”, krone „Krone“, ridder „Ritter“, slot „Schloss“, væbner „Knappe, Waffner“, ære „Ehre”, ærlighed „Ehrlichkeit“.

    Regierung, Gesetz und Kirche: almisse „Almosen”, bann „Bann”, borger „Bürger“, borgmester „Bürgermeister“, burskap (schwed.) „Bauerschaft” (= schwedischer historischer Ausdruck für besondere Freiheitsrechte eines Bürgers), domherre „Richter“ (heute dommer), embedsmand „Amtsmann“ (vgl. auch das schwedische Lehnwort „Ombudsmann“), forbud „Verbot”, fordel „Vorteil", forhør „Verhör”, fuldmagt „Vollmacht“, kansler „Kanzler”, kætter „Ketzer”, lægmand „Laie”, magt „Macht, mester „Meister”, nåde „Gnade”, oldermand „Aldermann“ (= „Stadtältester, Senator“), pant „Pfand”, pave „Papst”, pinse „Pfingsten”, påske „Ostern” (altsächs. „Paske“), regere „regieren“, rådhus „Rathaus”, rådmand „Ratsmann“, sprog „Sprache”, straf „Strafe”, told „Zoll“, trykkeri „Druckerei, Gedrucktes, Dokumente”, tugthus „Zuchthaus”, tvist „Twist, Streit”, vægter „Wächter”.

    Militär: afdelning „Abteilung”, anfalde „Anfall”, angreb „Angriff”, armborst „Armbrust”, befaling „Befehl”, befalla (schwed.) “befehlen”, bøsse „Büchse”, erobre „erobern“, fane „Fahne“, fejde „Fehde“, flag „Flagge”, fodgænger „Infantrist, Fußgänger“, gevær „Gewähr“, harnesk „Harnisch”, høvedsmand „Hauptmann“, kamp „Kampf“, krig „Krieg“, krudt „Kraut, Schießpulver”, kunskapare (schwed.) „Kundschafter”, magt „Macht”, nederlag „Niederlage“, orlog „Seeschlacht“, plattdeutsch: „Urlog“, overfalde „Überfall”, panser „Panzer“, plyndre „plündern“, rejse „Reise“, im Sinne von: „Feldzug“, trommeslager „Trommelschläger”.

    Seefahrt, Fischerei und Nautik*: agter „achter“, bådsmand „Bootsmann“, dok „Dock“, dørk „Deck”, fartøj „Fahrzeug“, fiskeri „Fischerei”, flag „Flagge“, fok „Fock”, fribytter „Freibeuter”, gast „Arbeitskraft”, haj „Hai, kaj „Kai, klyver „Klüver”, kyst „Küste“, lods „Lotse”, malstrøm „Mahlstrom“, mandskab „Mannschaft“, matros „Matrose”, roder (schwed.) „Ruder”, ræling „Reling”, skipper „Skipper, Schiffer”, stuva „Stauraum”, styrbord „Steuerbord”, styrmand „Steuermann”, sælhund „Seehund”, tackla (schwed.) „Takelage”.

    Verwandtschaftsbezeichnungen: fadder „Pate”, formynder „Vormund”, fætter „Vetter”, gemal „Gemahl”, oldefar „Urgroßvater”, oldemor „Urgroßmutter”, pebersvend „Junggeselle” (unverheiratete Händler mussten dem Magistrat in Kopenhagen im späten Mittelalter eine Abgabe in Form von Pfeffer zahlen), slægt „Geschlecht”, svoger „Schwager”, til ægte „zur Ehe versprochen”, ægteskab „Ehe”.

    Essen: bakelse (schwed.) „Gebäck”, brændevin „Branntwein”, fennikel „Fenchel”, frokost „Frühstück” (dän.: „Mittagessen“), frugt „Frucht”, gaffel „Gabel”, husgeråd „Hausgerät”, ingefær „Ingwer”, koge „kochen”, koldskål „Kaltschale”, kop „Kelch, Becher”, krus „Krug”, krydderi „Kräuter”, køkken „Küche”, medvurst „Mettwurst”, mynte „Minze”, måltid „Mahlzeit”, mørbrad „Braten”, peber „Pfeffer”, persille „Petersilie”, postej „Pastete”, senap „Senf”, skinke „Schinken”, smag „Geschmack”, smage „schmecken”, spæk „Speck”, suppe „Suppe”, sylte „Sülze”, tallerken „Teller”, tallrik (schwed.) „Teller”, vaffel „Waffel”.

    Bekleidung: bukser „Buxe, Hose”, dragt „Tracht, Kleid”, ficka (schwed.) „Tasche”, kappe „Mantel, Umhang”, mössa (schwed.) „Mütze”, rock (schwed.) „Rock, Mantel”, skørt „Schürze, Rock”, strømpe „Strumpf”, støvle „Stiefel”.

    Gebäude, Haus und Heim: bädd (schwed.) „Bett”, bænk „Bank”, disk „Tisch”, fönster (schwed.) „Fenster”, gemak „Gemach”, herberg „Herberge”, kammer „Kammer”, kuffert „Koffer”, kælder „Keller”, køkken „Küche”, lampe „Lampe”, mur „Mauer”, skab „Schrank, Fach”, skorsten „Schornstein”, spejl „Spiegel”, sæbe „Seife”, tegl „Ziegel”, trappe „Treppe”, tæppe „Teppich”.

    Medizin: brok „Bruch”, feber „Fieber”, gigt „Gicht”, krank „krank”, kramp „Krampf”, pokker „Pocken”, stær „Star”, svulst „Geschwulst”.

    Verschiedenes: angst „Angst”, anledning „Anlass”, art „Art”, digt „Gedicht”, fiol „Violine”, fløjte „Flöte”, forhold „Verhältnisse”, frygt „Furcht”, gunst „Gunst”, klokke „Glocke”, kunst „Kunst”, lykke „Glück”, pligt „Pflicht”, rygte „Gerücht”, slange „Schlange”, iver „Eifer”, fare „Gefahr”, herkomst „Herkunft”, äventyr (schwed.) “Abenteuer”, hovmod „Hochmut”, högfärd (schwed.) „Hochfahrt”, bihang (schwed.) „Anhang”, bilaga (schwed.) „Beilage”, uppförande (schwed.) „Aufführen”, taske „Tasche”, lægmand „Laie”, vandel „Moral, gutes Verhalten”, videnskab „Wissenschaft”, vemod „Wehmut”, vilkår „Bedingung”.

    Verbreitete und Hilfsverben: anføre „anführen”, anholde „anhalten”, anmelde „anmelden”, anvende „anwenden", arbejde „arbeiten", begribe „begreifen", begynde „beginnen", behøve „bedürfen”, berette „berichten”, beskrive „beschreiben”, bestemme „bestimmen", betale „bezahlen", betyde „bedeuten", blive „bleiben", bringe „bringen", bruge „gebrauchen", digte „dichten", erfare „erfahren", erhålla (schwed.) „erhalten”, fatte „fassen, verstehen", fordærve „verderben”, forekomme „vorkommen", forklare „erklären", foreslå „vorschlagen", forfatte „verfassen”, forlade „verlassen”, formå „vermögen, etwas können”, fornøje „(sich) vergnügen”, forsage „(sich) versagen, aufgeben”, forstå „verstehen", fortjene „verdienen”, forsvinde „verschwinden", fortsætte „fortsetzen”, fortælle „erzählen", frukta (schwed.) „fürchten”, fråga (schwed.) „fragen”, føle „fühlen", förgäta (schwed.) „vergessen”, gælde „gelten”, håbe „hoffen", klage „klagen", koge „kochen", købe „kaufen", kæmpe „kämpfen", lære „lernen", mene „meinen", male „malen", opdage „aufdecken", ordne „ordnen", oversætte „übersetzen", overveje „überlegen", pleje „pflegen (etwas zu tun)", prate „(Unsinn) reden”, prøve „prüfen, versuchen", redde „retten", rejse „reisen", regne „(mit etwas) rechnen", råbe „rufen”, samle „sammeln", ske „geschehen”, skildre „schildern, beschreiben", skrive „schreiben”, slute „schließen, abschließen", smage „schmecken", snakke „sich unterhalten, ‘schnacken’", spille „spielen", stille „stellen", straffe „strafen”, støtte „stützen", tilgive „vergeben”, trække „ziehen, tragen“, tænke „denken”, undersøge „untersuchen", undgå „umgehen, vermeiden", undkomme „entkommen”, undskylde „entschuldigen", vandre „wandern”, vare „währen", øve „üben".

    Verbreitete Adjektive: alvorlig „ernst", bange „ängstlich, bange", berømt „berühmt”, billig „billig", bra (schwed./norw.) / brav (dän.) „brav, gut”, dejlig „wohlig, schön, delikat", dygtig „tüchtig, fähig", egentlig „eigentlich", elendig „elend”, endelig „endlich", enig „einig”, enkel „einzig", evig „ewig”, falsk „falsch", fin „fein”, flink „flink, schlau", fri „frei", frisk „frisch", fremmed „fremd", from „fromm", færdig „fertig", forsigtig „vorsichtig", gemen „allgemein", grov „grob”, hemmelig „heimlich, geheim", hændig „handlich, praktisch", herlig „herrlich", høvisk „höfisch", høflig „höflich", klar „klar, bereit”, klejn „klein”, klog „klug", kort „kurz", krank „krank", læsbar „lesbar”, middelmådig „mittelmäßig", mulig „möglich", rar „rar, wertvoll, nett, freundlich", rask „rasch", rund „rund”, skøn „schön", smal „schmal”, smuk „schmuck, schön”, stille „still”, stolt „stolz", svag „schwach", tapper „tapfer", tilfreds „zufrieden", underdanig „untertänig”, ædel „edel”, ægte „echt", ærlig „ehrlich”, åbenbar „offenbar, öffentlich".

    Verbreitete Adverbien, Präpositionen und Konjunktionen: alene „allein”, allerede „schon, bereits”, blott (schwed.) „nur, bloß”, bra (schwed./norw.) „gut, tüchtig” / bravt (dän.) „gut, tapfer”, dog „doch, trotzdem", emellertid „indessen" (schwed.), forbi „vorbei", ganske „ganz, ziemlich", jo „ja", likväl (schwed.), likevel (norw.) „gleichwohl", men „aber", måske „vielleicht” (dän.), nemlig „nämlich", overalt „überall", redan "already" (schwed.), samt „samt, mit", sikker „sicher", straks „sofort, schnurstracks", sådan „so, solch", temmelig „ziemlich", tilsammen „zusammen", trods „trotz", ur „aus" (schwed.), vældig „gewaltig", øvrig „übrig".

    Erstaunlich, wie das Niederdeutsche (bedingt durch die Hanse und deutschen Fürstenhäuser) noch nachwirkt.

  • Diese Gedanken mach ich mir häufiger bei eigenen und fremden Reise- und Abenteuergeschichten und finde es durchaus interessant, wenn man auchmal auf Sprachbarrieren stößt, die nicht mit einer Übersetzung durch Magie einfach so überwinden werden kann.

    Bei Individuen, die derselben Rasse aber einem anderen Volk angehören, stell ich mir das etwas wie Deutsch und Niederländisch vor. Auch wenn du nicht offiziell die Sprache sprichst, kannst du dir oft den Kern einer Aussage ableiten. Wenn man sagt dass viele Sprachen der fiktiven Welt einen gemeinsamen Ursprung hatten, wird es glaubwürdiger, dass man nach ein paar Jahrhunderten den gemeinsamen Ursprung zumindest noch erahnen kann.

    Ich finde es sonst eher wichtig, dass Namen von Charakteren und Orten einem bestimmten Klangmuster folgen, und es vielleicht regionale Begriffe für Gerichte, Kleidung, bestimmte Titel gibt etc. Dafür würde ich keine eigene Sprache entwerfen und ehrlich gesagt interessieren mich reale Sprachen nicht genügend um mich mit der Erschaffung einer gesamten Sprache auseinanderzusetzen.

    Allerdings, was die Klangfarbe betrifft, wollt ich ein wenig den Klang von polynesischen Sprachen mancher südlicher Elfenvölker und Orte haben statt eine mehr keltische Anlehnung wie nordische Völker.

    Dann hab ich noch eine Rasse an nicht-humanoiden Pflanzenwesen, die sich nur über sehr komplexe biochemische Signale und Düfte unterhält und "schreibt", indem Duftnoten in einer bestimmten Abfolge hinterlassen werden. Kaum ein anderes Lebewesen kann sich mit diesen unterhalten und deswegen werden sie nur von außen beschrieben.

    Als Hauptcharakter kann ich ein solches Wesen für eine längere Geschichte nicht unbedingt hernehmen, weil die Kommunikationsbarrierre und die Art ihre Umwelt wahrzunehmen und zu fühlen viel zu fremdartig ist.

  • Hab mich aus Interesse mal in textlicher Übertragung ins Mittelhochdeutsche versucht. Es folgt mehr heutigem Textverständnis. Eine Übertragung möchte ich hier teilen, auch wenn es wahrscheinlich Kenner die Hände überm Kopf zusammenschlagen lässt:

    Wan ez ein holdiclichen Magedin gelinget,

    daz sie Sündaere zuom Beten bringet.

    Wan ein Kinteouge niht me weinet

    unde de dürre Boum sich niuwe spreitet.

    Wan de stumbe Glocke helle erdünet,

    dan ist alles erflehet.

    Dan wirt ez im ganzen Hus stille

    unde Ruowe kert ein im Ville.

    Erläuterungen & Original

    Magedin = Mägdlein/Mädchen

    Kinte = Kinde

    Ouge = Auge

    niht = nicht

    spreiten = spreiten/ausbreiten

    erdünen = ertönen

    niuwe = neu

    wirt = wird

    Ruowe = Ruhe

    Ville = Dorf/Landgut

    Wenn’s einer holden Maid gelingt,

    das sie Sünder Lippen zum Beten bringt.

    Wenn ein Kinderauge keine Träne mehr vergießt

    und der dürre Mandelbaum neu sprießt.

    Wenn die stumme Glocke hell ertönt

    dann sind alle ausgesöhnt.

    Dann wird’s im ganzen Hause still

    und Friede kehrt ein auf Canterville.

    Aus der 96er-TV-Verfilmung von Das Gespenst von Canterville (Oscar Wilde)

  • Hii Jufington

    Sehr interessante frage! Ich geb mal 2 gedanken dazu. (es wurden 3!)
    nr1. Geschichten-umfang -> Wird eine Fantasy-sprache, sprachbarrieren usw. 'wichtig' gar überhaupt relevant oder in der geschichte vorkommen? Wenn nicht, soll dat einen absolut nicht abhalten linguistic worldbuilding usw. beitreiben, absolut nicht. Man soll bitte alles reinpräschen was happy macht und geht; sprache ist ein wundervolles tool die welt mehr lebendig und vielfältig zu machen.
    Ob man die Zeit und mühe (und ewt. spass) trozt vielleicht null/ hundert relevanten involvierungen mit sprache im manuskript auf sich nimmt, ist die eigene entscheidung. Ich bin da team "Ich zieh meine bunten taschentücherkette aus dem ärmel wenn ich kann". Ich find kommunikation (ala sprache und scenen der fremdsprache) kan man auch mit missvertändissen, gesten und manieren, gar die sprachlohsigeit (SL=Sign Language ist bestimmt nicht einfach einzubauen, aber hey? ne Idee?) kan ebenso interessante kommunikation hervorrufen. Aber grundsätzlich sag ich, Hut ab vor Martin und Tolkien, dafür fehlt es mir selbt um jede Fantasy-Liebe die geduld xd


    nr.2 Wenn ichs dann benutze, meine "bunten taschentücherkette der sprache" dan bin ich unbahrmherzig...gar brutal! :rofl: *scherz* Meine huptpunkte sind die folgende. (1) Ein hauch consistency (2) Leseklang/hörklang (3) gefollgt von Lesbarkeit des wortes/Satzes etc.(4) und abschliessend, die inspiration.
    Ich spreche fliessend Norwegisch, Englisch und Deutsch. Dazu kommen brüchige Französich kenntnisse. Und dazu kommt jede andere sprache die es auf unserer welt gibt (etwa über 7000 sprachen sind am leben, in 2023, according to the Ethnolouge: Languages of the World, 26th edition). Die kan ich alle aber nicht!! :rofl: Aber, scheibenkleister, kan ich mich von dort inspirieren lassen. Da kan ich mir ein Taschetuch von jeder sprache klauen, mir alles zu nutze machen, am ende mir was (mit hilfe meiner vier'tastischen punkte) zusammenbacken. Ich halte mich oft an meine mains (NO, EN & DE), aber es soll ja niemanden daran hindern punkt 4 bis in den Mond zu schiessen. Also in kurzform; Ich back und leim mir meistens was wilkührlich zusammen, und schmeiss es weg, wenn mir nicht passt. Wenns mir gefällt? YAyy :party2: *Zieht eine Bunte Taschentuch kette hervor*

    Extrapunkt nr.3) Ich wollte nochmal meine gedanken zu einer Lingua Franca/common-sprache in Fantasy geben, und für mich ist das kein problem (cool wäre es als leser durch die geschichte zu erfahren und zu sehen wie Sie sich verbreitet hat). Es macht vieles einfacher, spart massig zeit (xd) sich mit anderem zu beschäftigen usw., muss und braucht es aber natürlich nicht. Wenn zmb. zwei oder mehr Königreiche issoliert und sozial getrennt voneinander im kreig stehen, und nur mit einer gruppe dollmatcher miteinander kommunizeren kin ann/möchte, brauchts keine Lingua Franca. Es kommt auf die umfang der geschichte ann, wie ich es in Nr.1, am anfang meinte.
    Tolles thema <3 Viele gute gedanken die mir beim lesen durch den thread dazukamen.

    LG Val

  • Lingua Franca/common-sprache in Fantasy

    Ich habe in meiner Story so eine Lingua Franca vorausgesetzt. Sonst wäre es schon lästig geworden ständig mit Dolmetschern zu arbeiten da die beiden Völker eine geographisch riesige Distanz trennt und man schon davon ausgehen musste dass sie verschiedene Sprachen sprechen. Die Lingua Franca ist bei dem einen Volk die Hochsprache und bei dem anderen eine Fremdsprache die sie gelernt haben da sie viel in der Welt herumkommen bemerkt haben dass die Sprache bei Völkern mit magischer Begabung länderübergreifend verbreitet ist und es ihnen deshalb nützlich schien.

    Ich fand es aber schon relevant die durch unterschiedliche Sprachen auftretenden Schwierigkeiten zu thematisieren. Es ist zwar nur ein kleines Nebenthema geworden aber man könnte durchaus mehr daraus machen

    Eigene Erfahrungen

    (davon sind ja in der heutigen Zeit wohl auch viele betroffen. Ich z.B. habe einen Mann aus Polen geheiratet und bin mit ihm nach Schweden ausgewandert. Wir reden meistens deutsch aber wechseln und vermischen auch Sprachen nach Belieben. Unsere Tochter empfindet es als ein größeres Problem zu definieren wer sie ist und wohin sie gehört und meint dass sie keine Sprache perfekt sprechen kann.)

    Eine eigene Sprache zu erfinden fände ich reizvoll - aber es würde mir zu lange dauern. Die Zeit nutze ich dann lieber zum Schreiben. Es ist dann schon einfacher mal hier und da nur ein Wort aus der fremden Sprache einzuwerfen.

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Dion Schon interessant, einige dieser Wörter wie "Holdiclichen" oder "Ruowe" haben Wortlaute, die man im heutigen Hochdeutsch überhaupt nicht mehr so antrifft.

    Andere wie "Boum", "Hus" und "Oug" entsprechen 1:1 dem Schweizerdeutsch. Das gäbe wohl ein Indiz darauf, wann sich die Dialekte von der Grundsprache getrennt haben. Wobei, so einfach kann man das wohl nicht sagen, da es wohl so etwas wie ein Standardmitteldeutsch gar nicht gibt.

    Unsere Tochter empfindet es als ein größeres Problem zu definieren wer sie ist und wohin sie gehört und meint dass sie keine Sprache perfekt sprechen kann.)

    Ich denke, das passiert öfters, wenn man bilingue aufwächst. Ich wohne in der Nähe der Deutsch-Französischen Sprachgrenze. Die Kinder, die zweisprachig aufwachsen, können zwar beide Sprachen tiptop sprechen, aber in der Schule haben sie oftmals trotzdem miserable Noten.


    Um mal nicht zu sehr vom Thema abzuweichen: Ich denke auch, dass Sprachen in Fantasy ein interessantes Hindernis darstellen können, aber manche Szenen auch unnötig kompliziert machen. Eine Lingua Franca hilft da schon, wenn's drauf ankommt den Fokus zurück auf das eigentliche Geschehen zu bringen. Auch wenn es nur wenige gebildete Charaktere gibt, die dieser Sprache mächtig sind, wie es z.B. früher in Europa Latein war.

  • Andere wie "Boum", "Hus" und "Oug" entsprechen 1:1 dem Schweizerdeutsch. Das gäbe wohl ein Indiz darauf, wann sich die Dialekte von der Grundsprache getrennt haben. Wobei, so einfach kann man das wohl nicht sagen, da es wohl so etwas wie ein Standardmitteldeutsch gar nicht gibt.

    Es wurzelt im Alemannischen und erlebte seinen Aufschwung als uneinheitliche Laut- und Schreibsprache unter den Hohenstaufen.

    Bevor jeglicher Standardisierung der Sprache (Mhd. frühes 19. Jahrhundert, heutiges Hochdeutsch 1880), hat vom Herrscher runter bis zum Bauer jeder gesprochen und geschrieben, wie es ihm in den Kram passte. Schon damals gab es Dialekte.