Die Leben des Leland Oss

Es gibt 44 Antworten in diesem Thema, welches 15.258 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. Juni 2021 um 07:37) ist von Thorsten.

  • Wah, das nimmt immer mehr eine Horror- Szenerie an... Die Frau wirkt irgendwie zombiehaft auf mich!
    Ich weiß immer noch nicht, was ich davon halten soll- aber ich bin irgendwie verunsichert, weil ich nicht weiß, was als nächstes passiert/ kommt. Das "Ich muss..." verheißt in meinen Augen irgendwie gar nichts Gutes. So, als würde er von irgendetwas in seinen Gedanken oder seinem Streben unterbrochen.

    Bin gespannt, wie´s weitergeht. :)

    Chaos sagt, Halvars dunkle Seite sei harmlos gegen mich...

    As I´m an Amazone, I need a :jennagorn:

    ~~~ 100 words a day keep the doctor away. ~~~


  • Oh man, so langsam verwandelt es sich zu etwas sehr... Seltsamen... Creepy... Aber spannend, sodass ich gar nicht aufhören kann zu lesen :D

    *wartet gespannt auf den nächsten Teil*

    Zitat von Aztiluth

    Er ist keine Spielfigur, oder doch?

    Ahhh, mieser Gedanke.... X/ ... Aber es könnte natürlich sein :huh:

  • Um euch mal nicht mehr ganz so im Wald stehen zu lassen, hier der nächste Teil. Wir sind noch nicht ganz durch, aber... könnt ihr es noch ertragen? :evil:

    ------------------------

    Ich steige seitlich über die Perücke und die blutige Leiche hinweg und sehe… mich selbst. Der Spiegel über dem Waschbecken zeigt einen hageren Mann mit gequältem Gesichtsausdruck. Doch weder die schwarzen, kurzen Haare noch das spitze Kinn noch die dichten Augenbrauen kommen mir bekannt vor. Schwarz, ich habe also schwarze Haare.
    Ich wende mich der zweiten Tür zu, deren Anzeige ebenfalls nicht mehr blinkt. Was ist dahinter? Ein weiterer Gefangener vielleicht? Werde ich mich wieder verteidigen müssen?
    Ich will nochmals zu der zerschlagenen Frau schauen, aber ich tue es nicht. Es geht nicht. Ich laufe auf die Tür zu wie… wie fremdgesteuert, umfasse den Metallgriff und ziehe die Tür zur Seite. Eine Treppe führt nach oben, ich will die Tür durchschreiten, aber… ich kann nicht. Meine Muskeln wollen nicht durch diese Tür, es gibt noch etwas, das ich erledigen muss. Irgendetwas. Hier.
    Ich wende mich von der Tür ab und gehe zum Schreibtisch. Ein Foto lehnt an der Tischlampe. Ich greife danach.
    Nein. Das ist nicht möglich. Nein! Ich starre erneut in das Gesicht der blonden Frau – und in mein eigenes. Schwarzer Anzug, weißes Kleid, überschwängliche Freude. Nein! Die Erkenntnis trifft mich wie ein Faustschlag, ich taumele rückwärts, kann mich nur an dem Hochzeitsfoto festhalten. Sie ist… war… ich… ich habe meine Frau… NEIN!
    Verzweiflung überrollt mich, mit Mühe schaffe ich es, den Stuhl heranzuziehen und sacke weinend darauf zusammen. Plötzlich rutsche ich mit dem Stuhl an den Schreibtisch heran. Im Zentrum liegt ein kleiner Papierstapel mit Ringbindung, die erste Seite ist aufgeschlagen. Meine Gedanken schluchzen noch immer, aber meine Augen zwingen mich zum Lesen:
    „Es existiert wohl kaum eine Disziplin der Wissenschaft, welche auf so vielen nicht unabhängig gegengeprüften Informationen fußt und doch so urwesentlich für die Natur der lebenden Geschöpfe ist, wie der Grenzbereich der Seelenforschung.“ Ich lese den Satz erneut, denke, ihn nun zu verstehen und lese weiter. Vereinzelte Aussagen, insbesondere die abschließende Passage, treten in meinem nun fixierten Denken hervor. „Die Seele ist unantastbar. Sie kann nach übereinstimmender Meinung der wenigen Experten dieses Fachgebiets in ihrem Zustand nicht wesentlich beeinflusst werden. Im Gegensatz dazu kann sich jedoch die Verbindung zwischen Körper und Seele in der Tat einem gewissen Einfluss nicht entziehen. Diese Studie beleuchtet und bewertet die Umstände, Vorgehensweisen und Erklärungen, welche im Rahmen meiner Experimente zur Seelenextraktion bedeutsam erscheinen.“
    Ich starre die Zeilen an. Seelenextraktion?! Das… ist Irrsinn! Schockiert schlage ich das Manuskript zu –
    und sehe erneut mein eigenes Gesicht. Auf der Titelseite.
    Mein Herz setzt einen Schlag aus, mein Verstand verkrümmt sich. Nur das leise Piepen der beiden Computer erfüllt noch den Raum. Ich lache, ein humorloses, krankes Lachen. Ich… ich?! Meine Augen können sich nicht losreißen, sie lesen erbarmungslos:
    „Die Seelenextraktion. Eine Studie von Leland Oss.“
    Nein! Das… das glaube ich nicht! Ich schlage die Hände vors Gesicht, aus meinem Lachen wird ein Schreien, aber mein Verstand arbeitet weiter. Ich bin Leland Oss. ICH… war es. Diese Experimente…
    Mir fällt auf, dass ich noch immer das Skalpell in der Hand halte. Erwartungsfroh scheint es mich anzusehen. Ich halte es vor die Augen, die Schneide reflektiert das grelle Neonlicht und ein Entschluss festigt sich in mir.
    Das Skalpell fällt klirrend auf die Fliesen. Sekunden später steige ich die Treppe empor.


    SCHLECHTES ENDE

    -----------------------------
    (...)

  • SPIELSTAND WIRD GELADEN…

    00:50.

    Ich schreie wie von Sinnen.
    NEIN! NEEEEIN! Wo ist die Treppe?! Ich dachte, es ist endlich vorbei! Tränen der Wut schießen in meine Augen. Seelenextraktion?! Ich… kann nicht… WAS soll ich tun?!
    Mein Blick irrt ohne Hoffnung durch den Raum und bleibt wieder an den Tierkäfigen hängen. Ich atme schwer, spüre meinen Herzschlag in meiner Brust und dann sehe ich es. Ein kurzes, kaum merkliches Zucken. Der Beagle!
    Ich renne förmlich zu dem Hund und lege ihm vorsichtig meine Hand auf den Kopf. Kraftlos öffnet er ein Auge. Der Anblick löst eine erneute Euphorie in mir aus, meine Gedanken wirbeln durcheinander. Dankbar streichle ich den Hund. Beinahe sofort schläft er wieder ein. Schlaf gut, Junge, du hast es überstanden… es ist zu Ende. Erhol dich von… von…
    Mir wird bewusst, dass ich gerade die Rückkehr der Hundeseele miterlebt habe. Ja, es ist zu Ende. In meinem Kopf rastet etwas ein. Zu Ende. Der Versuch ist zu Ende! Das muss mein letzter... der letzte Tierversuch gewesen sein!
    Hektisch suchen meine Augen die Anzeige der Sicherheitstür. 00:47. Die Armbanduhr!
    Sekunden später stehe ich an der Pinnwand und überfliege das leicht verschmierte Protokoll meines letzten Experiments. 13:52. Aufgeregt starre ich auf die schwarze Uhr und gleiche die Zeiten ab. Es ist 15.21 Uhr. Fünf Minuten? Ja, ich denke es sind nur fünf Minuten vergangen, seit seine Seele wieder da ist. Ich rechne.
    Eine Stunde und… vierundzwanzig Minuten… stimmt das? … Ja. Ich stelle mir die Zahl vor und in meinen Gedanken beginnt sie… zu blinken… der Countdown! Ich atme tief durch und versuche mich zu erinnern. Ich sehe den Beagle an. Chester… ich bin zu ihm gegangen, direkt nachdem ich aufgewacht bin, kurz nach drei… es war… ja, der Countdown war 01:22. Das ist ungefähr die Zeit! Also hängt der Countdown wohl mit dieser… dieser Standardzeit der Extraktion zusammen. Danke, Chester…
    Chester. Sein Name erinnert mich an brennende Kopfschmerzen. An ein Brennen. „Es brennt!“ Ja, das hat sie geschrien, meine… meine Frau hatte auch diese Schmerzen, als… als sie… was? Wo ist der Zusammenhang?!
    Es liegt mir auf der Zunge… nochmal. Los, konzentrier dich!
    Ich werfe einen Blick auf die Anzeige. 00:42. Ok, dieses Brennen, meine Kopfschmerzen… was war da noch? Als sich plötzlich ein weiteres Puzzleteil einfügt, bin ich geschockt.
    Ich habe gebellt! Ich… habe gebellt… und dann wusste ich seinen Namen… dann muss es –
    Mein Gott, es muss die Seele des Hundes gewesen sein! Sie hat sich irgendwie in… mir eingenistet…? Unsere… Seelen haben sich vermischt?! Das ist… furchtbar. Ich erinnere mich wieder an die brennenden Schmerzen und erneut lässt mir die Erkenntnis den Atem stocken.
    „Es brennt“. Ich setze mich auf die kalten Fliesen und starre zu den Käfigen empor. „Es brennt!“ und „Nicht zu mir!“ Das war es. Nicht… zu mir… nicht zu mir. Ja, das hat sie geschrien. Sie hat… jemand… etwas angeschrien, es solle verschwinden. Eine weitere Seele! Eine zweite Seele hat sie befallen… und in den Wahnsinn getrieben. Vorher lag sie vollkommen ruhig. Aber warum? Hat sie geschlafen, war sie betäubt? Mein Blick wandert zu den schlafenden Tieren, dann zu dem Glas mit der Lösung. Das Piepen dringt an mein Ohr und ich erinnere mich an den Computer, der neben ihrem Bett steht.
    Ich zittere, weil ich verstehe. Ich… Ich habe die Seele meiner Frau extrahiert.
    Erneut fahre ich mir durch meine schwarzen Haare, klemme den Kopf zwischen meine Knie, halte mich davon ab, den Verstand zu verlieren.
    Ok, ok… ich habe… es getan. Ich… sicher hatte ich einen guten… bestimmt hatte ich einen, ja… bitte! ...
    Ich lege mich zitternd auf den Rücken, presse meine bebenden Hände auf meine Stirn und suche nach einem… irgendwie vertretbaren Grund für mein Handeln. Warum habe ich ihr das angetan? Was rechtfertigt diesen Wahnsinn? Und warum kann ich mich nicht erinnern?
    Minuten vergehen und erneut driften meine Gedanken ab. Eine zweite Seele…, aber hinter der anderen Tür war nur eine Treppe… sind über uns noch mehr Versuchspersonen? Wessen arme Seele habe ich noch gequält? Der Gedanke bereitet mir eine Gänsehaut. Ich reibe über meine Arme, betrachte die Gänsehaut, mein Blick wandert und verharrt in meiner Armbeuge.
    Ich zweifle keine Sekunde. Es ist so klar, dass ich erneut lache und dennoch scheint es keinen Sinn zu ergeben. Ich muss es laut aussprechen, um es wahrhaftig zu glauben. „Ich habe meine Seele extrahiert“, erkläre ich dem Einstich in meinem Arm tonlos. Eine ganze Weile liege ich nur da, reibe über meine Armbeuge und wiederhole diesen Satz. Ruhe überkommt mich, fast schon Gelassenheit. Ich erkenne, dass es meine eigene Seele gewesen sein muss, die meine Frau befallen hat. Ich fühle eine bleischwere Schuld in mir und dennoch bete ich innerlich, dass ich einen Grund für diese furchtbaren Experimente hatte. Schließlich endet mein Mantra und mein Gehirn beginnt damit, weitere Fragen aufzuwerfen. Ich denke über die Unlogik meiner Erkenntnis nach, denn sie wird durch die Erkenntnis an sich unlogisch: Wenn ich jetzt gerade keine Seele mehr besitze…, wieso habe ich dann ein Bewusstsein und… denke? Was bin ich jetzt?
    Ich durchforste meine sämtlichen Erinnerungen, suche gedanklich die beiden Räume nach Hinweisen ab, rufe mir die Worte meiner Studie ins Gedächtnis… ich blicke zur Tür. Die Anzeige gewährt mir noch zwanzig Minuten, bis meine Frau… das darf nicht geschehen! Ich muss… ich versuche, die Frage in meinem Kopf zu formulieren.
    „Warum ist meine Seele nicht zu mir zurückgekehrt?“, frage ich die weiße Decke, doch sie bleibt stumm. Ächzend stehe ich auf und stelle der Pinnwand dieselbe Frage. Ich lese in den Protokollen, sehe wahllos Tabellen durch, mustere das Diagramm, betrachte die Fotos der Versuchstiere, nehme die leeren Hefte aus dem Bücherregal. Was ist anders? Mein Blick wandert zu dem Foto meiner Frau, ein Gefühl der Zuneigung flackert in mir auf. Ich drehe mich zu den Käfigen um, sehe erneut die erschöpften Tiere. Mitleid überkommt mich und ich bedauere sie, bedauere, dass sie wohl schlicht zur falschen Zeit am falschen… am falschen Ort… Chester! Ich denke an die Schmerzen, als die Seele des Hundes in mich eindrang. Ich war direkt neben dem Hund. Es war meine eigene Schuld! Ich habe sie wohl verwirrt, als sie… als seine Seele zurück zu ihm wollte…
    Ich glaube die Lösung zu kennen. Sie erscheint lächerlich. Lächerlich einfach… und doch… Nochmals vergewissere ich mich, wie viel Zeit mir noch bleibt. 00:13.
    Während ich mich vorsichtig unter den Elektroschocker schiebe, kreisen meine Gedanken um die wohl letzte Frage. Ich benötige beinahe die gesamte verbleibende Zeit, ehe mich die einfache Logik überfällt. Woher hätte ich es auch wissen sollen? Schließlich habe ich ja vorher nur mit vergleichsweise unintelligenten Tieren experimentiert. Ein Mensch ohne Seele. Woher hätte ich wissen sollen, dass lebende Menschen auch ohne ihre Seele ein... ein... ein >>Restbewusstsein<< haben. Das hier war nicht vorherzusehen.
    Plötzlich spüre ich einen leichten Druck im Kopf. Werde ich mich an all das erinnern können? Der Druck nimmt rasch zu, aber er fühlt sich angenehm an. Ich denke an den Beagle und lächle. Danke, Chester.
    Ein langgezogener Piepton ist das Letzte, was ich noch wahrnehme. Dann versiegt mein Restbewusstsein.
    -
    -
    Als ich wieder zu mir komme, werde ich sofort euphorisch. Ich erinnere mich an jede Sekunde, die ich körperlos mit der Seele meiner geliebten Frau verbracht habe.
    „Es hat funktioniert, Lara!“, flüstere ich zu mir selbst. Während ich mich vorsichtig nach rechts von der Liege schiebe, jubelt mein Verstand ob des bahnbrechenden Erfolges. Ich betrete den angrenzenden Raum und ergreife Laras Hand.
    „Aber viel wichtiger ist, dass ich trotz Koma wieder bei dir sein kann“, sage ich mit Freudentränen in den Augen.
    „Denn das ist das Einzige, was wirklich für mich zählt.“


    GUTES ENDE

    VIELEN DANK, DASS DU „DIE LEBEN DES LELAND OSS“ GESPIELT HAST!

    ------------------

    Spoiler anzeigen

    Ende. Jawohl. Und sogar ein Gutes Ende. Hat es Dich überrascht?
    Ich habe überlegt, ob sich diese Geschichte als ein Videospiel der Sorte "Escape-Room" eignen könnte. Und ob ich das dafür mal irgendwem irgendwo und irgendwie schicken sollte. Was meint ihr? So etwas selbst zu erstellen, erscheint mir auf Anhieb extrem aufwendig, aber ich hab auch keine Ahnung. Abgesehen davon bin ich natürlich heftigst gespannt, wie euch die Geschichte in ihrer Gesamtheit gefallen hat! Es war zwar anstrengend, die innere Logik zusammenzubauen, aber letztlich hat es auch großen Spaß gemacht.

  • Da nun das endgültige Ende öffentlich ist, möchte ich auch mal etwas sagen. Ich habe zwischendurch leise und für mich alleine mitspekuliert, was da wohl los ist und wie es jetzt weiter geht. Jetzt am Ende habe ich doch noch ein zwei Fragen und bin ein bisschen verwirrt.

    1) Habe ich es jetzt richtig verstanden, dass der Prota seine Seele aus seinem Körper zu lösen, um in der Zwischenwelt (Ich nenne es jetzt einfach mal so) mit seiner Frau zu sprechen, die krank ist (ich tippe mal auf Krebs wegen der Perücke) und im Koma liegt? Also wollte er ihre Seele besuchen gehen?
    2) Ist er in dieser Zwischenwelt jetzt körperlich anwesend oder ist da nur seine Seele und sein Körper liegt wie schlafend irgendwo rum?

    Das waren erstmal die wichtigsten beiden Fragen, die ich hatte und ein paar werden sich danach bestimmt von selbst beantworten ^^

    Aber auch, wenn ich inhaltlich noch etwas verwirrt bin, kann ich sagen, dass mir deine Geschichte vom Schreibstil her (welch Überraschung) und von der Grundidee sehr gut gefallen hat. Es hat mich gefesselt und ich wollte wissen, wie es weiter geht. Und das ist wohl das wichtigste Kompliment, das man dem Autor machen kann @bigbadwolf.

    Wünsche einen schönen ersten Mai,

    Nanook

    Sei höflich und bescheiden,

    Sei geduldig und beherrscht,

    Vervollkommne deinen Charakter,

    Sei gerecht und hilfsbereit,

    Sei mutig!

  • Hallo @bigbadwolf
    Irgendwie finde ich es ja fast schade, dass es zu Ende ist, obwohl die Geschichte an sich ziemlich verstörend war X/
    Was ich ziemlich cool fand, war, dass du die Spannung bis zum Schluss halten konntest.
    Das Ende kam überraschend ja, aber es war wohl auch die beste Auflösung des Ganzen :thumbup:

    Spoiler anzeigen
    Zitat von bigbadwolf

    Ich… Ich habe die Seele meiner Frau extrahiert?!

    Ziemlich krasser Gedanke, der mir wirklich eine echte Gänsehaut verschafft hat

    LG

  • 1) Habe ich es jetzt richtig verstanden, dass der Prota seine Seele aus seinem Körper zu lösen, um in der Zwischenwelt (Ich nenne es jetzt einfach mal so) mit seiner Frau zu sprechen, die krank ist (ich tippe mal auf Krebs wegen der Perücke) und im Koma liegt? Also wollte er ihre Seele besuchen gehen?
    2) Ist er in dieser Zwischenwelt jetzt körperlich anwesend oder ist da nur seine Seele und sein Körper liegt wie schlafend irgendwo rum?

    1) Ja, stimmt vollkommen. Ich hatte auch auf Krebs angespielt.
    2) Seinen Körper lässt er zurück. Der entwickelt dann nur eben ein gewisses Eigenleben, welches ich abschließend als "Restbewusstsein" bezeichnet habe. Ein Aspekt, den Leland aber nicht wissen kann/konnte, da er ja bislang nur mit weniger entwickelten Säugetieren experimentiert hat, denen die grundsätzliche Hirnleistung für solch ein Restbewusstsein fehlt.

    Aber auch, wenn ich inhaltlich noch etwas verwirrt bin, kann ich sagen, dass mir deine Geschichte vom Schreibstil her (welch Überraschung) und von der Grundidee sehr gut gefallen hat. Es hat mich gefesselt und ich wollte wissen, wie es weiter geht. Und das ist wohl das wichtigste Kompliment, das man dem Autor machen kann bigbadwolf.

    :danke:

    Irgendwie finde ich es ja fast schade, dass es zu Ende ist, obwohl die Geschichte an sich ziemlich verstörend war

    Verstörend ist prima. Das ist genau die Atmosphäre, die ich erzeugen wollte. Im Ernst! Voll klasse, dass ich diese Wirkung bei dir erzielen konnte.


    Ich hab meine Fragen an euch auch nochmal strukturiert:
    1) Was meint ihr zu meiner Idee der "Escape-Room"-Variante? Könnte das was Größeres werden, wenn ich es den richtigen Leuten s?
    2) Was denkt ihr über die Thread-/Themenvermischung von Videospiel und Geschichte?
    3) Wie wirkt es, dass man die Geschichte aus Sicht einer gesteuerten Spielfigur erlebt?

  • @bigbadwolf Ich muss sagen, mir ging es wie @LadyK! Ich bin so verwirrt und verstört von der Geschichte und gleichzeitig finde ich sie großartig!

    zu deinen Fragen:
    1. Ich finde es echt interessant und ich würde es auf jeden Fall mal probieren! Die Idee ist gut, das bisherige Konzept auch, so- why not?
    2. :thumbsup:
    3.Ich war am Anfang verwirrt, aber man fuchst sich rein und es ist auf jeden Fall auch was Neues! Und was Überraschendes und Cooles. Finde ich. Wenn es gut beschrieben ist. Und das ist es auf jeden Fall :thumbup: Man konnte sich auch gut reinversetzen und es war interessant zu sehen, wie er auf seine Fernsteuerung reagiert quasi.

    Chaos sagt, Halvars dunkle Seite sei harmlos gegen mich...

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  • zu deinen Fragen @bigbadwolf sage ich einfach nur mal...schließe mich @BlueRosesInMyHeart an :D

  • Die Geschichte war wirklich spannend :D

    Auch wenn ich leider nicht alles verstanden habe? Obwohl er ein schlechtes Ende hatte, konnte er sich an das erinnern, was passiert ist. Nach einem Game Over muss man neuladen und gewisses Wissen ist -zumindest für die Spielfigur- verschwunden. Natürlich kann man es auch so machen, dass man weiterspielt und der Prota sich noch daran erinnert. In einem Spiel merkt man das ja beim spielen- bzw als Spieler erinnert man sich daran. In Schrift Form fand ich das sehr verwirrend. (Ich hoffe, man versteht, was ich meine)

    Ich fand das Ende zu hektisch. War er nun ab und zu im Körper des Beagel? Wie hat er das mit den Seelenextraktion gemacht? Der Leser/Spieler bekommt nichts davon mit, wie er mit seiner Frau redet. Warum hat sie ihn angegriffen? Du hast am Anfang ein so langsames Tempo, da gewöhnt man sich dran. Und am Ende wird alles runtergerattert, so kam es mir mindestens vor. Mir hat das Ende leider nicht gefallen, Obwohl ich die Idee wirklich extrem gut finde.

    Ich denke schon, dass es als kleines Spiel gut funktionieren kann. Zum Beispiel mit dem RPG Maker und Modernen Tiles (Tiles sind die Grafiken, aus denen die Maps erstellt werden) könnte man so etwas sehr gut erstellen.

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    Es gibt da ein sehr gutes Forum für und ich kann auch gerne helfen, wenn dir die Pixel grafik denn reicht. Was du dir vorstellst kann man alles damit machen.

    :hmm: irgendwas wollte ich noch sagen, habs aber vergessen XD

    Fazit: Wäre ein cooles Game, Story ist super spannend, toll geschrieben. Nur das Ende ging mir zu schnell :thumbsup:

    Genesis: Sie ist Azathoth, das amorphe Chaos in der zentralen Leere
    Josh: Meine Prophetin!

  • @BlueRosesInMyHeart, @LadyK Danke für eure lieben Worte! Ich freue mich, dass es euch gefallen hat.

    Auch wenn ich leider nicht alles verstanden habe? Obwohl er ein schlechtes Ende hatte, konnte er sich an das erinnern, was passiert ist. Nach einem Game Over muss man neuladen und gewisses Wissen ist -zumindest für die Spielfigur- verschwunden. Natürlich kann man es auch so machen, dass man weiterspielt und der Prota sich noch daran erinnert. In einem Spiel merkt man das ja beim spielen- bzw als Spieler erinnert man sich daran. In Schrift Form fand ich das sehr verwirrend. (Ich hoffe, man versteht, was ich meine)

    Ja, ich verstehe dich. Und ich wollte es in dieser Geschichte eben so machen. Ne bessere Erklärung habe ich gerade nicht, wird vielleicht sonst zu philosophisch. ;)

    War er nun ab und zu im Körper des Beagel? Wie hat er das mit den Seelenextraktion gemacht? Der Leser/Spieler bekommt nichts davon mit, wie er mit seiner Frau redet. Warum hat sie ihn angegriffen?

    Er war nicht im Körper des Beagle, aber die Seele des Hundes hat sich in ihn verirrt.
    Wie geht Seelenextraktion? Stimmt, das hab ich letztlich gar nicht in der Geschichte untergebracht... ich weiß aber auch gerade nicht, wo es passen würde. Vielleicht im Manuskript? Die Idee ist folgende:

    Spoiler anzeigen

    Die Infusion unterdrückt den Herzschlag, die Person stirbt dadurch. Im Moment des Todes löst sich die Seele vom Körper, aber während das passiert, neutralisiert der Schock die Infusion, sodass das Herz wieder arbeitet und der Körper wieder lebt. Die freigesetzte Seele hat genügend Energie, um circa 84 Minuten körperlos zu existieren und kann sich in dieser Zeit nach Belieben bewegen und auch Kontakt zu anderen Seelen aufnehmen. Nach dieser Zeit braucht die Seele wieder einen Körper, um nicht zu sterben, denn der Wunsch zu leben ist stärker als einfach den Tod anzuerkennen. Die Seele kehrt dorthin zurück, wo ihr alter Körper war. Ist er noch dort --> alles in Ordnung. Ist er es nicht, muss Ersatz her. Irgendein Ersatz. In Lelands Fall ist die Hundeseele in seinen zu diesem Zeitpunkt seelenlosen Körper gewandert. In Laras Fall hat Lelands Seele dessen Körper nicht wiedergefunden und stattdessen sie befallen. So wohnten plötzlich zwei Seelen (ihre eigene und Lelands) in ihr, was sie wahnsinnig und aggressiv gemacht hat. Abgesehen davon wäre Lelands Seele sicher mächtig sauer auf seinen Körper gewesen, weil der einfach abgehauen ist.

    Du hast am Anfang ein so langsames Tempo, da gewöhnt man sich dran. Und am Ende wird alles runtergerattert, so kam es mir mindestens vor. Mir hat das Ende leider nicht gefallen, Obwohl ich die Idee wirklich extrem gut finde.

    Das ist der Schwachpunkt, den ich ebenfalls noch sehe. Fallen dir bestimmte Stellen des Textes ein, wo ich langsamer werden kann oder wo ich Infos schon vorher einbringen kann?

  • Zitat von Aztiluth

    Ich fand das Ende zu hektisch. War er nun ab und zu im Körper des Beagel? Wie hat er das mit den Seelenextraktion gemacht? Der Leser/Spieler bekommt nichts davon mit, wie er mit seiner Frau redet. Warum hat sie ihn angegriffen? Du hast am Anfang ein so langsames Tempo, da gewöhnt man sich dran. Und am Ende wird alles runtergerattert, so kam es mir mindestens vor. Mir hat das Ende leider nicht gefallen, Obwohl ich die Idee wirklich extrem gut finde.

    ich bin da etwas anderer Meinung...
    Ich finde das Ende spiegelt die Situation an sich sehr gut wieder. Angesichts der wenigen Zeit, die ihm noch bleibt und auch seinem fast wahnsinnigen Zustand, passt das, finde ich irgendwie gut. Ein langsameres Ende würde mir aber auch gut gefallen, einfach weil ich die Geschichte sehr gerne gelesen habe :)

    Zu der Seelenextraktion kann man aber tatsächlich noch was ergänzen, da gebe ich @Aztiluth recht :)

    Aztiluth, ich hoffe, ich bin dir jetzt nicht auf die Füße getreten (ich schätze deine Meinung und Kritik nämlich sehr, auch wenn ich hier eine etwas andere vertrete X/ )

  • Ich kann mich den anderen beiden hier nur anschließen. Ich war am Ende doch auch sehr verwirrt und bin mir immer noch nicht sicher, wen wir in der Geschihte jetzt begleiten. Den Körper oder die Seele? Wie kann ein Körper ohne Seele denken? Wieso ist der Körper der Frau auf einmal näher dran und wie kann ein Körper doppelt besetzt werden? Ich mein beim Beagle ist ja gerade auch keine Seele in Leeland.
    Und wieso lebt die Frau auf einmal wieder?

    Je mehr ich darüber nachdenke, desto mwhr Fragen sind in meinem Gehirn, deshalb hör ich jetzt auf :D

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  • Das ist der Schwachpunkt, den ich ebenfalls noch sehe. Fallen dir bestimmte Stellen des Textes ein, wo ich langsamer werden kann oder wo ich Infos schon vorher einbringen kann?

    So auf die Schnelle leider nein :/
    Wenn du es als Spiel machst, entscheidet der Spieler ja das Tempo mit.

    Ansonsten... Beim letzten erwachen hast du garnichts über die Liege gesagt, oder dass er aufgestanden ist. Da eventuell nochmal kurz erwähnen, dass er wieder von der Liege aufsteht.
    Er könnte auch deine Erklärung von der Seelenwanderung finden und lesen, dass würde das Tempo auch, mindestens ein bisschen, rausnehmen, ohne sinnlos gestreckt zu werden.

    Genesis: Sie ist Azathoth, das amorphe Chaos in der zentralen Leere
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  • @Nanook Das hab ich mit dem Restbewusstsein gemeint. Da er nur Tierversuche gemacht hat, weiß er nicht, dass Menschen auch ohne Seele noch genügend Hirnleistung für eine Art Bewusstsein haben.
    Die Frau "lebt" deshalb wieder, weil Lelands Seele ihren Körper teilweise steuern kann. Das Koma an sich deute ich als eine gestörte Verbindung zwischen Seele und Körper. Lelands Seele kittet das quasi zur Hälfte.

  • Krasse Geschichte. Auf gute Weise verstörend, der Begriff wurde ja schon mehrmals hier angeführt aber er trifft es am Besten. Man bleibt bis zum Schluß gespannt wie es ausgeht. Die Auflösung passt gut, trotz positivem Ende bleibt ein leichter Grusel zurück. :thumbsup:


    Für mehr blümchenpflückende Orks, blutrünstige Elfen und vegetarische Drachen!

  • Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen: Verstörende Geschichte, die einen zum Weiterlesen zwingt. Großes Kompliment. Mir klopft immer noch das Herz bis zum Hals.

    Nun zu deinen Fragen:

    1) Da kenn ich micht nicht wirklich mit aus, aber bitte versuchs. Ich denke, nur so findest dur aus, ob's wirklich klappt. Da fällt mir auch gleich noch ne Verständnisfrage ein: Sind "Gutes Ende" und "Schlechtes Ende", genauso gemeint. Also als zwei Varianten wie die Geschichte/das Spiel endet? Beim Text scheint das "Schlechte Ende" doch sehr viele Informationen zu enthalten, die für das Erreichen des "Guten Endes" notwendig sind. Oder kommt das daher, dass der Spieler nach dem schlechten Ende noch ein "Leben" hat, um mit seinen Erkenntnissen schließlich das "Gute Ende" zu erreichen?

    2 und 3) Die Idee der Vermischung ist grundsätzlich gut. Vor allem, weil man am Anfang der Geschichte nicht weiß, dass man sie aus der Sicht einer Spielfigur erlebt. Dieses typische Nicht-Wissen und sich In-die-(Spiel-)Welt einfinden, ist für den Spieler ganz normal. Aus der Sicht der Spielfigur ist es alptraumhaft. Leider war bei mir das "Kribbeln" weg, als ich wusste, dass es "nur" Szenen aus einem Spiel sind. Als ich das erste Mal SPIELSTAND gelesen habe, wurde ich vom mitfühlenden Leser zum passiven Zuschauer. Am Ende war mir zwar trotzdem zum Heulen, als ich den Grund für seine Experimente gelesen habe. Aber zu Spiel-Figuren habe ich eine größre Distanz als zu Buch-Figuren. Die Betonung liegt dabei auf "ich". Wäre spannend zu wissen, wie es den anderen Lesern ergangen ist.

  • Aber zu Spiel-Figuren habe ich eine größre Distanz als zu Buch-Figuren. Die Betonung liegt dabei auf "ich". Wäre spannend zu wissen, wie es den anderen Lesern ergangen ist.

    Mir ging es nicht so, aber ich spiele auch nicht besonders viel, könnte also daran liegen ^^

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  • Es gibt wahrscheinlich genauso wie es unterschiedliche Leser gibt unterschiedliche Spieler.
    Wenn ich ein Spiel spiele, dann hänge ich genauso am Charakter/ im Charakter mit drin, wie wenn ich ein Buch lese. Von dem her hab ich schon bis zum Ende mitgefiebert und war auch dementsprechend gefühlsmäßig betroffen, sag ich jetzt mal.

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