Das Ritual Der Wanderschaft

Es gibt 868 Antworten in diesem Thema, welches 194.777 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. September 2018 um 18:40) ist von Tariq.

  • 8| Man kann förmlich spüren, wie es losgeht, die Spannung steigt, grosses Finale... und wird selber total kribbelig :fie:

    ... Mehr, bitte ;(


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

  • Zitat

    Thyia brach die Kronen der Bäume auf, als die ersten Süßdrachen loszogen.


    Du hast Süßdrachen geschrieben. :love:
    Aber ich denke, es war wohl ein Versehen.

    Richtig toll geschrieben :thumbsup: , ich freue mich schon auf die nächsten Teile. Sehr praktisch, dass jeden Morgen einer kommt. Eine Frage: Wie viele Drachen sind eigentlich dabei?

  • Zitat

    Hin und _ gerissen von seinen Gefühlen, sollte sich am nächsten Tag entscheiden, welchen Pfad Lefistos einschlagen würde.


    +her

    Zitat

    Es sah so aus, als wusste selbst der dieser, dass schmetternder Donner die beste Begleitung war, diesen Tag zu beginnen


    weg damit

    Zitat

    Eduard, Darius Sohn, folgte den Zwergen in die Tiefen des Erdreiches hinein, während oberhalb sein Vater mit Baldur loszog.


    Darius´

    Alles versammelt sich am Götterberg. Dann lass den Sturm mal losbrechen :thumbsup:

    • Offizieller Beitrag

    Flügelschlag um Flügelschlag, Schritt um Schritt näherten sie sich dem Ende ihres bisherigen Lebens.
    Ab diesem Zeitpunkt, sollten auch die Gargoyles wissen, dass sie unterwegs waren.
    Und es dauert auch nicht lange, bis sie von den Spähern entdeckt wurden. Die Masse an Kriegern war ja auch nicht schwer zu übersehen. Eilig flogen diese zurück zu ihrem düsteren Herrn und wollten ihn warnen, während dieser mit Athos die Gespräche begonnen hatte.
    Wendegor war nicht mehr bereit lange mit den Göttern zu diskutieren. Athos suchte nach Ausreden, die all diese Ungewissheit erklärte, in der sich die Armee aus Eona befand. An oberster Spitze des Berges, auf dem Plateau des Schlosses der Götter, standen sich beide gegenüber, als sich die Sonne im Zuge der Armee verdunkelte.
    „Was bei allen Schwertern des ...“, maulte Wendegor, als einer seiner Späher vor ihm auftauchte und schnaubend sich den Unterleib hielt.
    „Mein König, eine riesige Armee erhob sich im Südwesten. Sie sind ...“
    „Bereits da, du Taugenichts ...“, unterbrach der König ihn und zog sein Schwert. Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, schlug Wendegor seinem Diener den Kopf vom Hals, der schweigend und mit aufgerissenen Augen zu den Füßen Athos´ rollte.
    „Ihr wolltet doch einen Krieg? Warum so erstaunt, dass er zu Euch kommt? Haltet Ihr die Bewohner von Aona für so dumm, dass sie Euer Lager nicht schon längst entdeckt hatten? Sie besitzen Orakel, Schamanen … nichts geschieht, ohne dass es diese Kreaturen wissen!“
    „Und warum sagt Ihr mir das erst jetzt?“
    Wendegor hielt Athos sein Schwert entgegen, von dem das weinrote Blut des Dieners tropfte.
    „Was hätte das geändert? Der Krieg verläuft nach seinen eigenen Regeln. Ich bin Euch nichts schuldig. Ihr wollt doch dieses Land. Ich sagte bereits, dass ich an Politik und an der Machtverteilung kein Interesse habe. Wir Götter wollen bloß überleben, wie ist uns einerlei. Selbst wenn ihr euch alle gegenseitig tötet … was sollte das uns kümmern? Sie sind jetzt hier, um eine Armee zu zerschlagen, nicht nur, um uns zu töten.“
    Wendegor wurde bewusst, dass Athos ihn gewissermaßen hereingelegt hatte. Er hatte nie vor ihm das Land aus puren Lohn zu überlassen, sondern er wollte Ablenkung. Angesichts der Größe von seiner Armee, würden sich die Helden Aonas vorrangig auf sie konzentrieren und sich separat um die Götter kümmern, wenn sie überhaupt dazu kommen sollten.
    „Was sollte mich davon abhalten mich mit Euren Feinden zu verbünden?“, drohte Wendegor und Athos fing laut an zu lachen.
    „Ihr mögt Eure unsichtbaren Krieger besitzen, aber an mein Leben ist das Siegel gebunden. Sollte ich sterben, dann wird sich das Portal schließen und in einem Sog das Schlachtfeld auf dieser Seite des Berges leeren, was bedeutet, Eure Seite! Es braucht das Blut eines der vier großen Götter, um das Portal aufrecht zu erhalten und um die vier Steine zu aktivieren. Mein Bruder Teramael ist tot, Destan und Levia sind auf der Flucht und werden vermutlich auch bald sterben… ich bin der Letzte.“
    Der König ließ einen wütenden Schrei los, während Athos nur selbstgefällig grinste.
    „Wenn ihr also nicht in euer Gefängnis zurück wollt, dann fügt ihr euch meinem Willen.“
    „Vater?“, erklang es plötzlich hinter ihm und Liam stand mit finsterer Miene hinter seinem Vater und gab sich zu erkennen, genauso wie ein Dutzend Soldaten, die bereit gewesen waren Athos zu töten, wenn Wendegor dazu den Befehl gegeben hätte. Doch das Blatt hatte sich wieder einmal gewendet. Gegen Wendegors Willen musste er sich fügen, denn ein feiger Rückzug kam nicht in Frage. Gut, Athos hatte sie hereingelegt, aber anders war es auch nicht zu vermuten gewesen. Beide Männer schauten sich an und naserümpfend musste Wendegor nachgeben.
    „Das wird ein Nachspiel haben“, fluchte der König und schaute auf das Lager seiner Leute. Er atmete tief ein und riss danach seine Arme auseinander, um einen lautlosen Schrei von sich zu geben. Jeder Krieger erwiderte seine Geste und es erklang ein sehr hoher Ton, der in den Ohren anderer schmerzte.
    Er, sein Sohn und die Soldaten breiteten ihre Schwingen schlagartig aus und flogen hinunter, um sich für alles zu wappnen.
    Hektisch ergriffen die Gargoyles ihre Waffen und schauten gen Westen, wo sich die Armee Aonas unweit von ihnen niederließ.
    „Wenn Ihr es überlebt ...“, dachte sich Athos, als er auf der Spitze des Schlosses alleingelassen wurde.

    Aus den Tunneln am Fuße des Gebirges traten die Zwerge, kurze Zeit nachdem die Drachen gelandet waren. Genauso wie das Blut durch die Adern eines jeden Soldaten floss, strömte auch die Streitmacht über die Straßen Aonas, bis zum Rand des Götterbergs. Eine fast nicht enden wollende Linie aus Soldaten und Helfern. Die Gargoyles schätzen die Armee insgesamt auf achzigtausend Mann, davon insgesamt sechzigtausend Drachen. Viel für ein Schlachtfeld, aber wenige für die Verteidigung eines ganzes Kontinents.
    Wendegor war mit weitaus mehr Kriegern im Vorteil. Daher war es wichtig, die Fähigkeiten der verschiedenen Rassen zu nutzen.
    Mar hatte sich ungefragt direkt an diese Aufgabe gesetzt. Sie sammelte alle Informationen im Kriegslager, die sie bekommen konnte.
    Mit den Plänen der anderen gab sie sich nur wenig zufrieden. Wenn man es Pläne schimpfen konnte, denn wirklich einig waren sie sich nicht. Es reichte nicht aus, in ihren Augen, Männer wie Figuren zu lenken. Sie benötigten einen Fokus, eine besondere Aufgabe.
    Die alten Veteranen wie Baldur, Fone und Darius gingen ihr zu viel nach alten Schemen vor, die vielleicht klug, aber nicht strategisch waren. All ihre Vorhaben galten für Kriege ihrer Generationen, aber dort hatten sie es mit etwas völlig Neuem zu tun.
    „Wir sollten sie jetzt angreifen! Jetzt, wo sie sich noch nicht wirklich vorbereiten konnten!“, blökte Darius im Zelt, welches sie schnell errichtet hatten.
    „Das wäre Selbstmord. Wir sollten zuerst Boten entsenden. Vielleicht lässt sich mit diesen Wesen reden ...“, schlug Fone vor.
    „Die Zeit zum Reden ist vorbei!“, protestierte Eduard und stellte sich seinem Vater zur Seite.
    „Seit wann das?“, maulte Onyx diesen an, als sich die wütenden Blicke der beiden jungen Männer trafen.
    „Außerdem sind noch nicht alle eingetroffen!“, wandte Raken schlichtend ein.
    Keine Einigung war in Sicht. Schweigen brach aus.
    Sich in einem Krieg zu verteidigen schien plötzlich leichter, als ihn zu beginnen.
    „Ich hätte da etwas ...“, murmelte Mar unsicher. Die lauten Streitigkeiten hatten sie völlig aus ihrem Konzept gebracht.
    „Was?“, keifte Eduard, als sie mit einem Zettel vor ihnen stand.
    „Naja, für einen Angriff oder für die Verteidigung hätte ich da einige Ideen und ich wollte ...“
    „Was weißt du schon über den Krieg, Kind? Geh und spiele mit deinen Werkzeugen“, pfiff Darius sie zusätzlich noch an. Die Herren meinten es nicht böse, aber die Anspannung zerriss ihnen das Nervenkostüm. Jeder wollte etwas tun, aber niemand die Konsequenzen tragen, die daraus hervorgehen würden.
    „Wenn du noch einmal so mit meiner Tochter redest, dann binde ich dich an einen Pfahl und schenke dich unseren Feinden als Willkommensgeschenk, du Sohn einer Krähe!“
    Wenn Edelbart etwas nicht leiden konnte, dann, wenn man Mitglieder seiner Familie beleidigte. Das durften nur die engsten Verwandten und selbst bei Mar durften nicht einmal sie das. Darius hatte seine Hand schon am Griff seines Schwertes, Edelbart fasste an den Kopf seines Hammers, als Mar sich zwischen die beiden stellte.
    „Nein, alles gut, Vater. Wenn die Herren nicht hören wollen, was „ein Kind“ zu sagen hat, dann Bitteschön. Aber es soll sich danach niemand beschweren, dass unsere Soldaten und Krieger fallen wie die Fliegen. Ich hebe meine Idee auf und wenn jemand bereit ist mir zuzuhören, dann komme ich darauf zurück … vielleicht. Derweil … gehe ich mit meinem Werkzeug spielen.“
    Mar verließ das Zelt wieder und hörte, wie der Streit von Neuem ausbrach.

  • Die Herren Kriegsrat sind ein ziemlicher Zickenhaufen :D ich muss sagen, auf eine Art verstehe ich Mar's Reaktion, auf der anderen Seite... wenn ihre Idee so gut/wichtig ist und Leben retten kann, sollte sie die dämlichen Streitereien ignorieren und sagen, was zu sagen ist. Für so Quatsch ist einfach keine Zeit.

    ... Ausserdem will ich wissen, was sie sich einfallen lassen hat!! :cursing:


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

    • Offizieller Beitrag

    „Keinen Erfolg?“, fragte Daig, der ebenfalls vor dem Zelt ausharrte.
    „Nein, und wenn ich bedenke, dass wir unseren Feinden so nah sind, finde ich den Umstand sehr beunruhigend. Warum sagst du nicht etwas zu ihnen?“
    „Haha, sehr lustig. Als würde irgendjemand auf mich hören. Darius meinte, ich sollte auf meiner Laute ein paar fröhliche Lieder für die Soldaten spielen. Außerdem bin ich kein Stratege.“
    „Das habe ich aber vom Berg der Hochelben anders in Erinnerung. Dein Vorgehen war ...“
    „Instinktiv, aber weniger strategisch“, unterbrach er sie.
    „Instinkte sind aber genau das, was wir brauchen. Wir haben keine Ahnung was uns erwartet. Uns sogar mitten im Kampf neu orientieren zu müssen, sollten wir uns offenhalten. Keiner von uns weiß, zu was diese Gargoyles fähig sind.“
    Kaum hatte Mar das ausgesprochen, läutete die Alarmglocke und Soldaten stürmten auf das Zelt der Kriegsherren zu.
    „Ein Angriff?“, hauchte sie und die anderen traten nach draußen.
    „Was ist los?“, fragte Baldur seine elbischen Männer und sie alle zeigten mit ihren Fingern auf das offene Feld, was sich zwischen ihnen und den Gargoyles befand.
    „Dort draußen stehen Männer unter dem Banner der fremden Wesen und scheinen auf einen Vertreter unserer Seite zu warten“, sagte einer der Soldaten und schnaubte noch vom Rennen.
    „Es könnte eine Falle sein“, gab Darius zu bedenken.
    „Oder die Möglichkeit zu verhandeln“, sprach Fone.
    „Wen wollt ihr schicken?“, verkürzte Mar die Spekulationen und alle schauten sich fragend an.
    „Wir sollten alle gehen“, vereinfachte Edelbart die Situation, während Eduard anfing zu lachen.
    „Natürlich, und wenn es eine Falle ist, fallen alle unsere Oberhäupter.“
    „Dann schicken wir doch dich und finden es heraus“, knurrte der Zwerg den königlichen Menschensohn an.
    „Ich gehe!“, seufzte Daig und trat einen Schritt vor.
    „Was?“
    Die Zwergenelbin glaubte sich verhört zu haben.
    „Mar hat mich gerade an den Götterberg erinnert. Leider, auch wenn ich es nur ungern zugebe, bin ich wortgewandter als ihr alle zusammen. Außerdem, wenn sie merken, dass selbst wir uns uneinig sind, werden sie unsere Reihen schneller zerschlagen, als es eine von Mars Erfindungen es jemals könnte. Der Einzige, der so verlogen tun und diese Tatsache herunterspielen kann … bin ich! Hinzu kommt, wenn es eine Falle ist, fühle ich mich entbehrlich.“
    „Das bist du aber nicht!“
    Fone empfand seinen Sohn nicht als entbehrlich, er war immerhin sein einziger Erbe, aber in einem hatte der junge Eisdrache recht. Er konnte reden, sodass sich die Worte im Kopf seines Gegenübers drehten. Daig hatte seine Rüstung aus dem Nymphenmetall bereits an, seine beiden Schwerter prangten auf seinem Rücken und in der Not, konnte er zumindest die Gestalt eines Drachen annehmen.
    „Ich finde die Idee trotzdem nicht gut!“, murmelte Mar und schaute auf ihre Notizen hinunter.
    „Du musst ja nicht alleine gehen. Dort draußen stehen auch mehrere Leute“, schlug Onyx vor und bot sich als Begleitperson an, aber Daig verneinte. Stärke und Überlegenheit zeigten sich auch dadurch, dass sie vorgaben, einen einzigen Mann gegen sie stellen zu können, ungeachtet seiner Jugend.
    „Holt mir ein Pferd!“, befahl Daig und lief in Richtung Ödnis.
    „Warte, warte, warte“, rief Mar und hielt ihn an seinem rechten Arm fest. „Du musst das nicht machen. Du kannst nicht die Belange aller auf deinen Schultern tragen.“
    Daig lächelte zaghaft.
    „Ich bin ein Eisdrache. Hüter des Himmels, was bedeutet ...“, antwortete er und ergriff den Umhang an seiner Rüstung, den er schützend über Mar hielt, „alles was sich unter meinen Schwingen befindet, steht bereits unter meinem Schutz.“
    „Das ist unmöglich! Deine Schwingen sind nicht groß genug. Realistisch gesehen ...“
    „Lass ihn, Mar. Er wird schon wissen, was er tut“, beruhigte sie ihr Vater und Daig setzte auf. Unter einem lauten Aufschrei ritt er los und näherte sich den Fremden.
    Gleichzeitig kamen die letzten Pferde und Karren im Lager an.
    Lola, Ferda und Loki schlossen die Reihen ab und der Marsch hatte bei allen ihre Spuren hinterlassen. Tagelang waren sie unterwegs gewesen. Ihr Glück war nur, dass die Gargoyles auch nicht schneller als ein Drache fliegen konnten. Etwas, was zumindest ein wenig beruhigend gewesen war. Jeder musste eigentlich etwas schlafen, Wachwechsel sollten geplant werden, worum sich Cloud und Odin derweil kümmerten, als Daig das zukünftige Schlachtfeld betrat. Eine Fläche sechs mal größer als die Stadt Sona. Mit den ersten Bäumen des Grünwaldes im Rücken, schlug Loki vor, das Lager für die Verletzten dort aufzuschlagen.
    Danach richteten sich alle Augen auf den jungen Eisdrachen. Die Hufe des Pferdes galoppierten über die schlammige Erde, die vom Regen aufgeweicht worden war.
    Er näherte sich dem kleinen Trupp Gargoyles, die regungslos sein Näherkommen beobachteten.
    Als Daig ihnen nah genug war, um sie zu erkennen, glaubte er an einen schlechten Scherz.
    Dort standen eine handvoll Krieger aus deren Mitte ein Kind hervorstach. Ihre Reittieren waren keine Pferde oder Hirsche. Riesige, wolfsähnliche Kreaturen mit schwarzgrauem Fell bildeten ihr Geleit und knurrten Daigs Pferd an, weshalb er Schwierigkeiten hatte es auf dem Platz zu halten.
    „Ganz ruhig“, versuchte er auf sein Pferd einzureden, als er vor ihnen zum Stehen kam.
    „Nur einer?“, fragte der Bengel frech und entpuppte sich als Liam.
    „Ich besitze zwei Ohren und einen Mund. Ich kann demnach hören, was ihr zu sagen habt und es mit meiner Stimme weitergeben.“
    „Wir hätten euch aber in eine Falle locken können“, antwortete Liam und saß ohne Regung auf seinem Canis. Der Name der ungewöhnlichen Reittiere.
    „Dann fällt nur einer, anstatt einer handvoll Männer“, erwiderte Daig trocken und konnte immer noch nicht glauben, dass er eine Verhandlung mit einem Kind führte.
    „Ich bin Liam. Zweiter Prinz von Eona und stehe stellvertretend für meinen Vater hier.“
    „Was ist mit dem ersten Prinzen passiert? Bekommt dieser die Windeln gewechselt?“ Daig sprach diesen Gedanken nicht laut aus.
    „Was will Euer Vater?“
    „Das Land Aona.“
    „Hmm … dachten wir uns. Eurem Vater ist aber bewusst, dass wir das Land nicht kampflos hergeben werden.“
    „Mein Vater hoffte es.“
    „Können wir anders eine Einigung erlangen? Was nutzt euch unser Land?“
    „Hier scheint die Sonne, hier wachsen Gräser und Bäume. Die Flüsse sind sauber und die Luft ist rein.“
    Alles was der Junge sagte klang auswendig gelernt. Daig kannte diese Art von Verschleierung. Bei seinem Hoflehrer klang er genauso, wenn er eilig gelernte Textstellen wiedergegeben hatte.
    „Das wird sie sich aber durch einen Krieg ändern. Für was fruchtbare Erde erobern, wenn die Erde, die man zuvor bewundert hat, danach die der Heimat gleichen wird?“
    „Ich verstehe diesen Einwand nicht“, entgegnete Liam.
    „Wenn ihr dieses Land unter Waffengewalt erobert, wird von all dem nichts mehr übrig sein, weshalb ihr es erobern wolltet.“
    Der Junge dachte nach.
    „Deshalb lassen wir euch auch die Wahl zu einem kampflosen Ende. Ihr könnt euch ergeben und streckt all eure Waffen nieder. Dann bleibt euer Land wie es ist.“
    „Zu welchem Preis? Sklaverei? Elend bis zum Ende unserer Tage? Von euch und den Göttern unterjocht werden? Dann ziehen wir den Tod vor!“
    „Sprichst du für dein gesamtes Volk?“
    „Ja“, antwortete Daig und hoffte im Sinne der anderen zu handeln.
    „Dann hast du sie gerade zum Tode verurteilt!“
    Liam nahm das Banner, welches er in seiner rechten Hand hielt und rammte es in den Boden. Der Junge war stärker als es Daig ihm zugetraut hätte.
    Auf ihren Canis drehten sich die Soldaten und der Prinz um.
    Zu keinen weiteren Verhandlungen bereit, ritten sie davon und auch Daig sah dieses Gespräch als gescheitert an.
    Auch er wandte sich ab und machte sich auf den Rückweg, als plötzlich Ferda durch die Reihen ihrer Freunde brach und schrie: „Holt Daig zurück, sofort!“
    „Was ist denn los? Sie ziehen sich doch ...“
    Fone kam gar nicht dazu seinen Satz zu beenden. Hinter Daig gab sich ein Gargoyle zu erkennen. Mit gespannten Bogen zielte er auf den jungen Drachenprinzen. Liam streckte seinen rechten Arm aus und ließ ihn ruckartig nach unten sausen, was wohl das Zeichen an den Bogenschützen sein sollte, den Pfeil abzufeuern.
    Dieser tat es auch.
    Alle schrien, aber Daig konnte sie nicht hören. Er war noch zu weit weg.
    Der Pfeil traf ihn ohne Vorwarnung und der Prinz sackte auf dem Pferd zusammen, während dieses aufgeschreckt in den Galopp überging.

  • :cursing: Jen! Sowas kannst du doch nicht mit Daig machen! Gerade mit Daig nicht X( Ob die Gargoyles wohl ahnen, dass sie damit das gegnerische Heer nur erzürnen werden, anstatt die Moral zu senken. Mar wird ihnen den A*** aufreißen! Was ich jedenfalls sehr hoffe.

    PS: Mir ist mal aufgefallen, hieß der Hochelb nicht so ähnlich wie der Gargoyle? Wendegar - Wendegor? Ich weiß es nicht mit sicherheit, aber wenn ja, verwirrt das ein wenig ^^

    • Offizieller Beitrag

    Alopex Lagopus: Der hieß Wanemir, also abgesehen vom W fand ich die Namen jetzt nicht sonderlich ähnlich ;)


    Schnellen Schrittes rannte es zurück ins Lager, wo alle Daig entgegen liefen. Er war noch bei Bewusstsein, der Pfeil hatte seine linke Schulter durchschlagen. Unter scharfen Raunen holten sie ihn vom Pferd. Mar konnte gar nichts sagen. Noch nie hatte sie jemanden gesehen, der von einem Pfeil getroffen wurde. Das es zudem noch Daig war, machte ihr Angst. Womöglich stand sie mehr unter Schock, als der getroffene Prinz.
    Onyx schulterte seinen Vetter an der rechten Seite und brachte ihn zum Zelt des Kriegsrats. Soldaten standen ratlos herum und flüsterten sich zu.
    Anscheinend hatte es keine friedliche Einigung gegeben.
    Mar war starr vor Schreck. Loki eilte den Männern hinterher, und erst als Ferda Mar zur Seite nahm, realisierte diese was sich zugetragen hatte.
    „Daig ...“, schrak die Zwergenelbin auf und lief ebenfalls zum Zelt.
    „Argh... verdammt. Passt doch auf!“, maulte Daig, während Loki und Fone versuchten ihm die Rüstung abzunehmen. Vorsichtig schob Mar den Vorhang beiseite und sah, wie alle hektisch um Daig herumliefen, um die Wunde zu betrachten.
    „Wir müssen die Spitze des Pfeils abbrechen“, sagte Loki und Onyx tat dies mit nur zwei Fingern. „Bringt mir sauberes Wasser. Bevor ich ihn heile, muss ich die Wunde säubern.“
    „Tut´s das auch?“, fragte Edelbart und zog eine Flasche zwergischen Schnaps aus seiner Hosentasche.
    „Ja. Das ist sogar noch besser.“
    „Geht es dir gut?“, fragte Mar besorgt und Daig schnaubte mit einem falschen Grinsen.
    „Keine Sorge … i-ich bin das schon gewohnt“, antwortete er mit zusammengebissenen Zähnen. Natürlich konnte man sich an so´etwas nie gewöhnen, aber er wollte Mar auch nicht noch mehr beunruhigen. Er wusste, gleich kam der unangenehmsteTeil. Der Pfeil musste schließlich aus der Schulter herausgezogen werden, bevor Loki mit dem magischen Heilen beginnen konnte.
    „Das hätte auch anders ausgehen können. Wahrscheinlich hatte der Bogenschütze auf den Herz gezielt, aber die Bewegungen des Pferdes haben dich davor bewahrt.“
    „Das ist nicht sehr hilfreich, Prinz der frohen Botschaft“, schimpfte Edelbart mit Eduard und überreichte Loki die Flasche.
    Mar schaute den Menschenprinzen an und erkannte plötzlich, das der Krieg keine Geschichte aus ihren Büchern war, sondern eine gefährliche Sache, bei dem jeder Schritt der Falsche sein konnte. Ihre Angst steigerte sich noch einmal, als sie über diese Gargoyles genauer nachdachte.
    „Was ist, wenn sie sich bereits hier im Lager befinden? Ich meine, sie können sich unsichtbar machen, was wenn ...“
    „Das würde ich spüren“, erwiderte Ferda und versuchte Mar damit zu beruhigen. Sachte nickte sie und schaute zu, wie Fone und Loki die Schulterpanzerung von Daig entfernten.
    „Mach dir keine Sorgen, Mar. Da-Das ist nur ein Pfeil. Um einen Drachen zu t-töten … aua, verflucht … brauch es mehr.“
    Mar rang mit sich. Sie wollte nicht zeigen, wie viel Angst sie hatte, aber sie hatte darauf bestanden dort zu sein. Dumm kam sie sich vor, jetzt, wo sie sah, was alles passieren konnte. Wenn sie in Arnsheim geblieben wäre, dann hätte sie nicht einmal mitbekommen, dass Daig von einem Pfeil durchbohrt worden war. Ihre Gedanken schnürten ihr die Kehle zu. Plötzlich war es viel wahrscheinlicher zu sterben, als all dies zu überleben. Ferda spürte, dass Mar vollkommen neben sich stand und nahm sie an der Hand.
    „Komm, wir holen Daig etwas Heiltee. Der wird schon wieder. Mein Vater flickt ihn zusammen und danach ist er wieder ganz der Alte.“
    Mar nickte und folgte Ferda.
    „Was haben sie gesagt?“, drängte Eduard auf Antwort, während Daig damit beschäftigt war, den Schmerz stoßhaft wegzuatmen.
    „Was?“, krakeelte der Eisdrache.
    „Was haben sie gesagt?“, wiederholte der Prinz eindringlicher.
    „Entschuldige, ich habe einen Pfeil in der Schulter und das tut verdammt weh, also kann ich mich gerade nicht sonderlich gut konzentrieren.“
    „Und wie Mar, ist die Tapferkeit dahin“, murmelte Loki und reinigte die Wunde.
    Onyx musste etwas lachen, nachdem klar war, dass die Wunde seinen Vetter nicht töten würde.
    „Wo ist jetzt deine Wortgewandtheit?“, frotzelte er von der Seite und erntete wütende Blicke vom Drachenprinzen.
    „Mir dünkt, mir stecket etwas in der Schulter. Mir gelüstet es nach Linderuuuuuung.“
    Der Pfeil war draußen und Loki begann die Ein- und Austrittswunde zu heilen.
    „Wann wollen sie angreifen? Was haben sie gesagt?“, setzte Eduard von Neuem an und Daig schrie: „Ich. Weiß. Es. Nicht! Das haben sie mir nicht gesagt, nur, dass sie unsere Land haben wollen.“
    Aber da ertönten schon Kriegshörner und alle schauten sich schweigend an.
    „Vermutlich jetzt!“, brüllte Daig in gleicher Lautstärke wie den Satz zuvor und Onyx begab sich mit Fone, Darius und Eduard nach draußen.
    Es war soweit.

  • Hui, das ist ja nochmal gutgegangen. Wie es aussieht, wird Daig vorerst nicht mit Mar an vorderster Front stehen, da hat er Glück im Unglück gehabt. Ich hoffe, die Zwergen-Elbin fängt sich wieder, die Helden benötigen ihre Tatkraft noch - und vor allem, den Plan, den sie ausgeheckt, die alten Zausel aber nicht hören wollten

    • Offizieller Beitrag

    Alle Soldaten Aonas machten sich bereit und zogen ihre Waffen.
    Panik brach aus.
    Verzweifelt warteten alle auf einen Befehl ihrer Anführer, was sie tun sollten.
    Als die Hörner ertönten, fiel Mar vor Schreck der hölzerne Becher mit dem Tee aus der Hand und Ferda schaute in Richtung ihrer Feinde.
    „Sie kommen“, hauchte sie. Fone und Edelbart stürmten auf sie zu und drängten die beiden zum Waldrand.
    „Versteckt euch zwischen den Bäumen!“, befahl der König der Eisdrachen.
    „Ja, aber ...“, stotterte Mar, die eigentlich zu den Drachenreitern wollte.
    „Keinen Widerspruch! Versteckt euch!“, brüllte Edelbart und beiden Frauen hatten keine Wahl. Ferda nahm Mar wiederholt an die Hand und sie rannten so schnell, wie sie ihre Beine trugen.
    „Kannst du mich nicht schneller heilen?“, beschwerte sich derweil Daig und Loki machte ja schon so schnell er konnte.
    „Es dauert solange es dauert!“
    „Das dauert zu lange!“
    Daig erhob sich, kaum das beide Wunden sich verschlossen hatten.
    „Junge, sie werden wieder aufgehen, wenn du mich jetzt nicht weiterarbeiten lässt“, warnte er seinen Neffen, aber Daig legte sich bereits seine Rüstung wieder an.
    „Dazu haben wir keine Zeit. Dann lassen wir die Wunde eben bluten, dass wird mein geringstes Problem sein, wenn sie uns gleich angreifen.“
    Aber gegen ihren Erwartungen, machten sich die Gargoyles nicht unsichtbar. Offen und gut erkennbar betraten sie das offene Feld, wobei der Grund ganz klar war. Die erwähnte Vorhut sollte erkannt werden. Aona sollte sehen, gegen wen sie antraten … und außerdem konnten sie ihre Waffen im Gebrauch nicht unsichtbar machen. Die Waffen waren nicht Teil ihres Körpers. Der Bogenschütze, der Daig zuvor getroffen hatte, hatte seinen Kurzbogen zuvor unter seinen Schwingen verborgen, aber beim Hervorziehen, wäre dieser spätestens aufgefallen. Natürlich wäre er das. Ein schwebender Bogen …
    Wem würde das nicht auffallen?
    Ein Makel dieser Rasse. Daher wurde schnell klar, dass dies keine Magie wie bei den Eisdrachen war, sondern bloß eine körperliche Gabe. Um sich also vollständig ihrer Umgebung anpassen zu können, trugen sie ihre Waffen direkt am Rücken, so dass sie von den Schwingen bedeckt wurden - oder wenn sie flogen, trugen sie gar keine Waffen. Die brauchten sie dann auch nicht. In ihrer wahren Gestalt reichte ein Hieb mit ihren Pranken aus, um jemanden das Genick zu brechen.
    Die Artillerie bestand demnach aus unsichtbaren Kriegern, die mit bloßen Händen bereit waren zu töten.
    Mit Schwertern, aus schwarzem Metall, bewaffnet, zogen die jungen Gargoyles in den Krieg, hinter ihnen reihenweise Bogenschützen. Onyx hielt sich und seine Riesen bereit. Mit donnernden Schritten rannten sie auf das Schlachtfeld, um dann in die jungen Gesichter der Winzlinge zu sehen, die ihnen entgegentreten sollten.
    „Das sind ja alles noch Grünschnäbel!“, schrie einer der Riesen und senkte seine hölzerne Keule.
    „Haltet euch trotzdem bereit!“, entgegnete Onyx, der kaum glauben konnte, dass er gegen Kinder kämpfen sollte. Auch die Armee von Baldur und deren verfügbaren Bogenschützen türmten sich hinter den Riesen auf. Den Hügel hinunter aufgereiht, warteten sie auf den Befehl schießen zu dürfen, aber dieser kam von Baldur nicht, weil auch er die jungen Gesichter erblickte.
    Wie betäubt stand Aona still, als sie die jungen Gargoyles sahen.
    „Das ist doch nicht ihr ernst ...“, hauchte Edelbart, der dafür sorgte, dass die Drachenreiter vorbereitet wurden.
    „Egal was sie sind. Sie sind keine Kinder“, erwiderte Fone und starrte auf das offene Feld. Edelbart wandte sich ihm zu und schaute in das finstere Gesicht des Königs.
    „Sieh dir ihre Augen an. Dort wo Leben sein sollte, sehe ich nur Tod. Unheimliche und düstere Augen. Das sind keine Kinder, das sind Marionetten!“
    Die Jünglinge zogen ihre Schwerter und stürmten los. Schweren Herzens gab Baldur den Befehl zum Schießen. Fone entließ seine Drachen samt Reiter.
    Onyx erhob seinen neuen Hammer und gab den Befehl sich vorerst nur zu verteidigen. Er konnte keines der Kinder töten. Wie auch? In allen spiegelte sich sein eigener Sohn wider, was ihn zurückhielt.
    Pfeifend schossen die Pfeile auf beiden Seiten in die Luft und sausten genauso schnell wieder zu Boden.
    Der Riese Taran, der Onyx stellvertretend für alle Riesen seine Treue geschworen hatte, lachte bloß, als die Pfeile an der dicken Lederhaut der Riesen abprallten. Allerdings erging es nicht jedem so.
    Die Elbenkrieger mussten sich zurückziehen, nachdem sie den ersten Schuss abgegeben hatten. Darius machte sich mit seinem Sohn auf, ihre Soldaten an der rechten und linken Flanke entlang zu führen. Der Plan war die Gegner einzukreisen.
    „Einkreisen“, dachte sich Cloud, „was für ein Schwachsinn. Wen einkreisen, wenn man ihn nicht sieht?“
    Er und die Waldwächter beobachteten alles aus dem Wald heraus. Sie bildeten den letzten Widerstand, falls die Gargoyles auf die Idee kommen sollten, auch ihre Verletzten anzugreifen, die sich ohnehin nicht mehr wehren konnten.
    In all dem Chaos, sah es fast so aus, als hätten sie sich organisiert, aber der Schein war eben nur Schein.
    Als die Kinder angriffen, war es wie Wendegor vorausberechnet hatte. Aona hatte Hemmungen.
    Während sie ohne Gnade ihre Klingen kreisen ließen, versuchten die Riesen jene auf Abstand zu halten.
    Taran packte die Ersten und schmiss sie an ihren Rüstungen zurück über das Feld, aber es waren viele und es wurden immer mehr. Der Riese musste zusehen, wie sich die Jünglinge auf seine Freunde warfen und mit ihren Schwertern zustießen. Tantars Keule rotierte förmlich, er drehte sich, aber diese kleinen Wesen waren mindestens genauso wendig wie abgebrüht. Einer schnitt ihm in die Wade, ein anderer in den rechten Arm, in der er seine Keule hielt.
    Zwischen den jungen Gargoyles zeigten sich die ersten wahren Krieger, die auf sie losgingen. Mal sichtbar, mal unsichtbar, kämpften sie sich zu ihnen empor und Raken sandte seine Süddrachen los. Sie steckten die hinteren Reihen wahllos in Brand, und das Chaos gewann Überhand. Die Süddrachen versuchten nicht die eigenen Leute zu treffen, aber nach wenigen Augenblicken konnte man kaum noch unterscheiden.
    Thyia stand Cloud zur Seite, auch wenn ihr es schwerfiel nicht in Kampfgetümmel einzugreifen. Sie errichtete am Waldrand eine Barriere aus Dickicht, völlig panisch ließ sie Pflanzen und Ranken wachsen. Immer mit ihrem Blick in Richtung offene Ebene. Die Schreie und Rufe drangen in ihre Ohren, so dass sich Lola, die von Odin ebenfalls in den Wald gebracht wurde, gezwungen fühlte, auch schon ihre Kashkar zu entsenden.
    Auf allen Vier rannten sie in das Getümmel und zeigten als Einzige weniger Erbarmen mit den jungen Kämpfern. Sie waren diejenigen, die ebenfalls genauso wenig Hemmungen wie diese besaßen. Knurrend und lechzend bissen sie die Krieger und rissen sie auseinander, während der kalte Stahl ihre Haut durchbohrte. Wieder ging ein Pfeilregen auf die Soldaten Aonas nieder. Die karge Erde dieser Ebene tränkte sich mit dem Blut vieler Rassen.
    Daig stolperte aus dem Zelt und fand nur Elend vor.
    Am Himmel kreisten die Drachen, die nicht mehr wussten, worauf sie feuern sollten. Am Boden kämpfte man um sein blankes Überleben.

