Wortgefechte - Ein Schwert und sein Held

Es gibt 426 Antworten in diesem Thema, welches 110.241 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. August 2023 um 00:03) ist von bigbadwolf.

  • 42

    Erschöpft schnaufend blickte der Held über die Schulter. Ein Stück den Hang hinunter polterten die Bergriesen heran. Ihr euphorisches Brüllen bestätigte seine Befürchtung: In ihrem zerklüfteten, offenen Jagdrevier waren sie ihm in puncto Geschwindigkeit überlegen. Besorgt sah er sich nach einer rettenden Alternative um.
    Das Loch! Da rein, schnell!, rief die Stimme.
    In Ermangelung besserer Optionen sprang der Held regelrecht in das schmale, schräg in den Berg führende Loch hinein. Hinter der schmalen Öffnung begrüßten ihn eine angemessen dunkle Tiefe und der Geruch eines verendeten Tieres. Nicht zuletzt, weil er schlitternd auf den Überresten ausglitt, war nicht mehr zu erkennen, wessen ewige Ruhe er hier störte.
    Binnen Sekunden wurden die Erschütterungen stärker, die wütenden Bergriesen versammelten sich um das Loch. Dass nun Intelligenz gefragt war, schürte ihren Zorn zusätzlich.
    Was meinst du, was sie machen?, fragte das Schwert ehrlich interessiert.
    „Ich wette, sie greifen nach mir“, meinte der Held und versuchte in der rutschigen, steilen Höhle einen sicheren Stand zu erreichen.
    Ein paar Augenblicke später hielt sich einer der Bergriesen fluchend seinen zerschnittenen Handrücken.
    Sehr gut, gratulierte die Stimme fröhlich. Ich glaube, ich habe ein paar Sehnen erwischt… was meinst du, kommt als Nächstes?
    „Mir wäre es am liebsten, wenn sie sich wieder verziehen.“

    Ich hätte lieber noch eine Hand.
    „So dumm sind sie auch wieder nicht“, vermutete der Held vorsichtig.
    Vielleicht erkennen sie ja im Zuge einer kollektiven Erkenntnissummierung, dass ihnen ihre Beute entwischt ist, schlug das Schwert mit hörbarem Grinsen vor.
    „So schlau sind sie –“
    Plötzlich verdunkelte sich der Höhleneingang erneut. Mit viel Glück schaffte er es, einer Riesenhandvoll
    kinderkopfgroßer Steine auszuweichen. Gleich darauf folgte ein weiterer Steinschlag.
    Bestimmt gehen ihnen bald die Steine aus, hoffte die Stimme unsicher.
    „Im Gebirge?!“
    Von irgendwo außerhalb des Loches ertönte unvermittelt ein ohrenbetäubendes Brüllen, als wäre einem großen Roten ein Findling auf den schuppigen Schwanz gefallen. Der hektischen Flucht der Bergriesen zufolge schien der Ursprung des Getöses tatsächlich vergleichbar verheerende Fähigkeiten zu haben. Leider bewies einer der Riesen unerwartete Geistesgegenwart, indem er zur Sicherung der Beute zuletzt noch einen enormen Brocken in das Loch warf, ehe er davonstampfte. Zuvorkommender Weise flog der Felsbrocken dem Helden nicht entgegen, sondern blieb im Eingangsbereich stecken. Irgendwo über ihnen verklangen die eiligen Schritte der Bergriesen. Was auch immer sie vertrieben hatte: Entweder folgte es ihnen nicht oder es folgte ihnen nicht zu Fuß.
    Immerhin ist er in einem Stück geblieben und gönnt dem Licht ein paar Spalten, hob das Schwert hervor.
    „Und das sind so ziemlich alle Vorteile. Falls es dir nicht aufgefallen ist: Wir sind eingeschlossen.“
    Stimmt, ein Geröllhaufen wäre in puncto Beweglichkeit kooperativer gewesen, stellte die Stimme nachdenklich fest.
    „Ist mir bewusst… sag mal, du kannst dich nicht zufällig in einen Hammer verwandeln, oder?“

    Du kannst nicht zufällig spontan anderthalb Zentner abnehmen?
    „Du bist NICHT hilfreich“, entgegnete der Held bissig.
    Pah, ich bin IMMER hilfreich! Ts, in einen Hammer verwandeln! Als ob das nötig wäre…
    Normalerweise hätte er sich nicht dazu hinreißen lassen, aber die Umstände waren zwingend.
    „Schön. Warum ist das nicht nötig?“, fragte der Held zähneknirschend nach, während er über einen Ausweg nachdachte.

    Kannst du hier ordentlich ausholen?
    „Ähm.“ Der Held sah sich unschlüssig um und versuchte den Platz abzuschätzen. „Denke schon, wieso?“, fragte er vorsichtig.
    Habe ich dir schon mal von Erdgar Krugbrecher erzählt?
    „Ja. Aber ich dachte der Zwerg ist bereits tot?“
    Er war… oh, hab ich wirklich?, wunderte sich das Schwert. Naja, egal. Jedenfalls, wie du sicher noch weißt, war er vor seinem Abenteurerdasein ein verdammt guter Hauer, ein Bergarbeiter mit Köpfchen. Hat mir so einiges aus dieser Zeit erzählt, natürlich vor allem über Steine…
    „Uuuund?“, fragte der Held mit aufkeimender Ungeduld.
    Ist ja gut. Betaste mal den Stein!, forderte das Schwert.
    Da die magische Waffe schon ungefähr ein Dutzend seltsamere Dinge von ihm verlangt hatte, zögerte er keine Sekunde. Die kalte raue Oberfläche kündete von der Härte und Unnachgiebigkeit des Felsbrockens.
    Stopp!, rief die Stimme und die Finger des Helden verharrten auf der Stelle. Merk dir die Stelle!
    „Äh… ja. Und jetzt?“

    Jetzt hast du zwei wichtige Dinge zu tun. Erstens: Du schlägst mich jetzt mit aller Kraft auf genau diese Stelle und –
    „Sicher, dass du das willst?“, warf der Held skeptisch ein.
    Ich will vor allem nicht für ein Jahrhundert hier drin festsitzen, sonst würde ich »Erstens« nämlich nicht vorschlagen… und das führt mich zu Zweitens: Ertrage meinen Schmerzensschrei.
    Er schluckte.
    Ach ja und Drittens wäre dann, dass du mich schnellstmöglich zu einer Schmiede bringst, fügte das Schwert noch angespannt hinzu.
    Der Held nickte knapp. „Die Stelle war es, ja?“ fragte er sicherheitshalber nach.

    Jep.
    Wenn er beim ersten Mal nicht traf… –
    … und denk bitte gar nicht erst an sowas…
    „Entschuldige“, sagte der Held und holte aus. Er konnte regelrecht spüren, wie das Schwert die mentalen Augen zukniff. Mit aller Kraft schlug er zu. Das Bersten des Steins konkurrierte im Kopf des Helden mit dem gellenden Schrei seiner magischen Waffe. Sichtlich erleichtert, dass er nicht noch einen derartigen Hieb ausführen musste, ließ er die vom Schlag immer noch vibrierende Klinge sinken. Währenddessen rutschten und rollten ihm die Bruchstücke entgegen und er begann eifrig, über sie hinweg ins Freie zu klettern. Glücklicherweise war der Ausgang verwaist, sodass er sich erst einmal an den Rand des Loches setzen und verschnaufen konnte.
    Au!, kommentierte das Schwert schließlich keuchend.
    „War eine gute Idee“, gestand der Held ein. „Danke!“
    Sag es!, presste die Stimme durch die Schmerzen heraus.
    „Was denn?“ fragte er.
    Sag es!, beharrte das Schwert und der Held wusste, dass seine gespielte Ahnungslosigkeit zwecklos war.
    „Na schön, du bist IMMER hilfreich.“

  • Ich hab jetzt hier auch mal angefangen, komme aber nicht so viel zum Lesen, daher Stück für Stück (hab jetzt erst mal 1-10). Ich kann meine Eindrücke nur so zusammenfassen: GENIAL! :D

    Ich mag es besonders, wenn du den Witz der Situation auch in den Beschreibungen am Rande mit einbaust, eines der genialsten Beispiele bisher mE das hier:

    Es mochte am Sonnenuntergang liegen, aber die Rotbuche wurde noch etwas röter.

    :rofl:

    Auch Helene fand ich zum Brüllen!

    meide Steine mit Bewusstsein

    Eingängige Lebensweisheit, werd's mir merken.

    Oh klasse!, jubelte das magische Schwert. Die können bestimmt gut kämpfen! Los, los, los!

    Total klasse aus Sicht des Schwertes! Mir gefällt generell auch, dass das Schwert so ein loses Mundwerk hat, das macht das Pärchen perfekt - so 'ne Hassliebe, wie ein altes Ehepaar :D

    Ich les später weiter.

  • Ich hab jetzt hier auch mal angefangen, komme aber nicht so viel zum Lesen, daher Stück für Stück (hab jetzt erst mal 1-10).

    Freut mich, dass du hierher gefunden hast! Ich hoffe, die Geschichten sprechen dich auch weiterhin an. Für Kritik und Anregungen bin ich immer dankbar, auch bei älteren Teilen.

    Total klasse aus Sicht des Schwertes! Mir gefällt generell auch, dass das Schwert so ein loses Mundwerk hat, das macht das Pärchen perfekt - so 'ne Hassliebe, wie ein altes Ehepaar

    Der Vergleich mit dem alten Ehepaar wurde schon öfter gezogen. Trifft auch aus meiner Sicht recht gut zu. Das Schwert hat eben teilweise eine völlig andere Sichtweise, woraus dann die kruden Szenen entstehen.

    Viel Spaß noch!

  • Hallöchen @bigbadwolf, bin grade dabei mich in einige länger existierende Geschichten rein zu lesen.
    Ich gebe dir auch mal Feedback für die älteren Teile :)
    Anschließen tu ich mich den Leuten hier, die es wie eine Art Unterhaltung von einem Paar betrachten.
    Teil 1-4 gefällt mir schonmal richtig gut :thumbup: Ist humorvoll gestaltet und lässt sich gut lesen.


    Wach auf!, flüsterte das Schwert. Er reagierte nicht. Nur die Zimmertür schwang heimlich noch etwas weiter auf. Dann fiel dem Schwert ein, dass nur der Held es hören konnte.
    AUFWACHEN!, brüllte es und mit einem Aufschrei fuhr der Held von seiner unbequemen Liegestätte hoch und blinzelte alarmiert in die Dunkelheit. Tür, bemerkte die Stimme trocken.


    Sehr spannend ist natürlich die Beziehung der beiden, also wenn ich es richtig verstanden habe, kann das Schwert nur mit ihm reden, wenn er es berührt :?: Starker Anfang auf jeden Fall! Ab Teil vier wird's ja richtig spannend :)


    Weiteres Feedback im Spoiler

    Spoiler anzeigen


    Der Held spürte nun, wie das Schwert seine Bewegungen unterstützte.

    Wow, magic!

    ich schließ mich @Cory Thain an - bitte mehr!!
    Ich liebe dieses Schwert...


    Geht mir auch so, der Humor des Schwertes ist echt toll.

    Finde es bis hierhin sehr interessant und bin immer gespannt, was im nächsten Abschnitt passiert... Da hat es ja doch was gutes, dass ich so spät als Leser hinzukomme, denn nun kann ich immer direkt den nächsten Teil lesen.


    Als er den letzten und größten der Grotraks, vermutlich den Häuptling der kleinen Höhlensippe, mit einem geradezu eleganten Rückhandschlag geköpft hatte, sah sich der Held interessiert im flackernden Fackelschein um.
    So viel Blut und doch kein Spaß!, ärgerte sich das Schwert.

    Diese Sprüche vom Schwert, machen es meiner Meinung nach, wirklich sympathisch...

    noch für ‘ne unheimlich tolle Sängerin… so von wegen singender Bogen und so…, seufzte die Stimme.

    Wäre bestimmt auch spannend gewesen, hätte er den Bogen trotzdem mitgenommen, aber auch dieser kurze Dialog der drei war schon recht witzig. :thumbsup:

    „Zeit genug für eine schöne, lange Geschichte…, Schnittchen.“

    Ich fühle mit dem Schwert xd


    … und der wilde Eber setzte ihm erneut nach, doch Horban wandte sich im Spurt um und trieb dem heranstürmenden Tier die gekerbte Axt genau zwischen die Augen.“

    Ich dachte erst das würde dem Helden grade passieren haha.

    Pickelgesicht.
    „Was?“, fragte der Held überrascht und mühte sich, die fragenden Blicke der anderen Zuhörer zu ignorieren.
    Der erzählt totalen Müll! Der Kerl hatte mehr Pickel als Läuse im Haar. Und auch davon hatte er reichlich!, regte sich die magische Waffe auf.

    Endlich mal eine Geschichte, die wirklich viele wichtige Aspekte reinbringt. Man kann immer wieder lachen und es ist auch noch spannend geschrieben, richtig stark gemacht ;)


    "Warte mal. Ihr habt doch mit den Klingen im Stein gesteckt", fiel ihm nun auf, "also hat der Magier sich selb -"
    Sag mal, du hältst mich doch gelegentlich für überaus nervig, nicht wahr?, unterbrach ihn die Waffe.
    „Ähm… ja?“, entgegnete der Held unsicher.
    Dann meide Steine mit Bewusstsein, empfahl das Schwert säuerlich.

    Bestimmt war es so, haha, die Theorie ist ja mal legendär.

    „Der Knochen lag fast noch besser in der Hand als du…“, setzte der Held grinsend nach.
    Hey, ich hab dir gewissermaßen den Arsch gerettet! Etwas mehr Dankbarkeit stünde dir gut zu Gesicht!
    „Jaja“, antwortete er gleichmütig, während er bereits die Taschen des erschlagenen Nekromanten durchstöberte. Eine kleine, in blauen Samt gehüllte Schatulle weckte sein Interesse und er öffnete sie. Magische Müdigkeit übermannte ihn und ihm blieb gerade noch genug Zeit, um in die Knie zu gehen, ehe er vornüber in den Schoß des toten Magiers fiel.
    Ähm… Vorsicht?, feixte das Schwert.

    Die Enden der einzelnen Abschnitte empfinde ich als hervorragend gelungen.


    Bin jetzt bis Abschnitt acht gekommen, ich werde auf jeden Fall weiter dran bleiben und bin gespannt was die Beiden noch so alles erleben werden.

    Gesamteindruck: Sehr humorvoll :thumbup: Ich mag diesen kurzen Schreibstil, also kurze Parte... Kann nur sagen, du hast da ganze Arbeit geleistet.


    Frage: Wie lange arbeitest du schon daran?


    :chaos::smoker:

  • Frage: Wie lange arbeitest du schon daran?

    Naja, der erste Post ist vom 3. Februar 2018..., also... :D

    An den einzelnen Teilen arbeite ich meistens zwischen 2 und 3 Stunden. Dafür mache ich mir erstmal ein paar Stichpunkte zum Oberthema und kleinen Einfällen. Und das wird dann ausgearbeitet.

  • Bestimmt gehen ihnen bald die Steine aus, hoffte die Stimme.
    „Im Gebirge?!“

    :rofl:
    Der Teil hier hat wieder richtig Humor. Der ist genial. :D
    Bestimmt nur, weil es Teil 42 ist und du der legendären Zahl angemessen schreiben wolltest. xD


    Also Scherz beiseite. Der Teil ist wirklich gut. Zahlreiche wirklich witzige Stellen, extrem lebendige Dialoge und zudem sind die Beschreibungen angemessen. Vielleicht nur dezent Verbesserungsbedarf bei den Beschreibungen.

    Ich will auch echt nichts sagen, aber mit Helene hätte der arme Held sich besser gegen die Riesen wehren können. :evilgrin:

    Von irgendwo außerhalb des Loches ertönte unvermittelt ein ohrenbetäubendes Brüllen als wäre einem Großen Roten ein Findling auf den Schwanz gefallen.

    Ähm, was meinst du denn hier? Ist die Groß/Kleinschreibung nicht korrekt, fehlen Füllwörter? Irgendwas ist hier aber nicht richtig, oder?

  • Bestimmt nur, weil es Teil 42 ist und du der legendären Zahl angemessen schreiben wolltest. xD

    Das hab ich komplett NICHT mitbekommen. :rofl: Ich finde den Teil aber jetzt auch nicht megaherausragend. Eben wieder ne fluffige Szene mit ein wenig zusätzlichem Hintergrund.

    Ich will auch echt nichts sagen, aber mit Helene hätte der arme Held sich besser gegen die Riesen wehren können.

    :thumbsup:

    Ähm, was meinst du denn hier? Ist die Groß/Kleinschreibung nicht korrekt, fehlen Füllwörter? Irgendwas ist hier aber nicht richtig, oder?

    Ich hab es noch ein bisschen angepasst. Aber normalerweise beziehe ich mich hier auf einen roten Drachen. In einem früheren Teil hab ich auch schon mal von nem "Roten" oder so geschrieben.

  • 11-16:

    Ich muss sagen, ich liebe derartige Beschreibungen:

    Das Schwert machte ein zerknirschtes Geräusch.

    :rofl: Das ist sogar noch lautmalerisch - genial.

    Nachdenkliches Schweigen entfuhr der magischen Waffe.

    kurzweiliges Gefecht mit seinem gnadenlos unbegabten Assistenten

    Ohne den fachmännisch zerschlitzten Kadaver zu seinen Füßen hätte der stille Fichtenwald wohl ein gewisses Maß an Idylle und Frieden ausgestrahlt.

    SInd alle klasse :)

    Nr. 12 mit der Infravision fand ich dann doch etwas dick aufgetragen (das hätt’s mE nicht gebraucht), aber der Witz ist trotzdem gut gelungen.

    Nr. 13 ist so wunderbar unheldenhaft! :D

  • Hey @bigbadwolf,

    ich habe mal ein paar weitere Teile gelesen, richtig gute :thumbup: bei.


    Zu Teil 9:

    Mindestens fünfhundert Kerzen, so schätzte er, erhellten die städtische Bibliothek, in welcher sich die bis zur Decke reichenden Bücherregale erschöpft an die hölzerne Wandvertäfelung lehnten.

    Solche Beschreibungen gefallen mir sehr, das ist sehr wortgewandt "Bücherregale erschöpft" "Wandvertäfelung lehnten"
    Kommen dir solche Sätze eigentlich leicht aus den Fingern ? @Katharina hat ja auch schon einige richtig gute zitiert.

    Weiteres Feedback im Spoiler :)

    Spoiler anzeigen
    Spoiler anzeigen


    Hey, ich weiß wirklich vieles!, entrüstete sich das Schwert. Wusstest du zum Beispiel, dass orkische Eingeweide von allen am wärmsten sind?
    „Ähm…“, unterdrückte der Held ein Würgen.

    Sowas sollte natürlich aufgeschrieben, ist sehr wichtig für die kommenden Generationen xd

    Der neunte Part hat meinen Humor wieder getroffen. Die Handlung ist in diesem Teil zwar nicht so prickelnd, aber das Gespräch umso mehr :rofl:

    Ich hab dir doch gesagt, dass der Bogenmacher heute nicht da ist, sagte die Stimme schnippisch.
    „Ja“, erwiderte der Held gereizt und wandte sich zum nahen Stadttor um. Die zwei gerüsteten Wachen, welche mit ihren übermannshohen Hellebarden den Durchgang flankierten, führten ein lautstarkes Gespräch. Dabei achteten sie darauf, unablässig geradeaus zu starren.
    Und ich betone nochmals, dass du sowieso keinen Bogen brauchst, ergänzte sie.
    „Ja!“, zischte der Held genervt.
    Außerdem wärest du sowieso viel zu ungeschickt für –
    „Schnauze, verdammt!“

    Also ich finde ein Gespräch zwischen Brüdern könnte genauso aussehen xd richtig schnippisch, man kennt es xd


    Gefällt mir gut der Anfang des 10 Teils

    Oh klasse!, jubelte das magische Schwert. Die können bestimmt gut kämpfen! Los, los, los!



    Normale Gedanken eines Schwertes... Nice

    „Schon gut, schon gut…“, kam der Held einer erneuten Aufforderung zuvor und löste langsam seinen Waffengurt.


    Hier wundert es mich, wieso das Schwert keinen Widerspruch einlegt, sonst ist es doch meist recht vorlaut !? Oder ist es so schlau, dass es ihn nicht stört? Das verwirrt mich...


    Der zehnte Teil ist gut geschrieben. Du schreibst recht wortgewandt jeden deiner Sätze. Aus der Sicht der Wachen... Unbezahlbar :)

    Die zweite Salve war bereits wesentlich zielsicherer, sodass bis auf die beiden Elfen alle Teilnehmer trafen.

    Das verstehe ich nicht !? Elfen sind doch sonst die Meisterbogenschützen :?:

    Ich weiß es nicht, er hat mich nie benutzt, erklärte das Schwert bitter. Dabei hab ich es ihm so oft gesagt! Aber nein: Helene dies, Helene das!
    „Ich verstehe.“
    Meinst du? Ich denke nicht!, regte sich die Waffe auf. Ignoriert hat er mich! Die ganze Zeit! Kannst du dir das vorstellen?
    „Also ehrlich ges –“

    Echt schlimm sowas, ich fühle mit dem Schwert :paladin:


    Helene kommt mir aber sympathisch rüber xd Ich wäre gespannt, wenn die beiden (Schwert und Bogen) mal wieder aufeinander treffen würden. Denn das Schwert ist ja auch sehr redegewandt :)


    Also Teil 9-11 haben mir sogar besser als die vorigen gefallen :thumbup: Ich kann nur sagen gute Arbeit hast du da geleistet.


    PS: Ich hole auf xd Nur noch über 30 Parts, dann bin ich auf dem aktuellen Stand, aber deine Teile sind ja "kurz und knackig"

    Mal wieder eine Frage: Aber ein Buch wird das nicht, oder?

    :chaos::smoker:

  • @Kleiner Liki
    Diese Art von Beschreibungen sind teils durch T. Pratchett inspiriert, teils durch langes Herumprobieren entstanden und oft sind sie auch einfach da. Keine Ahnung, was ich da jetzt sonst antworten soll.
    Part 9 ist halt ein Verarsche der Nebenquest-Kultur vieler Computerspiele, Teil 10 unterstreicht das Verhältnis von Schwert und Held und Teil 11 hat neben der Hintergrundgeschichte zu Helene einfach nur Spaß gemacht. Die Idee mit dem Wettbewerb war einfach da und dann habe ich beides zusammengebastelt. Dass ausgerechnet die Elfen verkacken ist natürlich auch Absicht. Grundsätzlich ist bei mir jeder Satz wichtig und verfolgt eine bestimmtes Ziel. Was nichts zur Handlung, zum Witz, zur Atmosphäre oder zur Verständlichkeit beiträgt, lasse ich in der Regel weg.
    Ich habe schon darüber nachgedacht, ob man die Szenen in einem Buch zusammenpacken kann, aber es eignet sich nicht besonders, da eben keine zusammenhängende Handlung entsteht. Wäre also eher eine Fantasy-Kurzgeschichtensammlung. Geplant ist sowas aber nicht wirklich.
    Alle Fragen beantwortet? ;)

  • @Schreibfeder :D

    43

    Ich frage mich ja ehrlich, warum die Ausstellung diesmal im Freien stattfindet, grübelte die Stimme.
    Obwohl es von vornherein ein hoffnungsloses Unterfangen war, stellte sich der Held auf die Zehenspitzen. Durch die Holzaufsteller wurden die Blicke der Zahlungsunwilligen weitgehend abgewiesen und die einzige neue Erkenntnis war, dass die Warteschlange inzwischen auf ein akzeptables Maß geschrumpft war.
    „Wer weiß… vielleicht zu viele Aussteller?“, überlegte er.

    Wahrscheinlich ist die Hälfte wieder purer Unfug.
    „Mag sein. Mich interessieren zwar hauptsächlich die lebenspraktischen Erfindungen, aber das letzte Mal war ja auch ziemlich viel Interessantes dabei… vielleicht ist der Elf ja wieder da…“
    Hey, halt dich bloß fern von dem!, warnte das magische Schwert. Das war nicht lustig.
    „Hat sich aber so angehört“, grinste der Held.

    Du hast bloß keine Ahnung, das ist alles… außerdem werden die sicher nicht zweimal nacheinander dieselben Ausstellungsstücke -
    Plötzlich schoss eine enorme Stichflamme über den hölzernen Sichtblockaden empor und die allgemeine Aufregung der wartenden Menge wich spontan ängstlicher Faszination. Erst als vom Ausstellungsgelände zögerlicher Applaus zu hören und die rußige Rauchwolke verweht war, ebbten die Fluchtbestrebungen der Warteschlange ab. Schwert und Held kamen stillschweigend überein, dass somit ihr erstes Ziel feststand.
    Tatsächlich eilte der größere Teil der eintretenden Menge gezielt in die entgegengesetzte Richtung und infolgedessen waren die gusseisernen Podestelemente schnell auszumachen. Während er sich umsah, musste sich der Held eingestehen, dass er den Vorplatz der Bibliothek wesentlich kleiner in Erinnerung hatte. Um die zwei Dutzend Exponate zählte die heutige Ausstellung und für jeden Aussteller schien ein Gros Besucher hereinzuströmen, vermutlich gut die Hälfte der Einwohner. Mit angemessener Wachsamkeit kämpfte der Held seinen Selbsterhaltungstrieb nieder und näherte sich dem vermeintlichen Ursprung der Stichflamme. Der untersetzte Gnom wäre vermutlich von recht nobler Erscheinung gewesen, hätte seine Tunika nicht ein enormes Brandloch am Bauch geziert. Die verhaltene Euphorie zeigte sich nicht nur in seinem angekohlten Gesicht, sondern wurde auch von der Tatsache widergespiegelt, dass er seine Erfindung mit zusammengekniffenen Augen und weit ausgestreckten Armen demonstrierte.
    Er hätte lieber erstmal eine Armverlängerung erfinden sollen, merkte das Schwert belustigt an.
    Mit schweißfeuchtem Lächeln zog der Gnom an einer Art Hebel, welcher seitlich aus dem etwa fassgroßen Metallkasten herausragte. Infolgedessen ertönte ein Knirschen und über dem Objekt loderte plötzlich eine unruhige Flamme. Die Angst verließ die Körperhaltung des Erfinders und mit vor Stolz geschwelltem, aus dem Loch in seiner Tunika herausstehendem Bauch stellte er sich triumphierend neben sein Feuergerät.
    „Ich verstehe leider nicht, was daran nützlich sein soll“, äußerte der Held halblaut. Leider schien der kleine Kerl ein furchtbar gutes Gehör zu haben.
    „Ähm, nun“, setzte der Gnom an, während sein Lächeln sichtbar abkühlte, „dies ist natürlich ein Feuerkasten, einzigartig in seiner Ausführung, immer einsatzbereit und absolut zuverlässig.“
    Ein Raunen ging durch die wenigen Zuschauer und auch der Held verzog skeptisch das Gesicht. Der Gnom räusperte sich und verschränkte die Hände vor seinem nackten Bauch.
    „Jedenfalls ist es ein hervorragender Apparat. Er mag Ihnen vielleicht noch etwas groß und unhandlich erscheinen, doch bald wird meine Forschung weit genug sein, dass Sie meinen Feuerkasten in Ihrer Manteltasche mit sich führen können. Natürlich wird sich der Preis bis zu besagtem Zeitp –“
    Der Held zog ungerührt zwei Feuersteine aus seiner Manteltasche.
    Sichtlich um seine Contenance bemüht, schloss der Gnom kurz die Augen.
    Ich glaube nicht, dass ihr Freunde werdet, mutmaßte die Stimme.
    Jetzt tat ihm der kleine Kerl doch ein wenig leid. „Verzeiht, ich wollte eure Darbietung nicht stören. Ich… ähm, ich werde… also…“
    Los, schenk ihm einen Stein!, kicherte das Schwert in seinem Kopf.
    Mit einem knappen Nicken ließ er seine Feuersteine wieder in die Tasche gleiten und wandte sich ab.
    Ich sollte umsichtiger sein, dachte der Held im Davongehen.
    Ich finde, du hättest ihn vom Podest schubsen sollen, meinte das Schwert hingegen. Im Ernst! Wer braucht denn für Feuer so ein Zeug?!
    Ein unangenehmer Schlag gegen die Hüfte ließ den Helden nach unten sehen. Offensichtlich war ein Junge gegen ihn geprallt und saß nun auf dem Pflaster; seinem erschrockenen Blick nach zu urteilen war es keine Absicht gewesen.
    „Verzeihung!“, rief der Junge und rappelte sich wieder auf. Erst jetzt fiel dem Helden das hübsch gearbeitete Holzschwert in seiner Rechten auf. „Ich habe gerade meine neue Erfindung ausprobiert und… Verzeihung!“, wiederholte er beklommen und kaute auf seiner Unterlippe herum.
    „In Ordnung. Zur Wiedergutmachung möchte ich, dass du mir deine Erfindung vorführst“, forderte der Held freundlich.
    „Oh! Ja… ja, gerne!“, entgegnete der Junge ausgelassen und hob sein Schwert. „Seht her!“
    Einen Moment später wusste der Held, warum der Junge ihn angerempelt hatte, denn sein unkontrollierter Schwerttanz führte unweigerlich zu einer weiteren Bruchlandung. „Wenn ich das richtig kann, ist meine Verteidigung unüberwund… unver… äh…“
    Wollen wir ihm das Gegenteil beweisen?, schlug die Stimme vor.
    „Das sah doch schon gut aus!“, lobte er stattdessen. „Für den Nahkampf ist so eine Technik gar nicht mal übel, aber wenn dir jemand einen Pfeil in den Hintern jagt, hast du ein Problem.“

    Hinfallen ist jetzt auch nicht so effizient…
    Die Augen des Jungen wurden riesengroß, während er den Hinweis durchdachte. Schließlich sprang er auf und rannte davon. „Papa! Papa, ich brauche noch einen Schild!“
    Und einen Leibwächter!, rief ihm das Schwert nach.
    „Jetzt sei doch nicht so fies!“, mahnte er.
    Und wer hat vorhin den Gnom vorgeführt?, entgegnete die Stimme schnippisch, aber der Held hatte bereits einen weiteren Aussteller ins Auge gefasst.
    „Sieh mal! Ein Elf!“, frohlockte er.
    Das ist aber nicht der vom letzten Mal, ließ sich das Schwert nicht aus der Ruhe bringen.
    Der Held schob sich durch die staunende Menge und erreichte schließlich das nächste, breite Podest. Anscheinend hatte der stämmige Elf seine Erklärungen soeben beendet, denn nun beugte er sich schweigend und anscheinend hochkonzentriert über ein steinernes Becken. Die mit Ringen übersäten Finger vollführten geheimnisvolle Muster in der Luft über dem Becken. Der Held bemerkte nun auch den großen, runden Spiegel, welcher von der dunkelgrünen, goldbestickten Robe des voluminösen Elfen ausgefüllt wurde. Nun bat der Erfinder einen »Interessierten« nach oben.

    Wer ist der tollste Abenteurer?
    Sein unwillkürliches Zucken entging dem aufmerksamen Elfen leider nicht und während die Stimme sich in seinem Kopf diebisch freute, trat der Held etwas unsicher vor das Steinbecken. Der Erfinder hieß ihn, sich auf die Stelle zwischen Spiegel und Becken zu stellen. Freundlicherweise bot das enthaltene Wasser keine optischen Überraschungen.
    „Salamander!“, sagte der Elf plötzlich.
    Gerade als der Held sich verwundert umsehen wollte, geriet die Wasseroberfläche in Bewegung. Das innere des Beckens zeigte unvermittelt eine Person in einem ziemlich mitgenommenen Umhang, der vor einer Menschenmenge stand. Und in ein Becken starrte. Testweise beobachtete sich der Held dabei, wie er die linke Hand hob. Selbst dem Schwert fiel keine dumme Bemerkung ein. Schließlich ergriff der Elf das Wort.
    „Der Aktivierungsbefehl lässt sich natürlich auch abwandeln“, erklärte er fachmännisch. „Einer lückenlosen Überwachung ihres Anwesens steht nun nichts mehr im Wege. Eine Handvoll wirkungsvoll angebrachter Spähspiegel genügt, damit eine einzelne Wache ihr gesamtes Hab und Gut im Blick hat.“
    „Braucht man dann nicht mehrere Wasserbecken?“, fragte der Held interessiert, während er ein kleines Loch in der Rückseite seines Mantels betrachtete.
    „Eine sehr gute Frage“, lobte ihn der Elf. „In der Tat genügt ein einzelnes Fernspähbecken, denn mittels verschiedener Aktivierungsworte lassen sich auch beliebig viele Spiegel ansteuern. Darüber hinaus können selbstverständlich auch…“
    Ich sehe es schon vor mir, schaltete sich die Stimme ein. Ein gelangweilter Wachmann, der immer abwechselnd Kolibri, Butterblume und Fackelhalter vor sich hin brabbelt.
    „… Arenakämpfe aus sicherer Entfernung, aber doch aus nächster Nähe betrachten. All das vermag der Fernspäher!“, schloss der Erfinder strahlend. Das Publikum schien sein Stichwort jedoch nicht mitzubekommen.
    „Eine höchst faszinierende Erfindung“, gab der Held zu, initiierte den ausbleibenden Applaus und stieg vom Podest.
    Stell dir das mal vor, meinte das Schwert, als sie etwas Abstand gewonnen hatten. Da sitzt dann ein Oberwachmotz dumm in der Baracke rum, glotzt in den Fernspäher und wenn er was Verdächtiges sieht, schickt er die Wachsoldaten zum Nachsehen…
    „Ja, am besten noch durch ein Dimensionsportal, um Zeit zu sparen“, stimmte der Held kopfschüttelnd zu.
    Ach, dieses neumodische Zeug… früher kannte noch jeder Feuersteine und der Wachdienst war noch anspruchsvoll!, klagte die Stimme wehmütig.
    „Wem sagst du das…“

  • Ich hab wieder ein Stückchen weitergelesen. Stellenweise ist's mir zu abgedreht, aber einige Folgen sind richtig schön und fügen sich zu einem runden Gesamtbild. Wie das Schwert über Liebe nachdenkt, fand ich z.B. sehr interessant (also gerade die Sicht des Schwerts), nur der Held war mir dann einen Tick zu planlos - seine Hilflosigkeit hätte man sicher noch ein bisschen weniger offensichtlich darstellen können, so dass es trotzdem im Endeffekt darauf rausläuft, dass er ein weit schlechterer Philosoph ist als sein Schwert, dann wär die Folge mE perfekt gewesen :D Das mit den Kampfvorbereitungen im Dorf und dem eigentlichen Kampf hat jetzt weniger tatsächlich mit dem Schwert-Held-Gespann zu tun (will sagen, das hätte man auch ohne sprechendes Zauberschwert so ähnlich schreiben können), aber ich fand's sehr schön geschrieben, sehr realistisch und erfrischend unheldenhaft (also den Held schon heldenhaft weil siegreich, aber am Ende halt nicht als Held gefeiert, weil ja immerhin trotzdem Leute gestorben sind, die dann erst mal Vorrang haben).

    Ach ja, und immer wieder schön, deine Umschreibungen, teils weil sie gut formuliert, teils weil sie gut beobachtet oder eben einfach nur (wort)witzig sind: (es waren noch ein paar mehr, aber nur die hab ich jetzt auf Anhieb noch im Kopf gehabt)

    Zuletzt erblickte er ein hölzernes Wagenrad, ehe sein Kopf den überschüssigen Schwung an einer der Speichen abfing.

    Die Sonne schämte sich ein wenig und versank noch tiefer hinter den Bergen.

  • Ich hab wieder ein Stückchen weitergelesen. Stellenweise ist's mir zu abgedreht, aber einige Folgen sind richtig schön und fügen sich zu einem runden Gesamtbild.

    An welchen Stellen ist es denn zu abgedreht? Und was genau meinst du damit?
    Meinst du den Vermögensberater?

    Das mit den Kampfvorbereitungen im Dorf und dem eigentlichen Kampf hat jetzt weniger tatsächlich mit dem Schwert-Held-Gespann zu tun (will sagen, das hätte man auch ohne sprechendes Zauberschwert so ähnlich schreiben können)

    Das Schwert bringt halt noch ein bisschen mehr Inhalt und Rollenspielkritik rein. Manchmal passt das Thema eben wie die Faust aufs Auge und manchmal hat der Held eben eher ne Solonummer. Mir ist wichtig, neue Ideen umzusetzen und die Denke der beiden zum jeweiligen Thema rüberzubringen.

    Wie das Schwert über Liebe nachdenkt, fand ich z.B. sehr interessant (also gerade die Sicht des Schwerts), nur der Held war mir dann einen Tick zu planlos - seine Hilflosigkeit hätte man sicher noch ein bisschen weniger offensichtlich darstellen können, so dass es trotzdem im Endeffekt darauf rausläuft, dass er ein weit schlechterer Philosoph ist als sein Schwert, dann wär die Folge mE perfekt gewesen

    Ich finde es witzig, dass du gerade den Teil so interessant fandst, da andere Leser damit eher weniger anfangen konnten.
    Der Held ist halt einfach komplett überrumpelt und daher auch recht planlos in seiner Argumentation. Immerhin hatte das Schwert ja schon Jahrhunderte, um über das Thema nachzudenken. Der Teil lebt vom Herumrudern des Helden.

  • Also deine Messe fand ich sehr gelungen. Auch wenn die einzige Person, die ich mit der letzten Messe in Verbindung bringe, irgendwie die Elfe mit dem gewaltigen "Melonen" war. Keine Ahnung warum, aber ich ziehe jedesmal den Vergleich. :D

    Ansonsten ein gutes Teil. Eine kurze Beschreibung des Geländes wäre aber vielleicht nicht schlecht. Und erst recht, ob gerade viele oder wenige Menschen um den Helden herumlaufen. Beides fehlt mir in den Beschreibungen, damit irgendwie ein Bild entsteht.

  • An welchen Stellen ist es denn zu abgedreht? Und was genau meinst du damit?
    Meinst du den Vermögensberater?

    Hier ist häufiger schon das Wort "Klamauk" gefallen, wahrscheinlich meine ich das :D Manchmal sind es einfach so Sachen, die für mich persönlich nicht passen (das mit der Infravision hatte ich ja schon erwähnt, auch das mit dem Motor wäre so eine Sache). Ich weiss aber, dass viele andere auf sowas stehen. Ist halt einfach nicht mein Ding, ich mag so feinen, hintergründigen Humor - das mit dem Vermögensberater fand ich insofern gar nicht mal so schlecht. Weiss nicht, wie ich das gut erklären kann, aber ich versuch's mal so: das eine sind so Gegenstände aus unserer Zeit, die für mich in dem Setting nichts zu suchen haben. Das andere sind menschliche Verhaltensweisen aus unserer Zeit, die in das Setting eingepasst werden. Letzteres sagt mir sehr viel mehr zu, wenn es gut umgesetzt ist, also wirklich gut reingebaut ist (ein Typ mit Anzug und Krawatte z.B. hätte nicht reingepasst, auch wenn er genau das selbe gesagt hätte, der "schmierige Turbanträger" hingegen ist gut).

    Das Schwert bringt halt noch ein bisschen mehr Inhalt und Rollenspielkritik rein. Manchmal passt das Thema eben wie die Faust aufs Auge und manchmal hat der Held eben eher ne Solonummer. Mir ist wichtig, neue Ideen umzusetzen und die Denke der beiden zum jeweiligen Thema rüberzubringen.

    Ehrlich gesagt, fand ich's auch ganz gut, dass das Schwert hier mal nichts/wenig gesagt hat. Das Schwert neigt so zu Sarkasmus, das hätte hier nicht gepasst und hätte der Szene den nötigen Ernst genommen.

    Der Held ist halt einfach komplett überrumpelt und daher auch recht planlos in seiner Argumentation. Immerhin hatte das Schwert ja schon Jahrhunderte, um über das Thema nachzudenken. Der Teil lebt vom Herumrudern des Helden.

    Ja, ich hab die Idee dahinter schon verstanden. Aber das ist wahrscheinlich wieder mein Humor: für mich lebt das nicht unbedingt vom Herumrudern des Helden, sondern von der Problematik an sich, worüber das Schwert sich schon so viele Gedanken gemacht hat und welchen Blickwinkel es - als Schwert - auf diese Dinge hat. Den Vergleich Liebe-Kampf fand ich hier sehr scharfsinnig (Achtung: Wortspiel :D ), der Einwand des Helden, dass Liebe nicht tödlich sei, wird auch sofort mit Fakten vom Tisch gewischt. Von mir aus hätte es noch ein wenig so weitergehen können, aber für mich verliert es dann etwas, wo der Held allzu lange blödes Zeug faselt und sich von ganz alleine in seine eigene Argumentation verstrickt. Die Schlussfolgerung des Schwertes ist zwar schon wieder witzig, aber vielleicht hätte es auf mich besser gewirkt, wenn dieser Monolog eher ein Dialog gewesen wäre, in dem das Schwert halt immer wieder kontert - und am liebsten eben mit solchen Argumenten wie sie ein Schwert eben hervorbringen würde.
    Ach ja, ich mag übrigens auch solche kleinen Nebenschauplätze in Geschichten wie das mit dem Grashalm, was da am Rande so beschrieben wird ;)

  • Hey @bigbadwolf ich habe mal weitergelesen :)

    Zu Teil 12

    Es geht um die Legierung, aus der mein hervorragender Knauf hergestellt ist. Also: Die erste –
    „Heptiron.“

    Richtig asozial unterbrechen xd


    „Aber ich habe recht, nicht wahr? Der charakteristische Farbschimmer im Sonnenschein, die von innen abgestrahlte Wärme… “

    Wo er Recht hat, hat er Recht...

    Ein honigsüßes Lächeln erschien in ihrem schmalen Gesicht.
    „Werter Herr, für fünfzig Taler würde ich Ihnen noch einen Pfeil dazugeben.“
    Uiuiui, die gefällt mir. Ob sie kämpfen kann?

    Ein Schwert findet eine junge Frau gut, okeeh xd :rofl:

    „Verständlich. Wenn Ihr mir den Pfeil wiedergebt, reiche ich ihn Euch“, entgegnete sie lächelnd.
    Das Schwert versuchte erfolglos ein Kichern zu unterdrücken.
    „Ihr seht nicht wie ein Bogenschütze aus, einen Bogen habt Ihr nicht, Ihr interessiert Euch auch nicht für meine Bögen. Ihr braucht den Pfeil also sowieso nicht.“
    „Da habt Ihr wohl leider recht“, übertönte er das Lachen in seinem Kopf.

    Ich fühle mit dem Schwert *lach*


    Dann können wir uns jetzt auch nachts durch unsere Feinde metzeln und du kannst dieses blöde Schlafen endlich sein lassen.

    Wer würde das bloß nicht gerne ablegen manchmal? Nicht das schlafen blöd ist, im Gegenteil sehr chillig, jedoch braucht man manchmal viel Zeit, oder nicht?


    Diese Treue wünscht sich doch jeder :thumbsup:

    Dir ist aber schon klar, dass sie dich voll übers Ohr gehauen hat, ja?
    „Was meinst du damit?“
    Hm, du bist echt erstaunlich. Du kannst Heptiron erkennen, aber Kupfer nicht von Rost unterscheiden.

    *wirft sich weg*

    Das Ende war das Beste von dem Teil fand ich. Ebenso hat es mir gefallen, wie die Szene mit der Frau beschrieben wurde :thumbsup:

    Ich werde dranbleiben und bald nochmal richtig aufholen ^^

    :chaos::smoker:

  • 44

    Die Küstenstadt Ralahad war weithin auch als »Letzter Wunsch« bekannt, da sich in ihrem Rücken die mörderische Goldwüste erstreckte. Es heißt, dass die Wüste vor Jahrhunderten ein schwüler Urwald gewesen war, in dem eine Hochkultur Zeugnisse großer Handwerks-, Kriegs- und Verzauberungskunst schuf. Doch wie so oft fanden Großartigkeit und Übermut ein jähes Ende, angeblich durch eine Fehde zwischen zwei Adelshäusern, welche eine Gruppe etwas zu waghalsiger Magier angeworben hatten.
    Ob wahr oder unwahr, die Goldwüste galt als Schatzgrube und ihre Geschichten zogen viele Glücksritter an. Die Glücklosen unter ihnen wünschten sich mit ausgedörrter Kehle zurück an die Küste, ehe die Wüste ihr Scheitern mit Sand begrub. Die wenigen, die ihre mörderische Hitze lange genug überlebten, förderten bisweilen ansehnliche Schätze zutage, welche ihnen im Zuge zweifelhafter Nächstenliebe von den Händlern Ralahads abgekauft wurden. Und sei es nur für einen rettenden Krug Wasser.
    Über Jahrzehnte hinweg waren einige besonders gerissene Bürger so zu beträchtlichem Wohlstand gelangt, welchen sie wiederum mittels opulenter Architektur und ausschweifender Sittenlosigkeit auszudrücken suchten. Die weniger erfolgreichen Einwohner mussten sich ihren Anteil an Opulenz oftmals mit flinken Fingern aneignen, allein um Sittenlosigkeit musste sich hier wirklich niemand bemühen.
    „Da ist sicher Magie im Spiel“, versuchte der junge Held den Straßenlärm zu übertönen und bestaunte eine extravagante Turmausstülpung, welche beinahe so lang war wie der gesamte Turm hoch.
    Hm, sicher… lass uns mal von der Karrenstraße runtergehen, schlug das Schwert vor. Und dir ist noch bewusst, dass ich dich auch ohne Herumschreien höre?, ergänzte es seufzend.
    „Oh… ja“, entgegnete er und erst jetzt fiel ihm auf, dass sich die Menschenmenge vor ihm plötzlich aufgelöst hatte. Zudem schienen einige der zornigen Rufe in seinem Rücken ihm zu gelten. Als er sich behände an eine lehmige Hauswand drückte, rollten sogleich mehrere Kamelwagen an ihm vorbei. Mehr als eine Peitsche knallte in verdächtig geringem Abstand zu seinem Kopf.
    „Die haben wohl wenig Geduld mit Fremden“, mutmaßte der junge Held und rieb geistesabwesend über den Schwertknauf.
    Es dauerte einen Moment, bis er das Räuspern der Stimme bemerkte und sogleich zog er die Hand zurück.
    Vielen Dank… sag mal, warum machst du das ständig?, fragte das Schwert leicht ungehalten.
    „Weiß nicht. Meine Äxte haben sich halt nie beschwert…“
    Vielleicht haben sie es einfach irgendwann aufgegeben
    „Aber das waren doch ganz normale Äx… oh, schon klar.“
    Na, so langsam wird es ja, kommentierte das Schwert eine Spur zufriedener. Wollen wir dann?
    Ohne eine genaue Zielvorstellung setzte sich der junge Held wieder in Bewegung und bog nach kurzer Zeit von der lauten Karrenstraße in eine enge, aber weniger menschenüberfüllte Seitengasse ab. Selbst die dreistöckigen Gebäude zu beiden Seiten hielten die Mittagsglut kaum fern. Einige Glücklose lagen, mit zerschlissenen Tüchern bedeckt, auf Leinensäcken im Schmutz und versuchten, der Hitze schlafend zu entfliehen. Ein paar Tuch-, Schmuck- und Obsthändler buhlten um die Aufmerksamkeit der wohlhabenderen Einwohner, welche die unbedeutende Seitengasse zumeist keines Blickes würdigten. Während der Obsthändler seine Granatäpfel der vorbeiwalzenden Masse feilbot, verschwand ein halbes Dutzend seiner Waren. Sekunden später lagen die Tücher wieder ruhig im Schmutz.
    Bloß nicht!, warnte das Schwert, als der junge Held gerade den Dieb anprangern wollte.
    „Aber-“

    Meinst du, die hören beim Klauen auf, wenn du ihnen eine abgeschlagene Hand in Aussicht stellst?!
    Was?!, erschrak er lautlos, denn die Tücher gerieten bereits in Bewegung.
    Du hast aber auch echt keine Ahnung von Gesetzen und Bräuchen. Noch nie vom Talionsprinzip gehört?
    Ähm…
    »Gleiches mit Gleichem vergelten«?, half die Stimme nach.
    Ah… hm, also darf der Händler dann den Dieb bestehlen?
    Nein, er darf den Dieb am weiteren Klauen hindern, indem er ihm die Hand abhacken lässt.
    Wie… unangenehm, stockten seine Gedanken kurzzeitig ob der Vorstellung.
    Ach, immerhin sind da nicht so viele Knochen im Weg. Meistens tut nur die Unterlage ein bisschen weh... und jetzt sollten wir uns endlich schleichen, sonst muss jemand anderes die Ganoven hier noch wegen Mordes anprangern.
    Nach einem Moment des Grübelns folgten seine Füße endlich dem Rat des Schwertes. Die Seitengasse bog nach wenigen Schritten um zwei Ecken und führte zurück zur Karrenstraße. In der Ferne zog ein weiterer, übertrieben verschnörkelter Turm die Aufmerksamkeit des jungen Helden auf sich, sodass er unwillkürlich staunend stehen blieb.
    An deinem Überlebensinstinkt müssen wir noch arbeiten, schien das Schwert zu notieren.
    „Hm? Wieso?“, fragte er verdutzt.

    Dir ist schon aufgefallen, dass wir verfolgt werden, oder? … NICHT UMDREHEN, DU TROLLHIRN!
    Dem mentalen Schlag auf den Hinterkopf folgend erstarrte der junge Held in der Bewegung und entschied sich wortwörtlich für die Flucht nach vorn.
    Guter Junge. Mord in bester Gesellschaft wird quasi überall vermieden.
    Nun sah er sich doch kurz neugierig nach seinen Verfolgern um.
    Du sollst doch nicht –
    Ruckartig fiel der junge Held vornüber, als er ungelenk in der Fahrrinne der Karrenstraße hängen blieb.
    Den abrupt stoppenden Kamelen entfuhr lautes Brüllen, ihren Besitzern ungehaltenes Fluchen, dem Schwert lediglich ein weiteres resigniertes Seufzen.

  • Hi Big :D
    Wie immer ein schöner Teil, den ich gerne gelesen hab ^^
    Hurmorvoll und ich musste definitiv an einigen Stellen grinsen.

    Du hast ja schon mehrfach angemerkt, dass die die Ideen langsam ausgehen.
    Ich hoffe, dass du einige parat hast :D
    Ich lese deine kleinen Gefechte nämlich wirklich gern.
    Falls du mal jemanden zum brainstormen brauchst, sag Bescheid ^^

    ehe die Wüste ihr Scheitern mit Sand begrub

    Diese Formulierung gefällt mir besonders gut.

    Stellen an denen ich Grinsen musste

    Über Jahrzehnte hinweg waren einige besonders gerissene Bürger so zu beträchtlichem Wohlstand gelangt, welchen sie wiederum mittels opulenter Architektur und ausschweifender Sittenlosigkeit auszudrücken suchten.

    Die weniger erfolgreichen Einwohner mussten sich ihren Anteil an Opulenz oftmals mit flinken Fingern aneignen, allein um Sittenlosigkeit musste sich hier wirklich niemand bemühen.

    In der Ferne zog ein weiterer, übertrieben verschnörkelter Turm die Aufmerksamkeit des jungen Helden auf sich, sodass er unwillkürlich staunend stehen blieb.
    An deinem Überlebensinstinkt müssen wir noch arbeiten, schien das Schwert zu notieren.

    Den abrupt stoppenden Kamelen entfuhr lautes Brüllen, ihren Besitzern ungehaltenes Fluchen, dem Schwert lediglich ein weiteres resigniertes Seufzen.

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald