Hey Etiam !
Oha, wir kommen also zur Sache. Den Handlungsverlauf finde ich gut, es wird auch einigermaßen Spannung erzeugt - was man sicher noch drastischer ausgestalten könnte, aber ich weiß ja nicht, ob noch mehr kommt
Die Anspannung verließ Tjelvar für einen Moment und ein Hauch von Resignation überkam ihn
Hm. Resignation finde ich hier unpassend, immerhin glaubt er, den Feind nahen zu hören. Das resigniert einen doch nicht, das regt einen auf, macht einen wachsam, möglicherweise entsetzt - immerhin ist doch Tjelvar da bereits ein gebranntes Kind, oder? Vielleicht kommen auch kurz alte Erinnerungsfetzen auf...
Der Untote verweilte auf der Straße, als müsse er sich umsehen
Ich finde das Untotenkonzept sehr interessant. Man muss sie also enthaupten o.ä. Was ich mich allerdings fragte: Hier nennt Tjelvar den Draugar bereits untot, wundert sich dann aber, als seine Waffe erstmal nichts anrichtet. Das ist für mich ein Widerspruch. Hier fehlt mir eine Erklärung, wie Tjelvar wissen kann, dass der Zwerg untot ist, und was untot in seiner Welt bedeutet, denn für mich heißt es klar: Die sind halt nicht tot zu kriegen :p
Auch Tjelvar rannte nun seinerseits auf das Wesen zu, welches ihm nicht mal bis zur Brust reichte.
Sich der gegnerischen Schneide zu entziehen war ein leichtes, doch folgte dem ersten Schlag des Gegners direkt der zweite.
Mit einer schnellen Drehung parrierte er den Angriff des Draugr, sodass sie sich mit ineinander verhakten Waffen gegenüberstanden.
Tjelvar hatte die Geschwindigkeit der eher schwerfällig anmutenden Zwerge unterschätzt.
Drohend brüllte der Zwerg ihn an, wobei Tjelvar der üble Gestank des Todes ins Gesicht blies. Die kleine Kreatur gewann an Kraft und würde es bald schaffen, dieses Wettdrücken zu gewinnen, da verlagerte Tjelvar sein Gewicht auf den Kopf seiner Axt.
Hier machst du viele Nebensätze mit einleitenden Konjunktionen. Würde man das knackiger und präziser umformulieren, käme mehr Spannung bei raus, würde ich behaupten. Auch solche Partikel wie "seinerseits", "anmutenden" (sowieso finde ich schwerfällig und anmutenden widersprüchlich ), "eher" bremsen den Leser im Spannungsfluss aus. Die vielen Konjunktionen/Subjunktionen lassen den Abschnitt eher wie eine distanzierte Erzählung lesen. Ich würde verstärkt auf Sachen wie "Im nächsten Moment", "Doch da", "Keine Sekunde später", blabla setzen, um zu schildern, dass es eine sehr rasante Action ist.
P.S. parieren nur mit einem r
„Mein Vater“, sagte Knut nur. „Er wurde von diesen Monstern überrascht. Er gab seinen Arm, um mich zu beschützen. Er verliert viel Blut.“
Was Knut hier sagt, klingt für mich sehr lapidar, und das liegt an diesem "nur". Ich weiß, dass du damit verständlich machen willst, dass es das einzige ist, was er sagt. Was aber gar nicht stimmt, es kommt ja noch mehr dahinter, und das "nur" impliziert, dass er es sehr trocken sagt! Ich würde ein Adjektiv benutzen und das "nur" rausschmeißen. Ich meine, kriegerische Erfahrung hin oder her, wenn der eigene Vater seinen Arm opfert und jetzt droht zu sterben, ist das doch krass! Da muss man doch was fühlen - und wenn es nur Schock ist: Ich würde das benennen!
„Bring ihn in die Kirche, wir versammeln alle dort, die nicht kämpfen können und ...“
Woher weiß Tjelvar das? Hat er das gesehen, während er durchs Dorf rannte und sich dachte: "Könnte es sein, dass die Feinde da sind?" Wessen er sich ja auch gar nicht sicher war? Die Dorfbewohner hatten meiner Erinnerung nach ja eher "träge" reagiert, wieso sollten sie so schnell eine Krankenstation aufbauen?
Welch fauler Zauber!
Diesen Ausdruck empfinde ich als krassen Gegensatz zu den relativ normalen Aussagen, die die Dorfbewohner sonst so machen. Die anderen reden recht normal, und er kommt hier mit so überbordender Hochgestochenheit daher^^
Konnten sie uns deswegen überrumpeln? Waren sie schon damals ... Still?
Gute Idee!!!!!!!!!!! Da spielt vielleicht auch wieder die Titelgebung mit den Musikbezeichnungen rein! Gefällt mir extrem gut. Und da frage ich mich natürlich, wie das kommen konnte, dass sie still wurden. Nebenbei: still wäre hier klein
Das Antlitz des Todes hatte ihm den Mut gestohlen.
Sehr schöner letzter Satz. Da gibt es nichts hinzuzufügen, sehr malerisch.
Und PS. nochmal zu dem Widerspiegeln im vorigen Part: Du hast dir die Frage fast selbst beantwortet, da du ja schriebst, "in den Augen widerspiegeln". Ja, etwas muss sich in etwas widerspiegeln, heißt, die Reflexion braucht ja einen Untergrund (Glas, Fensterscheibe, Tümpel, Display...). Und darin spiegelt sie sich, nicht davor. Das wäre... physikalisch unmöglich