  • 8| Maaaaann hör auf mit diesen gemeinen Cliffhangern :pinch: Himmel, ich sitz wie auf Kohlen grade! Hammer Hammer Hammer, wirklich, Wahnsinn!

    ... Weiter! Ich will, MUSS wissen wies weitergeht! *hüft ungeduldig auf der Stelle und versucht nicht zu Schreien*


    Meine vollste Bewunderung für diese fulminante Schlacht :D


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

    • Offizieller Beitrag

    Er sah auf dem Hügel seinen Vater zusammen mit Edelbart stehen.
    „Es sind so unglaublich viele ...“, murmelte der König der Eisdrachen und Edelbart konnte nichts anderes als nicken.
    „Wird Zeit, dass wir uns unseren Brüdern anschließen“, erwiderte der Zwerg und zog sein Schwert. Fone tat es ihm gleich und ergriff seine beiden Klingen. Mit festen Schritten liefen sie auf das Schlachtfeld zu, während Daig wie gelähmt dastand. Aona wurde immer weiter zurückgedrängt. Aus der Verzweiflung heraus, verwandelten sich die meisten Süddrachen in ihre Menschenform zurück, um am Boden zu kämpfen. Ihre Drachengestalt hätten sie unweigerlich viele eigene Leute verletzt, genauso wie sie für die Gargoyles ein unbeweglich und leichtes Ziel geworden wären. Baldur lief mit seinen Männern ebenfalls los, als er sah, dass Fone sich kampfbereit machte.
    Die Elben versuchten die Verletzten Soldaten zu retten, die in Richtung Lager krochen. Etwas, was den Gargoyles völlig einerlei war. Sie ließen ihre Verletzten und Toten einfach liegen und würdigten sie keines Blickes. „Versager“ und „Unwürdige“ nannten sie jene leblosen Körper, die einst ihre Kameraden waren. In der Not entrissen sie ihnen nur die Waffen, denn diese brauchten sie ja nicht mehr.
    Ferda sah das alles vor ihrem inneren Auge und begann zu weinen, als sie merkte, dass gegen die Gargoyle kein Kraut gewachsen schien. Wenn man einen tötete, tauchten im Gegenzug vier Neue auf.
    Unsichtbar griffen sie die Drachenreiter an und zogen die Zwergen von deren Rücken. Viele stürzten vom Himmel wie Steine und blieben liegen. Ferda traute sich nicht Mar davon zu erzählen, das brauchte sie auch nicht. Die Zwergenelbin sah ihr Volk fallen. Ihre Schreie würde sie nie wieder vergessen können und eigentlich sollte sie bei ihnen sein.
    Niedergeschlagen ließ sie sich auf einem Baumstumpf nieder und schaute zum Boden.
    „Wir werden verlieren … wir werden alle sterben“, wimmerte sie unter Tränen. Ferda konnte darauf nicht antworten. Zu sehr schnürte sich ihre Kehle zu, während sie selbst bitterlich weinte. Beide jungen Frauen saßen im Wald und hatten mehr Angst das alles zu überleben, als zu sterben. Sie hatten Angst davor, ihre Freunde, Familien und Kameraden zu verlieren und nichts tun zu können.
    So lange, bis Lola auftauchte und beide an ihren Klamotten hochriss.
    „Ich werde hier nicht herumsitzen und dabei zusehen, wie mein Mann dort draußen stirbt! Wir sind stärker als sie. Verflucht noch eins … wir sind besser !“, krakeelte die werdende Mutter, deren Augen vor Zorn azurblau aufleuchteten. „Also reißen wir uns alle jetzt einmal zusammen und lassen uns etwas einfallen!“
    „Mar ...“ Ferda ergriff deren Notizen. „Du hattest doch einen Plan, oder nicht?“
    Mit wenig Hoffnung wischte sich das Orakel die Tränen aus ihrem Gesicht.
    „Der bringt nichts mehr. Sie sind alle im Kampf. Um sie neu koordinieren zu können, müssten wir sie alle erreichen, aber das ist unmöglich“, jammerte Mar und warf ihre restlichen Zettel aus der Hand.
    Ferda baute sich vor ihr auf.
    „Nein, ist es nicht. Wir können alle erreichen … durch mich!“
    Mar riss ihre Augen auf. Natürlich, Ferda war das Orakel und Göttin des Schicksals. Wenn jemand Gehör bei allen fand, dann war sie es. Eilig hob sie ihre Zettel wieder auf und kniete sich auf den Boden.
    „Also, ich muss meine Strategie neu anpassen, aber so könnten wir das Blatt wenden ...“

    Während Mar Ferda versuchte alles mitzuteilen, zogen die Männer Aonas alle ihre Waffen.
    Wendegor stand im Lager und betrachtete seinen bevorstehenden Sieg. Mit einer Handbewegung ließ er seine Kriegshunde los, die Canis, die den Kashkar ebenbürtig waren. Er interessierte sich nicht einmal für seine eigenen Leute, bei denen die schwarzen Monster keinen Unterschied machen würden. Sie griffen an, was ihnen zwischen die Zähne gelangte.
    Ungeachtet dessen, dass sein Sohn sich auch auf dem Schlachtfeld befand, hetzte er die hungrigen Tiere los, die nur ihm gehorchten.
    Liam ließ seine Waffen immer wieder fallen, machte sich unsichtbar, um an anderer Stelle wieder aufzutauchen und dabei ein herumliegendes Schwert ergriff. Lefistos versuchte ihm nachzueilen, in dem er mit dem Umhang Levias sich von einer Stelle zur nächsten teleportierte, aber dies erschien schwerer als gedacht. Immer wieder verschwand der Junge vor seinen Augen und Lefistos musste darauf achten, nicht selbst einen Hieb oder Stich abzubekommen. Kaum an einer Stelle angekommen, verschwand er wieder mit wehendem Umhang.
    „Dieser Junge ist wahnsinnig“, moserte der grüne Gnom und bekam ihn einfach nicht zu fassen. Mit dem Umhang wollte er ihn in Sicherheit bringen, aber im Blutrausch gefangen, kam man dem Prinzen der Gargoyles nicht nahe. Seine junge Stimme hallte über das blutgetränkte Feld, als habe er in seinem Leben nie etwas anderes getan als zu töten und genauso kämpfte er auch. Drei Riesen und vier Kashkar hatte der Junge schon besiegt und machte einfach weiter, ohne dass man ihm eine Art Müdigkeit anmerkte.
    Wieder holten Lefistos Zweifel ein, ob er den Jungen nicht seinem Schicksal überlassen sollte, aber er hatte es Levia versprochen. Ihr Traum, vom Fionn gesandt, bestand darauf, dass er überleben sollte.
    Aber so einfach sollte das nicht werden, vor allem, als sich Liam Onyx als Gegner ausgesucht hatte.
    Der steinerne Gott stand zwischen seinen Riesen, kämpfte mit ihnen Rücken an Rücken.
    „Lasst euch nicht zurückdrängen! Verteidigt euch und euren Mann zur Rechten!“, brüllte er und entdeckte plötzlich den Jungen vor sich. Mit ausgestrecktem Schwert stand Liam vor Onyx, der seinen Hammer erhob.
    „Versuche es nicht. Dein Schwert kann mich nicht verletzten!“, warnte ihn der Elb und Liam griff an. Wie es Onyx prophezeit hatte, sprühte die schwarze Klinge bloß Funken auf seiner harten Steinhaut und der Prinz schaute ihn mit wütendem Gesicht an. Seine Augen sahen kühl nach rechts, dann nach links und Onyx verstand nicht, wonach der Junge suchte. Einen Fluchtweg? Hatte er es sich doch anders überlegt?
    Nein. Liam schätzte ab, wie weit er noch vom gegnerischen Lager entfernt war, um dort etwas zu wüten. Treffe deine Gegner da, wo es ihm wehtut – das hatte er von seinem Vater gelernt. Wenn Onyx nicht mit Eisen zu verletzten war, dann eben anders.
    Er machte sich wieder unsichtbar und verschwand hinter ihm, um zum Lager zu gelangen.

  • WAS?? Nein.... ;( was für ein widerlicher kleiner.... Grrrr :cursing: wehe der tut einer der Frauen auch nur ein winziges Bisschen was an!!

    Und Mar soll sich beeilen!! ... alter.. ich werd echt nervös grade :pinch: das ist gruselig, Jen 8|


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

    • Offizieller Beitrag

    Der Gott ahnte, dass der Junge irgendetwas im Schilde führte und eilte ihm nach, zumindest war Onyx schlau genug, um zu erkennen, dass dieser ins Lager wollte.
    „Sie wollen ins Lager! Haltet sie auf!“, schrie er den Soldaten auf dem Feld zu, weil nicht klar war, wie viele Gargoyles schon auf diesem Weg an ihnen vorbei waren.

    Fone und Edelbart schlossen sich Baldurs Kriegern an und kämpften gegen jeden Gargoyle, der sich wagte ihre Reihen zu durchbrechen. Bogenschützen schossen nur noch gezielt, nicht mehr in Reihen auf die teils fliegenden Widersacher.
    Die Sonne ging unter, aber niemand bemerkte es. Jeder kämpfte instinktiv und durch das Feuer in der Luft, welches von den Süddrachen verzweifelt abgeschossen wurden, herrschte am Boden eine Helligkeit, die mit der senkenden Sonne der unendlichen Wüste mithalten konnte.
    Schweiß und Blut tropfte den Gargoyles und den Kriegern Aonas gleichermaßen von den teils geschundenen Körpern.
    Immer mehr Krieger fielen zu Boden, auf beiden Seiten, aber der Nachschub der Gargoyles schien unendlich, während die Heerführer Aonas ratlos wurden. Ein Drittel ihrer Kampfkraft lag bereits in dem Schlamm der Ödnis, viele andere waren verletzt. „Lasst mich Euch eins sagen!“, brüllte Edelbart über das Schlachtfeld und parierte den Angriff seines Gegners aus und stach ihm in den Hals.
    „Was wollt Ihr mir sagen?“, rief Fone dem Zwerg zu.
    „Eine Zwergenelbin als Königin, wäre doch gar nicht so übel!“
    Fone lachte ironisch auf.
    „Die Königinnen Kasuls haben andere Aufgaben, als sich um seltsame Erfindungen zu kümmern.“
    „Seltsame Erfindungen, ja? Welche Aufgaben begleitet denn eine Königin Eures Landes?“
    „Sie ist für die Kampfmoral der Krieger zuständig und muss außerdem eine kampferprobte Strategin sein!“
    Nun lachte Edelbart.
    „Ihr werdet keine bessere Strategin bekommen, das schwöre ich Euch!“
    „Trotzdem ist sie ...“
    „Ist sie was? Wenn Euer Sohn meine Tochter will und meine Tochter Euren Sohn, sollten wir die Letzten sein, die sich dem in den Weg stellen. Wir liebten und lieben selbst Frauen anderer Rassen. Wozu das Gezanke?“
    Sie kreuzten ihre Schwerter. Ein kurzer Schlagabtausch, um ihre Positionen zu vertreten, bis sie sich wieder hinter ihnen auftauchenden Gargoyles zuwandten.
    „Ihr seid ein sturer Hund, Edelbart.“
    „Genauso wie meine Tochter!“
    Auf Fone stürmten drei Gargoyles zu. Nur sehr mühsam konnte er den schmetternden Angriffen ausweichen, aber er tat es.
    „Warum wollt Ihr gerade jetzt darüber reden?“ Fone drehte sich um und entdeckte die blutende Wunde an Edelbarts Unterleib. Er musste irgendwann erwischt worden sein, während sie Rücken an Rücken gekämpft hatten.
    „Wenn nicht jetzt? Wann dann?“, keuchte der Zwerg und griff sich an seine Seite. Das Blut prangte in der Hand des Zwerges und erschrocken starrte Fone den Mann seines Alters an.
    Edelbart sank auf seine Knie und ein scharfes Zischen verließ seine Kehle.
    „Nein, denkt nicht einmal daran!“
    Noch im Kampfgetümmel schulterte Fone Edelbart und versuchte ihn zum Lager zu schleifen.
    „Einen Heiler!“, schrie der König mit heiserer Stimme. „Ich brauche einen Heiler. Sofort!“
    „Es ist zwecklos. Alle Heiler sind beschäftigt und genauso muss es auch sein.“
    „Hört auf so zu reden. Streitet Euch lieber mit mir“, maulte Fone und hielt weiter nach einem Medicus Ausschau. Edelbart klopfte ihm auf den Rücken.
    „Lasst mich los.“
    Edelbart fiel vor dem Lager hin und hustete dunkles Blut.
    Von dem Hügel aus konnte er auf das Schlachtfeld sehen und atmete einmal so tief durch, wie er konnte.
    „Schade … dass ich unseren Sieg nicht miterleben kann.“
    „Wir werden siegen, mein zwergischer Freund“, stimmte ihm Fone zu und betrachtete ihn wehmütig.
    Edelbart reichte ihm seine Hand und zog ihn zu sich heran.
    „Weil ich es nicht mehr kann, passt auf meine kleine Mar auf. Ich war nicht lange ihr Vater, aber werde es ewig sein. Der Fionn … er ruft mich zu sich. Ich darf endlich ...“
    Edelbarts Hand erschlaffte in der von Fone und der ehemalige König der Zwerge schlief den Schlaf der Gerechten.
    „Das verspreche ich Euch!“, gab ihm Fone mit, auch wenn er es womöglich nicht mehr gehört hatte. Der Eisdrache richtete sich auf und schaute auf die kämpfenden Massen hinunter.
    „Es muss ein Wunder geschehen, schnell!“
    Daig rannte auf seinen Vater zu und erkannte sofort, dass Edelbart gefallen war.
    „Nein!“, schrie sein Sohn und Fone hielt ihn zurück. Wutentbrannt wollte der junge Eisdrache auf das Feld stürmen, um den Vater von Mar zu rächen, aber unüberlegtes Handeln konnten sie noch weniger gebrauchen, als noch mehr Tote.
    „Nicht du auch noch. Bleib zurück!“, brüllte Fone seinen Sohn an, der mit pulsierenden Wangen vor ihm stand.
    „Arrrgh!“, erwiderte Daig lautstark und versuchte Herr über seine Sinne zu werden.
    „Deine Zeit wird kommen, aber nicht mit einem roten Schleier vor Augen.“
    „Hört mich an, Krieger Aonas!“, schallte es plötzlich in den Köpfen aller und Ferdas Stimme erklang. „Die Zeit ist gekommen, um sich wiederzuholen, was uns genommen wurde. Tut, was wir sagen und der Tod unserer Feinde wird zahlreich sein.“
    Ferda wandte sich in dem Waldstück Mar zu und ergriff ihre Hand.
    „Sag ihnen, was du zu sagen hast.“
    „Wie soll ich das machen?“
    „Durch mich. Schließe deine Augen und spreche durch mich zu jedem Einzelnen.“
    Zögerlich nickte Mar und schloss ihre Lider.
    „Aona? Ich hoffe ihr hört mich. Ich habe eine Idee das Blatt zu wenden und hoffe auf eure vollste Unterstützung. Wir kämpfen zu unüberlegt, alle auf einem Haufen. Die Gargoyles benutzen ihre Talente und Instinkte, etwas, was wir verlernt haben. Eisdrachen sind nicht zum Angriff geeignet. Sie dienen dem Schutz. Eis kann eine Wand sein, aber selten eine Waffe. Feuer ist hingegen eine wahrlich eindrucksvolle Gegenwehr. Deshalb sollte der erste Schritt sein, die Verteidigung und den Angriff zu festigen. Süddrachen, greift das Lager der Gargoyles an. Kümmert euch nicht darum, was hinter euch passiert. Schlagt sie dort, wo es ihnen wehtut … brennt alles nieder, was euch vor das Maul kommt ...“
    „Ihr habt das Mädchen gehört! Schwenkt um und macht euch zum Lager auf!“, brüllte Raken mit seiner donnernden Stimme in den Wolken und die Süddrachen formatierten sich neu, um auf das Lager zu zufliegen.
    „Eisdrachen … ihr Hüter der Wolken. Kreist über das heimische Lager und errichtet Mauern aus Eis. Türmt es auf und bietet denen Schutz, die diesen benötigen. Lasst nur schmale Passagen offen, damit Verletzte Rückzug finden und Heiler ihrer Passion nachgehen können. Patrouilliert davor und friert alles ein, was versuchen will unsere Mauern zu überwinden!“
    „Die Größte, die wir jemals haben werden ...“, murmelte Fone grinsend, als er die Stimme der Zwergenelbin erkannte und stimmte dem Befehl der jungen Frau zu.
    „Macht was sie sagt!“, brüllte Fone. Auch Vater und Sohn erhoben sich in ihrer Drachengestalt, um zu tun, was Mar wollte. Daig musste dabei vorsichtig sein. Das Fliegen drohte seine Wunde aufgehen zu lassen und für heikle Manöver eignete er sich nur noch bedingt.
    Bogenschützen … erklimmt die eisigen Mauern und schießt, was eure Bögen hergeben. Unter dem Schutz des Eises und der Drachen, habt ihre freie Schussbahn. Soldaten, zieht euch zurück und wartet auf den Moment des letzten Schlages. Kashkar … sichert deren Rückzug. Und nun zu den Riesen. Ihr donnernden Kreaturen, die Pfeilen und Holz trotzen wie Stein. Ich habe eine Aufgabe für euch, wenn alle heimischen Soldaten ihren Platz gefunden haben. Unterhalb des Schlachtfeldes haben die Zwerge einst Stollen angelegt, um Erz abzubauen. Sie sind noch da, aber unbenutzt. Wir werden sie anderweitig einsetzen. Trampelt mit euren Füßen, bringt sie zum Einsturz und das Schlachtfeld wird nachgeben. Zwischen Gängen und Höhlen, werden die Gargoyles gar nicht wissen, wie ihnen geschieht, wenn der Boden unter ihren Füßen wegbricht. Darius, König der Menschen, haltet Euch wie die Elben bereit zuzuschlagen, wenn der Moment gekommen ist. Es ist schwer zu sagen wann, aber Ihr werdet es wissen, wenn es soweit ist. Vertraut Eurem Instinkt.“
    Alle folgten Mars Rat und urplötzlich verloren die Gargoyles die Orientierung. Sie glaubten, Aona gab auf, weil sie sich zurückzogen, aber als sich vor ihnen das Eis auftat und hinter ihnen das Feuer, wussten sie nicht mehr, ob sie nun angreifen oder verteidigen sollten. Wendegor glaubte seinen Augen nicht, als die Süddrachen ungehindert dessen, was sich hinter ihnen abspielte, ihr Lager überflogen. Er hatte fest damit gerechnet, dass sie alles in ihre Verteidigung investieren würden, aber Mar hatte ein Umdenken in Gang gesetzt. Die Drachen des Südens sollten sich nur auf die Feinde konzentrieren, alles andere übernahmen die hinteren Reihen. Feuer schoss gen Himmel, Zelte brannten und in Flammen stehende Gargoyles machten sich sichtbar, als die ersten Drachen angriffen.
    Im Sturzflug spukten sie lange Gänge aus rot glühendem Feuer und erhoben sich dann wieder in die Lüfte.
    „Und gleich noch einmal!“, rief Raken in den Reihen seiner Leute und sein erhabenes Lachen hallte über die hintere Ebene. „Senkt ihnen ordentlich den Hintern an.“

  • Endlich mal ein bisschen Ordnung.
    Mar hätte sich von Anfang an durchsetzen sollen, ich war ehrlich gesagt ein bisschen enttäuscht von ihr, dass sie am Anfang so schnell aufgegeben hat. Wäre sie ein bisschen hartnäckiger gewesen, hätten vielleicht nicht so viele sterben müssen. ;(

  • Zitat

    Tantar packte die Ersten und schmiss sie an ihren Rüstungen zurück über das Feld, aber es waren viele und es wurden immer mehr. Der Riese musste zusehen, wie sich die Jünglinge auf seine Freunde warfen und mit ihren Schwertern zustießen. Tantars Keule rotierte förmlich, er drehte sich, aber diese kleinen Wesen waren mindestens genauso wendig wie abgebrüht. Einer schnitt ihm in die Wade, ein anderer in den rechten Arm, in der er seine Keule hielt.


    du meinst wohl Taran

    Oh nein, der arme Edelbart ;( Aber einer muss ja leider sterben :| Zum Glück gehorchen die Heerführer der jungen Mar, denn ihr Ratschlag scheint das Blatt ja jetzt endlich zu wenden.

  • Süße, ich liebe diese Geschichte wirklich und du kennst meine Meinung zu dieser komplett verrückten Familie. Dennoch liebe ich sie auch wenn es oft echt kompliziert mit dem Verwandtschaftsgrad wird :P

    xoxo Kisa

    • Offizieller Beitrag

    Es war der Moment, indem Aona die Oberhand zurückgewann. Mar nutze die Eigenschaften aller Rassen. Anders, als sie blindlings losstürmen zu lassen. Die Kashkar spielten dabei die Wachhunde. Ihr Instinkt schlug an, wenn sich Gargoyles unsichtbar an ihnen vorbeischleichen wollten. Vom Eis aus, hatten die Bogenschützen eine höhere Reichweite, was nur von Vorteil sein konnte.
    Urplötzlich fühlten sich die Gargoyles gezwungen, den Rückzug anzutreten, wenn dies denn eine Option gewesen wäre. Ihre Befehle lauteten: „Kämpfen bis zum Tod.“
    Mar hatte mitgeteilt, was sie mitzuteilen hatte und wandte sich ab. Alles, was sie nun tun konnten, war abzuwarten.
    Athos schaute mit wütender Miene vom Berg der Götter hinunter.
    Er sah plötzlich seinen Sieg schwinden.
    Aona besaß etwas, was selbst die Gargoyles nicht überwinden konnten: Einen ungebrochenen Willen!
    „Tantar?“, schrie er in den tosenden Wind und hinter ihm tauchte sein Bruder auf.
    „Ja?“
    „Hilf ihnen, und nimm gleich die anderen mit! Es wird Zeit, dass sie uns kennenlernen!“
    Der Gott des Krieges nickte stumm. Schon lange hatte er darauf gewartet endlich auch das Schlachtfeld betreten zu dürfen. Athos wollte sich um etwas anderes kümmern. Er spürte etwas dort draußen, was seine Aufmerksamkeit erregte. In einer Wasserspirale verschwand er gen Himmel und folgte diesem Geist, der mit jeder Stunde an Macht gewann. Etwas wuchs und er wollte verhindern, dass es jemals den Boden Aonas betreten würde.

    Eine bläulich schimmernde Wand hatte sich vor den Gargoyles aufgebaut. Niemand kam daran vorbei und sie war schon von ihrem Lager aus zu sehen.
    Die Eisdrachen froren alle Gargoyles ein, die nicht bereit waren zu gehen und naja, das waren so ziemlich alle.
    Wendegor ritt auf einem Canis über das Schlachtfeld. Jeder Gegner, der ihm entgegenkam, wurde von seinem breiten Schwert niedergestreckt und tränkte die schwarze Klinge mit dem Blut vieler elbischer Krieger.
    „Sterbt! Ihr alle sollt sterben!“, brüllte er dabei wie im Wahn und seine Augen glühten rot auf. Kaum hatte er die eisige Wand erreicht, stieß er sich vom Boden ab und schoss hinauf. Seine Schwingen breiteten sich schlagartig aus und er zeigte Aona, wie die Gargoyles wirklich aussahen. Im Gegensatz zu seinem Gefolge, krönten ihn zwei nach hinten gebogene Hörner. Ein weiterer Grund, warum man ihn als König ansah. „Hässlich“ , beschrieb dieses Monster nicht einmal annähernd. „Nicht von dieser Welt“, passte da schon besser, und genau das waren sie auch nicht, erst recht nicht Wendegor.
    Sie waren keine von ihnen und sollten es nie werden, zumindest wenn es nach den Elben, Riesen, Zwergen und Drachen ging. Man kann davon ausgehen, dass es den Kashkar egal war, aber wer wusste das schon mit Sicherheit.
    „Halt´s Maul!“, schrie ihm Fone entgegen, als Antwort auf Wendegors Aufforderung zu sterben. Der Eisdrache schoss auf den König der Gargoyles zu und ergriff mit seinen Klauen dessen Schwert.
    Der Gargoyle wollte es nicht loslassen, also zog es Fone vor, diesen samt Klinge in Richtung Boden zu drücken.
    Es war nicht einfach, denn dieser Mann besaß eine Kraft, die er allein aus seinem Hass bezog. Daig eilte seinem Vater zur Hilfe und verkeilte sich im Rücken des Gargoyles, während alle drei abwärts taumelten.

    Derzeit war Onyx im Lager unterwegs. In Lauerhaltung schritt er in Richtung Wald und ahnte, dass der Junge dort entlang ging. Denn auch wenn er unsichtbar war, auch ein solcher Schatten hinterließ Fußabdrücke.
    Fraglich erschien ihm nur, was der Junge so fernab seiner Leute tun wollte.
    Lefistos hielt sich bedeckt und schlich Onyx hinterher. Der kleine Gnom war so außer Puste, dass es ihn wunderte, dass Onyx ihn nicht schnaufen hörte. Seine Lunge pfiff aus allen Löchern und er hatte sich die Aufgabe, einen Gargoylespross zu beschützen, irgendwie doch leichter vorgestellt.
    Seine Arme schliffen fast auf dem Boden, als auch er den Wald betrat.
    „Nie wieder Kinder hüten!“, schwor er sich und versuchte irgendwie die Schmerzen in seinem Brustkorb wegzuatmen, wobei er hoffte, dass es einfach nur ein Herzanfall war.

    Ferda betrachtete gedanklich das Schlachtfeld und erschrak, als sie Fone und Daig gegen Wendegor kämpfen sah. Mar kletterte auf einen Baum und sah das Spektakel aus nächster Nähe. Als die drei Männer auf dem Boden aufschlugen, stand für einen Moment ihre Welt still.
    Was sollte sie tun? Einfach nur all die Zeit zusehen?
    Nein, zugesehen hatte sie lange genug. Sie rutschte auf der Rinde nach unten, hangelte sich an einem Ast zu Boden und ergriff ein Schwert.
    „Mar?“, schrie Ferda ihr nach, als sie drohte im Dickicht zu verschwinden.
    „Lola hat recht. Ich werde auch nicht zusehen!“, antwortete die Zwergenelbin und sprang über ein paar Wurzeln, bevor sie von Thyia aufgehalten wurde, die sich ihr in den Weg stellte.
    „Und was hast du vor? Glaubst du, du kannst etwas tun? Allein?“
    „Ich bin nicht allein! Nicht mehr!“
    Thyia rang mit sich, aber verstand die neugewonnene Freundin gut. Auch sie wollte gerne mehr tun, aber irgendjemand musste auch bei den Schutzlosen bleiben. Cloud tauchte hinter Mar auf, nachdem er die Waldwächter beauftragt hatte den Heilern zu helfen und stimmte der Zwergenelbin zu.
    „Das ist keiner von uns. Thyia pass auf Ferda und Lola auf. Ich gehe mit Mar.“
    Die Waldnymphe nickte zögerlich. Sie wusste, niemand würde sich von irgendetwas abhalten lassen. Dazu hatten sie eigentlich keine Zeit. Aber bevor Cloud loslief, hielt Thyia ihn noch einmal fest.
    „Sei vorsichtig. Ich bitte dich … ihr beide ...“
    Cloud lächelte zaghaft und schaute aus dem Wald heraus.
    „Nein, Thyia. Vorsicht nutzt uns nichts. Ich muss einfach nur besser als mein Gegner sein.“
    Mit diesen Worten lief er zusammen mit Mar los.
    Als sie in Richtung Lager rannten, sah das Mädchen auch, was es vielleicht besser nicht hätte sehen sollen. Der tote Körper ihres Vaters lehnte noch am Zelt, umringt von einer dunkelroten Blutlache. Mit weit aufgerissenen Augen blieb sie stehen.
    „Vater?“, schrie Mar und Cloud drehte sich um.
    „Mar?“, brüllte er nun, aber sie änderte ihre Richtung und schlitterte auf Knien zu Edelbart.
    „Vater?“, wiederholte sie, aber der Zwerg war schon in den Fionn übergegangen. In all dem Kriegsgetümmel, hatte niemand Zeit Freunden und Bekannten etwas zu erzählen oder zuzurufen. Fone hätte es ihr sicherlich anders beibringen wollen, aber dazu war es zu spät. Die spontane Entschlossenheit Mars wankte. Die Tränen brannten heiß auf ihren Wangen. Kaum, dass sie einen Vater gewonnen hatte, verlor sie ihn wieder.
    „Steh auf!“, wimmerte sie und zerrte an seiner Rüstung.
    Cloud ging zu ihr, während um sie herum Soldaten schreiend von Heilern in den Wald geschafft wurden.
    „Er wird nicht wieder aufstehen“, flüsterte er ihr leise zu.
    „Meinst du das weiß ich nicht?“, konterte sie lautstark und wischte sich die Tränen aus ihrem Gesicht.
    „Er hat gekämpft ...“
    „Und den Kampf verloren!“
    „Nein“, lenkte Cloud ein. „Verloren hat er ihn erst, wenn du jetzt aufgibst. Sein letzter Gedanke galt bestimmt dir, da bin ich mir sicher. Ich weiß, du willst jetzt trauern, aber dazu haben wir keine Zeit. Unsere Toten werden nicht vergessen, aber im Moment ist es nicht der richtige Zeitpunkt.“
    Resigniert nickte Mar und hielt ihr Schluchzen zurück.
    „Und was machen wir?“, fragte Mar, als ihr eine andere Spielerei einfiel, die sie mit ins Lager gebracht hatte.
    Vorsichtig stand sie auf und schaute sich um.
    „Ich brauche etwas aus dem Zelt.“
    Eilig wandte sich mit einem letzten Blick von ihrem Vater ab und bog um das Zelt herum.
    „Was suchst du?“, rief Cloud ihr nach und nach einigen Sekunden kehrte sie zurück. Noch einmal wischte sie ihre Tränen weg und räusperte sich.
    „Die haben wir gebaut, also ich meine mein Vater und ich. Du kennst diese Waffe, aber wir haben sie kleiner gemacht und neu eingestellt.“
    „Wie eingestellt?“, hakte Cloud nach, als er die umgebaute Armbrust erkannte, mit der sie sich im Schloss der Hochelben beinahe gegenseitig erschossen hatten.
    „Ihr Bolzen ist noch empfindlicher!“
    Ein sarkastisches Lachen entwich Cloud.
    „Schon mal auf einem Bären geritten?“

  • Zitat

    Auch sie fühlte wollte gerne mehr tun, aber irgendjemand musste auch bei den Schutzlosen bleiben.


    Der Satz ist so noch nicht ganz richtig

    Zitat

    Du kannst diese Waffe, aber wir haben sie kleiner gemacht und neu eingestellt.“


    kennst

    Aha, jetzt wird also Cloud von Mar geritten 8|
    Spaß beiseite, in diesem Post geschieht ja so einiges. Mir gefallen die Wechsel zwischen den einzelnen Figuren, das unterstützt die Hektik, die in so einer Schlacht wüted. Und ich frage mich, ob Athos Levias Plan gerochen hat :hmm: