Sonnenfall: Asche und Gold

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 1.011 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. Oktober 2024 um 23:11) ist von Jufington.

  • Diese Geschichte basiert auf einem Setting, welches schon länger in meinem Hinterkopf herumspukt. Sie ist bewusst als Nebenprojekt angedacht, also mal schauen, wie ich hier vorankomme.

    Ich bin mir noch nicht sicher, wohin diese Reise führt, aber ich hoffe mal, ich krieg die Geschichte ohne zig Revisionen gebacken. :oops:

    Was ihr hier erwarten könnt

    Recht düstere Fantasy, in erster Linie durch ein postapokalyptisches Setting getrieben.


    ***1***

    Entgeistert starrte Alard auf seine Handfläche. Asche rieselte zu Boden, als er das Objekt zwischen seine behandschuhten Finger nahm. Es war hart, aber nicht so hart wie Eisen. Und schwer war es, erstaunlich schwer!

    Verstohlen blickte er um sich. Dolf kehrte ihm noch immer den Rücken zu und war mit seiner eigenen Suche beschäftigt. Und ausser ihnen war hier meilenweit kein lebendes Wesen.

    Prüfend hielt Alard das Ding gegen den grauen Himmel. Unter der Schicht aus Asche zeigte sich kaum merklich ein matter, gelber Schimmer. Pures Gold.

    Hastig schloss er seine Faust um den Klumpen und sank mit den Knien auf den Boden. Seine freie Hand wischte die Asche von der verbrannten Erde. Es waren nun zwei Tage vergangen und noch immer fühlte er die Wärme an seinen Handschuhen und roch den Rauch in der Luft. Dieser verfluchte Rauch!

    Alard konnte etwas ertasten. Es war ein weiteres Stück Gold! Dieses wirkte langgezogen. Er fand noch mehr Stücke, kleine Kugeln, wie in der Luft erstarrte Wassertropfen.

    Während er seine Fundstücke zählte, rief ein weiteres Schimmern nach Alards Aufmerksamkeit. Er beugte sich weit vor und griff nach dem blauen Funkeln inmitten der verbrannten Schwärze.

    Der Verdacht, der sich schon längst in Alards Vorstellungskraft breit gemacht hatte, wandelte sich nun in bittere Gewissheit. Es war ein Saphir. Der grösste verdammte Klunker, den er je gesehen hatte und er wusste auch genau, wo er ihn das letzte Mal gesehen hatte.


    Langsam erhob sich der Gardist und blickte zu seinem Kameraden. Dolfs königsblauer Umhang war der einzige Farbfleck in diesem grauen, toten Land. Er und der Saphir in seiner Hand.

    Alard entfernte den Schal von seinem Mund, der ihn behelfsmässig von der garstigen, beissenden Luft geschützt hatte. Er leckte sich über die spröden Lippen. Dolf konnte er vertrauen, oder? Noch vor zwei Tagen hätte er nie und nimmer daran gezweifelt. Wie hätte er Dolf nicht vertrauen können? Doch die Welt war nicht mehr dieselbe und Alard wusste nicht mehr, ob die Werte, an die er glaubte, noch existierten. Ob die Dinge, die er sah, real waren und ob die Zukunft, von der er träumte, je wieder greifbar würde.

    «Dolf!», rief er. Seine Stimme hallte unnatürlich weit auf dem kargen Hügel. Noch vor zwei Tagen hätten wallende Wiesen und frisch ergrünte Bäume seine Stimme gedämpft. Von den Apfelhainen, die in voller Blüte gestanden wären, blieben nun nichts als verkohlte Stümpfe zurück.

    Sein Freund drehte sich zu ihm um. «Was?», rief er hallend zurück.

    «Komm mal bitte her.» Alard fühlte sich zu niedergeschmettert, um seine Stimme zu erheben. Und er brauchte jede Sekunde zum Nachdenken, die er kriegen konnte.

    Dolf trat vor ihn. Verglichen mit der restlichen Kaiserlichen Garde war der Krieger klein. Ein ewiger Kandidat für die zweite Reihe, nicht für die bewundernden Blicke des Volks gemacht. Aber erlebte man den rotbärtigen Muskelprotz erst einmal in Aktion, dann Gnade dem, der sich den Kaiser zum Feind machte!

    «Was ist?», wollte Dolf wissen. Er wirkte noch kürzer angebunden als üblich. Auch ihm war dieser Ort unheimlich.

    Alard öffnete seine Faust und zeigte ihm die Goldklumpen, zusammen mit dem schimmernden Saphir.

    «Der Kaiser ist tot.»

    Dolf schürzte die Lippen. Hinter der gerunzelten Stirn arbeitete es.

    «Scheisse.»

    Er stützte die Hände in die Hüften und wandte sich ab, starrte auf die zerstörte Landschaft unter ihnen.

    «Scheisse … Ist dies das Ende?»

    «Ich weiss es nicht …»

    Alard liess die geschmolzenen Überreste der kaiserlichen Krone in einem Beutel verschwinden, den er an seinem Gürtel befestigte. Dann gesellte er sich zu seinem alten Freund.

    «Wahrscheinlich ist es das Ende von Ulam», schloss er nach kurzer Überlegung.

    Dolf nickte. «Das Reich hatte seinen Zenit sicherlich überschritten, aber das hier … das ist ein Todesstoss.»

    Das Ende … je länger Alard über dieses Wort nachdachte, desto mehr ängstigte es ihn. Als er Ulam nach dem Ereignis verlassen hatte, schien der Himmel selbst in Flammen gestanden zu haben. Die Feuer hatten bis in das Umland der Hauptstadt gewütet und niemand hatte gewusst, was mit dem Kaiser und seiner Armee geschehen war.

    Der Krieger dachte an seine Ingrun. Ob sie und die Kinder wohl in Sicherheit waren? Der Hof lag südlich der Stadt. Sicherlich würde sie früh genug fliehen, bevor die Feuer, die Plünderer oder die Streitkraft des Verräters über das Land herfielen. Seine Eltern würde sie auch mitnehmen. Vater war nicht mehr gut zu Fuss, sie brauchte also den Ochsen.

    Alard schalt sich einen Idioten. Warum hatte er seinem Weib nie gezeigt, wie man den Ochsen einspannte? Er hätte sich schon früher für das Schlimmste wappnen müssen.

    «Was jetzt?», unterbrach Dolf’s Stimme seine Gedanken. Alard schürzte die Lippen. Er musste diesen Auftrag rasch zu Ende bringen und danach weiterziehen, heim, zu Ingrun.

    «Wir überbringen dem Hauptmann die traurige Kunde zusammen mit der Krone. Auf dass er sie dem rechtmässigen Erben weiterreicht.»

    Alard wandte sich ab und schickte sich an, den Hügel hinabzusteigen. Bis Ulam war es ein Tagesritt. Nach Hause waren es zwei weitere, aber er konnte es in einem schaffen.

    «Sollten wir die Krone nicht der Familie ihrer Majestät übergeben?», rief Dolf ihm nach.

    Alard hielt inne. «Und an wen hast du gedacht?», fragte er widerwillig. «Die Königin hat Ulam vor Wochen verlassen und sich nach Herat in die Sicherheit der Heimat begeben.»

    «Harkon Eowingeth.»

    Alard starrte seinen alten Freund an. «Harkon? Ihre Majestät hatte Neunundzwanzig Kinder und du kommst mir ausgerechnet mit Harkon?»

    «Ari … Harkon ist ein Meranger. Der Einzige der Dynastie mir echter Kampferfahrung. Es kommen dunkle Tage auf Ulam zu, nun brauchen wir mehr denn je einen Krieger an unserer Spitze.»

    «Er ist nicht der Thronerbe, Dolf.»

    «Der Thronerbe!», Dolf lachte, wobei der Laut nichts mit Humor zu tun haben schien. «Ademar Eowingeth ist selbst schon ein Greis und ans Bett gefesselt. Und sein Sohn noch zu jung, um den Thron zu besteigen!»

    Alard stemmte die Hände in die Hüften. Er wusste nicht, was ihn mehr ärgerte: Dolfs verräterische Behauptung oder der Teil davon, der der Wahrheit entsprach.

    «Die Wahl nach dem Thronerben liegt – den Göttern sei Dank – nicht bei uns. Unser Auftrag ist klar: Erfahren, was mit dem Kaiser geschehen ist und dem Hauptmann Bericht erstatten.»

    «Glaubst du nicht, die Dinge haben sich nun ein wenig geändert?», beharrte Dolf weiter.

    «Der Hauptmann war sehr deutlich mit seinem Befehl. Wir wenden uns an ihn und an niemanden sonst.»

    «Und warum glaubst du, ist das so? Der Hauptmann ist ein ehrgeiziger Mann, das wissen wir beide. Was weiss er, dass wir nicht wissen?»

    Dolfs Sturheit begann, an Alards Nerven zu zehren.

    «Dasselbe könnte ich dich fragen», fuhr er seinen vermeintlichen Jugendfreund an. «Woher kommt diese plötzliche Treue zu Harkon Eowingeth, ein Mann, der kaum je in der Nähe das Palasts gesehen wurde?»

    Der hatte gesessen. Dolf öffnete den Mund, schloss ihn aber sogleich wieder. Seine blauen Augen senkten sich zu Boden.

    «Wobei …», überlegte Alard laut und überdachte seine vorherige Aussage. «Harkon war im Palast. Ich habe ihn noch letzte Woche gesehen. Nur Tage, bevor ihre Majestät ins Feld gezogen war …»

    Die unnatürliche Stille des sterbenden Landes senkte sich über sie, während die Wut langsam in Alard hochkochte.

    «Du hast mit ihm gesprochen, nicht wahr?»

    Dolf schwieg, beinahe beschämt.

    «Wie viel hat er dir geboten?»

    «Du glaubst, ich bin käuflich? Ari, du kennst mich doch!»

    «Na was war es dann – sag schon!»

    «Ich habe eine Familie …»

    «Ich weiss! Die habe ich auch!»

    Alard trat näher heran. Seine Faust umklammerte den Beutel an seinem Gurt. Natürlich hatte er Enja nicht vergessen. Die Zwillinge, die kleine Suna und Eowin, dem eine glorreiche Zukunft als Meranger bevorstand. Der ihm wie der Sohn war, der ihm noch nicht geschenkt wurde. Natürlich wusste er, dass sich Dolfs Hof nördlich von hier befand und er so schnell wie möglich dorthin gelangen wollte um zu retten, was noch zu retten war. Doch dass Dolf ihm so etwas verheimlichen würde … hinter seinem Rücken Pläne schmiedete …

    «Er hat mir Schutz für meine Familie versprochen», brachte Dolf zähneknirschend hervor.

    «Schutz wovor?» Alard streckte seinen Arm aus und liess ihn über das Land schweifen, wo sich einst Ähren und Gräser im sonnigen Wind wiegten.

    «Ist das hier etwa sein Werk?»

    Dolf sah auf die rauchende Einöde und blinzelte heftig. Seine Augen wurden feucht. «Ich glaube nicht … wie sollte er so etwas tun können? Nein, er hat mich bloss vor dem Krieg gewarnt. Er meinte, sein Vater paktiere mit Kräften, die nicht zu kontrollieren waren und dass er um die Zukunft des Landes besorgt sei.»

    Alard mochte seinem Jugendfreund nicht länger in die Augen sehen und raufte sich stattdessen die Haare. «Es war dumm, dich mit Harkon zu verschwören», schimpfte er. «Aber ich verstehe, warum du es getan hast. Ich werde dem Hauptmann nichts davon erzählen, wenn wir wieder in Ulam sind.»

    «Ich gehe nicht nach Ulam», sagte Dolf entschlossen.

    «Wie bitte?»

    «Harkons Sitz ist im Norden, nicht weit von meinem Hof.»

    «Du erwägst nicht ernsthaft, weiterhin diesen Weg zu gehen?»

    «Habe ich denn eine andere Wahl? Er ist der Einzige, der dem Dorf jetzt helfen kann.»

    «Dir ist bewusst, dass ich das als Verrat betrachten muss?»

    Dolf wirkte traurig. «Ich hatte gehofft, du würdest dich mir anschliessen.»

    Alard richtete seinen blauen Umhang und lockerte die Schultern. «Die Krone geht nach Ulam, wo sie hingehört.»

    Die beiden musterten sich. Alard angespannt, Dolf sichtbar zögernd. Er biss sich auf die Lippe und Alard sah ihn schon zu Vernunft kommen, da straffte sich der rotbärtige Gardist und zog sein Schwert.

  • Hallo Jufington !:alien:

    Für mich liest sich die Geschichte eher wie eine High-Fantasy-Geschichte und weniger wie Dark-Fantasy. Aber vielleicht interpretiere ich das auch völlig falsch. Deine Anmerkung mit dem postapokalyptischen Setting hat mich für die erste Sekunde auf SciFi eingestimmt. Aber dein Text lässt eher auf europäisches vielleicht auch chinesisches Mittelalter schließen.

    Sehe ich das richtig, dass das kein Prolog ist, sondern bereits Kapitel 1? Ich glaube, darauf muss ich erst mal klarkommen, denn meistens kriege ich tatsächlich erst einen Prolog zu lesen, in dem mir das Setting kurz nähergebracht wird. Ich glaube auch wirklich nur knapp die Hälfte von den Informationen und Details realisiert zu haben, obwohl ich den Text zweimal gelesen habe. Das ist aber vermutlich eher meiner beschränkten Auffassungsgabe zuzuschreiben und weniger dem Text.

    Die beiden musterten sich. Alard angespannt, Dolf sichtbar zögernd. Er biss sich auf die Lippe und Alard sah ihn schon zu Vernunft kommen, da straffte sich der rotbärtige Gardist und zog sein Schwert.

    Ich weiß jetzt nicht, ob es mir nun lieber wäre, dass dieser cliffhanger im nächsten Part aufgelöst wird, oder die Geschichte mit einem anderen Setting weitergeht. :hmm: Ich glaube, in beiden Fällen fände ich es etwas unbefriedigend. Ich würde mich dann fragen, ob der cliffhanger so früh schon nötig ist, wenn er dann ohnehin schon (im 2. Part) aufgelöst wird. Andererseits konnte ich persönlich mit den Charakteren noch nicht wirklich mitfühlen, als dass mir deren Schicksal (Alards Schicksal) irgendwie wichtig wäre.

    Als der Name Dolf aufkam, hatte ich gleich den Schauspieler Dolph Lundgren vor Augen. :sack: Aber das von dir beschriebene Bild war dann ein komplett anderes. :sack:

    Da das erst der erste Part überhaupt ist, kann ich natürlich noch nicht viel wissen. Ich kann jetzt nur mit dem arbeiten, was mir vorgelegt wurde. Ich hatte zuerst die Vorstellung, dass Alard ein Kundschafter oder Archäologe sei. Bei dem beschriebenen Setting mit der Asche und dem grauen, staubgesättigten Himmel hatte ich sofort einen (erloschenen) Vulkan vor Augen. Und als dann Alard die Krone (ich nehme an, dass es die Krone ist) aus der Asche rettet und diese mit dem Tod des Kaisers in Verbindung setzt, war ich schnell bei einer ähnlichen Naturkatastrophe wie bei Pompeii. :hmm:

    Ich glaube, ich persönlich brauche erst noch etwas mehr von der Geschichte, um ein klares Feedback abzugeben. :hmm:

  • Hey Jufington

    Gefällt mir sehr gut als Einstieg.
    Ich hatte gleich ein konkretes Bild vor Augen. Eine karge Landschaft, zwei Krieger, die nach einem verheerenden Angriff in der verbrannten Asche die Überreste der kaiserlichen Krone finden. Dann die Hinweise zu einer möglichen Intrige, in die der eine der Männer verstrickt zu sein scheint. Ich finde, das Dilemma von Dolf hast du gut dargestellt und im ersten Moment war ich mir nicht sicher, wer von beiden ( Dolf oder Alard) nun die besseren Argumente hat. Die Machtverhältnisse in dem Land scheinen ja ziemlich zerrüttet zu sein, die Thronfolge ungeklärt und man darf sich wohl mit Recht fragen, wer hier welche Ziele verfolgt. :hmm:

    Dass sich die beiden Freunde am Ende gegeneinander wenden ist tragisch. Ich bin gespannt, wie das wohl ausgehen wird und was du dir da Schönes ausgedacht hast. :gamer:

    Nur eine Sache, bei der ich hängen geblieben bin:

    Komm mal bitte her.» Alard fühlte sich zu niedergeschmettert, um seine Stimme zu erheben

    Grundsätzlich bin ich ja für höfliche Anreden, aber hier fand ich das „bitte“ irgendwie ein bisschen too much. Ich meine, das sind Krieger, die sind auf einer Mission, die suchen beide den Dreck ab… würde Alard nicht einfach sagen: Dolf. Ich hab etwas… oder sowas? :hmm:

    Ansonsten noch eine Sache: Wer weiß, ob der Kaiser wirklich tot ist. Die Krone allein stellt für mich noch keinen verlässlichen Beweis dar. :hmm: Aber mal abwarten…


    LG

    Rainbow

  • Hallo Zarkaras Jade und Rainbow , vielen Dank für euer Feedback!

    Ich hoffe, die Menge an Infos war nicht zuviel für den Anfang:D

    Für mich liest sich die Geschichte eher wie eine High-Fantasy-Geschichte und weniger wie Dark-Fantasy. Aber vielleicht interpretiere ich das auch völlig falsch. Deine Anmerkung mit dem postapokalyptischen Setting hat mich für die erste Sekunde auf SciFi eingestimmt. Aber dein Text lässt eher auf europäisches vielleicht auch chinesisches Mittelalter schließen.

    Offen gesagt fällt es mir auch schwer, die beiden auseinanderzuhalten. Ich persönlich sehe den Unterschied mehr in der Tonalität als in den Wesen, welche die Welt bevölkern.

    High Fantasy wäre wohl das sicherere Label, denn das ist es bestimmt.:hmm:

    Und Postapokalypse hat für mich auch nichts mit technologischem Fortschritt zu tun. Wir suchen uns ja nicht aus, wann die Apokalypse eintrifft. :chaos:

    Sehe ich das richtig, dass das kein Prolog ist, sondern bereits Kapitel 1? Ich glaube, darauf muss ich erst mal klarkommen, denn meistens kriege ich tatsächlich erst einen Prolog zu lesen, in dem mir das Setting kurz nähergebracht wird.

    Yes, kein Prolog. Ich dachte, ich lege mal direkt los und decke erst im Verlauf der Geschichte auf, was eigentlich los ist.

    Andererseits konnte ich persönlich mit den Charakteren noch nicht wirklich mitfühlen, als dass mir deren Schicksal (Alards Schicksal) irgendwie wichtig wäre.

    Hmm, ein guter Punkt und wahrscheinlich ein Nebeneffekt des raschen Einstiegs. Ich denke, das lässt sich aber innerhalb eines einzelnen Kapitels auch nicht ändern (zumindest ich als Amateur-Schreiberling nicht :ugly:). Damit muss ich wohl leben und hoffen, dass der Aufbau im Endeffekt funktionieren wird.

    Als der Name Dolf aufkam, hatte ich gleich den Schauspieler Dolph Lundgren vor Augen. :sack: Aber das von dir beschriebene Bild war dann ein komplett anderes. :sack:

    :D Bei dem Namen war ich mir anfangs auch nicht sicher, habe mich aber rasch damit angefreundet. Ich habe mich vor allem auf germanische und fränkische Namen festgelegt.


    Rainbow Freut mich, dass es dir soweit gefällt und dass die Motivationen beider Männer für dich verständlich sind. Sie sollten ja beide nicht Unrecht haben, nur einfach andere Prioritäten.

    Das mit der Höflichkeit nehme ich für die Überarbeitung mit rein. Ebenso wird noch eine Verdeutlichung über den Verblieb des Kaisers eingefügt.

  • *****

    Mit raschen, geübten Strichen vollendete Olrim Pitareth seine Skizze und legte den Kohlestift beiseite. Er betrachtete sein Werk und kratzte sich am Bart. Als Meister der Zauberei brauchte er seinen mentalen Pfad nicht präzise mit dem Zirkel auszuarbeiten. Eine grobe Gedankenstütze reichte völlig aus, um sich in den magischen Adern zurechtzufinden.

    Er verglich seine eigene Zeichnung mit jener in dem offenen Buch auf seinem Schreibtisch. Ihm war bewusst, dass dieses Buch nicht gelesen werden sollte. Dennoch hatte es sich als erstaunlich schlüssige Lektüre erwiesen. Ausserdem war der Kaiser mit seiner Anweisung sehr klar gewesen. Brüder wandten sich gegen Brüder, das Reich stand kurz davor, sich zu entzweien. Wenn es eine Zeit gab, drastische Wege zu beschreiten, dann war sie nun gekommen.

