Asnis sinnlose Reime

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.664 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. August 2017 um 15:24) ist von Asni.

  • Einige sinnlose Verse, die mir irgendwie heute so in den Sinn gekommen sind. Aus irgendeinem Grund habe ich gerade einen Anflug von Dichterkeit... ^^

    Der Schmierfink

    Ein Schmierfink zieht hier seine Runden,
    um mit Worten Freude zu bekunden.

    Er reimt nur leider äußerst selten
    drum darf es als gelungen gelten,
    wenn der Reim nicht völlig hinkt
    oder die Metapher gen Himmel stinkt.

    Es gilt wohl auch als erbaulich,
    wenn er manchmal sehr anschaulich
    Witze reißt und mit Namen spielt,
    die Worte wählt und das gezielt,
    sodass ihr am Ende seiner Sachen,
    aus vollem Halse werdet lachen

    Zu guter Letzt ich sage klipp und klar
    der Reimer hier, der ist kein Star!
    Er meint es aber trotzdem nett.
    Gesagt ist alles, er geht zu Bett.


    Post Skriptum:
    Mancher könnte doch wohl meinen,
    dass "nett" nicht nett meint, sondern "scheiße",
    doch darin werden werden wir uns einen:
    Was ist das für 'ne Umgangsweise?
    Wer nicht mehr sagt, das was er denkt,
    der hat die Poesiefreiheit verschenkt!

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

    Einmal editiert, zuletzt von Asni (6. November 2017 um 06:36)

  • Hey Asni ^^
    Ich mag dein Gedicht über den Amteur-Gedichte-Schreiber XD
    Hab mich voll und ganz wieder entdeckt XD
    Wobei Metaphern schon Fortgeschritten sind *hust*hat kein Talent*hust* XD

    so dass, wenn am Ende ihr die Sachen
    gelesen habt, ihr werdet lachen.

    Das ist die einzige Stelle, die ich tatsächlich nicht so ganz rund finde.
    Technisch gesehen gehört die erste Hälfte des zweiten Verses ja eigentlich in den ersten Vers ...
    ich finde ein "Satz" sollte mit dem Vers aufhören, sonst stockt man so gefühlt mitten im Satz, wo man im RL niemals innehalten würde :hmm:

    ich werfe mal ne halbgare Idee in den Raum:

    sodass ihr am Ende seiner Sachen,
    aus vollem Halse werdet lachen

    Oder so XD

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Der Schmierfink reimte ein Gedicht,
    Zaubert mir ein Schmunzeln ins Gesicht,
    Beim Lesen seiner Verse.
    Damit treibe ich keine Scherze!
    Darum frage ich frank und frei:
    Wann schafft der Schmierfink sein nächstes Gedicht herbei?

    Also, ich glaube, du hast es schon bemerkt, Asni: Mir gefällt dein Gedicht. :D

  • Herbstkaninchen

    Der Sommer hat seinen Hut genommen,
    ist nach Westen davongeschwommen.
    Zurück bleibt nun die herbstlich' Welt
    und Laub, das bald zu Boden fällt.

    Der Apfelbaum steht ganz allein,
    weit und breit will kein anderer sein.
    Das Gras drumherum ist schon welk und braun.
    Am Stamm gelehnt sitzt blind ein Faun.

    In seinen Händen er die Flöte hält,
    spielt nur für sich, nicht um Geld.
    Zaubert fließend Lied um Lied,
    spielt nur was seine Seele sieht.

    Kein Mensch ist hier um zuzuhören.
    Die Natur schweigt auch, will ihn nicht stören.
    Verträumt der Faun ist ganz für sich.
    Die Zeit dehnt sich zum Ewiglich.

    Ganz still hört zu vor seinem Bau
    im flauschigen Fell in weiß und grau,
    die Ohren spitz, das Näslein weich,
    das Herbstkaninchen ohne gleich'.

    Für den Winter hat es schon gesorgt,
    hat Futter gehortet, Bücher geborgt,
    Nun lauscht es dem Faun bei seinem Spiel,
    versteht ohne Worte doch das Gefühl.

    Im Takt zuckt frech das Näselein.
    Es wippt auch flott das Schwänzelein.
    Einzig die Füßchen halten still,
    weil das Herbstkaninchen nicht tanzen will.

    Hoch am Himmel ein Falke fliegt,
    schaut, was er für Beute kriegt.
    Doch sieht er nur den Apfelbaum.
    Noch erspäht er nicht den weißen Flaum.

    Als die Melodie nun schneller wird,
    Ton um Ton durch den Abend sirrt,
    da fällt des Falken scharfer Blick
    auf das Fell und er fliegt zurück.

    Nun steht er in der Luft und rüttelt,
    wobei er kräftig die Flügel schüttelt.
    Er fixiert den lauschenden Hasen,
    dann stürzt er hinab zum welken Rasen

    Der Faun mit seiner Schelmnatur
    blies quietschend laut die Tröte nur
    und schon verschwunden ist das Beutetier.
    Der Falke denkt: Grad war's noch hier!

    Mit der Musik steigt er wieder auf.
    So ist die Welt, so ist ihr Lauf.
    Und was sagt euch das Gedicht?
    Herbstkaninchen fängt man nicht!

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

    Einmal editiert, zuletzt von Asni (24. August 2017 um 15:22)

  • Du ahnst nicht, wie übel ich es dir genommen hätte, wenn der Falke das Kaninchen erwischt hätte :P Zum Glück gibt's ein Happy End.
    Technisch kann ich nichts sagen ^^ Du hast es jedenfalls geschafft, dass Bilder in meinem Kopf aufgeloppt sind. Das spricht für deine Wortwahl :D
    Und ich hätte echt nicht gedacht, dass du tatsächlich ein Gedicht über ein Kaninchen schreibst :rofl: Skadi mag! :D

  • Echt cool! Du fängst die Herbsstimmung schön ein. Die melancholischen Erinnerungen an den Sommer...

    Dankeschön.

    Du ahnst nicht, wie übel ich es dir genommen hätte, wenn der Falke das Kaninchen erwischt hätte

    Oh doch, das konnte ich mir sehr, sehr gut vorstellen!

    Du hast es jedenfalls geschafft, dass Bilder in meinem Kopf aufgeloppt sind. Das spricht für deine Wortwahl

    Danke :blush:

    Und ich hätte echt nicht gedacht, dass du tatsächlich ein Gedicht über ein Kaninchen schreibst

    Aber das hab ich doch gesagt, dass ich das machen würde! Auch wenn es ein bisschen gedauert hat...

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Spoiler anzeigen

    Die beiden Strophen gefallen mir am besten <3

    Für den Winter hat es schon vorgesorgt,
    hat Futter gehortet, Bücher sich geborgt,
    Nun lauscht es dem Faun bei seinem Spiel,
    versteht ohne Worte doch das tiefe Gefühl.

    Würde ich so schreiben. Mein Reimgefühl holpert dann weniger ... :hmm:
    Also es klingt in meinem Kopf flüssiger.
    Allerdings bin ich jetzt auch kein Profi XD

    Im Takt zuckt frech das Näselein.
    Es wippt auch flott das Schwänzelein.
    Einzig die Füßchen halten still,
    weil das Herbstkaninchen nicht tanzen will.

    AAAAAAAH Kopfkino! Und. Es. Ist. So. Süß! <3<3<3

    Noch erspät er nicht den weißen Flaum.

    erspäht

    ich finde das Gedicht super schön *-*
    Wie gesagt, die beiden Strophen oben sind dir besonders gelungen.
    Es liest sich weich, so wie in meinem Kopf auch die Melodie des Faun klingt.
    Ich finde es absolut stimmig und mal was anderes :hi1:

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald