Gefangen in der leeren Welt

Es gibt 131 Antworten in diesem Thema, welches 39.998 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. Juli 2016 um 18:18) ist von Dinteyra.

  • Zitat von Ameko

    Das alles konnte doch gar kein Ernst sein, fand Finn.

    Das fand Finn kannst du meiner Meinung nach an der Stelle auch weglassen, irgendwie kommt es mir so unpassend vor.

    Ansonsten ist mir nichts aufgefallen, ausser der Tatsache, dass deine Geschichte fantastisch ist! Wirklich, ich freu mich richtig auf ein nächstes Kapitel ^^


    "Seit Urzeiten ist Fantasy das beliebteste aller Genre. Fantasy-Autoren der zweiten großen Welle wie Johannes, Lukas, Markus und Mel Gibson haben zum Beispiel selbst heute noch fanatische Fans, die ganze Passagen auswendig kennen und sich regelmäßig in mittelalterlichen Gebäuden zu Conventions treffen, bei denen sie sich gegenseitig ihre Lieblingsstellen vorlesen und absurde Rituale aus den Büchern nachspielen. Totale Nerds.
    (Anmerkung des Kängurus)"

  • Hey @Ameko
    hab mich auch mal an deine Story gewagt, auch wenn da jetzt schon seit einiger Zeit nichts mehr gekommen ist..
    Egal, ich hoffe einfach ich kann dich dazu anregen weiter zu schreiben :D

    Prinzipiell gefällt mir die Story sehr gut. Klar, hin und wieder ein paar Macken, das wurd aber schon aufgezählt.
    Mich persönlich "stört" eigentlich nur folgendes:

    Spoiler anzeigen

    Vor allem im zweiten Kapitel versuchst du Finn mit seinen "Körpermerkmalen" zu beschreiben (Beispiel: "Der Brünette").
    Auch wenn es gut ist, dass du Wiederholungen mit ständigem "er" und "Finn" vermeidest, diese Beschreibungen erscheinen manchmal sehr erzwungen und machen ein wenig die Stimmung kaputt :(


    EDIT: Ach ja, und noch etwas:

    Spoiler anzeigen

    Zuerst einmal befand er sich mitten an einem Strand, möglicherweise in der Karibik. Wellen schwappten nur in einigen Metern Entfernung über den Sand, Möwen kreischten und eine Meeresbrise strich über die Umgebung. In der anderen Richtung erkannte Finn einen Mischwald und vereinzelte Grasbüschel, das hinter den Dünen ansetzte. Alles schien friedlich. Nirgendwo gab es den Hinweis auf ein Schiffsunglück oder Unfälle jeglicher Art.

    Ich will ja nicht meckern, aber an der Stelle im 1. Kapitel kennt Finn doch seinen Namen noch gar nicht :o

    Ansonsten: Wunderbar solide Story, ich hoffe inständig, dass du noch mehr dazu schreiben wirst :)


    Cheers,

    Jack C. Moon

  • Hey @Jack C. Moon :)

    Danke vielmals für deine Rückmeldung. Sie gibt mir tatsächlich Motivation, mich an den nächsten Teil zu setzen, der aufgrund von Zeitmangel außen vor gelassen wurde. Dafür ist mir seit dieser Woche wieder mehr Freizeit gegönnt, deshalb wird spätestens am Wochenende etwas Neues kommen. ^^

    Vielen Dank auch für deine Meinung zu den Beschreibungen. Ich verstehe, was du meinst, da selbst ich solche Anreden weniger schön finde. Ich wollte bloß Wiederholungen vermeiden, aber ich werde darüber nachdenken, so etwas ganz rauszulassen. Habe wegen dem Thema neulich in verschiedenen Büchern geblättert und gemerkt, dass meist dort die Autoren auch gut ohne auskommen.

    Ups, das mit dem Namen war selbstverständlich unbeabsichtigt. Ist mir wohl beim letzten Korrigieren dazwischen gerutscht. :blush:

    LG, Ameko

    „Nie wieder!“, sagt der Verstand.
    „Jederzeit!“, sagt die Sehnsucht.
    „Unmöglich!“, sagt die Tatsache.
    „Versuch es“, flüstert der Traum.

  • Hallo! ^^' Ja, mich gibt es auch noch. Ich finde es selbst schade, erst so verspätet einen neuen Teil zu posten, aber ich habe es nicht eher geschafft, etwas Vernünftiges aufs Blatt zu bringen ... und das, obwohl der Plot weitestgehend feststeht. Ich hoffe, das bessert sich schnell wieder und ihr wisst noch so ungefähr, worum es geht, wenn ihr weiterlesen wollt.
    Wie immer bin ich für alles offen. :)
    - Ameko

    PS: Ich habe in einem vorherigen Post mal gesagt, beim nächsten wird darauf eingegangen, was die eigentliche Handlung betrifft. Das wird nun wegen der Länge aufs nächste Update verschoben. :blush:

    Kapitel 3


    Niara musste sich stark beherrschen, auf dem Weg nicht mit allem Möglichen auf Finn einzureden. Am besten eines nach dem anderen und nicht zu aufdringlich klingen, ansonsten dachte Finn womöglich nur, er könnte ihr doch nicht trauen. Dass sie zu ihm sofort schnippisch gewesen war, bereute sie gewissermaßen, aber entschuldigen kam nicht infrage. Vielleicht reichte es, wenn sie sich bemühte, Finn ab jetzt so gut es ging ernst zu nehmen und einige Kommentare zu unterlassen.
    »Finn, denkst du eigentlich, wir sind die Einzigen mit diesem Schicksal?«, fragte Niara nach einigen Minuten. Ihre anfängliche Neugier zurückerlangt linste sie zu ihrem Begleiter. Über diese Frage grübelte sie schon die ganze Zeit. »Ich meine, schließlich dachte ich zuerst auch, niemanden wie dich zu treffen ... Was, wenn es noch mehr von uns da draußen gibt?«
    »Habe ich auch schon überlegt. Wollen wir vielleicht mal rufen?«
    »Nee, das schreckt eher ab«, fand Niara. »Ich wäre auch nicht aus dem Nichts auf dich zugerannt.«
    »Dann eben nicht.« Am liebsten hätte Finn trotzdem gerufen, dachte nämlich nicht daran, dass alle wie seine Begleiterin reagieren würden. Hätte er Jemandes Stimme vernommen, wäre er leichtsinnig dem Rufen entgegengelaufen, denn alles war besser, als unwissend und allein durch einen Wald zu streifen.
    »Aber dennoch wette ich mit dir, dass wir nicht nur zu zweit sind«, sagte Niara entschlossen und pustete eine Strähne aus dem Gesicht, die sich aus ihrem Zopf befreit hatte, nur, um kurz danach genervt das Zopfgummi zu lösen und ihre Haare erneut zu binden. Bei der nächsten Gelegenheit würde sie sich eine Kurzhaarfrisur schneiden, wenn das so weiterginge. Die Frage, wie sie es jemals geschafft hatte, ihre lästigen Haare bis über die Schulter wachsen zu lassen, tauchte immer wieder auf. Jungen mussten es mit ihren kurzen Haaren viel einfacher haben. Finn hingegen sah so aus, als hätte er sich mit seiner Frisur Mühe gegeben, denn durch die Strähnen hindurch zu blinzeln, konnte sich Niara nicht vorstellen.
    »Das werden wir aber nur erfahren, wenn die anderen ebenfalls auf dem Weg zur Mitte der Insel sind.« Nach dieser Aussage blieb Finn stehen, um sich einmal umzusehen. Sein schlechter Orientierungssinn verschwieg ihm, ob er in diesem Abschnitt Wald schon einmal gewesen war oder nicht. Für ihn sah alles gleich aus. »Bist du sicher, dass wir noch richtig laufen, Niara?«
    »Na ja, aber mehr als nach Norden und weiter weg vom Strand zu laufen, kann ich leider auch nicht vorschlagen. Zu hoffen ist, dass diese Plattform, von der gesprochen wird, auffällig genug ist.«
    Finn entgegnete nichts mehr, sondern nickte nur leicht.


    Letztendlich liefen sie eine gute halbe Stunde, wenn ihr Zeitgefühl Niara nicht täuschte. Die Insel, deren meiste Fläche vom Mischwald bedeckt schien, erschien größer als erwartet. Dennoch wurden die Bäume zunehmend weniger, bis Niara und Finn zwischen den vereinzelten Stämmen eine leere Fläche auf dem Boden ausmachen konnten.
    »Dort muss es sein«, stieß Niara aus, aufgeregt darüber, ob sie tatsächlich das erwartete, was die Nachricht offenbarte.
    »War ja gar nicht so schwer, diese Plattform zu finden«, entgegnete Finn mit einem erleichterten Lächeln. Für ihn stand bereits fest, dass es der Platz sein musste, von dem der Zettel sprach.
    In der Landschaft wirkte die Fläche aus weißem Beton, die vielleicht sechs Meter in Länge und Breite umfasste, vollkommen fehl. Doch weder Finn, noch Niara bekamen lange Zeit, sich gründlich umzusehen.
    »Da ist jemand«, zischte Niara Finn mit vorgehaltener Hand zu, um nicht womöglich gehört zu werden. Nun entdeckte auch Finn die Gestalt, die ihnen den Rücken zugekehrt mit angezogenen Beinen am hinteren Rand der Plattform saß. Auf dem dunkelgrauen Oberteil war deutlich der Name Taron zu lesen. Niaras Herz schlug schneller, denn das konnte nur eines bedeuten.
    »Hey, du!« Ganz entgegen ihrer ersten Intuition, still zu bleiben, sprach sie den Fremden nun bewusst an, während sie den ersten Schritt auf den Beton setzte. Aufgrund ihrer dicken Sohlen spürte sie keinen Unterschied zur Festigkeit der Erde.
    Finn lief in einem kleinen Abstand hinter ihr, denjenigen, der scheinbar Taron hieß, nicht aus den Augen lassend. Sich umzudrehen hielt dieser trotz Niaras deutlichem Rufen anscheinend nicht für nötig.
    Inzwischen war Niara dem Fremden näher gekommen, doch anstatt um ihn herumzulaufen, blieb sie hinter ihm stehen. »He, ich rede mit dir«, setzte sie erneut an und verschränkte die Arme. Und tatsächlich; diesmal bekam sie ihre Aufmerksamkeit, denn der Angesprochene warf einen Blick über seine Schulter. Einen erstaunlich eisigen Blick, der Niara zum Verstummen und Finn zum ungläubigen Glotzen brachte. Nur wenige Sekunden danach sprang Taron auf die Beine und stand die Hände in tiefen Taschen vergraben vor ihnen. In Niara wandelten sich Neugier über einen neu gewonnenen Kameraden in kalte Vorurteile um. Der harte Ausdruck in seinen dunklen Augen, die kurz geschorenen Haare, mehrfach gepiercten Ohren, groben Gesichtszüge und vor allem die unzähligen Tattoos an beiden Armen waren ihr auf gewisse Weise unangenehm. Dennoch gab es ihr Zuversicht, eine Uhr wie Finn und sie an seinem Handgelenk zu erkennen.
    »Was wollt ihr?« Tarons Stimme war rau wie Schmirgelpapier.
    »Wahrscheinlich das Gleiche, das du willst«, entgegnete Niara. »Erfahren, wie wir hierher gekommen sind.« Sie zweifelte gar nicht daran, dass Taron ein anderes Schicksal als sie ereilt hatte, da allein seine Anwesenheit, die Uhr und der Name auf seiner Kleidung viel verrieten.
    Taron schwieg einen Moment, ehe er brummte: »Ich schätzte, ihr seid auch bloß der Aufforderung auf der Uhr gefolgt?«
    Niara nickte und Finn fügte ein bestätigendes »Ja« hinzu. Damit schien der knappe Wortwechsel bereits beendet, denn Taron wirkte, als wäre damit alles geklärt. Ohne einen weiteren Kommentar ließ er sich wieder auf dem harten Beton nieder, drehte den anderen den Rücken zu und nahm im Schneidersitz eine wartende Pose ein.
    »Ich weiß nicht, was ich von dem halten soll«, flüsterte Niara Finn zu. Plötzlich war sie unendlich froh, ihn getroffen zu haben.
    »Lassen wir ihn erst mal in Ruhe«, schlug Finn im ebenfalls gesenkten Tonfall vor.
    »Okay.«
    Weil Niara mittlerweile davon überzeugt war, dass noch mehr Personen eintreffen würden, blieb es ihr egal, nichts über Taron zu erfahren. An einen Randplatz setzte sie sich ebenfalls hin und zog den Zettel aus ihrer Hosentasche. Das Überlebe! war bestimmt nur eine Botschaft, sie zu verwundern, um ihnen Angst zu machen. Sie hielt den Zettel gegen das Licht, mit dem Hintergedanken, eine versteckte Botschaft zu entdecken, da sie inzwischen alles für möglich hielt, doch erkennen tat sie bis auf das bereits bekannte Wort nichts. Als sie zurück auf ihre Uhr sah, war die Aufforderung verschwunden. Nur der beständig niedriger werdende Timer war zurückgeblieben und Niara wurde die ungute Ahnung nicht los, beobachtet zu werden.
    »Ich hab dir doch gesagt, da sind noch andere!« Durch den Klang einer neuen, bisher unbekannten männlichen Stimme wurde Niara aus ihren Gedanken gerissen. Sofort stand sie wieder, den Zettel hastig in einer ihrer Hosentaschen verstauend. Aus der entgegengesetzten Richtung, von der Finn und sie gekommen waren, zeigten sich ihnen zwei neue Gestalten. Der, der eben ziemlich laut mit seiner Begleiterin gesprochen hatte, winkte Niara und Finn mit einem breiten Grinsen zu und verschnellerte die letzten Meter seine Schritte. Das Mädchen wirkte schüchterner, blieb still und sah sich unruhig um. Bei ihr entdeckte Niara den Namen eher: über einer 07 auf ihrem Top standen die Buchstaben Xii.
    Finn war zu Niara getreten und er musste zugeben, dass ihr ein Stein vom Herzen fiel, als er in das freundliche Gesicht des Blonden blickte, der zu ihnen trat. Seinen Namen konnte er auf die Schnelle nicht auf dessen Kleidung lesen, doch das war nicht nötig.
    »Na, ähm ... Finn und Niara, ich bin Kirian.« Taron schenkte der Neuankömmling erst gar keinen Blick, sah stattdessen zu Xii, die schüchtern neben ihm stand und mit ihren Fingern spielte.
    »Hi!«, sagte Finn mit einem Lächeln, während Niara stumm blieb und Xii betrachtete, die deshalb ebenfalls vorsichtig lächelte. »Ich bin Xii.«
    »Seid ihr beiden schon lange hier?«, fragte Kirian sofort, offensichtlich auch annehmend, dass es nur ein Grund geben könnte, weshalb sie sich hier trafen.
    »Erst ein paar Minuten«, sagte Finn.
    »Und was ist mit dem da?« Kirian deutete auf Taron, der ihnen stur den Rücken zugekehrt den Wald vor sich fixierte.
    Nun zuckte Niara mit den Schultern. »Der hält wohl nichts davon, mit uns zu sprechen, aber er war schon da, als wir angekommen sind.« Für den kurzen Moment vergaß Niara sogar ihre Angst vor Erleichterung darüber, dass es mehr von ihnen gab.
    »Na dann«, erwiderte Kirian. »Ihr beiden seid also auch zusammen gekommen?«
    »Ja.« Niara hörte auf, Xii anzustarren, denn der Kleineren war es sichtlich unangenehm, betrachtet zu werden, so nervös, wie sie mit den Beinen wippte und an den unterem Rand ihres Tops fummelte.
    »Ich habe Xii auf halber Strecke getroffen, nachdem ich die Botschaft auf diesem Uhr-ähnlichen Ding entdeckt habe. Ich nehme an, ihr habt so 'nen Timer auch?«
    »Klar, sonst wären wir bestimmt nicht hier«, sagte Niara und zeigte zur Bestätigung ihre Hand hoch.
    Kirian zuckte mit den Schultern. »Nachfragen schadet nicht. Jedenfalls dachte ich anfangs, als ich hier aufgewacht bin, jemand wolle mich verarschen. Dabei muss ich zugeben, dass mir das irgendwie lieber gewesen wäre, als unter ätzenden Gedächtnislücken zu leiden und auf andere zu treffen, denen es genauso geht.«
    »So habe ich mich auch gefühlt«, meldete sich Finn zu Wort, der sich mit Kirians offener und sympathischer Art sofort anfreunden konnte. »Aber es wird schon eine Rätsels Lösung geben, jetzt sind wir ja am richtigen Ort.«
    »Jupp«, nickte Kirian. »Und jetzt, wo ich euch getroffen habe, denke ich irgendwie, es kommen noch mehr Leute.«
    »Möglich.« Niara sah sich nochmals komplett um, bevor sie vorschlug: »Dann lasst uns noch ein bisschen austauschen, bis hier etwas passiert oder andere auftauchen.«

    „Nie wieder!“, sagt der Verstand.
    „Jederzeit!“, sagt die Sehnsucht.
    „Unmöglich!“, sagt die Tatsache.
    „Versuch es“, flüstert der Traum.

    5 Mal editiert, zuletzt von Ameko (12. August 2015 um 23:55)

  • Hellööö~
    Tjaa, da bin ich wieder und kommentiere erneut deine Werke ^w^ Bis jetzt gefällt mir diese Geschichte schon echt gut *lässt keine Gelegenheit aus, dir das zu sagen ;P* und auch dieses Kappi war echt toll :3 Neue Chaas sich vorgekommen, juchuuu~ Ich muss sagen, dass ich diesen Kirian echt gut leiden kann =w=

    Es gibt aber (natürlich) auch ein paar Dinge, die mir aufgefallen sind, die noch zu verbessern sind (alles bloß optional und meine eigene Meinung, musst ja nich auf die Irre hören ;D)

    Spoiler anzeigen

    Am liebsten hätte Finn trotzdem gerufen, er dachte nämlich nicht daran wirklich, dass alle wie seine Begleiterin reagieren würden.

    Andere Möglichkeit: er dachte nämlich wirklich nicht, dass alle wie seine Begleiterin reagieren würden.

    Letztendlich liefen sie eine gute halbe Stunde, wenn ihr Niaras Zeitgefühl Niara sie nicht täuschte.

    Klingt in meinen Ohren einfach richtiger. Punkt. ._____.

    Kirian deutete auf Taron, der ihnen stur den Rücken zugekehrt den Wald vor ihm sich fixierte.


    "Seit Urzeiten ist Fantasy das beliebteste aller Genre. Fantasy-Autoren der zweiten großen Welle wie Johannes, Lukas, Markus und Mel Gibson haben zum Beispiel selbst heute noch fanatische Fans, die ganze Passagen auswendig kennen und sich regelmäßig in mittelalterlichen Gebäuden zu Conventions treffen, bei denen sie sich gegenseitig ihre Lieblingsstellen vorlesen und absurde Rituale aus den Büchern nachspielen. Totale Nerds.
    (Anmerkung des Kängurus)"

  • Finn hingegen sah so aus, als hätte er sich mit seiner Frisur Mühe gegeben, denn durch die Strähnen hindurch zu blinzeln, konnte sich Niara nicht vorstellen.

    Ich hab den Satz jetzt mehrmals gelesen, aber ich hab keine Ahnung, was er mir sagen soll ?(

    Die Insel, deren meiste Fläche vom Mischwald bedeckt schien, erschien größer als erwartet.

    ja, das schöne Verb "scheinen" :rolleyes: So doppelt hintereinander liest sich das merkwürdig.

    Hmm, ich bin ja gespannt, was hinter dem Ganzen steht. Irgendwas wird ja passieren, wenn alle eingetroffen sind. Hoffentlich fordert niemand, dass sich die Teens alle gegenseitig töten, oder sie in andereartigen Wettkämpfen zu Feinden werden lässt - denn das ist bis jetzt meine stärkste Vermutung.

  • Hey und danke an euch. ^^

    @Alopex Lagopus
    Zum ersten Satz: Damit wollte ich bloß mitteilen, dass Niara findet, Finn habe eine unpraktische Frisur. :D Von wegen Aussehen vor Bequemlichkeit.
    Aber da du recht hast und es seltsam formuliert ist, werde ich da nochmal umdenken. ^^

    Oh ja, scheinen ... Habe mir schon notiert, das weniger zu verwenden, und dann so was. >_>

    Hehe ... Du wirst sehen.

    @Jack C. Moon
    Um nicht nochmals eine neue Antwort zu beginnen, schreibe ich einfach hier.

    Yay, freut mich, dass du so denkst. :)

    Oh, Kingdom Hearts? Das hätte ich jetzt nicht erwartet. :D Interessant, wie das andere sehen. Und danke vielmals für dein Lob.
    Aber mal sehen, ob du immer noch daran denken musst, wenn die Story erst mal ihren Lauf nimmt. xD

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    2 Mal editiert, zuletzt von Ameko (23. Juli 2015 um 15:38)

  • Oh, endlich ein neuer Teil, super :D

    Gemeckert haben die anderen ja schon, also muss ich da gar nichts großartig mehr zu verlieren :D
    Finds ehrlich gesagt nicht schlimm dass die "Erklärung" noch ein bisschen auf sich warten lässt, find das eig immer ganz gut wenn die Story nicht nur von einem Fixpunkt zum nächsten wandert, sondern sich auch einfach mal etwas entwickeln kann :)
    Von daher ein super Teil, freu mich auf den nächsten.

    Irgendwie stell ich mir die Leute in der Story die ganze Zeit vor wie die Charaktere aus Kingdom Hearts :o Irgendwie passt das Ambiente einfach total dazu, also dafür nochmal ein großer Pluspunkt :thumbup:


    Cheers,

    Jack C. Moon

  • Auch ich wollte mich nun einmal zu Wort melden.
    Interessante Story, ich bin gespannt in welche Richtung es noch laufen wird.

    »Finn, denkst du eigentlich, wir sind die Einzigen mit diesem Schicksal?«, fragte Niara nach einigen Minuten. Ihre anfängliche Neugier zurückerlangt, spickte sie zu ihrem Begleiter.

    Ich schätzte es war nur ein schreibfehler, aber ich bin, als ich das letzte Kapitel gelesen habe ziemlich drüber gestolpert. ;)

    2. Dadurch das ich alles in eins Gelesen hatte, ist mir aufgefallen, das du im letzten Kapitel nicht aus Finns, sondern aus Niaras Sichtschreibst. War das Beabsichtigt? Zwischendurch macht es für mich den eindruck, das du die Sichweise veränderst, was nicht aber nicht wild ist. :P

    Ich bin gespannt was als nächstes passiert.

  • @Gaya

    Vielen Dank an deine Rückmeldung :) Freut mich, dass es dir soweit gefällt.

    Der Perspektivenwechsel war beabsichtigt. ^^ Auch wenn es anfangs den Eindruck erwecken könnte, dass Finn der Protagonist ist, wird es nun immer wieder Wechsel der Sicht geben. Und das dann auch nicht grundlos, wie man vielleicht bald feststellen könnte. ;D

    LG, Ameko

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  • Wichtig: Es fand eine kleine Änderung statt, die ich in den vorherigen Kapiteln bereits angewendet habe ... und zwar steht die Aufforderung, die Plattform aufzusuchen, nicht mehr auf dem Zettel, sondern auf einer speziellen "Uhr", die die Personen am Handgelenk tragen. Diese ähnelt vom Aussehen her einer gewöhnlichen Armbanduhr (Lederband, rundes Zifferblatt), nur ist es kein normales Zifferblatt. Auf diesem befinden sich nämlich ein Timer mit rot leuchtenden Zahlen, der mit jeder Sekunde niedriger wird, und darunter in derselben Farbe die Aufforderung, die allerdings wieder verschwindet, als Niara und Finn bei der Plattform ankommen. Im ersten Kapitel zeigt der Timer bei Finn 07:12:36 an.
    Der Zettel existiert jedoch noch. Auf diesem befindet sich halt nur das Überlebe!.
    So, ich hoffe, das ist soweit klar. Und ich entschuldige mich, dass das erst jetzt kommt. :/


    Das Seltsame an ihrer Lage war, wie wenig und unsicher sie miteinander redeten, wenngleich es so viel zu sagen gab. Am meisten erzählte wohl Kirian, ob es darum ging, dass er optimistisch blieb, vorhin ein ihm unbekanntes Tier gesehen hatte oder seine Klamotten mochte, obwohl er sie sich nicht ausgesucht hatte. Am meisten erstaunte es Niara, wie viel er von dem, was er noch wusste, berichten konnte. Kirian schwärmte für Comics und Actionfilme, worauf er sehr ausführlich eingehen konnte. Niara konnte zwar sagen, dass sie Literatur liebte und einige Werke nennen, doch das war es bereits. Ihr wollte nicht ins Gedächtnis kommen, weshalb sie bestimmte Bücher mochte, geschweige denn, worum es darin überhaupt ging. Das war es wohl, was sie am meisten zu schaffen machte: nicht zu wissen, wer wie genau war.
    Um sich von dem Gedanken abzulenken, blieb sie meist stumm und beobachtete die anderen. Vielleicht würde es ihr später hilfreich sein, prägte sie sich kleine Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen der anderen ein. Eine Weile betrachtete sie Kirian. Er kam bestimmt gut bei Mädchen an, mit seiner netten Art und gutem Aussehen. Niara musste selbst zugeben, dass er ihr äußerlich gefiel, mit seinen hohen Wangenknochen, blauen Augen und gut gebautem Körper, soweit sie das ausmachen konnte. Aber er erzählte und lachte ihr eindeutig zu viel und wirkte mit seinem Tick, sich zwischendurch immer wieder durch die blonden Strähnen zu streichen, leicht eingebildet. Da war ihr Finns Gefasstheit lieber.
    Xii zog Niaras Interesse deshalb auf sich, da sie nichts sagte und den Anschein erweckte, als fühle sie sich in der Gesellschaft unwohl. Die Hände in den Schoß gelegt sah sie sich nur um, doch bei Blickkontakt fixierte sie den Boden. Irgendwann gab Niara ihrer Neugierde nach und unterbrach Kirian, der darüber philosophierte, was es mit dem Armband auf sich hatte, das er trug.
    »Erzähl doch mal etwas über dich, Xii.«
    Die Antwort kam schnell, allerdings zaghaft und leise. »Was denn?«
    »Irgendwas, an das du dich erinnerst«, meinte Niara. »Nimm dir ein Beispiel an Kirian, der muss Labern echt gelernt haben.«
    »Ich finde bloß, dass es die Stimmung auflockert, wenn wir uns hier nicht anschweigen«, verteidigte sich Kirian. »Und du hast ja fast nichts gesagt.«
    »Habe davor schon genug mit Finn geredet.«
    Kirian warf ihr einen Blick zu, der eindeutig sagte, dass das keine Erklärung war, doch daraus machte sich Niara nichts und wandte sich wieder Xii zu. »Wie alt bist du?«, fragte sie, um ihr ein bisschen zu helfen, nicht weiterhin außen vor gelassen zu werden.
    »Siebzehn.«
    »Oh, ich hab dich jünger eingeschätzt«, gab Niara ehrlich zu, doch als sie merkte, dass es Xii falsch aufnahm, ergänzte sie: »War nicht böse gemeint.«
    »Schon gut ... Du bist nicht die erste, die das sagt.« Nach diesem Ausspruch vermutete Niara, selbst Xii habe mehr Erinnerungen als sie, wenn sie etwas Derartiges behaupten konnte.
    »Macht doch nix, das hat auch seine Vorteile!«, fiel Kirian mit einem aufmunternden Lächeln dazwischen. »Bei einigen Veranstaltungen kommst du billiger rein und in ein paar Jahren bist du froh, nicht wie dreißig auszusehen!«
    Niara sah ihn abschätzig an. »Ist dreißig etwa alt für dich?«
    »Irgendwie schon. Mein Vater hat immer gesagt, ab dreißig geht es bergab.« Er lachte, doch als er aufhörte, herrschte eine plötzliche Stille. Unterbrochen wurde sie von Niara.
    »Du kannst dich an deinen Vater erinnern? Da kann man ja schon neidisch werden ... Oder hoffen, dass nicht nur deine Erinnerungen so schnell zurückkehren.«
    »Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, warum ich das gesagt habe«, erwiderte Kirian über seinen eigenen Ausspruch verblüfft. »Das ist mir irgendwie spontan eingefallen, dabei weiß ich sonst nichts über meinen Vater, nicht mal sein Aussehen.«
    Fast machte es den Eindruck, Xii wolle etwas sagen, doch Blicke mochte sie nicht, so viel stand fest. Als Niara und Finn sie anblickten, machte sie ihren Mund wieder zu. Da Niara sie zu nichts drängen wollte, beschloss sie, wieder das Wort zu übernehmen.
    »Langsam mache ich mir echt Sorgen«, seufzte sie, »was uns wohl für ein Mittel verabreicht wurde, das anscheinend präzise Erinnerungen verbannt.«
    »Wow, du meinst, uns wurde eine Droge verabreicht?«
    »Warum so überrascht?« Niara ließ ihre Stimme so klingen, als wäre alles vollkommen offensichtlich und Kirians Satz lächerlich. »Was denkst du denn sonst, wäre eine realistische Erklärung?«
    Kirian zuckte mit den Achseln und Niara brummte: »Siehste.« Doch damit schien es nicht genug, denn der Blonde grinste breit über einen Einfall.
    »Ah, doch, ich hab noch 'ne Idee. Vielleicht haben wir gar keine anderen Erinnerungen, weil es keine gibt, wir nie welche hatten! Weil wir bloß Roboter sind, erschaffen zum Zwecke der Wissenschaft und verwickelt in das erste Experiment, und zwar-«
    »Sag mal, hast du zu viele Science-Fiction-Romane gelesen?«, unterbrach ihn Niara und verdrehte genervt die Augen. »So ein selten dämlicher Quatsch.«
    »Ich lese keine Bücher«, stellte Kirian klar. »Ich lese nur Comics und schaue Filme.«
    »Jaaaa, tut mir leid, dann halt bekloppte Science-Fiction-Comics und Filme reingezogen. Besser?«
    »Besser.«
    »Gut«, lächelte Niara gekünstelt.
    Xii blieb weiterhin bei beobachten und Finn hatte beim letzten Gespräch gar nicht mehr zugehört. Eine Bewegung hinter einer großen Eiche zu seiner Rechten lenkte all seine Aufmerksamkeit auf sich. Er war sich sicher, jemanden gesehen zu haben, der kurzzeitig dahinter hervor gelugt hatte. Oder war es ein Tier gewesen? Aus Intuition entschied sich Finn, auf Nummer sicher zu gehen, und tippte nach Aufmerksamkeit verlangend an Niaras Schulter.
    »Sieh mal, ich glaube, dahinten ist jemand.«
    »Ein Neuer?«, fragte Niara und gleichzeitig mit den anderen beiden wandten sie sich der Richtung zu, in die Finn unauffällig deutete.
    »Gut möglich. Ich habe dort eine Bewegung wahrgenommen, aber ich kann auch verstehen, wenn der oder diejenige skeptisch ist. Wir sollten aber nicht zu voreilig sein, vielleicht ist es eine Falle, schließlich ist hier eigentlich nichts si-«
    »HEY, DU, KOMM NUR HER, WIR BEISSEN NIIIHIIICHT!« Kirian war aufgestanden, winkte wie vorhin energisch und lachte über seine eigenen Worte, während sich Finn mit der flachen Hand gegen die Stirn schlug, Xii verlegen zur Seite blickte, Niara wütend ein paar Worte fauchend an Kirians Ärmel zerrte, und Taron sie immer noch nicht eines Blickes würdigte.
    »Was denn?«, fragte Kirian Niara, trotz ihrer Anschuldigungen nicht eingeschüchtert oder bereuend. »Ist bestimmt nur jemand wie Xii, der einen kleinen Stupser braucht, um sich was zu trauen.«
    »Du bist so ein Idiot! Und was wenn nicht?«
    »Jetzt komm schon, bisher sind wir uns doch alle gegenseitig freundlich gesinnt! Kein Grund zur Panik.«
    »Trotzdem!«
    »Was erwartet ihr denn? Wenn uns derjenige, der das hier plant, umbringen wollte, hätte er uns erst gar nicht an zufälligen Plätzen aufwachen lassen.«
    »Das kannst du nicht behaupten, wenn du gar nicht weißt, was hier vorgeht.«
    Wahrscheinlich wäre Niaras und Kirians Wortgefecht noch weitergegangen, hätten sie nicht das Glück gehabt, dass es sich um eine Person mit ihrem Schicksal handelte, die sich durch Kirians Rufen zum Kommen überreden konnte. Von Weitem wirkte Ramona durch ihre Frisur und Kleidung männlich, doch ihre Gesichtszüge und der gut erkennbare Frauenname auf ihrer Brust verrieten die Wahrheit.
    Wie es zuvor ebenfalls geschehen war, begrüßten sie sich. Ramonas Misstrauen wich, als sie schnell in ein Gespräch darüber verwickelt wurde, in dem sich jeder wegen ihrer Ankunft erneut vorstellte. Erstaunlich schnell fand sie sich ein und die inzwischen fünf Jugendlichen, wenn man Taron ausnahm, bildeten schon fast so etwas wie eine Gemeinschaft, obgleich sie sich erst seit so kurzer Zeit kannten.
    Ob es einige Stunden oder letztendlich doch nur Minuten waren, die verstrichen, konnte Niara im Nachhinein nicht mehr beurteilen. Jedenfalls trafen als Nächstes weitere drei Mitstreiter zusammen ein: Lynn, ein recht durchschnittlich wirkendes Mädchen mit einem netten Lächeln, Luke, ein schlaksiger Junge mit roten Haaren und vielen Sommersprossen, und Hailey, deren Aussehen und Kleidung wohl ihren kompletten Charakter widerspiegelte, denn das erste, das sie tat, war darüber zu meckern, dass sie keine Bürste hatte und ihre bis zur Taille reichenden violett gefärbten Haare deshalb nicht so fielen, wie sie es sollten.
    Als sie zu neunt waren, rechnete Niara fest überzeugt damit, noch eine neue Bekanntschaft zu machen, um eine gerade Zahl und fünf Jungen und Mädchen zu erreichen. Damit lag sie richtig, denn als die Sonne ein gutes Stück weiter westlich gewandert war, erschien der Zehnte in ihrer Runde. Es war Artemis, der sich ähnlich zurückhaltend wie Xii näherte. Sein Name stand auf dem weinroten Shirt etwas über einem unbekannten Bandlogo, und ehe Artemis etwas sagen konnte, grinste ihn Kirian breit an.
    »Ist Artemis nicht 'n Mädchenname?«
    Deshalb verkniff sich Artemis jegliche Höflichkeit, erduldete einen unangebrachten Lacher von Hailey und fauchte: »Es ist auch einer für Jungen, Idiot!« Doch eigentlich mochte er seinen Namen selbst nicht, hatte ihn noch nie gemocht und die Erinnerung, wie wenige Leute wussten, dass es sich um einen geschlechtsneutralen Rufnamen handelte.
    »Na super, schon das zweite Mal, dass ich heute Idiot genannt wurde«, jammerte Kirian gespielt, doch im Grunde genommen machte er sich wenig daraus.
    »Geschieht dir garantiert recht. Und was denkst du, wie es mir gerade geht?«, entgegnete Artemis angesäuert und verschränkte die Arme. »Da finde ich vor wenigen Augenblicken heraus, dass ich nicht alleine auf dieser gottverdammten Insel bin, komme hier an und werde gleich so überaus freundlich empfangen.«
    Bestimmt wären die anderen ebenfalls neugierig auf Artemis geworden, Kirian hätte eine passende Antwort gefunden und jemand hätte zum zigsten Mal gefragt, warum Taron so desinteressiert von ihnen entfernt saß und sich nicht äußerte, wäre nicht etwas passiert, das jeden Einzelnen erschrocken aufhorchen ließ.
    »Endlich.« Ein simples Wort, in der Tonlage tief wie ein Bass, brachte augenblicklich absolute Stille. Niemand von ihnen hatte gesprochen, es war eine fremde Stimme aus einer undefinierbaren Richtung gewesen.
    »Was war das?«, fragte Hailey fröstelnd, doch niemand konnte ihr Antwort geben.
    Nur wenige Sekunden verrannen und der Fremde sprach: »Endlich habt ihr alle hergefunden. Wurde ja auch mal Zeit. Artemis hat ganz schön getrödelt, ihr könnt euch glücklich schätzen, dass das noch keine Auswirkungen mit sich zieht ... Dann möchte ich euch der Etikette Willen willkommen heißen.« Er räusperte sich. »Willkommen in der leeren Welt!«

    „Nie wieder!“, sagt der Verstand.
    „Jederzeit!“, sagt die Sehnsucht.
    „Unmöglich!“, sagt die Tatsache.
    „Versuch es“, flüstert der Traum.

    5 Mal editiert, zuletzt von Ameko (16. August 2015 um 02:28)

  • Kein Problem. Im Nachhinein kommen schließlich öfter mal Ideen. Wenn du die Infos so nachträgst ist das kein Problem und verwirrt nicht :)

    Spoiler anzeigen

    Er kam bestimmt gut bei Mädchen an, mit seiner netten Art und guten Aussehen.

    dem guten Aussehen/ gutem Aussehen

    Nur konnte Xii nicht benennen, von wem sie das hatte hören müssen, aber ein Gefühl sagte ihr, dass es mehr als einmal vorgekommen war.

    Hier hast du einen Perspektivbruch. Die vorangehenden Parts waren da getrennter, erst Finn, dann Niara. Jetzt hast du wieder einen Part aus Niaras Sicht, schwenkst dann aber zu Xii um, bleibst ein wenig bei ihr und am Ende weiß ich gar nicht mehr, aus wessen Perspektive du schreibst. Irgendwie wechselst du in em Part vom personalem zum auktorialen Erzähler, hab ich das Gefühl. Verwirrt mich ein wenig.

    Wahrscheinlich wäre Niaras und Kirians Wortgefecht noch weitergegangen, das auf nichts zielte, hätten sie nicht das Glück gehabt, dass es sich um eine Person mit ihrem Schicksal handelte, die sich durch Kirians Rufen zum Kommen überreden konnte.

    würd ich lassen, der satz ist sonst etwas lang.

    Sein Name stand auf dem weinroten Shirt etwas über einem der anderen unbekannten Bandlogo,

    Bandlogos. Anderen passt nicht, da du vorher nicht erwähnt hast, dass da Bandlogos drauf sind

    »Ist Artemis nicht ‘n Mädchenname?«

    Das kommt mir aus einer Buchreihe um einen kleinen Superverbrecher sehr vertraut vor ;) Eine kleine Hommage? :D

    Ah, jetzt sind also alle vollzählig. 5 Jungen und 5 Mädels und dann eine msteriöse Stimme aus dem nichts. Da hat jemand meiner Ansicht nach genau ausgewählt, wen er dabei haben will. Der Satz mit dem "Glück für euch, dass das noch keine Auswirkungen hat" lässt mich Böses ahnen. Vermutlich kommen da über as Armban noch weitere Instruktionen un ich hab das Gefühl, die Jugendlichen könnten ziemlich hart bestraft werden, wenn sie denen nicht nachkommen :/
    Bin gespannt, wie es weitergeht :stick:

  • @Alopex Lagopus
    Wieder einmal vielen Dank an deine Rückmeldung! Ich schätze es sehr, dass du dir immer die Mühe dazu machst.
    An den Verbesserungen wird sofort gearbeitet. ^^

    :blush: Zu Artemis ... da hast du schon Recht. Irgendwie konnte ich nicht widerstehen, weil Artemis Fowl seit vielen Jahren immer noch meine Lieblingsbuchreihe ist und ich den Namen wegen ihm zu sehr mag.

    Hehe, deine Gedanken gehen jedes Mal in die richtige Richtung. :D Und es freut mich, dass es dir gefällt. :)

    LG, Ameko

    „Nie wieder!“, sagt der Verstand.
    „Jederzeit!“, sagt die Sehnsucht.
    „Unmöglich!“, sagt die Tatsache.
    „Versuch es“, flüstert der Traum.

    Einmal editiert, zuletzt von Ameko (13. August 2015 um 15:34)

  • Leere Welt?
    Und wo kam die Stimme her? Wer war es, der so plötzlich zu ihnen sprach? Fest stand, dass der Mann von allem wusste, wahrscheinlich sogar der gewesen war, dem sie den Aufenthalt zu verdanken hatten.
    Alle sahen sich um. Nirgendwo war eine weitere Gestalt auszumachen, nicht neben ihnen, nicht über ihnen oder gar unter ihnen. Niara vermutete zuerst, jemand sprach mit einem Lautsprecher zu ihnen, vielleicht irgendwo hinter den Bäumen oder gar aus einem Helikopter, bloß klang es so, als befände sich die Person direkt neben ihr. Nicht verzerrt, nicht verstärkt, ohne jeglichen Nachhall, sondern klar und erschreckend nahe.
    »Wer und wo bist du?!«, rief Ramona mit aller Kraft, während Kirian einzig ein verstörtes »Wo ist hier bitte schön was leer?« herausbrachte.
    Der Mann spielte mit ihnen, denn anstatt einer Antwort ertönte ein gesenktes, amüsiertes Lachen, das seine provozierende Wirkung bei vielen entfaltete.
    »Sprich mit uns gefälligst von Angesicht zu Angesicht!« Artemis, der sich erst nicht getraut hatte, aufzufallen, als er negativ erwähnt worden war, kam zu dem Schluss, dass starkes Auftreten mehr als eingeschüchtertes Schweigen bewirkte. »Oder bist du zu feige, weil wir dir dann überlegen wären?!«
    »Überlegen? Wie süß! Aber die Einstellung ist vielleicht nicht schlecht, in Anbetracht dessen, was auf euch zukommt.« Eine theatralische Pause, in der niemand wagte, ein weiteres Wort zu verlieren, und alle Gedanken darum kreisten, was das zu bedeuten hatte. Selbst Artemis’ eben noch entschlossener Ausdruck wich bei dem Gefühl, dass es womöglich die Wahrheit war, die die Stimme sprach. »Ach, wo ist denn euer Kampfgeist hin? Habe ich euch etwa Angst eingejagt? Dabei bin ich noch gar nicht zum spaßigen Teil gekommen! Dann passt mal gut auf, schließlich wollt ihr hier doch wieder rauskommen, nicht wahr? Na ja, oder wenigstens eine Chance dazu bekommen.«
    Diese Allwissenheit, die der Mann vermitteln wollte, hasste Niara, und statt Furcht breitete sich in ihr Wut aus, die sie momentan noch gut zu kontrollieren wusste. Was auch immer jetzt kam, es gab bestimmt eine Möglichkeit, alles zu umgehen. Sie musste nur auf den richtigen Moment warten und einen klaren Kopf bekommen, überlegen, wo sich der Fremde versteckt hielt und ob er eine Kleinigkeit übersah.
    »Also«, setzte die tiefe Stimme wieder an, »fangen wir an, euch das Spielchen zu erklären. Als Erstes: viele von euch werden sterben. Oder alle. Letztendlich variiert das, doch so erbärmlich, wie ihr jetzt schon wirkt, denke ich, dieses Mal wird niemand überleben wird. Aber lasst euren Frust darüber doch bitte erst später raus, ich möchte mich mit dem Wesentlichen kurzfassen, sonst wird mein Kaffee womöglich kalt.«
    »Wichser«, zischte Artemis zwischen zusammengebissenen Zähnen, obwohl sich die Furcht wie eine dünne Eisschicht in ihm ausbreitete.
    Wieder dieses tiefe Lachen, wieder der eingebildete Tonfall, der gleichzeitig so erbarmungslos über das Schicksal von zehn Menschenleben entscheiden würde. »In der leeren Welt gibt es nur ein paar Dinge, die ihr tun müsst. Allem voran sollt ihr euch bemühen, so lange zu leben, wie ihr es könnt. Und ihr müsst Aufgaben erfüllen, die ich auf eure Uhr übertrage. Jeder Aufgabe wird ein Zeitraum von 12 Stunden zugesprochen; schafft ihr es nicht, in der Zeit zu erledigen, was von euch verlangt wurde, stirbt ein zufälliger Kandidat. Nach diesen 12 Stunden sind die restlichen 12 dazu da, sich auszuruhen und am nächsten Morgen die neue Aufgabe zu empfangen. Als kleines Geschenk gibt es den Timer auf der Uhr, der immer von 12 abwärts zählt. Darunter wird die jeweilige Aufgabe erscheinen, praktisch so wie vorhin ... Joa, alles gesagt. Soweit von mir. Wie es tatsächlich ausgehen wird, liegt in eurer Hand. Die erste Aufgabe wurde euch bereits vermittelt, und da heute der erste Tag ist, habt ihr noch«, eine kurze Pause, in der der Sprecher innehielt, als würde er auf eine Uhr schauen, »drei Stunden und zweiundvierzig Minuten. Bedankt euch bei eurem liebreizenden Artemis. Also dann - macht’s gut habt Spaß!«
    Und nach diesen makaberen Worten verstummte die Stimme und ließ die unfreiwilligen Teilnehmer des sadistischen Spieles mit ihrer Verwirrung und Angst allein.

    „Nie wieder!“, sagt der Verstand.
    „Jederzeit!“, sagt die Sehnsucht.
    „Unmöglich!“, sagt die Tatsache.
    „Versuch es“, flüstert der Traum.

    2 Mal editiert, zuletzt von Ameko (16. September 2015 um 19:44)

  • Spoiler anzeigen

    Fest stand, dass der Mann von allem wusste, wahrscheinlich _ der gewesen war, dem sie den Aufenthalt zu verdanken hatten.

    Der Satz ist merkwürig strukturiert. Meinem Gefühl nach müsste an die Stelle des Unterstrichs tatsächlich noch ein Füllwort wie "sogar" oder du setzt ein "und" statt ein Komma nach "wusste"
    Erbsenzählerei, ich weiß.

    Niaras erste Vermutung war, dass jemand mit einem Lautsprecher zu ihnen sprach, vielleicht irgendwo hinter den Bäumen oder gar aus einem Helikopter, bloß klang es so, als befände sich die Person direkt neben ihm.

    ihr oder ihnen

    »Überlegen? Wie süß! Aber die Einstellung ist vielleicht nicht schlecht, in Anbetracht auf das, was auf euch zukommt.«

    dessen

    Und nach diesen makaberen Worten verstummte die Stimme und ließ die unfreiwilligen Teilnehmer des sadistische Spieles mit ihrer Verwirrung und Angst allein.

    sadistischen

    Ja, sowas hatte ich befürchtet. ie Frage ist nur: wozu das Ganze? Die Routine, mit der der Typ das sagt (gut rübergebracht mit dem kalten Kaffee :thumbup: ) und die Tatsache, dass die zehn nicht die ersten "Spieler" sind, lässt darauf schließen, dass er das öfter macht. Ihm selbst scheint es ja langsam etwas langweilig zu werden (oder auch nicht), also will er damit andere Menschen unterhalten wie eine art modernes römisches Colusseum?
    Dann bin ich gespannt, wie die Gruppe sich schlägt. Es bleibt spannend :thumbup:

  • Und wieder einmal hab ich irgendwie Kingdom Hearts vor Augen :D
    Naja, dieses Mal eher "The World ends with you", vorallem durch dieses "Spiel" und das Zeitlimit, was die Gruppe hat.

    Klingt aber auf jeden Fall spannend, ich frage mich, was da wohl alles für Aufgaben kommen werden :)

  • Hallo Ameko,
    es freut mich, dass du die Geschichte weiter geschrieben hast. Du schreibst sehr schön und die Handlung ist spannend.
    Im vorletzten Teil habe ich mich ein bisschen gewundert, warum die plötzlich alle ihre Erinnerungen ausgetauscht haben und so schön geplaudert haben, obwohl es doch viel wichtigeres zu besprechen gab. Wo sie sind und was sie dort zu tun haben, oder wie sie weiter vorgehen.
    Aber sonst fand ich es gut. Schreib schnell weiter und lass uns nicht wieder so lange warten. ^^:stick:

  • @Jack C. Moon Hm, "The World ends with you" sagt mir gar nichts, aber gut. :D Du kannst dann ja selbst beurteilen, ob es so bleibt.

    @Dinteyra Ich weiß absolut nicht, wie mir das passieren konnte, aber ich sehe deine Nachricht erst jetzt ... Trotzdem danke für dein Lob. :) Und ich entschuldige mich, dass ich zurzeit so elend langsam schreibe. Ideen sind da, doch oftmals, wenn ich mich hinsetze, kommt nichts dabei raus. :/ Jetzt fahr ich 2 Wochen weg und habe dort mehr Zeit, hoffentlich werde ich schreiben können.
    Nochmals vielen Dank. ^^ Ich hoffe, du bleibst dennoch dran.


    Kapitel 4

    »Was zur Hölle war das eben?« , stieß Artemis aus, ehe fast alle begannen, durcheinander zu reden. Einige glaubten der Stimme sofort, sahen erschrocken auf ihre Uhren und merkten, dass tatsächlich ein neuer Satz aufgetaucht war. Andere, allen voran Kirian, zweifelten an der vollen Wahrheit oder behielten den Hang zum Optimismus.
    Erklimmt den Berg im Westen, lautete die simple Nachricht, die ihnen übermittelt wurde. Kirian wunderte sich über die scheinbare Einfachheit, hatte die Stimme vorhin doch so bedrohlich geklungen und auf anderes hingedeutet. Aber für viel Nachdenken war jetzt keine Zeit. Zuerst musste er den anderen klarmachen, dem Gesagten Folge leisten sollten. Er fühlte, dass sie eine andere Chance derzeit nicht bekämen.
    »Ach, kommt schon, unstrukturiertes Labern bringt auch nichts!«, versuchte Kirian mit lauterer Stimme und einem Lächeln, andere vor beginnender Verzweiflung zu wahren. »Wer weiß, vielleicht wollte uns der Kerl nur Angst einjagen und es ist gar nicht so, wie er gesagt hat.«
    Einige verstummten und Lynn warf ein: »Mir erscheint aber alles ziemlich überzeugend.«
    »Und ich finde, wir sollten die erste Aufgabe einfach erst mal erfüllen. Wird schon nicht so schwer sein und wer weiß, was uns vor Ort erwartet. Ihr habt doch fast alle auch gemeint, es wäre bestimmt nur ein Scherz, also!«
    »Ich hätte nicht erwartet, das wirklich einmal zu sagen, aber in einer Hinsicht stimme ich Kirian zu.« Nun zog Niara die Aufmerksamkeit der anderen auf sich. »Wir sollten wirklich Ruhe bewahren. Aufregen bringt rein gar nichts.«
    »A-Aber hast du nicht genau zugehört?!«, stieß Hailey mit zitternder Stimme aus. Mit einer Hand strich sie immer wieder durch ihre langen Haare, die ihr bis zum Bauchnabel fielen, als würde sie diese kämmen. »Der Typ hat davon gesprochen, dass wir sterben werden! Sterben
    »Er meinte wahrscheinlich«, korrigierte Niara lächerlicherweise.
    »Wie kannst du das nur so gelassen sagen? Bist du vollkommen bekloppt?!«
    »Ich bin halt so gelassen, weil ich schon gesagt habe, dass Panik schieben jetzt das wäre, was wir am wenigsten brauchen, verdammt!«, fuhr Niara Hailey grob an.
    In Haileys dunklen Augen bildeten sich Tränen und sie schluckte, als würde sie ein Wimmern unterdrücken. »Ich hab's ja verstanden, du Zicke!«
    Beinahe hätte Niara fauchend gefragt, wer hier die Zicke war, doch als sie Finns Blick begegnete, der ihr symbolisierte, die Ruhe zu bewahren, ehe er eingriff, schloss sie ihren Mund wieder.
    Hailey war hingegen noch nicht fertig. »Ja, jetzt hast du nichts mehr zu sagen! Ich meine, so schlicht zu sagen, keine Panik zu bekommen, ist viel einfacher, als zu akzeptieren, wahrscheinlich bald zu sterben!«
    »Vielleicht ist das alles nur ein Fake«, entgegnete Niara nun doch, ihren angesäuerten Ton beibehaltend.
    »Das denkst du nach dem gruseligen Typen immer noch?!«
    »Eine Option wäre es jedenfalls!«
    »Hör auf mich anzuschreien!«
    Niara verdrehte die Augen. »Bitte? Du kreischst hier doch so hysterisch rum!«
    Die meisten waren verstummt und verfolgten, wie sich Niara und Hailey fast schon in die Haare bekamen, bis Artemis Hailey unterbrach, die zu einer neuen Entgegnung ansetzte. »Jetzt reicht's aber! Haltet sofort beide den Rand, ist ja nicht zum Aushalten!«
    Tatsächlich erzielte das seine gewünschte Wirkung und Hailey brach ab, wenngleich mit einem stark missverstandenen Ausdruck im Gesicht.
    »Wow, war das eben kindisch«, meldete sich Ramona mit beinahe verächtlicher Stimme und seufzte. »Für Zickenkrieg ist hier wirklich kein Platz.«
    Hailey rieb sich über die Augen, allerdings nur so weit, dass ihr Mascara nicht verschmierte. Es wirkte ganz danach, als erwartete sie, von jemandem getröstet zu werden, so oft, wie sie zu Kirian spickte. Der bekam davon nichts mit, sondern versuchte, sein übliches Grinsen wieder aufzusetzen. Dies gelang ihm nur mangelhaft, denn seine verzogenen Lippen glichen denen eines Businessangestellten, der noch nicht geübt darin war, allein des Jobs Willen zu lächeln. »Also, gehen wir dann?«

    Nach einer kleinen Weile hatte es Kirian mit seinen optimistischen Worten geschafft, die anderen zum Bewältigen der Aufgabe zu überreden, ohne weitere Zweifel zu äußern und an Ort und Stelle zu verweilen. Sie liefen wie befohlen Richtung Westen, immer auf den hinter den Bäumen zu erkennenden Berg zu. Niemand äußerte die Frage, wie sie die Aufgabe überhaupt zu erfüllen vermochten. Niemand sprach über ihre Lage. Zwischen ihnen breitete sich fast dauerhaft eine beklemmende Stille aus, die sich niemand zu brechen getraute. Was sollten sie sich auch sagen? Es brauchte seine Zeit, um alles zu akzeptieren, was geschehen war.
    Kirian wusste auch nicht, wo er seinen Optimismus hernahm. Glaubte er wirklich daran, dass alles nicht echt war? Jetzt noch? Er konnte die Frage nicht beantworten. War er ein seltsamer Mensch, weil er nicht ernsthaft besorgt oder ängstlich war? Einigen standen ihre Emotionen deutlich ins Gesicht geschrieben. Niara hatte einen Arm um Xii gelegt, die vorhin gezittert und kein weiteres Wort herausgebracht hatte. Hailey sah noch immer fertig aus, Lukes Augen wirkten ebenfalls wässrig und Lynn murmelte ab und zu vor sich hin, dass sie träumen musste und nicht sterben wollte. Von Taron gab es keine Spur. Er musste sich zwischendurch tatsächlich unbemerkt aus dem Staub gemacht haben.
    Am liebsten würde Kirian etwas finden, was alle aufmunterte, nur kam ihm beim besten Willen keine angemessene Idee.
    Kirian linste zu Artemis, der mit gesenktem Kopf neben ihm lief. Über ihn wusste er genauso wenig, wie über alle anderen. Ob Kirian doch versuchen sollte, ein Gespräch zu beginnen? Lockerte es die Stimmung auf oder verschlechterte es sie? Während Kirian mehrere Möglichkeiten abwog, entgegen seines sonstigen Wesens vor dem Sprechen nachdachte, beobachtete er stumm Artemis. Dessen Haut bildete einen beachtlichen Kontrast zu seinen Haaren, obwohl diese bloß hellbraun waren. Kirian stellte sich sofort vor, dass es für Artemis womöglich eine Qual darstellte, an die frische Luft zu gehen. Das bestätigte auch sein zierlicher Körperbau. Keinerlei Muskeln, also lag ihm Sport ebenfalls fern. Kirian musste über seinen Gedanken, wie Artemis innerlich fluchte, da er die Sonne zu Gesicht bekam, dämlich grinsen. Nur wenige Sekunden darauf schien Artemis das Starren zu spüren, denn er drehte seinen Kopf zu Kirian, die Augen skeptisch verengend.
    »Was ist?«
    »Nichts«, erwiderte Kirian sofort und bemerkte nicht, dass er immer noch wie ein Kind, das gerade die Bonbonbüchse auf einem Schrank erspäht hatte, grinste.
    »Das sieht aber nicht danach aus«, meinte Artemis langsam. »Wie schaffst du das überhaupt?!«
    »Was?«, fragte Kirian verwirrt.
    »Jetzt zu grinsen.«
    Kirian zuckte mit den Schultern. »Auf jeden Fall besser, als sich runterziehen zu lassen.«
    Artemis lachte kurz und trocken, ehe er sich wieder abwandte. »Wenigstens ein Idiot, der sich so leicht mit dem Tod abfindet.«
    Noch ehe Artemis fertig gesprochen hatte, verschwand Kirians Grinsen, doch gekränkt war er einzig durch das kleine Wörtchen Idiot, das er aus seiner Sicht viel zu oft hörte. »Bevor wir nicht auf dem Berg sind, würde ich nicht sagen, dass unser Schicksal schon feststeht. Vielleicht ist das hier alles nicht echt oder so.«
    »Du bist so naiv, dass es beinahe wehtut.«
    »Und du kennst mich gar nicht richtig, also behalt dein vorurteilbelastetes Gelaber für dich. Pfft.« Kirian tat absichtlich beleidigt, denn in Wahrheit nahm er es locker, doch Artemis antwortete nicht mehr. Das gab Kirian den Grund, den Anderen erneut anzustarren. Er nahm Artemis seine bissige Art nicht übel, wobei es sowieso wenig gab, was Kirian einer anderen Person jemals übelnehmen würde.
    Es sah so aus, als versuche Artemis, Kirian ab diesem Zeitpunkt zu ignorieren und sich auf den Weg zu konzentrieren. Das alles änderte sich jedoch in dem Moment, in welchem er sich mit der rechten Hand eine Haarsträhne hinter das Ohr schob.
    »Hast du etwa das gleiche Armband wie ich?« Kirian hatte Artemis aufgeholt und griff ohne zögern nach dessen Handgelenk und zog es zu sich. Da erkannte Kirian das geflochtene Lederarmband, das oben eine schwarze Perle einschloss. Ruckartig zog Artemis seine Hand weg.
    »He, was soll das?!«
    »Hast du mir nicht zugehört? Ich hab auch so eines! Hier, guck mal!« Kirian hielt Artemis' voller Elan und mit glänzenden Augen sein linkes Handgelenk, an dem ein augenscheinlich identisches Band hing, so weit vor die Nase, dass dieser einen Schritt zurück stolperte.
    »Ja, stimmt. Wow.« Die Ironie in Artemis' Stimme wäre für einen normalen Menschen unverkennbar - Kirian bemerkte von dieser nicht die leiseste Andeutung.
    »Hehe, hat mich auch überrascht, da sonst niemand so was trägt. Dass ausgerechnet wir beide eines haben, muss etwas bedeuten, findest du nicht?« Vollkommen begeistert von der Idee, womöglich auf etwas gestoßen zu sein, das ihn mit jemand anderen aus der Gruppe verband, blendete Kirian die eher negativ ausfallenden Reaktionen von Artemis aus. Ihm fiel wieder ein, noch einen Buchstaben, ein A auf seiner Perle entdeckt zu haben ... Nur ehe er das erwähnen konnte, antwortete ihm Artemis.
    »Wird nur ein komischer Zufall sein.«
    »Glaub ich nicht«, erwiderte Kirian grinsend. »Vielleicht heißt das, wir werden uns irgendwann mal helfen müssen oder so.« Von da an beschloss er, sich für die nächste Zeit in Artemis' Nähe aufzuhalten. Einerseits wusste er fast nichts über den Jungen, nicht einmal einfache Dinge wie sein Alter - obgleich er ihn aufgrund seiner kleineren und weniger muskulösen Statur automatisch jünger abstempelte - oder ähnliches, andererseits konnte er das über andere hier genauso gut sagen. Dann würde er Artemis halt kennenlernen.
    »Spinner«, seufzte Artemis.

    „Nie wieder!“, sagt der Verstand.
    „Jederzeit!“, sagt die Sehnsucht.
    „Unmöglich!“, sagt die Tatsache.
    „Versuch es“, flüstert der Traum.

    Einmal editiert, zuletzt von Ameko (20. September 2015 um 22:45)

  • Spoiler anzeigen

    Zuerst musste er den anderen klarmachen, dass sie dem Gesagten Folge leisten sollten, da er fühlte, eine andere Chance bekämen sie derzeit nicht.

    Merkwürdiger satzbau :hmm: Wie wär´s mit zwei sätzen?


    Zuerst musste er den anderen klarmachen, dass sie dem Gesagten Folge leisten sollten. Er fühlte, dass sie eine andere Chance derzeit nicht bekämen.

    Der bekam davon allerdings nicht mit, sondern versuchte, sein übliches Grinsen wieder aufzusetzen.

    nichts

    Hailey rieb sich über die Augen, allerdings nur so weit, dass ihr Mascara nicht verschmierte. Es wirkte ganz danach, als erwartete sie, von jemandem getröstet zu werden, so oft, wie sie zu Kirian spickte. Der bekam davon allerdings nicht mit, sondern versuchte, sein übliches Grinsen wieder aufzusetzen. Dies gelang ihm jedoch nur mangelhaft, denn seine verzogenen Lippen glichen denen eines Businessangestellten, der noch nicht geübt darin war, allein des Jobs Willen zu lächeln.

    Versuch etwas weniger wörter wie aber/jedoch/allerdings/doch etc. zu verwenden.

    »Nichts«, erwiderte Kirian sofort und bemerkte nicht, immer noch wie ein Kind, das gerade die Bonbonbüchse auf einem Schrank erspäht hatte, zu grinsen.


    lies das mal ohne das grüne, der Hauptsatz ist unvollständig.

    Er nahm Artemis seine bissige Art nicht übel, wobei es sowieso wenig gab, was Kirian einer anderen Person jemals übelnehmen würde.

    wiederholung
    vielleicht das erste durch nachtragend oder so ersetzen

    Das gleiche Armband? so wie ein Freundschaftsarmband? Machen Jungs sowas? Oder sind sie Brüder? Oder ... mehr? :D Zu blöd nur, dass die beiden sich nicht erinnern, aber für Brüder sind sie mir etwas ungleich.
    Also ob scherz oder nicht, psychisch unter druck gesetzt und somit gewalt ausgeübt hat der pisser schon. Mehr traue ich ihm durchaus zu!

  • Keine Sorge, ich bleibe erst mal dabei, auch wenn es mal länger dauert. Bis jetzt finde ich die Geschichte nämlich sehr interessant. Auch hier könnten die Gespräche noch etwas authentischer sein, ich frage mich ab und an, ob man in dieser Situation genau darüber sprechen und genau so reagieren würde. Aber eigentlich sind sie schon ganz gut, es ist ja alles nicht völlig abwegig.
    Gut dass sie sich erst mal zum Berg aufmachen, das wird wohl das beste sein. Sie stecken ja echt in der Zwickmühle.

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    Zuerst musste er den anderen klarmachen, dem Gesagten Folge leisten sollten.

    dass sie dem Gesagten Folge leisten sollten

    »Vielleicht ist das alles nur ein Fake«, entgegnete Niara nun doch, ihren angesäuerten Ton beibehaltend.
    »Das denkst du nach dem gruseligen Typen immer noch?!«
    »Eine Option wäre es jedenfalls!«
    »Hör auf mich anzuschreien!«
    Niara verdrehte die Augen. »Bitte? Du kreischst hier doch so hysterisch rum!«

    Vielleicht könnte man hier vor den "Hör auf mich anzuschreien!" noch irgendwie erwähnen, dass die Stimme der anderen lauter wird. Damit sie auch in meinem Kopf schreit. Denn "Eine Option wäre es jedenfalls", klingt auch eher ruhig.