Ymir "Die Lichter von Dunhaven"

Es gibt 720 Antworten in diesem Thema, welches 106.423 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. April 2024 um 12:59) ist von Kisa.

  • Bin jetzt bei Kapitel 4 (Interludium) --> Seite 9

    Es war einfach so hart spannend, dass ich gerade sechs Kapitel, vielleicht sogar mehr, gesuchtet hab.

    Aber mal im Ernst! Warum, zum Henker musst du alle UMBRINGEN!?! Das ist ja schlimmer als GoT!

    Vor allem, weil ich Erik und Sigi wirklich mochte! Die wären ein mega Heldentrio gewesen! -.-

    Einen Moment herrschte Stille, bis Sigi sich neben Erik stellte und ihrem Bruder tief in die Augen blickte. „Was steht dort?“, wollte sie wissen. Ihre Stimme klang ruhig und entspannt.

    Wie gesagt: Ich mag Sigi. Sie glaubt ihrem Bruder. Sie schaut zu ihm auf und hält zu ihm, auch wenn er plötzlich fremde Runen lesen kann ...

    Beleidigt schnaubte dieser. „Natürlich kenn ich die ...“ Er starrte die beiden kurz an und wartete auf eine Reaktion, die jedoch ausblieb. „Das ist doch die mit den ... Barden?“

    „Nein“, antworteten die Geschwister im Chor.

    „Mit den Königen?“

    „Nein!“

    Erik schnipste mit den Fingern. „Den Brüdern?“

    Erik mag ich auch! Gute Stelle ...

    „Du bist ziemlich am ölen“, bemerkte Erik.

    Auch wieder gut. Und hier wollte ich eigentlich sagen, dass ich hoffe, dass Erik noch länger Teil der Geschichte bleibt ... Pustekuchen :(

    Sein Herz machte einen Sprung und mit böser Vorahnung richtete er seine Aufmerksamkeit wieder nach vorne, um nach seiner Schwester zu sehen. Doch sie war nur noch schwer zu erkennen. Ihre Konturen verschwammen im Grau und das Blut gefror Tjelvar in den Adern, als er realisierte, was hier geschah.
    Ein Nebel zog auf.

    Mir wurde auch kalt ...

    „Sigi, was damals geschehen ist, geört der Vergangenheit an.

    Hier fehlt ein h

    „Erik“, wimmerte er mit gebrochener Stimme und rüttelte sacht an ihm.

    Doch statt einer Antwort kam nur Blut über Eriks blasse Lippen. Der Speer im Rücken des jungen Mannes hatte ihn für immer zum Schweigen gebracht.

    ALTER?! ... Das geht nicht! X(

    Ihr Weinen schallte durch Nekjols Haus und zerriss Tjelvar das Herz

    Mir auch ...

    Ein helles und unnatürliches Kreischen, durchbrach die Stille. Erschrocken riss Tjelvar die Augen auf.
    Sigi stand mit angstverzerrtem Gesicht vor ihm und hatte diesem Monster eine Zwergenklinge zwischen die Rippen gerammt.
    Die Umgebungsgeräusche waren wieder zu hören und der Dunkle ging auf die Knie.

    Erinnert ein bisschen an HdR :D

    Er sah seiner Schwester nochmal in die Augen, als sie ihren Kopf zu ihm drehte, doch sie schien schon nicht mehr da zu sein.
    Das Blut rann ihr in Strömen aus der Nase und sie wankte nur leicht, statt sich dem Griff des Todes zu entziehen.
    Er hatte es nicht aufhalten können. „Es tut mir leid“, flüsterte Tjelvar und bangte. Irgendwas. Vielleicht geschah noch irgendwas, dass sie retten könnte

    Und trotzdem muss sie sterben ... Eowen hat's dem Sack wenigstens zeigen können ...

    Ab danach hatte ich keinen Nerv mehr zu zitieren ... Viel zu spannend, viel zu viel passiert, viel zu viele Menschen gestorben (ich nehme an Tjelvars Mutter ist auch gestorben). ;(

    Mir gehen ähnliche Schimpfwörter wie Tjelvar durch den Kopf ... ich hoffe sehr auf ein Happy End ... Soweit das noch irgend möglich ist ...

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

    • Offizieller Beitrag

    hallo Miri :saint:

    Spoiler anzeigen

    Es war einfach so hart spannend, dass ich gerade sechs Kapitel, vielleicht sogar mehr, gesuchtet hab.

    Oh, das hört man gerne :D Dann scheint irgendwas funktioniert zu haben :blush:

    Aber mal im Ernst! Warum, zum Henker musst du alle UMBRINGEN!?! Das ist ja schlimmer als GoT!

    Vor allem, weil ich Erik und Sigi wirklich mochte! Die wären ein mega Heldentrio gewesen! -.-

    sry? :sack:

    Es waren doch gar nicht "alle" ... Tjelvar lebt ja noch :saint:


    Erinnert ein bisschen an HdR

    Das aller erste Konzept dieses Wesens, um irgendwas vor Augen zu haben, kam auch von den Nazgul. Entstehungsgeschichte und Hintergrund sind natürlich komplett anders, aber optisch habe ich mich davon inspirieren lassen ^^


    Ab danach hatte ich keinen Nerv mehr zu zitieren ... Viel zu spannend, viel zu viel passiert

    Wirklich, es freut mich sehr das hier zu lesen. Auch wenn das irgendwie blöd klingt, weil dich hat es ja nicht "gefreut" die Kapitel zu lesen ^^' Aber ich denke du weißt, wie ich das meine. Auch wenn ich auf deine kleinen Anmerkungen zu den Zitaten jetzt nicht eingegangen bin, haben sie mir gut geholfen zu sehen, wann welche Emotion beim Leser geweckt wird. Ich hoffe nur, dass dieser Schlag ins Gesicht nicht zu heftig war und du abspringst ^^' Du hast recht, Erik, Sigi und Tjelvar wären ein gutes Heldengespann gewesen. Aber genau dieses Gefühl musste ich erzeugen, damit die folgenden Szenen dieses Gewicht bekamen.


    (ich nehme an Tjelvars Mutter ist auch gestorben).

    Davon kann man ausgehen :(

    ich hoffe sehr auf ein Happy End ... Soweit das noch irgend möglich ist ...

    Für diesen Tag ... schwer. Aber möglicherweise in der Zukunft.

    Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren ^^

    • Offizieller Beitrag

    Kapitel 18:
    Estgang

    Letzter Teil:

    Endlich!
    Den ganzen Abend hatte er sich in Geduld geübt, nun betrat er zusammen mit Durin das große Zelt.

    Es hatte eine Schlafkammer für jeden von ihnen. Getrennt waren diese durch den Hauptraum. Hier war sogar genug Platz für einen kleinen Tisch. An diesem lehnte Frods Tasche, aus der Durin eine Karte hervorholte. „Zuallererst ...“

    „Nein“, unterbrach ihn Tjelvar. „Ich bin hier, um Antworten zu bekommen.“

    „Ihr seid hier, weil ich Euch als meinen Vertrauten gewählt habe.“

    Tjelvar nickte, und machte einen Schritt auf Durin zu. „Genau. Und jetzt werdet Ihr mir erklären, warum Ihr das getan habt, wo Elina ist und was mit Frod passieren wird, sobald das hier zu Ende ist.“

    Für einen Moment starrte Durin ihn an, bevor er ein Nicken andeutete. „Sollte ich morgen Jarl werden, so wird dem Magier selbstredend die Freiheit geschenkt. Da braucht Ihr Euch keine Sorgen zu machen.“

    Doch, das tue ich.

    Mit jeder Sekunde, die verstrich, litt der Verstand seines Freundes im Kerker.

    Tjelvar hoffte, dass es dann nicht zu spät sein würde.

    „Und um Utjans Mädchen braucht Ihr Euch ebenfalls keinen Kopf machen. Es geht ihr gut.“

    „Wo ist sie?“, knurrte Tjelvar.

    „Sie sollte etwas für mich besorgen. Im Zuge dessen hatte sie es sich mit den Männern des Jarls verscherzt. Deshalb hält sie sich momentan versteckt.“

    Besorgen? Also musste Elina etwas für Durin stehlen. Trotz dieses Umstandes atmete Tjelvar erleichtert aus. Die Bilder, die er heute Morgen vor Augen hatte, waren nur ein Hirngespinst. Dennoch keimte Wut in ihm auf. Er ballte die Fäuste. Hatte er ihr doch gesagt, sich nicht mit Durin einzulassen. Warum hörte sie nicht auf ihn?

    Jetzt steckt sie in Schwierigkeiten!
    Reichte es nicht, dass er sich schon um Frod sorgen musste?

    „Können wir dann jetzt?“, fragte Durin, während er eine von Frods Karten auf dem Tisch ausbreitete.

    „Ich schwöre Euch, wenn Ihr mich anlügt, dann schlage ich Euch den Schädel ein.“

    Ausdruckslos sah Durin ihn an. „Ich sage die Wahrheit. Ich würde gerne selbst noch ein paar Worte mit dem Magier sprechen und die Unversehrtheit der Schankmaid ist wichtig für meinen Plan.“

    Tjelvar schob die Brauen zusammen. „Welcher Plan?“

    „Einer, für den Fall, dass ich morgen sterben werde.“ So emotionslos seine Mimik war, kam auch dieser Satz über die Lippen.

    Anfangs überrascht von dieser Aussage, dämmerte es Tjelvar langsam. Durin hatte Maßnahmen getroffen für den Fall, dass Baleson das Enviki gewinnen sollte.

    Und dass er mich als Vertrauten gewählt hat, um mit mir noch einmal vor dem Kampf zu sprechen kann nur heißen ..., dass ich Teil dieser Maßnahmen bin.
    „Sollte ich morgen fallen“, setzte Durin trocken fort. „Dann ist es wichtig, dass Ihr mit diesen Karten von der Insel flieht. Die Menschen hier werden Balesons Sieg feiern, in dem Moment sind sie abgelenkt und werden Euer Verschwinden nicht bemerken. Utjans Mädchen hält sich unter Birks Dach versteckt. Wie Ihr wisst, besitzt sie die Fähigkeit Türen zu passieren, selbst wenn Ihr der passende Schlüssel fehlt.“ Jetzt wurde sein Blick ernster. „Birk stellt Euch eine Waffe bereit. Eskortiert die Schankmaid ins Jarlshaus und dort zur Bibliothek. Da werdet ihr einbrechen und alles mitnehmen, was Ihr zu Helhaven findet, um euch damit aus dem Staub zu machen. Dann liegt es an Euch, die legendäre Waffe zu finden und meine Stadt zu retten.“

    Mit großen Augen starrte Tjelvar sein Gegenüber an. Satz für Satz hatte seine Verwirrung und Überraschung zugenommen. „Was soll das alles? Ihr werdet gegen diesen Bastard nicht verlieren. Ihr seid ein Krieger!“

    „Glaubt mir, wenn ich Euch sage, dass ich fest entschlossen bin zu siegen. Aber man sollte auf alles vorbereitet sein“, erwiderte Durin ruhig. „Zumal es da ein weiteres Problem gibt.“ Mit zusammengebissenen Zähnen krempelte Durin sein rechtes Hosenbein hoch und enthüllte einen Verband. Als er diesen abnahm, kam eine ekelhafte Bisswunde zum Vorschein.

    Tjelvar musste kein Heiler sein, um zu sehen, dass sich der Genesungsprozess verkompliziert hatte. Die Rötung und Schwellung deuteten darauf hin, dass sich die Wunde infiziert hatte.

    „In der Nacht des Überfalls hat mich ein Draugr erwischt. Ein spezielles Kraut, das hier im Norden wächst, wurde mir von den Heilern gegeben. Es dämmt mögliche Vergiftungen ein und sorgt dafür, dass ich vor Euch stehen kann, ohne Schweißausbrüche zu bekommen.“

    „Und die Schmerzen?“, erkundigte sich Tjelvar.

    „Sind auszuhalten. Es ist eher mein Kopf, um den ich mir sorgen mache.“ Durin tippte sich gegen die Schläfe. „Das Kraut hat leider nicht nur Vorteile. Schwindel, das Gefühl auf Wolken zu gehen ... ich bin ehrlich zu Euch, momentan sehe ich Euch zwei Mal.“

    Tjelvar spürte regelrecht, wie ihm die Farbe aus dem Gesicht wich.

    Das ist gar nicht gut!
    Bisher hatte Tjelvar gedacht, das Einzige, das Durin zu Fall bringen würde, wäre eine äußerst ungünstige Verteilung der Gaben zum Enviki.
    „Dann sagt den Kampf ab! Das kann nicht im Sinne der Götter sein. So wird es kein faires Aufeinandertreffen.“

    Durin schüttelte den Kopf. „Das ist nicht möglich. Ist das Enviki einmal ausgesprochen, so gibt es keine Möglichkeit es zu verschieben oder gar abzubrechen. Im Nachhinein wird man sagen, dass die Götter es so gewollt haben.“

    Mit der Hand auf der Stirn, wanderte Tjelvar um den Tisch herum.

    „Ich hoffe Ihr versteht nun, weshalb ich Euch zu meinem Vertrauten gewählt habe. Es war die einzige Möglichkeit, wie ich sicherstellen konnte, dass es auch nach meinem Tod weitergeht.“

    Tjelvar war also frei. So oder so. Egal ob Durin gewann oder nicht. Doch er musste gewinnen. Ansonsten ... „Glaubt Ihr wirklich, dass ich Frod hier zurücklassen würde?“

    „Ehrlich gesagt“, Durin zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Das konnte ich bisher nicht einschätzen. Aber es änderte auch nichts. Mir war es schlichtweg nicht möglich, euch beide aus dem Gefängnis zu holen.“

    „Dann habt Ihr den falschen gewählt!“, sagte Tjelvar und entlockte Durin so, einen Moment des Stutzens. „Frod ist es, der über die Zwerge und ihre Bauten Bescheid weiß, nicht ich. Ohne seine Führung, wären wir in Kingraven verloren.“

    „Für ein solches Unterfangen wähle ich lieber denjenigen, der so ausschaut, als könne er dort unten überleben. Außerdem seid Ihr doch genauso in der Lage Aldwa zu lesen und zu verstehen, nicht wahr? Ihr habt diesen Vers gesprochen. Als wir uns auf der Brücke getroffen haben. Das war doch Aldwa, oder? Also seid Ihr auch in der Lage die Karten zu übersetzen.“

    Aldwa übersetzen?

    Mit einem Mal kam Tjelvar ein Gedanke und er drehte sich zu dem Tisch, um zu sehen, welches Stück Papier Durin dort ausgebreitet hatte.

    Es war die Karte, auf der die geheimen Ein- und Ausgänge Kingravens beschriftet waren. Sie war übersäht mit den Runen der Zwerge. Kein Wort in der Sprache der Menschen war auf ihr zu finden.

    Ein breites Grinsen schlich sich auf Tjelvars Gesicht, als er sich zu Durin drehte. „Ihr könnt sie nicht lesen, oder?“

    „Nein, ich ...“

    Erst leises, zurückgehaltenes, dann lautes Gelächter schallte aus Tjelvars Kehle und unterbrach den Kommandanten. Seit Jahren hatte er nicht mehr so gelacht und war selbst davon überrascht. Aber es kam nicht von Herzen. Es war der Absurdität geschuldet, die sich ihm darbot.

    All der Aufwand am Abend des Lichterfests, um ihnen die Karte zu entwenden ... Die Streitigkeiten mit dem Jarl, um das Vorgehen mit den Draugar ... Selbst wenn Durin das Enviki gewann, so war er auf Frod und Tjelvar angewiesen und das, obwohl er sie aus seinem Haus gejagt hatte. Egal wie man es drehte und wendete. Der ach so große Kommandant, der sich ihnen vor einer Woche so aufgespielt hatte, saß in einer äußerst unangenehmen Situation. Gespickt mit Abhängigkeiten von anderen. Und er war selbst schuld.

    „Seid Ihr bald fertig?“

    Tjelvars Lachen verebbte. Ein Grinsen blieb aber zurück, denn so ganz konnte er seine Genugtuung nicht verbergen. Und er wollte es auch nicht. „Deswegen habt Ihr beim Essen so gut über mich geredet. Das war nicht an die Reichen und Schönen gerichtet, sondern an mich. Ihr wolltet Euch bei mir einschleimen, dass ich unser letztes Aufeinandertreffen vergesse und Euch helfe.“

    Durin blieb stumm, aber man sah seinen Kiefer mahlen.

    „Wann habt Ihr gemerkt, dass Ihr ohne uns keinen Schritt weiterkommen würdet?“

    Die Lippen kurz aufeinandergepresst, setzte sich Durin mit einem Räuspern in Bewegung und holte ein Buch aus Frods Tasche. „Dass die Karten nicht in unserer Sprache verfasst sind, habe ich direkt gemerkt. Doch ging ich davon aus, dass der Magier Übersetzungen angefertigt hatte. Immerhin zeigen diese Aufzeichnungen hier“, er schlug eine Seite in dem Buch auf. „Dass er versucht hat, die Sprache zu lernen. Von Euch, wenn man den Notizen Glauben schenken darf. Doch von den hier reingekritzelten Runen, ähnelt keine denen auf der Karte.“

    Tjelvar lächelte. „Doch, tun sie. Aber Aldwa ist nicht wie andere Sprachen. Ihr seht es, wenn Ihr den Klang der jeweiligen Rune verinnerlicht habt. Bis dahin werden es nur irgendwelche Striche für Euch sein. Egal, wie oft Ihr auch hinschaut.“ Zum ersten Mal seit Tjelvar Durin kannte, sah er in dessen Augen so etwas wie Fassungslosigkeit.

    „Zeigt es mir!“

    „Und somit meinen Wert verspielen? Nein. Zumal ist es nicht so einfach, wie Ihr Euch das vielleicht vorstellt.“ Tjelvar klappte das Buch vor Durins Augen zu und verschränkte die Arme vor der Brust. „Euch ist klar, dass ich Elina verraten werde, dass Ihr mich nicht Ihretwegen aus dem Kerker geholt habt? Sie hat ganz umsonst für Euch gearbeitet, Eure Entscheidung mich hierher zu holen stand doch schon viel länger.“

    Durin zuckte mit den Schultern. „Wenn Ihr Utjans Mädchen die Vorstellung nehmen wollt, jemand wie sie könne etwas in dieser Welt bewegen, dann bitte ...“

    „Redet nicht so schlecht über sie!“, sagte Tjelvar forsch. „Anders als Eure Männer war sie da, als die Häuser in jener Nacht brannten. Und auch wenn sie es nicht geschafft hat, so stieg sie in die Flammen und versuchte Euren Freund Ulf und dessen Familie zu retten.“ Und ein weiteres Mal, entdeckte Tjelvars etwas Neues in Durins Augen. Doch diesmal konnte er den Blick des Kommandanten nicht deuten, da dieser sofort zu Boden schaute.

    „Das wusste ich nicht.“

    „So ist es aber. Frod hat es mir erzählt. Falls Ihr Euch also gefragt habt, woher die Verbrennungen an den Armen der Frau kommen, die Ihr schamlos ausgenutzt habt, ... dann wisst Ihr es nun.“

    „So ist das also“, murmelte Durin.

    Es bescherte Tjelvar ein inneres Grinsen, Durin gleich zweimal so auflaufen zu lassen. Doch er tat das nicht für sich allein. Es war ihm ein Anliegen, dass Elinas Bild ins rechte Licht gerückt wurde. „Nun denn. Ich werde nun schlafen gehen und Ihr solltet das Gleiche tun. Ihr werdet diesen Kampf morgen gewinnen! Und dann schauen wir weiter.“

    „Versprecht mir, dass Ihr tut, was ich Euch aufgetragen habe“, sagte Durin, als Tjelvar den Vorhang seiner Schlafkammer beiseitegezogen hatte.

    Mit gehobener Augenbraue schaute Tjelvar über seine Schulter zurück.

    „Es mag sein, dass ich Euch gewählt habe, damit Ihr mir bei der Übersetzung der Karte helft. Doch was ich davor gesagt habe, ist genau so wahr. Wenn ich morgen sterben sollte, ändert das nichts an meinem Plan Dunhaven von den Draugar zu befreien. Versprecht mir, dass Ihr die Freiheit, die ich Euch geschenkt habe, für diese ehrvolle Aufgabe nutzen werdet.“

    „Was ist das für eine Freiheit, wenn man direkt an ein Versprechen gebunden wird?“, fragte Tjelvar. „Ich sagte doch, ich werde nicht ohne Frod gehen. Also ... was wollt Ihr tun, wenn ich Euch nicht mein Versprechen gebe?“ Er vermutete, dass Durin ihn mit der Unversehrtheit Elinas erpressen würde, weshalb ihn die Antwort des Kommandanten überraschte.

    „Nichts. Dann habe ich mein letztes Blatt verspielt.“

    Die Männer schwiegen für einen Moment.

    „Aber habt Ihr eine andere Wahl? Lasst Ihr Euch wieder einkerkern, dann sorgt Ihr nur dafür, dass Euer Freund nicht allein sterben muss. Das ist ehrbar, doch würdet Ihr ihn nicht viel mehr ehren, wenn Ihr die Aufgabe zu Ende führt, die ihr begonnen habt?“ Mit diesen Worten zog sich Durin in seine Schlafkammer zurück.

    Ein Grummeln war Tjelvars unvernommene Antwort. Mit hinter den Kopf verschränkten Armen legte er sich in das vorbereitete Bett.

    Auch wenn das Gespräch mit Durin erneut nicht ohne Reibung vonstattenging, so hatten sie im Grunde das gleiche Ziel.

    Beide wollten die Draugar vernichten. Der eine für seine Stadt, der andere für das, was er verloren hatte.

    Auch wenn Tjelvar Durin nicht leiden konnte, so beeindruckte es ihn, dass selbst der Tod den Mann nicht daran hinderte, seine Ziele zu verfolgen. Hatte Tjelvar einen Plan, sollte er vorzeitig fallen? Darüber hatte er nie nachgedacht. Doch er war bereit, bis zum Äußersten zu gehen.

    Ob das reicht?
    Als er sich in seinem Bett umdrehte, waren es Zweifel, die seinen Gedanken innewohnten. Seine Aufgabe war ohne Frage eine gewaltige. Während er die Augen geschlossen hielt, wünschte er sich, dass Kyla ihr Lied noch nicht beendet hätte, doch von der jungen Frau am Feuer war nichts mehr zu hören. So blieb Tjelvar nur die Müdigkeit, als Ablenkung vor den inneren Flüstereien.

    Durin muss gewinnen! Nur so kommen wir an die Waffe, waren die letzten klaren Gedanken, die er noch hatte. Ansonsten waren es nur die Fragmente des Liedes, in seinem Kopf, die ihn langsam wegschlummern ließen.

    Schlafen in der Nacht ... geb‘ Acht ... hungrig ... hungriger Wolf ...

    Darauf habe ich gewartet!

    nächster Teil ...

  • Okay, nun endlich das lang erwartete Gespräch.

    Dass Durin Tjelvar vor seinen Karren spannen will, war ja für mich nicht schwer zu erraten. Aber so abgeklärt, wie er sein Anliegen formuliert inklusive der Möglichkeit, dass er nicht gewinnt, nötigt Durin mir hier großen Respekt ab. Ich hoffe, du lässt ihn nicht draufgehen, obwohl es für den Storyverlauf sicher mehr Action verspricht und die spannendere Variante wäre. :/

    Kleinkram

    „Zuallererst ...“

    „Nein“, unterbrach ihn Tjelvar. „Ich bin hier, um Antworten zu bekommen.“

    „Ihr seid hier, weil ich Euch als meinen Vertrauten gewählt habe.“

    :rofl: Treffer, versenkt, Tjelvar!! :rofl: Genial, Durin.

    Mit jeder Sekunde, die verstrich, litt der Verstand seines Freundes im Kerker.

    Jepp, das bringt es kurz und knapp auf den Punkt.

    Reichte es nicht, dass er sich schon um Frod sorgen musste?

    Also echt mal, Elina, schäm dich! X(

    „Nichts. Dann habe ich mein letztes Blatt verspielt.“

    Heißt das nicht, man hat seine letzte Karte verspielt? Ein Blatt ist doch das, was man zu Beginn des Spieles auf der Hand hat, oder? Also alle Karten zusammen.

    Auch wenn das Gespräch mit Durin erneut nicht ohne Reibung vonstattenging, so hatten sie im Grunde das gleiche Ziel.

    "vonstattengegangen war"? Denn es ist ja vorbei, oder?

    Mit hinter den Kopf verschränkten Armen legte er sich in das vorbereitete Bett.

    "dem"

    Warte ... die haben da wirklich zwei BETTEN mit auf diese Insel geschleppt? =O Für Krieger? Selbst Feldbetten würde ich da als Luxus bezeichnen. :rofl: Aber naja, wer's braucht :pardon:

    Noch etwas zum Schluss: Ich merke, dass Durin für mich als Charakter mit jedem Satz, den er sagt, und mit jeder Handlung gewinnt. Selbst als er eingestehen muss, dass er alle Trümpfe ausgespielt hat und nun nur noch hoffen kann.

    Tjelvar hingegen sinkt auf meiner Beliebtheitsskala rapide. Und bevor du fragst, wieso - ich kann das an keinen Aussagen oder konkreten Taten festmachen. Vielleicht ist es einfach seine Art, Dialoge zu führen, die Art, seine Gefühle zu zeigen (oder besser zu verbergen), sich selbst zu kontrollieren, zu überlegen, bevor man spricht. Keine Ahnung. Es ist halt das, was ich bei mir bemerke, wenn ich lese. Und hier bei dem Part hat sich das noch verschärft. (Wenn diese Wirkung auf deine Leser allerdings beabsichtigt ist, dann Glückwunsch, das hat bei mir perfekt funktioniert :thumbup: )

    Deshalb nochmal: Ich hoffe, du lässt Durin nicht draufgehen. Denn wäre das ein Buch, das ich gekauft habe, würde ich es danach weglegen und wäre nicht sicher, ob ich irgendwann weiterlese.

    Ich denke mal, das ist nicht das, was du gern hören magst. Aber ich nehme auch an, du willst vielleicht wissen, was mich beim Lesen so bewegt, und ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel. Es ist ja nur mein persönlicher Eindruck und ich bin sicher, dass andere Leser Tjelvar feiern.

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

    • Offizieller Beitrag

    hallihallo Tariq ^^


    Spoiler anzeigen

    Okay, nun endlich das lang erwartete Gespräch.

    Ja, es hat echt viel zu lange gedauert. Sry for that. Vielleicht liegt es am warmen Wetter, aber ich konnte mich nicht immer dazu aufraffen jetzt was am Part zu machen ^^'


    Aber so abgeklärt, wie er sein Anliegen formuliert inklusive der Möglichkeit, dass er nicht gewinnt, nötigt Durin mir hier großen Respekt ab.

    Ich war sehr gespannt, wie das aufgenommen wird.

    Ich war mir nicht sicher, ob jeder, wie Tjelvar davon beeindruckt sein wird, oder ob das als zu over the top empfunden wird. Aber für mein empfinden macht es nur Sinn für Durin, so zu handeln, so zu denken.

    Ich hoffe, du lässt ihn nicht draufgehen, obwohl es für den Storyverlauf sicher mehr Action verspricht und die spannendere Variante wäre.

    Und ich hoffe, dass ich euch nicht so lange drauf warten lassen muss.


    Jepp, das bringt es kurz und knapp auf den Punkt.

    Ich weiß nicht, ob das rüberkommt (auch wegen dem Partweise posten), aber es soll dem ganzen Geschehen auch eine Zeitkomponente geben. Halt, dass im Hintergrund eine Uhr tickt. (Für zusätzliche Spannung und so.)

    Also der Plot wurde nicht deswegen so konstruiert. Das ist mir erst im nachhinein aufgefallen, aber es bietet sich ja an, das hier so zu benutzen.


    Also echt mal, Elina, schäm dich! X(

    :rofl: Ja, was fällt ihr ein?

    Heißt das nicht, man hat seine letzte Karte verspielt? Ein Blatt ist doch das, was man zu Beginn des Spieles auf der Hand hat, oder? Also alle Karten zusammen.

    jo, du hast absolut recht :S


    Warte ... die haben da wirklich zwei BETTEN mit auf diese Insel geschleppt? =O Für Krieger? Selbst Feldbetten würde ich da als Luxus bezeichnen. :rofl: Aber naja, wer's braucht :pardon:

    Ja, also in meinem Kopf waren es Feldbetten. Werde ich dahingehend verbessern. Und den Luxus traue ich ihnen durchaus zu. Auch, dass ihnen da so ein großes Zelt hingestellt wird. Also sowohl Durin, als auch Baleson (plus jeweiligen Vertrauten). Beim Jarl ist es ohnehin klar. Durin hätte das vermutlich wegen seiner Stellung auch verdient, aber es geht ja auch darum, dass alle am Enviki beteiligten eine Sonderrolle einnehmen. Die sollen schon geehrt werden.

    Und welches Monster würde einen für die vermeintlich letzte Nacht auf den Boden schlafen lassen ;)

    Noch etwas zum Schluss:

    Bevor ich darauf einzeln eingehe: Sowas ist immer sehr spannend zu lesen. Ist ja eh eine der Hauptfragen, die man sich als Schreiber stellt, denke ich. Wir wirkt das ganze, was hält der Leser von den Chars. Und zwar nicht nur auf einen Part bezogen, sondern so allgemein. Das war sehr interessant zu lesen.


    Ich merke, dass Durin für mich als Charakter mit jedem Satz, den er sagt, und mit jeder Handlung gewinnt. Selbst als er eingestehen muss, dass er alle Trümpfe ausgespielt hat und nun nur noch hoffen kann.

    Sehr interessant. Ich hatte kurz überlegt, ob er durch den Part nicht seine souverenität verlieren würde. Bisher hatte den Char immer eine gewisse "Überlegenheit" ausgezeichnet. Die gibt er hier ja offen zu nicht mehr zu haben.


    Tjelvar hingegen sinkt auf meiner Beliebtheitsskala rapide. Und bevor du fragst, wieso - ich kann das an keinen Aussagen oder konkreten Taten festmachen.

    Sehr schade, dass du nicht sagen kannst wieso. Das hätte mich brennend interessiert xD
    Aber DASS es so ist, finde ich überhaupt nicht schlimm. Das geht absolut in Ordnung. Es ist ja auch kein Geheimniss, dass er kein Charmbolzen ist ^^' Ich gebe zu, es überrascht mich etwas. Also es war nicht geplant, aber ich sehe es dennoch positiv. Für den Plot ist es nicht relevant, ob du ihn sympathisch findest. Also ist es dahingehend nicht schlimm. Aber irgendwie macht ihn das für mich Menschlich. In der Realität kann man ja auch nicht jeden mögen und ich denke gerade Tjelvar wäre ein Mensch, den auch nicht jeder mögen würde. Dahingehend passt das. Er war auch nie so angelegt, dass er dem Leser jetzt gefällt.
    Schlimm wäre es gewesen, hättest du gesagt, dass er out of character handelt oder sowas. Aber solange der Char in sich funktioniert, ist es mir eigentlich "egal", wie er rüberkommt. In Anführungszeichen deswegen, weil ich es natürlich wissen will xD Aber es führt nicht dazu, dass ich mein Konzept hinterfragen muss.
    Bei anderen Chars würde ich mir da schon eher Gedanken machen.
    Tjelvar hat eine andere Rolle in dieser Geschichte. Und das war in meinen Augen auch nie die des Fanlieblings. Falls aber dennoch wer Tjelvar mag, so ist das natürlich auch vollkommen in Ordnung und würde mir nur mehr zeigen, dass er als lebendiger Char wohl funktioniert. ^^'


    Vielleicht ist es einfach seine Art, Dialoge zu führen, die Art, seine Gefühle zu zeigen (oder besser zu verbergen), sich selbst zu kontrollieren, zu überlegen, bevor man spricht. Keine Ahnung. Es ist halt das, was ich bei mir bemerke, wenn ich lese. Und hier bei dem Part hat sich das noch verschärft.

    Er ist natürlich ein komplettes Gegenteil zu einem Durin.
    Durin soll in Dialogen viel gewählter wirken. Nicht unbedingt, dass er schlauere Worte benutzt, sondern WIE er Worte benutzt. (ähnlich bei Baleson und Frod. Bei Durin glaube ich aber nochmal ein Ticken stärker.)
    Wobei ... vielleicht sind sie doch nicht so gegenteilig, weil Gefühle zeigen jetzt beide nicht so sehr xD Bei Tjelvar haben wir zumindest den Vorteil, dass wir sein Innenleben lesen können :hmm: Das bleibt uns bei Durin verborgen.

    In Sachen Selbstkontrolle hat es Tjelvar halt schwer. Da ist Durin ihm haushochüberlegen. Ich denke im ersten Moment kam mir dieses "Gegenteil" in den Sinn, weil Tjelvar für Stumpf und Grob steht, während Durin überlegt und besonnen agiert.

    (Wenn diese Wirkung auf deine Leser allerdings beabsichtigt ist, dann Glückwunsch, das hat bei mir perfekt funktioniert :thumbup: )

    Wie gesagt, beabsichtigt ist es nicht xD

    Aber ich habe mal darüber nachgedacht, ob es nicht einfach eine Folge ist :hmm: Bin aber noch zu keinem abschließenden Gedanken gekommen. Aber was ich meine ist: Tjelvar Char ist kaputt. Durch das, was in Kapitel 1-3 passiert ist. Und nicht dieses süße "Narw, man muss ihm helfen"- kaputt, ne, einfach kaputt. Und er ist garantiert nicht der geworden, der er ohne den Verlust geworden wäre. Wahrscheinlich ist da ein Himmelweiter Unterschied. (manchmal versuche ich es durchblitzen zu lassen, dass er dennoch nicht einfach zu einem Arsch mutiert ist. Er tut etwas für Elina, er bietet an, für Illes Familie Holz zu hacken, er rettet Ille sogar und er hilft dem obdachlosen Mädchen. Zumindest so sehr, wie es aus seinem Käfig heraus möglich ist zu helfen.) Würden wir seine Vergangenheit nicht kennen, wäre es vermutlich noch schwerer sympathie für ihn zu empfinden.

    Ich habe noch nie so sehr über Tjelvar nachgedacht xD Also auch dafür danke für deinen Kommi. Vielleicht ist das acuh geradeMüll, was ich schreibe und du kannst mir widersprechen. Gerade tippe ich einfach runter, was mir in den Kopf kommt.

    Worauf ich hinaus will ist: Tjelvar ist kaputt und hat nicht wirklich gelernt sich in eine soziale Umgebung einzubetten. Er wirkt überall wo er in der Geschichte bisher ankam als Fremdkörper (während Frod immer versucht sich zu integrieren) Ob in der Taverne, beim Jarl, bei Durin, Lichterfest überall ...
    Vielleicht sieht man, dass diese Person irgendwie nicht ... "funktioniert"? Also mit seinem Umfeld? Das wirkt komisch auf uns. Es passt nicht. Je länger wir das beobachten, umso mehr fällt es auf. Und weil es nicht so richtig passt und es immer mehr aneckt an Punkten, wo WIR vielleicht anders reagiert hätten (im schlimmsten fall noch unverständnis für Tjelvar haben) nehmen wir Abstand zu dem Char. Also im Sinne von Beliebtheit.
    Kannst ja mal sagen, ob es vielleicht das ist, waas du nicht benennen kannst. Das wäre zumindest ein Erklärungsansatz meinerseits :hmm:

    Manchmal gibt es aber auch einfach keine Erklärung, warum man wen nicht mag xD

    Ich hoffe, du lässt Durin nicht draufgehen. Denn wäre das ein Buch, das ich gekauft habe, würde ich es danach weglegen und wäre nicht sicher, ob ich irgendwann weiterlese.

    Uff, ok. Das ist hart.

    Ich denke mal, das ist nicht das, was du gern hören magst.

    hm ... ich sehe es so und so ...

    Einerseits krass, dass ich es geschafft habe einen Char zu entwickeln, bei dessen Tod solche Konsequenzen im Raum stehen. Andererseits ist es für mich schwer das so zu betrachten, weil das FÜR MICH nie ein Grund wäre, ein Werk abzubrechen ^^'


    Ich denke mal, das ist nicht das, was du gern hören magst. Aber ich nehme auch an, du willst vielleicht wissen, was mich beim Lesen so bewegt, und ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel.

    Ja, das will ich auf jeden Fall wissen. Demnach, ist es genau das, was ich hören will xD

    Und nein, ich nehme nichts meinen Lesern übel. Ich finde es immer schade, wenn Leser gehen, erst recht wenn keine Erklärung bleibt, WARUM sie gehen. Aber im Endeffekt ist das glaube ich das normale Showbusiness :D
    Leute an sein Werk binden zu können ist eine Kunst und nicht selbstverständlich.

    (Das soll kein Eigenlob sein. Ist einfach nur meine generelle Sich auf die Dinge.)

    Es ist ja nur mein persönlicher Eindruck und ich bin sicher, dass andere Leser Tjelvar feiern.

    Sagen wir so. Ich bin immer wieder überrascht, wenn Leute schreiben, dass sie seine Art mögen, oder WIE ich Parts aus seiner Perspektive schreibe. Das gelingt mir noch mit am einfachsten.
    Aber vielleciht wird er ja der neue Enzo, falls du dich noch erinnerst :D Er war in Magische Welten damals der Char, bei dem die Leser auch gespalten waren ^^' Entweder man liebte ihn, oder man hasste ihn.

    Bei Tjelvar erwarte ich aber nicht solche Extreme :hmm:

    Vielen vielen Dank für diesen Kommentar. Es war sehr interessant mal zu erfahren was im Kopf eines Lesers bzgl der Chars so abgeht. :)

  • Hi Etiam ,

    der neue Teil gefällt mir sehr gut. Wie von Tariq schon geschrieben war es absehbar das Durin ihn für sich einspannen will.

    Zu Durin und Tjelavar noch ein paar Gedanken.

    Spoiler anzeigen

    Wie abgeklärt Durin seinen eigenen Tod in seine Planung mit einbezieht, ja das nötigt einem auf jeden Fall Respekt ab. Aber sympathisch wird er mir dadurch nicht. Durch die Art und Weise wie er andere Menschen für seine Zwecke einspannt hat er einfach zuviel an Goodwill verspielt. Sollte er also den Kampf verlieren und getötet werden, würde ich mir denken schade, aber ist halt so.

    Was Tjelvar angeht hast du ja schon selber einiges aufgeführt, das ich so unterschreiben kann. Außerdem denke ich wenn er emotional nicht so abgestumpft wäre, stünde er nicht da wo er jetzt ist, sondern wäre schon lange vorher zusammengebrochen und hätte resigniert aufgegeben.

    • Offizieller Beitrag

    hey, Ichuebenoch ^^

    Spoiler anzeigen

    der neue Teil gefällt mir sehr gut.

    Sehr schön, freut mich. Hat ja immerhin auch lange gedauert, bis es zu dem Gespräch kam ^^'

    Wie von Tariq schon geschrieben war es absehbar das Durin ihn für sich einspannen will.

    Ja, ich denke das war, und darf auch absehbar sein. ^^' Man hat es ja schon bei Elina gesehen, dass er Leute für seine Zwecke benutzt und es wäre ja auch sonst ein bisschen random gewesen, hätte er Tjelvar einfach aus Herzensgüte aus dem Knast geholt xD


    Wie abgeklärt Durin seinen eigenen Tod in seine Planung mit einbezieht, ja das nötigt einem auf jeden Fall Respekt ab. Aber sympathisch wird er mir dadurch nicht

    Also siehst du das ähnlcih wie Tjelvar :D


    Durch die Art und Weise wie er andere Menschen für seine Zwecke einspannt hat er einfach zuviel an Goodwill verspielt.

    Ok, interessant, auch mal diese Seite zu sehen.

    Sollte er also den Kampf verlieren und getötet werden, würde ich mir denken schade, aber ist halt so.

    Aus deiner Perspektive verständlich. Ich hoffe aber dass es trotzdem spannend ist oder wird ^^


    Was Tjelvar angeht hast du ja schon selber einiges aufgeführt, das ich so unterschreiben kann.

    :thumbsup:

    Außerdem denke ich wenn er emotional nicht so abgestumpft wäre, stünde er nicht da wo er jetzt ist, sondern wäre schon lange vorher zusammengebrochen und hätte resigniert aufgegeben.

    Ja, es ist halt seine Art, damit fertig zu werden :hmm:

    Danke auch dir, dass du deine Sicht auf die beiden Protagonisten des letzten Kapitels geteilt hast.

  • Hey Etiam

    Ich packe meine Gedanken mal in einen Spoiler :)

    Spoiler anzeigen

    ich fand dieses Gespräch insgesamt sehr gut geschrieben. Durin ist mir hier als Charakter auf jeden Fall näher gekommen, vielleicht gerade deshalb WEIL er hier plötzlich mal nicht der Überlegene ist.

    Ich will mir die emotionale Belastung gar nicht vorstellen müssen, wenn ich wüsste, dass am nächsten Tag ein solcher Kampf auf mich wartet und ich davon ausgehen muss, dabei draufzugehen. Noch dazu, wo er ja verletzt ist. Das fand ich übrigens richtig gut. :thumbup: Ich hab mich nur gefragt, ob man nicht vorher schon mal ein paar versteckte Hinweise hätte streuen können, irgendwas, wo man nachher denkt: Ah...deshalb hat er in der einen Situation dies, das, Ananas. Weißt du, was ich meine? Vielleicht bei dem Aufstieg auf den Berg, oder so. Könnte er nicht irgendwann ins Straucheln geraten und seine Leute müssen ihm aufhelfen? Wo man vielleicht zunächst denkt, Okay, er istganz einfach ausgerutscht...aber später checkt man, dass das mit seiner Verletzung zusammenhing. Auch schildert Durin ja selbst die Nebenwirkunegn dieses Krauts...ich finde, das dürfte man ihm hier und da schon anmerken. :hmm:

    Zu Tjelvar noch kurz: Ich mag ja zerrissene Charaktere. Und Tjelvar ist mir jetzt nicht komplett unsympathisch. Ich finde es immer wieder cool, wenn unter seiner harten Schale Emotionen hervorblitzen. Was für MICH in diesem Part jetzt aber so gar nicht gepasst hat, was sein Lachanfall. Es mag ja sein, dass er Extreme in sich vereint, aber ich hatte ihn bislang nicht so eingeschätzt, dass ihm ein lautes Lachen über die Lippen kommen könnte. Vom Gefühl her würde ich mir hier was anderes überlegen. Vielleicht ist es auch DAS, was ihn (abgesehen davon, dass es für mich nicht zum Charakter passt) in der Situation unsympathisch wirken lässt, weil er Durins Bemühungen, den Kampf gegen die Draugr auch nach seinem Tod fortzusetzen, geringschätzt. Ich weiß, er checkt in dem Moment, dass Durin nicht so überlegen ist, wie er immer getan hat und dass er Tjelvar braucht....aber in meinen Augen rechtfertigt das keinen Lachanfall. :hmm: (Ist jetzt aber vielleicht auch Geschmacksache :pardon: )

    Ansonsten: Mein erster Gedanke, als Durin erklärte, was Tjelvars Aufgabe nach seinem Ableben wäre war: Fuck! Du lässt ihn draufgehen! ;(

    Das würde ich in der Tat auch nicht so toll finden. Aber vielleicht hast du dir ja noch irgendwas anderes überlegt. Ich kann dich natürlich verstehen, dass du hier mit den Erwartungen der Leser ein bisschen spielen möchtest, denn genauso blöd wäre es jetzt, wenn Durin wie selbstverständlich gewinnt...wär ja auch irgendwie langweilig.

    Also, ich bleibe gespannt, was du schönes ausgeheckt hast :gamer:

    LG

    Rainbow

    • Offizieller Beitrag

    nabend Rainbow ^^

    Spoiler anzeigen

    ich fand dieses Gespräch insgesamt sehr gut geschrieben.

    Vielen Dank ^^


    Ich will mir die emotionale Belastung gar nicht vorstellen müssen, wenn ich wüsste, dass am nächsten Tag ein solcher Kampf auf mich wartet und ich davon ausgehen muss, dabei draufzugehen.

    Ja, das ist ... puh ...

    Dafür hält er sich noch gut ^^'


    Ich hab mich nur gefragt, ob man nicht vorher schon mal ein paar versteckte Hinweise hätte streuen können, irgendwas, wo man nachher denkt: Ah...deshalb hat er in der einen Situation dies, das, Ananas. Weißt du, was ich meine? Vielleicht bei dem Aufstieg auf den Berg, oder so. Könnte er nicht irgendwann ins Straucheln geraten und seine Leute müssen ihm aufhelfen? Wo man vielleicht zunächst denkt, Okay, er istganz einfach ausgerutscht...aber später checkt man, dass das mit seiner Verletzung zusammenhing. Auch schildert Durin ja selbst die Nebenwirkunegn dieses Krauts...ich finde, das dürfte man ihm hier und da schon anmerken.

    Ja, du hast auf jeden Fall recht. Eine kleine Miniandeutung hatte ich aber. Als Durin das Enviki ausgerufen hat, ist er auf Baleson zuGEHUMPELT. Aber das ist natürlich zu wenig. Deine Idee mit dem Aufstieg gefällt mir sehr gut. Da kann ich vielleicht mal was einfließen lassen.
    Bei dem Kraut weiß ich noch nicht. Hatte überlegt, ob man da schon was in dem Elina Part anmerken kann, dass er mal die Augen zukneift oder blinzelt. Aber irgdenwie gefällt es mir da nicht. Das passt soweit von der da präsentierten Überlegenheit ganz gut in den Fluss und in seinem sonstigen Auftreten :hmm:

    Ich muss das richtige Mittel finden zwischen "Durin ist gut im Verbergen" und "Da ist doch was komisch mit ihm"


    Und Tjelvar ist mir jetzt nicht komplett unsympathisch.

    :rofl: xD Ok. Das verordne ich trotzdem mal so, dass du seinem Charm jetzt auch nicht unbedingt erliegen bist ^^'


    Was für MICH in diesem Part jetzt aber so gar nicht gepasst hat, was sein Lachanfall.

    Damit habe ich irgendwie gerechnet ^^' Ich hatte diese Szene auf anraten von Chaos auch ein bisschen entschärft gehabt.
    Für mich war es irgendwie normaler Fluss, auch wenn ich wusste, dass es dem Leser womöglich komisch vorkommen könnte. :hmm:


    Es mag ja sein, dass er Extreme in sich vereint, aber ich hatte ihn bislang nicht so eingeschätzt, dass ihm ein lautes Lachen über die Lippen kommen könnte

    Mja, wobei ichdie Extreme hier nicht in ihm sehe, sondern in der Situation, in der er ist. Velleicht habedas auuh zu schlecht geschildert :hmm:

    Vielleicht ist es auch DAS, was ihn (abgesehen davon, dass es für mich nicht zum Charakter passt) in der Situation unsympathisch wirken lässt, weil er Durins Bemühungen, den Kampf gegen die Draugr auch nach seinem Tod fortzusetzen, geringschätzt.

    Ja, ich weiß was du meinst. Nach außen kann das so wirken. Aber genau das tut er ja nicht. Also bezüglich des "Ich habe einen Plan, falls ich sterbe."

    Ich weiß, er checkt in dem Moment, dass Durin nicht so überlegen ist, wie er immer getan hat und dass er Tjelvar braucht....aber in meinen Augen rechtfertigt das keinen Lachanfall. :hmm: (Ist jetzt aber vielleicht auch Geschmacksache :pardon: )

    Vielleicht ist es das, ja ^^'

    Aber er lacht nicht, WEIL er überlegen ist. Er lacht, weil die ganze Situ so krank ist. So nach dem Motto "Erst beklaut er uns und jetzt will er unsere Hilfe? Das kannst ja keinem erzählen :rofl: "
    Ich glaube ich hatte es im Part versucht mit dem Wort "Absurd" zu erklären :hmm:

    ich bleibe gespannt

    Das ist das wichtigste in diesem Kapiteln!

    Danke fürs lesen und erklären, wie du zu den Chars stehst c:

    • Offizieller Beitrag

    Kapitel 19:
    Versteckt

    Einziger Teil:

    Den Kopf auf die Arme gebettet, hockte Elina an dem Schreibtisch. Das einzige Möbelstück, das sich auf Birks Dachboden befand. Geschlafen hatte sie letzte Nacht auf einem staubigen Teppich eingehüllt in mehreren Decken. Jetzt bekam sie kein Auge zu. Vielleicht lag es an dem Sturm, der unablässig von außen gegen das Haus polterte. Möglicherweise war es einfach die Aufregung darüber, was sich wohl auf Est abspielte.

    Sobald der Tag anbricht, werden Baleson und Durin kämpfen.
    Ihr Magen fühlte sich an, als hätte er sich einmal um sich selbst gedreht.

    Sie musste sich ablenken, ansonsten würde ihr vor lauter Anspannung noch übel werden. Aus diesem Grund hatte sie vor sich den Schlüsselbund liegen, den sie von Ulf mitgenommen hatte. Nachdem sie Baalhufs Geschäftsbuch gestohlen und zu Durin gebracht hatte, war sie in die Taverne geeilt, hatte die Schlüssel eingesteckt, so wie Utjan Bescheid gegeben.

    Als ihm Elina ihre Lage erklärt hatte, wollte Utjan tatsächlich noch letzte Nacht bei Baleson vorstellig werden. Er wollte ihn von ihrer Unschuld überzeugen.

    Zum Glück hatte sie es geschafft, ihm das Vorhaben auszureden. Schließlich versteckte sie sich um ihre Freunde ... ihre Familie nicht in Gefahr zu bringen.

    Immer wenn sie sich das Bild des leblosen Ulf in Erinnerung rief, störte sie etwas daran.

    Was passt nicht?

    In der Hoffnung, darauf zu kommen, wenn sie nur lange genug den Schlüssel anstarren würde, saß sie hier schon seit Stunden.

    Er hat den Bund in der Hand gehabt ... Hat er die Türen verschlossen? Aber wieso? Würde man seine Familie nicht eher versuchen zu wecken, um zu fliehen?
    Ein Rumpeln im Geschoss unter ihr, ließ Elina zusammenfahren. War jemand im Haus?

    Birk ist doch mit Durin auf der Insel.
    Rasch öffnete sie die Schublade des Tisches und suchte nach einem Messer oder Ähnliches. Vergebens.

    Mit zitternden Fingern griff sie einen Besen und entriegelte die Luke, die hinunterführte.

    Du bleibst hier, bis das Enviki vorbei ist, hatte ihr Durin befohlen. Dabei hatte er bestimmt nicht damit gerechnet, dass ein Einbrecher Birks Stube ausräumen würde.

    Dagegen musste sie etwas unternehmen.

    „Mist“, fluchte Elina leise, als sie merkte, dass die Leiter, mit der sie hochgekommen war, entfernt wurde.

    Sie kramte deshalb all ihre Decken zusammen und warf sie einzeln in den Flur unter ihr. Geschickt ließ sie sich an der Luke hängen, um aus niedrigerer Höhe auf den Stoffberg zu fallen.

    Dennoch klang ihre Langung in ihren Ohren so laut wie der Donner. Für einen Moment verharrte sie und hoffte, der Sturm, der von außen gegen die Wände schlug, übertönte ihr Poltern. Angestrengt horchte sie in die Stube hinein. Aber sie hörte nichts mehr. Hatte sie sich vielleicht geirrt?

    Fast hätte sie sich mit der Hand auf die Stirn geschlagen, als ihr einfiel, dass sie ihre Notfallwaffe – den Besen - oben vergessen hatte.

    Mensch Elina, du bist ja heute wieder in Höchstform!
    Nun gab es ohnehin kein Zurück mehr. Ohne Leiter, kein Dachboden. Vielleicht konnte sie sich in der Küche neu bewaffnen. Sie war nicht aus auf einen Kampf und hoffte den Einbrecher anders zu vertreiben, doch zum eigenen Schutz wäre ein Messer sicherlich nicht schlecht. Auf leisen Sohlen schlich sie den Flur entlang. Dabei hielt sie sich von den Fenstern fern. Darauf bedacht, nicht von außen entdeckt zu werden.

    Mit einem Mal öffnete sich vor ihr eine Tür und eine kleine Gestalt in weißem Gewand betrat den Gang.

    Elina erschrak so sehr, dass sie ihrem Gegenüber ebenfalls einen spitzen Schrei entlockte.

    Dem Mädchen fiel dabei ein Laib Brot, so wie eine Kerze aus der Hand.

    „Tut mir leid, ich dachte ...“ Elina verstummte. Es war tatsächlich ein Dieb. Aber nicht so, wie sie sich das vorgestellt hatte. Das Kind war in schlechtem Zustand. Die Kleider zerschlissen, der Körper dürr.

    Sie stiehlt, um zu überleben.
    Der Anblick stach Elina ins Herz. Dagegen konnte sie doch nichts machen. Sie selbst war in solchen Situationen gewesen. Sie kennt das Gefühl, wenn man darum bangt heile davonzukommen. Wäre es nicht heuchlerisch, jetzt einzugreifen?

    „Ich kann nicht schlafen und Birk hat gesagt, ich darf mir etwas aus der Küche nehmen.“

    Was?
    „Du bist hübsch. Bist du seine Frau?“, fragte das Mädchen, während sie ihre Sachen aufhob.

    Verblüfft zeigte Elina auf sich selbst. „Ich? Nein, ich bin nur ein Gast ... so wie du? Ist Birk nicht auf der Insel?“

    Das Mädchen schüttelte den Kopf. „Er hat sich aufgeregt, weil jemand anderes mitfahren durfte. Ich glaube es ist dieser große schlecht gelaunte Mann.“

    Groß und schlecht gelaunt?
    „Hatte er einen Bart, hellblaue Augen und schaute aus, als habe er einen Stein verschluckt?“

    „Ja ...“

    „Tjelvar ist aus dem Gefängnis?“

    Das Mädchen erschrak, bei Elinas plötzlichem Ausbruch.

    Aber ist das Enviki schon vorbei? Nein, sonst wären sie ja nicht erst auf die Insel gefahren. Hat Durin ihn etwa als Vertrauten gewählt? Warum? Und was ist mit Frod?
    „Er hat mir Angst gemacht“, kam es auf einmal von dem Mädchen.

    Sie fürchtet sich vor Tjelvar?
    Man konnte nicht leugnen, dass seine Größe und das stoische Auftreten durchaus einen gewissen Effekt hatten. Der ernste, fast schon grimmige Ausdruck in seinem Gesicht, die kühlen blauen Augen, das lange zerzauste Haar ...

    Ja, sein Äußeres könnte ein Kind bestimmt erschrecken, dachte Elina. Sie hatte keine Angst empfunden, als sie Tjelvar das erste Mal gesehen hatte. Und auch danach sind ihr solche Gedanken ferngeblieben.

    „Du brauchst dich nicht vor ihm fürchten“, sagte Elina mit einem sanften Lächeln. „Er ist ein Freund von mir. Ich weiß aber, dass er manchmal etwas finster wirkt.“

    Mit großen Augen schaute das Mädchen sie an. „Erst war er ganz lieb, aber dann fing er an über die Monster zu sprechen.“

    Meint sie die Draugar?
    Ja, in der Tat war Elina auch schon aufgefallen, dass Tjelvar eine besondere Beziehung zu diesen Wesen hatte. Sie hatte angenommen, dass sie der Grund waren, für den Schmerz, den sie bei ihm sah. Vielleicht hatte er auch eine Familie gehabt. Eine Mutter, einen Vater ... eine Frau?

    Ob Tjelvar mal geliebt hat?
    Elina fragte sich, ob es mal eine Person gegeben hatte, der Tjelvar sein Herz geöffnet hatte. Gleichzeitig sträubte sie sich aber auch, in dieser möglichen Vergangenheit nach Antworten zu suchen.

    „Sein Gesicht wurde ganz zornig“, schob das Mädchen hinterher. „So.“ Mit einem Knurren verzog sie das Gesicht zu einer Grimasse.

    Wütend werden kann er ...
    Sie dachte an dem Abend zurück, als er mit Frod aneinandergeriet. Obwohl sie ihn schon zornig erlebt hatte, überkam sie mit einem Mal das Gefühl, dass sich noch einiges vor ihr verbarg. Sie blieb bei ihrem Standpunkt, den sie Serija erklärt hatte. In ihren Augen war Tjelvar einer der wenigen, die keine Maske trugen. Aber hieß das, dass sie bereits alle Gesichter von ihm gesehen hatte?

    Mit einem Mal setzte sich doch eine gewisse Furcht in ihr fest. Eine Angst darüber, dass ihr nicht gefallen könnte, was tief in Tjelvar schlummerte.

    Gähnend kam Birk in den Flur. „Sigrid, du solltest dir nur was zu essen holen und dich dann wieder schlafen legen.“ Als er Elina erkannte, verengten sich seine Augen zu Schlitzen. „Was tut Ihr hier? Ihr sollt Euch versteckt halten!“, zischte er im Flüsterlaut, als würde man sie belauschen.

    „Ihr hättet mir ruhig sagen können, dass Ihr wieder zurück seid“, fuhr Elina ihn ihrerseits an. „Immerhin habe ich den ganzen Tag da oben gehockt in dem Gedanken, dass Ihr fort seid. Und von Tjelvar habt Ihr auch nichts erwähnt!“

    „Ich hielt es für unangebracht. Dachte ich doch, dass Ihr Eure Situation ernst nehmen würdet.“

    Hörbar atmete Elina aus. Sie hatte keine Lust sich zu streiten. Allein Tjelvars Freilassung gab ihr einen Grund zur Freude. Doch war es von Vorteil, dass er sich auf der Insel befand? Was wenn Durin verliert?

    „Ich hole die Leiter, dann könnt Ihr wieder in Euer Versteck zurück“, sagte Birk und drehte sich um, aber nicht ohne noch ein Spruch darüber zu verlieren, wie dumm es von ihr war, den Dachboden zu verlassen.

    Jetzt reicht‘s!
    „Ihr wisst, warum ich mich da oben aufhalten muss? Weil ich Eurem Vetter geholfen habe!“

    Birk drehte sich um. Sah sie aus müden Augen an.

    „Ohne mich hätte er kein Druckmittel gegen Baalhuf. Ich habe ihm quasi ein Geschenk für das Enviki gemacht.“

    Ein verächtliches Schnauben gepaart mit einem ironischen Grinsen waren Birks erste Reaktion. „Und dabei seid Ihr nicht mal ein Gründungsmitglied. Aber Ihr habt recht. In Tagen wie diesen sind Durin und ich selbst auf die Hilfe von so niederem Stand wie dem Euren oder diesen ... Wilden angewiesen. Verzeiht mir. Ich wollte Eure Tat nicht kleinreden.“

    Mit offenem Mund starrte Elina ihn an.

    Ist das sein Ernst? Was ist das denn für eine Entschuldigung?
    „Ich bitte Euch dennoch, Euch bis zum Ende des Envikis bedeckt zu halten. Ihr könntet noch von Bedeutung sein. Es wäre in keinerlei Interesse, wenn Ihr im Knast sitzt, sollte Durin ...“

    „Sollte er verlieren?“, beendete Elina den Satz. „Darum geht es doch, oder?“

    Birk mahlte mit den Kiefern. Der Gedanke war ihm offensichtlich zu wider.

    „Ich hatte da oben einige Zeit zum Nachdenken. Es ist nett, von Durin, dass er mir noch helfen will und mich hier versteckt ... aber genau das ist was mich stutzig gemacht hat.“ Sie legte den Kopf schief. „Leute wie Ihr und Euer Vetter denkt nur in Schubladen. Wer gehört zum Adel, wer nicht. Ihr habt recht ... ich bin keine Adlige und Tjelvar ein Fremder. Ihm hat Durin nicht aus Nettigkeit geholfen, also warum sollte er es bei mir tun? Wenn er mich noch brauchen würde, dann könnte er mich nach dem Enviki auch einfach aus dem Gefängnis holen. Es würde nur einen Unterschied machen ..., wenn Durin sterben würde.“

    „Er wird nicht verlieren“, antwortete Birk sofort.

    „Aber wenn doch ... Sagt mir, für was ich mich hier bereithalte.“

    Für einen Moment schaute sie Birk abschätzend an. Mit einem Räuspern wandte er sich Sigrid zu. „Du hast dein Brot. Nun geh schlafen. Das ist kein Gespräch für kleine Kinder.“

    „Aber ich habe Angst.“

    „Hier bist du sicher, geh jetzt“, sagte Birk eindringlicher.

    Am liebsten hätte Elina sie mit zu sich genommen, um ihr die Furcht zu nehmen, doch Birk wäre bestimmt dagegen gewesen. Ein aufmunterndes Lächeln schenkte sie ihr dennoch.

    Als Sigrid mit dem Brot verschwunden war, schob Birk Elina in die Küche.

    Dort setzten sie sich an den Tisch und der Einäugige erklärte Ihr, was im Falle einer Niederlage Durins der Plan sei. Wieder sollte sie irgendwo einbrechen, wieder sollte sie fliehen. Diesmal wäre sie zwar nicht allein und hätte Tjelvar an ihrer Seite, aber es würde das erste Mal sein, dass sie Menschen zurückließ, die ihre Hilfe brauchten.

    „Was ist mit Frod und Serija. Ich kann die beiden hier doch nicht einfach zurücklassen.“

    „Wenn Ihr hierbleibt, werdet Ihr noch mehr verlieren, als nur die beiden“, gab ihr Birk zu verstehen.

    Nachdenklich schaute Elina auf die Tischplatte. Fast unmerklich schüttelte sie den Kopf. Sie würde versuchen, die beiden zu befreien. Vielleicht würde es Ihr gelingen, die Schlösser der Kerkertüren zu knacken. Sie konnte sich ohnehin nicht vorstellen, dass Tjelvar einfach so ohne Frod verschwinden würde. „Was ist mit Euch?“, fragte sie und schaute dabei nicht wieder auf. „Ihr hattet Euch selbst in der Erzählung gar nicht erwähnt. Kommt Ihr nicht mit?“

    „Durin und ich sind seit Kindheitstagen wie Brüder. Und diese Stadt ist unser Zuhause. Unabhängig davon, wie das Enviki ausgeht ... Ich werde Dunhaven nicht verlassen.“

    Elina wusste, was das zu bedeuten hatte. Mit einem erschöpft klingenden Seufzer schaute sie aus dem Fenster.

    Es war stockfinster und die Scheiben wackelten, bei jedem Anstoß einer Windböe. Anscheinend wurden selbst die Götter unruhig beim Warten. Nur noch ein paar Stunden. Dann stehen sich die beiden Kämpfer auf Est gegenüber.

    nächster Teil ...

  • Hey Etiam

    Da ich gerade urlaubsbedingt am Handy tippe fällt mein Kommi etwas weniger ausführlich aus :)

    Ich kannte den Teil ja zur Hälfte schon und bleibe dabei, dass mir das Aufeinandertreffen von Elina und Sigrid gefällt. Ich weiß zwar nicht, ob ich mich mit dem Namen „Sigrid“ anfreunden werde, aber ich schätze, das spielt wohl auch keine übergeordnete Rolle :rofl:

    Hier nur ein bisschen Kleinkram, der mir so aufgefallen ist:

    Am Anfang erwähnst du, es gebe nur „ein Möbelstück“ auf dem Dachboden. Nämlich den Schreibtisch. Ich nehme aber an, es gibt auch einen passenden Stuhl dazu, oder wie hockt Elina da? Das liest sich entsprechend etwas seltsam :hmm:

    Ansonsten: Birk ist ja echt ein unsensibler Brocken und nicht besonders klug obendrein. Sich derart anfällig über Elina und Tjelvar zu äußern (von wegen „niederer Stand und „Wilde“)

    wo er doch weiß, dass Durin auf deren Hilfe zählt :patsch: Na ja… wahrscheinlich steckt seine Abneigung zu tief.

    Cool fand ich ja, wie Sigrid Tjelvar imitiert :thumbup: Man kann sich in etwa vorstellen, welche Wirkung er auf kleine Kinder haben muss. Dabei hat er es in dem Moment mit dem Mädchen eigentlich gut gemeint.

    Noch eine Sache: Der letzte Satz passt für mich von der Zeitform her nicht. Es sei denn, es ist ein Gedanke von Elina. Das ist aber wohl nicht der Fall… außerdem hast du davor auch alles in der Vergangenheit geschrieben.

    So… und nun auf zum Enviki :dwarf:

    • Offizieller Beitrag

    Aloha Rainbow ^^

    Spoiler anzeigen

    Da ich gerade urlaubsbedingt am Handy tippe fällt mein Kommi etwas weniger ausführlich aus :)

    Ich hoffe es macht bzw hat spaß gemacht ^^

    Am Anfang erwähnst du, es gebe nur „ein Möbelstück“ auf dem Dachboden. Nämlich den Schreibtisch. Ich nehme aber an, es gibt auch einen passenden Stuhl dazu, oder wie hockt Elina da? Das liest sich entsprechend etwas seltsam

    huh ... ja stimmt, Stühle sind ja auch Möbel ^^' Daran hatte ich in dem Moment nicht gedacht :ugly:

    Ansonsten: Birk ist ja echt ein unsensibler Brocken und nicht besonders klug obendrein. Sich derart anfällig über Elina und Tjelvar zu äußern (von wegen „niederer Stand und „Wilde“)

    wo er doch weiß, dass Durin auf deren Hilfe zählt :patsch: Na ja… wahrscheinlich steckt seine Abneigung zu tief.

    Ja, Klug ist es in dem Sinne wohl nicht :hmm: Aber er ist auch einfach in einer anderen Welt aufgewachsen. Abneigung trifft es glaube ich ganz gut. Aus seiner Sicht muss das schon echt erniedrigend sein, zu welchen Mitteln sie gezwungen werden.


    Cool fand ich ja, wie Sigrid Tjelvar imitiert :thumbup: Man kann sich in etwa vorstellen, welche Wirkung er auf kleine Kinder haben muss. Dabei hat er es in dem Moment mit dem Mädchen eigentlich gut gemeint.

    Ja,er hätte einfach nur seine Wut unter Kontrolle haben müssen ... Vlt wäre so ein Stressball für ihn ganz angebracht :ugly:


    Noch eine Sache: Der letzte Satz passt für mich von der Zeitform her nicht. Es sei denn, es ist ein Gedanke von Elina. Das ist aber wohl nicht der Fall… außerdem hast du davor auch alles in der Vergangenheit geschrieben.

    Ich werde mir das nochmal anschauen :hmm:
    ich weiß nur noch, dass es sich beim schreiben auch komisch angefühlt hatte ^^'


    So… und nun auf zum Enviki

    Ja ja, ich eile :D

  • Hey, Etiam

    Ich weiß, ich bin spät. ^^

    Spoiler anzeigen

    Zuerst mal was mir gefallen hat: der Kampfgeist von Elina (ob nun nur mit Worten oder mit Taten). Wer sich mit ihr anlegt, ist selber schuld. :D Ansonsten joa, nicht viel Neues im Text, nur dass Elina erfährt, dass Tjelvar mit auf der Insel ist. Schön, dass sie an Frod und Serija denkt. :thumbsup:

    Ein paar Anmerkungen zu Stil und Form (und Grammatik, aber ich habe davon nur das, was mir beim Lesen auffiel)

    Geschlafen hatte sie letzte Nacht auf einem staubigen Teppich eingehüllt in mehreren Decken.

    "mehrere"?

    hatte die Schlüssel eingesteckt, so wie Utjan Bescheid gegeben.

    "hatte die Schlüssel eingestecktkein Komma sowie Utjan Bescheid gegeben"

    In der Hoffnung, darauf zu kommen, wenn sie nur lange genug den Schlüssel anstarren würde, saß sie hier schon seit Stunden.

    "anstarrte"?

    Würde man seine Familie nicht eher versuchen zu wecken, um zu fliehen?

    Bisschen umstellen?

    "Würde man nicht eher versuchen(,) seine Familie zu wecken, um zu fliehen" ?

    Rasch öffnete sie die Schublade des Tisches und suchte nach einem Messer oder Ähnliches.

    "oder (etwas) Ähnlichem"

    oder

    "suchte ein Messer oder (etwas) Ähnliches"

    „Mist“, fluchte Elina leise, als sie merkte, dass die Leiter, mit der sie hochgekommen war, entfernt wurde.

    Sie kramte deshalb all ihre Decken zusammen und warf sie einzeln in den Flur unter ihr. Geschickt ließ sie sich an der Luke hängen, um aus niedrigerer Höhe auf den Stoffberg zu fallen.

    "entfernt worden war"? Weil - es ist ja schon passiert, also PQP?

    Dennoch klang ihre Langung in ihren Ohren so laut wie der Donner.

    "Landung"?

    Mit einem Mal öffnete sich vor ihr eine Tür und eine kleine Gestalt in weißem Gewand betrat den Gang.

    Elina erschrak so sehr, dass sie ihrem Gegenüber ebenfalls einen spitzen Schrei entlockte.

    Wie muss ich das verstehen? Das Gegenüber schreit, weil Elina erschrickt? :hmm:

    Dass Elina schreit, steht ja nicht da, man vermutet es nur aufgrund des "ebenfalls".

    Sie selbst war in solchen Situationen gewesen. Sie kennt das Gefühl, wenn man darum bangt heile davonzukommen. Wäre es nicht heuchlerisch, jetzt einzugreifen?

    "kannte" und "War" - du schreibst im Präteritum

    „Sein Gesicht wurde ganz zornig“, schob das Mädchen hinterher. „So.“ Mit einem Knurren verzog sie das Gesicht zu einer Grimasse.

    "Mit einem Knurren zog sie eine Grimasse" ?

    oder

    "Mit einem Knurren verzog sie das ihre zu einer Grimasse" ?

    Sie dachte an dem Abend zurück, als er mit Frod aneinandergeriet.

    "aneinandergeraten war" - du schreibst im Präteritum und das ist ja schon vergangen, also PQP?

    überkam sie mit einem Mal das Gefühl, dass sich noch einiges vor ihr verbarg.

    "dass er noch einiges vor ihr verbarg" ?

    „Was tut Ihr hier? Ihr sollt Euch versteckt halten!“, zischte er im Flüsterlaut, als würde man sie belauschen.

    Das Unterstrichene könntest du vielleicht weglassen, "zischen" ist ja leise, oder?

    Doch war es von Vorteil, dass er sich auf der Insel befand? Was wenn Durin verliert?

    "verlor"?

    Oder den ganzen Satz kursiv setzen und ihn so als Elinas Gedanken kennzeichnen?

    In Tagen wie diesen sind Durin und ich selbst auf die Hilfe von so niederem Stand wie dem Euren oder diesen ... Wilden angewiesen. Verzeiht mir. Ich wollte Eure Tat nicht kleinreden.“

    Ich fand den Satz irgendwie holprig. Wie wäre:

    "In Tagen wie diesen sind Durin und ich selbst auf die Hilfe von Leuten aus so niederem Stand wie dem Euren oder diesen ... Wilden angewiesen. Verzeiht mir. Ich wollte Eure Tat nicht kleinreden.“

    Mit den eingefügten grünen Wörtern klingt er für mich besser. :hmm:

    Es wäre in keinerlei Interesse, wenn Ihr im Knast sitzt, sollte Durin ...“

    Hm. Hier hast du zwei Formulierungen ineinander verwurstelt, denk ich. Entweder:

    "Es wäre von keinerlei Interesse, wenn Ihr im Knast sitzt, sollte Durin ..."

    oder (und das finde ich besser)

    "Es wäre in niemandes Interesse, wenn Ihr im Knast sitzt, sollte Durin ..."

    Der Gedanke war ihm offensichtlich zu wider.

    "zuwider"

    „Leute wie Ihr und Euer Vetter denkt nur in Schubladen. Wer gehört zum Adel, wer nicht. Ihr habt recht ... ich bin keine Adlige und Tjelvar ein Fremder.

    "... ich bin keine Adlige und Tjelvar ist ein Fremder"

    Es war stockfinster und die Scheiben wackelten, bei jedem Anstoß einer Windböe. Anscheinend wurden selbst die Götter unruhig beim Warten. Nur noch ein paar Stunden. Dann stehen sich die beiden Kämpfer auf Est gegenüber.

    Beim letzten Satz gehts mir wie Rainbow: Entweder du setzt ihn kursiv und machst ihn so zu Elinas Gedanken oder du nimmst "standen", weil du im Präteritum schreibst (auch wenn es um etwas zukünftiges geht).

    ----------------------------------------------------------------

    Noch ein paar Gedanken zum Inhalt:

    Ein Rumpeln im Geschoss unter ihr, ließ Elina zusammenfahren. War jemand im Haus?

    Birk ist doch mit Durin auf der Insel.
    Rasch öffnete sie die Schublade des Tisches und suchte nach einem Messer oder Ähnliches. Vergebens.

    Mit zitternden Fingern griff sie einen Besen und entriegelte die Luke, die hinunterführte.

    Du bleibst hier, bis das Enviki vorbei ist, hatte ihr Durin befohlen. Dabei hatte er bestimmt nicht damit gerechnet, dass ein Einbrecher Birks Stube ausräumen würde.

    Dagegen musste sie etwas unternehmen.

    Nicht ernsthaft, oder? Ich stelle mir vor, die Stadt ist im Ausnahmezustand. Da haben Menschen alles verloren und könnten jetzt verzweifelt genug sein, in fremde Häuser einzubrechen, um Essen zu finden (wie sie ja sogar selbst vermutet)? Deren Moral ist vielleicht in den letzten Stunden komplett den Bach runtergegangen, da denkt jeder an sich und nimmt sich, was er braucht.

    Und Elina will solchen Leuten mutig entgegentreten? Als Frau? Allein? Mit einem ... Besen?

    Vielleicht konnte sie sich in der Küche neu bewaffnen. Sie war nicht aus auf einen Kampf und hoffte den Einbrecher anders zu vertreiben, doch zum eigenen Schutz wäre ein Messer sicherlich nicht schlecht. Auf leisen Sohlen schlich sie den Flur entlang.

    Neu bewaffnen? Also hat sie den Besen tatsächlich als Waffe betrachtet? Oh, Elina ... :thumbdown:

    Na immerhin ist ein Messer besser als der Besen. Trotzdem - willst du die Leute zur Tür hinausreden, wenn du nicht auf einen Kampf aus bist und hoffst den Einbrecher anderweitig zu vertreiben? Btw, Elina, was, wenn es mehrere sind? So ein paar richtig raue Kerle, deren Hemmschwelle unter der Gürtellinie rangiert?

    Vielleicht hatte er auch eine Familie gehabt. Eine Mutter, einen Vater ... eine Frau?

    Ob Tjelvar mal geliebt hat?
    Elina fragte sich, ob es mal eine Person gegeben hatte, der Tjelvar sein Herz geöffnet hatte.

    Ich habe schon von Anfang an, mir den Tjelvar, den du hier in deiner Geschichte agieren lässt, als Sechzehnjährigen vorzustellen (*hat im Kapitel 1 extra nochmal nachgeschaut, ja, sechzehn isser*). Die Beschreibung seiner Figur, seiner Stimme, seiner (normalen) Kraft, seiner Kampffähigkeiten. Ich habe es immer mit "nun ja, es gibt haltkräftig gebaute Jungs in dem Alter" abgenickt. Aber diese Gedanken von Elina finde ich dann doch nicht mehr passend. EIn Mädchen vielleicht, eine Liebelei, aber eine Frau? Mit Sechzehn? Weiß Elina wie alt er ist? Wenn nicht, dann geht es ihr sicher wie mir: sie kommt bei seinem Aussehen und Auftreten gar nicht auf die Idee, dass er ein - sorry - Teenager ist. Ja, ich weiß, die Umwelt formt den MEnschen und auch im WWII haben Jungs in diesem Alter gekämpft, die früh erwachsen sein und als Erwachsene agieren mussten. Aber wie gesagt - mein Kopf macht mir hier Probleme. Wollt nur, dass du's weißt.

    „Ich hielt es für unangebracht. Dachte ich doch, dass Ihr Eure Situation ernst nehmen würdet.“

    Hörbar atmete Elina aus. Sie hatte keine Lust sich zu streiten. Allein Tjelvars Freilassung gab ihr einen Grund zur Freude. Doch war es von Vorteil, dass er sich auf der Insel befand? Was wenn Durin verliert?

    „Ich hole die Leiter, dann könnt Ihr wieder in Euer Versteck zurück“, sagte Birk und drehte sich um, aber nicht ohne noch ein Spruch darüber zu verlieren, wie dumm es von ihr war, den Dachboden zu verlassen.

    Jetzt reicht‘s!
    „Ihr wisst, warum ich mich da oben aufhalten muss? Weil ich Eurem Vetter geholfen habe!“

    Birk drehte sich um. Sah sie aus müden Augen an.

    Hier finde ich Elinas Verhalten zickig. Sorry. Ich weiß, sie ist angepisst. Aber Birk ist die falsche Adresse, wenn sie Dampf ablassen will, denk ich. Es war nicht sein Auftrag, den sie erledigen musste, und nicht seine Idee, sie bei sich unterzubringen. Er hat dafür zu sorgen, dass sie sicher ist. Und sie benimmt sich wie eine ... mir fällt nichts ein. Ja, sie weiß in dem Moment nichts über Birks Frust, aber er lässt sie bei sich wohnen, obwohl sie gesucht wird. Ist auch für ihn gefährlich.

    Sorry, das war viel Gemecker mal wieder. Ich hab den Part extra zweimal gelesen, weil ich dachte, bei zweiten Mal find ich das, was mir aufgefallen war, nicht mehr so gravierend, dass ich es anmerken sollte (Hilfe, Bandwurmsatzalarm!). Aber es hat sich nix geändert. Die Stellen sind mir wieder aufgefallen. Also Elinas Reaktionen auf das Geräusch und auf Birk und ihre Gedanken zu Tjelvar. Tut mir leid.

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

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    • Offizieller Beitrag

    Nabend Tariq
    Oder wann auch immer du das liest ^^'

    Spoiler anzeigen

    Zuerst mal was mir gefallen hat: der Kampfgeist von Elina (ob nun nur mit Worten oder mit Taten). Wer sich mit ihr anlegt, ist selber schuld.

    Ist es nicht auch das, was du kritisierst? Oder verwechsel ich hier was? :hmm:


    Ansonsten joa, nicht viel Neues im Text, nur dass Elina erfährt, dass Tjelvar mit auf der Insel ist. Schön, dass sie an Frod und Serija denkt.

    jo, um mal ein bisschen Einblick von "hinter die Kulissen" zu geben ... dieses Kapitel war auch eigentlich nicht geplant ^^' Also es ist sehr spontan entstanden.

    Dass Elina schreit, steht ja nicht da, man vermutet es nur aufgrund des "ebenfalls".

    Ja genau, ich wollte es indirekt implizieren.


    Nicht ernsthaft, oder? Ich stelle mir vor, die Stadt ist im Ausnahmezustand. Da haben Menschen alles verloren und könnten jetzt verzweifelt genug sein, in fremde Häuser einzubrechen, um Essen zu finden (wie sie ja sogar selbst vermutet)? Deren Moral ist vielleicht in den letzten Stunden komplett den Bach runtergegangen, da denkt jeder an sich und nimmt sich, was er braucht.

    Und Elina will solchen Leuten mutig entgegentreten? Als Frau? Allein? Mit einem ... Besen?

    Ja, das war auch der Punkt, mit dem ich am meisten gehadert habe, so im nachhinein. Als der Part fertig war und ich ihn mir nochmal durchgelesen hatte, konnte ich mir fast denken, das so etwas kommt. Leider ist mir auch nichts besseres eingefallen, wie ich sie nun mit der kleinen Sigrid zusammenkommen lassen kann. So, das später auch noch das Treffen mit Birk hinhaut.

    Neu bewaffnen? Also hat sie den Besen tatsächlich als Waffe betrachtet? Oh, Elina ... :thumbdown:

    Na immerhin ist ein Messer besser als der Besen. Trotzdem - willst du die Leute zur Tür hinausreden, wenn du nicht auf einen Kampf aus bist und hoffst den Einbrecher anderweitig zu vertreiben? Btw, Elina, was, wenn es mehrere sind? So ein paar richtig raue Kerle, deren Hemmschwelle unter der Gürtellinie rangiert?

    100% zufrieden bin ich damit auch nicht. Ich habe auch die Befürchtung, dass es die Gefährlichkeit der Welt schmälert. Also zumindest im Kopf der Leser. Das wäre natürlich Konterproduktiv, dafür, dass ich versuche ein düsteres Setting aufzubauen. :hmm:

    Tatsächlich war das mit dem "Sie war nicht auf einen Kampf aus", der Versuch, es nicht so darzustellen, als sei sie nun mega mutig und greift direkt an.

    Ja, wie du vlt merkst war hier viel mit "Versuchen". Ich wollte das Kapitel eigentlich nur schnell fertig bekommen und das ist jetzt die Quittung dafür. Mal schauen, ob mir noch was besseres einfällt, aber ich werde erst Mal weiter schreiben. Das ist nämlich auch der Grund, warum ich das Kapitel abhaken wollte. Ich will weiterschreiben!


    Ich habe schon von Anfang an, mir den Tjelvar, den du hier in deiner Geschichte agieren lässt, als Sechzehnjährigen vorzustellen (*hat im Kapitel 1 extra nochmal nachgeschaut, ja, sechzehn isser*). Die Beschreibung seiner Figur, seiner Stimme, seiner (normalen) Kraft, seiner Kampffähigkeiten. Ich habe es immer mit "nun ja, es gibt haltkräftig gebaute Jungs in dem Alter" abgenickt. Aber diese Gedanken von Elina finde ich dann doch nicht mehr passend

    Sie sind auch nicht passend xD

    Hier liegt ein Missverständnis vor. Diesmal schiebe ich es aber nicht auf das Partweise lesen, sondern schreibe es mir selbst auf die Fahne. Denn folgendes Zitat, ist nichts, was man über die Zeit vergessen sollte. Das sollte ankommen, verinnerlicht werden und dann einfach im Hintergrund während der Geschichte mitlaufen.

    Keine Sekunde später kam der alte Wirt aus dem Hinterzimmer. In der einen Hand zwei Krüge Met und in der anderen eine Schale mit Suppe. „Ich bin schon da. Ist das für die zwei dahinten?“

    Elina nickte und musterte sie weiter. Sie schätzte das Alter der Fremden auf um die dreißig Winter.

    „Ich habe die beiden noch nie in Dunhaven gesehen“, stellte Utjan fest.

    „Die sehen für mich auch nicht so aus, als kämen sie aus Dun.“ Elina lehnte sich gegen den Tresen und verschränkte die Arme.

    Das ist aus Kapitel 5: "Hoffnung".

    Jetzt kann man natürlich sagen: Ok, Elina ist schlecht im Schätzen.
    Aber tatsächlich ist ein Timeskipp nach Kapitel 3: "Stille" passiert. Und zwar ein ziemlich gewaltiger. Ob Elina hier jetzt punktgenau richtig liegt weiß ich selbst nicht. Tjelvar zählt seine Geburtstage bestimmt nicht. Aber eins sollte klar sein. Er ist kein Teenager mehr. Schon lange nicht mehr. Er wanderte mehrere Jahre allein (wurde bisher nicht erwähnt, anders als ...) und war dann wiederum Jahre mit Frod unterwegs.

    Wenn nicht, dann geht es ihr sicher wie mir: sie kommt bei seinem Aussehen und Auftreten gar nicht auf die Idee, dass er ein - sorry - Teenager ist.

    Das würde für mich auch gar nicht funktionieren. Also ich verstehe, dass du verwirrt bist. Aber in meinen Augen handelt Tjelvar auch nicht mal annähernd wie ein Teenager. Und da sollst du Dinge auch nicht "abnicken". WARUM SAGST DU DENN NICHTS, MANN! :sack:
    Ich muss irgendwie deutlicher machen, dass er ein gestandener Mann ist.

    Das ist ein so großes Missverständnis, dass es die Stimmung der Geschichte komplett verändert (Meine Meinung).

    Ja, ich weiß, die Umwelt formt den MEnschen und auch im WWII haben Jungs in diesem Alter gekämpft, die früh erwachsen sein und als Erwachsene agieren mussten.

    Ja, da stimme ich dir vollkommen zu. Aber dann hätte dieser Char meiner Meinung immer noch nicht gepasst. In meinen Augen ist Tjelvar einfach so weit weg von einem Sechzehnjährigen ... Aber gut ... ich sehe ihn ja auch mit den Augen des Autors.

    Aber wie gesagt - mein Kopf macht mir hier Probleme.

    Ja, ich glaube das könnte VIELLEICHT auch ein paar Dinge erklären, die dir vorher bei Tjelvar nicht gepasst haben. Damit will ich nicht sagen, dass das der Grund dafür ist, dass du ihn nicht sympathisch findest. Da will ich mich gar nicht rausreden :D Aber ... ich weiß nicht, ob er in deinem Kopf jetzt noch der Gleiche ist.

    Also, bevor wir zum nächsten gehen ... Hast du Ideen, wie ich das verbessern kann? Das vielleicht häufiger mal auf Tjelvars Alter eingegangen wird? Aussehen und so kann man ja beschreiben aber so random das Alter rauszuhauen, fände ich irgendwie komisch. Deswegen hatte ich die Szene die ich oben zitiert hatte eigentlich als recht geschickt angesehen. :sack:

    Hier finde ich Elinas Verhalten zickig. Sorry. Ich weiß, sie ist angepisst. Aber Birk ist die falsche Adresse, wenn sie Dampf ablassen will, denk ich. Es war nicht sein Auftrag, den sie erledigen musste, und nicht seine Idee, sie bei sich unterzubringen. Er hat dafür zu sorgen, dass sie sicher ist. Und sie benimmt sich wie eine ... mir fällt nichts ein. Ja, sie weiß in dem Moment nichts über Birks Frust, aber er lässt sie bei sich wohnen, obwohl sie gesucht wird. Ist auch für ihn gefährlich.

    Ja, da gebe ich dir vollkommen recht. Ich denke du hast die Lage gut analysiert. Besser als Elina zumindest. Gut, die hat nicht den Blick wie wir auf die Dinge, aber ... ja, sie reagiert hier zickig. Das darf sie auch denke ich :hmm: Also wenn es NUR das ist, finde ich es an der Stelle nicht schlimm. Vielleicht sogar menschlich. Sie ist ja net perfekt. Und ihre "Adresse" die sie anmeckern sollte ist ja zur Zeit nicht da. (Was nicht ihr Verhalten entschuldigt. Die Nerven liegen halt bei allen blank.)

    Sorry, das war viel Gemecker mal wieder. Ich hab den Part extra zweimal gelesen, weil ich dachte, bei zweiten Mal find ich das, was mir aufgefallen war, nicht mehr so gravierend, dass ich es anmerken sollte (Hilfe, Bandwurmsatzalarm!). Aber es hat sich nix geändert. Die Stellen sind mir wieder aufgefallen. Also Elinas Reaktionen auf das Geräusch und auf Birk und ihre Gedanken zu Tjelvar. Tut mir leid.

    Jo, zusammenfassung:
    Zu dem Geräusch: Da muss ich mir noch was cooleres einfallen lassen. So wie es jetzt ist, gefällt es mir auch nicht.
    Zu den Gedanken bzgl Tjelvar: Das ist leider einfach ein Missverständnis, was sich jetzt vermutlich durch die letzten 15 Kapitel gezogen hat. Ich muss zugeben ich war etwas schockiert, als ich das gelesen habe. Also, fall du Ideen hast ... :hail:

    Zu Birk: Hast du vollkommen recht. Ist aber auch so gewollt. Dennoch danke für die Analyse an der Stelle.

    Generell nochmal vielen Dank fürs lesen und Kommentieren. Die ganzen Grammatikfehler und so werden selbstverständlich auch überarbeitet

  • Hey, Eti,

    nochmal zum Geraderücken

    Ist es nicht auch das, was du kritisierst? Oder verwechsel ich hier was? :hmm:

    Nicht direkt. Ich bewundere Elinas Kampfgeist, aber nicht bei dem, was sie in diesem Moment vorhat. :rofl:

    Leider ist mir auch nichts besseres eingefallen, wie ich sie nun mit der kleinen Sigrid zusammenkommen lassen kann. So, das später auch noch das Treffen mit Birk hinhaut.

    Also ganz profan - der Dachboden hat ja sicher kein Klo und irgendwann wird ja auch Elina müssen müssen. Und da könnte sie sich runterschleichen und Sigrid dabei begegnen, die auf dem Weg in die Küche ist. Oder Elina hat selbst Hunger und will sich was holen und trfft dabei Sigrid. :pardon:

    Hier liegt ein Missverständnis vor. Diesmal schiebe ich es aber nicht auf das Partweise lesen, sondern schreibe es mir selbst auf die Fahne. Denn folgendes Zitat, ist nichts, was man über die Zeit vergessen sollte. Das sollte ankommen, verinnerlicht werden und dann einfach im Hintergrund während der Geschichte mitlaufen.

    Okay, ich habs nochmal nachgelesen. Ja, den Satz habe ich gefunden. Aber ich habe auch gefunden, dass schon Rainbow über diese Sache mit dem Zeitsprung gestolpert ist (hier). Deine Antwort auf ihre diebezügliche Anmerkung war ziemlich kryptisch. Es ging also nicht nur mir so. Aber stimmt schon, ich hätte es wissen müssen. Im Teil zwei von Kapitel 6 denkt Tjelvar selbst "Morgens bis abends reiste er mit Frod durch die Lande und beschützte ihn vor allen möglichen Gefahren. Über Wochen, Monate, Jahre". Also - sorry for confusing you.

    Ja, ich glaube das könnte VIELLEICHT auch ein paar Dinge erklären, die dir vorher bei Tjelvar nicht gepasst haben. Damit will ich nicht sagen, dass das der Grund dafür ist, dass du ihn nicht sympathisch findest. Da will ich mich gar nicht rausreden :D Aber ... ich weiß nicht, ob er in deinem Kopf jetzt noch der Gleiche ist.

    Nein. Das ist schlichtweg seinem Verhalten geschuldet. :D Ob sechzehn oder dreißig - ich finde ihn nicht sympathisch, weil er ist, wie er ist.

    Hast du Ideen, wie ich das verbessern kann? Das vielleicht häufiger mal auf Tjelvars Alter eingegangen wird? Aussehen und so kann man ja beschreiben aber so random das Alter rauszuhauen, fände ich irgendwie komisch. Deswegen hatte ich die Szene die ich oben zitiert hatte eigentlich als recht geschickt angesehen.

    Sowas kann man immer mal einfügen, denk ich. Subtil, gut versteckt. Ich bin das perfekte Beispiel, an dem man erkennt, dass es sonst schnell untergehen kann.

    Und der Gedanke von Elina betreffs der dreißig Winter hätte mich jetzt nicht überzeugt. Erstens hat sie nur geschätzt und da kann man schon mal daneben liegen. Und zweitens - es gibt ja wirklich Sechzehnjährige, die viel älter aussehen und schon wie gestandene Männer wirken.

    Der Satz mit dem Gedanken von Tjelvar an der Pferdetränke, der ist es mMn, der dem Leser glaubhaft rüberbringt, dass Jahre vergangen sind.

    Ich hoffe, ich konnte ein bisschen helfen ...?

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

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    • Offizieller Beitrag

    Kapitel 20:

    Alte Träume

    Teil 1:

    Blitze, Donner, Schreie.

    Ein spitzer Schrei durchfuhr die Nacht, als Sigi dem Monster die Klinge in die Rippen rammte.

    „Lauf!“, schrie Tjelvar ihr zu.

    Sie wird nicht laufen. Er wusste das. Hatte er es schon tausendfach erlebt.

    Ruckartig zog Sigi das Zwergenschwert wieder zu sich.

    Ein Fluss schwarzen Blutes strömte aus der Wunde. Es verteilte sich in der Luft, als würden sie sich unter Wasser befinden.

    Drohend bäumte sich das Wesen vor Sigi auf. Blitze erhellten ihr von Angst zerfressenes Gesicht.

    „Nein!“, vergeblich zog Tjelvar an den Ketten, die ihn an die Zwergentafel gebunden hielten. „Nein!“

    Ein Schlag gegen den Kopf, ließ Sigi stürzen. Blut spritzte auf den ohnehin schon befleckten Steinboden.

    Tränen schossen Tjelvar in die Augen. Grunzend, weinend, fluchend wand er sich auf dem Stein und riss an seinen Fesseln.

    Benommen schaute seine Schwester zu ihm, als das Monster seine gewellte Klinge erhob.

    Nicht schon wieder! Ich kann das nicht mehr!
    Einen wütenden Schrei ausstoßend kniff Tjelvar die Augen zu. Floh vor dem, was geschah. Als ihm die Luft ausging und seine Stimme verebbte, hörte er nur das weit entfernte Grollen eines Donners. Als er verklungen war, blieb nur Stille zurück.

    Ist es vorbei?
    Vorsichtig öffnete Tjelvar die Augen.

    Immer noch war er an die Tafel gekettet. Immer noch lag Sigi auf dem Boden und immer noch, hielt das Monster sein Schwert empor. Keiner rührte sich. Die Zeit um Tjelvar herum schien zu erstarren. Nur das dunkle Blut des Wesens, verteilte sich weiterhin wabernd in der Luft. Langsam, aber stetig trat der schwarze Saft aus der Wunde, als wäre seine Quelle endlos.

    Was bist du?“, dröhnte eine Stimme von überall her.

    Tjelvar vernahm sie mit den Ohren, gleichzeitig hallte sie in seinem Kopf wider. Immer noch aufgebracht von der Situation zuvor schaute er wild umher, doch es war niemand Weiteres in der Kirche.

    So anders“, sprach die körperlose Stimme. Ein verführerisches Flüstern, das sich in den Mauern der Kirche zu verfangen schien. „Aber trotzdem schwach, wie sie.“ Ein Hauch von Bedauern schwang in der Stimme mit, während sie ihr Urteil über Tjelvars Wesen fällte.

    Die Worte schienen sich wie Wellen auszubreiten. Jede davon kribbelte auf unheilvolle Weise auf Tjelvars Haut. „Wer bist du?“, rief Tjelvar ins Nichts. „Zeig dich und ...“ Abermals zog Tjelvar an den Ketten. „Helf mir!“

    Hatte er diesmal die Chance, diesem Alptraum zu entkommen - ihn zu seinen Gunsten zu drehen? Doch wer weiß, wie lange die Zeit noch stillstehen würde. Was immer hier passierte, Tjelvar traute dem nicht.

    Muskeln sind vergänglich aber der Geist währt ewig!“

    Was? Er musste sich befreien, bevor es zu spät ist.

    In deinem eigenen Traum bist du gefangen, ohne Verstand, ohne Kontrolle ... Das wird vergehen. Dir wird gewährt, wonach es dir verlangt.

    Sobald das letzte Wort durch die Kirche hallte, durchzog ein Brennen Tjelvar. Vor Schmerz schrie er auf. Als würde man zwei heiße Eisen in seine Arme stechen, breitete sich die Hitze dort am stärksten aus. Er biss die Zähne zusammen und versuchte, sich aufzubäumen. Mit einem Ruck hielten ihn seine Fesseln zurück. Die Qual wurde unerträglich. Die Spieße drehten sich, sie bohrten, sie gruben tiefer.

    Ich muss – Sein ganzer Körper spannte sich an – diese Ketten – Ein lauter werdendes Gebrüll kam aus seiner Kehle und er zog mit aller Kraft – „sprengen!“

    Mit einem ohrenbetäubenden Knall, gaben die Kettenglieder nach und Tjelvar setzte sich ruckartig auf. Seine Arme dampften, als wäre es nicht nur spürbares, sondern tatsächliches Feuer gewesen, das in seinem Inneren gewütet hatte. Durch die freigesetzte Kraft und das plötzliche Befreien, schlugen seine Fäuste gegeneinander. Dabei rasselten die Reste der Kette, welche an seinen Handschellen baumelten. Für einen kurzen Moment versuchte er auch diese von seinen Armen zu reißen, doch seine neugewonnene Kraft schien bereits wieder verloren. Egal, er war frei.

    Ja ... frei!
    Wutschnaubend erhob er sich von der Steinplatte.

    Und du bist immer noch gefangen!
    Er machte den Schritt auf das Monster zu.

    Dunkle Leinen, sowie eine schwarze Kutte umhüllten das gesamte Wesen, dass immer noch das Schwert gehoben hielt.

    Wie selbstverständlich griff Tjelvar nach der Waffe, die er ohne Probleme entwendete.

    Es glitt durch die Finger des Dunklen, als würde diesem jegliche Kraft zum Widerstand fehlen.

    Tjelvar verfluchte, dass das Monster keine Augen hatte, doch betete er dafür, dass es dennoch alles mitbekam, was nun geschehen würde. Mit einem lauten Schrei schwang er die gewellte Klinge und teilte den Leib seines personifizierten Alptraums mit einem Hieb.

    Wie ein nasser Sack fiel der Torso zu Boden. Dann ging der Unterkörper auf die Knie und kippte zur Seite. Unmengen an Blut strömten aus den Wunden in die Luft.

    Nicht genug!
    Mit weiteren Schreien hackte Tjelvar auf das Wesen ein, fluchte dabei und verschaffte sich mit jedem Hieb Luft. Immer mehr der schwarzen Flüssigkeit schwebte um ihn herum. Doch es besudelte ihn nicht - perlte an seiner Haut ab und verbreitete sich weiter in der Kirche, bis sich ein feiner Nebel bildete.

    Für all die Pein, die dieses Wesen ihm angetan hatte, bezahlte es.

    Er schlug stetig wie der Schmied auf den Amboss immer weiter auf seine Nemesis ein - betrachtete sein Werk gar nicht mehr, sondern hielt die Augen geschlossen und dachte an die Menschen, für die er das tat.

    Für Vater! Für Mutter! Für Erik! Für Sigi!
    Jedem Namen folgte ein weiterer Schlag.

    Für Frod! Für Elina! Für alle!
    Ja, er tat es für alle, die unter den Draugr litten. Er tat es für sich. Und es fühlte sich unbeschreiblich gut an. So gut!

    Als ihm schließlich erschöpft die Klinge aus den Händen glitt, war es ein leises Kichern, das über seine Lippen kam. Schnell eroberte es seinen gesamten Körper. Doch es war nicht der Laut, der an Kraft gewann, sondern das Zittern. Und mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht, verkam das Lachen zu einem Schluchzen.

    Mit dem Vollenden seiner blutigen Tat kehrte die Gewissheit zurück.

    Nur ein Traum ...
    Nichts von alledem war real, niemand wurde gerettet, niemand gerächt.

    Obwohl Tjelvar Angst davor hatte zu Sigi zu schielen, tat er es doch.

    Sie war nicht echt. Wie eine Puppe, die man achtlos weggeworfen hatte, lag sie auf der Seite. Ihre Haut war blass und wirkte zerbrechlicher denn je.

    Behutsam kroch Tjelvar zu ihr. Bisher hatte er nicht mal in seinen Träumen Zeit gehabt, sich von seiner Schwester zu verabschieden. Aber wie sollte er es tun? Konnte er ihr dabei ins Gesicht sehen?

    Ohne diese Frage für sich bewusst zu beantworten, tat er es einfach. Er war neben sie gerobbt und schaute nun in Sigis leere Augen. So wie er jetzt lag, sah es aus, als würde sie ihn direkt anstarren.

    Er presste die Lippen aufeinander, was ihm half, die Kontrolle über sich zu halten.

    Die Zeit stand immer noch still und so bewegte sich seine Schwester nicht.

    Vorsichtig wischte er ihr eine Strähne aus dem blutverschmierten Gesicht.

    Ihre Haut ... so kalt.
    Abgesehen davon fühlte es sich erschreckend real an. Wie alles andere auch, in diesem ominösen Traum.

    Seine Lippen formten stumme Entschuldigungen. Ihr Anblick ließ Tjelvars Herz aufhören zu schlagen, als würde eine eisige Kralle es festhalten und daran hindern seinen Dienst zu verrichten „Hätte ich Vater damals geholfen ... oder wäre einfach stärker gewesen ...“ Hätte er diese Kraft, mit der er die Ketten gesprengt hatte an jenem Tag tatsächlich gehabt, dann ...

    Ein schwarzer Schatten huschte durch die Kirchentür nach draußen.

    Mit klopfendem Herz richtete Tjelvar sich auf.

    Wir sind nicht allein.
    Hastig fischte er nach der Zwergenwaffe, mit der Sigi zuvor noch den Dunklen verletzt hatte und stand auf. Mit wackeligen Beinen bewegte er sich zu alter Position, vor die Steintafel. Er wollte Sigi sagen, dass sie hier auf ihn warten soll, bevor ihm wieder einfiel, dass das alles nur ein Traum war. Und dennoch gab ihm sein Bauchgefühl zu verstehen, dass hier nicht alles Illusion zu sein schien.

    Er stieg über die zerstückelte Leiche des Monsters.

    Blutnebel wich dabei zur Seite, wie eine Traube von Menschen, die aus Respekt Platz machten.

    Auf dem Weg zur Tür sah er bereits, dass es draußen hell war. Wartete dort etwa nicht der graue Dunst auf ihn, der das Kommen der Draugar an jenem Tag angekündigt hatte?

    In den abyssalen Tiefen, gibt es keine Draugar. In den endlosen Ebenen, keinen Tod“, flüsterte eine Stimme, die von draußen zu kommen schien und doch gleichzeitig von allen Seiten.

    Kamen diese Worte vielleicht von dem mysteriösen Schatten?

    „Komm und trete ins Licht und wir werden sehen, was sich hinter dem Schleier verbirgt.“

    nächster Teil ...

  • Hi Etiam ,

    Spoiler anzeigen

    Hier kriegen wir einen Einblick in Tjelvars Innenleben. Den Tod seiner Familie hat er nach all den Jahren also immer noch nicht verarbeitet. Das ganze wird recht intensiv beschrieben und erzeugt ein ebenso düsteres wie stimmiges Bild.

    Außerdem hoffe ich wir erfahren im nächsten Kapitel, wer sich hinter der Stimme aus dem Traum verbirgt.

    Zwei Dinge die mir aufgefallen sind.

    Zitat


    Tränen schossen Tjelvar in die Augen. Grunzend, weinend, fluchend wand er sich auf dem Stein und riss an seinen Fesseln.

    Bei grunzend denke ich eher an Ferkel oder Schweine. Wie wärs stattdessen mit ächzen oder stöhnen.

    Zitat


    Dunkle Leinen, sowie eine schwarze Kutte umhüllten das gesamte Wesen, dass immer noch das Schwert gehoben hielt.

    Meinst du hier tatsächlich dunkle Leinen also Seile oder dunkles Leinen also gefärbten Stoff?

  • Hi Etiam,

    ja ich hab mich hier viel zu lange nicht mehr Blicken lassen :/ und hatte jetzt eine ganze Menge nachzuholen.

    Anmerkungen

    Dann erst mal zur Lobpreisung, dass du es solange durchhältst und die Geschichte am Leben bleibt und stetig weiter geht. Mein letztes Kapitel, das ich hier gelesen hatte, war Kapitel 6, ein neuer Hafen, Teil 3 vom 31. August 2021. War also eine Menge neuer Parts, die ich jetzt am Stück innerhalb von 3 Abenden gelesen habe. Daher werde ich jetzt mal nicht auf Einzelheiten und Kleinigkeiten eingehen, dann bin ich morgen nicht fertig mit all den Zitaten. :D

    Was ich daher jetzt dazu sagen kann (also so im Allgemeinen die gesamte Geschichte umfassend bisher), ist, dass die Geschichte immer spannender wird (hab auch kaum was anderes gemacht, als einen Part nach dem anderen zu lesen). Man merkt auch die Entwicklung, die du durchmachst, anfangs wirkte es hier und da noch etwas holprig, mittlerweile passt alles sehr gut zusammen.

    Ich konnte über alle die ganzen Parts auch keine Plot Holes der ähnliches feststellen, Charaktere handeln nicht plötzlich anders, als man es vorher von ihnen gewöhnt war und wenn doch, dann wird das durch die Handlung und die Umstände gut erklärt. Die Charaktere sind an sich auch gut durch die Beschreibungen und mittlerweile auch durch ihr Handeln gut und nachvollziehbar beschrieben. Man kann sich in sie einfühlen, sie sind greifbar. :thumbup:

    So insgesamt ist das definitiv eine Geschichte, die ich mag, von der ich gerne sehen würde, wie sie als Buch in meinem Regal steht, nachdem ich sie gelesen (verschlungen) habe.

    *Lobpreisung Ende*

    Hier noch ein paar andere Gedanken, die ich jetzt noch im Kopf habe:

    Der Moment, als Frod klar wird, dass die mystische Waffe doch nicht hier sein könnte, hat mich etwas an die Suche nach dem heiligen Gral erinnert. Da war es doch auch so, nach jedem entschlüsseltem Rätsel gab es nur ein neues und jedes Mal rückte das Ziel, von dem man dachte, so nah dran zu sein, dann doch wieder in weite Ferne. Da hilft nur eines: Nicht aufgeben!

    Ist jetzt eigentlich wirklich Winter, also die Jahreszeit mit kalt und so? Darauf bin ich erst die letzten Parts gekommen. Anfangs dachte ich auch, dass damit die Jahreszeit gemeint ist, später jedoch hatte ich mehr den Eindruck, dass damit nur ein besonderer Abschnitt gemeint ist, eine Situation. So wie „jetzt stehen die Draugar vor der Tür, es ist Winter“.

    Für die kalte Jahreszeit gibt es keine oder nur kaum Hinweise, aber ich weiß auch nicht, wie kalt der Winter in Dunhaven jetzt wirklich ist? Ansonsten kann man ja noch so Kleinigkeiten einbauen, wie Kondenswolken beim Ausatmen im Winter, wenn sich Charaktere draußen aufhalten oder es schneit mal und Menschen reiben sich die Hände, um sich zu wärmen. Falls damit jetzt wirklich kalter Winter gemeint ist?

    Und als letztes noch eine Frage, was hält Tjelvar eigentlich davon ab, die Gelegenheit zu nutzen und sich heimlich in der Nacht vom Acker zu machen? Bis die anderen merken, dass er weg ist, vergeht eine Weile und ob sie dann etwas dagegen unternehmen, ist auch fraglich, vermutlich würden sie erst das Enviki durchführen und dann was unternehmen. Maximal schicken sie ein paar Soldaten schon früher los, aber mehr würde doch nicht passieren, meine ich jedenfalls.

    Tjelvar dagegen hätte genügend Zeit, um Frod zu befreien oder zumindest dafür einen Plan zu ersinnen, er könnte Elina abholen und sie könnten in die Bibliothek einbrechen. Was da auf der Insel passiert, ist ja nicht zwangsweise seine Angelegenheit, zumindest könnte er das so empfinden.

    Ich jedenfalls möchte jetzt wieder aktiver hier sein und warte gespannt auf weitere Abschnitte deiner Geschichte. :)

    • Offizieller Beitrag

    Hi ihr drei ^^

    Tariq

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    Also ganz profan - der Dachboden hat ja sicher kein Klo und irgendwann wird ja auch Elina müssen müssen. Und da könnte sie sich runterschleichen und Sigrid dabei begegnen, die auf dem Weg in die Küche ist. Oder Elina hat selbst Hunger und will sich was holen und trfft dabei Sigrid.

    Oh man ... manchmal ist es so einfach :rofl:

    Ich werde mal überlegen, wie ich das einbetten kann, aber das klingt nach einer guten Lösung^^ Danke!

    Deine Antwort auf ihre diebezügliche Anmerkung war ziemlich kryptisch.

    Und wäre auch heute noch ziemlich kryptisch. Ich hab mir das nochmal durchgelesen.

    Also einfach so plump drüber schreiben kann ich es nicht. Da muss ich auf andere Weise klar machen, dass Jahre vergangen sind. Ich glaube ich werde vielleicht mehr Anspielungen auf Tjelvars und Frods gemeinsame Reise reinbringe. Aber ich will auch nicht, dass es sich so sehr doppelt :hmm:

    Ich hoffe, ich konnte ein bisschen helfen ...?

    Yes! :thumbsup:

    Ichuebenoch

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    Außerdem hoffe ich wir erfahren im nächsten Kapitel, wer sich hinter der Stimme aus dem Traum verbirgt.

    Es sollte zumindest nicht lange dauern, bis der nächste Part kommt ^^

    Er ist nämlich schon fertig :thumbup:


    Bei grunzend denke ich eher an Ferkel oder Schweine. Wie wärs stattdessen mit ächzen oder stöhnen.

    Ja, ich hatte auch mit dem Wort überlegt, ob es passt. Sowas wie ächzend und stöhnend kam mir auch in den Sinn, aber das kommt mir zuwenig aus der Kehle für den Laut, den ich meine. Aber du hast recht. Perfekt ist Grunzen sicherlich nicht :hmm:


    Meinst du hier tatsächlich dunkle Leinen also Seile oder dunkles Leinen also gefärbten Stoff?

    Upsi :patsch: Nein, ich meine natürlich den Stoff, danke.

    Charon

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    ja ich hab mich hier viel zu lange nicht mehr Blicken lassen :/ und hatte jetzt eine ganze Menge nachzuholen.

    Hey, super, dass du wieder da bist :love: Freut mich ehrlich.


    Dann erst mal zur Lobpreisung, dass du es solange durchhältst und die Geschichte am Leben bleibt und stetig weiter geht.

    Aber auf jeden Fall =O Das Ding soll schließlich fertig werden!

    Mein letztes Kapitel, das ich hier gelesen hatte, war Kapitel 6, ein neuer Hafen, Teil 3 vom 31. August 2021.

    Alter ist das echt schon so lange her? ... Also nicht nur, dass du das letzte Mal hier gelesen ghattest, sondern generell, wie viel Zeit seit dem schon wieder vergangen ist O.o

    Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich diese Kapitel geschrieben habe. xD

    Was ich daher jetzt dazu sagen kann (also so im Allgemeinen die gesamte Geschichte umfassend bisher), ist, dass die Geschichte immer spannender wird (hab auch kaum was anderes gemacht, als einen Part nach dem anderen zu lesen).

    Echt? Krass. Sehr cool. Freut mich riesig. Also ich meine ... Plan war es natürlich, dass es so ist. Aber selber hatte ich immer das Gefühl, dass die früheren Parts stärker waren ^^'

    Man merkt auch die Entwicklung, die du durchmachst, anfangs wirkte es hier und da noch etwas holprig, mittlerweile passt alles sehr gut zusammen.

    Du hast das wohl andersherum gesehen xD

    Aber ja, das alles ist noch nicht fertig. Was Überarbeitungen angeht bin ich gerade glaube ich bei Kapitel 11 ... Also ... nicht sehr weit ^^' Und das ist bestimmt auch nicht die letzte Überarbeitungswelle.

    Ich konnte über alle die ganzen Parts auch keine Plot Holes der ähnliches feststellen, Charaktere handeln nicht plötzlich anders, als man es vorher von ihnen gewöhnt war und wenn doch, dann wird das durch die Handlung und die Umstände gut erklärt. Die Charaktere sind an sich auch gut durch die Beschreibungen und mittlerweile auch durch ihr Handeln gut und nachvollziehbar beschrieben. Man kann sich in sie einfühlen, sie sind greifbar.

    Sehr gut, wenn das auch jemand sagt, der gerade alles an einem Stück gelesen hat :D Ich denke, da hat man einfach einen besseren Überblick, als wenn man es Partweise Woche für Woche tut :hmm:


    So insgesamt ist das definitiv eine Geschichte, die ich mag, von der ich gerne sehen würde, wie sie als Buch in meinem Regal steht, nachdem ich sie gelesen (verschlungen) habe.

    OMG. Das ist wirklich ein großes Lob :love: Das ist eigentlich genau das, was man hören möchte. Danke dafür!
    Ich hoffe ich kann das auch so zu Ende führen. Ein paar Dinge geschehen ja noch.


    *Lobpreisung Ende*

    Ich weiß auch nicht, ob ich noch mehr hätte aufnehmen können xD
    Ne Joke. Nochmal Danke ^^


    Der Moment, als Frod klar wird, dass die mystische Waffe doch nicht hier sein könnte, hat mich etwas an die Suche nach dem heiligen Gral erinnert. Da war es doch auch so, nach jedem entschlüsseltem Rätsel gab es nur ein neues und jedes Mal rückte das Ziel, von dem man dachte, so nah dran zu sein, dann doch wieder in weite Ferne. Da hilft nur eines: Nicht aufgeben!

    Ja, jetzt musst du nur noch Frod dazu überreden ^^'


    Ist jetzt eigentlich wirklich Winter, also die Jahreszeit mit kalt und so? Darauf bin ich erst die letzten Parts gekommen. Anfangs dachte ich auch, dass damit die Jahreszeit gemeint ist, später jedoch hatte ich mehr den Eindruck, dass damit nur ein besonderer Abschnitt gemeint ist, eine Situation. So wie „jetzt stehen die Draugar vor der Tür, es ist Winter“.

    Für die kalte Jahreszeit gibt es keine oder nur kaum Hinweise, aber ich weiß auch nicht, wie kalt der Winter in Dunhaven jetzt wirklich ist? Ansonsten kann man ja noch so Kleinigkeiten einbauen, wie Kondenswolken beim Ausatmen im Winter, wenn sich Charaktere draußen aufhalten oder es schneit mal und Menschen reiben sich die Hände, um sich zu wärmen. Falls damit jetzt wirklich kalter Winter gemeint ist?

    Sowohl als auch.
    Also wenn die Chars davon sprechen ist der Wortwörtliche Winter gemeint. Da muss ich wahrscheinlich auch nochmal ran. Aber der Plan war es, es jetzt im Laufe der Geschichte immer unwirtlicher werden zu lassen. Man merkt vielleicht: Die letzten Nächte, ob Elina bei Serija oder HIER STAND EIN SPOILER VON MIR, DEN ICH ENTFERNT HABE ( :patsch: ). Das soll sich so ein bisschen Fortsetzen. Dazu halt immer kälter werden.

    Auf der Meta Ebene jedoch ist es mehr als nur eine Jahreszeit. Es ist das, was kommt. Das was Dwan in Kapitel 4 so unheilsschwanger angekündigt hat. Ich weiß nicht, ob du dich noch dran erinnerst. Ist immerhin fast zwei Jahre her xD. Wenn nicht, ist nicht so schlimm.

    Also zusammengefasst. Es ist Winter: Aber Schnee und so kommt erst noch. Bisher war es nur kalt und trocken. Aber nicht bitter eisig.

    Und als letztes noch eine Frage, was hält Tjelvar eigentlich davon ab, die Gelegenheit zu nutzen und sich heimlich in der Nacht vom Acker zu machen?

    Nichts xD
    Aus Durins Sicht ist es ein großes Risiko. Aber der Name, von Tjelvars Posten deutet schon darauf hin. "Vertrauter". Im Normalfall wählt ein Enviki Kämpfer den Menschen, dem er am meisten vertraut. Baleson hat das wohl getan. Durin hat auf seinen Plan vertraut.

    Aus Tjelvars Sicht: Ich werde im kommenden Part etwas dazu einfügen. Aber Standpunkt jetzt: Er hat halt noch das Problem, dass Frod gefangen ist.

    Tjelvar dagegen hätte genügend Zeit, um Frod zu befreien

    Weil die Möglichkeit sehe ich eher weniger. Ich wüsste zumindest nicht, wie er das anstellen soll. Und solange er da keine Idee hat, ist Durins Sieg die einzige Hoffnung. Flieht Tjelvar aber vorerst, so ist Durins Niederlage gewiss. Und selbst wenn dieser gewinnen würde, ist es fraglich, ob er Tjelvar noch irgendeinen Gefallen erwidern würde.

    Was da auf der Insel passiert, ist ja nicht zwangsweise seine Angelegenheit, zumindest könnte er das so empfinden.

    Emotional tut er das sicher. Aber aus praktischen Gründen ...
    Aber ja, vielleicht ist es besser, wenn ich dazu im kommenden Part noch ein zwei Wörtchen verliere :hmm:


    Ich jedenfalls möchte jetzt wieder aktiver hier sein und warte gespannt auf weitere Abschnitte deiner Geschichte.

    Das würde mich sehr freuen ^^

    • Offizieller Beitrag

    Kapitel 20:

    Alte Träume

    Teil 2:

    Als er den Marktplatz seiner alten Heimat betrat, war nichts mehr so, wie an jenem Tag. Die Stände und dahinter liegenden Häuser waren unbeschädigt. Es war sonnig und warm. Doch kein Laut durchdrang die seltsame Szenerie. Niemand war zu sehen und auch sonst schien der Ort menschenleer. Schwebend in der Luft hingen Kisten, Früchte und Geschirr, als hätte die Schwerkraft selbst, über die hier angebotenen Waren, ihre Herrschaft aufgegeben. Hängende Stoffe wurden nicht zu Boden gezogen, sondern tänzelten mit einer unheimlichen Anmut im Raum.

    Erst als Tjelvar ausatmete und Luftblasen aus seiner Nase emporstiegen, verstand er.

    Ich bin unter Wasser.
    Als er seinen Blick gen Himmel richtete, um nach dem Gewohnten zu suchen, bestätigte sich sein Verdacht.

    Durch die schimmernden Wellen, weit über seinem Kopf, sah er die flimmernde Sonne, die ihr gebrochenes Licht zu ihm herab sandte.

    Für den Bruchteil einer Sekunde bekam er es mit der Panik zu tun, doch realisierte er schnell, dass er nicht zu ertrinken drohte. Atmen und Bewegen fiel ihm so leicht wie an Land.

    Was geht hier vor sich?

    Ich habe von deiner Essenz gekostet“, echote es von überall her. „Und die Resonanz geschmeckt.“
    Tjelvar zog die Stirn kraus. Was hatte das zu bedeuten?

    Nicht wie der Magier. Nicht wie die Lyttra.“
    Wieder huschte ein Schatten im Augenwinkel Tjelvars.

    Hatte sich jemand hinter dem Fischstand dort versteckt?

    Vorsichtig ging Tjelvar auf diesen zu. „Zeig dich!“, wollte er rufen. Doch das Wasser um ihn herum dämpfte seine Stimme so sehr, dass fast nichts zu hören war. Als er sich näherte, reagierte seine Umgebung mit bizarrem Verhalten. Er blieb stehen, als der rohe Fisch in der Auslage anfing zu zittern und kurz darauf, wie eine lebendige Woge auf ihn zu stürmten. Instinktiv schützte er sich mit den Armen, als der kleine Schwarm an ihm vorbeizog und in den abgehenden Straßen verschwand.

    Du verbirgst etwas. Zeig mir, was du bist.

    Ich bin nicht der, der sich versteckt, dachte Tjelvar und mit einem entschlossenen Satz sprang er hinter den Verkaufsstand.

    Nur ein weiterer Fisch.

    Das Tier war nicht wie seine Artgenossen davon geschwommen, sondern verblieb unter dem Tisch. Lidlos schaute ihn das orangene Auge an, welches ihm zugewandt war. „Nur ein Fisch?

    Die gleiche Stimme!, stellte Tjelvar fest. Doch diesmal hallte sie nicht, durch den gesamten Ort, sondern schien klar und deutlich. Es kam aus der Richtung des Tiers, dessen Mund sich nicht bewegte.

    Ich schenkte dir die Kraft, dich zu befreien“, sagte die Stimme und ein leises Lachen folgte. „Nur ein Fisch ...“, schob sie beleidigt hinterher.

    Tjelvar wollte irgendetwas darauf erwidern, doch war es ihm hier unten nicht möglich zu sprechen, also wie sollte er ...

    Sprich nicht. Denke!

    Es kann meine Gedanken lesen ... So wie die Bemerkung mit dem Fisch. Ich hatte sie nicht ausgesprochen.
    Gut. Gut. Und nun, denk darüber nach, was du bist. Zeig mir dein Geheimnis!

    Es gibt kein Geheimnis!
    Tjelvar wusste nicht, wovon das Tier sprach. Was sollte er verbergen? Was genau will es sehen oder hören?

    Oh, du bist gut darin“, frohlockte das Wesen und lachte, doch diesmal schien es wieder von überall zu kommen. So wie der nächste Satz, welcher mit ungewohnter Lautstärke den Ort zum Beben brachte. „Aber ich bin besser!“ Mit einem Mal gewann die Stimme an Tiefe und Dunkel.

    Die Vibration der Worte, waren selbst in Tjelvars Magengegend zu spüren. Er hielt sich die Hand vor Augen, als ein grelles orangenes Licht von oben den Platz flutete. Er blinzelte zu den aufgebrachten Wellen hinauf und sah, dass es die Sonne war, die diese Farbe angenommen und dazu auf ein Vielfaches angewachsen war.

    Moment ... das ist nicht die Sonne!
    Trotz der durch die Wogen verschwommenen Ränder erkannte er, dass sich die Kugel drehte und eine gewaltige Iris zum Vorschein brachte.

    Ein Auge?
    Die riesige Pupille zog sich zusammen, fixierte ihn.
    Ich sehe DICH! Aber nicht was du BIST!“
    Das Wasser um Tjelvar begann zu sprudeln, ja gar zu sieden. Die Hitze hüllte ihn ein, doch verbrannte sie ihn nicht.

    „Zeig mir dein Geheimnis, und ich schenke dir Stärke!“
    Wie die abertausenden kleinen Luftbläschen, die um ihn herum aufstiegen, verlor auch Tjelvar den Halt und trieb nach oben. Sein Herzschlag wurde lauter und begleitete das Geschehen wie ein stetiger Trommelschlag.

    Verdammt was passiert hier?
    Verzweifelt versuchte Tjelvar sich irgendwo festzuhalten. Doch es war nichts in Reichweite.

    Wie zuvor in seinen Armen eroberte die Hitze nun seinen gesamten Körper. Die glühenden Spieße durchbohrten ihn von innen heraus. Er schrie, doch wurde der Schrei von der See erstickt. Er strampelte, versuchte zu entkommen.

    Der Schmerz ebbte nicht ab. Das brodelnde Wasser um ihn herum, brannte nun auf seiner Haut. Die Qual war überwältigend und drohte sein Bewusstsein zu verschlingen. Wäre da nicht das gleißende Licht, des Auges, das ihn wachhielt. Unaufhaltsam näherte er sich der brennenden Kugel. Wie ein Fisch, der seiner Welt entrissen wurde und zu lange auf dem Trockenen lag, zappelte Tjelvar und versuchte, den Schmerz abzuschütteln. Doch mit jeder Bewegung wurde er schwächer.

    Leid vergeht in dir! Tortur wird dich prägen! Agonie wird dich antreiben, dich leiten und deine Waffe sein. Was bleibt, ist Stärke und die Gewissheit des Sieges!“
    Tjelvar erinnerte sich an dem Moment, als er die Ketten sprengte.

    Was bleibt, ist Stärke ...
    Von überall prasselten diese Sätze auf seinen Geist ein. Inmitten des Wahnsinns, zu dem ihn der Schmerz trieb, schaffte es nur einer in seinem Kopf zu verweilen.

    Die Gewissheit des Sieges ...
    Ist das nicht jede Folter wert?

    Ja! Komm zu mir!“, hallte es so laut, dass die Kirche unter ihm zu zerbröckeln begann.
    Tjelvar ließ locker. Wehrte sich nicht länger.

    Nur noch ein kleines Stück. Bist du bereit zu siegen?

    Kurz vor der Wasseroberfläche stoppte der Auftrieb abrupt. Tjelvar schaute nach oben und das riesige Auge füllte sein gesamtes Sichtfeld aus.

    Es schien nur wenige Meter über dem spiegelglatten Wasser zu schweben.

    Der Schmerz hatte nachgelassen, doch war nicht gänzlich verschwunden. Weiterhin, mit jedem Herzschlag pulsierte das Feuer in ihm. Vielleicht nur eine Verschnaufpause. Oder hatte er es geschafft? Hatte er das Schlimmste überstanden?

    Bist du bereit?“
    Tjelvar streckte den Arm aus. Wollte die Wasseroberfläche durchbrechen. Es fehlte nicht viel.

    Nur noch ein kleines Stück.“

    Er reckte sich, dem Auge entgegen. Gleich hat er es. Nur. Noch. Ein. Kleines ...

    Ein Donner, lauter als jeder Donner, den Tjelvar jemals vernommen hatte, zerriss die Schleier des Schlafes. Mit einem Ruck saß er kerzengerade im Bett. Der Wind peitschte wild um das Zelt herum und das Wetter draußen schien unwirtlich.

    Was war das?
    Tjelvars Gedanken rasten, während er keuchend seine Hände betrachtete. Seine Arme und Beine kribbelten. Als er sich die Stirn hielt, spürte er deutlich den Schweiß auf ihr. So etwas hatte er noch nie geträumt.

    nächster Teil ...