Eine Welt ohne Namen - Im Bann von 2 Welten

Es gibt 664 Antworten in diesem Thema, welches 166.927 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. September 2017 um 22:02) ist von Schreibfeder.

  • Mmh. All diese Fehler habe ich praktisch im letzten Korrekturgang eingebaut. :hmm:
    Was Karim und Jinna angeht: Ich weiß, dass sie oft zu kurz kommen. Sie wurden eher zu Nebencharakteren degradiert. Ich binde sie immer wieder mit ein, aber zur Haupthandlung tragen sie einfach nicht so viel bei und ich habe jetzt auch so viele andere Charaktere. Muss schon Listen führen. Ich überlege gerade, ob ich vielleicht ganz am Anfang nachträglich noch ein Kapitel einfügen sollte, in dem die beiden eine größere Rolle spielen.
    So, noch ein wenig was zum Kampftraining. Für diesen Teil habe ich lange gebraucht.
    Edit: Jetzt habe ich dafür noch länger gebraucht ;)


    Die Sache mit dem Kämpfen

    Am nächsten Tag musste Maja zum ersten Mal alleine zum Speisesaal gehen, was gleich zu Komplikationen führte. Alle, mit denen sie bisher dort gegessen hatte, waren im Hauptquartier so bekannt gewesen, dass niemand Fragen gestellt hatte. Doch jetzt, da Maja alleine kam, sollte sie auf einmal einen Ausweis vorzeigen, der bestätigte, dass sie hier essen durfte.
    Maja war vollkommen verwirrt, denn niemand hatte ihr einen solchen Ausweis gegeben oder etwas Derartiges auch nur erwähnt. Sie war kurz davor, vor die Tür gesetzt zu werden, als ihr der Gedanke kam, das Amulett vorzuzeigen und ihren Namen zu nennen. Daraufhin begegnete man ihr geradezu übertrieben freundlich; nur eine Frau war sauer und meinte, Maja hätte ja ruhig mal früher sagen können, dass sie eine Kamiraen war. Das Mädchen verdrängte diese Tatsache allerdings gerne mal und war ohnehin nicht erpicht darauf, sie jedem unter die Nase zu reiben.
    Nach dem Frühstück wusste sie nicht, was sie tun sollte und ging schließlich zurück zu ihrem Zimmer. Sie bereute es sofort, als sie Tabea vor der Tür stehen sah.
    „Du bist spät“, sagte diese zur Begrüßung.
    „Ich wusste nicht, dass wir verabredet waren“, antwortete Maja.
    „Jetzt weißt du es. Wir werden von nun an jeden Tag um neun Uhr trainieren.“
    „Es ist schon fast Mittag“, sagte Maja. Sie konnte es einfach nicht lassen, Tabea zu widersprechen. „Auf jeden Fall lange nach neun.“ Genau wusste sie die Uhrzeit nicht. Woher kannte Tabea sie nur? Besaß sie etwa eine Uhr?
    „Heute ist eine Ausnahme. Ich dachte mir, dass du noch ein wenig Schlaf gebrauchen kannst.“
    Seufzend ergab Maja sich in ihr Schicksal und folgte Tabea.

    Sie war mit viel Anstrengung dabei und stellte sich auch dieses Mal nicht ganz ungeschickt an, merkte aber bald, dass ihr der Umgang mit dem Schwert nicht wirklich Spaß machte. Es waren nur Übungen und es waren nur Holzschwerter, mit denen sie kämpften, aber Maja konnte dabei nicht vergessen, dass sie für den Ernstfall übten – dass sie das Ganze vielleicht einmal in einem richtigen Kampf würde anwenden müssen. Und Tabeas Erklärungen dabei machten es noch schlimmer. Ständig sprach sie davon, dem Gegner das Schwert in den Körper zu rammen oder ihm irgendwelche Gliedmaßen abzuhacken. Schließlich wurde es dem Mädchen zu bunt. Sie schmiss das Schwert auf den Boden und setzte sich frustriert auf eine Bank.
    „Was ist jetzt los?“, fragte Tabea. Man merkte, dass sie versuchte sich zu beherrschen; trotzdem schwang Ärger in ihrer Stimme mit.
    „Ich kann das nicht“, rief Maja. „Was stellst du dir vor? Dass ich vor einem Gegner stehe und ihn absteche? Das bin ich nicht! Ich bin doch erst dreizehn. Und selbst wenn ich älter wäre … so will ich niemals sein.“
    „Du bist keine gewöhnliche Dreizehnjährige“, erklärte Tabea. „Du hast Todfeinde. Was willst du machen, wenn dich wirklich jemand umbringen will? Willst du es mit ihm ausdiskutieren?“
    „Warum nicht?“, sagte Maja trotzig.
    Tabea lachte. „Gerade du? Besonnen über etwas zu reden ist nicht unbedingt deine Stärke.“
    Wut kochte in Maja hoch, doch sie wusste, wenn sie sie rausließ, würde sie Tabeas Worte nur bestätigen. Deshalb lehnte sie den Kopf an die Wand hinter ihr und atmete tief ein und aus. „Ich wusste, du würdest es nicht verstehen“, sagte sie schließlich. „Du hast bestimmt schon zig Leute getötet. Ich habe doch gesehen, wie du kämpfst. Aber ich habe nicht vor einen Einzigen zu töten – nicht mal zu verletzen.“
    Tabea sah sie missmutig an. „So nobel diese Einstellung auch ist, ich glaube nicht, dass du es dir leisten kannst, so zu denken. Wenn dich jemand angreift, musst du dich verteidigen. Sonst stirbst du.“
    „Ich will das nicht“, sagte Maja.
    „Ich dachte, du hättest langsam verstanden, dass das Leben nicht immer so läuft, wie du es gerne hättest“, erwiderte Tabea verärgert. „Glaubst du wirklich, du kannst daran etwas ändern, indem du den Kopf in den Sand steckst? Oder indem du so stur bleibst wie bisher? Früher oder später wird die Realität dich einholen und so wie du dich jetzt benimmst, wird sie dich zerreißen.“
    Maja starrte sie nur wütend an. Sie hatte Tabeas letzte Worte zwar gehört, doch in ihrem Gehirn waren sie nicht angekommen. Maja hatte auf Durchzug geschaltet. Es war ihr egal was Tabea zu sagen hatte. Was wusste diese schon von ihrem Leben?
    „Ich habe wirklich das Gefühl, ich würde gegen eine Wand anreden“, sagte Tabea. Dann setzte sie sich seufzend auf die Bank neben Maja. Das Mädchen rückte unwillkürlich ein Stück zur Seite. „Du hast doch schon gekämpft“, sagte Tabea.
    Maja schnaubte. „Gegen Bäume. Ich weiß, sie konnten sprechen und denken, aber als ich gegen sie gekämpft habe, waren sie für mich Monster. Und ich war in Lebensgefahr. Und außerdem habe ich es am Ende noch bereut. Ich habe mich so schlecht gefühlt, als Gnark diese Vergiftung von dem Schwert hatte. Aber du weißt ja nicht einmal, wovon ich rede.“
    Tabea konnte nicht wissen, was Maja erlebt hatte, während sie sich quer durch die Welt ohne Namen geschlagen hatte. Es sei denn Kandrajimo hatte es ihr erzählt.
    Plötzlich schien Maja zu vergessen, dass es Tabea war, die hier neben ihr saß. Die Worte sprudelten einfach so aus ihr heraus: „Als Kandrajimo gegen den Ritter gekämpft hat, habe ich auch nur zugesehen. Ich könnte das einfach nicht. Oder vielleicht könnte ich es in absoluter Lebensgefahr. Ich weiß es nicht.“ Sie hob hilflos die Arme. „Aber es hier zu üben kommt mir falsch vor. Erst recht so wie du darüber redest ... Karim hat mir gestern erzählt, dass er früher mit Stöcken gegen die anderen Kinder aus seinem Dorf gekämpft hat. Sowas habe ich auch schon gemacht. Aber das war ein Spiel, oder? Das hier jedoch – das ist echt.“ Sie sah Tabea verzweifelt an.
    Diese raufte sich ein wenig genervt das Haar. Dann seufzte sie. „Ich glaube ich verstehe was du meinst“, sagte sie. „Aber trotzdem rate ich dir, den Unterricht nicht abzubrechen. Ich erinnere mich noch gut daran, wie du damals mit dem Besenstiel auf den Mann von der schwarzen Garde losgegangen bist. Ich würde dir einfach verbieten, so etwas noch einmal zu tun, aber seien wir ehrlich: du würdest es trotzdem tun. Also möchte ich wenigstens dafür sorgen, dass du über die nötigen Fähigkeiten verfügst.“ Sie blickte auf das Schwert in ihrer Hand. „Vielleicht ...“ Sie zögerte. „Vielleicht musst du das hier niemals anwenden. Aber wenn du in eine solche Situation kommst, wirst du froh sein, es gelernt zu haben.“ Sie legte ihr Schwert auf die Bank. „Du machst es uns wirklich nicht leicht, dich zu beschützen, deshalb wollte ich dafür sorgen, dass du dich selbst verteidigen kannst. Aber vielleicht habe ich es falsch angegangen ... Weißt du, es ist das erste Mal, dass ich jemandem beibringe, mit dem Schwert umzugehen.“
    „Tatsächlich?“, fragte Maja überrascht. Es war nicht nur diese Information, die sie verwunderte, sondern auch der Tonfall, in dem sie diese kurze Ansprache gehalten hatte. Die weißhaarige Frau sah sie nicht an, weshalb Maja ihren Gesichtsausdruck nicht erkennen konnte, aber sie klang weder spöttisch noch verärgert. Maja war neugierig und so entschied sie, ebenfalls ihren Ärger über Tabea erst mal beiseite zu schieben. „Dabei bist du so gut“, sagte sie. „Wer hat es dir beigebracht?“
    Tabea starrte ins Leere und plötzlich lag ein wehmütiger Ausdruck in ihren Augen. „Das ist lange her. Damals zählte ich mein Alter noch und zwar auf vierzehn Jahre.“
    „Tabea, wie alt bist du?“, stellte Maja endlich die Frage, die sie schon lange beschäftigte.
    „Ich habe doch gerade gesagt, ich zähle mein Alter nicht.“
    „Aber so ungefähr musst du es doch wissen.“
    Tabea neigte den Kopf und rieb sich müde die Augen. „Ich bin über zweitausend Jahre alt.“
    Maja klappte der Mund auf. „Zweitausend?“, fragte sie ungläubig. „Wie kann man so alt werden?“
    Die weißhaarige Frau zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Ich war schon immer anders als alle anderen.“ Dann schüttelte sie den Kopf und strich sich das Haar nach hinten. „Du wolltest wissen, wer mich kämpfen lehrte: Sein Name war Kifo und er lebte in der Stadt Kô, die heute nur noch eine Ansammlung von Ruinen im Dschungel von Jortha ist.“
    Maja starrte sie fasziniert an und fragte sich, was für ein Gefühl es sein musste, eine Stadt zu überleben.
    „Ich hatte damals die Menschen verloren, die mir am nächsten standen“, fuhr Tabea fort, „und ich hatte nur ein Ziel: sie zu rächen und dafür zu sorgen, dass mir so etwas nie wieder passiert. Mein Lehrer war hart und erbarmungslos, aber mir war egal, was ich tun musste, um das Kämpfen zu erlernen.“
    „Und? Hast du es geschafft?“, fragte Maja nervös. „Hast du dein Ziel erreicht?“
    Tabea machte eine wirsche Bewegung mit dem Kopf. „Ich habe sie gerächt. Aber natürlich konnte ich nicht verhindern, dass es noch einmal passierte. Dafür war mein Leben zu lang. Dafür bewege ich mich auf zu gefährlichen Gebieten, genau wie jene, die mir am Herzen liegen. Ich habe in meinem Leben viele Menschen verloren.“
    „Das klingt schrecklich“, sagte Maja.
    „Das ist es nicht“, antwortete Tabea. „Es ist, wie es ist, man nennt es Leben.“
    Maja starrte sie entsetzt an und fragte sich, ob man diese Einstellung gewann, wenn man so alt wurde wie Tabea.
    „Ich weiß, was dich stört“, sagte diese plötzlich und kam somit wieder auf das ursprüngliche Thema ihres Gespräches zurück. „Dich stört, wenn ich sage, duck dich, sonst ist dein Kopf weg. Dir ist das Ganze zu real. Im Spiel macht es dir Spaß, aber die Realität macht dir Angst. Aber das ist gut so, dann wirst du wenigstens nicht übermütig. Denk immer daran: was ist das erste, was du machst, wenn dich jemand angreift?“
    Maja zuckte verwirrt mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ihn nicht aus den Augen lassen?“
    „Falsch. Weglaufen. Lass uns weitermachen. Ich verspreche, ich werde versuchen, nicht mehr so viel zu reden. Das Wichtigste ist schließlich erst einmal, dass du lernst, dich effektiv zu bewegen. Und du solltest aufhören, so viel zu denken.“ Sie stand auf und stellte sich in die Mitte des Raumes. „Komm schon, stell dich nicht so an.“
    Maja griff nach dem Schwert und schlurfte in Tabeas Richtung. Einen Moment lang hatte sie gedacht, Tabea würde sie verstehen, doch nun wurde ihr klar, dass diese nicht begriffen hatte, worum es ging. Aber warum hatte sie auch versucht, ausgerechnet mit Tabea darüber zu reden.

    3 Mal editiert, zuletzt von Dinteyra (13. Mai 2015 um 23:58)

  • Sie strengte sich an und stellte sich auch dieses Mal nicht ganz ungeschickt an

    auch wenn es nur ein kleines Wort ist, irgendwie liest sich eine Wieerholung von an nicht schön.

    Ich hab diesmal einen kleinen Kritikpunkt. So wie ich ddas in Erinnerung habe, haben Tabea un Maja so eine Art gegenseitigen Hass aufgebaut. Ich erinnere mich noch daran, wie die beiden auseinandergegangen sind und Tabea sich den Kamiraen verweigert hat, noch irgendetwas mit Maja zu tun haben zu wollen.
    Ich finde, für den Groll, den die beide entwickelt haben, gehen sie in dieser Szene etwas zu freundschaftlich miteinander um.

    Ansonsten ist ie Szene aber gut. Ich kann Maja schon verstehen, dass ihr der Gedanke überhaupt nicht behagt, jemanden seine Gliedmaßen abzuschlagen, etwas, was Tabea nach 2000 Jahren vermutlich gar nicht mehr nachvollziehen kann, wie es aussieht.

  • Ja, du hast wahrscheinlich recht. Das liegt daran, dass ich versucht habe, zu viele Informationen in dieses Gespräch zu stecken und dadurch wurde es zu vertraut. Ich überarbeite den Teil noch mal. Kann aber sein, dass ich jetzt ein paar Infos rausnehme.
    Danke für die ehrliche Meinung :)

    • Offizieller Beitrag

    Zu Jinna und Karim noch mal. Ich finde nicht, dass du unbedingt nochmal ein Kapitel einbauen solltest, wo sie eine größere Rolle spielen. Immerhin geht es ja um Maja. Gut, dann sind sie Randfiguren geworden, was sicherlich iwo seinen Grund haben wird. ^^
    Sie haben bei uns etliche Sympathiepunkte erlangt, ja, aber wenn sie in dieser Geschichte keine all zu große Rolle mehr spielen, dann ist das eben so ;)
    Lektoren streichen einem oft Stellen in Büchern an, (bei mir wurden ca 20 Seiten solcher Stellen gestrichen ;) ) die keinerlei Verlaufsbedeutung haben und eine Geschichte "ünnötig" in die Länge ziehen. Heißt: sowas wird oft rausgenommen, um Leser nicht "roter Faden" mäßig zu ... langweilen ist das falsche Wort, aber so ungefähr.
    Sie begleiten Maja etwas auf ihren Weg, aber müssen nicht unbedingt größere Rollen bekommen, wenn am Ende oder im Verlauf nichts großes mit ihnen geplant ist.
    Lass dich dahingehend nicht von uns verunsichern :P

  • So, der letzte Teil ist jetzt überarbeitet worden. Wenn ihr ihn also noch nicht gelesen habt, könnt ihr es tun. Wenn ihr ihn schon gelesen habt, viel hat sich nicht verändert. Ich wollte das Gespräch zwischen Tabea und Maja hier. Hab es jetzt ein bisschen gekürzt und die Stimmung etwas distanzierter gehalten, besonders am Anfang, bzw. an der Stelle, wo es nicht so distanziert ist, ein paar Sätze eingebaut, sodass diese Vertrautheit nicht so fehl am Platz wirkt. Jetzt bin ich eigentlich ganz zufrieden.

  • So und weil ich grad dabei bin, gibt es noch einen Teil. Er könnte euch ein wenig verwundern.


    Es war ungefähr halb vier, als sie verschwitzt wieder zu ihrem Zimmer ging. Hinter den Fenstern, an denen sie vorbei kam, sah sie den Regen in Strömen herabfließen. Maja überlegte, was sie als nächstes tun sollte. Sie wollte mit Karim und Jinna noch die Stadt erkunden und sie hatte vor, den beiden das Hauptquartier zu zeigen. Bei diesem Wetter würde es wohl eher das Hauptquartier sein.
    Doch vor ihrer Zimmertür stand wieder einmal Unheil: Es war der Anführer der Kamiraen, an dessen Namen Maja sich nur noch schwach erinnerte. Irgendwas mit J. Sie blieb stehen, achtete dabei auf einen gehörigen Abstand, verschränkte die Arme und setzte eine mehr als unfreundliche Miene auf.
    „Wo warst du?“, fragte der Mann. „Warum bist du so nass?“
    „Ich schwitze“, antwortete Maja wahrheitsgemäß. „Ich habe mit Tabea trainiert.“
    Der Kamiraen blinzelte verwirrt. „Was meinst du damit, du hast trainiert?“
    „Mit Tabea. Was wollen Sie von mir?“
    „Was trainierst du denn mit Tabea?“, fragte er langsam.
    Maja verdrehte die Augen. Warum stellte der Kerl so viele Fragen, er musste es doch selbst ganz genau wissen. Es sei denn, die Kamiraen hatten Tabea gar nicht damit beauftragt, Maja das Kämpfen beizubringen. Wenn die weißhaarige Frau das auf eigene Faust machte ...
    „Bringt sie dir bei wie man kämpft?“, fragte der Kamiraen-Vorsitzende erschrocken. Einige Sekunden lang starrten er und Maja sich mit großen Augen an, während sie beide die Wahrheit realisierten. „Das gibt’s nicht“, sagte er dann, „die macht mal wieder was sie will. Aber mach dir keine Sorgen, du musst das nicht lernen. Ich verbiete es ihr.“
    „Nein, ich will das lernen“, unterbrach Maja ihn. Natürlich war das eine Lüge, aber wenn die Kamiraen nicht wollten, dass Maja kämpfen lernte, wurde der Gedanke plötzlich sehr verlockend.
    „Ach, so ein Blödsinn. Es gibt zunächst wichtigere Dinge zu lernen. Für ein Kampftraining bist du noch nicht bereit. Das ist doch albern.“
    Maja zog die Stirn kraus. Was an diesem Ort abging war kaum noch mit Worten zu beschreiben. Mal erzählte man ihr, die Chancen, sie nach Hause zu lassen, ständen gut, dann standen sie wieder schlecht. Und Tabea brachte ihr etwas bei, was sie eigentlich nicht lernen sollte. Konnten die sich nicht endlich mal entscheiden?
    „Na ja, was soll's“, sagte der Kamiraen, „ich werde mich darum kümmern. Ich bin hier, weil du in einer halben Stunde im Versammlungsraum sein sollst. Wir haben eine Sitzung. Ich verstehe, dass du dich noch waschen und umziehen musst, aber versuch bitte, trotzdem pünktlich zu sein.“
    „Ich werde garantiert nicht kommen“, sagte Maja entrüstet.
    „Wie bitte?“
    „Ich hab euch gesagt, dass ich keine Kamiraen sein will. Was glaubt ihr? Dass ich trotzdem zu euren Versammlungen kommen werde?“
    Der Vorsitzende lachte verlegen. „Jetzt stell dich mal nicht so an. Wo du schon hier bist, kannst du doch auch zu den Versammlungen kommen. Du kannst daraus lernen.“
    „Sicher nicht.“
    „Jetzt benimm dich nicht so kindisch“, fuhr der Mann in schärferem Ton fort. „Als Kamiraen ist es deine Pflicht teilzunehmen. Es ist mir egal, was du willst oder nicht willst. Du wirst kommen oder wir zwingen dich dazu.“
    Maja beobachtete ihn aus zusammengekniffenen Augenlidern. In der Versammlung hatte er sie nicht ernst genommen und die Augen verdreht, wenn sie etwas gesagt hatte. Er glaubte wahrscheinlich immer noch, das sie früher oder später aufgeben würde. Wie er da vor ihr stand – mit der Miene eines Mannes der sich für unglaublich wichtig hielt. Gerade hatte sie Tabea noch erzählt, dass sie niemanden verletzen wollte, aber diesen Mann hätte sie jetzt gerne so richtig hart geschlagen. Und das würde sie auch tun, wenn er ihr zu nahe kam. Jetzt fiel ihr auch wieder sein Name ein: Jonathan Niber.
    „Wie wollt ihr mich denn dazu zwingen?“, fragte sie.
    „Das wird sich zeigen.“
    „Wenn du auch nur einen Schritt näher kommst, schlage ich dich“, sprach Maja ihre Gedanken aus.
    Jonathan Niber kniff wütend die Lippen zusammen. „Du solltest aufpassen, was du sagst“, meinte er.
    „Selber“, zischte Maja.
    „Wir sprechen uns noch“, sagte Niber, drehte sich um und ging davon.
    Maja trat in ihr Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu.

    Einmal editiert, zuletzt von Dinteyra (15. Mai 2015 um 11:22)

  • Sie würde sie es tun.

    So, ich verstehe was da steht, aber finde das es im Zusammenhang keinen sinn ergibt (kann natürlich auch nur mir so gehen)
    Was genau meinst du?
    Meine Vorschläge:
    Sie würde es tun.
    So würde sie es tun.
    Sie würde es so tun.
    Wie du merkst, passt alles davon, aber so wie du es oben geschrieben hast, ergibt es leider aus meinen Augen nur wenig Sinn, aber vielleicht irre ich mich ja auch. Wollte dich jedenfalls nur darauf aufmerksam machen.

    So aber jetzt zum Inhalt.
    Ich musste den letzten Abschnitt erst einmal lesen und finde das dir der sehr gut gelungen ist. sowohl das kämpfen zu beschreiben (auch wenn es nicht viel war) als auch die verständnisvolle Tabea. Dadurch das du mehr über ihren Hintergrund eingebaut hast, kann ich sie jetzt besser verstehe und vor allem nachvollziehen warum sie mit Maja so ruppig umspringt (Tabea ist Maja und deren Überleben nämlich wichtig!!!)
    Der neue Abschnitt hat mich dann doch ein wenig aus der Bahn geworfen. Die Kamirean wissen irgendwie alle selber nicht was sie wollen und was nicht. Ist fast so wie in der Schule. Da fragst du zwei Lehrer wie du es machen solltest und beide sagen dir etwas anderes. Ätzend! Aber du hast es gut geschrieben und man kann Majas Wut auf Jonathan verstehen. ich hätte dem Kerl längst eine geknallt. Ich hasse es wenn jemand mit mir redet als wenn ich noch ein Kind wäre (ja, obwohl ich 20 bin, passiert mir das immer noch). Naja, ich hoffe mal das Maja jetzt aus reinem Trotz nicht zu der Versammlung geht, oder doch dahin geht und allem und jedem widerspricht :D Ich weiß, ist nen bisschen fies, würde den Kamirean aber recht geschehen. Hoffe es geht bald weiter :stick:

  • Spoiler anzeigen

    Sie wollte mit Karim und Jinna noch die Stadt erkunden und sie hatte vor _ den beiden das Hauptquartier zu zeigen

    +Komma

    Es sei denn, die Kamiraen hatten Tabea gar nicht damit beauftragt, Maja das kämpfen beizubringen.

    groß

    Natürlich war das eine Lüge, aber wenn die Kamiraen nicht wollten, dass Maja kämpfen lernte, wurde der Gedanke plötzlich sehr verlockend.

    :rofl: Sehr gut :D Frei nach dem Motto "Ich mag dich nicht und was du willst, mache ich nicht"

    Sie würde sie es tun.

    Der Satz ergibt so keinen Sinn

    „Na ja, was soll's, sagte der Kamiraen,

    Da fehlen dir Anführungsstriche

    Was glaubt ihr, dass ich trotzdem zu euren Versammlungen kommen werde?“

    Finde ich nicht ganz stimmig. Würde "Glaubt ihr etwa, dass..." vorschlagen.

    Ich habe den überarbeiteten Part noch mal gelesen und finde ihn auch besser. Gerae am Anfang spürt man jetzt noch etwas von der "Feindschaft" zwischen den beiden. Ich denke, in dem Gespräch über Tabeas Alter könnte auch noch ein wenig davon anklingen, muss jetzt aber nicht sein, denn es las sich jetzt stimmiger.

    Maja un ihr Sturkopf x) In diesem Fall finde ich es aber gut, wie sie Niber die Stirn bietet, denn sein Umgang mit ihr ist höchsten Grades respektlos, da darf er selbst keinen erwarten :thumbsup:

  • @Kisa : Oh ja, da hab ich mich verschrieben. :D Es sollte "Sie würde es tun" heißen, aber ich hab den Satz jetzt ganz rausgestrichen, weil ich ihn nicht so gut fand.
    Beides, die Kamiraen und Tabea, hast du übrigens ganz gut durchschaut. Ich würde da gerne noch mehr zu schreiben, weil ich deinen Kommentar so toll fand, aber dann würde ich Dinge aus dem nächsten Teil vorweg nehmen oder vielleicht sogar aus dem Rest der Geschichte. Also lass ich dich lieber noch ein wenig über Tabea und die Kamiraen rätseln. Nur eines, ich hoffe, das ist klar geworden: Tabea ist selbst keine Kamiraen. Sie arbeitet nur für sie.

    @Alopex Lagopus : Danke für die Korrektur. ^^ Ich weiß, dass es in dem Gespräch über Tabeas Alter nicht mehr anklingt, aber ich dachte mir, sie reißen sich eben beide grad mal extrem zusammen. Maja weil sie neugierig ist und Tabea, weil sie was von Maja will. Ich glaube, wenn einer von beiden da was falsches gesagt oder getan hätte, wäre das Gespräch zu Ende gewesen, deshalb hab ich da die Feindschaft rausgelassen. Aber gut, wenn der Rest jetzt besser ist. Ich glaube, die Beziehung zwischen den Beiden wird mir demnächst noch Schwierigkeiten machen.