    Der Kaiser regierte das Reich nun bereits seit Neunzig Jahren und während vielen davon stand er ihm als treuer Diener zur Seite. In all der Zeit hatte er den Herrscher nicht derart beunruhigt erlebt. Überkam ihn langsam die Paranoia? In letzter Zeit fiel es ihm schwer, seine Majestät zu verstehen. Er verbrachte mehr Zeit mit seinen Alchemisten, als mit dem Rat, liess sich von ihnen Bäder einlassen und seine Haut mit Salben verjüngen. Bestimmt flüsterten sie ihm Dinge ins Ohr. Olrim war nicht entgangen, wie die Höflinge ihn mit misstrauischen Blicken bedachten. Wurden Lügen über ihn und seine Berufung verbreitet?

    Entschlossen erhob Olrim sich von seinem Sessel. Die Leute redeten, daran liess sich nichts ändern. Doch würde er schon bald dafür sorgen, dass ihre Meinung zu Zauberei sich änderte.

    Ein letzter Blick auf die ineinander verwobenen Kreise seiner Zeichnung und er streckte die Hand nach einer leeren Ecke seiner Gemächer aus. Seine Gedanken griffen nach der Schwärze hinter den Drei Gestirnen, suchten das Nichts nach der Quelle seiner Kraft ab. Mit der Drehung seiner Hand bewegte der Zauberer sich auf seinem mentalen Pfad vorwärts. Wie ein Bergarbeiter zwängte er sich durch die schmalen Adern der magischen Ebene, auf der Suche nach einer Energiequelle, die es zu schürfen galt.

    Das Nichts war durchzogen von Spuren. Längst verklungene Echos, die von gewaltigen Kräften zeugten. Welten, die miteinander kollidierten, Mahlstrome voller glühendem Stein und brennenden Gasen. Doch die Quellen dieser Macht waren für ihn unerreichbar. Manchmal zum Greifen nah und doch war dort nichts, als ob sich ihm bloss Visionen aus der Vergangenheit zeigten.

    Seine Finger zuckten unwillkürlich. Je länger er dem Pfad folgte, desto undurchdringbarer wurde das Nichts. Als ob es sich seinem Einfluss zu entziehen versuchte.

    Ein Bild tauchte vor seinem geistigen Auge auf. Ein feiner, roter Schleier, inmitten der Schwärze. Da war die Quelle! Wie ein Ertrinkender klammerte Olrim sich an dieser Kraft fest. Die Luft schien seinen Lungen entweichen zu wollen, manifestierte sich als kalter Dampf vor seinem Mund. Einige der Kerzen flackerten und erloschen, während er wie gebannt auf die Ecke starrte und seine Hand weiter drehte.

    Der Rote Nebel füllte seine Gedanken aus, versuchte ihn aus seiner Domäne zu vertreiben, doch er blieb standhaft.

    Weitere Kerzen erloschen. Der Raum wurde zunehmend dunkler. Dunkler, als er sein sollte. Die Finsternis verdichtete sich, verschmolz zu einem kalten Klumpen, entführt aus den entferntesten Gefilden des Kosmos.

    Seine Linke tastete nach Halt bis sie die Lehne seines Sessels fand. Ihm wurde schwindlig, seine Lungen schrien nach Luft, während der Klumpen weiter anwuchs.

    Olrim zog seine Hand zurück. Augenblick verschwand der Rote Nebel aus seinem Kopf und erlaubte ihm, nach Luft zu schnappen. Keuchend klammerte er sich an seinem Sessel fest. Was auch immer ihm eben widerfahren war, er musste es weiter erforschen. Es musste ihm gelingen, diese unbekannte Energie nutzbar zu machen.

    Ein Klopfen an der Tür. Hastig klappte er das Buch zu.

    «Tretet ein.»

    Die Tür zu seinen Gemächern öffnete sich uns sein junger Kämmerling zeigte sich.

    «Meister Pitareth, ihre Majestät hat eine Sitzung des Rats einberufen und nach Ihnen verlangt.»

    Der Zauberer tupfte sich mit einem Taschentuch den Schweiss von der Stirn und nickte. Dem Kaiser lag also doch noch etwas an seinem Reich.

    Einmal editiert, zuletzt von Jufington (23. Juli 2024 um 21:46)

  • Ich habe jetzt mal den ersten Teil gelesen. Es ist eine interessante Ausgangssituation aber ich denke der Text ist als Einstieg für die Geschichte zu lange zu wage. Zarkaras Jade hat ja schon angemerkt das sie nicht gleich wusste ob es ein Sci-fi oder Mittelalter Setting ist. Das empfinde ich leider auch so.

    Das hier zum Beispiel:

    Zitat

    Entgeistert starrte Alard auf seine Handfläche. Asche rieselte zu Boden, als er das Objekt zwischen seine behandschuhten Finger nahm. Es war hart, aber nicht so hart wie Eisen. Und schwer war es, erstaunlich schwer!

    Zum einen finde ich es komisch mit Handschuhen die Textur von Gold und Eisen unterscheiden zu können, abgesehen davon legst du hier den Fokus auf das Gewicht. Das macht aber aus meiner Sicht keinen Sin, weil den Charakter hier eigentlich interessieren sollte ob es die Krone ist oder nicht.

    Wenn es mein Manuskript wäre, würde ich die Krone am Stück lassen, aber beschreiben, dass sie zu einem Klumpen eingeschmolzen ist. Du könntest beschreiben wie Alard in der Asche einen riesigen Goldklumpen findet und sich dann niedergeschlagen auf die Knie fallen lässt anstatt sich zu freuen. So wirft es interessante Fragen auf die der Leser vielleicht beantwortet haben will.

    Ich würde auch nicht gleich auf der ersten Seite so viele Namen nennen. Auch der Zustand des Königshauses kann meiner Meinung nach erstmal warten. Du überforderst den Leser sonst mit Informationen die noch keine Rolle spielen. Konzentrier dich lieber erst einmal auf den Protagonisten und dessen Probleme.

  • Hey Jufington,

    ich habe in den ersten Part reingelesen :) Ich gehe bei meiner Rückmeldung mal ein bisschen gegen den Tenor.

    Ich hoffe, die Menge an Infos war nicht zuviel für den Anfang :D

    Nein, von meiner Seite aus alles gut :thumbsup: Ich muss dazu sagen, dass ich es sehr mag, wenn man mich direkt in ein mir unbekanntes Setting wirft und mich mit Andeutungen und Hinweisen versorgt, aus denen ich meine eigenen Schlüsse über den Weltenbau ziehen kann, ohne dass mir alles bis ins kleinste Detail erklärt wird.

    Natürlich kann man aus dem ersten Part viele Informationen ziehen, aber sie sind auf immersive Weise aufbereitet, die mich dazu anspornt, den Text nicht nur zur Kenntnis zu nehmen, sondern aktiv mit ihm zu arbeiten.

    Er fand noch mehr Stücke, kleine Kugeln, wie in der Luft erstarrte Wassertropfen.

    Diesen vermeintlich unscheinbaren Satz finde ich beispielsweise sehr spannend. Das liest sich so, als wäre die Krone nicht auf "normale" Art geschmolzen, wie man es bei Hitzeeinwirkung erwarten würde. Sie ist ja nicht als unförmiger Klumpen am Stück geblieben, sondern wurde offensichtlich in viel kleinere, runde Teilstücke zerlegt. Irgendetwas ist hier komisch – also nicht an dem Satz, sondern daran, was am Schauplatz des Geschehens vorgefallen ist. Ich glaube da nicht an ein "gewöhnliches" Feuer.

    Als er Ulam nach dem Ereignis verlassen hatte, schien der Himmel selbst in Flammen gestanden zu haben.

    "Ereignis" klingt nun auch so, als hätte Alard (noch) kein richtiges Wort dafür, was da passiert ist. Das stärkt mich in der Hypothese, dass wir es hier nicht mit einfacher Brandschatzung zu tun haben.

    Alard starrte seinen alten Freund an. «Harkon? Ihre Majestät hatte Neunundzwanzig Kinder und du kommst mir ausgerechnet mit Harkon?»

    Auch eine für den Weltenbau spannende Stelle! Ich mutmaße, dass es in diesem Setting Vielehen am Kaiserhof gibt. Das, oder Alard rechnet Bastarde mit ein. Zumindest stelle ich es mir logistisch etwas schwer vor, wenn eine Ehefrau 29 Kinder zur Welt bringt – außer natürlich, sie macht das im Akkord und hat zwischendurch Zwillings-, Drillings- oder Vierlingsschwangerschaften dabei. Möglich ist das natürlich schon, also vielleicht lese ich auch zu viel in die obige Passage hinein :D

    «Ari … Harkon ist ein Meranger. Der Einzige der Dynastie mir echter Kampferfahrung. Es kommen dunkle Tage auf Ulam zu, nun brauchen wir mehr denn je einen Krieger an unserer Spitze.»

    Der Begriff scheint wichtig zu sein, also merke ich ihn mir. Später erfahren wir, dass Eowin ebenfalls eine Zukunft als Meranger hat. Es scheint auf jeden Fall eine gesellschaftliche Stellung zu sein, die mit Prestige einhergeht. Ob sich der Begriff bloß auf talentierte Krieger bezieht oder ob wohl noch mehr dahintersteckt? Ich bin gespannt!

    Ich fand den Einstieg auch nicht zu lang – allerdings finde ich selten irgendwelche Passagen zu lang oder zu langatmig :rofl:Ich bin eine geduldige Leserin und mir ist es wichtiger, dass die Charaktere Raum haben, sich zu entfalten und mit der Welt, in der sie leben, zu interagieren, als dass eine actionlastige Szene die nächste jagt.

    Dass der erste Part einige Dinge offen lässt, finde ich auch gar nicht verkehrt: Ich habe Fragen an die Folgehandlung und diese Fragen spornen mich wiederum zum Weiterlesen an. Was ist dieses "Ereignis"? War da Magie im Spiel – Dolfs Gespräch mit Harkon scheint etwas in die Richtung zu suggerieren? Wie geht die Auseinandersetzung zwischen Alard und Dolf aus – wer überlebt? Wer bekommt die Überreste der Krone? Wer wird den Thron besteigen?

    Zudem empfinde ich die Frage nach dem Thronerben nicht als unnötigen Ballast. Es ist immerhin Alards und Dolfs expliziter Auftrag, den Verbleib von Kaiser und Heer zu ermitteln. Es stellt sich heraus, dass der Kaiser tot ist. Nun ist die Frage: Hält man sich an die vorgesehene Befehlskette (Report an Hauptmann) oder missachtet man sie und bringt die Krone selbst an den Mann – und wenn ja, an welchen? Aus der Perspektivierung der Zukunftssorge beider Charaktere heraus ist die Frage nach der Thronfolge durchaus ein signifikantes Problem und mithin kein bloßer Zierrat, der noch nicht relevant wäre.

    Meiner Meinung nach hast Du Alard und Dolf auf dem engen Raum des ersten Parts toll gezeichnet! Alards Sorge um die Zukunft, vor allem aber auch um seine Familie, kommt schön heraus. Und gerade, weil Alard um seine Familie besorgt ist, kann man Dolfs Standpunkt als Leser auch nachvollziehen: Im Endeffekt haben beide Charaktere dieselben Sorgen, bloß haben sie eine sehr unterschiedliche Vorstellung davon, wie bzw. in wessen Gefolge man der unsicheren Zukunft entgegentreten soll. Die Eskalation des Streitgesprächs mit Dolf ist ebenfalls super eingefangen – die Intensität steigert sich allmählich und mündet dann in dem Cliffhanger, als Dolf sein Schwert zieht. Gefällt mir!

    Kurz zur Diskussion um das Setting (SciFi vs. Fantasy): Öhm, also ... Alard und Dolf finden eine Kaiserkrone. Der Kaiser ist tot und es zeichnet sich ein Streit um die Thronfolge ab. Alard schilt sich, dass er seiner Frau nie gezeigt hat, wie man einen Ochsen einspannt. Dolf zückt am Ende ein Schwert. Für mich ist das durchaus einem Fantasy-Setting zuzuordnen – zwar nicht gleich von der ersten Zeile an, aber es wird für mich rasch genug deutlich :thinking: Gut, Du hast den Thread mit dem Label "Kurzgeschichte" versehen, aber die können ja trotzdem relativ lang sein. Insofern ist es für mich kein Problem, wenn ich erst ein Stück weit lesen muss :pardon: Und wir reden hier über maximal ein paar hundert Wörter, bis die Fantasy-Signalwörter fallen, nicht über hunderte von Seiten. Wäre es ein Buch, dann hätte man ja auch noch den Klappentext, aus dem dann deutlich hervorginge, dass es eben keine SciFi-Geschichte ist.

    Dann zur Diskussion um das Genre (Dark Fantasy vs. High Fantasy): Beim Genre-Begriff "Dark Fantasy" denke ich zum Beispiel an den Einbau von Horrorelementen, Dystopien, apokalyptische Zustände, moralisch fragwürdige Protagonisten, Antihelden, einen ernüchternden Ton/Schreibstil, ... Und in die Richtung scheint mir der Einstieg schon zu gehen.

    Ich hoffe, Du konntest mit meinem Geschwafel was anfangen :sack:

    Beste Grüße,
    Acala

  • Hellooo!

    Weil das ein neues Projekt ist und ich als alte Nase wieder neu mit dabei bin, dachte ich, ich häng mich hier mal rein. Erstmal vorneweg: Ich hab bei ein paar Geschichten reingestöbert und bei dir bin ich hängengeblieben! Ich muss @Acala recht geben. Mir gefiel es sehr, dass du im ersten Teil so viel offengelassen hast, das hat mich motiviert weiterzulesen. Zwei, drei Mal bin ich bisschen hängengeblieben wegen Kleinigkeiten, z.B.

    Entgeistert starrte Alard auf seine Handfläche. Asche rieselte zu Boden, als er das Objekt zwischen seine behandschuhten Finger nahm. Es war hart, aber nicht so hart wie Eisen. Und schwer war es, erstaunlich schwer!

    Vielleicht würde ich fürs Verständnis damit beginnen, wie er seine Hände in die Asche taucht um etwas herauszufischen. Ich musste es ein paar Mal lesen, bis ichs begriffen hatte.

    Es waren nun zwei Tage vergangen und noch immer fühlte er die Wärme an seinen Handschuhen und roch den Rauch in der Luft. Dieser verfluchte Rauch!

    Sehr schönes Detail!

    Dolfs königsblauer Umhang war der einzige Farbfleck in diesem grauen, toten Land. Er und der Saphir in seiner Hand.

    Wunderbar beschrieben! Das fesselt direkt und macht Lust auf mehr :)

    Dolf trat vor ihn. Verglichen mit der restlichen Kaiserlichen Garde war der Krieger klein. Ein ewiger Kandidat für die zweite Reihe, nicht für die bewundernden Blicke des Volks gemacht. Aber erlebte man den rotbärtigen Muskelprotz erst einmal in Aktion, dann Gnade dem, der sich den Kaiser zum Feind machte!

    Das macht Dolf in meinen Augen gleich sympathisch. ^^ Schade, dass du für Alard nicht auch so eine kurze, tolle Beschreibung lieferst.

    «Der Kaiser ist tot.»

    Das wurde vorher schon angesprochen: Wenn das wirklich klar werden soll, dann müsste die Krone irgendwie mit einem Schädel verschmolzen sein. Wenn nicht, dann schön vage halten. Da huschen bei mir schon die ersten Verschwörungstheorien durch den Kopf :D

    bevor die Feuer, die Plünderer oder die Streitkraft des Verräters über das Land herfielen.

    Hmmm, also später schreibst du dann, als Alard fragt, ob Harkon für das Ganze verantwortlich ist: "«Ich glaube nicht … wie sollte er so etwas tun können? Nein, er hat mich bloss vor dem Krieg gewarnt. Er meinte, sein Vater paktiere mit Kräften, die nicht zu kontrollieren waren und dass er um die Zukunft des Landes besorgt sei.»"
    Was sind denn das für Plünderer / Streitkräfte DES Verräters (also nicht Harkon?) die über das Land herfielen? Vielleicht ist das von dir ja alles durchdacht, dann vergiss mein blödes Gefrage :D ein BISSCHEN mehr Informationen diesbezüglich würde die Leserschaft noch etwas mehr einsaugen.

    Harkon

    Keine Ahnung wieso, aber diesen Namen finde ich grossartig :D Bezüglich Namen muss ich Feron Recht geben. Nicht zu viele am Anfang, die nicht notwendig sind. In diese Falle trete ich auch immer wieder ...

    Alard stemmte die Hände in die Hüften.

    Ja, in dem kurzen Text passiert das 2x. Vielleicht überlegst du dir noch eine andere Geste, die Ärger ausdrücken könnte. Vielleicht Arme verschränken, Augenbrauen zusammenziehen, Faust ballen, knurren, irgendeinen Helm wegtreten und sich einen Zeh brechen....^^

    Etwas Kleines noch: Ich pflege es bei Dialogen immer ein bisschen die Umgebung mit einzubeziehen. Irgendwelche Gesten, Mimik, Gefummel an Rüstung oder sowas einzubauen. Solche Dialoge sind auch immer praktisch, um den Charakteren etwas Tiefe zu verleihen. Ich weiss ja nicht, was du mit diesen beiden Herren vor hast, aber falls sie später nochmals vorkommen, könntest du das noch etwas ausschmücken :)

    So. Das war mal mein Senf zum ersten Teil! Den zweiten Teil habe ich auch schon durch ^^ gefällt mir schon mal sehr!

    Liebe Grüsse, Chnorzi

  • Hey Feron  @Acala und Chnorzi , vielen Dank für eure Kommentare! Die helfen mir sehr weiter und zeigen mir, woran ich noch arbeiten muss und bestätigen mich in einigen Punkten auch.

    Den ersten Teil überarbeitet habe ich jetzt noch nicht, die Fortsetzung allein hat lange genug gedauert.:threeeyes:

    Mit der Szene habe ich mich etwas schwer getan, da sie sich irgendwie anfühlt, als treibe sie die Handlung nicht vorwärts. Na ja, lasst mich gerne wissen was ihr denkt. ^^


    ***2***


    «Dolf …» Alard fühlte sich, als ob sein Hals zugeschnürt wurde. Und das lag nicht bloss daran, dass ihm die rauchige Luft auf den Lungen brannte.

    Während seine Hand nach seiner Waffe griff, ging er gedanklich nochmals alle Optionen durch, die ihm blieben. Jede Einzelne davon schien der Tod von einem von ihnen beiden oder von ihren Familien zu beinhalten.

    Er zog blank. Die Klinge in seiner Hand wog schwerer denn je.

    Lauernd umrundeten sich die beiden Krieger. Um sie herum regte sich nichts ausser dem Wind, der den letzten Schwellbränden und Glutherden kurzzeitiges Leben einhauchte.

    Alard wartete Dolfs ersten Hieb ab. Er wusste genau, dass er zu Beginn eines Kampfes immer die Position wechselte. Olmar, der alte Wachmann, hatte es ihm so beigebracht, als sie beide noch in Lortlam lebten. So hatte er sich einst jeden Sieg erschlichen, bis es Alard einmal herausgefunden und den anderen Kindern gepetzt hatte. Dolf hatte sich an ihm gerächt und schon bald wusste das ganze Dorf, dass Alard in Ingrun, die Tochter des Baumeisters verknallt war. Eine Blamage, an die Ingrun ihn auch jetzt, zwanzig Jahre später noch gerne erinnerte.


    Der Mann vor ihm hatte nicht mehr viel mit dem hitzköpfigen Dolf von damals gemeinsam. Er hatte seine freie Hand in die Hüfte gestützt, die Klinge waagrecht vor seinem Bauch. Beinahe gelassen darauf wartend, dass Alard den ersten Schritt machte.

    Doch da kam die Finte – der Stahl schnellte rechts vor, Dolfs Handgelenk beschrieb eine Drehung und die Gefahr kam plötzlich von Links.

    Federnd prallte die Klinge an Alards Parade ab. Er machte einen Schritt vor und stach zu. Dolf wich aus und brachte seine Kettenhaube rechtzeitig zwischen Waffe und Hals.

    Die Krieger gingen auseinander. Alard liess keine Zeit verstreichen und stach von oben hinab zu. Dolf blockte mühelos und ging zum Gegenangriff über. Zwei- drei rasche Hiebe, die Klingen sangen sirrend und wieder trennten sich die beiden. Sie kannten sich zu gut, hatten schon unzählige Male zusammen geübt.

    Nun war Dolf an der Reihe. Er fand eine Lücke in Alards Verteidigung und zielte auf seinen Kopf. Alard blockte, liess die Waffe an seiner Parierstange verkeilen.

    Dolf nutzte das zu seinen Gunsten, die Spitze seiner Waffe senkte sich hinab, bevor Alard sie mit der freien Hand packte und von sich weglenkte.

    Um nicht Opfer desselben Tricks zu werden, tat Dolf das gleiche. Beide Klingen prallten mit der Breitseite aufeinander und verkeilten sich in ihren Klammergriffen.

    Mit einem Ruck versuchte Alard, die Waffen an sich zu reissen. Beide stolperten umher, weigerten sich, nachzugeben. Alard erinnerte sich, wie sie sich einst um denselben Stock gestritten hatten, von dem beide behaupteten, ihn zuerst gefunden zu haben.

    Dolf nutzte den Moment seiner Schwäche, stemmte seine Füsse in den Boden, zog Alard zu sich und drehte im selben Moment ab.

    Eine Wolke aus Asche wirbelte in die Luft, als Alard stürzte. Er hustete und würgte. Die eigene Waffe war seinen Fingern entglitten und er hielt bloss noch die Spitze von Dolfs Schwert.

    Dieser baute sich über ihm auf, versuchte, sie Alards Griff zu entziehen. Ein Ruck ging durch Alards Arme, als er sich verzweifelt an der Spitze festklammerte. Seine Finger verkrampften sich und er spürte, wie sich die Klinge in seine Handschuhe und unter seine Haut grub.

    Dolf verzog wütend das Gesicht und probierte erneut, seine Waffe zu befreien. Seine Muskeln spannten sich und Alard winkelte sein Bein an. Gestützt durch Dolfs Kraftakt kam er auf die Füsse. Seine Faust schnellte vor, ein Treffer. Dolfs Kopf wurde zur Seite gerissen. Stechender Schmerz fuhr durch Alards kleinen Finger, als er auf das Kettengeflecht traf.

    Dolf stolperte zurück und rieb sich seinen Kiefer. Alard nutzte den Moment der Verwirrung und zog seinen Dolch. Mit einem Aufschrei stürzte er sich auf den anderen Gardisten.

    Dieser versuchte sich nicht wie erwartet zu schützen, sondern breitete die Arme aus und warf sein Gewicht nach vorne.

    Alards Angriff prallte an ihm ab, wie die Brandung an einem Leuchtturm. Bevor Er auch nur zustechen konnte, wurde er von den Füssen gehoben. Die Welt drehte sich und er kam mit dem Rücken auf dem Boden auf. Einen ewig langen Augenblick versagten seine Lungen ihm den Dienst, bevor es ihm gelang, keuchend nach Luft zu schnappen. Ein Akt, der ihn sofort mit einem Hustenanfall bestrafte.

    Ein Schemen erschien in der grauen Staubwolke und ein Fuss trat nach seiner Leiste. Er rollte sich rechtzeitig zur Seite ab und schob den Dolch zwischen sich und den Boden. Dolf mochte stärker sein als er, aber sein Vorteil lag schon immer in seiner Intuition. Er wusste, dass Dolf in der Aschenwolke nicht sehen konnte, ob er seine Waffe noch immer bei sich trug.

    Der Schemen holte ihn ein. Dieses mal erwartete ihn kein Fusstritt, sondern die Umrisse einer Klinge, die nach ihm schwang.

    Alards Arm schnellte nach vorne. Die Klinge traf ins Leere, aber sein Doch fand unter dem Kettenrock den ungeschützten Schenkel.

    Dolf schrie auf, ob vor Schmerz oder vor Schreck, und hielt sich die tiefe Schnittwunde.

    In der Ablenkung sprang Alard hoch und schwang wie verrückt seinen Dolch. Sie waren sich nun so nahe, dass Dolf mit seinem Schwert nichts auszurichten vermochte, ausser die Hiebe und Stiche abzuwehren, die auf ihn einprasselten. Seine Füsse wurden schneller, taktloser, bis sie von einem verkholten Baumstunk aufgehalten wurden. Mit den Armen rudernd fiel Dolf auf den Rücken. Sofort war Alard über ihm, drückte ihm mit der linken gegen den Ellenbogen, um seinen Schwertarm zu blockieren und setzte ihm den Dolch an die Kehle.

    Dolf starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Wie von rostigen Eisenadern durchzogene Kristalle in einer feuchten, schmutzigen Höhle. Der Schweiss des Kriegers bildete Rinnsale, welche die dicke Schicht aus Schmutz und Asche wie ein versiegendes Bachbett durchzogen. Da lag Wahnsinn in seinem Blick. Ungestümer Zorn und animalische Furcht.

    Alard keuchte und räusperte sich, um dieses ekelhafte Gefühl auf der Lunge loszuwerden. Dieses Brennen und Kratzen dieser verdorbenen Luft und dieser beklemmende Druck, den ihn gerade überkam.

    Er holte mit dem Dolch aus und sein alter Freund zuckte sichtlich zusammen. Alard hatte sich auf sein Ziel konzentrieren wollen, stattdessen lenkten ihn diese Augen ab. Ob er wohl denselben Blick hatte? Waren sie beide ihren niedersten Instinkten anheim gefallen? War jeder Sinn von Ehre und Anstand zusammen mit diesem Land gestorben?

    Alard richtete sich auf und senkte den Dolch.

    «Ich habe gewonnen», stellte er fest, erhob sich und tat einen Schritt zurück. «Die Krone geht nach Ulam.»

    Dolf biss die Zähne zusammen und rieb seinen Arm, bevor er sich langsam aufrichtete.

    «Aye,» meinte er und liess sich zögerlich auf die Beine helfen.

  • Weiter geht's:

    Übrigens, jedes Kapitel wird gefolgt von einem Einschub in kursiv, darum die inkonsistente Formatierung.


    ***

    Der Gehstock klackte dumpf, als die Zauberin die Gemächer durchschritt und wie in einem Museum all die Kuriositäten betrachtete. Pitareth hatte sich wahrlich eine beachtliche Sammlung angeeignet. Das musste einer der vielen Vorteile sein, wenn man in der Gunst des Kaisers stand.

    So wie der Kämmerling verlauten liess, hatte dieser Pitareth zu einer Sitzung gerufen. Etwas, was er dieser Tage angeblich nicht oft tat. Aber das war kein Problem, sie hatte Zeit. Zeit, um die Spielzeuge des Schosshunds zu bewundern.

    Neben dem Arbeitstisch des Hofzauberers blieb Suna stehen und betrachtete das Buch in seiner Mitte. ‘Hinter dem Roten Nebel’ von Aelond Isenarth. Eine schockierend schlüssige Lektüre, obschon sie leider verboten wurde.

    Mit der linken stützte sie sich schwer auf ihren Stock, während sie mit der rechten nach dem schmalen Spalt zwischen den Seiten griff. Das Buch war dort geschlossen worden, wo sie erwartet hatte. Bei der Anleitung zur Navigation astraler Energiequellen.

    Suna lachte leise, musste aber sogleich husten. Es schien, als genügen die irdischen Energien Pitareth nicht mehr. Der Hofzauberer griff also nach den Sternen.

    Die Tür zu den Gemächern öffnete sich und besagter Zauberer trat ein.

    «Meisterin Karolun», stellte Pitareth überrascht und förmlich fest. «Was verschafft mir die Ehre deines Besuchs?»

    «Ich war zufällig am Hof. Habe meine Resignation unterzeichnet.»

    Er betrachtete sie. Er war trotz seines Alters noch ein stattlicher Mann mit vollem Haar und gepflegtem Bart. Sie dagegen hatte nichts mehr mit der jungen Zauberin gemein, die Olrim Pitareth zu seiner Studienzeit kennengelernt hatte. Bloss noch ein dürres, fleckiges Wesen. Von ihren schwarzen Locken waren ihr nur schüttere Strähnen geblieben. Sie musste aussehen wie eine gewöhnliche Aussätzige.

    «Dann stimmt es also», murmelte er, bevor er die Tür hinter sich verschloss.

