Es wird zeit für eine neue Geschichte
Da meine letzte Geschichte per Vertrag nicht mehr veröffentlicht werden kann, beginne ich hier mit einer neuen. Ich stehe noch ganz am Beginn, es stehen bislang nur die Hauptperson und das grobe Setting. Viel Spass
Prolog
Silas stand neben einer Mülltonne in einer Seitengasse, im Ärmel seines langen Mantels ein Messer versteckt. Sein Äusseres verriet viel über ihn, gelblichschwarze Zähne, ausgezerrte Gesichtszüge gezeichnet von Drogen, wie der Rest des Körpers.
Ein Tagedieb, Hehler, Lügner, Mörder.
Silas suchte sich seine Opfer zufällig aus, wie sein Vater immer sagte, Gelegenheit macht Diebe.
Die laue, wolkenlose Sommernacht versprach einige Menschen auf den Strassen.
Kurze Zeit zuvor beobachtete er einen Mann, der alleine zu sein schien. Dieser sollte jeden Moment an ihm vorbei laufen. Vorfreudig zitternd horchte er in die Dunkelheit. Auf einer der grösseren Strassen brüllten und lachten Jugendliche, hupten Autos und irgendwo in der Ferne erklangen die Sirenen der Feuerwehr oder der Polizei, so genau konnte Silas das Geräusch nicht unterscheiden. Ob wohl einer seiner Kollegen etwas angestellt hatte?
Vermutlich, Silas würde es noch schnell genug erfahren.
Wie auf dieses Stichwort, ertönten Schritte schwerer Stiefel. Langsam, gemächlich, doch irgendwie klangen sie dennoch selbstsicher. Sobald die Umrisse in der Seitengasse zu erkennen waren, trat der Drogenabhängige aus den Schatten.
„Nicht dein Tag mein Freund, mach keine Faxen und es passiert dir nichts. Her mit deinem Geld!“
Der Angesprochene blieb stehen, drehte sich langsam um und blickte etwas ungläubig den Angreifer an.
Silas stockte. Der Blick war nicht ungläubig, er sah eher belustigt aus, keine Spur von Angst.
Der Fremde bewegte sich langsam auf ihn zu, verschwamm ein wenig im Schatten der Häuser.
Gekonnt blitzte das Messer hervor.
„Mach keine Dummheiten mein Freund, es bringt dir nichts, hier den Helden zu spielen, na komm schon, her mit deinen Wertsachen!“
Mit einem weiteren Schritt des Fremden wurde sein Gesicht von einem verirrten Mondstrahl erhellt. Graue Augen durchbohrten Silas. Es wurde kalt, sein Atem kondensierte. Er war wie erstarrte.
Während sein Gegenüber immer näher kam, begann er mit tiefer, klarer Stimme zu sprechen.
„Weisst du, warum der Mensch Angst in der Dunkelheit hat?
Er fürchtet sich vor der Finsternis.“