Kurze Stories vom Novizen

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 4.845 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. Dezember 2022 um 18:42) ist von Kirisha.

  • Hallo Voluptuous Mayday,
    vielen Dank für deine hilfreiche Kritik und sorry, dass ich erst so spät darauf reagiere. :/

    Ich hatte beim Lesen ein bisschen das Gefühl einer DnD Runde, die ihr Ziel aus dem Augen verloren hat

    DnD hab ich nie gespielt, aber ich denke ich verstehe ungefähr, was du meinst. Die Geschichte entstand aus ein paar Ideen, die bei mir im Kopf umhergeschwirrt sind und die ich versucht habe zu einer Story zu verbinden. Das denke ich merkt man hier – das wäre sicher anders geworden, wenn man eine Geschichte konsequent um eine einzelne Idee herum gebaut hätte.

    Es werden Dinge beschrieben, wie z. B. Moes Verschnaufpause auf dem Hügel oder dass Moe mit der Wirtin aushandelt, gegen Essen den Stallauszumisten, obwohl das am Ende keine Relevanz für die Handlung hat - bzw. nicht so sehr, dass diese breite Erzählung meiner Meinung nach nötig/gerechtfertigt wäre. Ich will damit sagen, dass sich die Erzählung in meinen Augen in Angelegenheiten verrennt, die man kürzer fassen könnte oder vlt sogar weglassen

    Das hingegen habe ich nicht ganz verstanden. Eigentlich hatte ich bei all diesen Szenen schon einen Zweck im Hinterkopf. Bei der Verschnaufpause entdeckt Moe zum ersten Mal, dass der Fluss gar nicht so breit ist, wie er gedacht hätte. Außerdem wird schon mal etwas die Szenerie der Schlussszene vorbereitet. Durch die Verhandlung mit der Wirtin kommt Moe mit Malak ins Gespräch und erfährt die entscheidenden Bausteine für die Story. Außerdem kommt er nur so zum See und schließlich zur Höhle (anders, als wenn er z.B. was zu essen gekauft hätte). Das Ausmisten des Stalls ist kein relevantes Storyelement, wird aber ja auch entsprechend ultrakurz abgehandelt und dient nur als (beliebige) Gegenleistung, die Moe für seine Unterkunft erbringt. Theoretisch hätte Moe die Höhle natürlich auch einfach so finden können, aber der Weg, dass er erstmal zum Gasthaus geht schien mir logischer.
    Wenn du willst (und dich noch erinnerst) schreib doch noch mal etwas genauer, was du hier meinst – vielleicht wird es dann klarer für mich :)

    aber was nun die Moral der Geschichte ist, das konnte ich mir ohne Starthilfe nicht so recht zusammenreimen

    Jep – eine eindeutige Moral hab ich auch nicht im Kopf gehabt. Da bin ich ehrlich gesagt auch nicht so der Fan von, weil es mir immer etwas belehrend vorkommt. Eigentlich kommen hier nur ein paar Denkanstöße zustande, die der Leser dann fortführen kann, wenn er nur will (funktioniert so ein System mit Gewaltenteilung, wie in Kyrtana? Ist es sinnvoll Gomez durch Moe auszutauschen? Etc …). Ist aber sicher nicht jedermanns Sache. Was die erzählerische Ebene angeht, hat Juu-Ka das in seinem letzten Beitrag eigentlich ganz gut zusammengefasst / interpretiert.

    Wurde vorher im Text schon mal erwähnt, dass Moe ein Interesse für Gesteine hat?

    Ne, den Zusammenhang gab es bisher nur in meinem Kopf – aber er hat es nicht auf’s Papier geschafft ^^ . Als Spezialist für Skulpturen braucht Moe halt etwas Wissen über Gestein. Guter Hinweis!

    Also für ein Märchen im klassischen Sinne ist mir persönlich die Handlung nicht straight forward genug

    Definitiv. Ist also wirklich nur im weitesten Sinne mit einem Märchen zu vergleichen. Und hinzu kommt, dass es wie gesagt nicht die konsequente Umsetzung einer zentrale Idee ist (was man schon als Schwäche ansehen kann).

    Mir erschließt sich auch jetzt noch nicht, worin nun die Notwendigkeit in dem komplizierten Handel mit dem Banditen bestand.

    Stimmt - das Thema wurde hier ja auch schon hinlänglich diskutiert. Und ich würde zustimmen – da hätte man was anderes machen können und vielleicht auch sollen.

  • Hallo zusammen,

    es folgt ein weiteres Kurzgeschichten-Experiment mit eher ungewöhnlichem Erzählstil, zu der ich gerne eure Meinung hören würde. Ich poste das Ganze aufgrund der Länge in zwei Teilen, wobei Teil 2 morgen folgen wird. Ihr könnte also schon jetzt kommentieren - oder eben morgen alles zusammen lesen. Bin gespannt, wie das Ganze bei euch ankommt. Haltet mit eurer Meinung nicht hinterm Berg - nur so kann ich feststellen, ob die Geschichte und der Erzählstil funktionieren.

    Die Kumpel von der alten Grube (I/II)

    Johns Tagebuch 05. Mai

    Es ist lange her, dass ich etwas in dieses Buch geschrieben habe. Zwanzig Jahre sind vergangen. Ich war erst wenige Monate bei den Kumpeln – genau wie Erik. Er war mir immer ein wenig suspekt, wie er jeden Abend in sein kleines Tagebuch mit dem abgenutzten Ledereinband kritzeln musste. Jeden Abend – ohne Ausnahme. Aber der Einsturz des alten Schachtes damals hat uns zusammengeschweißt. Es hat mir geholfen, meine Gedanken und Sorgen nieder zu schreiben – so wie er – um die Angst und die Ungewissheit erträglicher zu machen. So erträglich zumindest, dass ich noch bei Verstand war, als sie uns fünf Tage später geborgen haben.

    Als letzte Woche der Brief kam, musste ich daher als erstes an mein Buch denken, das seit Jahren fast vergessen in einer Schublade schlummerte. Sie schicken uns zurück in die Grube zur Instandsetzung. Erik ist auch dabei, denn heute sind wir die beiden letzten Bergleute, die noch vor dem Einsturz in der Grube gearbeitet haben. Ich bin nicht sicher, was seitdem passiert ist und warum sie die Mine verschlossen haben. Erik und ich haben uns nach dem Vorfall versetzen lassen. Aber die Erze, die dort unten lagern sind wohl zu wertvoll, als dass man ihnen ihre ewige Ruhe gönnen würde.

    Ich bin unsicher, ob ich mich freue, Erik wieder zu sehen. Der Vorfall hat uns tief verbunden. Aber wir sind auch grundverschiedene Menschen. Erik ist so in sich gekehrt, so verschlossen. Wäre es vermessen zu sagen, dass er einfältig ist? Es hat seine Gründe, dass wir uns seit über einem Jahrzehnt nicht mehr getroffen haben. Außer Erik und mir werden uns noch acht weitere Kumpel begleiten. Auch sie haben in der alten Grube gearbeitet, allerdings nach dem Einsturz. Man kennt sich. Es ist ein mulmiges Gefühl wieder zurück zu kehren. Ich werde dieses Buch mitnehmen.

    Eriks Tagebuch 13. Mai

    Tag der Ankunft in der Mine. Wir sind zu zehnt. War gespannt darauf, den kleinen John wieder zu sehen. Zehn Jahre nichts von ihm gehört. Ob er nicht mehr so überheblich ist wie damals, hatte ich mich gefragt. Hat sich aber offensichtlich nicht verändert. Hat ein riesen Theater wegen meiner Halskette gemacht. Das wär gefährlich die da unten zu tragen. Könnte man hängen bleiben und so. Unsinn – is mir seit Jahren nicht passiert. Der soll mal nicht so einen Aufstand machen.

    Sieht gut aus die Grube dafür, dass seit fünfzehn Jahren keiner mehr drin war. Mussten kaum was ausbessern auf der ersten Ebene. Morgen schauen wir uns mal die tieferen Stollen an.

    Johns Tagebuch 14. Mai

    Das Zusammentreffen mit Erik ist anders verlaufen, als ich es mir vorgestellt hatte. Es gibt einfach Regeln, an die man sich halten muss, wenn das hier unten funktionieren soll. Jeder hier respektiert das – außer Erik. Ein Moment der Unaufmerksamkeit und er bleibt irgendwo hängen mit seiner Kette. Wie kann man nur so stur sein?

    Ansonsten geht es gut voran. In der oberen Ebene müssen wir kaum etwas ausbessern. In der Ebene darunter ist schon mehr zu tun. Aber weniger als erwartet. Ich denke nicht, dass wir die vollen vier Wochen brauchen werden. Das System aus Stollen ist symmetrisch aufgebaut. Wir haben uns daher aufgeteilt. Eine Gruppe von fünf Mann kümmert sich um die Südseite und wir um die Nordseite. Die Stimmung ist relativ gut. Wahrscheinlich, weil wir schnell vorankommen.

    Eriks Tagebuch 15. Mai

    Der kleine John geht mir tierisch auf die Nerven. Egal. Wir sind schneller als erwartet. Dann muss ich mir sein Geschwafel vielleicht auch keine vier Wochen lang anhören. Die meiste Zeit arbeiten wir in zwei Gruppen. Eine kümmert sich um den Nord- eine um den Südstollen.

    Johns Tagebuch 16. Mai

    Ich kann selbst nicht ganz glauben, was ich hier schreibe. Der Stollen auf der zweiten Ebene ist teilweise eingestürzt, während wir darin gearbeitet haben. Nach gerade mal drei Tagen. Wie konnte das passieren? Sie haben doch Geologen geschickt, die genau das prüfen sollten. Zum Glück haben alle besonnen reagiert. Thorben hat die verdächtigen Geräusche sofort richtig eingeordnet, sodass wir uns schnell aus der Gefahrenzone heraus bewegen konnten. Bis auf ein paar Kratzer hat niemand was abbekommen. Der Ausgang ist verschüttet. Es würde Tage dauern, ihn frei zu schaufeln und es wäre extrem gefährlich. Aber das bereitet mir keine Sorgen. Der Bewetterungsschacht ist intakt. Unsere Leute an der Oberfläche haben den Einsturz mit Sicherheit registriert. Die Bergungsmannschaft wird sich in spätestens einer Woche zu uns vorgearbeitet haben. So lange haben wir in jedem Fall genügend Proviant und Trinkwasser.

    Das Problem ist ein anderes. Wir haben keinen Kontakt zur Gruppe im Südstollen. Auf unsere widerholten Rufe gab es keine Antwort. Es ist gut möglich, dass von der anderen Seite des Geröllfeldes nichts zu uns durchdringen konnte. Aber es wäre töricht anzunehmen, dass die andere Gruppe genau so viel Glück hatte, wie wir. Höchstwahrscheinlich gibt es dort mindestens Verletzte. Wenn sie eine Woche auf Hilfe warten müssen, ist es vielleicht schon zu spät.

    „In der Grube trennt uns nur der Tod“ Das hat jeder von uns geschworen, bevor er das erste Mal seine Spitzhacke geschwungen hat. Kurz nach dem Einsturz haben wir zusammengesessen und die Situation besprochen. Die Männer wirkten gefasst und es gibt keine Zweifel daran, dass sie ihren Schwur nicht vergessen haben. Wir waren uns schnell einig, dass wir unsere Kumpel da rausholen.

    Das Geröllfeld abzutragen wäre Wahnsinn. Aber es gibt eine viel einfachere Möglichkeit. Das nördliche und das südliche Stollensystem sind unterirdisch verbunden. Um auf die andere Seite zu gelangen, werden wir allerdings die alten Stollen nutzen müssen. Einige davon wurden vermutlich in den letzten Jahren verschlossen. Ein paar Barrieren werden wir also beseitigen müssen, aber wir haben das nötige Werkzeug und vermutlich wird uns das nicht mehr als ein bis zwei Tage kosten.

    Die Gedanken von vor zwanzig Jahren beginnen behutsam, aber beharrlich wieder in mein Bewusstsein vorzudringen. Ich würde lügen, wenn ich das abstreiten würde. Aber die Ausgangssituation ist diesmal deutlich besser. Wir sind gut vorbereitet. Niemand ist ernsthaft verletzt. Wir ziehen alle an einem Strang und haben einen Plan.

    Eriks Tagebuch 16. Mai

    Der Stollen ist eingestürzt. Wir sitzen fest. Wie vor zwanzig Jahren. Es ist kaum jemand verletzt – das ist gut. Aber die Gruppen sind getrennt wurden. John sagt, dass wir die anderen über die alten Stollen erreichen könnten. Solange wir dabei keine schweren Arbeiten am Fels durchführen müssen, droht uns keine Gefahr, sagt er. Wahrscheinlich hat er Recht. Das hat er meistens. Und wenn schon. „In der Grube trennt uns nur der Tod“ Da gibt es nichts zu diskutieren.

    Johns Tagebuch 17. Mai

    Die Unternehmung lief zunächst gut an. Den Eingang zum alten Stollen konnten wir relativ schnell öffnen. Er war weitgehend gut passierbar. Die Ernüchterung kam, als wir auf die Übergangsstollen von der Nord- zur Südseite gestoßen sind. Die haben sie zugeschüttet. Ich habe fast den ganzen Tag damit verbracht, die Gänge auszukundschaften. Aber sie haben tatsächlich alle Verbindungen verschlossen. Wir könnten das Schüttgut zwar ohne Erschütterungen abtragen. Aber das würde Tage dauern. Wir müssen in die unteren Ebenen vordringen. Dort sind die Verbindungsstollen deutlich kürzer. Vermutlich werden sie auch verschlossen sein, aber man könnte sie voraussichtlich innerhalb eines Tages frei räumen.

    Wir haben damit gerechnet, dass das passieren könnte. Aber die Enttäuschung steht den Jungs ins Gesicht geschrieben. Eigentlich habe ich keine Zeit das hier aufzuschreiben. Jede Stunde, die wir vergeuden, bringt unsere verschütteten Kumpel vielleicht dem Tod näher. Aber ich brauche das, um meine Gedanken zu ordnen. Um den Jungs morgen mit einem klaren Plan gegenüber treten zu können.

    In diesem alten Teil der Mine hat seit über einer Generation niemand mehr gearbeitet. Es ist seltsam an einem Ort zu sein, den zuletzt mein Großvater betreten hat. Ich muss mit Unbehagen an die Geschichten denken, die er mir als kleines Kind erzählt hat.

    Auf meinem Erkundungsgang bin ich an den Übergangsstollen auf staubiges schwarzes Gestein gestoßen. Es klebt ziemlich hartnäckig an der Haut. Je weiter man Richtung Südstollen kommt, desto mehr ändert sich die Verfärbung. Ich vermute hier unten stoßen zwei Gesteinsschichten aufeinander. Ist das vielleicht der Grund für den Einsturz? Es würde erklären, warum niemand daran gedacht hat.

    Eriks Tagebuch 17. Mai

    Die Übergänge sind zugeschüttet worden. Warum auch immer. Wir müssen noch tiefer. Keine Ahnung ob das Sinn macht. Habe nie eine Karte von der Grube gesehen. Keine Ahnung, wie lange es dauert, so einen Stollen frei zu schaufeln. Ich mache halt was man mir sagt.

    Der alte Stollen ist seltsam. Das Gestein hat sich verändert. Die Farbe ist ungewöhnlich. Man bekommt sie nicht mehr von der Haut runter. Ich fühle mich nicht wohl in einem Stollen, den ich nicht kenne. Hoffe wir müssen nicht zu lange hier unten bleiben.

    Johns Tagebuch 18. Mai

    Wir haben den ganzen Tag gebraucht, um den unteren Übergangsstollen zu erreichen. Jede Menge altes Gerät hat den Weg versperrt. Außerdem gibt es hier jede Menge Wasser in der Grube. Teilweise steht es und versperrt uns den Weg. Teilweise sickert es durch das Gestein. Morgen werden wir beginnen, den Übergangsstollen frei zu räumen. Wir müssen das Lampenöl rationieren. Ich hätte nicht gedacht, dass wir für die Erkundungsgänge so viel davon verbrauchen würden.

    Zum ersten Mal haben wir heute Geräusche von der anderen Seite gehört. Ein Scharren, ein Pochen. Manchmal bilde ich mir sogar ein, Stimmen zu hören, aber der Stein schluckt zu viel, um etwas Genaueres sagen zu können. Einerseits ein gutes Zeichen, denn es zeigt, dass wir dem Südstollen tatsächlich näher gekommen sind. Andererseits frage ich mich, woher die Geräusche kommen mögen. Zunächst hatte ich die Hoffnung, wir würden erste Lebenszeichen der anderen Gruppe hören. Aber wir sind inzwischen so tief unter der Einsturzstelle, dass man kaum noch etwas von dort hören würde.

    Dennoch wollte ich den Kumpeln Hoffnung machen und habe sie dazu angehalten, laut nach den Verschütteten zu rufen. Völlig unerwartet ist darüber ein großer Streit entbrannt. So heftig, dass sich die Jungs fast an die Gurgel gegangen sind. Erst jetzt wird mir bewusst, was in Ihnen vorgeht. Niemand von uns würde es zugeben, aber wir alle müssen unentwegt an die Geschichten denken, die unsere Großeltern uns Abend für Abend erzählt und die sich tief in unserem Unterbewusstsein eingenistet haben. Ich kann die Schauermärchen über die Katla nicht aus meinen Gedanken verdrängen und ich spüre, dass es den anderen auch so geht. Bei jedem Geräusch denken wir an die bösartigen, lichtscheuen Geschöpfe, die tief im Inneren des Felsens hausen sollen. Ich muss das Thema ansprechen - so absurd es auch klingen mag - wenn ich die Moral meiner Männer noch retten will.

  • Es beginnt interessant, wird für mich aber ab der Hälfte zäh. Auch empfinde ich es nicht als logisch, dass der Prota einerseits vermutet, dass die Rettungsmannschaft in einer Woche da sein könnte, die Verschütteten sich aber von dieser Stelle tiefer in den Berg entfernen.

    Durch den Besuch verschiedener Höhlen weiß ich, dass es dort feucht, kalt und schmutzig ist. Deinem Prota wird das aus Berufsgründen egal sein, aber für mich kommt diese Umgebung zu kurz bis gar nicht vor. Denn auch das macht etwas mit den Eingeschlossenen.

    Erst auf den zweiten Blick ist mir aufgefallen, dass zwei Leute im Prinzip die gleiche Geschichte erzählen, sich aber durch nichts unterscheiden. Gleicher Stil, gleiche Stimme, gleiche Satzlänge und Wortwahl.

    Die Erwähnung der Katla kommt für mich zu spät und wirkt aufgepropft, als müsse nun der Konflikt unbedingt vom Zaun gebrochen werden. Ich bin mir sicher, dass es unter zehn Leuten schon vorher zu erwähnenswerten Unstimmigkeiten gekommen ist, denn es ist eine zusammengewürfelte Mannschaft und kein eingeschworenes Team. Und sie stehen unter dem Druck, absehbar sterben zu müssen.

    Kleinigkeiten:

    als sie uns fünf Tage später geborgen haben. hatten

    Es hat mir geholfen, meine Gedanken und Sorgen niederzuschreiben

    Nimm, was Dir gefällt.

  • Danke dir Eegon2 für deine Eindrücke. Hilft mir sehr weiter. Und Sorry Chaos Rising für den Doppelpost – hatte Eegons Antwort oben vor dem Posten des zweiten Teils nicht gesehen.

    Zu den Anmerkungen:

    Spoiler anzeigen

    Auch empfinde ich es nicht als logisch, dass der Prota einerseits vermutet, dass die Rettungsmannschaft in einer Woche da sein könnte, die Verschütteten sich aber von dieser Stelle tiefer in den Berg entfernen.

    Das ist durchaus ein Wagnis - stimmt. Die Idee dahinter ist im Wesentlichen diese:

    Höchstwahrscheinlich gibt es dort mindestens Verletzte. Wenn sie eine Woche auf Hilfe warten müssen, ist es vielleicht schon zu spät.

    Um auf die andere Seite zu gelangen, werden wir allerdings die alten Stollen nutzen müssen. Einige davon wurden vermutlich in den letzten Jahren verschlossen. Ein paar Barrieren werden wir also beseitigen müssen, aber wir haben das nötige Werkzeug und vermutlich wird uns das nicht mehr als ein bis zwei Tage kosten.

    Sprich: Sie haben die vordergründig plausible Vermutung, dass ihre Kumpel in Gefahr schweben könnten, wenn diese nicht innerhalb kürzester Zeit Hilfe bekommen. Und sie denken, dass sie diese innerhalb von 1-2 Tagen erreichen könnten, während die Bergungsmannschaft eine Woche braucht.

    Durch den Besuch verschiedener Höhlen weiß ich, dass es dort feucht, kalt und schmutzig ist. Deinem Prota wird das aus Berufsgründen egal sein, aber für mich kommt diese Umgebung zu kurz bis gar nicht vor. Denn auch das macht etwas mit den Eingeschlossenen.

    Macht es. Vielleicht sollte ich darauf zumindest etwas eingehen. Meine Intention war eigentlich folgende: die Kumpel sind erfahren und bestens ausgerüstet. Manche waren auch schon mal eingeschlossen. Der Kontrast, den ich aufbauen will ist eigentlich, dass sie weniger an ihre physischen als an ihre psychischen Grenzen stoßen.

    Erst auf den zweiten Blick ist mir aufgefallen, dass zwei Leute im Prinzip die gleiche Geschichte erzählen, sich aber durch nichts unterscheiden.

    Ja, ich habe befürchtet, dass das ein Problem wird. In gewisser Weise wollte ich das genauso haben, um beim Leser den (falschen) Eindruck zu verfestigen, dass es sich um dieselbe Gruppe handelt. Andererseits kann man das vielleicht auch anders hinbekommen. Sprich: die Charaktere könnten einen unterschiedlicheren Fokus auf das Geschehen haben. Danke - schaue ich mir nochmal an.

    Gleicher Stil, gleiche Stimme, gleiche Satzlänge und Wortwahl.

    Das war in der Tat nicht so geplant. Im Gegenteil wollte ich eigentlich zwei ganz unterschiedliche Erzählstile etablieren. Das muss ich mir nochmal angucken.

    Die Erwähnung der Katla kommt für mich zu spät und wirkt aufgepropft, als müsse nun der Konflikt unbedingt vom Zaun gebrochen werden. Ich bin mir sicher, dass es unter zehn Leuten schon vorher zu erwähnenswerten Unstimmigkeiten gekommen ist, denn es ist eine zusammengewürfelte Mannschaft und kein eingeschworenes Team.

    Das mit dem zusammengewürfelten Haufen ist ein Punkt. Vielleicht kann man hier andeuten, dass es unter der Oberfläche schon länger brodelt und sich jetzt eben Bahn bricht.

    Und sie stehen unter dem Druck, absehbar sterben zu müssen.

    Gut, dass du das erwähnst. Wenn dieser Eindruck entstanden ist, habe ich nämlich irgendwas falsch gemacht. Eigentlich wollte ich rüber bringen, dass die Prognose für die Gruppe zu diesem Zeitpunkt relativ positiv ist. Sie sind gut versorgt, haben Proviant, Wasser und Ausrüstung. Theoretisch könnten sie auch jederzeit zur Einsturzstelle zurück kehren und entspannt auf die Bergungsmannschaft warten. Das ganze Tamtam machen sie eigentlich nur, um ihre Kumpel zu retten.

    Ich schaue mir nochmal an, ob ich das deutlicher machen kann.


    Die Kumpel von der alten Grube (II/II)

    Eriks Tagebuch 18. Mai

    Habe praktisch nicht geschlafen. Ich musste die ganze Zeit an die Katla denken. Diese bizarren Geschöpfe, die jeden jagen und fressen, der sich in ihre dunkle Welt verirrt. Opa hat davon erzählt. Sie haben uns allen davon erzählt. Immer wieder. Aber es ist dumm daran zu denken. Es sind nur Märchen. Ich muss mich zusammenreißen.

    Wenn da nicht diese Geräusche wären. Manchmal glaube ich Stimmen zu hören. Aggressive, bösartige Stimmen. Bilde ich mir das ein? Irgendwas ist mit den Anderen los. Sie streiten sich wegen dem kleinsten Scheiß. Aber am meisten Sorgen macht mir Bill. Er ist völlig bleich im Gesicht. Was ist nur los mit dem Jungen? Lange hält der nicht mehr durch. Hoffentlich behält wenigstens John die Nerven.

    Zumindest gibt es Wasser hier. Damit kann man diesen grässlichen, farbigen Staub von der Haut spülen. Auch wenn der nie ganz weg zu gehen scheint.

    Johns Tagebuch 18. oder 19. Mai

    Ich weiß nicht ob ein ganzer Tag vergangen ist. Ich kämpfe mit Tagträumen und Kopfschmerzen und schlafe nur, wenn die innere Ruhe es ausnahmsweise zulässt. Wir alle werden von Alpträumen geplagt. Thorbens markerschütternder Schrei hat mich aus meinem unruhigen Schlaf gerissen. Doch noch verstörender als der Schrei selbst war das, was ihn ausgelöst hatte. Eine rote, metallisch-salzig schmeckende Flüssigkeit quillt an einzelnen Stellen aus dem Stein hervor. Thorben ist felsenfest davon überzeugt, dass es sich um Blut handeln muss.

    Ich habe ihn mit einiger Mühe zum Schweigen verpflichtet und die Spuren eiligst unter dem schwarzen Staub vergraben. Was immer das sein mag - auf keinen Fall dürfen die anderen davon erfahren. Dann würde hier die Hölle losbrechen.

    Ich versuche noch immer zu verstehen, was schief gelaufen ist. An welcher Stelle ich den ersten Fehler gemacht habe. Bis auf das Lampenöl haben wir genügend Vorräte. Ist es der Sauerstoffmangel hier unten? Sicher ist die Luftqualität nicht gut, aber der Bewetterungsschacht sollte weiter seinen Dienst tun.

    Wir haben bereits den Großteil des Schutts im Übergangsstollen abgetragen. Ich denke morgen können wir durchbrechen. Es wird Zeit. Ich weiß, dass der Gedanke albern ist, aber meine Fantasie spielt verrückt, wenn ich mir vorstelle, was uns auf der anderen Seite erwarten mag.

    Eriks Tagebuch

    Ich weiß nicht welcher Tag es ist. Zum ersten Mal seit meiner Kindheit habe ich wieder Angst. Heute bin ich zitternd aufgewacht mit dem sicheren Wissen, dass uns hier unten nur Tod und Verderben erwarten wird. Hatte ich etwas Schlechtes geträumt? Ich weiß es nicht.

    Jeden Tag Kratzen, Scharren, grässliche Schreie. Ja ich bin sicher, dass es Schreie sind, die mir in der Nacht den Schlaf rauben. Immer lauter wird das, was aus dem Stollen an unser Ohr dringt.

    John und Toni wollen den Eindruck erwecken, dass sie alles unter Kontrolle haben, aber auch sie werden jeden Tag unsicherer. Sie können nicht mehr erklären, was hier vor sich geht.

    Bill stammelt nur noch sinnloses Zeug. Am meisten Sorgen macht mir Enzo. Der hat so einen wahnsinnigen Blick. Er hätte heute fast Bill mit der Spitzhacke erschlagen, als er unerwartet um die Ecke kam.

    Die Nerven liegen blank. Bei jeder Unstimmigkeit fallen wir übereinander her.

    Wie soll das nur enden? Gott steh uns bei.

    Johns Tagebuch

    Ich hatte keine Möglichkeit mehr, es länger geheim zu halten. Im Übergangsstollen beginnt es überall rot aus dem Stein heraus zu quillen. Die Situation war kurz davor, zu eskalieren. Ben hat vollkommen den Verstand verloren. Wir mussten ihn mit drei Mann am Boden festhalten, sonst hätte er sich den Schädel am Stein selbst eingeschlagen. Es ist schwer einzuschätzen, wie es um Thorben steht, denn er spricht nicht mehr.

    Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll. Um seinen Schlaf beraubt, wandelt mein Verstand immer wieder in abenteuerlichen Welten. Aber immer stärker hämmert sich der Gedanke in meinen Kopf, dass das was man über diesen Berg erzählt, keine Ammenmärchen sind, sondern die grausame Wahrheit. Immer deutlicher hören wir das Scharren dieser grässlichen Wesen. Und dann sind da diese Schreie. Inzwischen bin ich mir sicher, dass es Schreie sind.

    Wir müssen offen sprechen. Jetzt ist vielleicht der letzte Moment, wo ein paar von uns noch klaren Verstandes sind. Das verbleibende Geröllfeld im Stollen ist dünn. Wir müssen durchbrechen und uns diesen Monstern stellen. In der Grube trennt nur der Tod. Wir retten unsere verschütteten Kumpel aus den Fängen dieser teuflischen Wesen auf der anderen Seite. Vielleicht kann uns das noch einmal zusammen schweißen. Gott steh uns bei.

    Eriks Tagebuch

    Hier ist die Hölle losgebrochen. Ich weiß, ich müsste aufschreiben, was ich heute mit den Kumpeln erlebt habe. Aber meine Finger wollen nicht.

    Das Geröllfeld wird immer dünner. Die Wesen auf der anderen Seite – sie sind keine Einbildung mehr. Wir können sie immer deutlicher hören. Nur dass mein Verstand kaum noch weiß, was er hört und sieht und was er träumt. Ob es von dieser oder von jener Seite des Stollens kommt.

    Wir alle sind kaum noch wiederzuerkennen unter der roten Stabschicht, die sich nach und nach über unsere Haut gelegt hat. Die sich in unseren Haaren verfangen hat und die auch das Wasser nicht wirklich fortzuspülen vermag. Aber noch fremdartiger als das ist der leere Blick in den Augen der Kumpel.

    Ich erwische mich dabei zu hoffen, dass es bald zu Ende geht. Dass was immer auf der anderen Seite lauert sich endlich zeigt. Was immer kommt – ich bin bereit.

    Johns Tagebuch 15. Juni

    Ich schreibe das hier auf, weil die Mönche mich dazu gedrängt haben. Weil sie sagten, dass ich es tun müsste, um meiner Seele Frieden zu schenken. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendetwas dazu in der Lage wäre. Aber ich will nichts unversucht lassen. Haben meine Erinnerungen mich doch Nacht für Nacht durch die Hölle getrieben.

    Wir standen im Übergangsstollen, der nur noch von wenigen Brocken Geröll versperrt wurde. Sepp und Henning hatten sich rechts und links mit ihren Spitzhacken in Stellung gebracht. Schwarzer Staub bedeckte ihr Gesicht, ihre Kleidung, ihre Haare, sodass sie sich kaum von den Schatten unterschieden, die das schwache Licht der letzten Grubenlampe an die Wände warf. Ihre zitternden Knie verrieten, dass der nächste Schlag den Durchgang frei geben würde. Thorben und Ben starrten apathisch auf den Boden und umklammerten krampfhaft den Stil ihrer Spitzhacke. Auf der anderen Seite war nun kein Laut mehr zu hören. Einzig unsere Gedanken konnten sich ausmalen, was hinter den Steinen auf uns wartete.

    Es war Sepp, der das Tor zur Hölle schließlich öffnete. Der Stein gab nach und ein etwa vier Fuß weiter Durchgang öffnete sich aus dem uns nichts als Dunkelheit entgegen starrte. Ich wusste, dass ich den ersten Schritt würde tun müssen und zwang mich mit schmerzhaft pochendem Herzen durch die Öffnung, während ich unsere letzte Lichtquelle in den Händen hielt.

    Der Atem versagte mir, als die Grubenlampe die Wände erhellte, die in einem Rot schimmerten, das nur aus dem Fegefeuer stammen konnte. Zögerlich und mit offenem Mund folgte Sepp durch die Öffnung. Henning tat es ihm gleich und sah sich eine Weile ungläubig um, bis seine Augen schließlich auf einer kleinen Nische verharrten und aus ihren Höhlen traten. Rasch folgte ich seinem Blick und erkannte mit Entsetzen das Wesen, das dort im Halbschatten lauerte. Rot war es wie das Blut, das durch den Stein gequollen kam. Während ich seinen Körper kaum ausmachen konnte, erkannte ich doch das Metall, welches den Schein der Grubenlampe reflektierte und das eindeutig einer Spitzhacke gehörte. Einer Spitzhacke, die noch vor wenigen Tagen in den Händen unserer Kumpel ihren Dienst verrichtet hatte und die diese grässlichen Wesen ihnen abgenommen haben mussten, nachdem sie ihr entsetzliches Werk verrichtet hatten.

    Wir hatten uns vorbereitet in den letzten Stunden auf diesen Moment. Hatten uns geschworen, dass welchen Horror wir auch immer auf der anderen Seite fänden – wir würden nicht zurückschrecken und unsere Kumpel retten – oder wenn es dafür zu spät war sie wenigstens rächen. „In der Grube trennt uns nur der Tod“. Mit einem ohrenbetäubenden Gebrüll stürzten wir fast gleichzeitig auf das Wesen zu, neben dem sofort zwei weitere hervor huschten. Unsere lähmende Angst der letzten Tage wandelte sich in blanke Wut. Wie Berserker ließen wir unsere Spitzhacken auf die roten Geschöpfe nieder sausen.

    Die nächsten Augenblicke erinnere ich nur bruchstückhaft. Durch den engen Raum hallten Schreie der Wut und des Schmerzes, deren Wortlaut man kaum mehr ausmachen konnte. Sobald das Licht der Grubenlampe einen neuen Körper frei gab, stürzten wir uns wie Wahnsinnige darauf und schlugen so lange auf ihn ein, bis sich nichts mehr regte. Unsere Gegner wehrten sich nach Kräften. Das Blut der Geschöpfe, ihre Körper, der Boden, die Wände – all das konnten unsere Augen nur mühsam voneinander trennen.

    Schließlich verstarb der letzte Schrei im Stollen. Und so grausig diese Erlebnisse gewesen sein mögen – das Schlimmste stand mir noch bevor. Als ich schließlich die Lampe hob, um sicher zu stellen, dass sich nichts mehr in den Winkeln des Raumes versteckte, reflektierte erneut das Grubenlicht etwas Metallenes. Etwas, das sich um den Hals des Geschöpfes zu meinen Füßen wand. Mit einigem Unverständnis identifizierte ich Eriks Halskette und trat mit der Lampe näher an das Wesen heran. Mit grausamer Langsamkeit manifestierte sich eine entsetzliche Erkenntnis in meinem Kopf, als ich unter der roten Farbdecke die Grubenkleidung und die Stiefel ausmachte. Und als ich schließlich den Kopf des Wesens herum drehte.

    Noch immer zieht sich in mir alles zusammen, wenn ich an die nachfolgenden Momente denke, in denen ich apathisch in dem kleinen Stollenabschnitt umher wandelte, in dem uns die Bergungsmannschaft später fand. Die Momente, in denen die Grubenlampe auch die blutverschmierten Gesichter vom langen John, von Bill, Toni und Enzo erhellte. In denen ich mit einer schauerlichen Endgültigkeit verstand, dass wir es waren, die diese Männer in einem wahnsinnigen Blutrausch erschlagen hatten, der einzig unseren eigenen Hirngespinsten entsprungen war. In denen ich sah, wie das Wasser den roten Staub aufnahm und im Stein versickerte und in denen ich schließlich das Tagebuch von Erik entdeckte. „In der Grube trennt nur der Tod“ hatte er in den ledernen Einband geritzt.

    Einmal editiert, zuletzt von Chaos Rising (11. Dezember 2022 um 14:17) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Novize mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hallo Novize,

    die Geschichte beginnt interessant, mit zwei verschiedenen Tagebüchern. Anfangs glaubte ich auch, es sollten zwei äußerst unterschiedliche Sichtweisen desselben Geschehens geboten werden, sowas kann interessant sein.

    Es hörte sich auch zunächst so an, dass Erik seine Beziehung zu John ganz anders sieht als umgekehrt.

    Aber nachher las es sich eigentlich so, als ob der eine Schreiber nur mehr oder weniger dasselbe wiederholt, was der andere schon sagte. Und die Beziehung zwischen Erik und John spielte nicht mehr so eine Rolle (schade).

    Die beiden Schreiber unterscheiden sich offenbar hauptsächlich intellektuell - John mehr elaboriert und Erik mit nur einem beschränkten Verständnis. Das scheint aber für die Story keine Bedeutung zu haben.

    Ich war selbst mal exzessive Tagebuchschreiberin. Meine Tagebücher dienten dem Versuch, meine Gedanken zu ordnen und eine Struktur in mein Leben zu bringen. Johns Aufzeichnungen kann ich auch so verstehen - aber bei Eriks Aufzeichnungen kann ich oft nicht erkennen, wozu er sie macht, weil er offen schreibt, dass er Sachen nicht versteht und auch nicht versucht, eine Logik zu finden.

    Ich frage mich ein wenig, warum sie immer weiter den Stimmen nachgehen, auch als sie schon ahnen, dass die Stimmen ihnen den Tod bringen und sie die Kameraden wahrscheinlich nicht finden werden?

    Am Ende kommt ja die überraschende Wende, dass die Tagebuchschreiber nicht die Täter, sondern die Opfer des Überfalls wurden. Ich habe ehrlich gesagt nicht ganz verstanden, wie das möglich ist. Wie kann John sich denn selbst umgebracht haben?

    Als einzigen Hinweis finde ich im letzten Eintrag die Mönche, was aber die Sachlage nur anreißt und nicht wirklich erklärt. (Oder? Habe ich was überlesen?)

    Das Setting und die Idee sind aber sehr spannend und gefallen mir!

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Hey Novize

    Grundsätzlich eine coole Idee! :thumbup:

    Ich habe aber auch den Eindruck, dass du noch ein bisschen daran feilen könntest. Mir waren folgende Gedanken gekommen, die aber auch von den anderen schon aufgegriffen wurden.

    Spoiler anzeigen

    1. Der Schreibstil der beiden unterschiedlichen Perspektiven (John und Erik) müsste sich eigentlich viel deutlicher voneinander unterscheiden. Wenn du schreibst, dass Erik eher einfach gestrickt ist, könnte sich das doch wunderbar in seinem Geschreibsel äußern. Er könnte zum Beispiel diesen typischen Ruhrpottdialekt sprechen und auch so schreiben. Oder irgendeine andere Art von Dialekt, ist eigentlich egal..irgendwas, das ihn zumindest in der Hinsicht schon mal von John unterscheidet. Er könnte auch viel mehr fluchen, eine einfacherere Sprache verwenden etc.

    2. Zu den Einträgen an sich. ich habe früher auch viele Jahre Tagebuch geschrieben und fand deshalb die Eintragungen hier etwas...seltsam. Sie scheinen mir stellenweise zu sehr konzipiert. Ich weiß nicht genau, wie ich es beschreiben soll. Wenn ich einmal am Tag in dieses Buch schreibe, werde ich mich wohl kaum auf drei bis vier Sätze beschränken...das macht Erik ja zum Beispiel, wohingegen Johns Einträge immer länger werden. Vielleicht war das von dir auch beabsichtigt. Keine Ahnung. :hmm: Ich glaube, ich würde auch versuchen, näher an die Protas heranzukommen und auch hier unterschiedliche Erzählweisen (also stilistischer Natur) zu wählen. Als Beispiel:

    Tropfen. Es tropft. Unaufhörlich. ich höre das Geräusch wie ein widerkehrendes Echo in meinem Kopf. Es verfolgt mich bis in meine Träume. Der Geruch von Fäulnis ist überall. Er steckt in meinen Klamotten, hängt wie ein schmieriges Sekret in meinen Haaren und überall diese schwarze klebrige Masse, die sich nicht abwaschen lässt. Verdammt, ich muss mich zusammenreißen. Muss vor den anderen so tun, als ob ich alles im Griff hätte. Doch meine jahrelange Erfahrung hilft mir nicht. Meine Hände zittern. Es ist die Kälte, die sich in mir eingenistet hat....(so könnte ich mir John vorstellen)

    Ich finde, John beschreibt in deiner Version vieles zu distanziert. Zu reflektiert. Ich finde, dass du hier einiges an Potenzial verschenkst, weil du so richtig geile Gänsehautstimmung transportieren könntest, aber dafür ist es zu "vernünftig" geschrieben. (wenn du verstehst, was ich meine ^^ )

    Zu Anfang hatte ich mich auch gefragt, ob John und Erik in der gleichen Gruppe sind oder ob sie getrennt wurden. Anhand der unterschiedlichen Namen der Kumpel, die dann von beiden erwähnt wurden, konnte man es aber erahnen.

    3. Ich habe mich auch gefragt, warum zum Teufel die nicht umkehren, als sie merken, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Das solltest du noch deutlicher herausarbeiten. Eventuell fällt hinter ihnen der Schacht ein und sie MÜSSEN weiter....oder, was natürlich noch viel spookyger wäre: Sie verlieren den Verstand und verrennen sich in der wahnsinnigen Idee, trotzdem weiterzumachen. Aber auch dann darfst du die Einträge nicht so abgeklärt schreiben. Dann müsste sich der einsetzende Wahnsinn auch widerspiegeln. Du beschreibst das zwar ansatzweise dadurch, dass die sich an die Gurgel gehen, aber John schildert das aus seiner Perspektive noch immer viel zu wenig betroffen, finde ich. Er beschreibt mehr, was passiert, als dass man das Gefühl hätte, es am eigenen Leib zu spüren.

    4. Die Einführung der Gruselgeschichten, welche die Großeltern erzählt hatten, kam mir persönlich auch erst etwas zu spät. Abgesehen davon gibt es dafür am Ende gar keine Auflösung. Also, was sind die genauen Hintergründe zu dieser Gruselgeschichte? Ich hatte anfangs mit einer ganz anderen "Bedrohung" gerechnet, nämlich, dass John und Eriks sich aufgrund des traumatischen Erlebnisses durch den Einsturz, welchen beide erlebt hatten, mit ihren Erinnerungen von früher würden zu kämpfen haben müssen Ich glaube ja, dass man voll gaga wird, wenn man so etwas erlebt hat. Aber das wird so gar nicht mehr wirklich thematisiert. Ich würde es cool finden, wenn das beiden oder zumindest einem von beiden noch so richtig zusetzen könnte. :hmm: Das wäre zumindest noch eine richtig schöne authentische Emotion.

    5. Das mit den Möchen am Ende habe ich irgendwie nicht so recht kapiert. Wo kommen die plötzlich her? Wo genau ist John da jetzt?

    Ich hoffe, meine Gedanken bringen dich ein bisschen weiter.

    LG,

    Rainbow

  • Hi Rainbow und Kirisha,

    eure Kommentare haben sehr gut die Schwachstellen der Geschichte aufgedeckt. Danke euch dafür! Ziel meiner Übung war es, den Leser auf eine falsche Fährte zu locken und am Ende der Geschichte einen „überraschenden Twist“ zu offenbaren, der sich grundsätzlich bereits die ganze Zeit vor den Augen des Lesers abgespielt hat. Für mich gestaltet sich sowas immer sehr schwierig, weil es eine Gratwanderung ist. Macht man den Twist zu offensichtlich, dann ist er voraussehbar. Versteckt man ihn zu stark, ist er unverständlich / unplausibel. Letzteres scheint bei mir der Fall gewesen zu sein. Ich habe daher am Ende des Posts nochmal einen Abschnitt geschrieben, in dem ich meine Intention der Geschichte erkläre.

    Zur Erzählstruktur: Ich habe die Geschichte im Wesentlichen als Werkzeug für diesen Twist verwendet, weshalb leider die Geschichte, Erzählstruktur und ihre Charaktere zu kurz gekommen sind. Die Beziehung zwischen Erik und John ist nicht wirklich durchdacht. Das könnte ich allerdings verbessern. Das würde aber nur Sinn machen vor dem Hintergrund, dass der Twist generell funktioniert. Würde mich also interessieren, was ihr dazu denkt.

    Ich fasse meine Antwort zu euren Kommentaren mal zusammen, weil sich vieles überschneidet:

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    nachher las es sich eigentlich so, als ob der eine Schreiber nur mehr oder weniger dasselbe wiederholt, was der andere schon sagte

    1. Der Schreibstil der beiden unterschiedlichen Perspektiven (John und Erik) müsste sich eigentlich viel deutlicher voneinander unterscheiden. Wenn du schreibst, dass Erik eher einfach gestrickt ist, könnte sich das doch wunderbar in seinem Geschreibsel äußern. Er könnte zum Beispiel diesen typischen Ruhrpottdialekt sprechen und auch so schreiben. Oder irgendeine andere Art von Dialekt, ist eigentlich egal..irgendwas, das ihn zumindest in der Hinsicht schon mal von John unterscheidet. Er könnte auch viel mehr fluchen, eine einfacherere Sprache verwenden etc

    bei Eriks Aufzeichnungen kann ich oft nicht erkennen, wozu er sie macht

    Ja, ich müsste die Schreibstile besser unterscheiden. Die Idee mit Eriks Dialekt etc. hatte ich auch mal, hab sie dann aber verworfen, weil es die gruseligen Parts dann unfreiwillig komisch gemacht hat. Aber in diese Richtung müsste ich mir was einfallen lassen - stimmt.

    Die beiden Schreiber unterscheiden sich offenbar hauptsächlich intellektuell - John mehr elaboriert und Erik mit nur einem beschränkten Verständnis. Das scheint aber für die Story keine Bedeutung zu haben.

    die Beziehung zwischen Erik und John spielte nicht mehr so eine Rolle (schade)

    Stimmt. Die Beziehung der Beiden habe ich nicht zuende gedacht (s.o.).

    Zu Anfang hatte ich mich auch gefragt, ob John und Erik in der gleichen Gruppe sind oder ob sie getrennt wurden.

    Sehr gut :). Damit bist du des Rätsels Lösung auf der Spur.

    Ich frage mich ein wenig, warum sie immer weiter den Stimmen nachgehen, auch als sie schon ahnen, dass die Stimmen ihnen den Tod bringen und sie die Kameraden wahrscheinlich nicht finden werden?

    Ich habe mich auch gefragt, warum zum Teufel die nicht umkehren, als sie merken, dass etwas ganz und gar nicht stimmt.

    Dafür gibt es zwei Gründe:

    1. Der Schwur "In der Grube trennt uns nur der Tod" verpflichtet sie gewissermaßen moralisch, die anderen Kumpel zu retten

    2. Es gibt keine rationale Erklärung für die Stimmen etc., die den Kumpeln plausibel erscheint. Und ganz objektiv ist die Gefahr ja auch nur reine Einbildung. Keiner der Männer traut daher das anzusprechen (in der Angst, dass man ihn für verrückt erklärt, dass er sich von Kindermärchen Angst einjagen lässt), bis hin zu dem Zustand, wo sie schon halb verrückt sind.

    Die Einführung der Gruselgeschichten, welche die Großeltern erzählt hatten, kam mir persönlich auch erst etwas zu spät. Abgesehen davon gibt es dafür am Ende gar keine Auflösung. Also, was sind die genauen Hintergründe zu dieser Gruselgeschichte?

    Da könnte ich noch ein Bisschen mehr zu schreiben. Allerdings ist für die Geschichte eigentlich nur wichtig, dass es irgendwelche (substanzlosen) Schauermärchen sind, die aber sehr verbreitet waren und die man ihnen als Kinder erzählt hat, sodass sie einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben.

    Am Ende kommt ja die überraschende Wende, dass die Tagebuchschreiber nicht die Täter, sondern die Opfer des Überfalls wurden. Ich habe ehrlich gesagt nicht ganz verstanden, wie das möglich ist. Wie kann John sich denn selbst umgebracht haben?

    Als einzigen Hinweis finde ich im letzten Eintrag die Mönche, was aber die Sachlage nur anreißt und nicht wirklich erklärt. (Oder? Habe ich was überlesen?)

    Das mit den Möchen am Ende habe ich irgendwie nicht so recht kapiert. Wo kommen die plötzlich her? Wo genau ist John da jetzt?

    Das mit den Mönchen habe ich schlecht erklärt. Im Prinzip sitzt John am Ende in einer Art Psychatrie in kirchlicher Trägerschaft (also im Kloster, wie ich es mir zur damaligen Zeit vorstelle), wo man ihn nach dem Vorfall eingeliefert hat (ggf. bezahlt durch die Minengesellschaft).

    Erklärung meiner Intention der Geschichte:

    (Achtung: Major Spoiler)

    Spoiler anzeigen

    Zehn Bergarbeiter sind im Stollen eingeschlossen. Der Text verrät uns, dass Sie in zwei Gruppen zu je fünf Mann arbeiten. Er verrät uns auch, dass die Gruppen durch den Einsturz getrennt wurden, sodass sie sich jeweils auf der Nord- und auf der Südseite eines symmetrischen Stollensystems befinden.

    Jetzt kommt der Teil, in dem der Leser irregeführt werden soll. Er / sie soll denken, dass Erik und John in derselben Gruppe sind. Das soll zum einen dadurch erreicht werden, dass sie ähnliche Geschichten erzählen. Zum anderen erwähnt Erik konkret aktuelle Interaktionen mit (einem) John.

    In der Realität befinden sich Erik und John in unterschiedlichen Gruppen. Dafür gibt es ein paar versteckte Hinweise, vor allem im späteren Teil des Textes. So hat z.B. Eriks Gruppe mit rotem Gesteinsstaub und Johns Gruppe mit schwarzem Gesteinsstaub zu tun. John erklärt, dass zwischen Nord- und Südstollen eine Grenze der Gesteinsschichten verläuft. Eindeutig lässt es sich an den Namen erkennen. Johns Gruppe besteht aus ihm (dem „kleinen“ John, wie Erik ihn nennt), Sepp, Henning, Thorben und Ben. Eriks Gruppe besteht aus Erik, dem „langen John“ (Erik nennt ihn im weiteren Verlauf nur „John“, weil er ja der einzige John in seiner Gruppe ist), Bill, Enzo und Toni.

    Gerade die Tatsache, dass es zwei Johns gibt, soll den Leser natürlich maximal verwirren, sodass er bis kurz vor dem Ende erstmal nicht auf die o.g. Lösung kommt (vielleicht war das auch eine Nummer zu viel). Kennt man diese Tatsache, dann erklären sich einige Begebenheiten. Beide Gruppen haben den Plan ihre verschütteten Kumpel zu retten. Beide arbeiten sich dazu in die unteren Stollen vor. Das erklärt die Geräusche. Auch die Schreie erklären sich durch die Anwesenheit der anderen Gruppe, die z.B. aus Alpträumen aufschreckt oder sich streitet.

    Die Geschichte mit den Katla ist ein Märchen, an dem in der Realität nichts dran ist. Es ist aber sehr verbreitet, sodass es tief verwurzelte Ängste bei den Männern frei legt. Langsam verlieren beide Gruppen den Verstand und glauben diese Geschichte und damit, dass diese Wesen auf der anderen Seite des Stollens zu finden sind. Beide Gruppen sind jedoch aufgrund ihres Schwurs fest entschlossen, die andere Gruppe zu retten und sich somit der Gefahr zu stellen.

    Johns Gruppe bricht als erste durch und überrascht somit die andere. Nun rechnet Johns Gruppe zum einen nicht damit, dass Eriks Gruppe sich bis hierhin durchgeschlagen hat. Die ganze Rettungsaktion basiert ja auf dem Glauben, dass die andere Gruppe oben eingeschlossen ist und Hilfe braucht. Zum anderen sind die Kumpel auf der anderen Seite durch den roten Staub und die schlechte Sicht nicht als Menschen erkennbar. Die psychische Verfassung der Kumpel trägt weiter zur folgenden Eskalation bei. Johns Gruppe erschlägt Eriks Gruppe im Glauben es handle sich um die Katla – Märchengestalten, die es natürlich nicht gibt und nie gegeben hat.

    John erzählt die letzte Szene aus einer Art klösterlichen Psychatrie, in die er nach dem Vorfall eingeliefert wurde (was nicht gut erklärt wurde). Wobei das für den Verlauf eigentlich weniger eine Rolle spielt.

  • Lieber Novize

    Die Idee finde ich sehr gut und die Umsetzung ist auch ganz gelungen. Trotzdem einige Anmerkungen.

    Die Schreibstile der Beiden sind nicht sehr unterschiedlich. Beide schreiben in kurzen, beinahe abgehakten Sätzen. Kirisha hat da ja trotzdem Unterschiede ausgemacht, dies könnte man noch ausbauen.

    Dann zu der Pointe. Ein wenig hat es mich an "Event Horizon" erinnert, wo ja auch der Tod aus der Mitte kommt. Mir ist noch nicht ganz klar, ob das Verschwinden der anderen Leute bei dem Einsturz auch etwas mit Katla zu tun hat.

    PS: Habe übrigens grade "Katla" auf Netflix geschaut.



    PPS:
    Gerade die Tatsache, dass es zwei Johns gibt, soll den Leser natürlich maximal verwirren, sodass er bis kurz vor dem Ende erstmal nicht auf die o.g. Lösung kommt (vielleicht war das auch eine Nummer zu viel). Kennt man diese Tatsache, dann erklären sich einige Begebenheiten. Beide Gruppen haben den Plan ihre verschütteten Kumpel zu retten. Beide arbeiten sich dazu in die unteren Stollen vor. Das erklärt die Geräusche. Auch die Schreie erklären sich durch die Anwesenheit der anderen Gruppe, die z.B. aus Alpträumen aufschreckt oder sich streitet.

    Das habe ich tatsächlich nicht verstanden. Ist vielleicht etwas zuviel.

  • Meine Gedanken

    Gerade die Tatsache, dass es zwei Johns gibt, soll den Leser natürlich maximal verwirren, sodass er bis kurz vor dem Ende erstmal nicht auf die o.g. Lösung kommt (vielleicht war das auch eine Nummer zu viel)

    Aha - danke für den Tipp! Auf die Idee kam ich nicht.

    Aber es könnte sein, da mir jetzt einfällt, dass einmal ein "langer John" erwähnt wird. Daraus hätte ich wohl schließen sollen, dass es ein anderer ist.

    Dafür gibt es zwei Gründe:

    1. Der Schwur "In der Grube trennt uns nur der Tod" verpflichtet sie gewissermaßen moralisch, die anderen Kumpel zu retten

    2. Es gibt keine rationale Erklärung für die Stimmen etc., die den Kumpeln plausibel erscheint. Und ganz objektiv ist die Gefahr ja auch nur reine Einbildung. Keiner der Männer traut daher das anzusprechen (in der Angst, dass man ihn für verrückt erklärt, dass er sich von Kindermärchen Angst einjagen lässt), bis hin zu dem Zustand, wo sie schon halb verrückt sind.

    Okay, das mit dem "Uns trennt nur der Tod" hat sich eingeprägt, auch schon beim Lesen. Aber es ist als alleinige Begründung zu schwach, da meiner Meinung nach irgendwann klar wird, dass das Verderben wartet und die Kameraden nicht gerettet werden können.

    Dass die Männer sich nicht trauen, zuzugeben, dass sie Angst vor Kindermärchen haben, ist plausibel und ein gutes Motiv. Und so ein Motiv könntest du sehr gut in ein Tagebuch einarbeiten, denn vor dem Tagebuch kann der Schreiber ja ehrlich sein. Das würde sich also geradezu anbieten und das würde sich sicher auch interessant lesen.

    Das mit den unterschiedlichen Namen in den Gruppen leuchtet mir rückblickend ein (hat mich beim Lesen auch schon etwas stutzen lassen, ohne dass ich was geschnallt habe) und führt dann am Ende auch zu einem Aha-Effekt.

    Das mit den unterschiedlichen Gesteinsfarben habe ich glatt überlesen ... nur dieses rötliche Gestein hat sich mir eingeprägt, weil das so schön gruselig war. Du hast aber recht, das ist ein Hinweis, der schon etwas hätte begreiflich machen können.

    Ich glaube aber, du könntest die Auflösung ganz am Ende leichter machen, indem du einen Schlüssel lieferst. Der Schlüssel wäre die Erklärung, dass es einen kleinen und einen langen John gibt. Wenn du das in einem Nebensatz ganz am Schluss rüberbringst, kapiert wohl jeder, was passiert ist und kann es dann auch rückwirkend aufschlüsseln.

    Und wenn die Mönche eine Art Psychiatrische Anstalt leiten, könntest du das sicher auch durch kleine Hinweise deutlich machen.

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out