Ins kalte Wasser

Es gibt 63 Antworten in diesem Thema, welches 19.273 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. Mai 2020 um 20:56) ist von Asni.

  • Heyho Asni ,

    was mir richtig gut gefallen hat: Der Anfang der Story, in dem Argon's Charakter wunderbar zur Geltung kommt. Hält sich selbst für nichts besonderes, hat Ängste und ist deswegen verwundbar. Gleichzeitig aber auch einer, der durchaus über die Dinge nachdenkt, die ihm widerfahren. Und sich dann doch erst mal immer für die defensive Lösung entscheidet.

    Das ist deswegen extrem cool, weil Du ihm durch's Aufzeigen seiner ganzen Schwächen die Möglichkeit einräumst, sie im Laufe der Erzählung allesamt aus der Welt zu schaffen (außer die Schwäche der Liebe, die sich im Kapitel "Treibhaus" für mich irgendwo schon ankündigt...).

    Das werde ich mir merken. "Nur aus Schwäche kann Stärke erwachsen..." oder so ähnlich.

    Und weiterhin: Du kannst kurze Sätze. Ich tue mich da schwer, leider. Merke aber, das durch kurze Sätze eine Geschichte Fahrt aufnimmt. Das muß ich bei meinen eigenen noch üben.

    Daher doppeltes Danke:

    Für Dein bisher Geschriebenes - ich bitte um Fortsetzung!

    Und für den Schreibtip, den ich daraus gewonnen habe.

    :thumbsup:

    Burk

  • Der Dorfälteste

    Gegen Abend kam ein Greis zu Sairas Hütte. Das Mädchen stellte Argon den Mann als den Dorfältesten vor. Argon versuchte auf einen Blick so viel wie möglich über den Neuankömmling herauszufinden. Offensichtlich war er alt und schon etwas gebrechlich. Der ganze Körper wirkte dürr und ausgemergelt, aber dennoch verrieten die Bewegungen eine gewisse Kraft und Geschmeidigkeit. Dies kam Argon seltsam vor, fast so, als spiele der Älteste seine Gebrechlichkeit mehr und verbarg, wozu er eigentlich fähig war. Er kannte ein solches Verhalten vor allem von Kriegern, die zwar ihre besten Tage schon hinter sich hatten, aber bei weitem noch keine Greise waren. Nach einigen belanglosen Worten forderte der Greis Argon dazu auf, Fragen zu stellen.

    „Wie soll der Kampf eigentlich ablaufen?“, begann er.

    „Lokesh als Mitglied der Gemeinschaft hat die Wahl der Waffen...“

    „Was?“, unterbrach Argon den alten Mann sofort wieder. „Was heißt das - Wahl der Waffen?“ Er erntete dafür einen finsteren Blick aus schmalen, dunklen Augen. Auch wenn der Alte gebrechlich und schwach wirkte, sein Blick verriet einen unerbittlichen Willen. Argon durfte es sich nicht mit ihm verscherzen.

    „Verzeih. Ich wollte dich nicht unterbrechen.“ Er senkte Unterwürfigkeit heuchelnd leicht den Kopf.

    Nach einem wohlwollenden Nicken fuhr der Älteste fort. Argon lauschte aufmerksam.

    „Lokesh hat als Mitglied der Gemeinschaft die Wahl der Waffen. Das bedeutet, er entscheidet, mit welchen Waffen ihr kämpfen werdet. Von einem reinen Faustkampf bis hin zur vollen Rüstung samt Schild und Schwert ist alles möglich. Einmal wurde ein Disput mit Tonkrügen ausgetragen. Das war absolut passend, da der Streit auch seinen Ursprung in einem solchen hatte. Wir Ältesten werden uns aber das Recht nicht nehmen lassen, die Wahl auf ihre Göttergefälligkeit hin zu prüfen. Die Götter lieben faire Kämpfe, bei denen ihre ausgewählten Kinder gewinnen.“

    Der Alte machte eine Pause und lächelte Argon herablassend an. Es war völlig klar, was er damit meinte.

    „Außerdem entscheiden wir, wodurch der Sieger feststeht. Denkbar wäre natürlich ein Kampf auf Leben und Tod, so dass nur derjenige Kämpfer auch Sieger sein kann, der noch lebend und aus eigener Kraft den Kampfplatz verlassen kann. Doch da wir ein gnädiges Volk sind, werden wir vermutlich darauf verzichten und den Kampf nur bis zum ersten vergossenen Blutstropfen ansetzen.“

    Argon hob die Augenbraue. Das war eine interessante Entwicklung. Ein Faustkampf bis zum ersten Blutstropfen war vielleicht schwieriger zu gewinnen als ein Kampf auf Leben und Tod. Irgendwie war er immer davon ausgegangen, dass er diesem Thambi oder Lokesch, oder wie auch immer der Kerl nun wirklich hieß, mit bloßem Schwert gegenüber stehen würde und einer von ihnen auf dem Schlachtfeld bleiben würde. Dann hätte er einige Kratzer in Kauf nehmen können und mit Ausdauer und Kraft schließlich den Sieg erringen können. Eine Unachtsamkeit mochte schon genügen, dass er eine Faust auf die Nase bekam und sofort Blut hervorschoss. Das wäre zwar ungleich besser als tot auf dem Feld liegen zu bleiben, aber dennoch eine herbe Enttäuschung für Saira.

    Mittlerweile mochte er das Mädchen sehr gerne. Sie war erfrischend anders als all die Krieger und Saufkumpanen, mit denen er sonst sein Leben verbracht hatte. Vor allem ihre Neu- und Wissbegier ließen ihn immer wieder lächeln. Was kommt hinter dem wogenden Land? Was bedeutet dein Name, Argon? In wie vielen Schlachten hast du schon gekämpft? Wie fühlt es sich an jemanden zu töten? Kannst du nachts noch schlafen oder siehst du die Gesichter derjenigen, die du erschlagen hast?

    „Hörst du mir noch zu?“, die zornige Stimme des Dorfältesten holte Argon jäh zurück.

    „Bitte verzeih, ich war kurz in Gedanken,“ Argon schlug wieder einen unterwürfigen Ton an. „Der Kampf bereitet mir Sorge.“ Warum er log, wusste er selbst nicht, aber anscheinend schien es den Alten zu beruhigen.

    „Das sollte er dich auch. Wer leichtfertig den Kampf sucht, findet ebenso leicht ein schnelles Ende.“ Der Tonfall erinnerte Argon an einen Priester. Vielleicht war der Dorfälteste auch so etwas in der Art. Bisher hatte er sonst noch niemanden gesehen, der auf irgendeine Weise den Glauben der Leute hier lenkte.

    „Morgen früh bei Sonnenaufgang werden wir entscheiden, wie der Kampf genau ausgetragen werden soll. Bis dahin stehst du unter dem Schutz der Ältesten.“ Er machte eine Pause und sah Argon eindringlich an. „Ich nehme dich aber auch in die Pflicht, keinen Streit zu beginnen und keinen Ärger zu suchen. Übe dich in Demut und gehe in dich, damit du erkennst, was die Götter für dich geplant haben und du dich deinem Schicksal ergeben kannst.“

    Mit einem Nicken entließ der Alte Argon.

    Argon würde gewiss in sich gehen, aber sich einem Schicksal zu ergeben, war noch nie seine Sache gewesen. Natürlich konnte man um einen Wald herumgehen, doch wo ein Wald stand, konnte man auch Bäume fällen. Wenn sich ihm ein fieser Kerl in den Weg stellte, dann würde er diesen fällen, ganz gleich, was sich irgendwelche Götter eigentlich für ihn ausgesonnen hatten.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Hey Asni

    Ich habe ja mal gesagt, dass ich gerne noch mehr von dir lesen möchte :)

    Tja und da bin ich!

    Der Beginn dieser Geschichte ist sehr gut. Die Gedanken und die Gefühle von Argon sind schön ausgearbeitet. Das sein Sprung ins Kalte Wasser (ein richtig toll passender Titel, wie ich finde) ihn in noch mehr Schwierigkeiten bringen wird, hat er wohl nicht geahnt xD

    Aber daher finde ich den Titel auch so passend!

    Nun bin ich gespannt, wie der Kampf ausgehen wird und was dieser für Probleme mit sich bringt.

    Bisher macht mir die Geschichte sehr viel Spaß :thumbsup:

    LG

  • Vielen Dank für den Kommentar, LadyK ! Freut mich, dass es dir gefällt. ^^

    Nun bin ich gespannt, wie der Kampf ausgehen wird und was dieser für Probleme mit sich bringt.

    Ha, du glaubst gar nicht, wie gespannt ich da bin und mit was für Problemen ich mich da gerade rumschlage xD Ich hab da so viele verschiedene Ideen und ich weiß nicht, was mir davon selbst am besten gefällt :hmm: Oder was mir nicht gefällt... Selbst ein Titel / Motif für den Kampf wie "Mit Messer und Gabel" oder "Einer gibt den Löffel ab" schwirrt da in meinem Kopf herum :D

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

    • Offizieller Beitrag

    Argon würde gewiss in sich gehen, aber sich einem Schicksal zu ergeben, war noch nie seine Sache gewesen. Natürlich konnte man um einen Wald herumgehen, doch wo ein Wald stand, konnte man auch Bäume fällen. Wenn sich ihm ein fieser Kerl in den Weg stellte, dann würde er diesen fällen, ganz gleich, was sich irgendwelche Götter eigentlich für ihn ausgesonnen hatten.

    Der Vergleich gefällt mir. ^^

    Dieser Lokesch kann sich also die Art des Kampfes heraussuchen. Und die Leute aus der Umgebung, also allem scheinbar der Älteste, scheint auf der Seite von Lokesch. Wundert mich jetzt nicht unbedingt, immerhin ist Argon der Fremdling. Setzt ihm aber schon mal einen Fetten Punkt des Nachteils vor die Füße. Beste Voraussetzungen also. Ich bin gespannt, für was sich der Kerl entscheiden wird und ob Argon gewinnt. Der wird sich den Sieg ja eigentlich nicht streitigmachen lassen, oder? :D

    LG, Kyelia

  • Auf Messers Schneide

    Ein Junge verließ die Menge und kam auf Argon zu. Er mochte vielleicht 10 Jahre alt sein, jedenfalls ein ganzes Stück jünger als Saira. Doch sein Haar war genauso schwarz, seine Haut von der gleichen warmen Farbe und beinahe noch gleichmäßiger als bei dem Mädchen. Bei der Frau, schalt sich Argon in Gedanken. Das schien ihr sehr wichtig zu sein. Das erinnerte ihn daran, wie er einst gewesen war. Unwillkürlich musste er lächeln. Der Junge lächelte zurück. Wie leicht man sich doch missverstehen konnte. Oder verstehen. So ein Lächeln von Mensch zu Mensch wirkte wohl überall.

    Doch es täuschte weder Argon noch den Jungen darüber hinweg, worum es hier ging.

    Mit ausgestreckter Hand nahm Argon das Messer entgegen, das ihm der Junge reichte.

    „Nimm dieses Messer. Mein Vater hat es selbst gefertigt.“ Die Stimme des Jungen war weich und hoch, so wie es sich für einen Jungen gehörte. Und doch redeten sie so gerne von Ruhm und Ehre und glorifizierten dabei Mord und Totschlag.

    Argon wiegte das Messer sachte hin und her, auf und ab. Es lag gut in der Hand, schön im Gleichgewicht. Die Klinge hätte aber ein ganzes Stück länger sein dürfen. Was gäbe Argon jetzt für ein anständiges Schwert, mit dem er diesen Lokesch auf Abstand halten könnte.

    „Du bist der Sohn des Schmieds?“ Der Junge nickte zur Antwort. „Wie heißt du?“

    „Pati.“

    „Pati,“ Argon lächelte. „Fieberst du dem Kampf entgegen? Möchtest du auch ein Krieger werden und Ruhm und Ehre gewinnen?“ Pati zögerte nicht mit der Antwort.

    „Ja, ich will ein großer und starker Held werden! Und Herrscher über all unsere Stämme hier im Norden.“ Argon sah dem Jungen in die Augen. Er war nicht erstaunt darüber, kindliche Gewissheit zu sehen. Kinder zweifelten nicht an ihren Träumen und ihrer Zukunft. Das lernten sie erst später. Doch in den Augenwinkeln schien sich eine Weisheit und Schläue einzunisten, wie sie die wenigsten Menschen in ihrer Jugend besaßen, manche gar nie. Vielleicht wäre der Junge wirklich einmal der Held in einer Geschichte, die sich die Völker erzählten. Argon hoffe für Pati, dass es eine glückliche Geschichte wäre. Doch seiner Erfahrung nach führten die Geschichten von Kriegern meist nur von einem Kampf in den nächsten.

    „Ich wünsche dir alles Gute, Pati.“

    „Ich dir auch, Kanja.“ Argon wandte sich von dem Jungen ab und Lokesch zu. Egal wie dieser Kampf hier ausging, so wie es schien, würde er nicht als Argon hier in Erinnerung bleiben, sondern als Kanja, der aus dem Wasser gezerrte Retter eines kleinen Mädchens. Einer Frau! Argon lächelte. Wenn es nur immer so einfach wäre, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und ein neuer Mensch zu werden.

    Zum tausendsten Mal drehte Saira den Armreif um ihr Handgelenk. Das Grummeln in ihrem Bauch beruhigte sich davon aber nicht. Der bronzene Reif war der einzige Schmuck, den ihre Mutter ihr hinterlassen hatte. Sie hatte ihn heute morgen angelegt, weil es... ihr richtig erschienen war? Irgendwie stimmte das schon, aber es war vielleicht auch ihre letzte Gelegenheit dafür.

    Mit der linken Hand tastete sie nach dem kleinen Messer, das sie hinter ihrem Gürtel unter einer Falte ihres Kleids verborgen hatte. Egal ob Argon gewann oder nicht, sie würde eher sterben, als Lokesch Frau zu werden.

    Wieder sah sie zu ihrem Krieger hin. Er stand nun seinem Gegner kampfbereit gegenüber. Die Dorfältesten hatten beschlossen, dass der Kampf solange dauern sollte, bis einer der beiden Kontrahenten kampfunfähig war oder sich geschlagen gab. Als Waffen hatten sie vom Schmied je Kämpfer ein großes Messer angefordert. Rüstungen waren nicht erlaubt, gekämpft würde barfuß und nur in Hosen. Lokesch trug eine weite Hose, wie es im Süden üblich war. Sein Oberkörper zeigte seinen Wohlstand. Der dicke Bauch hing wie prall gefühlter Weinschlauch über den Gürtel. Argon wirkte dagegen noch schlanker und durchtrainierter. Seine abgewetzte, eng anliegende Lederhose verstärkte den Eindruck. Argons Oberkörper war schlank, aber muskulös. Als Saira ihn vorhin zum ersten Mal oben ohne gesehen hatte, waren ihr vor allem die vielen Narben aufgefallen. Sie zeugten von einer Vielzahl an Schnitten, Hieben und Stichen, die Argon im Laufe seines Lebens gesammelt hatte. Sie hatte nicht anders gekonnt, als ihn anzufassen und eine besonders große Narbe, die quer über seinen Rücken verlief, mit ihren Fingern entlangzutasten. Sie hätte gerne gewusst, woher er sie hatte, aber er hatte nur gelächelt und gesagt, die Antwort müsse bis nach dem Kampf warten. Hoffentlich erlaubte es ihm das Schicksal, sein Versprechen zu halten .

    Saira sah, wie Pati mit einem Messer zu Argon ging und dieser es entgegennahm. Argon sprach irgendetwas mit dem Sohn des Schmieds, doch Saira konnte nichts verstehen. Das aufgeregte Getuschel der Menschen um sie herum war zu laut und die beiden zu weit von ihr entfernt. Lokesch hatte ebenfalls ein Messer bekommen, aber den Jungen, der ihm es gebracht hatte, mit einer herrischen Geste verscheucht. Vermutlich war das seine Art, mit der Angst umzugehen.

    Saira musste sich wieder dazu zwingen, die Hand von ihrem Armreif zu nehmen. Sie merkte schon gar nicht mehr, wenn sie ihn ein ums andere Mal um ihre Hand drehte. Doch wo sollte sie ihre Hände sonst hintun?

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Huhu!
    Zuerst ein paar Zitate ^^

    Spoiler anzeigen

    „Vor der eigentlichen Hochzeitsnacht wird natürlich gefeiert und viel getrunken. Sehr viel... Jedenfalls wurde mir doch nach einigen Bier klar, worauf ich mich da eingelassen hatte. Es war von Anfang an eine dumme Idee gewesen, aber ich stand mir selbst im Weg und habe es nicht gesehen. Erst als genügend Humpen Bier mich neben mich gestellt hatten,“ Argon kicherte über seine Worte, „habe ich das erkannt und bin auf dem schnellsten Weg geflohen... ich bin direkt von der Klippe in diesen Fluss gesprungen...“

    Wenn sich der Bräutigam lieber kopfüber von der Klippe stürzt, als dich tatsächlich zu heiraten... :rofl: Arme Elivia. Das tut dem Ego weh :D

    Einmal wurde ein Disput mit Tonkrügen ausgetragen. Das war absolut passend, da der Streit auch seinen Ursprung in einem solchen hatte.

    Hihihi!

    Mit der linken Hand tastete sie nach dem kleinen Messer, das sie hinter ihrem Gürtel unter einer Falte ihres Kleids verborgen hatte. Egal ob Argon gewann oder nicht, sie würde eher sterben, als Lokesch Frau zu werden.

    Das ist konsequent o.o Und radikal. Lokesch muss ja echt ein Mistkerl sein.

    Sein Oberkörper zeigte seinen Wohlstand. Der dicke Bauch hing wie prall gefühlter Weinschlauch über den Gürtel

    Die Beschreibung gefällt mir sehr gut ^^

    Argon wirkte dagegen noch schlanker und durchtrainierter. Seine abgewetzte, eng anliegende Lederhose verstärkte den Eindruck. Argons Oberkörper war schlank, aber muskulös.

    Mit dem lila markierten Satz wiederholst du nur nochmal, was du kurz davor schon erwähnt hast (sh. mintgrün) ^^

    Als Saira ihn vorhin zum ersten Mal oben ohne gesehen hatte, waren ihr vor allem die vielen Narben aufgefallen.

    :grinstare: Ja Saira... natürlich war es das :grinstare:

    Sorry ^^

    Hoffentlich erlaubte es ihm das Schicksal, sein Versprechen zu halten_.

    Da hat sich ein Leerzeichen eingeschlichen.

    Trotz langer Pause zwischen dem letzten Lesen komme ich gut mit. Ich wusste gleich wieder, worin Sairas Grundproblem bestand und worum es eigentlich geht. Das spricht schonmal dafür, dass sich die Handlung deiner Geschichte gut einprägt ^^

    Mir ist aufgefallen, dass du sehr sparsam mit Umgebungsbeschreibungen umgehst. Deswegen schweben die Szenen in meiner Vorstellung in einer Art leeren Blase, wenn du verstehst, was ich meine. So ein paar Beschreibungen, z. B. wie viele Leute um den Kampfplatz drumherum stehen, wie die Stimmung ist oder ganz einfach, wie sich Argon generell fühlt, vor dem Ältesten zu stehen, würden mein Szenenbild ergänzen.

    Aber vielleicht ist dieses nüchterne ja auch genau das, was du erreichen wolltest ^^

  • Danke für das Feedback, Voluptuous Mayday ! Freut mich, dass man trotz des eher gemächlichen Tempos noch nicht eingeschlafen ist ^^

    Mir ist aufgefallen, dass du sehr sparsam mit Umgebungsbeschreibungen umgehst.

    Tatsächlich war das der Grund, warum ich die Geschichte fast abgebrochen hätte. Mich stört das nämlich schon seit Längerem. Und leider bin ich mir selbst noch nicht so im Klaren darüber, wie in der Geschichte alles aussieht / aussehen sollte. Der Plan ist jetzt aber erstmal, die Geschichte in ein oder zwei weiteren Posts zuende zu bringen und dann das Ganze nochmal von vorne durchzugehen und gründlich zu überarbeiten. Es sind ja auch ein paar unlogische Stellen / Ideen drin, etwa die ganze Ausgangssituation mit Elivia und der Nicht-Hochzeit. Was auch immer ich mir damals dabei gedacht hatte...

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

    • Offizieller Beitrag

    Der Kampf steht also in den Startlöchern und ich weiß schon, wem ich nicht die Daumen drücken werde. XD Argon wird das ja hoffentlich schon schaukeln. So als Kämpfer würde er doch sicherlich auch mit eventuellen gemeinen Tricks fertig. Von daher mache ich mir nicht mal so viele Sorgen um ihn. XD Ich finde es schön, dass du nochmal das Innenleben von ihm und auch von Saira zeigst. Zeigt ja wer von ihnen mehr angespannt ist. XD Aber für Saira geht es ja wirklich auch um etwas und sie hat keine Ahnung, was Argon wirklich kann. :) Dann schauen wir mal. Schöner Teil und ich bin gespannt, wie es weitergeht ^^

  • Auf Messers Schneide - 2

    Pati hatte den Krieger noch fragen wollen, ob er aufgeregt war, denn er wirkte überhaupt nicht so. Er schien eher er wie in Gedanken, etwas verträumt und weit, weit weg. Pati selbst war so nervös, dass er am liebsten schon wieder pinkeln gehen wollte. Aber er konnte nicht weg, er musste den Kampf sehen. Er kannte bisher nur Geschichten von echten Kämpfen. Das Gerangel der älteren Jungs zählte nicht. Das war bloß Spiel, kein Kampf auf Leben und Tod. Nichts stand dabei auf Messers Schneide.

    Ganz anders hier auf dem Dorfplatz. Alle Leute aus dem Dorf und sogar ein paar von den umliegenden Höfen waren gekommen und umringten die beiden Männer. Für Pati sahen sie aus wie zwei Helden aus den alten Geschichten. Oder eher wie ein Held und das böse Monster, das er besiegen musste, um die Prinzessin zu retten.

    Als Pati seinen Vater gefragt hatte, ob diese Situation so etwas war und ob Saira gerettet werden musste, hatte er einen Klaps auf den Kopf bekommen. Dann hatte sein Vater geschimpft, dass ein Fremder sich niemals in die Geschicke des Dorfes einzumischen hatte. Saira wäre ein böses Mädchen, dass zur Vernunft gebracht werden musste. Die Dorfältesten hätten auch den Fehler begangen, diesen Unsinn eines Zweikampfs zuzulassen. Das musste das Werk dieser Hexe Saira sein, die nicht wusste, wo ihr Platz in der Dorfgemeinschaft war. Wenn hier einer ein Held werden konnte, dann war es allenfalls der stinkenden Lokesch, der es aber eigentlich gar nicht verdient hatte. Dann hatte sich der Schmied wieder in seine Schmiede zurückgezogen und mit Wut auf ein Stück Metall eingehämmert, allerdings nicht ohne Pati vorher noch einmal einen Klaps gegen den Kopf zu geben. Dummer Junge.

    Pati liebte seinen Vater, aber hier und jetzt war er wütend und trotzig. Für ihn war es klar. Der Fremde, Saira nannte ihn Kanja, war der Held und würde die schöne Saira aus den Fängen des Monsters Lokesch retten. Pati drückte ihm die Daumen.

    Endlich passierte etwas. Der Priester trat aus der Menge hervor und schritt zu den beiden Kämpfern. Die Leute sagten, dass der Priester den Kampf überwachen und falls nötig einschreiten würde. Auf Pati wirkte es nicht so, als könnte der Priester Argon oder auch nur Lokesch aufhalten. Dafür war er zu schmächtig. Sein Vater sagte immer, das kam daher, dass der Priester kaum etwas Anständiges aß und daher keine Muskeln aufbauen konnte. Ehrliche Arbeit täte ihm besser als nur zu fasten und zu beten. Pati wusste darüber nichts, aber er war begierig, jetzt einen aufregenden Kampf zu sehen.

    Die beiden Kämpfer umkreisten sich in leicht geduckter Haltung. Der Weißhäutige hielt das Messer in der Faust nach unten, so als wolle er damit mehr nach Lokesch hacken als zu stechen. Lokesch dagegen ließ die Klinge wie eine Verlängerung seines Arms vor sich hertanzen, immer bereit, schnell wie eine Schlange zuzustechen.

    Die Menge hielt gespannt den Atem an, während unendlich lange Zeit nichts passierte. Alles war still, nur die Füße der beiden Männer verursachten leise scharrende Geräusche, während die Kämpfer weiter ihren Klingentanz tanzten.

    Mit einem Schrei sprang Lokesch nach vorne, stach mehrfach mit dem Messer nach dem Körper des anderen. Doch dem Gegner gelang es, auszuweichen oder den Arm durch schnelle Gegenschläge seiner waffenlosen Hand abzulenken, so dass die Klinge ins Nichts fuhr. Mit einem schnellen Haken zwang er Lokesch zum Rückzug.

    Wieder umkreisten sich die beiden. Wieder war es Lokesch, der als erster den Angriff wagte. Diesmal trafen beide ihren Gegner an den Unterarmen, mit denen sie versuchten, die Hiebe und Stiche zu parieren, und auch am Oberkörper. Der Schlagabtausch war im Nu vorbei und die Kämpfer gingen etwas auseinander. Langsam floss das Blut aus den Wunden und über die heile Haut. Keiner der Kämpfer schien es zu bemerken oder groß zu beachten.

    Argon machte ein angespanntes, sehr konzentriertes Gesicht. Auf die Entfernung konnte Pati es zwar nicht richtig erkennen, aber er stellte sich vor, wie seine Augen jede Bewegung Lokeschs wahrnahmen und nur darauf warteten, dass der andere einen Fehler machte.

    Nun schnellte Argon nach vorn, schlug mit der Linken gegen Lokeschs Gesicht, worauf dieser wild mit dem Messer fuchtelnd zurückwich. Er war schnell, aber Argon war schneller. Sein Messer traf Lokeschs Oberarm drei- oder viermal. Blut schoss hervor. Lokesch wich weiter zurück und stürzte über Argons Fuß, das sich heimlich mit einem Ausfallschritt hinter Lokesch gebracht hatte. Lokesch stürzte hart zu Boden. Pati japste erschrocken auf. Jetzt konnte der Kampf schon vorbei sein. Doch auch Argon war durch sein Manöver aus dem Gleichgewicht geraten und anstatt sich auf Lokesch zu werfen zog er sich mit drei schnellen Schritten etwas zurück. Geduckt und für einen erneuten Angriff bereit wartete er darauf, dass Lokesch wieder auf die Füße kam.

    Trotz seiner Leibesfülle war Lokesch erstaunlich schnell wieder auf den Beinen. Über seinen Oberarm und seine linke Brust floss nun Blut, anscheinend hatte Argon ihn nicht nur am Arm getroffen. Doch auch Argon hatte mehrere Schnitte abbekommen. Sein linker Unterarm war mehr rot als weiß.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

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    Hier kommen wieder ein paar Kommentare, Anmerkungen und zusammenhangslose Gedanken ^^

    Pati hatte den Krieger noch fragen wollen, ob er aufgeregt war, denn er wirkte überhaupt nicht so. Er schien eher er wie in Gedanken, etwas verträumt und weit, weit weg. Pati selbst war so nervös, dass er am liebsten schon wieder pinkeln gehen wollte.

    Die ersten drei Sätze beginnen gleich, indem du sie entweder mit Patis Namen oder dem entsprechenden Personalpronomen anfängst. Ich würde zumindest den letzten Satz diesbezüglich umstellen, damit der Lesefluss weniger repetitiv klingt.

    Und awww! Pati macht sich vor Aufregung fast in die Hose, das ist süß :D (Aber auch nur, weil er ein kleiner Junge ist. Bei einem erwachsenen Mann sehe das schon wieder anders aus :rofl: )

    Als Pati seinen Vater gefragt hatte, ob diese Situation so etwas war und ob Saira gerettet werden musste, hatte er einen Klaps auf den Kopf bekommen.

    Aber damit trifft Pati doch den Nagel auf den Kopf! :o Doofer Papa!

    Wenn hier einer ein Held werden konnte, dann war es allenfalls der stinkenden Lokesch, der es aber eigentlich gar nicht verdient hatte.

    Es ist interessant zu lesen, dass Pati offensichtlich auch wenig von Lokesch hält :hmm:

    Argon machte ein angespanntes, sehr konzentriertes Gesicht

    An dieser Stelle bin ich ins Grübeln geraten. In einem vorherigen Teil nennt Pati Argon bei Sairas Spitznamen Kanja und wenn ich es nicht überlesen habe, verrät Argon ihn seinen echten Namen nie (oder ich hab es beim Scrollen übersehen). Da der Teil aus Patis Sicht spielt, kann er dann eigentlich nicht über "Argon" berichten, sondern nur über "Kanja", weil Erzähler Pati ihn nunmal nicht als Argon kennt :hmm:

    Wirre Gedanken sind wirr. Ich hoffe, du verstehst, worauf ich hinauswill.

    Nun schnellte Argon nach vorn, schlug mit der Linken gegen Lokeschs Gesicht, worauf dieser wild mit dem Messer fuchtelnd zurückwich. Er war schnell, aber Argon war schneller. Sein Messer traf Lokeschs Oberarm drei- oder viermal. Blut schoss hervor. Lokesch wich weiter zurück und stürzte über Argons Fuß, das sich heimlich mit einem Ausfallschritt hinter Lokesch gebracht hatte. Lokesch stürzte hart zu Boden.

    Go Argon! Mach ihn fertig! d1zg61f-74d154d0-aaf0-4321-85f8-818e2b1b513c.gif?token=eyJ0eXAiOiJKV1QiLCJhbGciOiJIUzI1NiJ9.eyJzdWIiOiJ1cm46YXBwOjdlMGQxODg5ODIyNjQzNzNhNWYwZDQxNWVhMGQyNmUwIiwiaXNzIjoidXJuOmFwcDo3ZTBkMTg4OTgyMjY0MzczYTVmMGQ0MTVlYTBkMjZlMCIsIm9iaiI6W1t7InBhdGgiOiJcL2ZcLzc2NGUzZjBjLTRkZjUtNDNkOS1hYjYwLTNlMDUxMzllZjNiYVwvZDF6ZzYxZi03NGQxNTRkMC1hYWYwLTQzMjEtODVmOC04MThlMmIxYjUxM2MuZ2lmIn1dXSwiYXVkIjpbInVybjpzZXJ2aWNlOmZpbGUuZG93bmxvYWQiXX0.7L79Y04dxWTpHyjpuOwRM-yhyc-Iyv0rUx2HH8o8qo8

    Geduckt und für einen erneuten Angriff bereit wartete er darauf, dass Lokesch wieder auf die Füße kam.

    Trotz seiner Leibesfülle war Lokesch erstaunlich schnell wieder auf den Beinen.

    Hier hat sich eine Wiederholung eingeschlichen ^^

  • An dieser Stelle bin ich ins Grübeln geraten. In einem vorherigen Teil nennt Pati Argon bei Sairas Spitznamen Kanja und wenn ich es nicht überlesen habe, verrät Argon ihn seinen echten Namen nie (oder ich hab es beim Scrollen übersehen). Da der Teil aus Patis Sicht spielt, kann er dann eigentlich nicht über "Argon" berichten, sondern nur über "Kanja", weil Erzähler Pati ihn nunmal nicht als Argon kennt

    Ha, da hast du mich erwischt! Mir ist direkt nach dem Posten, beim Überfliegen, auch aufgefallen, dass mir selber nicht mehr klar ist, wer hier jetzt eigentlich genau der Erzähler ist. Das wird definitiv geändert, auch wenn ich noch nicht genau weiß, wie :hmm:

    Die Wiederholung ist vor allem sprachlich... ich glaube, ich wollte ausdrücken, dass Argon wartet und Lokesch dann auch wieder aufsteht. Aber du hast natürlich Recht.

    Toll, dass das Posten immer so viel bringt, weil man als Autor einfach plötzlich Abstand dazu hat und gefühlt alles ganz anders wahrnimmt ^^ Danke für alle Anmerkungen!

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Oh je! Ich fürchte, ich habe den vorigen Part noch gar nicht kommentiert Asni :/

    Naja. Jetzt kommt's gebündelt :D mehr oder weniger.

    Ich finde du schreibst noch immer sehr gut und mir gefällt die Geschichte. Den Kampf finde ich sehr schön beschrieben und ich glaube, ich hätte auch die Sicht einer anderen Person gewählt und nicht Argon :)

    Ich hoffe bloß, dass Lokesch sich nicht doch noch als "der Kämpfer" herausstellt und Argon eine böse Überraschung erlebt xD

    Go Argon! Hau Lokesch voll ins Gesicht :dwarf:

    LG :)

  • Auf Messers Schneide - 3

    Lokeschs Klinge tanzte vor Argons Augen. Der Bastard war nicht so schlecht, wie sein dicker Bauch hatte hoffen lassen. Die haarige Plauze hob und senkte sich bei jedem Atemzug. Die Schultern hatte der Dörfler leicht nach vorne geschoben, die Arme kampfbereit erhoben. Auch seine Beine waren nun leicht gebeugt. Lokesch lernte schnell und imitierte Argon. Wenn er ihn nicht bald besiegte,...

    Lokesch stach plötzlich zu. Das hatte Argon nicht kommen sehen. Die Schultern waren noch nicht dazu bereit gewesen. Trotzdem war Lokesch schnell. Zu schnell, um den angreifenden Arm wegzuschlagen, zu schnell, um noch auszuweichen. Wie ein dumpfer heftiger Schlag traf es Argon auf die Brust. Aus dem Augenwinkel sah er, dass nur die Spitze des Messers in ihm steckte und nicht die ganze Klinge. Reflexartig schlug Argon zurück. Für Schmerz war keine Zeit. Lokesch war sehr weit nach vorn gebeugt, vielleicht weit genug.

    Der erste Hieb traf seine freie Hand. Der zweite den Waffenarm, kurz unterhalb des Ellenbogens, noch während Lokesch sein Messer zurückzog, um erneut zuzustechen. Der Getroffene stieß einen Schrei aus und fasste nach der Stelle. Sein Messer fiel zu Boden. Mit schreckgeweiteten Augen sah er Argon an. Ohne zu zögern, hieb Argon Lokesch das Messer in die linke Schulter, setzte mit seinem ganzen Körper nach und beide gingen zu Boden. Argon schaffte es, über seinem sich windenden Gegner zu bleiben, die Klinge an den Hals seines Feindes zu legen.

    Argon atmete schwer. Lokesch schnaufte und wimmerte abwechselnd unter ihm. In den dunklen Augen wohnte die Todesangst. Argon musste lächeln. Plötzlich fühlte er sich mächtig und unbesiegbar. So oder so, er hatte triumphiert. Wenn der Wicht unter ihm sich jetzt noch wehrte, dann würde er ihm den Hals durchschneiden.

    „Ich... ich.... Du hast gewonnen“, stammelte Lokesch mit erstickter Stimme. Noch einen weiteren Augenblick hielt Argon die Spannung in seinem Körper, die Klinge am Hals seines Gegners. Mit kalten Augen blickte er Lokesch an, lauernd wie ein Raubtier kurz bevor es seine Beute erlegte.

    „Du hast gewonnen!“, wiederholte Lokesch, nun nachdrücklicher, aber auch eine Spur panischer. Argon lächelte ihn so böse an, wie er konnte, drückte die Klinge etwas fester gegen den Hals. Dann ließ er locker und erhob sich ächzend.

    Während Lokesch am Boden liegenblieb und erleichtert aufheulte, begann der Schmerz seinen Triumphzug durch Argons Körper. Der linke Arm brannte wie Feuer. Mit jedem Pulsschlag pochte es von der Handwurzel bis zum Ellenbogen. Der Treffer an seiner Brust war noch schlimmer. Langsam und dumpf breitete er sich über seine ganze linke Seite aus, presste gegen die Rippen und drückte ihm die Luft aus den Lungen. Gequält beugte sich Argon nach vorne, rang um Atem. Alles verblasste unter dem Schmerz. Alle Kraft schien aus seinem Körper zu fliehen. Seine Sinne, eben noch so scharf wie sein Messer, drohten ihm zu schwinden. Das Blut rauschte in seinen Ohren, übertönte das aufgeregte Reden der Menge. Der Schmerz verschleierte ihm die Sicht. Wie ein alter Bekannter grinste er Argon zu, schloss ihn in seine Arme und drückte zu. Die Umarmung eines Riesen...

    Mit einem innerlichen Aufbäumen zwang sich Argon dazu, nur ein Knie auf den Boden zu setzen, den Kopf aufzurichten und langsam zu atmen. Der Schmerz war ein alter Bekannter. Kein angenehmer, aber einer, der wieder ging, wenn man ihn annahm. Solange Schmerz da war, war er noch am Leben. Und wer noch am Leben war, konnte kämpfen.

    Blinzelnd und verbissen sah er in die Menge der Dorfbewohner. Der Atem pfiff zwischen seinen Lippen hindurch. Mit jedem Zug etwas kontrollierter, bestimmter und auch kräftiger.

    Nach und nach klärte sich sein Blick wieder und er erkannte Einzelheiten. Die jungen Männer in der vorderen Reihe, die zur Not die Frauen und Kinder beschützt hätten. Die neugierigen Kinder, die zwischen ihnen versuchten, so viel wie möglich vom Kampf zu sehen. Und dahinter die älteren Dorfbewohner, Männer und Frauen, mit den Kleinsten. Ihre Gesichter sprachen viel Widersprüchliches, zumeist aber waren es schreckgeweitete Augen, die es nicht gewohnt waren, Kämpfe zu sehen. Doch gerade die jungen Männer blickten auch unzufrieden, sahen ihn ablehnend, ja gar hasserfüllt an. Ihre Lippen bewegten sich, doch er verstand kein Wort. Noch immer rauschte es in seinen Ohren. Argon war klar, dass viele der Dorfbewohner eher auf Lokeschs Seite standen. Er selbst war hier der Fremde und damit eine Bedrohung für sie. Für sie wäre es besser gewesen, wenn nicht Lokesch sondern Argon sieglos im Staub liegen würde. Doch Argon war schon immer ein Kämpfer gewesen und er hatte auch seinen Stolz. Er würde nicht klein beigeben, nur weil es den Dörflern so nicht passte.

    Bereit sich nötigenfalls einer Schar junger Männer erwehren zu müssen, erhob sich Argon. Er achtete darauf, keine Schwäche mehr zu zeigen, egal wie sehr sein Körper noch schmerzte. Zumindest einer der Männer schien drauf und dran zu sein, ihn direkt anzugreifen. Wild gestikulierend und laut schimpfend kam er auf Argon zu.

    Der Priester trat neben ihn, stieß seinen Stab zweimal auf den Boden und brachte mit einer herrischen Geste seiner linken Hand die Menge zum Verstummen. Der mögliche Angreifer machte noch einen Schritt, blieb dann stehen und ließ etwas ratlos die Arme sinken. Argon nutzte den Moment, um sich schnell umzusehen. Zwei Frauen und ein älterer Mann kümmerten sich um Lokesch. Eine Handvoll Kinder hatten sich von den Händen ihrer Eltern oder Geschwister losgerissen und wuselte über den Kampfplatz. Die Männer, die aus der Menge heraus und auf den Platz getreten waren, schätzte Argon als nicht für ihn gefährlich ein. Sie würden sich zweifellos wehren, falls er sie angriff, aber sonst würden sie sich aus allem heraushalten. Das hoffe er zumindest. Damit war es vielleicht nur der eine. Mit einem weiteren Blick versuchte er herauszufinden, ob der Mann bewaffnet war. Er war etwas kleiner als Argon, trug ein langes Arbeitsgewand, in dessen Falten sich alles mögliche verstecken konnte. Am Ledergürtel, der die Taille umschlang, hing ein Beutel, vielleicht für Geld, vielleicht für Wetzstein und Zunder. Zumindest trug er keine offensichtlichen Waffen.

    Nachdem das letzte Gemurmel erstorben war, warteten alle nun gespannt darauf, was weiter geschehen würde. Mit lauter Stimme verkündete der Priester.

    „Damit ist es entschieden. Lokesch Yamuna ist unterlegen und wird Saira Yamuna nicht mit in sein Haus nehmen dürfen. Stattdessen wird dem siegreichen Argon Kanja die Vormundschaft über das Mädchen übertragen.“

    Argon hörte die Worte des Priesters zwar, aber er realisierte nicht ganz, was sie bedeuteten. Er war noch damit beschäftigt, seinen Gegner einzuschätzen, vielleicht eine Schwäche festzustellen. Trotzdem blickte er nochmal in die Runde, suchte die junge Frau. Saira hatte erfreut die Hände vor's Gesicht geschlagen und ihre Augen leuchteten vor Erleichterung. So glücklich wie sie in dem Moment aussah, konnte er nicht anders, als sich mit ihr zu freuen. Er lächelte sie an.

    Der Priester indes fuhr ohne Pause fort: „Die Ältesten haben beschlossen, dass der Fremde keinen Platz im Dorf haben kann und er es daher bis zum Sonnenuntergang verlassen haben muss. Saira steht es frei, ihm zu folgen oder hier zu bleiben.“ Er drehte sich langsam um, blickte die Menge entlang, suchte Saira. Als er sie fand, hielt er inne, fixierte sie mit einem strengem Blick, bevor er in die atemlose Stille langsam und sehr deutlich weitersprach.

    „Wenn du hier bleibst, so übergebe ich dich der Vormundschaft deines nächsten männlichen Verwandten, Lokesch Yamuna, so wie es Sitte ist, bis er für dich einen angemessenen Ehemann gefunden hat. Wie lautet deine Wahl, Kind?“

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Da bin ich wieder.

    Also, mir ist aufgefallen, dass in der ersten Hälfte dieses Teils viele Sätze auf dieselbe Art formuliert sind: Lokesch tat dies, Lokesch tat das, Argon machte jenes - und so weiter. Teilweise stehen auch mehrere dieser Sätze hintereinander. Es spielt eigentlich keine Rolle, aber das finde ich persönlich etwas unschön zu lesen. Außerdem könntest du mehr Variation in deine Formulierungen reinbringen, wenn du von Argon und Lokesch sprichst. Zum Beispiel könntest du Lokesch zwischendurch auch als "Sairas Onkel" bezeichnen oder als "Argons Gegner". Da weiß der Leser ja auch, wen du meinst, ohne dass sich die Namen immer wiederholen ^^ Diesbezüglich hat mir die zweite Hälfte schreibtechnisch besser gefallen, weil du darin anfängst, die zwei auch auf andere Weise zu iden­ti­fi­zie­ren.

    Wirres Gedankengut:

    Spoiler anzeigen

    Die haarige Plauze hob und senkte sich bei jedem Atemzug.

    Ich mag die Beschreibung! Und gleichzeitig klingt sie irgendwie... brrr xD Also im positiven Sinne, weil sie so bildlich ist :thumbup:

    „Ich... ich.... Du hast gewonnen“, stammelte Lokesch mit erstickter Stimme.

    Yay! Argon hat gewonnen! :nummer1:

    Der Schmerz verschleierte ihm die Sicht. Wie ein alter Bekannter grinste er (der Schmerz) Argon zu, schloss ihn in seine Arme und drückte zu. Die Umarmung eines Riesen...

    Mit einem innerlichen Aufbäumen zwang sich Argon dazu, nur ein Knie auf den Boden zu setzen, den Kopf aufzurichten und langsam zu atmen. Der Schmerz war ein alter Bekannter.

    Hier hat sich eine kleine Wiederholung eingeschlichen.

    Stattdessen wird dem siegreichen Argon Kanja die Vormundschaft über das Mädchen übertragen.“

    Hihi, Ziehpapa Argon :D Und nur eine Randfrage: Behandelt der Priester "Kanja" hier als Beinamen oder stehen nur aus Versehen beide Namen da?

    „Wenn du hier bleibst, so übergebe ich dich der Vormundschaft deines nächsten männlichen Verwandten, Lokesch Yamuna, so wie es Sitte ist, bis er für dich einen angemessenen Ehemann gefunden hat. Wie lautet deine Wahl, Kind?“

    Waaaaaas? Das heißt ja, dass der ganze Kampf eigentlich völlig überflüssig war. Sind die denn doof?? Argons Verletzungen! Menno!

    Jetzt will ich aber wissen, wie Saira sich entscheidet :hmm: Ich mein, wir wissen was passiert, wenn sie bei Lokesch bleibt. Aber Argon ist auch keine gute Idee, weil der von seiner rachsüchtigen Ehefrau verfolgt wird. Mh. Saira soll bloß keinen Mist mit ihrem Messer anstellen, in dieser Situation.

  • Danke, Voluptuous Mayday , für das Feedback.

    Spoiler anzeigen

    Hier hat sich eine kleine Wiederholung eingeschlichen.

    Die ist bewusst, aber anscheinend kommt das nicht so gut an. Ich hab das schon öfter gemacht, in dem Sinne, dass ich mit einem Gedanken - der Schmerz ist ein alter Bekannter - starte, dann davon abweiche, etwas anderes erzähle und schließlich wieder zu dem Gedanken zurückkehre, um dann in eine andere Richtung weiterzugehen. Klingt das sinnvoll? :hmm: Ich mag das eigentlich ganz gerne.

    Und nur eine Randfrage: Behandelt der Priester "Kanja" hier als Beinamen oder stehen nur aus Versehen beide Namen da?

    Mir kam hier die Idee, dass der Priester Argon einfach einen Beinamen verpasst. Ob mir das selbst gefällt, weiß ich noch nicht. Aber ein Versehen war es nicht.

    Mal sehen, wie es weitergeht ^^ Ich hab schon eine Idee, aber sie ist noch nicht geschrieben, evtl. dauert das noch bis Sonntag oder so.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

    • Offizieller Beitrag

    Argon hat den Kampf also gewonnen. War eigentlich ja auch nicht anders zu erwarten gewesen. Ebenfalls nicht anders zu erwarten, war ja, dass man ihm das nicht so recht gönnen wird. Aber ich denke sowieso nicht, dass Argon so viel Wert darauf gesetzt hat, in dem Dorf bleiben zu wollen. Von daher :D

    „Wenn du hier bleibst, so übergebe ich dich der Vormundschaft deines nächsten männlichen Verwandten, Lokesch Yamuna, so wie es Sitte ist, bis er für dich einen angemessenen Ehemann gefunden hat. Wie lautet deine Wahl, Kind?“

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass Saira dort bleiben wird. Wöllte sie das, hätte niemand den ganzen Aufriss auf sich nehmen müssen :rofl:

    Zwei schöne Teile. Ich fand den Kampf gut beschrieben und fand auch die Wahl des Kindes gut, aus dessen Sicht der erste Teil des Kampfes geschrieben war. Dadurch hatte man erstmal die Draufsicht eines Fremden. Das hat es noch eine Spur spannender gemacht. Als es aus Argons Sicht direkt zu erzählen, bei dem dann ja schon ziemlich offensichtlich feststand, dass er nicht verlieren wird :)

    LG, Kyelia



    Wenn es ein Buch gibt, das du wirklich lesen willst, aber das noch nicht geschrieben wurde, dann musst du es selbst schreiben.
    - Toni Morrison -

  • Ups. Gelesen, aber nicht kommentiert xD

    Wird jetzt nachgeholt :)

    Der letzte Abschnitt hat mir gut gefallen Asni

    Das Argon gewinnt, hielt ich nur für wahrscheinlich. Obwohl Lokesch sich ja gut geschlafen hat :D

    Naja. Argon kostet seinen Sieg aus und Saira freut sich. Das er allerdings gehen muss und dadurch riskiert, dass Saira trotz seiner Bemühungen doch in Lokesch Hände fällt ... meine Güte ist das ein nettes Völkchen :|

    Bin gespannt, was Argon nun macht. Vielleicht nimmt er Saira einfach mit :)

    LG

  • Kein Blick zurück

    Die Wahl war keine Wahl gewesen. Für Saira nicht und für Argon sowieso nicht. Trotzdem hatte das Mädchen dem Priester nicht geantwortet, sondern ihn nur mit kaltem, beinahe hasserfülltem Blick fixiert. Argon hatte sie schließlich bei der Hand ergriffen und zurück zu ihrer Hütte geführt, während sich die Dorfbewohner lärmend langsam zerstreuten.

    Argon lächelte, während er mit nun verbundenen Armen das Nötigste für eine Reise zusammenpackte. Er war stolz auf Saira. Auch wenn sie es selbst noch nicht so wahrnahm, nicht sofort ihre Wahl zu treffen, war ein Zeichen ihrer Unabhängigkeit und Freiheit. Oder könnte es sein, wenn es die richtigen Leute weitererzählten.

    „Hier, den müssen wir mitnehmen,“ Saira streckte ihm einen großen, reich verzierten Topf hin. „Darin hat Mama immer die Festtagseintöpfe gekocht.“ Ihre Stimme klang traurig, trotzdem schüttelte Argon den Kopf.

    „Er ist zu schwer und zu groß für uns zwei.“ Saira nickte, doch ihre Augen drückten ihren Missmut darüber aus. „Ich weiß, dass es schwer ist, loszulassen…“

    „Ach ja?“ fuhr sie ihn an. „Was weißt du schon davon?“ Wütend ballte sie die Fäuste. Argon bemühte sich, einen warmen, verständnisvollen Ton zu treffen und nicht vorwurfsvoll zu klingen.

    „Meine Eltern lebten vom Viehdiebstahl. Ein festes Zuhause, so wie du es hier hattest, voller Geborgenheit und frei von Angst kannte ich nie. Ich glaube nicht, dass ich je ein volles Jahr in der gleichen Hütte verbracht habe. Nach einem Diebstahl folgte unweigerlich die Flucht in ein abgelegenes Bergtal, wo wir ein wenig ausharrten, eine alte Ruine notdürftig herrichteten und wir ganz allgemein Mangel litten. Mangel an allem. Liebe, Wärme, Geborgenheit. Ich weiß, dass du gerade eine schwierige Zeit durchmachst. Ich weiß es aus eigener Erfahrung. Aber früher oder später musst du loslassen.“

    Saira blickte ihn mit großen Augen an. Dann nickte sie.

    Die beiden verließen das Dorf in Richtung Süden. Nur Sairas Nachbarn und ihre Freunde hatten sich von ihr verabschiedet und ihr viel Glück für ihr weiteres Leben gewünscht. Von ihrer Familie, allen voran Lokesch, hatte sie niemanden mehr gesehen. Saira war froh darum gewesen. Nichts Gutes hätte daraus erwachsen können. Dem Priester war sie die Antwort endgültig schuldig geblieben. Er hatte es nicht verdient, dass sie auch nur ein einziges Mal mit ihm sprach. Ihre Tat würde Antwort genug sein.

    Ein paar kleine Jungs und Mädchen begleiteten sie noch ein Stück weit die staubige Straße entlang, bevor die Rufe ihrer Mütter sie zum Dorf zurückeilen ließen.

    Saira ging den Weg mit gemischten Gefühlen. Einerseits entfernte sie jeder Schritt weiter von ihrem Zuhause und der Geborgenheit im Schoß der Familie, die sie dort lange hatte erleben dürfen. Andererseits aber war jenes Gefühl in den letzten Tagen langsam dem der Bedrohung ihrer Freiheit gewichen. Nun begann ihr Herz leichter zu werden. Sie fühlte sich unbeschwert und frei. Und erwachsen.

    Ihr Blick fiel auf den kleinen, schmucklosen Topf, der nun hinten an dem großen Bündel, das Argon auf seinem Rücken trug, baumelte. Der Krieger hatte ihr versichert, dass er nur nützliche Dinge eingepackt hatte. Er wollte schnell Land gewinnen. Saira vermutete, dass er befürchtete, die jungen Männer ihres Dorfes würden Rache an ihm nehmen wollen. Sie glaubte das nicht. Der Priester hatte ja gesagt...

    Aber der Priester hatte auch mit keinem Wort angedeutet, vor was für ein Wahl er sie stellen würde. Unwillkürlich ballte sie wieder die Fäuste, als sie erkannte, dass er versucht hatte, sie in jedem Fall im Dorf zu behalten. Dabei ging es ihm aber natürlich nicht um eine junge Frau, die wertvoll für die Gemeinschaft hätte sein können. Nein, ihm ging es darum, ihren Willen nach Freiheit und einem selbstbestimmten Leben im Keim zu ersticken.

    Diese und ähnlich aufwühlende Gedanken beschäftigten sie, während sie sich langsam immer weiter vom Dorf entfernten.

    „Da wo die Sonne rotgolden über dem Land versinkt... Ist es das wogende Land, Kanja? Ist es das?“ Argon lächelte. Immer nannte sie ihn jetzt Kanja. Sollte er sich nun als Kanja fühlen? Was gefiel ihm lieber? Argon oder Kanja?

    „Ich weiß es nicht, Saira.“

    „Warst du noch nie dort?“

    „Nein. Ich war nur in allen Ecken eines Landes, dass mehr Kämpfe gesehen hat als Vögel am Himmel fliegen.“

    „Liegt dieses Land vor uns?“

    „Nein, hinter uns.“

    „Dann lass uns so weit wie nur möglich von dort weggehen.“

    Argon nickte zustimmend. Die Wunde in seiner Brust pochte dumpf. Es war eine gute Idee, das Land der Kämpfe hinter sich zu lassen. Elivia hinter sich zu lassen. Vielleicht das wogende Land zu sehen, falls es das wirklich gab, und Kanja zu werden. Kanja... er wiederholte den Namen noch einige Male in seinem Kopf. Als weithin bekannter Krieger Argon war er von einer Klippe ins kalte Wasser gesprungen und als Kanja ging er nun zusammen mit einer jungen, hübschen Frau einer ungewissen, aber doch hoffnungsvollen Zukunft entgegen.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Die Wahl war keine Wahl gewesen.

    Nicht wirklich :(

    Ich interpretiere den letzten Satz als das Ende? :D Falls ja, dann herzlichen Glückwunsch zum Abschluss :>

    Das Ende klingt für mich nach einer tollen Grundlage für weitere Kurzgeschichten über Argon/Kanja und Saira. Sie haben sich jetzt zusammengetan und ziehen in neue Welten mit neuen Abenteuern :D Ich glaub, mir würde die Kombination gut gefallen. Argon ist der erfahrenere von beiden und Saira lernt zum ersten Mal die Welt außerhalb ihres Dorfes kennen.

    Und nein, das ist keine Erwarungshaltung von mir, nur ein Gedanke :P

    Spoiler anzeigen

    „Er ist zu schwer und zu groß für uns zwei.“ Saira nickte, doch ihre Augen drückten ihren Missmut darüber aus. „Ich weiß, dass es schwer ist, loszulassen…“

    Ich musste mehrmals lesen, ehe ich verstanden hab, dass die zweite wörtliche Rede von Argon kommt. Ich würde sie deshalb in einer neuem Zeile setzten.

    „Meine Eltern lebten vom Viehdiebstahl. Ein festes Zuhause, so wie du es hier hattest, voller Geborgenheit und frei von Angst kannte ich nie. Ich glaube nicht, dass ich je ein volles Jahr in der gleichen Hütte verbracht habe. Nach einem Diebstahl folgte unweigerlich die Flucht in ein abgelegenes Bergtal, wo wir ein wenig ausharrten, eine alte Ruine notdürftig herrichteten und wir ganz allgemein Mangel litten. Mangel an allem. Liebe, Wärme, Geborgenheit. Ich weiß, dass du gerade eine schwierige Zeit durchmachst. Ich weiß es aus eigener Erfahrung. Aber früher oder später musst du loslassen.“

    Diese Information über Argons Vergangenheit hätte ich mir etwas früher gewünscht ^^ So kommt sie mir vor, als wäre sie für den Moment entstanden, damit Saira ruhig gestellt wird. Vlt im Kontext, als er ihr von seiner Ehefrau erzählt? :hmm: