Etwas geschriebenes von Iridiosflames

Es gibt 37 Antworten in diesem Thema, welches 13.275 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. Mai 2019 um 22:15) ist von Iridiosflames.

  • Dämmerung über der Stadt

    Der Himmel dunkelblau am Horizont
    Langsam ziehen die Wolken dahin
    Es senkt sich die Nacht herein
    Hüllt alles in ihr Kleid

    Lichter huschen vorbei
    Jeder will schnell heim
    Kinder quengeln, die Eltern unachgiebig
    Kein Laut von draußen dringt herein

    Das Quitschen der Bremsen ertönt
    Lauter werden die Stimmen
    Hektik macht sich breit

    "Endstation" erklingt es aus einem Lautsprecher.

    3 Mal editiert, zuletzt von Iridiosflames (24. Mai 2017 um 22:45)

  • Der Himmel dunkelblau am Horizont
    Langsam ziehen die Wolken dahin
    Es senkt sich die Nacht herein
    Hüllt alles in ihr Kleid

    Mit "die Nacht senkt sich herein" verbinde ich einen Sonnenuntergang.
    Aber bei dem ist der Himmel eher rot oder violett :hmm:

    (Dunkelblau am Horizont bei Tag: Je weiter wir schauen, desto verblasster wirken die Farben, sprich der Horizont müsste wenn dann heller sein als der Rest des Himmels ... *kackt heute Korinthen*)

    Ansonsten komme ich mit deinem Reimschema nicht so gut zurecht, bzw es reimt sich ja gar nicht, außer an einer Stelle.
    Gedichte müssen sich nicht reimen, aber wenn dann solltest du dich entscheiden, welchem Stil du nun folgen willst :) <--- Kleinigkeit.


    Das Quitschen der Bremsen ertönt
    Lauter werden die Stimmen
    Hektik macht sich breit ...

    ... "Endstation" erklingt es aus dem Lautsprecher!

    Die Punkte würde ich einfügen als "Hinführung" auf die Pointe. Das ist aber Geschmackssache :)
    Dem würde ich durch einen ersetzen, weil dem einen bestimmten Lautsprecher meint, den du vorher aber nicht erwähnt hast.
    Das Ausrufezeichen würde ich durch einen Punkt ersetzen.
    Das Ausrufezeichen klingt (in meinen Ohren) ein bisschen zu sehr nach einem triumphalen "ich habs euch ja gesagt" XD

    So ^^ Das waren alles nur Kleinigkeiten und Geschmackssache :)
    Du kannst selbst entscheiden, was du umsetzen möchtest und was nicht ^^
    Den Inhalt deines Gedichtes finde ich super.
    Eine Kritik am heutigen Lebensstil. Immer Hektik, keiner achtet auf den anderen und am Ende ist das Drama wieder groß.
    Also ich mag die Botschaft ^^

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Danke @Miri,

    da ist es wieder, mein altes Problem seit Schulzeiten. Inhalt top, der Rest flop.

    Die Szene spielt sich nach dem Sonnenuntergang ab, wenn es noch nicht zu dunkel ist. Schließlich ist es dann ja nicht sofort stockfinser.

    Der Kontrast soll sein die von innen betrachtete Stille der Natur zum Lärm im Fahrzeug (Bus/Straßenbahn).

    Das mit dem Reimen stand nicht im Vordergrund, das eine Mal ist purer Zufall.

    Die Anmerkung zum Thema Satzzeichen werde ich umsetzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Iridiosflames (23. Mai 2017 um 10:48)

  • @Iridosflames Übung macht den Meister ^^
    Außerdem lieber Inhalt gut als die Form. Dann bleibt der Leser eher dran ^^

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Hey Iridiosflames

    Das Gedicht gefällt mir an sich gut. Es klingt stimmig und bringt die Atmosphäre gut rüber. In der zweiten Strophe und am Ende kann man sich leicht verhaspelt, da die Silbenzahl sich etwas abrupt ändert, aber das ist an sich nicht weiter schlimm, wenn man es ein zweites Mal liest.

    Also: Gute Arbeit und nur weiter so.

    LG TiKa444

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

  • @TiKa444

    Danke!

    Ich schreibe die Gedichte eher aus dem Bauch raus. Es ist wie eine Art Film der im Kopf abläuft und den ich beschreibe. Wenn ich mich mit Reimenschemen nun befassen würde, würde ich immer das Gefühl von Dosen-Gedichten haben. Nicht das Reimschema was schlechtes ist, aber bei mir würde es sicher diese Natürlichkeit töten.

    Vielleicht, irgendwann, wenn ich mal mehr Gedichte schreibe (zur Zeit eher phasenweise, mit großen Pausen), dann wird Reimschema sicherlich mal interessant.

  • Hallo,

    hier mal ein Gedicht auf Englisch. Es mag etwas komisch klingen, aber es ist eigentlich ein Lied.
    Mir fehlt nur die Musik und ein/e Sänger/in.

    Das (2x) kann ruhig überlesen werden, da es ja eigentlich gesungen wird......was meint ihr? Mit Wiederholung oder ohne?

    Am Ende steht im Spoiler die sinngemäße deutsche Übersetzung, da ich vielleicht falsche englische Wörter benutzt haben könnte, ohne es zu wissen.


    At the horizont, so far

    Long ago a fight was fought
    their son defend the honor
    he fought for us and himself
    to bring the prize of victory

    At the horizont, so far are you (2x)
    We waiting for your comeback


    The enemy a giant so powerfull
    the arch enemy from the childhood
    he could never except no
    would ever get his own will

    At the horizont, so far fought you (2x)
    When we could see you again


    Both with same strengh and same bitter
    Won't give up, fought so hard
    At the horizont, so far we saw
    a postman come to closer

    At the horizont, so far fought you (2x)
    When we could see you again


    The postman came in, give the message
    We crying for pain
    Our son has lost the battle
    Funeral in strange earth

    At the horizont, so far away (2x)
    somewhere he in grave
    ...eternally

    Spoiler anzeigen

    Am Horizont, so fern

    Schon lange her ein Kampf fand statt
    ihr Sohn verteigdigte die Ehre
    er kämpfte für uns und sich selbst
    um zu gewinnen den Preis des Sieges

    Am Horizont, so fern bist du (2x)
    Wir warten auf deine Rückkehr


    Der Feind, ein Gigant, so mächtig
    der Erzfeind aus der Kindheit
    er konnte niemals akzeptieren ein Nein
    wollte immer bekommen seinen Willen

    Am Horizont, so fern kämpfste du (2x)
    Wann werden wir uns wiedersehen


    Beide von gleicher Stärke, gleicher Harnäckigkeit
    Wollen nicht aufgeben, kämpften hart
    Am Horizont, so fern wir sahen
    einen Postboten näher kommen

    Am Horizont, so fern kämpfste du (2x)
    Wann werden wir uns wiedersehen

    Der Postbote kam herein, überbrachte die Nachricht
    Wir schrien vor Schmerz
    Unser Sohn verlor den Kampf
    Begraben in fremder Erde

    Am Horizont, so fern so fern (2x)
    irgendwo liegt er im Grab
    .....in Ewigkeit

    Einmal editiert, zuletzt von Iridiosflames (13. Juni 2017 um 04:40)

  • Hmmm also entweder ist mein Englisch grottig oder du solltest vielleicht nicht ohne Hilfe ein englisches Gedicht schreiben :rofl: Ersteres ist aber durchaus möglich :D

    Was ich denke, was falsch ist:

    Das englische Wort für Horizont ist "horizon" (gerade da das der Titel deines Liedes ist hätte hier eine kurze Googlesuche gut getan ^^)

    We waiting for your comeback

    das hieße "wir wartend auf deine Rückkehr" - da fehlt ein "are"

    When we could see you again

    das heißt "Wenn wir dich wieder sehen könnten". Du willst aber "When can we see you again?" ausdrücken.

    so far fought you

    "you fought so far" falsche Satzstellung (im Deutschen kann man eher die einzelnen Satzglieder einfach mal umstellen als im englischen) und ich würde behaupten, da kommt noch ein "away" mit rein, weil es sonst eher Richtung "so weit kommen" geht.

    Both with same strengh and same bitter

    "strength" und ich kenne das Wort "bitter" nur als Adjektiv, auch das Wörterbuch schlägt mir kein Substantiv vor..

    We crying for pain

    hier fehlt wieder das "are"

    somewhere he in grave

    das heißt "irgendwo er im Grab", fehlt da nicht ein Verb?

    Sometimes, you read a book and it fills you with this weird evangelical zeal, and you become convinced that the shattered world will never be put back together unless and until all living humans read the book.

  • Danke, ja Englisch ist nicht meine Stärke. Werd überlegen ob ichs nicht Deutsch lasse.

  • Heute überkam mich die Muse!

    Die Nacht

    Blutrot des Tages Ende
    Der Mond geht auf
    Es ruhen die Hände
    Der Mond steigt auf

    Einsam weht der Wind
    Dunkel ist die Nacht
    Satelliten funkeln entlang geschwind
    Kühle gebracht die Nacht

    Nebel mit dem Morgenrot
    Sonnenaufgang kündigt sich an
    Der Bäckerofen glüht Morgenrot
    Der neue Tag began

    Einmal editiert, zuletzt von Iridiosflames (7. September 2017 um 18:24)

  • Hi Iridos ^^

    Das Gedicht finde ich schön.
    Mal was Leichtes für zwischendurch.
    Etwas, das keine Kritik üben will, sondern einfach schöne Bilder zeichnet.
    Was für die Seele :thumbsup:

    Spoiler anzeigen


    Einziger Kritikpunkt

    In der ersten Strophe sind der zweite und vierte Vers fast gleich.
    Erst dachte ich "cooles Stilmittel", aber dadurch, dass sich das in den anderen beiden Strophen nicht wiederholt, sieht es eher so aus, wäre dir einfach kein passender Reim eingefallen :hmm:
    Ich würde vorschlagen die beiden anderen Strophen anzupassen. Das wäre am einfachsten ^^
    Aber das ist Geschmackssache ^^

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • @Miri , erwischt. Ja, es ist wirklich schwer den Reim zu finden, da alle Strophen aus 4 Wörtern bestehen was die Reimmöglichkeiten weiter einschränkt. Werd schauen ob ich dafür die anderen anpassen kann.

    Edit: Hoffentlich gehts jetzt?

  • Dämmerung - puh, da hast du mir einen Schrecken eingejagt! Ich dachte, gleich krachts und die Familie ist tot, aber alles bestens... :D Gut gelungen.
    Nacht

    Der neue Tag began

    Ist das ein Trick, den unreinen Reim mit an zu einem reinen zu machen? Poesie darf alles... :D
    Das Morgenrot im Bäckerofen finde ich irgendwie genial - immerhin stehen Bäcker vor den allermeisten anderen auf, eigentlich immer vor der Sonne (außer im Polarkreis im Sommer vielleicht). Da beginnt der Tag früh.

  • @Windweber

    "began", ja erwischt. Hatte keinen Reim auf "an" der Sinnvoll wäre. Doch dachte ich mir da es sprachlich eh geht mit began ..... warum nicht.
    Das mit dem Bäckerofen war genauso beabsichtigt, gut gefunden.


    Hier noch ein Erguß (gebt der Muse die Schuld.... :rolleyes: )


    Silberstreif

    Action am Hafen der Flugzeuge
    Instrumente leuchten
    Stewardessen rennen umher
    Drinks und Snacks gereicht

    Motoren heulen auf
    Tonnen in die Luft gehoben
    Endlich abschnallen
    Mal die Beine vertreten

    Kerosin schwabt hin und her
    Mächtig angesaugt durch Pumpen
    Rinnt durch Leitungen
    Endet im Inferno

    Leise das Ende
    Schweigend kalt
    Weiß die Farbe
    Ein Silberstreif

    4 Mal editiert, zuletzt von Iridiosflames (19. Mai 2018 um 01:52)

  • Gefällt mir! Beginnt so unvergänglich und endet so ... tragisch. Du erwischst deinen Leser kalt und lässt ihn sprachlos zurück.
    Definitiv gelungen aus meiner Sicht, gerne mehr davon! :thumbup:

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • @Tariq Danke für die schönen Worte.


    Hallo,

    hier mal glatt 2 Gedichte, damit der Thread etwas kürzer bleibt als weiter so. ;)

    1. Gedicht


    Putzfimmel

    Flaschen weg
    Wischmop her
    Flusen fort

    Staub ade
    Staubsauger an
    Papiermüll bye

    Besucher hin
    Besucher her
    Geretteter Abend

    Entspannungsbad


    2. Gedicht


    Dach meiner Welt

    Kuschlig warm das Bett
    Bettdecke bis zur Nase
    Decke meiner Welt

    Ich schaue hinauf
    Licht scheint von oben
    Decke meiner Welt

    Ich denke nach, gehe raus
    Klettere auf den Giebel
    Dach meines Hauses

    Mein Blick wandert hoch
    Mond und Sterne über mir
    Dach meiner Welt

  • 1. Gedicht

    Weisst du warum

    Weisst du warum, rote Rosen rot sind
    Weisst du warum, manche Ameisen rote Rosen blau werden lassen
    Weisst du warum, der Himmel tags blau ist
    Weisst du warum, manche Schmetterlinge keine Flügelfarben haben

    Weisst du warum, nachts alle Katzen schwarz nicht grau sind
    Weisst du warum, die Dosis das Gift macht
    Weisst du warum, Sauerstoff auf Griechisch Oxygenium heisst
    Weisst du warum, Diffusion lebenswichtig ist

    ..............., ich weiss es, doch Freunde hab ich nicht


    2. Gedicht

    Jedermann

    Sinnvolle Tätigkeiten das Ziel
    Zielgerichtete Tätigkeiten der Sinn
    Urlaubsreif
    Jedermann

    Partyalarm in der Disco
    Reihenhaus in der Stadt
    Auswahlfreiheit
    Jedermann

    Fest der Geburt
    Trauer um den Verblichenen
    Standartverhalten
    Jedermann

    Ende vom Lied
    Beginn des Neuen
    Prozesswiederholung
    Jedermann

    3 Mal editiert, zuletzt von Iridiosflames (7. Januar 2019 um 14:21)

  • 1. Gedicht

    Silberreif

    Herzlichst an dich gedacht
    drehe ihn zwischen den Fingern
    schiebe ihn hin und her

    Keine Diamanten, keine Saphire,
    keine Rubine, keine Smaragde
    nur reines Silber

    Keine blendende Schöhnheit
    nur mein verzerrtes Spiegelbild
    Ein Geschenk von dir


    2. Gedicht

    Quecksilber

    Flüssig eins von Zwei
    Perlen voll Hg
    Stromleitend sehr gern

    Die Temperatur du zeigst
    In Schaltern tust deinen Dienst
    Den Zahn du verstopfst

    Nicht zu spaßen mit dir
    Rein Tödlich
    Verschmutzt benutzt oft

    3 Mal editiert, zuletzt von Iridiosflames (27. Mai 2018 um 05:29)

  • Hallo @Iridiosflames

    Ich mag deine Gedichte mit den kurzen Versen sehr. Sie enthalten viel Emotionen und, dadurch man sich nicht auf Reime und Versmaß konzentrieren muss, kann man die darin enthaltene Aussage auch uneingeschränkt auf sich wirken lassen.

    Spoiler anzeigen

    Hier würde ich das Komma vor dem "warum" setzen. Irgendwie finde ich, dass deine Version ungewöhnlich ist.
    Und das letzte "weis" würde ich - wenn schon nicht mit "ß" - wenigstens mit dem zweiten "s" schreiben.

    Und das vom Silberreif, das ist mein Favorit bis jetzt! ^^

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • Hallo @Tariq

    schön das dir meine Gedichte gefallen.

    Zu dem Gedicht "Weisst du warum", es geht mir um das monotone wiederholen, wiederholen der selben Frage. Ich hatte es erst gekommat, doch da fand ich das warum wäre immer wieder neu. Doch ich möchte ausdrücken das dieses "Weisst du warum" das entscheidene ist, nicht was dahinter steht. Am Ende gebe ich meine Antwort auf die "Weisst du warum" Frage, da passt es dann ganz gut.

    Den Schnitzer mit dem einem s bessere ich gleich aus.

    Schön das du was gefunden hast!