    «Leider, ich bin nicht länger Teil der Gesellschaft Ulamitischer Zauberer.»

    Pitareth schwieg einen Moment. Suna wusste nicht, was sie erwartet hatte. Worte des Beileids, Mitgefühl? Wollte sie das überhaupt? Letztendlich hatte sie sich das selbst zu verdanken. Hatte zu tief gegraben, zu viel der süssen Energie geschürft.

    «Möchtest du einen Tee? Wein?»

    «Wein, gerne.»

    Mit einem angestrengten Seufzer liess Suna sich auf einem Sessel nieder.

    «Wie lief die Ratssitzung?», wollte sie wissen.

    Pitareth, der gerade eine Flasche Roter aus seiner Vitrine geholt und sie entkorkt hatte, legte seine Stirn in Falten.

    «Schlecht.» Wahrscheinlich in Gedanken versunken nahm er zwei Gläser und schenkte ein. Er reichte Suna eines davon und stiess mit ihr an.

    «Auf das Fortbestehen des Kaiserreichs», sprach er mit düsterer Feierlichkeit.

    «Ist es so schlimm?»

    «Kurz vor einem Bürgerkrieg. Reowa hat seine Unabhänigkeit erklärt, in Orth haben wir den Kontakt zu unseren Garnisonen verloren, der Kaiser stellt die Loyalität seiner Gouverneure in Frage und Söldnerhauptmänner im ganzen Land machen sich selbstständig.»

    «Hat der Kaiser bereits zu den Bannern gerufen?»

    «Ja, aber er glaubt nicht, dass seine Meranger Folge leisten werden. Er hat die Panzerreiter als feige Verräter beschimpft und von mir verlangt, dass ich das Problem löse.»

    Suna lachte amüsiert, wurde aber sogleich von einem Husten geschüttelt, den sie in ein Taschentuch hineinwürgte. Als sie das Tuch betrachtete, war es mit geronnenen Blutklümpchen bedeckt.

    «Wenn ich Ulam nicht den Wert meiner Zunft beweise, so hat er angedroht, wird er meine Position durch die Alchemisten ersetzen», sprach Pitareth unentwegt weiter.

    «Diese Quacksalber?», Suna räusperte sich und liess das Tuch verschwinden. «Keinen Respekt für die natürliche Welt und die Kräfte, die darin schlummern! Ohne mich etwas anmassen zu wollen scheint mir, dass der Kaiser dir mit Absicht eine unmögliche Aufgabe gegeben hat.»

    «Ich weiss», seufzte Pitareth und nahm einen tiefen Schluck Wein.

    Das Kaiserhaus schien wirklich das Vertrauen in seine Magier verloren zu haben. Die Alchemisten erfanden jeden Tag neue, aufregende Tricks, während die Kräfte, mit denen sich die Zauberer befassten seit Anbeginn der Zeit bestand hatten. Für den kleinen Geist musste es den Eindruck machen, dass sie sich nicht weiter entwickelten.

    Suna nahm ebenfalls einen Schluck Roten. Er schmeckte süss und ausgewogen, das war kein billiger Tropfen.

    «Wie geht es dir?», unterbrach Pitareth die aufkeimende Stille.

    Sie stellte das Glas hin und wickelte eine Bandage an ihrem linken Handgelenk ab. Sie hatte sie eben diesen Morgen noch erneuert.

    Wenn Pitareth Ekel empfand, so liess er sich das nicht anmerken. Einzig seine steife Haltung gaben Aufschluss darüber, was er beim Anblick der Brandblasen dachte.

    «Tut es weh?»

    «Am Anfang fühlte es sich an, als ob man mir glühende Kohle in den Rachen schaufelte. Mittlerweile ist es besser. Nun an heissen Sommertagen fühle ich noch, wie mein Körper sich der Hitze widersetzt und wie mein Blut droht zu kochen.»

    Jetzt zuckte Pitareth doch noch mit dem Auge und wandte den Blick seinem Weinglas zu. Der Anblick beschäftigte ihn also doch. Er fürchtete, genau wie sie zu enden, wenn er seine Grenzen überschritt. Wenn er nur ein kleines Stück zu gierig wurde.

    «Es hat sich aber gelohnt.» Sie begann, die Bandagen fein säuberlich aufzurollen. «Ich habe einen neuen mentalen Pfad gefunden. Die Gesellschaft mag mich zwar für mein angebliches Scheitern verstossen haben, dafür bin ich nun in der Lage, viel tiefer nach den Energien der Erde zu greifen. Da unten schlummern Kräfte, die magst du dir kaum vorstellen. Steinplatten, so gross wie Länder, die sich unentwegt reiben und mahlen und dabei flüssiges Gestein zum Vorschein bringen. Ich überlege mir, ob die Akademien in Herat vielleicht Interesse an meiner Arbeit haben.»

    In seinem Blick lag Unverständnis. «Du sagst, es habe sich gelohnt? Suna, dein Körper ist für immer gezeichnet, du bist krank! Wie viel Zeit bleibt dir noch?»

    «Es ist nicht alles schlecht», meinte sie lächelnd und trank ihren Wein aus. «Mir ist nie mehr kalt. Ausserdem halten sich die Fliegen von mir fern.»

    Sie stellte das Glas ab und erhob sich ächzend.

    «Hast du bereits eine Ahnung, wie du dein unmögliches Problem lösen willst?», fragte sie.

    Betrübt sah der Hofzauberer zu Boden. «Ich habe eine Spur, aber zweifle, ob sie die Richtige ist.»

    «Wenn die Lage wirklich so ernst ist, bleibt dir möglicherweise nicht viel Zeit, es herauszufinden.»

    Pitareth erhob sich ebenfalls und geleitete Suna zur Tür.

    «Ich fürchte, du hast recht. Das Buch, das du mir geliehen hast, hat einige interessante Ansätze genannt.»

    Er hielt inne und betrachtete nachdenklich die flackernden Kerzen im Raum. «Unter uns … ich lag bisher in der Annahme, dass die Anhänger von Suldraïr dieses Buch bloss nutzen, um den Glauben an die Drei Gestirne auf ketzerische Weise zu verzerren. Aber vielleicht nutze ich einige dieser Ansätze – natürlich nicht alle – für meine eigene Arbeit. Ich meine …»

    «Schliesslich befinden wir uns in grosser Not», beendete Suna den Satz des Hofzauberers. «Ich bin mir sicher, der Kaiser wird über dieses Vergehen milde hinwegsehen.»

    «Ja, das glaube ich auch», murmelte Pitareth und strich sich nachdenklich seine königsblaue Robe glatt, bevor er sie anlächelte. Man merkte ihm die Müdigkeit deutlich an.

    Die beiden verabschiedeten sich höflich und distanziert. Als Suna Pitareth viel Erfolg bei seiner Aufgabe wünschte und im Begriff war zu gehen, rief er sie im Türrahmen nochmals zurück.

    «Suna, eine Frage noch. Von Gelehrtem zu Gelehrter. Was ist der Rote Nebel?»

    Suna lächelte. «Das Vierte Gestirn. Eomel – die Erde, Uton – der Mond, Iolon – die Sonne und Suldraïr – der sie alle umschliesst.