Der Daleth-Cluster als Schauplatz meiner Space Tales

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 2.299 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. September 2023 um 15:23) ist von Sci-Fi-Dave.

  • Meine Geschichten sollen mindestens einige Jahrtausende in der Zukunft angesiedelt sein. Die Menschheit musste das Sonnensystem verlassen. Der genaue Grund ist mir selber nicht so ganz klar, der ist für das Setting aber derzeit auch unwichtig.

    Man hatte den Daleth-Cluster als eine Region mit besonders vielen erdähnlichen Planeten ausgemacht und deshalb als aussichtsreichsten Zufluchtsort identifiziert. Die Technologie, diesen zu erreichen, war aber erst gerade so verfügbar, als das Sonnensystem verlassen werden musste. Kleinere Sonden, die den Cluster untersuchen und geeignete Planeten terraformen konnten, konnte man schon innerhalb einiger Jahrzehnte dorthin schicken. Schiffe mit Kolonisten konnte man aber nicht so stabil bauen, dass sie die bei diesen Geschwindigkeiten auftretenden Kräfte ausgehalten hätten. Abgesehen davon hätte auch gar nicht die Energie dafür zur Verfügung gestanden.

    Die Staaten der Erde haben teilweise auf Generationenschiffe gesetzt, einige haben aber auch mit Kälteschlaf experimentiert. Auf jeden Fall ist nur der kleinste Teil der Schiffe ohne Zwischenfälle heil am Ziel angekommen. Auf einigen Schiffen kam es schon während der Reise zu Systemausfällen, bei anderen ging die Landung schief und viele fanden keine so lebensfreundliche Umgebung vor, wie erhofft. Dadurch sind viele der Passagiere während der Reise, der Landung oder der ersten Jahre in der neuen Heimat umgekommen und viel Technologie und Wissen gingen verloren.

    Meine Geschichten setzen nun zu einem Zeitpunkt ein, als die Nachfahren der Menschen gerade wieder das Weltraumzeitalter erreicht haben. Manche davon haben viel uns Vertrautes bewahrt, andere haben sich sowohl physiologisch als auch gesellschaftlich stark verändert. Alle haben auch ein eher lückenhaftes Wissen über ihre Herkunft. Eine Idee ist auch, dass die große Zahl erdähnlicher Planeten auf engem Raum im Cluster nicht ganz natürlich ist und auf eine alte Hochkultur zurückgeht.

    Insgesamt schwebt mir eine ähnliche Dynamik wie bei Star Trek vor, ich wollte aber die relativ kurzen Reisen zwischen bewohnten Welten, deren erdähnliche Umweltbedingungen und das menschliche Aussehen von deren Bewohnern etwas plausibler machen.

  • Klingt auf jeden Fall nach einem interessanten Setting... so ein bisschen wie Firefly, da bewohnt die Menschheit ja ein Sonnensystem mit mehreren lebensfreundlichen Planeten.

    Bzw. erinnert mich das Setting auch an Darkover: Eigentlich eine Fantasy-Serie die aber auch mit dem Absturz eines Kolonieschiffs beginnt und die letzten Bände spielen dann im Raumzeit-zeitalter...

    Falken haben doofe Ohren

  • so ein bisschen wie Firefly, da bewohnt die Menschheit ja ein Sonnensystem mit mehreren lebensfreundlichen Planeten.

    Ja, das habe ich auch gelesen, gesehen habe ich von der Serie nicht so viel, den Film habe ich mal gesehen. Man wird wohl keine Idee finden, die es nicht schonmal irgendwo gab. Die bewussteste Inspiration für mich ist Star Trek, ich habe später aber auch gemerkt, dass Elemente aus Raumpatrouille Orion oder Kampfstern Galactica eingeflossen sind. Ich bin vorsichtig geworden, mein Projekt selbst mit irgendwas zu vergleichen. In der Vergangenheit sind dann manche gleich mit Plagiatsvorwürfen gekommen, während andere bemängelt haben, dass ich mich zu sehr vom Vorbild entferne.

    Bzw. erinnert mich das Setting auch an Darkover: Eigentlich eine Fantasy-Serie die aber auch mit dem Absturz eines Kolonieschiffs beginnt und die letzten Bände spielen dann im Raumzeit-zeitalter...

    Ich habe irgendwann vor Ewigkeiten mal in so einer Art Buchbestellungskatalog von einer Romanserie gelesen, die so ein Thema hat. Ich habe das dann nicht mehr wiedergefunden und nie rausgefunden, was das gewesen sein könnte. Die Idee hat mich aber nicht mehr losgelassen. In meinen Konzepten (viel mehr ist es ja noch nicht) gibt es das Volk der Aradaner. Die sind etwas fantasymäßiger. Ich muss mal zu Darkover nachforschen.

  • Viele Ideen sind im Laufe der Zeit dazugekommen, während ich in verschiedenen Foren etwas aus meiner Welt vorgestellt habe. In einem Forum gab es zu Beginn der Coronapandemie einen Wettbewerb, in dem man die Verarbeiten sollte. An dem Wettbewerb habe ich dann nicht offiziell teilgenommen, letztlich bin ich in dieser Verarbeitung immer noch drin. meine Idee war, dass mein Damian eine Außenmission auf einem Planeten namens Corona IV hat und sich dort mit einer geheimnisvollen Krankheit infiziert. Es kamen dann häufig Fragen zu vielen kleinen Details, die ich im ersten Moment nicht beantworten konnte, von denen einige mich aber schon auf neue Ideen gebracht haben. Z.B. hat Damian auf seiner Brust ja ein Emblem, das wie ein Ringplanet aussieht. Der Grund dafür war usprünglich einfach, dass ich von Star Trek ausgegangen bin und das Symbol der Sternenflotte etwas abgewandelt habe.

    Mir ist dann aber die Idee gekommen, dass Damian Teil einer Organisation von Monden ist, die um einen Ringplaneten kreisen. Für Corona IV bin ich dann auf die Idee gekommen, dass er innerhalb dieses Ringsystems seine Kreise zieht und "Corona" der übliche Name dafür ist. Dass ein so nahegelegener Himmelskörper noch unerforscht ist, konnte dann nur heißen, dass die Erschließung dieses systems erst vor kurzem begonnen hatte. So kam allmählich eins zum anderen. Für Damians Heimatwelt bin ich zunächst auf Nevicon gekommen, war dann aber noch nicht so richtig glücklich. Aktuell favorisiere ich Nevadon. Der Name soll daher rühren, dass das Schiff, mit dem die Nevadonier in den Cluster kamen, "Nevada One" hieß. Die Passagiere stammten weitestgehend aus englischsprachigen Ländern und sind im Kälteschlaf gereist. Auf dem Mond haben sie dann ein gemäßigtes Klima vorgefunden. Deshalb gab es insgesamt nicht so viele Faktoren, die zu einer gravierenden Veränderung ihrer Kultur geführt hätten, wodurch sie relativ amerikanisch wirken.

    Allerdings soll es auf Nevadon auch ein gewisses asiatisches Element geben. Dazu und zu den Aradanern, bei denen die Entwicklung etwas anderes verlaufen ist, komme ich mit meinem nächsten Post in diesem Bereich.

  • Also ich wollte jetzt kein Physikstudium absolvieren. Ich hab ja die Idee, dass der Daleth-Cluster nicht unbedingt vollkommen natürlich entstanden ist, sondern womöglich von einer hochentwickelten Zivilisation geschaffen wurde. Das lässt dann immer die Möglichkeit offen, dass Ungereimtheiten auf noch nicht verstandene fortschrittliche Technologien zurückgehen.

    Prinzipiell bin ich für alle Anregungen offen, aber es gibt keinerlei Anspruch, dass ich irgendwas davon berücksichtige.

  • Hi, Sci-Fi-Dave

    Ich bin immer wieder begeistert, wenn neue Welten hier im Forum vorgestellt werden und hoffe, dass du uns noch weitere Informationen mitteilen wirst.

    als die Nachfahren der Menschen gerade wieder das Weltraumzeitalter erreicht haben. Manche davon haben viel uns Vertrautes bewahrt, andere haben sich sowohl physiologisch als auch gesellschaftlich stark verändert. Alle haben auch ein eher lückenhaftes Wissen über ihre Herkunft

    Diese Idee hatte ich auch schon für eine Sci-Fantasy-Welt, um so die Existenz von Zwergen, Elfen, Gnome, etc. im Weltraum zu erklären und ich finde als Ausgangsprämisse hat dies viel Potenzial.

    Ich hoffe vor allem mehr über diese Menschen zu erfahren, ihre Gesellschaften und wie sie miteinander klarkommen.

    In dem Sinne: Ich bin gespannt :)

  • (...) hoffe, dass du uns noch weitere Informationen mitteilen wirst.

    Dann werde ich das wohl mal machen:

    Erste Ideen, wie die Aradaner und ihre Kultur aussehen könnten, habe ich ja schon bei den Bildern eingestellt. Ich denke, dass die Vorfahren der Aradaner aus verschiedenen Kleineren Nationen stammen, die sich für das Verlassen des Sonnensystems zusammengeschlossen haben. Vermutlich war eine Zwischenstation der Mars, weshalb sie nach der Reise mit einem Generationenschiff Aradan am geeignetsten für die Besiedlung gehalten haben. Aradan ist nämlich eine eher trockene Welt. Nur relativ wenige Flussläufe, die sich aus den Polkappen speisen, dringen in die wärmeren Regionen nahe dem Äquator vor.

    Die Zeit auf dem Mars, die Reise mit dem Generationenschiff und die Umweltbedingungen auf Aradan müssen der Grund für einige physiologische und gesellschaftliche Unterschiede der Aradaner zu den Nevadoniern sein. Die Gesellschaft ist in ihren Grundzügen eher feudalistisch geprägt. Auch wenn es mittlerweile eine Form der Wahlmonarchie gibt und das gemeine Volk dem Adel formal gleichgestellt ist, spielt die Klassenzugehörigkeit immer noch eine große Rolle.

    In der aradanischen Gesellschaft gibt es durch das gemeinsame Raumfahrtprogramm mit den Nevadoniern auch gewisse Spannungen. Nicht alle waren nämlich dafür, ein Bündnis einzugehen, manche wollten lieber einen Krieg beginnen, weil sie ihre Lebensweise in Gefahr sahen.

  • Ich bin mittlerweile darauf gekommen, dass es bei den Nevadoniern auch ein gewisses asiatisches Element geben soll, bzw. dass die Nevadonier auf ihrem Mond nicht alleine sind. Nevadon wäre dann nicht mehr der Name des gesamten Mondes, sondern der Name der Landmasse, auf der sie gelandet sind.

    Beim Absturz ihres Raumschiffs hat sich eines der Module, das Kanto-Modul vorwiegend mit Japanern an Bord, vorzeitig gelöst und war lange verschollen. Erst kurz vorm erneuten Erreichen des Raumzeitalters hat man wieder Kontakt zu den Bewohnern des Kanto-Archipels auf der gegenüberliegenden Seite des Mondes aufnehmen können.

    Dass Kantonier und Nevadonier sich biologisch und auch kulturell weniger von heutigen Menschen unterscheiden als die Aradaner, erkläre ich mir so, dass sie ja im Kälteschlaf dorthin gereist sind und die Umweltbedingungen auf ihrer Heimatwelt sehr erdähnlich sind. Die Kantonier waren danach lange unter sich und die japanische Kultur ist generell sehr traditionsbewusst. Die Nevadonier hatten sich kulturell vielleicht etwas anders entwickelt, der Fund eines gut erhaltenen Computerkerns mit Aufzeichnungen über die irdische Kultur hat aber eine gewisse Renaissance ausgelöst.

    Durch diesen Computer sind sich beide ihrer Herkunft aus der Fremde auch relativ bewusst, auch wenn Detailfragen noch offen sind. Bei den Aradanern haben sich Erinnerungen über die Einwanderung von der Erde eher als Teil der Mythologie erhalten. Dass die religiöseren Kräfte auf Aradan damit letztlich rechtbehalten haben, während die Wissenschaft nun stärker hinterfragt wird, löst in ihrer Gesellschaft zusätzliche Verwerfungen aus.

  • Weil ich einen Comic mache, muss ich die Planeten ja ohnehin irgendwann zeichnen. Also habe ich mal einen Entwurf erstellt von dem Mond, auf dem sich Nevadon und Kanto befinden. Der Arbeitstitel ist Limnos, wobei sich der für mich tatsächlich schon sehr endgültig anfühlt.

    Im Bild links ist der Kanto-Archipel zu sehen, dessen Inseln aus dem Kraterrand, bzw. dem Zentralberg, eines Einschlagskraters hervorgegangen sind. Die Druckwelle dieses vermutlich Jahrmilliarden zurückliegenden Einschlags müssen auf der gegenüberliegenden Seite zu heftigen Vulkaneruptionen geführt haben, aus denen die heute als Nevadon bekannte Landmasse entstanden ist.

    Der Limnianische Ozean ist im Gegensatz zum Kantonischen Mittelmeer sehr flach, was sich vor allem die Kantonier für die Landgewinnung zunutzegemacht haben, weil ihre Inseln sehr dicht besiedelt sind. Auf Nevadon bestand dazu kaum eine Notwendigkeit.

  • Insgesamt scheint mit da kaum genug Landmasse vorhanden zu sein um eine nennenswerte Landwirtschaft => Bevölkerungszahl => Kultur unterstützen zu können. Also kaum mehr als eine mittelalterliche Welt und sehr viel Seefahrt.

    Die Fähigkeit zur Weltraumfahrt ist dann wohl lange verloren gegangen?

  • Die ist eigentlich gerade zurückgewonnen worden. Mir schwebt eine Bevölkerung von 600 Millionen vor. Weil alle Gebiete relativ nah am Meer liegen und dadurch hohe Niederschläge bekommen, sollten sie eigentlich relativ produktiv sein. Nevadon soll ungefähr die Fläche von Nordamerika haben und Kanto etwa die von Indonesien. Ich habe aber nicht ganz genau nachgemessen, ob das mit dem Maßstab hinkommt.

  • Nevadon war vielleicht tatsächlich etwas kleiner als beabsichtigt, zumal Limnos kleiner als die Erde ist. Die Größe hat eher der von Australien entsprochen. Ich habe noch die zugehörigen Embleme entworfen, die meine Figuren an den Schultern ihrer Uniformen tragen. Auf der Brust tragen sie das Emblem der Planetaren Nationen, von dem ich auch noch eine Variante entworfen habe für größere Darstellungen.

    Am Aussehen von Aradan und dem zugehörigen Emblem arbeite ich noch.