    So kam es, dass die Ratssitzung der Kamiraen ohne Maja Sonnfeld stattfand. Sie war auch nur kurz und nebensächlich Teil der Gespräche. Jonathan Niber erwähnte seinen Streit mit ihr nicht, machte sich aber die ganze Zeit Gedanken darüber.
    Spät am Abend, lange nach der Sitzung, suchte er schließlich Jimo Kandrajimo in seinem Arbeitszimmer auf.
    „Was gibt’s?“, fragte Jimo gelassen. Gerade war er dabei, eine große Vase mit einem Sonnenmotiv zu bemalen. Er hatte vor, sie Tamor zum Geburtstag zu schenken, weshalb sie ruhig hässlich sein durfte. Hauptsache sie war bunt.
    „Es geht um Maja Sonnfeld“, erklärte der Vorsitzende der Kamiraen, was bei Jimo einen unwillkürlichen Seufzer auslöste. „Ich wollte, dass sie heute an der Versammlung teilnimmt.“
    „Ich nehme an, sie war dagegen“, sagte Jimo. „Das hättest du dir denken können.“
    „Es hat keinen Sinn, sie überzeugen zu wollen, oder? Du kennst sie besser als ich. Wie denkst du darüber?“
    Jimo nahm sich die Zeit, ein paar grüne Dreiecke auf die Vase zu malen. „Nach dem, was in der letzten Sitzung passiert ist?“, fragte er ruhig. „Natürlich hat es keinen Zweck. Sie ist stinksauer und ich kann es ihr nachvollziehen. Lass sie einfach fürs Erste in Ruhe.“
    „Wir können sie nicht in Ruhe lassen. Sie muss akzeptieren, dass sie eine Kamiraen ist.“
    „Das wird sie schon noch.“ Mit einem blauen Karomuster verzierte er den oberen Rand der Vase.
    „Glaubst du das wirklich?“
    Wieder seufzte Jimo. Er legte den Pinsel beiseite und wandte den Blick von seiner Arbeit zu seinem Vorsitzenden. „Ich glaube, wir haben einen sehr schlechten Start hingelegt. Aber wenn wir sie weniger unter Druck setzen und ein wenig Verständnis für sie aufbringen, dann können wir es vielleicht wiedergutmachen.“
    „Verständnis?“, fragte Niber ungläubig. „Tu nicht so, als würdest du sie verstehen.“
    „Ich versuche es zumindest.“
    „Als wir einberufen wurden, haben wir uns dieses Benehmen nicht erlaubt“, meinte Jonathan Niber. „Und man hätte es uns auch nicht durchgehen lassen. Wir haben der Generation vor uns noch Respekt entgegengebracht. Wir hatten Ehrfurcht vor den Kamiraen und davor, wofür sie stehen.“ Er ging aufgebracht im Kreis herum.
    Jimo sah ihm nachdenklich zu. „Du planst doch irgendetwas. Was hast du vor?“
    Niber atmete tief ein. „Ich will ihr klar machen, dass sie stolz darauf sein kann, eine Kamiraen zu sein.“ Er zögerte noch einen Moment. „Ich möchte, dass sie als Libelle arbeitet.“
    „Was?“ Jimo Kandrajimo stieß beinahe die Vase um. „Das ist nicht dein Ernst, oder? Was versprichst du dir davon?“
    „Lass mich zu Ende reden“, sagte Jonathan Niber. „Unter den Libellen sind Einige, die uns geradezu vergöttern. Vielleicht lernt sie dort, wie wichtig sie für die Menschen sein kann. Und viele Libellen sind in ihrem Alter; möglicherweise findet sie Freunde, die sie davon überzeugen können, hierzubleiben. Freunde, die sie ihr Heimweh vergessen lassen.“
    Jimo schüttelte den Kopf. „Das ist nicht so einfach Jonathan. Ich glaube nicht, dass das irgendetwas bringen wird. Nebenbei: sie hat Freunde.“
    Aber Jonathan Niber beharrte auf seiner Meinung. „Selbst wenn es nichts bringt, ist sie dadurch wenigstens beschäftigt. Und Tabea hat keine Gelegenheit mehr, ihr Kampfkünste beizubringen.“
    Jonathan Niber schien fest überzeugt, das Richtige zu tun. Jimo Kandrajimo hielt seine Idee für unvernünftig, hatte aber plötzlich ganz andere Sorgen. Völlig erstarrt blickte er Niber an. Dann schwankte er zur Seite und stützte sich am Tisch ab, wobei er mit dem Ellbogen die Vase anstieß. Sie fiel und zerbarst mit einem lauten Knall am Boden.
    „Tabea tut was?“, fragte Kandrajimo verwirrt.

    Nicht einmal eine Stunde später stand er vor dem Zimmer der weißhaarigen Frau und klopfte.
    „Herein?“, rief Tabea und er öffnete die Tür. Sie saß auf ihrem Bett, die Nase in ein Buch vertieft. Ihr Alter wie immer unbestimmbar, wenn man es nicht kannte, ihr Haar weiß, das Gesicht weder besonders schön noch häßlich, aber faszinierend. Als er hereinkam, sah sie auf und legte das Buch neben einen weißen Kerzenhalter auf dem Nachtschränkchen.
    Kandrajimo trat vorsichtig in den Raum. Das Fenster stand offen. Ein kalter Wind wehte hinein und blähte die langen Vorhänge aus Chiffon auf. Sie waren weiß und erinnerten an tanzende Geister. Die Möbel im Raum waren aus dem schwarzen Holz der Eiskirsche gezimmert und bildeten einen starken Kontrast zu den Vorhängen und den weißen Wänden. Kandrajimo fand diesen Ort gespenstisch.
    Tabea sah ihn aufmerksam an. Als er Maja Sonnfeld kennen gelernt hatte, hatte er den Eindruck gehabt, dass sie und Tabea Einiges gemeinsam hatten. Sie waren beide ziemlich dickköpfig. Vielleicht waren sie deshalb so stark aneinandergeraten. Mit der Zeit hatte er allerdings einsehen müssen, dass Maja sich in wesentlichen Dingen von Tabea unterschied. Möglicherweise lag es am Altersunterschied, denn wo Maja trotzig gegen die Wand rannte, wusste Tabea genau, was sie erreichen konnte und wie sie es erreichen konnte. Sie machte was sie wollte, so wohl auch dieses Mal.
    „Ich hörte, du bringst Maja das Kämpfen bei?“, fragte Kandrajimo. „Wer hat dir die Erlaubnis gegeben?“
    „Ich selbst“, sagte Tabea. „Ich wusste, ihr wäret nicht einverstanden. Schade, dass sie es nicht für sich behalten konnte.“
    „Wenn wir wollten, dass sie kämpfen lernt, hätten wir das in die Wege geleitet. Aber sie ist gerade erst angekommen und verwirrt und ...“ Vergeblich rang er nach Worten.
    Tabea stand auf, um ihm auf Augenhöhe in die Augen sehen zu können. „Kannst du mir einen einzigen Grund nennen, warum sie nicht lernen sollte, sich zu verteidigen?“
    „Ja, sie sollte es lernen, aber später. Nicht jetzt, wo alles sowieso schon fürchterlich kompliziert ist. Ich mache mir Sorgen, in welche Richtung wir sie vielleicht drängen. Sie ist noch jung und beeinflussbar; was sie einmal für ein Mensch wird, könnte sich hier und jetzt entscheiden. Seien wir ehrlich: im Moment sind wir auf dem falschen Weg. Und ich glaube nicht, dass Kampftraining jetzt das Richtige ist.“
    Tabea zuckte mit den Schultern. „Wenn sie jemals die Aufgaben einer Kamiraen ausführen will, sollte sie zumindest die Grundlagen beherrschen.“
    „Sie will es aber nicht, das ist ja das Problem.“ Jimo Kandrajimo strich sich seufzend das Haar aus der Stirn. „Und du hättest diese Entscheidung nicht alleine treffen sollen. Was denkst du dir nur dabei?“
    „Was ich mir dabei denke?“, rief Tabea und stand plötzlich dicht vor ihm. „Ich sorge mich um ihre Sicherheit. Ihr habt sie nach Miriam geholt und denkt, damit ist alles getan. Aber sie ist auch hier nicht vollkommen sicher und irgendwann werdet ihr das feststellen. Ich werde dafür sorgen, dass es dann nicht zu spät ist.“
    Kandrajimo schüttelte den Kopf. „Mach dir keine Sorgen. Miriam ist die bestbewachte Stadt der Welt. Niemand kann hier eindringen. Und Dreizehn selbst wird durch uralte Magie ferngehalten.“
    „Dreizehn hat viele Gefolgsleute. Und ich werde mich nicht darauf verlassen, dass Miriams Mauern die Feinde aufhalten. Für dich mag Miriam der sicherste Ort der Welt sein. Aber ich werde mich nie nur auf Mauern und Wachen verlassen. Denn Mauern kann man überwinden und Wachen überlisten.“
    „Selbst dann haben wir noch unsere Fähigkeiten als Kamiraen. Maja hat sie auch.“
    „Auch auf diese würde ich mich nicht zu hundert Prozent verlassen. Es wäre nicht das erste Mal, wenn sie versagen würden.“

    Einmal editiert, zuletzt von Dinteyra (16. Mai 2015 um 12:14)

    • Offizieller Beitrag

    Ich mag Tabeas Einwand. Dass sie Maja beschützen will ehrt sie meiner Meinung nach wirklich und ich finde auch, dass sie Recht hat und wahrscheinlich auch behalten wird. Mauern, Wachen und auch der Schutzzauber sind das Eine, aber man sollte sich nie zu sehr auf etwas verlassen. Davon abgesehen würde ich jetzt mal behaupten, selbst wenn Maja ihre Kamiraen Kräfte noch hat, damit kann sie ja auch nicht umgehen, also ist Jimos Argument eigentlich ziemlich weit her geholt.
    Ich finde Tabea hat es bisher richtig gemacht, und sie sollte Maja auch weiterhin unterrichten dürfen, nur hoffentlich kann sie Jimo davon noch überzeugen. :hmm:

    LG, Kyelia

  • Er hatte vor, sie Tamor zum Geburtstag zu schenken, weshalb sie ruhig hässlich sein durfte. Hauptsache sie war bunt.

    What the ...? :rofl: Genau meine Art von Humor :D

    Okay, so begründet macht das schon mehr sinn. Es wundert mich aber, was Tabea wohl von Maja haben will - sie wollte ja eigentlich nichts mehr mit dem Mädchen zu tun haben. Was da wohl ihre Meinung geänert hat. :hmm:
    Jedenfalls scheint sie bereits zu ahnen, dass Dreizehn etwas plant, sonst würde sie nicht so auf as Training drängen. Das Problem mit sicheren Orten ist nunmal, dass man sich evtl früher odder später zu sicher fühlt.

  • @Alopex Lagopus : Yay, scheinbar hab ich dich zum Lachen gebracht ^^ .
    Tabea will nichts von Maja haben, aber sie will, dass sie mit dem Training weiter macht. Aber gut, ein bisschen hat sie ihre Meinung schon geändert, sonst würde sie sie nicht trainieren, vor allem nicht gegen den Willen der Kamiraen.

    Ich hab noch einen Teil, wollte dieses Wochenende mal reinhauen und viel schaffen, damit die Geschichte voran kommt.



    Die Libellen


    Es klopfte mal wieder. Maja wusste nicht, welche Zeit es war, tippte aber auf neun Uhr und darauf, dass Tabea vor ihrer Tür stand, um sie zum Training abzuholen.
    „Sofort“, murmelte sie und suchte nach ihren Socken.
    Sie war zwar schon eine Weile wach, hatte sich aber noch nicht die Mühe gemacht aufzustehen und sich anzuziehen. Mürrisch zerrte sie einen Pulli aus dem Schrank, überlegte es sich plötzlich anders, ließ ihn fallen und griff nach dem verschwitzten T-Shirt vom Vortag. Wenn sie wieder kämpfen musste, lohnte es sich nicht, etwas Neues anzuziehen. Sie schlurfte zu Tür und zog sie auf.
    Es war nicht Tabea sondern Jonathan Niber.
    „Oh!“, sagte Maja. Sie setzte eine selbstbewusste Miene auf. Sicher gab es wieder Ärger, aber sie würde sich nicht unterkriegen lassen. „Was gibt’s?“
    „Ich bin hier wegen gestern“, erklärte Jonathan Niber. „Ich habe eine Entscheidung getroffen. Wenn du dich weigerst, zu den Versammlungen zu kommen, dann hast du auch kein Recht mehr, hier zu schlafen und zu essen.“
    Maja zog die Augenbrauen hoch. Was kam denn jetzt? Sie hatte das Gefühl, von den Kamiraen konnte sie nichts mehr überraschen, deshalb blieb sie gelassen.
    „Du wirst es dir verdienen müssen“, fuhr der Kamiraen fort. „Ich möchte, dass du als Libelle arbeitest. Du wirst ein neues Zimmer beziehen, einen anderen Namen annehmen und vielleicht kannst du ein wenig Geld verdienen.“
    Maja starrte ihn mit offenem Mund an. Sie glaubte kaum, was sie hier hörte. „Nein danke“, sagte sie schroff.
    „Ich dulde nicht, dass du dir hier ein laues Leben machst.“
    „Ein laues Leben? Wer hat mich denn entführt?“ Maja hätte nur zu gerne darauf verzichtet, hier zu essen und zu schlafen und wäre stattdessen nach Hause gegangen. Doch man ließ ihr ja keine andere Möglichkeit.
    „Entweder du kommst zu den Versammlungen, oder du arbeitest als Libelle“, sagte Niber. „Du hast die Wahl.“
    „Und wenn ich Beides ablehne?“ Genau das hatte sie vor.
    „Dann sperre ich dich hier und jetzt in dein Zimmer ein, bis du vor Einsamkeit verrottest.“
    Mit zusammengekniffenen Augen sah Maja ihn an. Meinte er es ernst? Sie wusste, wenn sie gezwungen war, Tag und Nacht in diesem Zimmer zu sitzen, wenn sie Karim und Jinna nicht mehr sehen konnte und sich nicht mit langen Spaziergängen den Tag verkürzen konnte, dann würde sie sterben.
    Sie überlegte, ob er diese Drohung wahrmachen konnte. Er war immerhin der Vorsitzende der Kamiraen. War das hier seine Idee oder die des gesamten Rates? Ein dumpfes Gefühl sagte ihr, dass zumindest Jimo Kandrajimo nicht damit einverstanden wäre. Sollte sie es drauf ankommen lassen? Doch schließlich kam sie zu dem Schluss, dass es das Risiko nicht wert war.
    Und ein anderer Gedanke kam ihr: Sie sollte einen anderen Namen annehmen? Das bedeutete doch sicher, dass niemand ihre wahre Identität kennen sollte. Die Vorstellung gefiel ihr.
    „Ist gut“, sagte sie. Wenn man sie vor die Wahl stellte, war ihre Entscheidung klar. „Ich mache das mit den Libellen. Aber ich will weiterhin Karim und Jinna besuchen.“
    „Von mir aus.“ Jonathan Niber klang gleichgültig. „Dann pack jetzt deine Sachen zusammen. Auch die Kleidung.“

    Zehn Minuten später folgte Maja ihm mit ihrer grünen Umhängetasche und einem Bündel Kleidung auf dem Arm durch die Flure des Hauptquartiers. Die Tür, an die sie schließlich klopften, kam ihr vage bekannt vor. Als sie sich öffnete, sah sie auch warum: es war Gons Büro. Gon selbst saß hinter einem großen, ziemlich zugestellten Schreibtisch und schrieb mit einer Glasfeder etwas auf ein Blatt Papier. Sie trug wieder ein blau-violette Tuch über den Schultern und hatte das Haar zu einem ordentlichen Zopf geflochten.
    „Hallo Jonathan Niber“, grüßte sie. „Hallo Maja.“
    „Von jetzt an nicht mehr Maja“, knurrte Niber. „Sie soll als Libelle arbeiten. Denk dir einen Namen aus“, sagte er zu Maja.
    Diese brauchte nicht lange dafür, blitzartig erinnerte sie sich an die Nacht, die sie im Kerker von Andraya verbracht hatte. „Lilia“, sagte sie, jenen Namen nennend, den Karim und Jinna ihr damals verpasst hatten.
    „Gut, Vorname reicht“, sagte der Vorsitzende der Kamiraen. „Gib ihr einen Ausweis, ein Zimmer und eine Aufgabe. Von nun an sagst du niemandem mehr, dass du eine Kamiraen bist, und du zeigst auch niemandem dein Amulett.“
    „Wollt ihr sie verstecken?“, fragte Gon.
    „Was? Wie kommst du darauf?“, erwiderte Niber verwirrt.
    „Na, weil sie so tun soll, als sei sie eine Libelle. Ist die Gefahr so groß geworden, dass sie nicht einmal mehr hier im Hauptquartier sicher ist?“ Gon betrachtete Maja neugierig.
    „Ach Quatsch, sie ist hier vollkommen sicher. Dass sie jetzt als Libelle arbeiten soll hat andere Gründe. Maja tut sich etwas schwer in dieser Welt, es wird ihr helfen, wenn sie die Möglichkeit hat, ein wenig Abstand von ihren Aufgaben als Kamiraen zu nehmen.“
    Aha, dachte Maja. Jetzt hieß es also, man wolle ihr helfen. Und von welchen Aufgaben als Kamiraen sollte sie eigentlich Abstand nehmen? Wenn das alles hier nicht so traurig wäre, hätte sie Niber schallend ausgelacht.
    „Ach so“, sagte Gon, „na, da kann ich helfen. Aber warum diese Geheimhaltung?“
    Der Kamiraen sog die Luft ein. „Es ist meiner Meinung nach etwas peinlich, dass eine Kamiraen als Libelle arbeitet. Also halten wir es geheim, auch damit niemand Maja bevorzugt behandelt. Wir tun einfach so, als wäre nichts geschehen – als würde sie immer noch in Andreas Zimmer wohnen und regelmäßig zu den Versammlungen gehen.“
    Maja verdrehte die Augen. Niber wandte sich zu ihr um. „Also, von jetzt an heißt du Lilia“, sagte er, „und benimm dich.“
    „Ja, ja“, erwiderte Maja, „die Libellen können ja nichts dafür, dass ihr Kamiraen so blöd seid.“ Sie hatte wirklich vor, sich anständig zu verhalten. Vielleicht würde die Sache ja ganz lustig werden. Zumindest lustiger als die Ratssitzungen der Kamiraen. „Hauptsache ihr lasst mich in Ruhe.“
    Jonathan Niber antwortete nicht, sondern schüttelte Gon zum Abschied die Hand und ging.
    „Na dann“, sagte Gon. Sie zog ein kleines, gefaltetes Blatt hervor, schrieb ein paar Dinge darauf, verzierte das Ganze mit einer schwungvollen Unterschrift und reichte es Maja. Es war ein Ausweis, wie man ihn beim Essen von ihr verlangt hatte, bevor sie ihr Amulett gezeigt hatte. Ausgeschrieben war er auf den Namen Lilia. Gon kritzelte weiter auf verschiedenen Papieren, während Maja sie beobachtete.
    „Gut, du bist fertig hier“, sagte Gon schließlich und reichte ihr ein weiteres Blatt Papier, ein größeres diesmal. „Geh damit in Zimmer zweihundertfünfundfünfzig und gib es dem Mann, den du dort vorfindest. Wenn er nicht da ist, dann warte, bis er wieder kommt. Sein Name ist Sonkon. Er wird keine Ahnung haben, wer du bist, aber er wird sich um dich kümmern, dir ein Zimmer und Aufgaben geben. Er ist etwas mürrisch, aber wenn du tust was er sagt und nicht zu viele Fragen stellst, wirst du mit ihm klar kommen.“
    „Wo ist Zimmer 255?“, fragte Maja, weil sie wusste, wie verwirrend das Hauptquartier sein konnte.
    Gon erklärte es ihr und scheuchte das Mädchen schließlich aus dem Büro.
    Während sie die Flure entlang ging, las sie aufmerksam, was auf dem Zettel stand. Es waren Anweisungen an den Mann namens Sonkon und außerdem ein komplett erfundener Lebenslauf für Maja. Während sie ihn las, wurde ihr klar, dass Gon ein Genie sein musste, denn nur ein Genie konnte sich in so kurzer Zeit eine so glaubwürdige Lebensgeschichte ausdenken.

    Maja erreichte Sonkons Büro ohne sich zu verlaufen. Sonkon war von dünner Statur und hatte schwarzes Haar. In seinem Büro herrschte perfekte Ordnung.
    Maja drückte ihm den Zettel in die Hand. Es dauerte eine Ewigkeit, bis er ihn durchgelesen hatte. Während er auf das Blatt starrte, welches er mit der rechten Hand festhielt, war seine linke ständig in Bewegung, um Papierstapel geradezurücken, oder Stifte, die auf seinem Schreibtisch lagen, in gleichmäßigem Abstand aufzureihen. Dann blickte er auf und sah Maja missmutig an.
    „Ich verstehe nicht, warum sie immer Kinder zu mir schicken. Ihr könnt nicht hart arbeiten und dumm wie Stroh seid ihr meistens auch noch“, murmelte er.
    Maja erinnerte sich an Gons Warnung, dass Sonkon ein wenig mürrisch sein konnte, aber diese Begrüßung hatte sie dann doch nicht erwartet. Bevor sie verlegen etwas erwidern konnte, sprach der Mann weiter:
    „Zimmer fünfundfünfzig ist gerade frei geworden, geh in Zimmer 330 und hol dir Bettwäsche ab, die du aufziehst. Danach erwarte ich dich wieder hier, damit ich dir eine Aufgabe geben kann. Dein Arbeitstag fängt um acht Uhr an und Endet um fünf. Von eins bis zwei ist Mittagspause. Außer am Donnerstag, da hast du morgens frei und arbeitest abends von fünf bis neun. Samstags und Sonntags hast du frei. Wenn ich dir einen Auftrag gebe, hast du ihn zu erledigen, auch wenn du gerade frei hast, aber keine Sorge, das wird nur in Ausnahmefällen passieren. Die Sache mit dem Unterricht klären wir später.“ Er zog eine Schublade auf, holte ein paar Münzen hervor und gab sie Maja. „Das ist dein Lohn für die erste Woche. Es ist nicht viel, weil du hier im Hauptquartier schläfst, aber wenn du dich ordentlich anstrengst, wird es vielleicht mehr. Denk daran, du bist noch in der Ausbildung, also nimm dir nicht zu viel heraus. So, du darfst eine Frage stellen.“
    „Ähm“, sagte Maja, „wo sollte ich noch mal die Bettwäsche holen?“
    „Zimmer 330.“
    „Darf ich noch eine Frage stellen?“, bat Maja.
    Sonkons Augenbrauen zogen sich verärgert zusammen, aber er nickte, auch wenn er dabei mürrisch brummte.
    „Woher weiß ich, wieviel Uhr es ist?“
    Sonkon zeigte aus dem Fenster. „In jedem Hof gibt es eine Uhr. Wenn du nicht weißt, wie man sie ließt, lass es dir von jemandem erklären.“
    Majas Blick folgte seinem Finger. Tatsächlich hing eine große Uhr am Gebäude gegenüber. Sie hatte den Hof schon mehrmals durchquert, aber das war ihr nicht aufgefallen. „Danke schön“, sagte sie höflich.
    „Beeil dich“, rief Sonkon, als sie den Raum verließ. „Kinder“, murmelte er dann und sortierte den Zettel von Gon in eine Mappe ein. „Ich sage doch immer, sie sind zu nichts zu gebrauchen.“

    Einmal editiert, zuletzt von Dinteyra (15. Mai 2015 um 21:54)

  • Es klopfte mal wieder. Maja wusste nicht, welche Zeit es wahr, tippte aber auf neun Uhr und darauf, dass Tabea vor ihrer Tür stand, um sie zum Training abzuholen.

    war

    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das Ganze Tabea absolut nicht passen wird, denn der Kampfunterricht fällt dadurch flach, oder muss verlegt werden, was Maja nicht passen wird. Wer mag nach so einem langem Arbeitstag noch trainieren gehen? :D
    Auch wenn Niber sehr unsympatisch ist ... durch die falsche Identität sollte es den von Dreizehn geschickten Attentäter zumindest schwerer fallen, sie zu finden. Irgendwie hab ich die Vorahnung, hier werden jetzt einige Dinge nach hinten losgehen.

  • Es dauerte nicht lange, da stand Maja wieder vor seiner Tür und wurde angewiesen, einen Stapel Papier in einen anderen Raum zu bringen. Dort kommandierte man sie wieder an einen anderen Ort und so ging das den ganzen Morgen weiter. Maja trug dies dahin und jenes dorthin, bis sie schließlich jemandem sagte, sie habe keine Zeit, weil sie sich bei Sonkon melden musste. Der verdonnerte sie dazu, in die Bibliothek zu gehen und Rasha zu helfen. Die Rothaarige schien ein schlechtes Gedächtnis für Gesichter zu haben, denn obwohl sie Maja noch vor wenigen Tagen begegnet war, erkannte sie das Mädchen nicht mehr.
    Maja bekam auch einen Zettel, auf dem alle, für die sie Aufgaben erledigte, unterschreiben mussten, wenn sie sie ordnungsgemäß ausgeführt hatte. So kontrollierte man, ob sie auch arbeitete und nicht faulenzte.
    Ihr gefiel es nicht, so herumgescheucht zu werden, aber sie sagte nichts. Immerhin war sie den ganzen Tag über weder Tabea, noch einem Kamiraen begegnet und das war ein so großer Vorteil, dass es die Nachteile fast wettmachte. Außerdem war Rasha supernett und sie schickte Sonkon gleich eine Nachricht, dass sie Maja öfter als Hilfe wollte, weil diese nämlich besser lesen und schreiben konnte als viele, was in der Bibliothek wichtig war.

    So vergingen ein paar anstrengende Tage, an deren Abenden Maja viel zu erschöpft war, um noch Heimweh zu haben. Sie trug jetzt die Kleidung der Libellen. Das weiße Kleid war bequemer als es aussah, aber leicht zu beschmutzen. Maja war oft in der Bibliothek und lernte dabei Einiges über diese Welt. Manchmal merkte Rasha, wie wenig sie wusste.
    „Hast du dein Leben im Wald verbracht?“, fragte sie dann.
    Bei anderen Gelegenheiten dagegen wusste Maja mehr als sie. Zum Beispiel konnte sie Rasha eine Zeichnung in einem Buch erklären, auf der dargestellt war, wie Regen entstand. Sie musste dabei nur aufpassen, sich nicht zu verraten.
    Maja durfte leider nicht jederzeit in der Bibliothek sein, man scheuchte sie immer noch viel von einer Person zur anderen, damit sie ihnen bei Kleinigkeiten zur Hand ging. Einmal musste sie zusammen mit einem Jungen namens Euen in der Küche einen riesigen Berg voller Firken schneiden, ein Gemüse, das so ähnlich aussah wie Möhren, nur größer und grüner. Euen war nur wenig älter als sie und sehr nett. Aber die Unterhaltung wollte nicht richtig in Gang kommen, weil neben ihnen eine ältere Frau Zwiebeln würfelte und sich immer wieder einmischte. Störend war nicht nur die Frau sondern noch viel mehr die Zwiebeln, die Maja so viele Tränen in die Augen trieben, dass sie nach einiger Zeit ihre Hände nicht mehr sehen konnte. Es machte das Firkenschneiden zu einem echten Abenteuer.
    Am Donnerstag ging sie morgens in die Stadt zum Friseur. Sie ließ sich demonstrativ genau die gleiche Frisur schneiden, die sie gehabt hatte, als sie noch Zuhause gewesen war. Aber die einzige, die es hätte merken können, war Tabea und die hatte sie seit Tagen nicht gesehen.
    Danach ging Maja zum Stall des Hauptquartiers – es gab einen kleinen neben dem ersten Innenhof. Sie wagte es nicht nach Pantomime zu fragen, weil ja niemand wissen sollte, wer die Libelle namens Lilia wirklich war.
    Das war auch so eine Sache hier: Maja hörte täglich die wildesten Gerüchte über Maja Sonnfeld, also sich selbst, von denen nicht einmal die Hälfte stimmte. Sie hatte Rasha vorsichtig gefragt, warum das so war, aber die hatte nur gekichert. „Hier dreht sich vieles um die Kamiraen, sie sind schließlich unsere obersten Vorgesetzten. Und jeder kennt hier jeden von ihnen mit Namen. Ist es da verwunderlich, dass wir über eine neue, junge Kamiraen ein bisschen mehr reden? Sie war übrigens hier, mit Tabea, ich soll ihr ein paar Sachen zum Lesen geben. Bin gespannt, wann sie hier auftaucht.“ Maja hatte blitzschnell den Kopf zur Seite gedreht und sich verflucht, dass sie das Thema angesprochen hatte. Was, wenn Rasha sie erkannte? Aber die junge Rothaarige war von einem großen, ehrfurchteinflößenden Mann abgelenkt worden, der nach den Werken von Lore Landa suchte.
    Maja suchte eine Box nach der anderen ab, konnte Pantomime aber nirgends finden. Schließlich fragte sie einen Stallburschen mit Stroh im Haar, ob es noch an einem anderen Ort Pferde gab.
    „Suchst du ein bestimmtes?“, fragte er. Sie nickte. „Die meisten Pferde sind nicht hier, sondern auf einem Hof außerhalb der Stadt. Es gibt hier nicht genug Platz für alle Tiere.“
    „Oh. Okay“, meinte Maja enttäuscht. Damit hatte sich das Vorhaben, Pantomime zu besuchen, wohl erledigt. Doch bevor sie gehen konnte, fiel ihr doch noch etwas auf: Pantomime war nicht hier, dafür aber Schwarze Feder. Maja hätte die Stute nicht erkannt, wenn der Name nicht auf dem Schild daneben gestanden hätte.
    „Das ist Tabeas Pferd“, sagte sie verwundert.
    „Du scheinst dich ja auszukennen“, meinte der Stallbursche. „Im Ernst, woher weißt du das?“
    „Ich habe den Namen schon mal gehört“, sagte sie. „Kommt Tabea es besuchen?“
    „Jeden Tag“, nickte der Mann. „Sie müsste bald hier sein.“
    Maja dachte nach und klammerte sich dabei geistesabwesend an einem Gitter fest. Schließlich verabschiedete sie sich und ging. Im Hof setzte sie sich in eine Ecke und wartete. Sie war sich nicht sicher, warum sie Tabea sehen wollte, aber sie wollte es und so saß sie hier und starrte auf den Eingang der Stallungen. Zwei Stunden vergingen, ohne dass etwas passierte und Maja war schon kurz davor aufzugeben, weil sie nicht mehr viel Zeit hatte, bevor sie arbeiten musste. Aber dann tauchte Tabea doch noch auf. Maja sprang auf und lief zu ihr.
    „Oh“, sagte Tabea, als sie sie erkannte.
    „Hi“, krächzte Maja verlegen.
    „Training ist nicht mehr“, erklärte Tabea und ging an dem Mädchen vorbei in den Stall. „Es wurde mir verboten.“
    Maja folgte ihr bis zu Schwarze Feders Box. „Von den Kamiraen?“
    „Ja.“ Tabea warf ihre Jacke über einen Pfosten und nahm ein Halfter vom Haken neben der Box.
    „Schade“, sagte Maja.
    Tabea sah sie überrascht an. „Du findest es schade? Ich dachte du hattest keine Lust darauf.“
    „Aber ich wollte den Kamiraen doch beweisen, dass ich auf mich selbst aufpassen kann.“
    „Meinst du das ehrlich?“, fragte Tabea verwundert.
    „Ja natürlich“, antwortete Maja.
    Tabea legte das Halfter wieder zur Seite und trat zu Maja heran. „Ist es dir damit wirklich, wirklich ernst? Würdest du auch etwas darin investieren? Und hart dafür arbeiten?“
    „Ähm“, machte Maja etwas verunsichert, „wenn es was bringt.“
    „Das kann ich nicht versprechen, es liegt an dir. Aber wenn du dich wirklich anstrengen willst, dann können wir den Unterricht wieder aufnehmen. Vor den Kamiraen sollten wir es allerdings geheim halten.“
    Maja grinste. Das war nach ihrem Geschmack. Trotzdem zögerte sie noch. Sie war so schon jeden Abend fix und fertig, weiteres Training mit Tabea würde das Ganze nur verschlimmern. Aber es war im Moment das Einzige, was sie dafür tun konnte, wieder nach Hause gelassen zu werden. Und sie würde etwas tun, was die Kamiraen nicht wollten.
    „Einverstanden!“, sagte sie. „Muss ich eigentlich noch die Texte aus der Bibliothek lesen?“, fragte sie dann, „das wird nämlich etwas schwierig, weil Rasha mich jetzt als Lilia kennt.“
    „Vergiss die Texte“, sagte Tabea und sah sich um. Ein Stallbursche sah verwundert zu ihnen, doch als Tabeas Blick ihn traf wandte er sich ab. Die weißhaarige Frau zog schnell die Tür von Schwarze Feders Box auf und zog Maja hinein. „Du bekommst andere Hausaufgaben von mir“, flüsterte sie. „Lass dir von Sonkon Aufgaben geben, bei denen du dich bewegst.“
    „Oh, keine Sorge, das muss ich genug“, meinte Maja lässig.
    Tabea hob die Hand um ihr Stillschweigen zu gebieten. „Trainiere deine Ausdauer und deine Körperbeherrschung. Ein bisschen Laufen könnte dir nicht schaden, falls du es einrichten kannst. Mach Sachen mit links, die du sonst mit rechts machst.“
    Maja sah sie zweifelnd an. Was sollte das denn bringen?
    „Übe balancieren“, fuhr Tabea fort. „Kannst du Handstand?“
    „Handstand?“, fragte Maja verwirrt?
    „Wenn nicht, lerne ihn.“
    „Wozu denn?“
    „Körperbeherrschung.“ Tabea duckte sich, als der Stallbursche vor der Box in Richtung des Ausgangs lief, sodass er sie nicht sehen konnte. „Du behältst beim Kämpfen gut den Überblick; du bist kreativ und schnell. Allerdings kann man dich viel zu leicht aus dem Gleichgewicht bringen. Das müssen wir ändern, aber es wird anstrengend.“
    Maja nickte. „Gut“, sagte sie. „Bis wann muss ich den Handstand können?“
    Tabea lachte. „Wenn du es kannst, kannst du es.“
    Maja teilte ihr ihre Arbeitszeiten mit und Tabea stellte daraus einen Trainingsplan zusammen. Zum Abschied ermahnte sie Maja noch, immer genug zu essen.
    Maja verließ den Pferdestall mit einem flauen Gefühl im Magen. Sie hegte noch immer einen Groll gegen Tabea, aber irgendwie hatte sie sich jetzt mit ihr verbündet. Wirklich wohl war ihr nicht dabei.

    Schon am Abend versuchte Maja in ihrem Zimmer einen Handstand zu machen. Sie hatte es als Kind schon öfter geübt, war aber immer sofort umgekippt. Besser erging es ihr jetzt auch nicht. An einer Wand beherrschte sie ihn, aber sobald die Stütze nicht mehr da war kippte sie sofort um. Meistens kam sie nicht einmal richtig hoch. Und Kopfschmerzen bekam sie auch.

  • Hehe, irgendwie spielt Jonathan Niber Maja direkt in die Hände. Ich weiß aus Erfahrung, wie ausauernd und kräftigend so ein Job sein kann. Maja wird bald die nötige Ausdauer und Kondition zum Kämpfen haben - und das ohne Kampftraining ^^

  • #149:

    Jonathan Niber erwähnte seinen Streit mit ihr nicht, machte sich aber sich aber die ganze Zeit Gedanken darüber.

    weg damit

    Sie ist stinksauer und ich kann es ihr nachvollziehen.

    überflüssig

    Sie ist noch jung und beeinflussbar; was sie einmal für ein Mensch wird_ könnte sich hier und jetzt entscheiden.

    Komma


    Ein toller Teil, der deutlich macht, welche unterschiedlichen Meinung die Kamirean haben und das sie sich untereinander mal wieder überhaupt nicht einig sind. :thumbsup:

    #152:
    Ein schöner Teil, wobei ich Sonkon doch sehr neurotisch finde, aber so eine Figur kann ganz lustige Szenen in einer Geschichte bringen. :D

    #154:
    Ich finde es richtig cool, das Maja und Tabea jetzt zusammen arbeiten, als dauernd gegen einander und das sie das auch noch ohne die Erlaubnis der Kamirean machen, macht die ganze Sache noch lustiger und spannender. Ich bin wirklich neugierig, wie es weiter geht! :stick:

    • Offizieller Beitrag

    Ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass im Hauptquartier eine Hand nicht weiß, was die andere macht. Ich schätze, dass kann Maja nur recht sein und ihr einen großen Vorteil verschaffen. Jonathan Niber hat meiner Meinung nach einen nicht zu verachtenden Fehler gemacht und ich schätze die Wirkung, die sein Vorhaben eigentlich erzielen sollte, wird auch nicht eintreten. Etwas Besseres, als als Libelle zu arbeiten, konnte Maja gar nicht passieren. ^^
    Außerdem ist es super, dass Maja und Tebea sich zusammen gerafft haben. :D
    Die anderen Kamiraen werden sich noch umschauen. xD

    LG, Kyelia

    • Offizieller Beitrag

    So, wieder aufgeholt ^^
    Kann nicht mehr sagen, als meine Vorredner. Niber hat sich das wahrscheinich alles etwas anders vorgestellt. Hingehen, töten - Job erledigt :rofl:
    Iwie hatte ich gehofft, dass Maja als Libelle arbeiten darf, das hat was ^^
    Auch, dass sich beide Frauen, auch wenn eher zwecksmäßig, zusammenraufen, finde ich gut.
    Man weiß nie, was daraus entsteht. Vielleicht sind sie sich später doch einiger, als man glaubt, was eine Überraschung zum vorherigen TEil wäre, aber nicht auszuschließen, finde ich.
    Die Kamirean sind wirklich ein seltsamer Haufen ... uneinig wie sonst etwas, aber so ist das, wenn viele was zu melden haben.
    Dass der Kampfunterricht trotzdem stattfindet, wenn auch mehr heimlich, kann nur Vorteile mit sich bringen :thumbsup:
    Woebi dann die Frage ist, was passiert, wenn das die Kamirean herausfinden. Die reagieren ja etwas gereizt, wenn man sich ihnen widersetzt, auch wenn es nur bei sowas ist - zumindest kommen die so herrisch rüber :hmm:

  • Vielen Dank für die Kommentare.
    Schön, dass es euch gefällt, dass Maja als Libelle arbeitet. Mir gibt es gute Möglichkeiten. Dann mach ich mal weiter.


    Abendessen mit Euen


    Als Maja am Freitagmorgen in die Bibliothek kam, entdeckte sie jemanden, den sie hier nicht erwartet hätte. Es war Dorin, der gerade mit der Bibliotheksleiterin, Tamitore Anga, sprach. Maja sprang schnell hinter ein Bücherregal. Das Letzte, was sie im Moment gebrauchen konnte, war, dass jemand ihre Identität verriet. Dorin hatte eine große Kiste mitgebracht und sie vor sich auf dem Boden abgestellt. Er diskutierte gestenreich mit Tamitore, öffnete dann die Kiste und zog ein dickes Buch mit einer Hand und eine Karte mit der anderen heraus.
    Tamitore nahm das Buch entgegen und blätterte darin herum. Dann begannen die Beiden wieder zu diskutieren. Schließlich schienen sie sich auf irgendetwas zu einigen, sie schüttelten einander die Hand und Dorin schickte sich an, die Bibliothek wieder zu verlassen – ohne die Kiste.
    „Dorin“, flüsterte Maja, als er an ihrem Regal vorbeiging, streckte die Hand aus und zog ihn zu sich.
    „Maja!“, rief er, „meine Güte, hast du mich erschreckt. Warum trägst du die Kleidung der Libellen?“
    „Pscht“, machte Maja. „Weil ich eine bin. Und du darfst mich nicht Maja nennen, die denken alle, ich heiße Lilia.“
    Dorin runzelte die Stirn. „Wissen die Kamiraen davon?“, fragte er.
    „Ja, natürlich. Aber du darfst es niemandem sagen“, flüsterte sie. „Was machst du hier? Verkaufst du deine Bücher?“
    „Nein, nein.“ Er lachte und sah sich dann erschrocken um, doch niemand war in der Nähe. „Meine Schätzchen würde ich niemals verkaufen. Ich möchte eine Stelle hier als Bibliothekar. Ich muss zugeben, das war schon immer mein Traum. Aber sie wollen hier keine neuen Bibliothekare, schon gar keine, die gerade erst in die Stadt gekommen sind, also habe ich mir gedacht, ich könnte sie vielleicht mit den Büchern ein wenig bestechen.“
    „Und?“, fragte Maja, „hat es geklappt?“
    „Ja, aber sie will alle Bücher. Ich habe gesagt, sie kann sie haben, solange ich hier arbeite, aber wenn ich gehe, nehme ich sie wieder mit.“
    „Aha“, sagte Maja. Das war clever. Sie betrachtete Dorin von Kopf bis Fuß. Er sah zufrieden aus.
    „Willst du mir helfen, sie zu holen?“, fragte er sie.
    Maja schüttelte den Kopf. „Ich kann gerade nicht, ich muss mich bei Rasha melden.“
    „Der Rothaarigen?“, fragte Dorin. „Ich frage sie, ob sie dich für einige Zeit entbehren kann. Wenn du mir hilfst, tust du ja schließlich auch was für die Bibliothek.“
    Rasha hatte nichts dagegen und so half Maja den ganzen Morgen Dorin, bis ihre Arme vom Schleppen der Bücher wehtaten. Währenddessen unterhielten sie sich über alle möglichen Dinge, ganz wie in alten Zeiten. Maja musste Dorin allerdings immer wieder daran erinnern, sie Lilia zu nennen.
    „Und wie geht’s Karim und Jinna?“, fragte er irgendwann.
    „Keine Ahnung, ich habe sie nicht mehr gesehen, seit ich eine Libelle bin. Aber davor war ich bei ihnen. Sie haben ein tolles Haus und ihre Mutter will vielleicht wieder weben.“
    „Das ist schön“, sagte Dorin. „Weißt du was? Ich finde, du musst mir unbedingt mal die Geschichte mit dir und den beiden und Andraya erzählen. Ich höre hier die wildesten Gerüchte darüber.“
    „Vielleicht demnächst mal“, sagte Maja. Sie hatte eigentlich keine Lust, davon zu reden.

    Am Nachmittag drückte Sonkon Maja einen Besen in die Hand und schickte sie auf den Hof zum Fegen. Maja maulte ein wenig, weil ihr jetzt schon vom Bücherschleppen alles wehtat. Aber als sie Sonkons Miene sah, verstummte sie augenblicklich. Er konnte Maulerei auf den Tod nicht ausstehen. Also nahm sie den Besen und machte sich an die Arbeit.
    Obwohl Frost den Boden und die Mauern zierte, war Maja bald so warm, dass sie ihre Jacke auszog. Erschöpft stützte sie sich auf den Besenstiel.
    „Hey Lilia“, rief plötzlich jemand hinter ihr. Maja drehte sich um. Ein dunkelblonder Junge mit einem strahlenden Lächeln kam auf sie zu. Es war Euen, der Junge mit dem sie Firken geschnitten hatte. Er trug einen filzartigen, braunen Umhang und in der Hand hielt er eine Orange.
    „Hallo Euen“, sagte Maja. „Was machst du hier?“
    „Ich habe frei. Und ich habe mir eine Orange gekauft, bekomme sie aber nicht geschält. Wollte in die Küche gehen und mir ein Messer leihen.“
    „So viel Umstand für eine Orange?“, fragte Maja. „Warum benutzt du nicht einen Stein oder so?“
    Er kratzte sich verlegen am Ohr. „Tja, ich weiß nicht. Ich nehme an, ich hatte einfach Lust auf einen kleinen Spaziergang, da kam mir die Ausrede ganz Recht.“
    „Ich brauche keine Ausreden, um spazieren zu gehen.“
    Euen grinste und steckte die Orange in seine Tasche. „Du scheinst dich hier ja ganz schön abzurackern“, stellte er fest.
    „Es ist mühsam“, bestätigte Maja ihm und stützte sich auf dem Besen ab. „Heute kriege ich irgendwie immer die anstrengenden Aufgaben. Den ganzen Morgen habe ich schon Bücher geschleppt.“
    „Ach stimmt, du bist ja so oft in der Bibliothek. Aber sei froh, dass wir Winter haben. Wäre Sommer, dann müsstest du hier jetzt noch das Unkraut zwischen den Fugen wegkratzen.“ Maja sah über den Platz. Sie standen nicht im größten Hof des Hauptquartiers, aber es war sicher kein Vergnügen, Unkraut zwischen den Pflastersteinen herauszuzupfen. „Aber sag mal“, fuhr Euen fort, „was hast du getan, dass du all das alleine machen musst?“
    „Gar nichts“, sagte Maja.
    „Soll ich dir helfen?“, fragte der Junge plötzlich.
    Maja sah ihn überrascht an. „Ach lass mal“, sagte sie dann, „du hast doch frei. Außerdem soll ich es bestimmt alleine machen.“
    Euen nahm eine lässige Haltung an. „Ich helfe dir. Die Arbeit muss gemacht werden, ob nun von einer Person oder von zweien. Außerdem sehen die es hier gerne, wenn wir uns gegenseitig unterstützen. Vielleicht kann ich mich ja bei irgendjemandem einschleimen.“ Er lachte. Er meinte das Letzte nicht ernst, er konnte Maja nur nicht länger alleine schuften sehen.
    „Aber du brauchst einen Besen.“
    „Keine Sorge. Ich weiß, wo ich den kriege. Aber bevor ich gehe … darf ich dich noch etwas fragen?“ Er wirkte ganz aufgeregt.
    Maja sah ihn lachend an. Sie fand den Jungen irgendwie charmant. Vielleicht war es die Art, wie er sich bewegte, oder wie er sprach. Er ließ ihr das Herz ein wenig leichter werden. „Frag doch einfach“, sagte sie.
    „Hast du Lust mit mir heute Abend Essen zu gehen?“, fragte er.
    Maja starrte ihn verblüfft an. „Ähm“, sagte sie, „von mir aus gerne.“
    „Klasse“, sagte Euen mit leuchtenden Augen. „Um acht Uhr dann, am Eingang, okay?“
    „Wie, wir gehen nicht in die Kantine?“
    „Ach Quatsch. Wir gehen in die Stadt. Ich geb es dir auch aus, wenn du möchtest.“
    „Nein, nein“, sagte Maja. Sie hatte noch genug Geld. Hoffte sie jedenfalls, so ganz sicher war sie sich nicht, wie viel hier ein Essen kostete.
    „Du willst nicht mit?“, fragte Euen, der ihr 'Nein' falsch verstanden hatte.
    „Doch“, sagte Maja. „Ich komme sehr gerne mit.“
    „Fantastisch.“ Er strahlte. „Und jetzt hole ich mir einen Besen und dann helfe ich dir“, verkündete er und ging mit federleichten Schritten davon.
    Maja sah ihm verwundert nach. Sie mochte ihn wirklich. Und sie fand es ein wenig schade, dass sie ihm nur ihren falschen Namen verraten durfte.
    Euen war innerhalb weniger Minuten zurück und brachte einen ziemlich zerfledderten, aber noch tauglichen Besen mit. Mit seiner Hilfe ging die Arbeit noch mal so schnell und Maja konnte endlich etwas weniger anstrengende Aufgaben erledigen.

    Einmal editiert, zuletzt von Dinteyra (17. Mai 2015 um 14:53)

  • Rasha hatte nichts dagegen und so half Maja den ganzen Morgen Dorin, bis ihre Arme vom Schleppen der Bücher ganz wehtaten.

    ich weiß nicht, irgendwie finde ich, dass "ganz" in Kompnination mit "wehtun" nicht passt.

    Oh wie süß :love: Da hat Euen wohl ein Auge auf Maja geworfen. Und charmant wie er ist, lädt er sie auch gleich zum Essen ein, bringt sie dadurch sogar ein wenig in Verlegenheit. Zudem schien es mir, dass die Situation Maja etwas unvorbereitet traf.
    Super rübergebracht :thumbup: