Es gibt 277 Antworten in diesem Thema, welches 70.342 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. September 2018 um 08:24) ist von Klimbim.

    • Offizieller Beitrag

    Irion, ja, der scheint ja keine allzu nette Ausbildungszeit zu haben. Magie, stundenlanges Lesen.
    Aber schön, dass es bei ihm weiterging, hab relativ schnell wieder hineingefunden.
    Kann mich meiner Vorrednerin nur anschließen. Man merkt, dass Irion vom Orden nicht so sehr begeistert ist. ^^
    Man muss auch nicht alles haarklein erzählen, das meiste sind dann eh nicht relevante Kleinigkeiten, welcher ein Leser meist verwirft.
    Vielleicht fällt dir ja noch mehr ein, wäre schön ... :super:

  • Ich muss auch sagen, ich habe mich trotz der langen Unterbrechung wieder schnell in die Geschichte von irion einfinden können :)
    Risher scheint immer noch der alte Plagegeist zu sein :D
    Schade, dass Irion sich dann doch für den 2seriösen" Text entschieden hat XD
    Ich hoffe er findet den Raum den er sucht in der magischen Bibliothek auch wieder ... Er scheint ja etwas ganz heißem auf der Spur zu sein und ich teile sein Misstrauen ... man weiß nicht was genau Risher denn jetzt vor hat :/
    Wäre cool, wenn du wieder Zeit fändest regelmäßig zu posten :D

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Hmm, also ich lese mich hier langsam mal in den Geschichten so ein. Die erste Geschichte ist gut gearbeitet. Mir gefiel das mystische, und die Art, wie du dessen Ausbildung beschriebst gut. Der Schreibstil, gerade so legendenmäßig ist dir saugut gelungen.
    Kleiner Kritikpunkt: Jedoch fehlt am Anfang die Umgebungsbeschreibung vollkommen. Als dann beschrieben wurde, durch welches Unterholz sich der Adelssohn da kämpfen muss, kam das ein wenig ungewohnt rüber.

    Spoiler anzeigen

    Die Bewohner waren Arm wie Bettler.

    *arm

    Als ältester Sohn, und Erbe des Grafen und Verwalters der Gegend, sah er es als seine Aufgabe, der Sache auf den Grund zu gehen. Er vermutete schon seit Längerem einen Betrug und war nicht geneigt, das zuzulassen, wenn seine Amtszeit gekommen war.

    Aber alle Talbewohner, die er befragt hatte, Antworteten gleich:

    *antworteten

    Die Männer folgten ihrem Führer, der einen steilen Pfad hinab zu einer Hängebrücke kletterte, die die Überquerung des Flusses erleichternd direkt am Hang des Mirak endete.
    Der sengenden Sonne ausgesetzt, kletterte die Gruppe mehr, als dass sie wanderte, um wieder an Höhe zu gewinnen und zur Quelle zu gelangen.

    Hier finde ich den Schreibstil nicht gelungen. Du schreibst im Prinzip zweimal dasselbe, nur mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Oben beschreibst du den Pfad, unten die Art der Fortbewegung.


    Die zweite Geschichte ist super. Ich konnte mir alles bestens vorstellen, es lief einfach. Humor und Spannungsbogen, es war alles da. Vielleicht hättest du ein oder zwei Sätze mehr zu den Aussehen von Irion schreiben können, aber es ging auch so. Auch vermisse ich etwas zu der Kleidung (von fast jeden dort).


    Vierte Geschichte, das Gespräch zwischen den Seefahrer und den Magier fand ich sehr gelungen. Fast ausschließlich wörtliche Rede und dennoch konnte man sich die Umgebung mühelos vorstellen. Fantastisch.

    Spoiler anzeigen
    Zitat

    „Nun- das meiste ist einfach nur Wissen

    *das Meiste

    Zitat

    Nun- die Magier haben ihre Geliebte ausgenommen wie ein Metzger das Kalb.

    ausgenommen, wie (komma)


    Fünfte Geschichte. Der erste Teil, das Patientenbuch war super geschrieben. Die restlichen fünf Teile lasen sich auch gut. Anfangs waren deren Motivationsgründe zwar unklar, aber das hat sich im Laufe der Geschichte dann geklärt. Auch wenn ich mich frage, warum die unbedingt zu einen Friedhof eines finsteren Schwarzmagiers wollen. :huh:

    Spoiler anzeigen
    Zitat

    und die Frau hatte lediglich auf das staubige Band der Strasse unter ihren vom Wagen herabbaumelnden Füssen gestarrt.

    Strasse, unter (Komma)

    Zitat

    Aber er schien der einzige zu sein, der sich wirklich freute.

    *Einzige (groß)

    Zitat

    Kurz davor war, zu heiraten.

    (Komma weg)

    Die nächste Geschichte finde ich recht authentisch, aber diese absichtlichen Rechtschreibfehler in den Tagebuch am Anfang, dreht sich bei mir alles um. Ansonsten ist der Beobachter gut in Szene gesetzt. Das Mädchen für ihre Sieben intelligent und aufgeweckt. Gefällt mir ganz gut.

    Spoiler anzeigen
    Zitat

    dass sie mich bemerkte. Sie war durchaus nicht die erste

    *Erste (groß)[/Quote]


    Die Waldläufergeschichte finde ich wieder super. Sie ist witzig und mit Humor erzählt. Der Teil gefällt mir richtig gut. Jedoch fehlt hier eine Beschreibung der Kleidung vollkommen und selbst die Charaktere werden nur grob beschrieben. Die Waldläuferlehrerin wird sogar überhaupt nicht beschrieben.

  • So. Mit Elodie und Mortimer sieht es ähnlich aus. Jetzt muss etwas Zeit vergehen, also schliesse ich diesen Abschnitt mit einem letzten Teil und einem Lebewohl ab.


    Mit der Zeit lebte Elodie sich ein. Fand in ihren Zimmergenossinnen die Freundinnen, die ihr im letzten Jahr so gefehlt hatten. Bald hätte sie sich blind in den Gebäuden der Schule bewegen können und begann, ihren Lehrerinnen und Erzieherinnen zu vertrauen. Besonders Miss Ódhaire, einer der Lehrerinnen für Sport und Tanz. Sie erkannte schnell, dass Elodie eine begnadete Tänzerin und, infolgedessen, Fechterin ist, und sie hat nun im Sinn, das Mädchen als Mentorin und Lehrerin persönlich zu fördern.
    Miss Ódhaire ist eine bekannte Feministin, eine der ersten Frauenrechtlerinnen von Standorn. Mit einigen wenigen, höchst enthusiastischen Gleichgesinnten kämpft sie verbissen für Rechte und Freiheiten der Frauen in Eisenhal und dem gesamten Reich. Sie wird in ihrer beruflichen Tätigkeit auf der Schule scharf von der Rektorin beobachtet, die zwar nicht Teil dieser Bewegung ist, allerdings glaubt, dass junge Menschen von Anfang an möglich sein sollte, beide Seiten eines Problems kennenzulernen, um sich auf dieser Basis eine eigene Meinung bilden zu können. Und da dies eine Diskussion ist, die besonders Frauen angeht, hat sie sich dafür eingesetzt, Miss Ódhaire auf der Schule anzustellen. Dass diese auch eine brilliante Sportlerin, Taktikerin und Rednerin ist, waren schliesslich ausschlaggebende Argumente. Dennoch wird jedes ihrer Worte auf die Goldwaage gelegt, denn wenn die Schulleiterin eines nicht ausstehen kann, ist das Manipulation Minderjähriger. Noch schlimmer- Manipulation ihrer Schützlinge. Ódhaire wusste das, und die beiden respektierten sich und ihre Ansichten. Andernfalls hätte dieses Arrangement auch nicht lange angehalten.

    Elodie verehrt ihre neue Mentorin. Wenn in den ersten Wochen die Bibliothek ihr meistbesuchter Aufenthaltsort gewesen war, wurden es bald die Trainingsräume der Schule, wo sie mit ernstem Blick unter Anleitung von Ódhaire wieder und wieder bestimmte Bewegungen, Schritte und taktische Überlegungen übt. Ich bin froh, achtet Elodies Mentorin darauf, dass sie auch den restlichen Unterricht nicht zu kurz kommen lässt. Elodie blüht so innert kürzester Zeit sichtlich auf. Es ist das erste Mal, dass sie auf diese Weise gefordert und herausgefordert wurde. Ich erkenne in ihr einen Kampfgeist, der ihr ganzes behütetes Leben versteckt blieb, doch nun… Sie will zeigen, was sie kann. Will es selber herausfinden.
    Abends wärmt mir ihr Kichern mit ihren Mitbewohnerinnen das Gemüt, und obwohl sie sich noch immer weigert, mich in ihre Gedankenwelt zu lassen, glaube ich zu wissen: Sie ist glücklich.

    Glücklich. Und sie braucht mich nicht mehr. Diese Erkenntnis, eben so simpel wie schrecklich, trifft mich mit voller Wucht. Ich denke lange und intensiv über sie nach, versuche, Gründe dafür zu finden, hierzubleiben. Doch alles weist darauf hin, dass ich überflüssig bin. Ihre Sorgen bespricht sie mit ihren Freundinnen, die ihr auch antworten können. Fragen stellt sie ihren Lehrerinnen und Erzieherinnen.
    Und ich … Fasse einen Entschluss. Leihe mir den Körper einer Elster (etwas, was ich nur ungern tue. Die völlig verängstigten Geister der Tiere bescheren mir stets ein schlechtes Gewissen. Doch dies ist ein Notfall). Ich fliege los und stehle in der nächsten grösseren Ortschaft beim Goldschmied eine Kette mit einem blauen Edelstein. Ich lege es mit einer ebenfalls blauen Feldblume auf ihr Kopfkissen und lasse den Vogel draussen wieder frei.
    Und dann gehe ich und kann nur hoffen, dass sie mich nicht vergisst.

    ***


    Liebes Tagebuch

    Heute hat mich Mortimer verlassen. Ich fühle es. Ich fühle, dass er weg ist, und weiss nicht, wieso.

    Elodie sieht von ihrem Tagebuch auf und starrt unglücklich in den Frühsommertag hinaus. Sammelt ihre Gedanken und schreibt dann weiter.

    Obwohl… vielleicht weiss ich es doch. Ich glaube, seine Aufgabe ist getan. Über fast vier Jahre hat er mich in meiner Einsamkeit begleitet und sie, so gut er konnte, gefüllt. Und nun… gibt es keine Einsamkeit mehr.
    Ein Schriftsteller hat mal gesagt, dass grosse Freude oft mit dem Preis eines Verlustes kommt. Ich glaube, er hat recht. Auch wenn Mortimer stumm war und körperlos, hatte er dennoch einen Platz in meinem Herzen. Er war mein Geheimnis, mein stiller, geduldiger Freund. Dieser Platz wird immer ihm gehören.
    Er liess mir ein Geschenk da.

    Elodie betrachtet den kleinen Edelstein, und zieht sich dann die Kette an. Die Blume hat sie sich sofort ins Haar gesteckt.

    Ein Schmuckstück. Damit ich mich stets an ihn erinnere. Und das habe ich auch vor.

    Ein Kloss bildete sich in ihrem Hals und heisse Tränen brennen plötzlich. Schnell schriebt sie noch:

    Er wird mir fehlen.

    Dann schlägt sie das Buch zu, um die Seiten vor den Tränen zu schützen. Es fühlt sich an, als wäre ihr etwas genommen worden. Etwas teures. Und so sitzt sie da und weint mit leisen Schluchzern vor sich hin.
    Ich bin einige Meilen entfernt, doch ich kann sie hören, wenn ich das möchte. Und das tue ich. Ach wenn sie es nicht wissen wird, irgendwo werde ich immer sein und ich werde stets einen kleinen Teil meines Bewusstseins auf sie konzentriert haben. Und auch wenn ich nicht fähig bin, echte Gefühle zu empfinden… sie wird mir fehlen.


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

  • Wieder stockte der Junge. Schnaubte und zerknüllte das Papier. Verdammt. Nahm sich einen neuen Bogen und schrieb den Aufsatz.

    Irgendwie bringt mich das verdammt zwischen den beiden sätzen raus, weil es ein ziemlich kurzer gedanklicher einschub zwischen zwei beschreibenden Sätzen ist. Wenn dahinter noch ein erklärung käme, wieso er flucht (sei es, weil ihm sein text nicht gefällt), dann fände ich, passt es besser in den lesefluss.

    Zwei sehr schöne Parts, besonders den mit Irion finde ich ja wieder spannend. Fand jetzt auch nicht, dass sich der Part liest, als ob da vorher was fehlen würde, er ist ja noch in der Ausbildung und du hast genügend Beispielhafte Szenen dafür, da kann zu viel Detail eher bewirken, dass es sich etwas zieht.

  • So, bin gerade am Durchlesen Deiner Geschichten und muss sagen der Schreibstil gefällt mir sehr, sehr gut. Das flutscht einfach, da will man einfach weiterlesen. Schön auch, dass es so Häppchen sind. Kann man gut einschieben, wenn man grade mal n bisserl Zeit hat zwischendurch :) ... Bisher bin ich gerade mal auf Seite 5, und das ist schön, denn dann hab ich noch jede Menge zu lesen bevor der Stoff ausgeht. :D

    • Der Eremit: Wahnsinnig gut. Ich freue mich jetzt richtig auf alle anderen Geschichten, weil ich hoffe, dass sie genauso gut geschrieben sind wie die erste. Vor allem die Notizen von Risher machen mehr als neugierig.
    • Der Beobachter - Meine liebe Elodie: Erstmal liebe ich den Namen "Elodie". Wunderschön. Der Brief wirft viele Fragen auf und man sitzt danach mit einem großen Fragezeichen da und das ist genial! Gefällt mir wahnsinnig gut, auch die Sprache, die Mortimer benutzt ist total schön. Ich hoffe, er hat sie nicht vergewaltigt oder so, nach irgendwas in der Richtung klingt es.
    • Novize: Die Bibliothek klingt himmlisch :love: Irion tut mir total Leid, er ist gefangen in einem Leben, das er so nie wollte - dabei war er kurz davor, seinen Traum zu erfüllen. Den Namen "Sofeles" finde ich auch fantastisch. Woher hast du die Namens-Ideen? Das Ende finde ich toll, du beschreibst so schön, wie er sich langsam in die Welt der Bücher verliebt und hach. Ich bin sehr gespannt, wie es mit diesem Handlungsstrang weitergeht.
    • Beobachter - Eisenhal: Ich finde es in keiner Weise langweilig oder lang gezogen. Durch die Beschreibung der Kriege und des Lebens wirkt es lebending und sogar spannend. Eine wirklich interessante Stadtgeschichte.
    • Seemann: Erstmal finde ich die Art der Geschichte toll. keine Erklärungen, keine Empfindungen - als würde es ein blinder Mann erzählen, der zufällig neben den zweien gesessen hat. Das Magiesystem finde ich schlüssig und toll erklärt, das gefällt mir.
    • Suche nach Legenden Teil 1: Uh das finde ich spitze! Ich bin eh großer Fan von Logbuch-Erzählungen und dann auch noch aus einer Anstalt. Ich bin sehr auf die eigentliche Geschichte dahinter gespannt.
    • Suche nach Legenden Teil 2: Ich bin in- und hergerissen. Haben die Ärzte einen Behandlungsfehler gemacht oder ist er einfach nur ein bisschen durchgeknallt? Und was hat es mit dem Friedhof auf sich?

    Sometimes, you read a book and it fills you with this weird evangelical zeal, and you become convinced that the shattered world will never be put back together unless and until all living humans read the book.

    • Suche nach Legenden Teil 3: Hier habe ich mich kurz gewundert, dass eine 6-tägige Reise mir 4 Bekloppten tatsächlich ruhig verlaufen ist xD Ich fange an, Winston richtig gern zu haben. Ich stell ihn mir irgendwie klein, pummelig und absolut herzallerliebst knuffig vor.
    • Suche nach Legenden Teil 4: Hier kam es mir komisch vor, dass Yolanda von 6-Tage-kein-Wort-sagen zu einem Monolog gewechselt hat... ansonsten ein netter kleiner Part.
    • Suche nach Legenden Teil 5: Oh man, jetzt bin ich wirklich neugierig, mit wem Richard da gesprochen hat. Du hättest nur noch erklären können, wieso Sanders entweder so lange angewurzelt stehen bleiben musste oder aber warum er sich dann doch wegschleichen konnte.
    • Suche nach Legenden Teil 6: Uuuh, das fand ich jetzt ganz aufregend, dass es ein bisschen mit der Seemanns-Geschichte zusammengepasst hat! Und jezt will ich natürlich unbedingt wissen, was wirklich auf dem Friedof ist, ob es ihn wirklich gibt und überhaupt.
    • Beobachter - Das Mädchen: YEAH, Mortimer! Und oh mein Gott, das ist die beste Geschichte überhaupt! Ich hab mich in Elodie zusammen mit Mortimer verliebt. Wunderschöner Gedanke.

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    • Waldläufer: Einen kurzen Moment war es, als würde ich hoch über den Wipfeln der Bäume das Glitzern des Wassers beobachten... das war ein wunderschöner Ausflug, danke.
    • Beobachter - Haustier: (Hab ich erwähnt, dass ich ein Mortimer-Fan bin?) Ich bin so glücklich, dass Mortimer jetzt in diesem Katzending drin steckt! Und ich liebe diesen Handlungsstrang. Es. Ist. So. Toll.
    • Thanyes Geheimnis Teil 1:Was hat es mit dem Armband auf sich? Oder war das nur ein kleines unwichtiges Detail? Ich glaube nicht. Vielleicht ein Geschenk von Idras?
    • Thanyes Geheimnis Teil 2: Am Anfang kamen mir die beiden total unsympatisch rüber, weil sie sich auch so gegeben haben. Jetzt will ich unbedingt mehr erfahren.
    • Bibliothekar: Hah, geschieht diesem ollen Magister recht, dass Irion jetzt sein Talent beweisen kann. Mich interessiert brennend, was das alles auf sich hat...

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    • Hochzeit Teil 1: Uh das gefällt mir! Zum einen, weil es natürlich neugierig auf ihre Art macht (Gestaltenwandler?) und zum anderen, weil sie sich aus dem Ich-kann-nichts-tun-Gedanken befreit hat und jetzt rebelliert, sei es auch mit noch so kleinen Mitteln.
    • Hochzeit Teil 2: Ohje, die arme. Ich hatte gehofft, dass sie sich doch noch weigern kann, ihn zu heiraten. Aber ein kleiner Hoffnungsfunke: Vielleicht will er das genauso wenig wie sie und stellt sich als ein Verbündeter raus?
    • Hochzeit Teil 3: Ich finde es süß, dass Res seine Brosche tatsächlich gut aufbewahrt. Er ist mir auch irgendwie sympathisch, obwohl er eher grob zu ihr war, keine Ahnung wieso. Ich denke jetzt umso mehr, dass die zwei sich verbünden - und verlieben? - werden.

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  • @Phi
    Sag mal, was wird n das? Wenn Du hier so akribisch alles rezensierst und einen auf "besonders aufmerksame Leserin" machst, steh ich ja total doof da. Wie so n Schlurchi, der nix weiter hinbringt als: "Jo, bin auf Seite 7, ist immer noch geil!"
    8|

  • @Kalesh Hallooo kann ich ja nichts dafür, wenn du so ein fauler Schlurchi bist :D

    • Hochzeit Teil 4: Oooh, also entweder ist ihr neuer Ehmann in Wirklichkeit der Strippenzieher oder er hat eine Art Rebellion am Laufen. Höchst interessant.
    • Hochzeit Teil 5: Ich will jetzt endlich wissen, was es mit ihrem Ehemann auf sich hat. Maan! Aber es ist toll, dass sie ihre Freunde treffen kann. Anfangs war ich aber verwirrt, weil ich gar nicht kapiert hab, dass das "ihre" Leute sind.
    • Hochzeit Teil 6: :rofl: Ich hätte sie so gerne nackt mit Bratensoße übergossen gesehen! Ich finde ihn so toll, wie er sich um sie kümmert. Ob es sie verletzt hat, dass er selbst nicht mit ihr schlafen wollte, auch wenn sie es selbst nicht will?
    • Hochzeit Teil 7: Cool, wie sie ihn an seinen Platz zurückweist. Wobei es mich natürlich auch interessiert hätte, wie so eine VErwandlung von statten läuft... aber schön, jetzt ein bisschen mehr von ihrem Volk erfahren zu haben.

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    • Hochzeit Teil 8: Jaaaaa ich wusste es! Aus zwei kleinen Streitmächten mache eine große. Das ist bestimmt ihr Plan.
    • Hochzeit Teil 9: Sehr kurzer Teil, aber bestätigt meine obige Aussage, was ich gut finde.
    • Thanye Kapitel 2.1: Irgendwie mag ich diesen Handlungsstrang nicht so sehr, wie die anderen. Ich weiß nicht wirklich, warum... vielleicht, weil von Thanye eine negative Grundstimmung ausgeht?
    • Thanye Kapitel 2.2: Naja, viel ist hier nicht passiert, aber das kommt bestimmt noch.
    • Irion Kapitel 2.1: AAAAH ich hab jetzt erst kapiert, dass die Steinflüsterer passend zu den Waldläufern sind. Guten Morgen, Phi. Ansonsten sehr spannend und schön geheimnisvoll, das ist toll.
    • Irion Kapitel 2.2: Schön, wie Irion seine Erkenntnis hatte. Ich bin schon sehr auf seine besonderen Fähigkeiten und seine Ausbildung gespannt.
    • Irion 2.3: Ahaha wie cool, schließen die mal locker einen Ausbildungsvertrag. Sehr schön. Ich glaube, Irion wird sich noch das ein oder andere Mal deswegen streiten müssen.
    • Elodies Tagebuch (Mortimer Kapitel 2.1): Ohje, die arme Elodie scheint noch keinen richtigen Anschluss zu finden. Hoffentlich besucht Mortimer sie bald.
    • Mortimer Kapitel 2.2: Das macht mich so traurig, die arme Elodie. Aber schön, dass Mortimer sie nicht im Stich lässt und sie begleitet.

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    • Irion 2.4: aah er verliebt sich immer mehr in Bücher und Wissen, das ist toll, wie sehr er jetzt aufgeht, wo er doch vorher so unglücklic war. Und seinen Bettplatz finde ich toll.
    • Suche nach Legenden 2.1: Wie ärgerlich, dass es jetzt so langsam vorangeht, aber was anderes kann man auch nicht erwarten, wenn man mit nichts als einer ungenauen Karte in die Welt zieht :D
    • Suche nach Legenden 2.2: Jaja, immer diese feindliche Gastfreundschaft überall :rofl: Schön, wie die Gruppe zusammenwächst und füreinander da ist.
    • Suche nach Legenden 2.3: Oje, ich hoffe, sie kommen wirklich bald an und dass sie auch wieder Nahrung finden. Süß, wie Winston (der Name allein ist schon zum Knuddeln) Sanders mag.
    • Suche nach Legenden 2.4: Die Tür ist ja goldig :D Ich hatte immer einen bösen Zauberer im Kopf, aber wenn die Tür seine Persönlichkeit hat, war er ja anscheinend ganz nett. Außer, es stellt sich noch etwas anderes heraus.

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    • Suche nach Legenden 2.5: Hier fällt es mir irgendwie schwer, sich das alles vorzustellen. Sie sind hinter der Mauer, aber im Wald? Ich hatte mir das eher als eine Art Festung vorgestellt, deswegen passt der Wald da jetzt für mich gar nicht rein. Aber kann auch daran liegen, dass es länger her ist, seit die Geschichte angefangen hat und ich da mittlerweile ein falsches Bild habe.
    • Irion 2.5: Sehr schade, dass du dir hier nicht die Zeit genommen hast, die Abstände zu korrigieren. Das Lesen hat keinen Spaß gemacht und war sehr anstrengend. Mich hat das so aus dem Konzept gebracht, dass ich von der Ordensgeschichte fast nichts im Kopf behalten habe.
    • Ereste 2.1: Ich will wissen, was Res vor hat! Wozu braucht sie so ein Kleid? Und ich würde fast behaupten, dass Rina sich auf ihre Seite schlagen wird.
    • Irion 2.6: Oh das wird jetzt spannend. Ist das eine besondere Fähigkeit von ihm? Oder hilft ihm jemand? Aber woher sollte derjenige wissen, was er sucht? Und was wird er rausfinden? Ich hoffe, das wird bald alles erklärt.
    • Namenlos: Das ist interessant. Die armen Laternenmeister tun mir nur total Leid... werden verachtet und sehen gruslig aus und sind dabei so stolz auf ihren Job.
    • Namenlos Irion: Boah. Ich hätte dich nicht für so fies gehalten. Ich will wissen, ob die Bibliothek auf seine Wünsche reagiert oder ob es an etwas anderes lag, dass sich der Raum verwandelt hat. Wie fies!
    • Namenlos Mortimer: Nein, NEIIIIIIN! Er kann sie nicht verlassen! Sie darf sich nicht verlassen lassen! Das ist doch mein Leiblingsstrang! NEiiiiiiiiin... aber wie gut, dass wir vom vorherigen Brief wissen, dass sie wieder zusammenfinden.... oder?


    So. Fertig. Was ich noch allgemein anmerken will: Trotz Korrekturen der anderen sind immer noch viele Fehler in den Texten, sei es Kommasetzung, Rechtschreibung, Grammatik oder Zeileabstände. Vielleicht müsstest du deine Texte vor dem posten nochmal gründlicher lesen oder dir jemanden zum Korrektur lesen suchen?
    Ansonsten, man merkt es bestimmt, bin ich hin und weg. Diese Geschichten, die alle miteinander verwoben sind, ohne zu wissen, auf welche Art und dein Schreibstil und die ganzen Ideen... ich fühle mich grade richtig schlecht, weil ich jetzt alles gelesen habe.

    Da bleibt nur eins: Schreib weiter. Jetzt. Los.

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  • Soooo *hat was produziert* Diesmal geht es ein Stück mit Ereste weiter. Ich hoffe, dass ihr den Faden einigermassen schnell wiederfindet - Zur Auffrischung: Res hat Etharas geheiratet und befindet sich nun in der Flitterwoche, wo sie mit Mak, ihrem besten Freund und Vertrauten, einen Plan zur Rettung des Nordens ausgeheckt hat, der jetzt ausgeführt werden muss.


    Während Rina sich also dem Schneidern widmete und sich dazu Hilfe von der Bauerntochter holte, Res mit Mak planend und diskutierend durch das Landgut eilten, immer wieder Boten empfingen und weitersandten, reiste Etharas mit seinem Vertrauten Renron gen Südosten, um seinen Teil des Planes auszuführen. Es war bei einem leichten Trab eine halbe Tagesreise, die die beiden so schnell wie möglich zurücklegen wollten – die Woche war bei Weitem zu kurz für grössere Pausen. Ereste hatte nicht untertrieben, es gab eine Menge zu tun.
    Unterwegs dachte Etharas daran, dass er dem Plan noch immer skeptisch gegenüberstand. Zudem vertraute er seiner Gattin nicht. Noch nicht. Er konnte nicht genau benennen, warum, aber etwas störte ihn an ihr. Er konnte sie nicht einschätzen, sein Wissen über ihre… Art war da auch nicht direkt hilfreich. Ihr Verhalten konnte innert kürzester Zeit völlig umschlagen, was er nur zum Teil der Tatsache zuschreiben wollte, dass sie eine Frau war. Dann wiederum waren seine Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht äusserst begrenzt. Er hatte nie viel Zeit darin investiert, hätte sie auch gar nicht aufbringen können. Es hatte ihn viel Arbeit und Kraft gekostet, um sich diese Reputation des unnahbaren, undurchsichtigen Generals aufzubauen, und regelmässige Bordellbesuche hätten diese arg angeschlagen. Ein Opfer, das gebracht werden musste.
    Nach wenigen Stunden erreichten die beiden Krieger den Fluss Stingard, dem sie einige Meilen stromaufwärts folgten, bis sie zum Landgut von Lady Moyra kamen. Etharas hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache.
    Lady Moyra- kinderlos, zweifache Witwe, mit ihren dreiundfünfzig Jahren eine der ältesten Frauen des Reiches und aufgrund von Erbschaften, zwei günstigen Heiraten sowie einem ausgeprägten Handels- und Geschäftssinn eine der reichsten Edeldamen des Nordens. Und die Frau, mit der Etharas ursprünglich eine Hochzeit arrangiert hatte. Er brauchte das Geld. Immer noch.
    Das Gut war ernüchternd ländlich und es fehlte diese Aura des Luxus und Reichtums. Die kleine Kutsche, die im Hof stand, war schmucklos, die Flaniergärten, die in den hohen Klassen so in Mode waren, fehlten gänzlich und waren durch Gemüsebeete ersetzt. Dies war das Haus einer Person, die wusste, dass einem im Leben nichts geschenkt wurde und man sich besser nicht darauf verliess, dass die Dinge blieben, wie sie waren.
    Schon damals, als Etharas Lady Moyra das erste Mal aufgesucht hatte, war er zutiefst beeindruckt gewesen von ihrer resoluten, abgeklärten Art und der Lebhaftigkeit, die ihre Augen trotz des hohen Alters noch aussprühten.
    Ein Diener- neben dem Koch, einer Zofe und dem Pferdejungen der einzige Bedienstete hier, wie Res’ Gatte wusste, öffnete die Haupttür und bat die beiden in den Salon. Ein Bote hatte sie gestern bereits angekündigt, und ihre Ladyschaft würde sie bald aufsuchen.
    Sie lehnten das angebotene Getränk ab und warteten schweigend auf das Erscheinen von Moyra. Etharas hasste solche Momente. Er war nicht in der Lage, die Reaktion der Dame einzuschätzen, wusste nicht, wie er ein Gespräch beginnen sollte. Wie die Situation darzulegen war. Moyra war Meisterin darin, nicht zu zeigen, was in ihr vorging, und machte sich oft einen Spass daraus, Bittsteller auf die falsche Fährte zu locken.
    Ausserdem widerstrebte ihm der Gedanke, ein Bittsteller zu sein. Doch er hatte keine Wahl.
    Etharas und Renron erhoben sich und neigten höflich den Kopf, als sich kurze, knallende Schritte nährten. Moyra hielt nicht viel von Teppichen in Räumen, die sie nur aufsuchte, um Schnorrer zu empfangen.
    «Mylady», grüssten die Männer unisono.
    Lady Moyra knickste. Das lange, graue Haar war lediglich zurückgesteckt und nicht, wie bei Hofe üblich, in kunstvolle Türme geflochten. Die silbernen Strähnen flossen über ihre Schultern und liessen sie seltsam jugendlich erscheinen. Die Augen leuchteten in hellwacher Aufmerksamkeit, ihre Kleidung war zweckmässig und am Saum schmutzig von ihrem alltäglichen Spaziergang und der Arbeit im Gemüsebeet. Etharas hatte sich schon vor langer Zeit genauestens über ihren Tagesablauf informiert.
    «Meine Herren», begann die Dame und setzte sich mit geradem Rücken und stolz vorgerecktem Kinn in einen Sessel. «Lord Etharas, mein nicht mehr Verlobter, wie ich höre.» Res’ Gatte hielt ihrem Blick stand.
    «Ja, Mylady. Ich wollte mich vor allem für diese… Missverständnisse entschuldigen und sämtliche offenen Fragen klären.»
    «Ihr lügt», winkte Moyra ab. «Und ich denke, es gibt weitaus weniger Missverständnisse, als Ihr glaubt, mein Lieber. Lasst mich raten: Hatemos hat euch überrumpelt und keine Wahl gelassen. Mein Ranghöchster Bittsteller kann eine harte Nuss sein, wenn er einen guten Tag hat.»
    Oh ja. Diese Frau beeindruckte ihn.
    «Nun, wie gesagt- das Geschehene tut mir ausserordentlich leid. Meine Pläne mussten höchst kurzfristig verworfen werden, und mir blieben sämtliche Möglichkeiten verwehrt, mich mit Euch, Mylady, in Kontakt zu setzen.»
    «Natürlich. In meinem Alter macht man sich nicht allzu viele Illusionen mehr, Mylord. Ihr habt eine Ilitri geehelicht, wie ich höre. Ein hübsches junges Ding, eine Prinzessin gar. Dass ich derart enttäuscht seid, um die Ehre einer Hochzeitsnacht mit mir zu kommen, wage ich zu bezweifeln.»
    «Dennoch möchte ich diese leidige Situation aufklären.»
    «Unsinn. Ihr braucht Geld. Was auch der vorrangige Grund für Euer Interesse an mir war. An meiner jugendlichen Schönheit kann es kaum gelegen haben.»
    «Mylady, Ihr seid eine schöne Frau.» Was er auch genau so meinte.
    Moyra schwieg einen Moment und betrachtete ihn. «Wisst Ihr… Euch glaube ich das sogar. Doch nun Schluss mit dem Süssholzgeraspel. Kommen wir zum Geschäft. Euer Begleiter beginnt bereits, sich zu langweilen.»
    Renron zog schuldbewusst den Kopf ein, während die Lady bei ihrem Diener Tee und Gebäck bestellte und sich eine Mappe bringen liess, in der sie Dokumente aufbewahrte. Die sie aber zuerst einmal beiseitelegte.
    «Nun denn, meine Herren», begann sie, als eine Tasse dampfend neben ihr stand. «Warum sollte ich Euch von meinem Geld geben?» Ihr Gesichtsausdruck war nun ganz Geschäftsfrau.
    Renron beugte sich vor. Dies war sein Part. Er hatte ein besseres Gefühl für Menschen und die Wortgewandtheit eines wahren Politikers.
    «Um einen Krieg im Norden zu vermeiden, Mylady.»
    «Krieg?» Moyra gab sich irritiert. «Wir haben eine der längsten Friedenszeiten seit Jahrhunderten.»
    «Dennoch vermute ich, dass Ihr von den Gerüchten vom Hofe wisst. Hatemos hat grosse Pläne für den Norden.»
    «Oh ja, da bin ich überzeugt. Er macht ganz den Eindruck eines Visionärs. Mit einer leichten Prise Grössenwahnsinn.» Sie erlaubte sich ein kleines Lächeln. «Aber für irgendetwas muss er ja das ganze Geld verschwenden, dass er sich regelmässig von mir leiht und das ich mit Sicherheit nicht wiedersehen werde. Dafür werde ich zu jedem Hoffest eingeladen und ich glaube, irgendein Adelstitel steht mir auch zu.»
    «Ihre Majestät plant etwas, was er ‘die Einigung des Nordens’ nennt.»
    «Klingt vernünftig.»
    «Vordergründig, ja. Darf ich Euch die Folgen für das Reich, seine Städte und, natürlich, Euch darlegen?»
    «Folgen? Was meint Ihr? Ein geeintes Reich, das Hatemos mehr Macht und Einfluss verleihen wurde, als es im Norden je ein König hatte? Die Handelsstädte, die ihre Autonomie verlieren und der Handel, der durchgehend kontrolliert werden würde? Ein neues Steuersystem, das zwar den Staatshaushalt reparieren, aber die Wirtschaft des Nordens in ein Chaos stürzen würde? Meint Ihr das?»
    Renron nickte ernst. «Exakt. Doch da endet es nicht. Ich meine eine Macht, die es Hatemos erlauben würde, ganze Gesetze neu zu schreiben und euch zu enteignen. Ich meine eine Macht, die euer Handelsimperium schlicht dem Erdboden gleichmachen könnte, ob auf eine subtile oder gewalttätige Weise, ist nicht relevant. Ich meine mehr Einfluss, als es je ein Mann im Norden je hatte, Mylady. Oder eine Frau.»
    «Versucht Ihr, mir Angst einzujagen, mein Herr?»
    «Nein, Mylady. Das ist nicht nötig. Ihr geltet als eine der klügsten Frauen der Welt, und ich bin sicher, dass Ihr bereits vor Langem in der Lage wart, eins und eins zusammenzuzählen. Euer Reichtum ist begehrt in der ganzen Welt, und ihr verdankt seinen Erhalt nicht zuletzt der Tatsache, dass Ihr Eure Güter in all den verschiedenen unabhängigen Häfen und Handelsstädten verteilen konntet. Es ist bekannt, Lady Moyra, dass euch faktisch die Hälfte des Nordens gehört. Dieser Zustand wird sich drastisch ändern, wenn Hatemos’ Pläne aufgehen.»
    Moyra griff nach ihrer Tasse, trank einen langen Zug, stellte sie mit einem kaum hörbaren Klirren wieder auf den Glasteller zurück und betrachtete die Männer. Renron hatte sich zurückgelehnt und bereitete sich auf den Gegenangriff vor.
    Doch dieser blieb aus.
    «Ihr habt Recht.» Moyra sprach mit Renron, blickte aber zu Etharas. «Mir ist bewusst, dass mir die Optionen ausgehen. Meine Pläne, Lord Etharas zu heiraten, waren, wie Ihr euch denken konntet, ebenso wenig romantischer Natur wie die Euren. Ich schwor mir vor einiger Zeit, dass ich mein Leben, mein Imperium, bis zum letzten Atemzug verteidigen würde. Ich bedachte nicht, dass ich keine Verbündeten habe. Lediglich Bittsteller. Und gekaufte Freunde sind schneller verloren als Schneeflocken im Sommer.» Ihr Ausdruck wurde lauernd. «Doch warum sollte ich Euch unterstützen? Warum Euch als Verbündete wählen? Noch habe ich Einfluss- noch kann ich handeln. Warum also Ihr? Überzeugt mich.»
    Renron sah zu Etharas. Dies musste er erklären.
    «Nun, Mylady. Die Sache ist fast lächerlich einfach.»


    Knapp zehn Minuten später atmete Moyra tief durch. Ihr Gesichtsausdruck hatte sich nicht verändert. Sie dachte nach.
    «Wenn ich das richtig verstehe, steht und fällt der Plan hauptsächlich mit einer Person- Eurer Gattin, Prinzessin Ereste, Tochter des Dranog.»
    Aus diesem Blickwinkel hatte Etharas die Sache noch nicht betrachtet. Verdutzt musste er Moyra Recht geben. «Ja, Mylady.»
    «Dann, meine Herren, will ich, nein, muss ich sie persönlich kennenlernen, bevor ich irgend eine Entscheidung treffe.»


    Die Männer lehnten das Angebot, auf Moyras Gut zu übernachten, höflich ab und machten sich bald wieder auf die Rückreise.
    «Was hältst du davon?», unterbrach Renron nach einer Weile das Schweigen seines Freundes.
    «Ich weiss es nicht. Ich verstehe Moyras Intention, doch ich befürchte, dass Lady Ereste dieser Herausforderung nicht gewachsen ist. Dann wiederum… sie ist ein Buch mit sieben Siegeln für mich. Ihr Verhalten irrational, ich kann nicht einschätzen, wann sie wie reagierten wird. Sie könnte völlig überfordert mit einer Konfrontation mit Moyra sein. Oder aber sie erweist sich als Politisches Genie und zieht sie direkt auf unsere Seite.»
    «Ich könnte versuchen, sie etwas vorzubereiten.»
    Etharas dachte kurz darüber nach. «Tu das. Aber nicht zu ausführlich. Sie muss natürlich wirken, jede Schauspielerei würde Moyra sofort durchschauen. Erklär Lady Ereste die Grundlagen der Rethorik, was sie auf keinen Fall sagen darf und so. Du weisst, worauf es ankommt.»
    «Gut.» Renron liess einige Zeit verstreichen, bevor er fragte: «Warum bestehst du eigentlich auf diese Förmlichkeit?»
    «Was?»
    «Du nennst deine Gattin selbst dann ‘Lady Ereste’, wenn du nur mit mir redest. Warum?»
    Etharas schwieg eine Weile. «Ich weiss es nicht. Doch sie nur ‘Ereste ‘ oder gar ‘Res’ zu nennen wäre wohl kaum angemessen.»
    Renron schnaubte. «Lass mich dir einen Blick in die Zukunft zeigen, mein Freund. Sollte euer Plan aufgehen, solltet ihr es tatsächlich schaffen, die Machtverhältnisse im Norden auf diese Weise zu stabilisieren, werdet ihr beide eine wichtige Aufgabe im ganzen Spiel haben. Und glaub nicht, dass es mit einem netten Friedensvertrag getan sein wird. Ihr werdet mehr sein als lediglich Schlüsselfiguren. Ihr werdet zu Sinnbildern. Einer Bedrohung. Einer lebenden Legende. Und das werdet ihr nur zu zweit aufrechterhalten können. Wie lange willst du also darauf bestehen, dich emotional von deiner Ehefrau abzukapseln? Glaubst du wirklich, ihr beide werdet in der Lage sein, ein solches Bündnis allein auf einer Notsituation wie der jetzigen aufzubauen? Vertrau mir, wenn ich dir sage, dass das allein mit Freundschaft gehen wird. Du musst sie nicht lieben. Du musst nicht das Bett mit ihr teilen. Doch erlaube dir, erlaube ihr, eine engere Bindung zu dir aufzubauen. Lerne, ihr zu vertrauen und sorg dafür, dass sie dir vertraut. Werdet … Freunde.»
    Etharas kommentierte dies nicht. Darüber musste er zuerst nachdenken.


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

  • Juhu, es geht weiter! Sehr schön!

    Langsam kommt immer mehr Licht in das Dickicht an Fragen, die diese Geschichte aufwirft. Mich freut es besonders, dass Res und Etharas anscheinend in den kommenden Teilen sich näher kommen werden, das wünsch ich mir sehr. Gleichzeitig bin ich sehr gespannt darauf, wie der Krieg und alles sich entwickeln wird... Mehr mehr mehr!

    Sometimes, you read a book and it fills you with this weird evangelical zeal, and you become convinced that the shattered world will never be put back together unless and until all living humans read the book.

    • Offizieller Beitrag
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    Dass ich derart enttäuscht seid, um die Ehre einer Hochzeitsnacht mit mir zu kommen, wage ich zu bezweifeln.»

    Ihr

    Es ist bekannt, Lady Moyra, dass euch faktisch die Hälfte des Nordens gehört. Dieser Zustand wird sich drastisch ändern, wenn Hatemos’ Pläne aufgehen.»

    groß

    Mir ist bewusst, dass mir die Optionen ausgehen. Meine Pläne, Lord Etharas zu heiraten, waren, wie Ihr euch denken konntet, ebenso wenig romantischer Natur wie die Euren.

    groß

    Es geht also weiter. Sehr schön ^^
    Die kleine Zusammenfassung , die du uns zu Anfang gegeben hast, war durchaus hilfreich. Ich wäre zwar sicherlich auch nach und nach wieder reingekommen, aber so wusste ich gleich um wen es ging. ^^
    Diese Lady Moyra ist wirklich eine schlaue Frau. Allein, dass sie Res erst kennenlernen will, bevor sie ihr Geld weggibt, finde ich äußerst vernünftig. Bleibt nur zu hoffen, dass Res sich benimmt. ;)

    LG, Kyelia

  • Spoiler anzeigen

    *hat grad echt Spass an Res' Story*



    Res’ Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie bereits einen Tag später, kurz vor Mittag, an dem schweren Türklopfer zog und das massive Metall hart gegen die Tür prallte. Wie ihr Gatte Tags zuvor wurde sie in den Salon geführt. Ging im Kopf noch einmal die Punkte durch, die Renron ihr am Frühstück hastig eingetrichtert hatte. Zeig keine Emotionen. Gib keine Information preis, ohne selbst welche zu erhalten. Bleib höflich, aber hart. Lüg nicht, sondern stell die Wahrheit etwas anders dar. Versuch nicht, klüger zu sein als Moyra.
    Das wird ein einziges Desaster, dachte Ereste und setzte sich auf den ihr zugewiesenen Platz. Mak hatte sie gebeten, draussen zu warten. Dies war nicht der Moment für Drohspiele, hatte sie entschieden.
    Wie ihr Gatte gestern erhob sie sich, als Moyra den Raum betrat. Das war eigentlich nicht die höfische Sitte, aber Res hatte fest vor, der Edeldame auf einer Augenhöhe zu begegnen. Nach dem, was sie von Renron und ihrem Gatten gehört hatte, würde Moyra auch keine Mühe damit haben.
    Die beiden Frauen knicksten voreinander. Setzten sich. Bekamen Tee serviert. Res trank aus Höflichkeit ein wenig, aber konnte das Gebräu kaum schlucken. Kurz rang sie mit sich, aber dann bat sie den Diener um Wasser.
    «Ihr mögt keinen Tee?» Moyra schien überrascht.
    «Nein. Ich kenne Tee erst, seit ich in Solenin bin, und habe mich noch immer nicht daran gewöhnt. Ich finde ihn stets schrecklich… bitter. Und kraftlos. Ich finde, nichts geht über klares Quellwasser nach einer langen Reise. Ob zu Pferd oder zu Fuss.»
    «Oder mit der Kutsche.»
    «Äh… Genau.»
    «Ich muss Euch Recht geben. Dennoch ist Tee meiner Meinung nach durchaus nicht kraftlos und, richtig zubereitet, auch nicht bitter. Aber das mag auch an meinem Alter liegen.» Sie lächtelte.
    Res war überrascht. Moyra wirkte so gar nicht wie die abgebrühte Geschäftsfrau, als die sie beschrieben wurde.
    «Lady Moyra- mit Eurer Erlaubnis- in meinem Volk ist diese umständliche, übertrieben höfliche Andrede äusserst unüblich. Meint Ihr, wir könnten uns auf das ‘du’ einigen? Schon mein Gatte beharrt auf möglichst viel Abstand und allmählich macht mich das wahnsinnig.»
    Moyra war überrascht. Das war also die Frau, die bereit war, die Verantwortung für das Geschick des gesamten Nordens auf sich zu nehmen? Vor ihr sass ein Mädchen, ein Kind, das irgendwie … verloren wirkte.
    «Nun… Ja. Warum nicht? Das letzte Mal, dass ich das gefragt wurde, war ich zwanzig Jahre jünger und er hatte mich soeben geheiratet.» Sie lachte. «Nun gut- Ereste.»
    «Oder Res.»
    «Oder Res. Kürz meinen Namen bitte nicht ab, er gefällt mir so, wie er ist.»
    «In Ordnung. Äh… Danke.»
    «Gleichfalls.» Eine Spannung fiel von den beiden Frauen ab, und sie lächelten sich zu- noch etwas schüchtern, wie kleine Mädchen, die ein Geheimnis teilen. Res bekam ihr Wasser, beide nahmen sie sich einen Keks.
    «Und», begann Moyra dann, «wie ist Euer… dein Gatte so?»
    «Schweigsam. Zurückhaltend. Ich weiss nicht. Wir haben auch nicht wirklich die Zeit, uns richtig kennenzulernen- die Vorbereitungen laufen und wir sind beide stets unterwegs oder schreiben Briefe. Im Grossen und Ganzen scheint er nicht wirklich begeistert von allem. Aber ich glaube nicht, dass er überhaupt Begeisterung zeigen kann, also versuche ich, das nicht allzu persönlich zu nehmen.»
    Moyra nickte. «Ich verstehe. Meine erste Ehe war ebenfalls arrangiert. Mein Gatte war gute dreissig Jahre älter als ich und bevorzugte es, in seinem Schreibzimmer zu sitzen und Met zu trinken. Ich tat mir schliesslich einen Geliebten zu», Moyra zwinkerte Res zu, «aber so wie ich das sehe, kannst du dir das nicht erlauben.»
    «Nein. Und solange er noch ein oder zwei Worte am Tag mit mir wechselt, halte ich die Situation nicht für verloren.»
    Verwundert registrierte Moyra, wie sich etwas an Res änderte. Ganz subtil, die Art, wie sie dasass, wie sie die rohe Steinwand betrachtete. Selbst wie sie sprach. Sie merkte, dass sie trotz allem vorsichtig sein musste.
    «Naja, seis drum.» Res befreite sich aus ihren Gedanken und wandte sich wieder ihrer Gastegeberin zu. «Du sagtest, du willst mich kennenlernen. Hier bin ich, also … frag!» Sie grinste fröhlich und Moyra glaubte zu sehen, dass die Veränderung von eben wieder rückgängig gemacht wurde. Sie spielt mit mir, schoss es ihr durch den Kopf. Und sie ist gut. Verdammt gut.
    «Was mich am neugierigsten gemacht hat, war die Sache mit diesem Helden. Lord Etharas hatte etwas erwähnt…»
    «Oh, Ilas, Niemandes Sohn!» Res setzte sich aufgeregt um und zog ein Bein hoch, wobei sie zerkratze Waden und einen schmutzigen Saum entblösste, wie Moyra mit Wohlwollen feststellte. «Er ist eine uralte Ilitri-Legende. Es gibt hunderte Geschichten über ihn, und niemand weiss, wer er ist und woher er kommt. Darum Niemandes Sohn. Er ist sozusagen ein Mann ohne Vergangenheit.»
    «Was macht ihn so besonders? Seine Taten?»
    «Nun… Bis vor Kurzem hielt ich ihn noch für eine Legende, eine Kindergeschichte, etwas, was sich Krieger abends ums Lagerfeuer erzählen. Aber vor ein paar Tagen hat Mak- mein engster Vertrauter- jemandem vorgestellt, der sich selbst Ilas nennt. Natürlich war ich skeptisch und habe kein Wort geglaubt, aber als ich dann mit ihm sprach… Ich kann das schlecht beschreiben. Es ist so eine Ilitri-Sache.»
    «Was meinst du damit?»
    «Weisst du, was Ilitri sind?»
    «Kinderfresser? Blutsauger?»
    «Tiermenschen. Wir können uns in Tiere verwandeln.»
    «Tatsächlich?»
    «Ja. Und als solche haben wir eine Art, zu kommunizieren, die Menschen fehlt. Wir… fühlen andere Ilitri. Wir können praktisch auf diese Art reden. Manche Menschen haben das auch ein bisschen, aber sie können es nicht steuern. Nenn es Aura oder Ausstrahlung. Verstehst du?»
    «Ich glaube schon.»
    «Also- wenn man gut ist, kann man das beeinflussen. Es ist ein Indikator der Macht. Alphawölfe haben viel solche Ausstrahlung, sodass ein leises Knurren reichen kann, um Aufmüpfige auf ihren Platz zu verweisen.»
    «Und dieser Ilas…»
    Res’ Blick glitt in die Ferne. «Ich habe das noch nie erlebt. Es war… Es war… Als wir an diesem Treffpunkt eintrafen, einige Minuten zu früh, und er dann aus dem Wald trat, vermummt und ohne ein Wort zu sagen und… Er hat etwas ausgestrahlt, mächtiger, als ich es jemals wahrgenommen habe. Der Drang, mich niederzuwerfen, oder gar zu fliehen, war überragend. Es sagte nur eins aus: ‘Du befindest dich hier unter meiner Herrschaft, so lange ich das will. Versuch gar nicht, dich zu wehren.’ Ich glaube, es war eine Art Test- ob wir die Willenskraft aufbringen konnten, dieser Aura zu widerstehen. Was uns beiden auch gelang. Aber ich weiss, dass ihn das keine Anstrengung gekostet hat, ich weiss, dass er, wenn er es wollte, eine ganze Armee in die Schlacht führen könnte, einfach so. Ich weiss, dass wenn jemand Ilas ist, wenn er existiert, ist es dieser Mann. Und ich weiss, dass wir ihn brauchen. Wir haben ihm die Situation und unseren Plan dargelegt, und seine Rolle in alledem, und er ging einfach und wir wussten, dass wir zu warten hätten, was wir taten, und vier Stunden später stand er plötzlich wieder vor uns und gab uns zu verstehen, dass er dabei wäre, und dann verschwand er wieder. Und er hat dabei nie ein Wort geredet.» Res’ wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Moyra zu. «Ich glaube, dass er der ist, den wir gesucht haben. Der Mann ohne Vergangenheit.»
    «Du machst mich Neugierig auf die Legenden, die man sich von ihm erzählt.»
    «Oh, sie sind fantastisch. Aber ich bin eine schreckliche Erzählerin. Wenn du willst, kannst du dich gerne heute Abend dazusetzen, wenn meine Leute Lagergeschichten erzählen. Mak ist ganz wundervoll im Erzählen, und wir haben grossartige Sänger… ich glaube, das könnte dir gefallen.»
    «Wirklich?»
    «Ja. Mak hat ein paar Häuptlinge und Alphas verschiedener Ilitri-Clans zusammengerufen, deren Unterstützung wir brauchen. Da gibt es Feuer und Festessen und Lieder und Geschichten, und ich möchte dich hiermit einladen.»
    «Zu all den Kriegern und Soldaten? Ich glaube nicht, dass diese Leute mich bei sich haben wollen.»
    «Solltest du dich endgültig bereit erklären, dich mit uns zu verbünden, gehörst du voll und ganz dazu. Wer dann etwas dagegen hat, kann sich gerne an mich wenden.»
    Moyra konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Das Mädchen hatte Feuer, das musste man ihr lassen. Moyra mochte sie, auch wenn sie bezweifelte, dass Res die Zukunft, die sie sich gerade zusammenschusterte, richtig einschätzte. Ob sie dem gewachsen war?
    «Wie stellst du dir die Sache mit diesem Plan genau vor?»
    Res holte Luft.


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve