Magie der Elemente - Flammendes Licht (Neufassung)

Es gibt 75 Antworten in diesem Thema, welches 5.131 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. April 2024 um 09:46) ist von Kisa.

  • Hallo alle zusammen, :party:

    der eine oder andere kennt mich vielleicht noch. Ich war einige Zeit (eine halbe Ewigkeit :rolleyes: ) nicht mehr online und habe in der Zeit versucht etwas vernünftiges zu Papier zu bringen, was Mal besser und Mal schlechter geklappt hat. Aber ich habe mich an einer meiner alten Geschichten ein weiteres Mal versucht und deswegen wird dem einen oder anderen, der diese Geschichte zuvor schon einmal gelesen hatte, das eine oder andere am Inhalt teilweise bekannt vorkommen. Ich kann allerdings bereits versichern, dass ich mehr geschrieben habe, als in den letzten Versuchen, da ich nur einiges umgestellt habe, konnte ich an den alten Versionen leider nicht weiterschreiben, weswegen diese Geschichte nunmehr von mir ein neues Thema bekommt.

    So, jetzt aber genug Vorgeplänkel. ;) Ich hoffe Ihr habt viel Spaß am lesen und ich bekomme den einen oder anderen wieder dazu dieser Geschichte eine neue Chance zu geben. Demnach viel Spaß beim Lesen. :popcorn:

    PS: Chaos Rising wie versprochen, bin ich wieder da und werde jetzt auch wieder regelmäßiger online sein. :)

    xoxo

    Kisa


    Magie der Elemente - Flammendes Licht


    Familie.

    Familie ist ein undurchtrennbares Band der Verbundenheit und Einheit, bestehend aus Liebe und Blut. Eine Zusammengehörigkeit, die durch nichts getrennt werden kann. Eine Blutsbande, die alles überlebt und unzertrennlich ist.

    Familie wird durch Liebe, Vertrauen, Zusammengehörigkeit, Ehre und Magie verstärkt. Es ist eine Bande, die im Schicksalsfeuer geschmiedet wird. Ein Band, das durchs nichts, nicht einmal durch das Schicksal selbst gebrochen werden kann.

    Familie ist alles, was zählt!


    Vorwort

    Wasser. Luft. Feuer. Erde.

    Die vier Elemente beherrschen die Natur und geben den Menschen schon seit Äonen Rätsel auf. Doch nach und nach haben einige von ihnen gelernt diese Naturkräfte zu verstehen und mit der Hilfe von Magie zu bezwingen und an sich zu binden.

    Die neuerworbenen Fähigkeiten waren von den Göttern, den mystischen Wesen vergangener Tage, dafür gedacht, um den einfachen Menschen mit etwas Magie das ohnehin schon schwere und harte Leben zu erleichtern.

    Doch leider nutzten nicht alle Menschen diese neuen Gaben zu guten Zwecken, sondern machten sie sich zu Eigen. Sie schlossen Pakte mit den Göttern, um die mystische und gute Struktur der magischen Verbindung zu unterjochten und somit die Magie in etwas weitaus Gefährlicheres zu verwandeln, um die daraus entstandene Macht für sich zu gewinnen und diese für ihre unlauteren Zwecke zu missbrauchen.

    Von Tag zu Tag wurden es mehr Magier, die ihre Gaben für böse Taten verwendeten. Doch keiner von ihnen hatte die Ambitionen der dunklen Magie soweit ausgereizt wie Arton. Dieser hatte nicht nur die Fähigkeiten aller vier Elemente zu beherrschen erlernt, sondern hatte diese auch durch einen Pakt, der mit Blut gebunden wurde, mit der uralten Magie, aus der die ursprünglichen Gaben entstanden waren, verfeinert. Dies hatte seine eigenen Fähigkeiten so sehr verändert, dass er damit eine Macht erlangt hatte, die mit nichts vergleichbar war. So hatte er es bewerkstelligt eine Macht zu erlangen, die ganze Königreiche zerstören konnte und ihnen den Untergang brachte.

    Je mehr Reiche und Dörfer sich ihm ergaben und anschlossen, desto mehr Macht wollte er besitzen. Mit seiner Gier nach Macht und dem Willen zu herrschen, gelang es ihm sogar seine eigenen Kinder dafür empfänglich zu machen und lehrte sie, was es bedeutete mit dunkler Macht zu herrschen. Er brachte seinen Kindern bei, die elementarische Magie mit dem Bluteid, der mit einem Gott geschlossen worden war, zu verbinden und so wie seine eigenen Fähigkeiten zu erweitern und sich damit zu eigen zu machen.

    Doch nicht beide Kinder waren gewillt, sich dem Bösen zu verschreiben. Vor allem nicht seitdem die Gier, die im Inneren von Arton wütete, so großen Besitz von ihm ergriffen hatte, dass er die Eigenschaft verloren hatte, sich von dieser blinden Wut abzuspalten und mit klarem Blick auf sein Handeln zu schauen. Er war so sehr in seiner Gier und Raserei gefangen, dass er sogar zu dem Mord an seiner eigenen Frau fähig gewesen war, die seinen Wahnsinn niemals geteilt, geschweige denn verstanden und schon gar nicht befürwortet hätte, dass ihre Kinder in den Wahn von Arton mit hineingezogen worden waren. Diese mörderische Tat veranlasste die Kinder ihren Vater in einem vollkommen neuen Licht zu sehen und brachte somit die Spaltung der Familie mit sich.

    Der junge Malikan war von der Macht seines Vaters so beeindruckt und begeistert, dass er problemlos verzeihen konnte, was sein Vater seiner Mutter angetan hatte und schloss sich ohne weiteres großes Nachdenken seinem Vater an. Er benutzte jedes Mittel um seine eigene Macht auszuweiten und ging dabei, genauso erbarmungslos wie sein Vater, über Leichen.

    Während Mellarah ihre erlernten Fähigkeiten versteckte. Ebenso wie sie sich selbst vor allem und jedem verbarg. Nachdem sie sich des Nachts allein aus Dynstre, der Herrscherstadt ihres Vaters, davonschlich und sich durch die Landstriche von Terdonien schlug.

    Das sich seine Kinder entzweit hatten und seine Familie damit schon fast nicht mehr existent war, hinderte Arton jedoch nicht daran, sich weitere Macht anzueignen und sein Herrschaftsgebiet weiter auszuweiten durch große Schlachten und harte Kämpfe.

    Arton wollte sich die anderen Königreiche einverleiben, die sich ihm bis jetzt immer noch widersetzt hatten. Doch trotz all seiner Versuche, gelang es dreien sich ihm all die Jahre über entgegen zu stellen. Allerdings hat jedes Königreich seinen eigenen Schwachpunkt und eben jenen zu finden, hatte Arton sich zum erklärten Ziel gemacht, um endlich vollkommene Herrschaft über Terdonien zu erlangen.

  • Hallo, Kisa :)

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    Da ich von dir bisher nur die (leider noch immer unvollendete ;) ) Vampirgeschichte "Jäger der Nacht" gelesen habe, dachte ich, ich schaue mal in dein neues Werk rein.

    Ich wüsste - bevor ich detaillierter werde - gern, welche Art Feedback du dir erhoffst. Dein Stil wirkt ziemlich sicher und flüssig, also dürfte alles, was angemerkt wird, etwas tiefer gehen. Zumindest wenn ich anmerke. Da sind schon ein paar Sachen, die mir aufgefallen sind.

    Zum Vorwort selbst: Ich bin nicht sicher, ob ich all diese Infos am Anfang schon benötige. Ich hätte mir gewünscht, die drei Genannten anhand ihrer Handlungen/Gedanken/Worte kennenlernen zu dürfen und mir selbst ein (vielleicht auch falsches) Urteil von ihnen zu bilden. Du servierst mir fertige Chars, die jetzt schon perfekt in die "gut"- bzw. "böse"-Schublade passen. Das mag ich nicht so, tut mir leid. :blush:

    Den Part mit der Erklärung der Elemente und der damit verbundenen Macht finde ich hingegen sehr interessant. :thumbup:

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • Tariq ich bin was Kritik angeht für alles offen und möchte mich ja auch gerne selbst verbessern. Also her damit :)

    Den Part mit der Magie habe ich glaube ich auch fünf mal umgeschrieben, damit ich ihn so hinbekommen habe ;)

    Das kennenlernen der Charaktere aus deiner Sicht kann ich verstehen. Das ist tatsächlich auch eine Sache gewesen über die ich viel hin und her überlegt habe, da die ganze Geschichte von mir oft umgeschrieben worden ist, ist dies vielleicht eins der Dinge die ich ebenfalls hätte ändern sollen. Aber selber war ich mir da auch nicht sicher, weil ich wie schon angesprochen in diesem Punkt hin und hergerissen war und auch immer noch bin.....

  • Okay, dann mal los.

    Spoiler anzeigen

    Vorab: Ich bin pingelig und ein echter Korinthenkacker. Aber alles, was ich anmerke, ist nur MEIN Empfinden und das, was MIR beim Lesen so durch den Kopf gegangen ist. DU bist der Chef deiner Geschichte und ich werde neimals prüfen, welche meiner Anmerkungen du übernommen oder verworfen hast. :)

    Dein Familien-Part:

    Zitat von Kisa

    Familie.

    Familie ist ein undurchtrennbares Band der Verbundenheit und EinheitKomma empfohlen bestehend aus Liebe und Blut. Eine Zusammengehörigkeit, die durch nichts getrennt werden kann. Eine Blutsbande, die alles überlebt und unzertrennlich ist.

    Familie wird durch Liebe, Vertrauen, Zusammengehörigkeit, Ehre und Magie verstärkt. Es ist eine Bande, die im Schicksalsfeuer geschmiedet wird. Ein Band, dass das durchs nichts, nicht einmal durch das Schicksal selbst,kein Komma gebrochen werden kann.

    Familie ist allesKomma was zählt!

    Das häufige Wiederholen des Wortes "Familie" ist mir aufgefallen, aber ich habe es nicht markiert, weil ich es hier als Anapher betrachte, also ein beabsichtigtes Stilmittel. Ansonsten würde ich vorschlagen, dass du dir die ganzen Wortwiederholungen nochmal anschaust und den Abschnitt kürzt, indem du da vereinfachst und weglässt.

    Die Formulierung "Eine Blutsbande" kenne ich so nicht. Eine Bande ist (neben vielen anderen Bedeutungen) eine Begrenzung, die ich aus dem Sport kenne, also eine Einfassung. Du meinst aber wahrscheinlich eher ein Band, wie du es im ersten Satz geschrieben hast.

    Ich verstehe nicht ganz, wieso Familie durch Magie verstärkt wird. Das müsstest du imo noch etwas erläutern. Bedeutet das, dass die Familie magieloser Leute schwächer ist als magische Familien?

    Auch dass (das Band der) Familie im Schicksalsfeuer geschmiedet wird, ist für mich schwer nachvollziehbar. Eine Behauptung, die mMn vielleicht auch ein, zwei erklärender Worte bedarf. Zumal du im Folgesatz sagst, dass das Schicksal selbst keinen Einfluss darauf hat. :hmm:

    Joa, so würde ein Feedback von mir aussehen. Entscheide selbst, ob du mehr davon willst. :rofl:

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • Tariq wie zuvor schon gesagt bin ich für jede Kritik und Meinung offen, ob ich diese dann auch umsetzen .... Steht auf einem anderen Blatt Papier. ;)

    Wie du schon richtig angemerkt hast ist die viele Wiederholung hier tatsächlich Stillmittel und von mir beabsichtigt... Aber keine sorge ich habe eigentlich darauf geachtet dass dies in der Handlung der Geschichte hoffentlich nicht oft vorkommt.... Aber naja ich bin nicht fehlerfrei :D

    Tja Kommasetzung... Da liege ich gelegentlich mal daneben. Die werde ich auf alle Fälle korrigieren.

    Danke auf alle Fälle schon einmal für deine Kritik und Meinung. Ob du weiter lesen bzw kommentieren und korrigieren willst bleibt dir überlassen. Ich freue mich auf jeden Fall über jede konstruktive Kritik.

    xoxo

    Kisa

  • Hallo!

    Spoiler anzeigen

    Ich finde das dein Magie-System nicht gut erklärt ist. Was ist den das Verhältnis der Götter zu den Elementen? Haben diese die Elemente erschaffen? Wenn ja warum? Und warum sind sie „Wesen vergangener Tage“ ? Sind sie verbannt oder vernichtet? Du solltest bedenken das ein Leser nicht sofort alle Informationen braucht. Wo genau die Magie herkommt ist denke ich zu Beginn nicht so wichtig wie deren Auswirkungen auf die aktuell bestehende Welt.

    Du könntest oft bessere Wörter auswählen um deinen Absätzen mehr Stimmung zu geben. Wenn es zum Beispiel heißt: „Doch nach und nach haben einige von ihnen gelernt diese Naturkräfte zu verstehen und mit der Hilfe von Magie zu bezwingen und an sich zu binden.“ Könntest du auch schreiben: „Doch nach und nach haben einige von ihnen gelernt diese Naturkräfte zu manipulieren und durch ihre Magie zu versklaven.“ Die Worte bedeuten ähnliche Dinge aber wenn du es so ausdrückt tragen sie zusätzlich den Subtext von Bosheit und widerrechtlich erworbener Kontrolle.

    Ich würde auch den ersten und dritten Absatz hintereinander setzen weil die Tatsache das Menschen Magie erwerben konnten und das sie sie für Böses nutzen können in Bezug zueinander stehen. So würde es sich flüssiger lesen.

  • :gutenmorgen: .... naja, Mittag würde besser passen, aber egal. Ich habe mich Mal daran gesetzt an meiner Geschichte weiter zu machen und präsentiere Euch hier das erste Kapitel meiner Geschichte, dass Euch hoffentlich gefällt. Ich muss sagen, dass ich beim Schreiben des Kapitels verdammt viel Spaß hatte. Ich hoffe, dass es Euch beim Lesen genauso ergeht, also dann... Viel Spaß! :D


    Kapitel 1: Der dunkle Herrscher

    Die Dunkelheit der Nacht hatte sich über das Land gelegt. Das Einzige, was in der weiten, flachen Landschaften zu hören war, war das Rauschen des Windes. Dieser fegte über die Spitzen des Doy-Gebirges hinweg und durch die kargen und verdorrten Steppen der zyklanischen Ebene bis hin zum Xie. Oberhalb des Flusses erhob sich die Festung Dynstre.

    Das schwarze Gemäuer, welches zur Hälfte in den Stein eines Berges hineingehauen worden war, ragte in der Finsternis von den umherirrenden Schatten empor. Es waren nur wenige Vögel zu hören, die sich trauten dem dunkeln Herrscher zu trotzen und über seine Festung zu fliegen. Die Windböen, die über das Land fegten, brachten eine ganze Front aus Regen, Donner und Blitzen mit sich, welche nun um die schwarze Burg herum in den massiven Felsen einschlugen und als Grollen von den Gesteinskluften widerhallten.

    Ebenso wie draußen die Winde über die weite Ebene hallten, schallten in den finsteren Fluren der Bergfestung die Schritte wider, die sich auf den Weg begeben hatten um in den Saal zu gelangen, indem der dunkle Herrscher auf sie wartete.

    Sie ging mit festen und selbstbewussten Schritten durch den Korridor, der verlassen dalag. Mit ihrer schwarzen Rüstung aus weichem, aber robusten Leder verschwand sie fast vollständig in den Schatten. Der Flur wurde durch die wenigen an den Wänden hängenden Fackeln in ein schummriges Licht getaucht. Man konnte gerade so noch die eigenen Füße erkennen, wenn man auf die dunklen Umrisse auf dem Boden sah. Ihr Schwert, welches sie auf dem Rücken in einem ledernen Riemen geschnallt trug, wurde von dem Schein der Fackeln erhellt, sodass der Knauf der Waffe in dem fahlen Licht leicht aufblitzte. Der Rubin im Griff des Schwertes funkelte im Schein der Flammen, wie ein Stern in tiefster Nacht am Firmament.

    Als sie das Ende des Ganges und damit die hölzernen Tore erreichte, die sie noch vom dunklen Herrscher trennten, blieb sie einen kurzen Moment stehen und atmete einmal tief durch. Sie warf den Wachen, die zu beiden Seiten des eisenverstärkten Tores Stellung bezogen hatten, einen festen und durchdringenden Blick zu. Dann stieß sie die über vier Meter hohen Portale mit aller Kraft auf. Diese schlugen gegen die steinernen Wände im inneren des Saales. Sie forderten damit die gesamte Aufmerksamkeit der Person, die sich im Inneren befand. Dieser Raum diente als Hauptbasis. Denn in der Mitte des Zimmers befand sich eine riesige Karte, die alle Königreiche, Täler, Gebirge und Städte verzeichnete, die es in Terdonien gab. Diese Landkarte zeigte ebenfalls auf, welche Reiche sich der Herrscher schon mit seiner dunklen Magie einverleibt hatte und welche ihm immer noch trotzten.

    „Xerra“, stieß er hervor und bedachte die Frau, die eingetreten war mit einem herablassenden Blick, aus kalten, seelenlosen Augen, die nichts als Finsternis versprachen.

    Die Schwarzhaarige kam auf den hochgewachsenen Mann in der dunkeln Kleidung, die mehr an ein Gewand der Magier erinnerte, als an eine Rüstung der schwarzen Armee, zu. Sie sank anmutig vor dem König auf ein Knie nieder und neigte ihr Haupt, um ihren Respekt zu zollen.

    „Ihr habt nach mir gerufen, Herr“, richtete sie das Wort an den Dunklen, wie er gelegentlich auch tituliert wurde, wobei sie ihren Kopf weiterhin gesenkt hielt.

    „Ja“, stimmte er ihr knapp zu und wandte sich dann wieder der Karte zu, vor der er zuvor schon gestanden und diese eingehend betrachtet hatte. „Erhebt Euch. Für eine Prinzessin gebührt es sich nicht zu knien.“

    Xerra stand auf und trat neben Arton. Sie blickte ebenso wie er auf das ausgebreitete Papier hinunter, welches auf dem riesigen Tisch vor ihnen lag. Dieser nahm den Großteil des Saals ein neben verschiedenen kleineren Schränkchen, auf denen einzelne Papiere ausgelegt waren, auf denen verschiedene Strategien vermerkt worden waren. Die Landkarte auf dem Haupttisch war zu meist von schwarzen Türmen und Drachen gekennzeichnet. Doch drei Königreiche waren von der Dunkelheit verschont geblieben und die Truppen, die um diese herum drapiert waren, trugen die Farben der Königreiche rot, blau und grün. Die Farben von Ralkon, Arlen und Seldarin. Dies waren die einzigen drei Reiche, die sich der Vorherrschaft von Arton, dem dunklen Herrscher, nicht unterworfen hatten, sondern immer noch widersetzten. Trotz ständiger Angriffe der schwarzen Armee hielten sie zusammen und standen gegen die Macht der Bergfestung von Dynstre.

    „Sie halten schon lange durch, Herr“, bemerkte Xerra und hielt ihren Blick weiterhin nach unten gerichtet, wobei sie die Augen zusammenkniff, als sie sich an die Landstriche von Ralkon und dessen Prinzen erinnerte. Doch mit einem demonstrativen Kopfschütteln verdränge sie die Erinnerungen, die in ihr aufsteigen wollten. Sie hatte gewählt und würde nun bei ihrer Wahl bleiben, ebenso wie er vor so vielen Jahren.

    „In der Tat“, stimmte Arton ihr zu und verschränkte seine Hände hinter dem Rücken. Er ging einmal mehr um den Kartentisch herum, um den besten Winkel zu finden, um seine nächsten Schritte zu planen. „Aber wir werden sie unterjochen. So wie wir es mit allen Königreichen zuvorgetan haben“, erklang plötzlich die feste und arrogante Stimme von Malikan hinter ihr. Sie versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er sie erschrocken hatte. Denn sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sich in den Schatten des Saals verbarg. Xerra hatte ihn einfach nicht bemerkt, was ihr immer noch unheimlich war, weil sie ihn niemals wahrnehmen konnte, trotz ihrer geschärften Sinne.

    „Das dürfte aber nicht ganz einfach sein. Trotz dessen das ihre Streitmacht uns weit unterlegen ist, schaffen sie es dennoch uns zu trotzen“, wies Xerra Malikan auf etwas hin, was er immer wieder nur allzu gern vergaß. Er sollte seine Feinde niemals unterschätzen, das hatte Xerra unter Schmerzen gelernt, aber Malikan würde dies wohl niemals lernen, so arrogant wie er war.

    Denn die drei Königreiche schlossen sich bei jedem ihrer Angriffe zusammen. Ihnen war es bis jetzt immer gelungen zu bestehen, auch wenn sie dabei herbe Verluste erlitten. Sie setzten sich doch weiterhin noch zur Wehr.

    „Aber das wird bald ein Ende haben“, zischte Malikan großspurig in Xerras Richtung und fixierte sie mit seinen stechenden schwarzen Augen, die ihr Schauer über den Rücken gejagten, weil sie ihr einfach unheimlich waren. Gerade weil sie von vieler und überlegener Macht kündeten, die Malikan mittlerweile errungen hatte und seinem Vater damit schon fast ebenbürtig war.

    „Du…“, setzte sie einmal mehr an zu erwidern, wurde aber durch den scharfen und düsteren Blick von Arton aufgehalten, ebenso wie Malikan, der nur darauf gewartet hatte, sich mit ihr ein weiteres Mal anzulegen.

    „Es reicht!“, stieß der dunkle Herrscher aus, ohne dabei die Stimme zu erheben. „Ihr habt beide nicht Unrecht. So einfach werden wir sie nicht unterwerfen können, aber es ist nicht aussichtslos. Schließlich hat jeder Mensch, jeder König, jedes Königreich seinen Schwachpunkt“, wies er sie zurecht und richtete sich dann wieder auf. Nachdem er sich ein weiteres Mal über den Kartentisch gebeugt hatte und kam nunmehr auf Xerra zu. Er blieb nur wenige Schritte von ihr entfernt stehen und schaute sie mit seinen durchdringenden schwarzen Augen an. „Du kennst sie. Du weißt, wo ihr Schwachpunkt ist“, wandte er sich mit leiser eindringlicher und fast schon beschwörender Stimme an sie.

    Die Schwarzhaarige vermied es zusammen zu zucken, damit er nicht sah, dass sie, was das anbelangte, immer noch ein wenig empfindlich reagierte. Sie hasste ihre Vergangenheit und versuchte diese weiterhin so gut wie irgend möglich zu verdrängen. Die Erinnerungen zu unterdrücken und in den hintersten Winkel ihres Gedächtnisses einzusperren.

    „Sag es mir“, forderte Arton mit stechender, bestimmender Stimme, die ihrerseits keinen Widerspruch duldete. „Was ist der Schwachpunkt von Ralkon?“

    Xerra schloss für einen raschen Moment die Augen und atmete tief durch. Sie richtete dann ihre braunen Iriden auf das Gesicht das dunklen Königs, das ungeduldig auf ihre Antwort wartete. „Carmia“, erwiderte sie mit leiser, aber fester Stimme. Innerhalb dieser wenigen Augenblicke hatte sie sich entschieden, dass sie dem Königreich Ralkon nichts mehr schuldig war. Immerhin hatte Ralkon sie zuerst hintergangen. Da konnte sie dies ebenso gut auch tun. „Prinzessin Carmia ist der Schwachpunkt dieses Königreiches. Alle machen einen heiden Aufstand um sie. Sie ist der Augapfel ihres Vaters und das Herz ihres Bruders.“

    „Sehr gut. Dann wisst Ihr ja, was Ihr zu tun habt. Nicht wahr, meine Liebe?“, wandte sich Arton fragend an sie und hatte dabei ein leichtes Lächeln auf den schmalen Lippen, das einfach unheimlich auf sie wirkte. Fast so sehr wie das irre Funkeln in seinen schwarzen, seelenlosen Augen.

    „Carmia töten?“

    Der dunkle Herrscher schüttelte leicht den Kopf. „Nein, fürs erste nicht. Zuerst solltet Ihr sie entführen. Dann haben wir ein starkes Druckmittel, um ihren Vater und ihren Bruder zur Kapitulation zu zwingen. Was danach mit ihr geschieht… das wird sich zeigen“, gab er zurück und machte dabei keinen Hehl daraus, dass es ihm durchaus lieber wäre die Prinzessin gleich zu töten. Doch wenn sich so ein Kampf vermeiden ließ und man alles mit Manipulation erreichen konnte, brauchte man keine guten Männer und Ressourcen aufs Spiel zu setzen, die man anderorts weitaus dringender brauchte.

    Malikan räusperte sich und runzelte dabei die Stirn. „Aber werden sie, wenn wir die Prinzessin entführen, nicht erst recht gegen uns in den Krieg ziehen, um sie wieder zu bekommen?“

    „Ja“, stimmte Xerra mit knappem Kopfnicken zu. „Das werden sie zweifellos machen und zwar mit allem was sie haben.“

    „Und eben dann haben wir sie. Denn unserer Streitmacht sind sie nicht gewachsen. Vor allem dann nicht, wenn sie sich nicht mehr hinter ihren Schlossmauern verstecken können, sondern dazu gezwungen sind in unserem Territorium zu kämpfen“, erwiderte Arton und wandte sich von seinen beiden befehlshabenden Generälen ab und wieder der Landkarte zu. Er konnte schon bildlich vor sich sehen, wie sich der Kampf abspielen würde. Wie er auch dieses Königreich und danach die zwei noch verbleibenden Reiche versklaven würde. Es würde ein Kinderspiel werden, da war er sich vollkommen sicher.

    Die beiden Generäle standen da und starrten den dunklen Herrscher stumm an. Sie schienen auch darüber nachzudenken, wie es zum Kampf kommen würde, schienen aber nicht so siegreiche Aussichten zu haben, wie ihr König selbst.

    Mit zusammengekniffenen Augen hob Arton seinen Blick von der Landkarte und richtete ihn auf seine beiden Befehlshaber. „Was steht ihr hier noch herum? Tut was ich euch aufgetragen habe“, befahl er ihnen mit harscher Stimme.

    Sie zuckten bei dem Tonfall ihres Herren beide zusammen, verneigten sich rasch vor ihm und machten dann, dass sie davonkamen, um seinen Befehlen Folge zu leisten.

  • Absatz 1:

    Ich würde nur „Dunkelheit“ oder „Nacht“ schreiben. Zum einen ist beides zusammen unnötig und zum anderen kannst du das Wort das du aufgehoben hast später verwenden ohne das der Text repetitiv klingt.

    Absatz 2:

    „Gemäuer“ leitet sich „Mauer“ ab. Wenn es in den natürlichen Felsen gehauen ist dann ist es eine „Felsburg“ oder „Felsfestung“. Ich finde den Absatz allgemein sehr repetitiv. Schwarzes Gemäuer, Finsternis, Schatten, dunkler Herrscher, schwarze Burg… Wenn es dein Ziel ist die lungernde Finsternis dieses Ortes aus zu drücken solltest du von rein physischen Beschreibungen Abstand nehmen und eher vermitteln wie es sich anfühlt dort zu sein. Ich kann natürlich nur Beispiele nennen wie ich es selbst machen würde:

    „Als die Sonne hinter dem höchsten Turm der Burg versunken war, kroch die Finsternis erneut aus den Höhlen und Felsspalten hervor und flutete das Land, raubte die Wärme von den Felsen und verbarg die Kanten der ohnehin schon trügerischen Bergpfade.“

    Die Sonne „versinken“ zu lassen, besonders hinter dem höchsten Turm drückt symbolisch aus das hier das Licht besiegt wurde. Ebenso wie der Verlust von Wärme die nicht einfach „verschwindet“ sondern aktiv „geraubt“ wird. Und Schatten die tagsüber in Felsspalten lauern und bei Nacht rauskommen, vermittelt das diese „Dunkelheit“ immer hier ist. Entscheide dich welche Stimmung die Scene braucht und versuch Ausdrücke zu benutzen die das unterstreichen.

    Absatz 3:

    Der erste Satz funktioniert nicht. Ich glaube es müsste „..Schritte derer die sich auf den Weg…“ heißen. Du hast das Wort „dunkel“ an der Stelle schon zu oft benutzt. Wie wäre es mit: „Gefürchtet“, „Tyrannisch“ oder „unberechenbar“ ? Ich musste mir selber auch mühsam abgewöhnen immer alles „dunkel“ zu machen. Wenn du das Wort unbedingt brauchst dann versucht ab und zu Ersatz dafür ein zu bauen. Eine dunkle Festung kann auch einfach aus Granitblöcken sein oder eine Rüstung schwarz. Wenn ein Raum dunkel ist kann eine Person ihre Augen langsam „an die Lichtverhältnisse anpassen“ sowas in der Art halt. Ich würde auch generell versuchen Aspekte von Räumen immer zusammenhängend zu beschreiben: Zum Beispiel erst die Lichtverhältnisse, dann die Architektur, dann der Zustand, dann die Anwesenden Personen ect. So wird es einfacher zu lesen.

    Benutz auch andere Sinne als Sicht. Riecht es modrig? Fühlt man beim Gehen Falten im Teppich? Ist es kalt? Ist der Boden gerade? Ist der Ort fremd, vertraut oder Zuhause?

  • Hallo Kisa

    Ich habe mal weitergelesen. :)

    Spoiler anzeigen

    Die Dunkelheit der Nacht hatte sich über das Land gesenkt. Das Einzige, was über die Weiten der Landschaften zu hören war, war das Rauschen des Windes, der über die Spitzen der Berge hinwegfegte. über das Doy-Gebirge und weiter über die flachen und verdorrten Steppen der zyklanischen Ebene bis hin zum Xie über dem sich die finstere Festung Dynstre erhob.

    Das schwarze Gemäuer, welches zur Hälfte in den Stein eines Berges hineingehauen worden war, ragte in der Finsternis von den umherirrenden Schatten empor. Es waren nur wenige Vögel zu hören, die sich trauten dem dunkeln Herrscher zu trotzen und über seine Festung zu fliegen. Die Windböen, die über das Land fegten,

    In diesem Abschnitt versuchst du uns das Szenario zu schildern. Ich kann es mir gut vorstellen, auch wenn du meiner Meinung nach ein bisschen über das Ziel hinausgeschossen bist. Weniger wäre für mich hier mehr. Das ist viel "tell", indem du uns deine Welt beschreibst.

    Die Ortsangaben (außer der Festung) brauche ich persönlich in diesem Abschnitt noch nicht. Ich hatte sie eh ein paar Sätze später schon wieder vergessen.

    Es waren nur wenige Vögel zu hören, die sich trauten dem dunkeln Herrscher zu trotzen und über seine Festung zu fliegen. Die Windböen, die über das Land fegten, brachten eine ganze Front aus Regen, Donner und Blitzen mit sich,

    Das mit den Vögeln ließ mich gleich mehrfach stutzten.

    - Sie sind zu hören, während sie fliegen? Trotz Gewitter und Sturm?

    - Sie fliegen in totaler Finsternis, in starken Windböen?

    - Sie trotzen dem dunkeln Herrscher? Hat er ein Verbot ausgesprochen, über seine Burg zu fliegen, und sie ignorieren es? Das entnehme ich aus dem Satz.

    ragte in der Finsternis von den umherirrenden Schatten empor.

    Wenn Finsternis herrscht, nehme ich an, es gibt kein Licht. Das müsste es aber geben, damit Schatten geworfen werden. Und wieso irren die Schatten umher? Sind sie anders als normale Schatten? Magisch?

    Zitat

    Ebenso wie draußen die Winde über die weite Ebene hallten,

    Das Verb "hallen" halte ich als ein Geräusch, das Winde verursachen, für nicht so ganz passend. "Hallen" erfordert ja etwas, was diesen Hall verleiht, also einen großen Raum, eine Höhle oder etwas Ähnliches. Denk ich zumindest :hmm:

    Ebenso wie draußen die Winde über die weite Ebene hallten, schallten in den finsteren Fluren der Bergfestung die Schritte wider, die sich auf den Weg begeben hatten um in den Saal zu gelangen, indem der dunkle Herrscher auf sie wartete.

    Hier passt irgendwas nicht ganz, denke ich. Die Schritte haben sich auf den Weg begeben und wurden vom dunklen Herrscher erwartet?

    Sie warf den Wachen, die zu beiden Seiten des eisenverstärkten Tores Stellung bezogen hatten, einen festen und durchdringenden Blick zu.

    Hier wüsste ich gern, was hinter diesem Blick steckt. Hat sie Angst? Oder ist es eine Warnung, sie anzusprechen?

    Dieser Raum diente als Hauptbasis.Komma statt Punkt Denn in der Mitte des Zimmers befand sich eine riesige Karte, die alle Königreiche, Täler, Gebirge und Städte verzeichnete, die es in Terdonien gab.

    wie wäre es etwas vereinfacht mit "eine riesige, detaillierte Karte von Terdonien"?

    Die Schwarzhaarige kam auf den hochgewachsenen Mann in der dunkeln Kleidung zu, die mehr an ein Gewand der Magier erinnerte, als an eine Rüstung der schwarzen Armee, zu.

    Wieder zu viel "tell" für meinen Geschmack. Man kann diese Beschreibungen vielleicht etwas dezenter präsentieren und es müssen mMn auch nicht alle auf einmal kommen. Das Gewand des Mannes kann beschrieben werden, wenn der Fokus auf ihn gerichtet wird. Aber dieser Satz gehört ja noch Xerra.

    richtete sie das Wort an den Dunklen, wie er gelegentlich auch tituliert wurde,

    Auch das ist eine Info, die du wohl extra für den Leser eingefügt hast. Ich verstehe, dass du sie bringen willst, halte aber die Stelle für nicht ganz glücklich gewählt.

    Sie sank anmutig vor dem König auf ein Knie nieder

    Das "anmutig" hat mich etwas verwirrt. Xerras schwarze Lederrüstung hat mir den Eindruck vermittelt, sie ist eine Kriegerin. Und das Wort "anmutig" würde ich eher einer Prinzessin zuordnen.

    „Erhebt Euch. Für eine Prinzessin gebührt es sich nicht zu knien.“

    Ah, okay, also doch Prinzessin. Aber wie gesagt - die schwarze Rüstung ... :huh:

    Sie blickte ebenso wie er auf das ausgebreitete Papier hinunter, welches auf dem riesigen Tisch vor ihnen lag. Dieser nahm den Großteil des Saals ein neben verschiedenen kleineren Schränkchen, auf denen einzelne Papiere ausgelegt waren, auf denen verschiedene Strategien vermerkt worden waren.

    Der unterstrichene Satz ist mir an der Stelle nicht wichtig. Bist du sicher, dass der Leser diese Info braucht?

    „In der Tat“, stimmte Arton ihr zu und verschränkte seine Hände hinter dem Rücken. Er ging einmal mehr um den Kartentisch herum, um den besten Winkel zu finden, um seine nächsten Schritte zu planen.

    Trotz dessenKomma das dass ihre Streitmacht uns weit unterlegen ist, schaffen sie es dennochKomma uns zu trotzen“

    "Obwohl ihre Streitmacht"?

    „In der Tat“, stimmte Arton ihr zu und verschränkte seine Hände hinter dem Rücken. Er ging einmal mehr um den Kartentisch herum, um den besten Winkel zu finden, um seine nächsten Schritte zu planen. Absatz? „Aber wir werden sie unterjochen. SoKomma wie wir es mit allen Königreichen zuvorgetan haben“, erklang plötzlich die feste und arrogante Stimme von Malikan hinter ihr. Absatz? Sie versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er sie erschrocken hatte.Komma statt Punkt? Denn sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sich in den Schatten des Saals verbarg. Xerra hatte ihn einfach nicht bemerkt, was ihr immer noch unheimlich war, weil sie ihn trotz ihrer geschärften Sinne niemals wahrnehmen konnte, trotz ihrer geschärften Sinne.

    Grün sind Empfehlungen von mir :)

    Für den ganzen Xerra-Abschnitt hätte ich wohl den personalen Erzähler gewählt. Ich hätte das Gefühl beim Laufen durch die finsteren Korridore, die Absicht hinter dem "festen und durchdringenden Blick" und die Begegnung mit dem Herrscher gern mit Xerra selbst erlebt und mir nicht vom auktorialen Erzähler berichten lassen. Das würde mich mehr fesseln. Aber das ist nur meine Meinung.

    Noch ein Wort zu deinem Satzbau. Ich finde die Schachtelsätze ziemlich anstrengend zu lesen. Wenn es zu viele Kommas gibt, muss ich ihn manchmal sogar zweimal lesen.

    Und das Letzte: Wenn du in diesem Tempo weiter postest, werde ich nicht folgen können oder nur noch meine Meinung zum Kapitel sagen, ohne auf Einzelheiten einzugehen. Es tut mir leid. :/

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

    Einmal editiert, zuletzt von Tariq (27. Dezember 2023 um 21:14)

  • Feron Tariq ich danke euch beiden für die ausführliche und sehr konstruktive Kritik. Die Wiederholungen und eure anderen Anmerkungen werde ich mir zu Herzen nehmen und schauen, dass ich sie entsprechend einbaue bzw. ändere. Bis das hier online gestellt wird, was die bearbeiteten Abschnitte angeht, kann es allerdings noch ein bisschen dauern, aber ich werde es auf alle Fälle machen. Danke euch dafür, dass ihr euch so viel Mühe gemacht habt :D

    Hier wüsste ich gern, was hinter diesem Blick steckt. Hat sie Angst? Oder ist es eine Warnung, sie anzusprechen

    Ein bisschen von beiden, würde ich sagen. Xerra ist eine doch sehr vielschichtige Figur in der Geschichte, die noch das eine oder andere Geheimnis in sich birgt, auf das ich jetzt aber nicht näher eingehen möchte, dass wird von zeit zu Zeit in weiteren kapiteln mit ihr aufgedeckt. :)

    Aber in diesem speziellen Fall steckt hinter ihrem Blick an die wachhabenden Soldaten, sowohl ein Stückweit Angst, dass sie sich mit dem Arton auseinandersetzen muss und das sie sich als Befehlshaberin durchsetzen muss und dies auch durch einige finstere Blicke demonstriert.... hoffe die Erklärung ist für dich verständlich ? :/

    Noch ein Wort zu deinem Satzbau. Ich finde die Schachtelsätze ziemlich anstrengend zu lesen. Wenn es zu viele Kommas gibt, muss ich ihn manchmal sogar zweimal lesen :/

    Ja, lange und verschachtelte Sätze sind mein Kryptonit :dash: Arbeitsbedingt muss ich leider sehr viele davon schreiben. Als ich angefangen hatte zu schreiben hat Jennagon und Kyelia mir das versucht abzutrainieren, was eigentlich auch ganz gut geklappt hat, aber durch die Arbeit und das doch eher seltene Schreiben in der Freizeit, hat es sich dann doch wieder eingeschlichen, wie man an diesem Satz hier merkt :dash: Ich werde versuchen darauf zu achten, dass es nicht mehr so oft vorkommt und mich darum bemühen, dass wieder in den Griff zu bekommen :newspaper:

    Und das Letzte: Wenn du in diesem Tempo weiter postest, werde ich nicht folgen können oder nur noch meine Meinung zum Kapitel sagen, ohne auf Einzelheiten einzugehen. Es tut mir leid.

    Nein, keine Sorge. Ich werde wahrscheinlich wenn es hoch kommt einen maximal zwei Parts die Woche online stellen. Da ich selbst arbeitsbedingt so sehr eingebunden bin, dass ich teilweise nicht genügend Zeit habe, meine Abschnitte noch einmal durchzulesen, bevor ich sie poste. In der Weihnachtszeit hat das nur einfach gepasst ;) Mach dir da bloß keine Sorgen. Wenn du selber keine Zeit hast zu korrigieren, kannst du auch gerne einfach nur lesen.... und sollte der Fall eintreten, dass dir meine Geschichte nicht mehr zusagt und du aufhörst zu lesen, ist das auch vollkommen okay. Ich wäre jedenfalls nicht eingeschnappt ;)

    xoxo

    Kisa

  • Hi Kisa , ich mag Geschichten rund um Elementarmagie seit Avatar, also seit Ewigkeiten, sehr gerne und sie wird in vielen Magiesystemen wieder und wieder aufgegriffen.

    Sowie ich das sehe greifst du auch das Familienthema in der Legende um die machtgierigen Herrscher auf, und bringst hier auch die Elementarmagie wieder ein.

    Zum ersten Kapitel: Ich finde nicht, dass man als Leser sofort alle Namen wissen muss und man fühlt sich ein wenig überrumpelt. Wenn du im Laufe den Namen des Landes, des Gebirges und der Burg öfters gebrauchst, werden sich die Leser ohnehin merken wie die wichtigsten Personen und Orte heißen. Innerhalb eines Satzes erzählst du uns wie das Land, das Gebirge und die Burg heißen und ich finde, das kann man auch später erfahren.

    Danach werden wir an Xerra als Hauptperson herangeführt und in die Pläne des Königs.

    Zu Beginn dachte ich sie sei eine Assassine, die den König töten soll, so wie sie durch die Gänge geschlichen ist, was von dir vielleicht so gewollt war.

    Da sie die Prinzessin des verfeindeten Königreichs entführen soll, nehme ich mal an, dass wir sie auch als Person kennenlernen werden und bin gespannt wie's weitergeht bzw. welche Rolle die Elemente und Familie spielen werden, da beide bisher deine Hauptthemen zu sein scheinen.

    Was mir an Stellen wie diesen hier aufgefallen ist und mir auch manchmal / öfters passiert, sind Füllwörter, die den Lesefluss stören und zu umgangssprachlich klingen. In Dialogen find ich sie in Ordnung, da die meisten Personen so sprechen, aber im Fließtext klingen Formulierungen wie diese nicht sonderlich gut:

    Zitat

    Die Windböen, die über das Land fegten, brachten eine ganze Front aus Regen, Donner und Blitzen mit sich, welche nun um die schwarze Burg herum in den massiven Felsen einschlugen und als Grollen von den Gesteinskluften widerhallten.

  • Also....ich finde es absolut Interessant und schön. Fantasie als Werkzeug für die "Realität" mit magischen Elementen.

    Du erwähnst alles detailliert und exakt, meiner Meinung nach und es ist genug und ausführlich erklärt.

    Freue mich rießig das zu lesen.

    Meiner Meinung nach sind die Füllwörter gut platziert.

    Die Namen am Anfang zu nennen (Kritik von Eule) ist denke ich doch ganz gut,sodass das schonmal ins Unterbewusstsein des Lesers geht, auch wenn das Bewusstsein es nicht auffängt und filtert.

    Der Vater, der alles gut überschleiert wird denke ich die interessanteste Person ^^

    Liebe Grüße

    Chris

  • Hey zusammen,

    ich habe mich nunmehr an dem nächsten Kapitel versucht. Ich hoffe mal, dass es euch gefällt :) Das zweite Kapitel wird aus zwei Parts bestehen, also lasst euch überraschen, was kommt :) Viel Spaß beim lesen.


    Kapitel 2: Das Orakel von Merdet

    Ein gelender Schrei hallte durch die Nacht und übertönte damit sogar das laute Pfeifen der starken Windböen, die zu dieser Stunde um den weißen Turm von Merdet pfiffen. Das riesige Bauwerk war das schicksalhafte Machtzentrum von ganz Terdonien. Dort wurde der Rat der Ältesten, der die Gesetze der Magie schrieb und den Willen der Götter verkündete, beherbergt. Sie richteten, wenn diese Gesetze missachtet wurden, ebenso wie die Gilde von Ere, die dafür sorgte, dass die Gesetze der Magie nicht gebrochen wurden und versuchten das magische Gleichgewicht in der Welt zu halten. Zum Schluss bewohnte den weißen Turm noch das Orakel von Merdet; Cassandra.

    Durch den lauten Schrei aus dem tiefen Schlaf gerissen, schreckte Norina in ihrem Bett hoch. Sie keuchte und hielt sich ihren pochenden Kopf und kniff ihre Augen fest zusammen, um den Schmerz zurückzudrängen.

    Dann sprang sie förmlich aus ihrem warmen, weichen mit Vorhängen verhangenem Bett. Sie hastete mit wenigen Schritten zu dem schlichten Holzstuhl auf dem sich einer ihrer Umhänge befand, den sie am Abend zuvor noch getragen hatte. Nun warf sie ihn sich über, um sich vor der Kälte der Nacht zu schützen, die sich im Dunkeln in den Fluren und Hallen des weißen Turmes breitmachte. Die junge Frau eilte mit raschen Schritten aus ihrem Zimmer und begegnete auf dem Gang bereits ihren Kollegen, die ebenfalls einen beunruhigten Gesichtsausdruck aufwiesen, genauso wie Norina selbst.

    „Cassandra“, hauchte Ronan mit weit aufgerissenen Augen und schaute die Rothaarige aufgebracht an mit seinen grünen Iriden, die wild hin und her huschten und sich nicht recht auf sie fokussieren wollten.

    „Ich weiß“, gab Norina ebenso unruhig zurück und biss sich nervös auf die Unterlippe, während sie Ronan am Arm packte und mit ihm den Korridor hinuntereilte. Den anderen Mitgliedern der Gilde nach, die sich bereits schneller in Bewegung gesetzt hatten, als sie, um zum Orakel zu kommen.

    Sie rannten durch die dämmrigen Gänge des weißen Turmes, um zum Schlafgemach des Orakels zu gelangen. Auf ihrem Weg dahin hallten ihre hastigen Schritte laut von den leeren und kargen Wänden wider. Als sie um die letzte Ecke bogen, bremste jeder von ihnen bereits seine Schritte ab, als sie die Wachen und die Mitglieder des Ältestenrates erspähten. Diese waren ebenso eilig angelaufen gekommen und hatten sich nur rasch etwas über ihre jeweiligen Nachtgewänder geworfen.

    Die Soldaten drückten soeben die hölzernen Türen zum Schlafgemach auf, welche mit Eisen verstärkt waren. Trotz dessen, dass die Türen um einiges dicker waren als alle anderen, konnte man das Schreien und Schluchzen des Orakels immer noch vernehmen.

    Norina fasste sich noch einmal an die Stirn und rieb den dort entstehenden Schmerz mit Nachdruck weg. Sie versuchte es zumindest. Allerdings waren ihre Versuche leider nicht von Erfolg gekrönt. Die lauten Schreie des Orakels waren ihren Kopfschmerzen auch nicht unbedingt förderlich. Dennoch folgte sie den anderen, als diese in das Schlafgemach eindrangen und das junge Mädchen schreiend und schluchzend auf ihrem zerwühlten Bett vorfanden.

    „Cassandra, meine Liebe, beruhige dich. Du bist in Sicherheit. Dir kann nichts geschehen“, begann der Älteste Darius mit beruhigender Stimme auf das junge Orakel einzureden. Er kam ihr näher und setzte sich wie ein Vater, der seine Tochter beruhigen wollte, zu ihr aufs Bett und nahm sie tröstend in den Arm. „Alles wird wieder gut!“

    „Nein, wird es nicht“, erwiderte sie und hörte sich dabei so an, als wenn sie noch vollkommen in ihrer Vision gefangen war. Sie schien noch in Trance, wie ihr leerer Blick, der von Tränen verschleiert war, durch alle und jeden hindurch ging. Cassandra nahm maximal Darius wahr. Aber alle anderen, die sich ebenfalls mit im Raum befanden, nahm sie schlicht und ergreifend nicht wahr.

    „Doch, meine Liebe. Wir werden dafür sorgen“, meinte Darius mit sanfter Stimme. „Was siehst du?“

    „Das Böse. Die Dunkelheit erhebt sich im Osten und drängt immer weiter in den Westen. Sie gewinnt an Macht und Stärke. Die Reiche werden nicht bestehen können, wenn wir nicht eingreifen und sie retten“, antwortete Cassandra mit schnellen Worten, die von Schluchzern unterbrochen wurden.

    Darius streichelte fürsorglich über ihren Rücken und gab ihr einen leichten Kuss auf das verknotete schwarze Haar. „Die drei Königreiche halten zusammen und werden bestehen bleiben. Sie sind stark“, gab er zurück und versuchte das junge Mädchen damit zu beruhigen.

    „Nein, werden sie nicht, wenn sie sie hinrichten lassen“, widersprach Cassandra vehement und riss sich aus der tröstenden Umarmung, um Darius fest am Arm zu packen. „Wir müssen sie retten!“

    „Wen denn?“, fragte nun Ältester Vasil mit barscher ungeduldiger Stimme vom Ende des Bettes aus und viel Darius damit unsanft ins Wort, der seinem Kollegen einen unfreundlichen und strafenden Blick wegen seines rüden Tones zuwarf.

    „Die Prinzessin.“

    Bei diesen Worten zogen alle hörbar die Luft ein und hielten für einen Moment den Atem an. Sie lauschten darauf, ob das Orakel noch weitere Erklärungen abgab.

    „Paxton, mach dich bereit!“, wies Vasil den Gildewächter mit fester Stimme an. Dieser nickte rasch und wollte sich bereits auf den Weg aus dem Zimmer machen, als er in der Bewegung innehielt als Cassandra ihn zurückhielt.

    „Nein. Nicht du“, sagte sie und streckte die Hand aus und wies mit dieser auf Norina, die still an der Seite gestanden hatte und unsichtbar für die Ratsmitglieder war.

    Sie hatte weiterhin ihre schmerzende Stirn gerieben und die Augen immer wieder zusammengekniffen. Doch bei den Worten des Orakels und der kollektiven anhaltenden Stile, schaute sie auf und stellte mit Unbehagen fest, dass alle Aufmerksamkeit nunmehr auf ihr lastete. „Ich?“

    „Du musst“, sagte Cassandra mit drängender Stimme.

    „Auf keinen Fall“, widersprach Vasil vehement und verschränkte seine Arme vor der Brust in Abwehrhaltung. „Norina ist nicht erfahren genug um das Schicksal der Welt zu lenken.“

    Diese runzelte missbilligend die Stirn und schaute Vasil wütend an. Sie war sich dessen durchaus bewusst, dass dieser Älteste sie nicht mochte und auch von ihr und ihrer Arbeit nichts hielt. Doch dass er so offen zugab, wie wenig er von ihr hielt und das auch noch vor allen anderen, gefiel ihr ganz und gar nicht.

    „Vasil!“, rügte Ältester Kadir seinen Ratskollegen mit aufgebrachter Stimme und trat nun neben Norina, um diese aus ihrer Ecke direkt zum Fußende des Bettes zu führen. „Cassandra sagt, du musst diese Aufgabe übernehmen. Dann musst du diesem Auftrag auch nachkommen.“

    Norina blickte den Ältesten zweifelnd an und biss sich unsicher auf die Unterlippe, als sie das Orakel nervös anschaute. „Warum ich?“

    „Dein Schicksal muss sich erfüllen und deine Vergangenheit muss mit der Gegenwart ins Reine kommen“, erwiderte Cassandra kryptisch.

    Norina blickte sie an und man konnte ihr an der Nasenspitze ansehen, dass sie nicht verstehen konnte, beziehungsweise wollte, was das alles für sie bedeutete.

    „Damit ist es beschlossene Sache. Es ist ihr Schicksal. Norina muss dieses erfüllen“, ergriff nun Ältester Nasim das Wort. Dieser hatte bis jetzt die ganze Zeit über geschwiegen, ebenso wie Ältester Zion, der bei der ganzen Sache genauso missbilligend dreinblickte wie Vasil.

    „Aber…“, begann Norina unsicher zu sprechen und schüttelte zweifelnd den Kopf. Doch der stechende Blick von Darius hinderte sie am Weitersprechen, ebenso wie die tränenverhangenen Augen von Cassandra. „Wohin?“, fragt sie jetzt nur noch ergeben und gab ihren Protestversuch vollkommen auf.

    „Nach Ralkon“, erwiderte das Orakel flüsternd, aber dennoch mit fester Stimme. „Du musst dich beeilen, um noch rechtzeitig dort zu sein.“

    „In Ordnung“, stimmte sie mit einem knappen Nicken zu und lächelte das junge Mädchen zaghaft und schüchtern an.

    „Sei vorsichtig“, hauchte das kindliche Medium ihr noch zu, während Norina sich bereits umgedreht hatte und das Zimmer verlassen wollte, um für ihre anstehende Reise zu packen.

    „Das werde ich sein“, versicherte sie zuversichtlich und verließ den Raum, genauso wie alle anderen. Nur Ältester Darius blieb bei Cassandra zurück. Alle anderen gingen nunmehr mit gemischten Gefühlen in ihre eigenen Quittiere zurück.

    Ronan folgte Norina und half dieser beim Packen. Da sie viel zu geschockt war und noch nicht richtig realisiert hatte, was nun alles passieren würde und was vor allem nun auf sie zukommen würde. Sie wollte nun wirklich nichts mit ihrer Vergangenheit zu tun haben und sich dieser schon gar nicht stellen. Hätte sie dies gewollt, hätte sie sich schon vor Jahren an den Personen gerächt, die ihr Leben ins Chaos gestoßen haben.

    „Pass auf dich auf“, wandte sich Ronan mit bedrückter Stimme zum Abschied an sie, nachdem sie fertig gepackt und nun auch ihr Pferd gesattelt hatte, um noch in dieser Stunde aufbrechen zu können.

    Norina nickte ihm wehmütig zu und machte sich dann auf den Weg, ihrem Schicksal entgegen.

  • Hallo Kisa

    Spoiler anzeigen

    „Sag es mir“, forderte Arton mit stechender, bestimmender einer Stimme, die ihrerseits keinen Widerspruch duldete. „Was ist der Schwachpunkt von Ralkon?“

    So finde ich es subtiler. Da kann sich der Leser selbst ein Bild machen von der Stimme

    Sie richtete dann ihre braunen Iriden auf das Gesicht das dunklen Königs, das ungeduldig auf ihre Antwort wartete.

    und schaute die Rothaarige aufgebracht an mit seinen grünen Iriden,

    Hier verwnedest du beide Male das Wort "Iriden". Die Iris (Einzahl des Wortes) ist nur EIN Bestandteil des gesamten Auges. Die Iris allein kann also streng genommen nicht auf jemanden gerichtet werden oder jemanden anschauen, denk ich zumindest.

    Norina fasste sich noch einmal an die Stirn und rieb den dort entstehenden Schmerz mit Nachdruck weg. Sie versuchte es zumindest. Allerdings waren ihre Versuche leider nicht von Erfolg gekrönt. Die lauten Schreie des Orakels waren ihren Kopfschmerzen auch nicht unbedingt förderlich.

    Hier bin ich nicht ganz sicher bezüglich des Kopfschmerzes. Norina hat schon Kopfschmerzen, als der Schrei sie weckt. Sie werden wohl schlimmer durch die Schreie von Cassandra.

    Der Schmerz an der Stirn - gehört der dazu oder ist der zusätzlich? Du schreibst er entsteht erst, also denke ich, Letzteres. Was ist die Ursache?

    Ein Letztes noch: Der Name "Cassandra" für das Orakel schafft für mich (und vielleicht auch andere Leser) Verbindungen zur Kassandra aus der griechischen Mythologie. Ist das gewollt?

    Zum Inhalt:

    Da dürfte Xerra wohl auf Probleme stoßen, wenn sie die Prinzessin entführen will, wenn die Gegenseite jetzt gewarnt ist. Und ich nehme an, Norina wird nicht ohne Grund ausgewählt worden sein.

    Wir erfahren hier nicht, in welchem der drei Königreiche sich Merdet befindet, aber Ralkon dürfte es nicht sein, denn Cassandra schickt Norina nach Ralkon.

    Erst dachte ich, dass Norina und Xerra vielleicht eine gemeinsame Vergangenheit haben. Aber da Xerra so wenig Skrupel hat, Ralkon wegen des erfolgten Verrats Schaden zuzufügen, nehme ich an, dass sie aus Ralkon stammt und dass das mit der gemeinsamen Vergangenheit deshalb nicht stimmt.

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

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  • Hey Kisa ,

    schön dass es weitergeht und bevor ich schlafen gehe, kommentiere ich noch das neueste Kapitel.

    Wir werden also mit dem Orakel bekanntgemacht und als Orakel ist sie recht kryptisch. "Dunkelheit und Zerstörung der drei Königreiche" kann viel bedeuten, aber dann geht sie ins Detail und bezieht sich auf die geplante Ermordung der Prinzessin.

    Ich hab schon verstanden, dass ihre Entführung einen Krieg auslösen soll, aber kann man damit drei Königreiche in den Ruin stürzen? Wer weiß, der erste Weltkrieg wurde auch durch das Attentat auf Franz Ferdinand und seiner Frau ausgelöst (plus anderen Faktoren).

    Norina wird sich wohl als eine Art Gegenspielerin von Xerra darstellen.

    Persönlich mag ich Synonyme wie "die Rot/Schwarzhaarige" oder "Iriden" für Augen nicht so sehr. Die klingen ziemlich erzwungen finde ich und wenn ich über Leute nachdenke, nenn ich sie in meinen Gedanken auch nicht "die Rothaarige". Außer du fragst jemanden "wer war die Rothaarige auf deiner Party?" Aber sonst...?

    Bin gespannt wie es weitergeht. ^^

  • :hi2: danke schon einmal für eure Meinungen und Kritiken :) Es ist schön das ihr so fleißig dabei seit. Da macht das Schreiben auch gleich viel mehr Spaß ;)


    Ein Letztes noch: Der Name "Cassandra" für das Orakel schafft für mich (und vielleicht auch andere Leser) Verbindungen zur Kassandra aus der griechischen Mythologie. Ist das gewollt?

    Jip, das ist definitiv gewollt. Ich muss zu geben, dass ich persönlich ein großer Fan der griechischen Götter bin und mich mit diesen schon beschäftige seit dem ich klein war :blush: Wer mich gut kennt, weiß dass ich oft in meinen Geschichten - manchmal auch ungewollt - meine Götter an den griechischen Göttern orientiere. Ich gebe mir immer mühe, dass zu vermeiden, aber in dieser Geschichte ist dies durchaus beabsichtigt. Wenn der erste Part mit den Göttern in der Geschichte auftaucht, wird man hoffentlich als Leser auch merken, dass ich beim Schreiben des Abschnittes mega Spaß hatte. :D

    Auch wenn man eine Verbindung zu den griechischen Göttern ziehen kann, gebe ich mir doch immer mühe, sie von der "Vorlage" abzuheben. Cassandra ist dabei nur ein Beispiel. Musst aber selbst entscheiden, ob dir das gefällt oder nicht. Einige Marotten kann man einfach nur schwer ablegen X/

    Hier bin ich nicht ganz sicher bezüglich des Kopfschmerzes. Norina hat schon Kopfschmerzen, als der Schrei sie weckt. Sie werden wohl schlimmer durch die Schreie von Cassandra.

    Der Schmerz an der Stirn - gehört der dazu oder ist der zusätzlich? Du schreibst er entsteht erst, also denke ich, Letzteres. Was ist die Ursache?

    Die Kopfschmerzen gehören zusammen. Vielleicht müsste ich dies noch etwas deutlicher machen... :hmm: Was die Ursache für diese Schmerzen sind, wird im Verlauf der Geschichte noch klarer, deswegen werde ich darauf leider nicht näher eingehen, weil ich dann zu viel vorweg nehme... sorry

    Persönlich mag ich Synonyme wie "die Rot/Schwarzhaarige" oder "Iriden" für Augen nicht so sehr. Die klingen ziemlich erzwungen finde ich und wenn ich über Leute nachdenke, nenn ich sie in meinen Gedanken auch nicht "die Rothaarige". Außer du fragst jemanden "wer war die Rothaarige auf deiner Party?" Aber sonst...?

    Gut das ist Geschmackssache. ich wende diese Beschreibung öfter mal um Abwechslung in die Geschichte reinzubringen und nicht immer zu schreiben "sie sagte" "Norina sagte..." sonst habe ich einfach zu viele Wiederholungen drin, was den Lesefluss auch unterbricht. Deswegen benutze ich es halt öfter Mal als Stillmittel. Aber das ist wie gesagt nicht jedermanns Geschmack...

    xoxo

    Kisa

  • :morgen: verschlafen aber wach, präsentiere ich euch den nächsten Teil meiner Geschichte. Ich poste dies so schnell nach dem letzten, weil ich tatsächlich nicht weiß, wann ich nächste Woche, bzw. im Laufe dieser Woche, dazu kommen, den neuen Part online zu stellen :pardon: . Demnach wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen!


    ***

    Hoch über den Landstrichen, thronend über der Winterinsel in den nördlichsten Gefilden von Terdonien, beobachteten die Götter das Treiben der Menschen. Sie konnten das Geschehen durch eine Feuerschale betrachten, die ihnen zeigte, was die einfachen Leute in ihrem Alltag taten. Allerdings konnten sie so auch das Schicksal einzelner Personen im Auge behalten und die Folgen und Konsequenzen von deren Handeln begutachten. Die Götter behielten so auch ihre jeweiligen Favoriten im Blick, die den Lauf der Welt bewusst oder unbewusst lenkten. Und somit die Leben aller veränderten.

    In diesem Moment war nur ein kleiner Teil der Götter im Thronsaal versammelt, wo die Feuerschale gerade den Auftakt einer großen Geschichte voller Geheimnisse und Intrigen preisgab.

    Aeon betrachtete voller Faszination das Geschehen in der Bergfestung von Dynstre, wo sein Schützling den letzten Stein seines Schicksals endlich ins rollen brachte. Auf diesen Schlussakt hatte der Kriegsfürst nun schon seit mehr als drei Dekaden hin gefiebert; die große Schlacht.

    „Wie es scheint, kommst du deinem Zeil immer näher, Bruder“, wandte sich Pollax an seinen älteren Bruder, als er ihm über die Schulter schaute. Dabei beäugte er das Treiben im Thronsaal der steinernen Burg von Dynstre gespannt.

    „Ja, endlich!“, stimmte Aeon glücklich zu.

    „Was meinst du, wird alles problemlos klappen, wie es sich dein Favorit denkt?“, wollte der blonde Hüne von seinem Gegenüber wissen, als er sich von der Feuerschale entfernte und auf seinen schneeweißen Thron in der Saalmitte fallen ließ. Dabei fläzte er sich in den Stuhl und ließ sein eines Bein lässig über die Lehne hängen und beobachtete Aeon aufmerksam.

    „Selbstverständlich“, offerierte sich der Schwarzhaarige und fuhr mit aufgebrachter Miene zu dem anderen Mann herum. „Was sollte dabei auch schon schief gehen?“

    „Naja…“, bemerkte Pollax und zuckte mit den breiten Schultern, „… deine Pläne waren in der letzten Zeit nicht unbedingt die besten, Bruder“, gab er zurück. „Bei der Umsetzung bleibt halt nicht viel Spielraum für Fehler.“

    Aeon betrachtete den jüngeren Mann mit finsterem Gesicht und spürte wie seine Wut innerlich immer weiter empor kroch und ihm schon förmlich im Halse steckte. Sie wartete nur darauf auszubrechen.

    „Fehler?“, empörte er sich. „Ich mache keine Fehler! Ich bin der Kriegsfürst! Ein Meisterstratege, der seines Gleichen sucht!“

    Pollax musste sich ein leichtes Lächeln verkneifen, bei den brüskierten Worten seines Bruders. Er nahm sein Bein von der Stuhllehne und setzte sich vernünftig hin.

    „Na, denn…“, machte er und beugte sich vor. Er stützte dabei seine Unterarme auf den Knien ab und lächelte nun süffisant in die Richtung von Aeon. Mit einem leichten Kopfneigen wies er ihm den Weg zurück zur Feuerschale. „Sieh dir die Wege des Schicksals an.“

    Misstrauisch beäugte er seinen jüngeren Bruder. „Schicksal?“, fragte er leicht beunruhigt.

    „Sieh es dir selbst an“, wies Pollax ihn an und verharrte in seiner Position, um gespannt auf die Reaktion des Helden der Götter zu warten.

    Der Kriegsfürst trat an die Schale erneut heran und beugte sich hinüber, um die Geschehnisse betrachten zu können, die sich in einem anderen Winkel von Terdonien ereigneten.

    Als er den ersten Blick auf den weißen Turm von Merdet erhaschte, fuhr er aufgebracht zu dem anderen Mann herum und als dann auch noch der laute Schrei des Orakels aus den Feuern erklang, konnte Aeon seinen Zorn nicht mehr zurückhalten. „Du Sohn einer Schlange!“, spie er ihm entgegen und ließ seine Hand hervorschnellen. Aus dieser schoss ein blauer Lichtblitz hervor und zielte genau auf die Höhe seines Kopfes. Das Geschoss schlug in den Marmor des Throns ein, auf dem der Gott vor einem Sekundenbruchteil noch gesessen hatte.

    „Dass, lieber Bruder, war absolut überflüssig“, bemerkte Pollax, der mittlerweile hinter Aeon stand und nur missbilligend mit den Schopf schüttelte. „Im Übrigen ist dein Vater ebenso eine Schlage wie meiner!“

    Aeon konterte auf diese durchaus wahren Worte mit einem lauten und markerschütternden Kriegsschrei, der seiner Wut platz machte. Er schleuderte dem blonden Hünen einen weiteren Lichtblitz, der blaue Funken schlug, entgegen.

    „Wirklich?“, fragte der Jüngere der beiden ungläubig und wischte mit einer raschen Handbewegung, den auf ihn zukommenden Energieball, fort. Dieser prallte mit einem lauten Knall gegen die marmorne Wand des Thronsaals und hinterließ einen hässlichen dunkeln Brandfleck.

    „Auch das war mehr als unnötig, Bruder!“

    „Unnötig?“, schrie der Held der Götter aus voller Kehle. „Wir dürfen uns nicht ins Schicksal einmischen“, fuhr Aeon seinen Bruder aufgebracht an.

    „Ich habe nichts dergleichen getan“, wischte Pollax den Einwand des Kriegers von sich.

    „Ach, ja?“, fragte der Schwarzhaarige zynisch. „Und wie nennst du es, wenn du dem Orakel eine Vision schickst? Ist das etwa kein einmischen?“

    „Nein.“

    Bei der schlichten Antwort konnte man förmlich sehen, wie Aeon die Hutschnur platze und aus seinen Ohren Rauch hervor stieg. Sein Zorn ließ sich kaum noch im Zaum halten. „Und warum nicht?“

    „Weil ich die Vorhersage nicht geschickt habe“, bemerkte Pollax mit einem leichten Schulterzucken.

    „Und wer dann?“

    Der Blonde neigte leicht das Haupt und blickte seinen gegenüber ungläubig an. „Die Oirden“, gab er schlicht zurück und tat dabei so, als wenn dies ganz klar auf der Hand liegen würde.

    „Die Oirden? Die stehen ja auch gar nicht unter deinem Einfluss“, beschwerte sich der Kriegsfürst sarkastisch und blickte seinen Bruder finster an.

    „Tun sie nicht. Sie machen nur ihre Arbeit. Sie spinnen die Fäden des Schicksals“, klärte Pollax seinen älteren Bruder auf, der dies selbstverständlich nur allzu gut wusste. Es in seinem Zorn aber nicht berücksichtigte. Aeon musste irgendjemanden die Schuld dafür geben, dass sein Plan nicht so einfach funktionieren würde, wie er es gerne hätte. „Das deine Ziele nicht mit dem Schicksal deines Favoriten konform laufen, ist nicht ihre Schuld. Genauso wenig wie meine. Alle Figuren auf dem Spielfeld müssen ihre Aufgabe erfüllen, lieber Bruder. Was dabei herauskommt, wenn die Kräfte von Licht und Dunkelheit aufeinandertreffen, mag ich nicht zu sagen. Beeinflussen kann dies auch keiner von uns, wenn er sich nicht den Zorn der anderen Götter zu ziehen will. Also, bleibt sowohl dir, als auch mir, nichts anderes übrig, als abzuwarten, was die Zukunft für unsere Favoriten bereithält. Es liegt nunmehr nicht in unserer Hand das Schicksal von ganz Terdonien zu lenken. Diese Aufgabe lastet auf den Schultern einiger weniger Personen, die sich ihrer Wichtigkeit nicht einmal bewusst sind.“

    Aeon blickte seinen Bruder missmutig an und verschränkte die muskelbepackten Arme vor der breiten Brust. Er grummelte vor sich hin, musste aber zu seinem Leidwesen eingestehen, dass Pollax durchaus recht hatte. Auch wenn er dies niemals laut zugeben würde. Es blieb ihm nur noch abzuwarten, was als nächstes geschehen würde. Er hoffte inständig, dass sein Plan aufgehen würde und sich keiner der anderen Götter in das Geschehen in Terdonien einmischen würde.

  • Hi Kisa

    Spoiler anzeigen

    Hoch über den Landstrichen, thronend über der Winterinsel in den nördlichsten Gefilden von Terdonien, beobachteten die Götter das Treiben der Menschen. Sie konnten das Geschehen durch eine Feuerschale betrachten, die ihnen zeigte, was die einfachen Leute in ihrem Alltag taten. Allerdings konnten sie so auch das Schicksal einzelner Personen im Auge behalten und die Folgen und Konsequenzen von deren Handeln begutachten. Die Götter behielten so auch ihre jeweiligen Favoriten im Blick, die den Lauf der Welt bewusst oder unbewusst lenkten. Und somit die Leben aller veränderten.

    In diesem Moment war nur ein kleiner Teil der Götter im Thronsaal versammelt, wo die Feuerschale gerade den Auftakt einer großen Geschichte voller Geheimnisse und Intrigen preisgab.

    Den Inhalt aus diesem Part hätte ich gern durch die Unterhaltung der Brüder erfahren und nicht durch eine Beschreibung des Erzählers. Daas wäre für mich lebendiger zu lesen gewesen.

    fuhr er aufgebracht zu dem anderen Mann herum

    "Mann" finde ich an der Stelle deplatziert, wenn wir es mit Göttern zu tun haben.

    wie Aeon die Hutschnur platze

    Und diese Redensart hat mich im Zusammenhang mit der Unterhaltung von Göttern auch stutzen lassen.

    Joa. Insgesamt kam ich mir in dem Part ein bisschen vor wie im falschen Film, so sehr haben mich Setting und Protas an die griechische Mythologie erinnert. Aber da war ich ja vorgewarnt, das hattest du angekündigt. Ich hätte mir von Aeon etwas mehr Beherrschung gewünscht. Auch wenn du beim Schreiben Spaß hattest, sein Verhalten ließ ihn irgendwie ... unreif auf mich wirken. Aber du bist der Chef.

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • :hi2: Hallo zusammen,

    ich hab dann diese Woche doch noch die Zeit gefunden mich an meine Geschichte zu setzen und das nächste Kapitel durchzuackern. Demnach habe ich etwas neues Futter :cookie: für euch zu lesen. Ich warne euch schon einmal vor, der Cut in diesem Kapitel ist mir tatsächlich etwas schwer gefallen zu setzen :/ . hätte ich dies nicht gemacht, wäre der Post echt lang geworden X/ und ich wollte euch auch nicht zu viel auf einmal zumuten. Dennoch viel Spaß beim lesen! :whistling:


    Kapitel 3: Ein neuer Tag beginnt

    Die Nacht wurde durch die ersten sanften Strahlen der Sonne vertrieben, die sich den Horizont zurückeroberte und ihn in einen wunderschönen Schimmer aus roten, gelben und orangen Tönen färbte. Aus dem sich mit jedem Augenblick mehr ein Feuerball erhob, der sich von Stunde zu Stunde mehr vom Himmel zurückholte, bis er am nächsten Abend wieder am Ende des Horizontes verschwand und der Dunkelheit der Nacht das Spielfeld überließ.

    So erhob sich der flammende Planet ein weiteres Mal über die hohen Wipfel des donischen Gebirges und schien auf das Tal hinunter, in dem sich das Königreich Ralkon befand, welches in der Pracht der Sonne zu funkeln begann. Die rötlichen Dachschindeln der Häuser von der Hauptstadt Ralkon, die noch mit Raureif bedeckt waren, reflektierten das Licht. Sie ließen die grüne Umgebung, die sich an die Ausläufer des donischen Gebirges schmiegte, welche aus starken und Jahrhunderte alten Bäumen, Blumen, Kräutern und Sträuchern bestand, in aller Schönheit erstrahlten. Nicht nur die Dächer waren mit den Tränen der Nacht bedeckt, die durch den Tag und die Lichtstrahlen des Feuerballs weichen mussten, sondern auch die rauen Blätter der Pflanzen, welche die Sonne ebenfalls reflektierten und somit auf das umliegende Gelände zurückwarfen.

    Die gebrochenen Lichtreflexe streiften durch die ganze Stadt, die für den Moment noch schlief.

    Allerdings wurde die Ruhe durch das laute Krähen der Hähne auf den einzelnen Bauernhöfen durchbrochen und alle wurden dadurch aufgeweckt. Auch die ersten hellen Sonnenstrahlen taten ihr Übriges und fielen durch die nicht bedeckten Fenster der einzelnen Häuser und schienen den Besitzern in die Augen. Diese weckten sie um einiges sanfter aus ihrem Schlummer, in dem sie in eine andere Welt abgeglitten und vor der Wirklichkeit des Alltages geflohen waren, als die unbarmherzigen Federviecher es konnten.

    Auch Kisara gehörte zu denjenigen, die durch die Wärme auf ihrer Haut und den unfreundlichen Hahn geweckt wurden. Bei dem lauten Krähen hatte sie jedes Mal das Gefühl, als wenn das Tier ihr direkt im Ohr sitzen und ihr das Gehör zerschmettern würde.

    Nun ganz unrecht hatte sie damit auch wieder nicht. Denn an ihr kleines Haus, welches sich außerhalb der Stadt am Rande der Stadtmauern, verborgen hinter einigen Bäumen, befand, grenzte das Außengehege der Hühner des nahegelegenen kleinen Bauernhofes. Deswegen saß der unerbittliche Hahn auch mehr oder weniger vor ihrem Fenster, was sie bereits mehr als nur einmal verflucht hatte. Auch an diesem Morgen versuchte Kisara das Aufstehen solange wie nur irgend möglich hinauszuzögern. In dem sie sich noch einmal umdrehte und die Augen verzweifelt zusammenkniff, damit sie sich erst gar nicht an die Helligkeit des frühen Morgens gewöhnte. Doch trotz aller Versuche gelang es ihr nicht wieder in einen tiefen Schlaf abzugleiten. Das Poltern und Klirren, das durch das leicht geöffnete Fenster vom Bauernhof zu ihr hinüber hallte, tat sein Übriges. An Ausschlafen war nun nicht mehr zu denken. Also musste sie sich wohl oder übel dem neuen Tag stellen mit allem was dieser mit sich brachte.

    Mit trägen Bewegungen setzte sie sich auf und musste erst einmal einen Moment auf der Bettkante sitzen bleiben, bis sie ihr Gleichgewicht gefunden hatte. Verschlafen rieb sie sich die Augen und konnte ein herzhaftes Gähnen dabei nicht unterdrücken. Kisara seufzte und hievte sich von der hölzernen Liege hoch, auf der sie ihr Bett ausgebreitet hatte. Sie reckte und streckte sich erst einmal, um dann zu der kleinen Waschschüssel zu schlurfen und sich einen Schwung kaltes Wasser ins Gesicht zu klatschen, damit sie endlich vernünftig wach wurde.

    Nur mit dem weißen Unterhemd, welches sie als Schlafgewand nutzte, bekleidet, machte sie sich daran die Haare ordentlich durchzukämmen und sich nicht nur das Gesicht zu waschen, sondern auch den Rest ihres Körpers. Anschließend tappte sie, nicht mehr ganz so müde, zu dem Stuhl, der alleine in der einen Zimmerecke stand und auf dem sie abends immer ihre Kleidung drapierte. Sie zog sich rasch an und schnürte sich das leichte Mieder mit geschickten und geübten Bewegungen zusammen, sodass es ihr eng am Leib anlag, aber dennoch nicht zu festsaß und ihr somit Spielraum zum Atmen verschaffte. Kisara schlüpfte in einen Rock hinein, der ihr bis auf die Füße reichte und bei jeder Bewegung leicht hin und her schwang. Über das Mieder zog sie noch eine Bluse aus einem robusten Stoff, der auch die Arbeit abkonnte, die sie an diesem Tag verrichten musste.

    Als sie ihre morgendliche Routine abgeschlossen hatte, machte sie sich auf und verließ ihr kleines separates Schlafgemach und betrat mit wenigen Schritten den Hauptraum und eigentlichen Wohnraum ihres kleinen Hauses. Dieser wurde durch die kleine Kochzeile dominiert, an die sich ein kleiner Holztisch mit drei schon in die Jahre gekommenen Stühle anschloss und den Raum damit vervollständigte. Diese standen unweit von dem kleinen Kamin entfernt, der das gesamte Häuschen erwärmte und über dessen Feuer noch der Kessel mit der Suppe hing, die Kisara am vergangenen Abend zu sich genommen hatte. Auf der anderen Seite des Kamins befand sich ein hölzerner alter Schaukelstuhl, auf dem die junge Frau eine kleine Decke drapiert hatte, die sie sich um die Beine legen konnte, sollte ihr es einmal nicht warm genug sein. Neben dem Schaukelstuhl befand sich ein schmales Regal, in dem sich einige Bücher und einiger Tand stapelte, den sie auf ihren Reisen und den verschiedenen Märkten gefunden und mit sich genommen hatte. Sie erinnerten sie an ihre Vergangenheit und die wilden Abendteuer, die sie bereits hatte bestehen müssen.

    Insgesamt konnte man durchaus sagen, dass ihr Häuschen klein aber fein war, auch wenn es nur spärlich möbliert war. Aber immerhin gehörte es ihr allein. Was schon viel mehr war, als man von einigen Leuten aus der Stadt sagen konnte.

    Kisara schlurfte zur Kochstelle und bereitete sich ein Brot mit Käse zu, setzte sich auf einen der Stühle an den Tisch und speiste in aller Ruhe. Dabei ging sie im Kopf durch, was sie heute noch alles zu tun hatte, neben ihrer Hausarbeit.

    Nachdem sie mit ihrem schlichten Frühstück fertig war, wusch sie ihren benutzten Teller und ihren Becher, aus dem sie Milch getrunken hatte, ab und ging dann nach draußen. Neben ihrer Hütte befand sich ein kleiner Garten, in dem sie einige Kräuter, Obst und etwas Gemüse selbst anbaute.

    Als sie mit der Pflege ihres grünen Schlupfwinkels fertig war, das Unkraut gezupft und die Pflanzen geerntet und bewässert waren, ging sie noch einmal in ihr Haus zurück. Sie holte einen Korb, in dem sie etwas von dem frisch geernteten Gemüse verpackte und sich diesen über den Unterarm hängte. Sie verschloss ihre Tür und machte sich dann auf den Weg in die Stadt Ralkon.

    Mit dem Weidengeflecht am Arm ging Kisara entlang der Stadtmauer auf das riesige und gut bewachte Stadttor zu, grüßte die bewaffneten Wachen kurz und reihte sich dann in die Menge der hereinströmenden Händler ein um in den Stadtkern zu gelangen.

    Sie schlenderte durch die viel besuchten und fast schon überfüllten Straßen und Gassen von Ralkon. Sie genoss das wilde, unruhige Treiben und lief mit einem leichten Lächeln auf den Lippen durch die Gegend. Vorbei an der Schenke und der kleinen aber viel umworbenen Bäckerei bis hin zu der Goldschmiede.

    Hier lebte und arbeitete ihr bester Freund Byle zusammen mit seinen Eltern, der viel gerühmten Köchin Gerra und dem begabten Goldschmied Baltreon. Sie hatten Kisara schon vor einiger Zeit wie ein Familienmitglied bei sich aufgenommen. Die Freundschaft mit Byle hatte erst begonnen, als sie von seinen Eltern schon förmlich adoptiert worden war.

    Kisaras Lächeln vertiefte sich nur noch bei den alten Erinnerungen. Sie klopfte an die Hintertür, die direkt in das eigentliche Heim ihres Freundes führte. Sie öffnete die Tür und befand sich direkt im Herzstück des Hauses; der Küche.

  • Kisa 6. Januar 2024 um 15:46

    Hat den Titel des Themas von „Magie der Elemente - Flammendes Licht“ zu „(Neufassung) Magie der Elemente - Flammendes Licht“ geändert.
  • Zitat

    Cassandra nahm maximal Darius wahr. Aber alle anderen, die sich ebenfalls mit im Raum befanden, nahm sie schlicht und ergreifend nicht wahr.

    Ich finde das Wort "maximal" hier nicht so passend. Ich denke "höchstens" würde besser klingen. Du nutzt in dem Satz auch zwei mal direkt hintereinander "wahrnehmen". Ich weiß nicht mit welchen Programm du schreibst, aber Word hat zum Beispiel eine Funktion die dir Texte laut vorlesen kann. Oder man benutzt ein Text-to-Speach-Pogram aus dem Internet. Meine Texte ausgesprochen zu hören hilft mir persönlich immer sehr beim Feinschliff, weil man so eine Menge Fehler findet die man sonst übersehen hätte.

    Braucht du im Kapitel 2 wirklich diese ganze Erklärung im ersten Absatz? Ich würde mir Sorgen machen das Leser diese Informationen längt vergessen haben könnten wenn es später relevant wird. Wenn du zum Beispiel vermitteln willst:

    Zitat
    Das riesige Bauwerk war das schicksalhafte Machtzentrum von ganz Terdonien.

    Hat es, denke ich, mehr Wirkung, wenn du den Leser selbst zu dieser Erkenntnis kommen lässt, anstatt dass sie es direkt von der Erzählerstimme hören. Beschreib doch zum Beispiel wartende Bittsteller im Empfangssaal die hohen Gebühren zahlen und teure Geschenke bringen um dort sein zu dürfen. Vielleicht unterhalten sich „Verehrter Ältester X, mit Finanzmister Y, über die neuen Richtlinien zum Lehrplan von Transmutations-Magie ect. „Machtzentrum“ kann eine Menge bedeuten und du hast hier super viel Potenzial Weltaufbau zu betreiben.

    Zitat

    „Cassandra“, hauchte Ronan mit weit aufgerissenen Augen und schaute die Rothaarige aufgebracht an mit seinen grünen Iriden, die wild hin und her huschten und sich nicht recht auf sie fokussieren wollten.

    Brauchst du hier wirklich das Wort "Iriden" ? Es ist natürlich ein korrektes Wort, aber das ist im Sprachgebrauch (zumindest hier in Hessen) sehr unüblich. Du riskierst das Leser die das nicht verstehen dran hängen bleiben und selbst wenn man die Bedeutung kennt ist das nicht unbedingt besser als "Auge" finde ich.

    Wegen der Vision die das Orakel hat:

    Ich habe mich gefragt ob dieses Schreien und Weinen über negative Zukünfte etwas Normales für Cassandra ist. Passiert ihr das oft?, hat sie normalerweise nur gute Visionen? War diese schlimmer als üblich?

    Ist nur so eine lose Idee, aber wenn es mein Manuskript währe würde ich den Ältesten der sich um sie kümmert ins Zimmer stürmen und einen Schrank mit einem Jahresvorrat beruhigender Duftkerzen aufreißen lassen, um dem Leser klar zu machen das die Leute die dort leben auf sowas vorbereitet sind. Vielleicht gibt es eine Meditations-Übung dafür? „Du kriegst das hin, Cassandra… komm mach mit! Herz, Lunge, Mangen, Nerven… Herz, Lunge, Mangen, Nerven…“ Vielleicht steht ja auch schon der hauseigene Schreiber mit Papier und Tinte bereit um sofort alles auf zu schrieben was sie gesehen hat.


    Ich hoffe das Hilft. Ich lese teil 3 später.

  • Kisa 7. Januar 2024 um 02:26

    Hat den Titel des Themas von „(Neufassung) Magie der Elemente - Flammendes Licht“ zu „Magie der Elemente - Flammendes Licht (Neufassung)“ geändert.