Frei
Regen prasselt stetig auf das Verdeck
Die Welt verschwimmt im Scheinwerferlicht
Alles andre dort draußen, scheint so weit weg
Die Sorgen und Nöte sind völlig verschwunden
Er atmet tief ein und langsam aus
Die Angst, die er hat, er spürt sie nicht
Der Schrei in seiner Kehle kann nicht heraus
Er weiß es erst seit Stunden
Und doch fühlt er sich frei
Seltsam frei, etwas beschwingt
Seine Brust zuvor so schwer wie Blei
Hebt sich leicht wie eine Feder
So viel hat an Bedeutung verloren
Die Angst davor, dass alles misslingt
Er fühlt sich beinahe neugeboren
Drückt sich erleichtert ins Autositzleder
Wen kümmern jetzt noch seine Ziele
Wer soll ihn noch fragen, wie sein Leben so läuft
Ja Wünsche, davon hat er viele
Doch er kann damit Leben, dass sich nicht jeder erfüllt
Niemand wird ihm mehr raten auf Gluten zu verzichten
Keiner blickt mehr empört, wenn er sich besäuft
Ist er wirklich glücklich? Mitnichten
Aber erleichtert und in Frieden gehüllt
Er weiß, man wird laut um ihn weinen
Das ist das einzige, mit dem er nicht leben kann
Denn auch wenn alle es einzig gut mit ihm meinen
Hilft ihm das nicht
Die Sonne wird scheinen, jetzt ist's schon fast Mai
Musik wird spielen, sie hält alle im Bann
Der Sarg senkt sich nieder, er ist endlich frei
Und fliegt unbeschwert allein ins Licht