Eine mächtige Horde
Abends saß der Bauer am Tavernentisch,
trank stumm sein Bier und aß den Fisch,
glich fast schon dem Rehkitz bei der Hatz,
wie eine Maus, im Angesicht der Katz.
Verwundert kamen die Leut herbei,
zu fragen, was ihm wohl widerfahren sei,
doch schüttelts den Bauern nur im Graus,
"Nun komm schon! Rück endlich damit raus!"
Noch drei Schluck dann wars genug mit Flehn,
da begann der Bauer schließlich zu erzähln:
"Ich dachte erst, heut wird ein schöner Tag,
heut kann die Sonne schein so viel sie mag!
Gepflügt hab ich das Feld so wie immer,
doch kam es letztendlich doch noch schlimmer!"
Hörst du die Säcke pfeifen,
und dazu die Meute keifen,
siehst du schon die große Katze,
und dazu des Gremlins üble Fratze,
kommen sie rauben, plündern und zum Morden,
blutrünstig, im stinkenden Fell, nahen die Horden!
Da ertönt in der Ferne ein schrecklich Klang,
das allen Menschen wird Angst und bang,
da hören sie die Säcke pfeifen,
und bald darauf die Meute keifen,
es naht die Horde vom Walde her übers offene Feld,
es rufen die Wachen, es heult der Hund, wo ist ein Held?
Doch keine Antwort kommt, nur des Dudelsackes Ton,
er dröhnt durch die dunkle Nacht, erfüllt von Hohn,
"Ei ihr Leut! Greift zu den Waffen!
Feinde nahen, Zeit sich aufzuraffen!"
Da greift ein jeder was er vermag zu schwingen,
zu Knüppeln, Speeren, Bögen und sogar zu Klingen,
doch nicht zu des Königs Ehren kämpfen sie,
nein, für Hof und Heim und für ihr Vieh.
Nun gellen Schreie durch die Nacht,
wird das Dorf wohl niedergemacht?
Doch als der Morgen kommt und Finsternis vergeht,
das Dorf und seine Bauern immer noch steht.
Erschlagen haben wir die Krieger,
beim Kampf im Walde waren wir die Sieger,
doch unterschätze nicht die Bauern,
denn die brauchen weder Türme noch Mauern,
denn wenn der Pöbel kämpft um sein Leben,
wird er auch einer mächtigen Horde den Rest geben!