Winterzauber
Lautlos taumeln Flocken nieder,
torkeln ziellos kreuz und quer,
legen sich auf manch Gefieder,
still wird alles ringsumher.
Eisbedeckt sind alle Zweige,
schwer beladen jeder Ast
biegt sich so in tiefer Neige
manchmal bis zum Boden fast.
Nebel hüllt den Wald so grau ein,
dass man fast nichts sehen kann.
Nachtfrost haucht auf jedes Ästlein,
zieht ein Rauhreif-Kleid ihm an.
Kälte, die mit leisem Beben
jeden Laut ersterben lässt.
Jede Regung, jedes Leben
hält im Frostgriff sie ganz fest.
Plötzlich knackt das Eis im Weiher.
Stolpernd flieht ein junges Reh.
Wie ein zarter Glitzerschleier
stiebt dabei der Pulverschnee.
Ächzend unter dem Gewichte
wippen Zweige auf und ab,
und - sich streckend - wirft die Fichte
ihre schwere Schneelast ab.
Winter lässt das Land erstarren.
Ganz vereist sind Teich und Fluss.
Alles Leben muss still harren
auf des Frühlings sanften Kuss.
_____________________________