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Ein Gedicht (nein, ursprünglich eigentlich ein Lied), das ich irgendwann mal für meine zwölfjährige Nichte gemacht habe, die es dann zum Geburtstag ihrer Mama, meiner Schwester C, gesungen hat.
Wie du sein
(Für Mami)
Du bist manchmal weich wie Watte, du bist manchmal hart wie Stahl.
Du bist manchmal einfach Klasse, du bist manchmal eine Qual.
Du bist die, die sich das anhört, was mir auf die Nerven geht.
Du bist die, die für mich da ist, wenn sonst keiner zu mir steht.
Wenn es auch noch lange dauert - denn ich bin ja noch recht klein -
ich möchte wenigstens ein bisschen so, wie du bist, später sein.
Du bist die, die meine Kleidung und mein Ausseh’n toleriert,
du bist die, die nach der drei Sechsen die Geduld noch nicht verliert.
Du bist die, die seufzend aufräumt, was mir aus den Händen fällt.
Du bist die, die Geld fürs Kino gibt und dann nicht das Restgeld zählt.
Wenn es auch noch lange dauert - denn ich bin ja noch recht klein -
ich möchte wenigstens ein bisschen so, wie du bist, später sein.
Du bist die, die, wenn ich Mist bau, mich dann immer motiviert.
Du bist die, die meine Wutausbrüche einfach ignoriert.
Du bist die, die mich verteidigt, wenn ein andrer mich verklagt.
Du bist die, die auch wenn’s weh tut, mir die volle Wahrheit sagt.
Wenn es auch noch lange dauert - denn ich bin ja noch recht klein -
ich möchte wenigstens ein bisschen so, wie du bist, später sein.
Du bist die, die mich auch dann liebt, wenn ich ihr sehr weh getan.
Du bist die, die mit mir Spaß macht, dass ich lauthals lachen kann.
Du bist die, die selbst noch gut weiß, wie sehr Liebeskummer drückt.
Du bist die, die sagt, dass alles sich zu meinem Besten fügt.
Wenn es auch noch lange dauert - denn ich bin ja noch recht klein -
ich möchte wenigstens ein bisschen so, wie du bist, später sein.