Dark Prince - Verhängnisvolle Liebe

Es gibt 87 Antworten in diesem Thema, welches 15.482 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Mai 2024 um 08:01) ist von Kirisha.

    • Offizieller Beitrag

    wenn Raven einen hohen Startpunkt braucht (was plausibel ist) dann kann er keine Mission planen bei der er landet

    Ich vermute mal, es liegt an mir, weil ich es gerade einfach nicht checke ... aber warum schließt sich das aus? ^^;

    wenn er nach der Landung in einer Mission wieder starten kann, dann braucht er keinen Vulkan zum Start

    Das wiederum leuchtet mir ein. Das habe ich mich nämlcih auch gefragt.

  • Ich vermute mal, es liegt an mir, weil ich es gerade einfach nicht checke ... aber warum schließt sich das aus? ^^;

    Wie kommt er aus der Stadt wieder in die Luft wenn er Hunderte Pferdelaengen an Hoehe braucht um zu einem Flug zu starten? So hohe Tuerme (300-500 m) haben die moeglicherweise nicht, und selbst wenn ist die Annahme riskant dass er sich mal schnell den Weg da hochkaempfen kann.

  • Mein Gott, es kommt mir vor, als wäre ich blind und müsste erstmal sehen lernen.

    Ich habe jetzt mal das ganze Kapitel umgeschrieben und versucht, alle die schlimmsten Logikschnitzer zu entfernen und es mehr verständlich zu machen.

    Danke euch allen für eure sehr hilfreichen Kommentare!

    was du dir für Cheneela vorstellst aber dieser Charakterzug muss im Hinblick auf die Handlung ja nicht unbedingt etwas schlechtes sein. Meiner Meinung nach bietet es sogar Potential für ihre Charakterentwicklung,

    Im Prinzip ja - nur dass sie hier auf eine Weise wirkt, die ich nicht gewollt hatte. Deshalb muss ich mir nochmal ernsthaft Gedanken machen, wohin ich mit ihr gehen will.

    1. Warum könne Leute über Raven fliegen, obwohl vorher nur von Segeln die Rede war?

    2. Warum kann man den Tempel nicht zu Fuß angreifen?

    Diese Fragen habe ich nun in dem Update versucht, etwas besser nachvollziehbar zu beantworten.

    Bei Raven hatte ich natürlich zuerst prompt an die Tochter von Penthesilea gedacht ^^ ... aber gut, jetzt ist es der junge Skeffkrieger und- Anführer, der so heißt.

    Ich finde die ganze Idee mit dem Besteigen des Vulkans eine coole Idee. Das hast du sehr atmosphärisch beschrieben mit der Hitze, den Ascheflocken, dem gefährlichen Untergrund.

    So, und Raven soll nun also die Prinzessin entführen. Aha! Keine Ahnung warum, aber ich hatte zu Beginn irgendwie angenommen, dass es Cheneela sein würde, die entführt wird

    Vielleicht sollte ich den Namen ändern, damit man nicht auf diesen Gedanken kommt. (ich überlege das mal)

    Tja, und was das Entführen von Prinzessinnen betrifft - warte mal ab.

    Deine weiteren Anmerkungen habe ich versucht zu entschärfen und habe den ganzen Text nochmal umgeschrieben. Ich hoffe, er ist jetzt besser verständlich, wer fliegen kann und warum es so viele nicht können und auch deine anderen Unklarheiten.

    Das habe ich tatsächlich nicht ganz verstanden. Das Ganze scheint eine ihm schon bekannte Prozedur zu sein, also kein Fehlstart. Zunächst ist mir nicht klar, warum er überhaupt in die Tiefe stürzt, obwohl er seine Flügel schon ausgebreitet hat. Wenn das wiederum schon beim Start nicht geklappt hat, dann ist es denke ich danach zu spät, denn während des Sturzes müsste es meiner Meinung nach viel schwieriger sein, die Flügel richtig auszubreiten / zu positionieren,

    Danke für deine technischen Ausführungen, sowas kann ich echt gebrauchen, wie du wohl schon gemerkt hast. Das nehme ich mir gerne zu Herzen und habe es jetzt versucht, in den Text einzuarbeiten. Ich habe den gerade mal upgedated. Auch deine übrigen Hinweise sind jetzt hoffentlich in dem erneuerten Text geklärt.

    (Kannst Du im Prinzip mit dem Badezimmerspiegel ausprobieren wenn Du zwei Spiegel genau gegenueber anordnest - der Blick in die Unendlichkeit der so entsteht wird immer dunkler je mehr Reflexionen dazwischen sind).

    Hey cool. Wieder was dazugelernt. Ich hatte es mir ganz anders vorgestellt. So hat es Novize wohl auch gemeint.


    Das gleiche habe ich mcih auch gefragt und überlegt.
    Vielleicht könnte man das "ziehen lassen" einfach weglassen.

    Ich habe die Erklärung jetzt geändert und hoffe, es ist besser verständlich geworden.


    Das finde ich interessant :hmm: Mich würde interessieren, ob Raven damit ein Einzelfall ist oder ob das ein gängiges öhm ... "Leiden" unter den Skeff ist, bzw. ob es einen Grund dafür gibt, dass Raven keine Flügel hat. Genauso der Sinn dahinter, wieso sie ihm aus erzähltechnischer Sicht fehlen ^^ Na, du wirst es uns im Laufe der Geschichte schon erzählen ^^

    Ja, es gibt einen Grund dafür, warum er keine Flügel hat, das wird später nochmal Thema. Da steckt eine ziemlich lange Geschichte dahinter.

    Cheneela ist ein bisschen Klischee - da wuerde ich mir wuenschen dass Du uns was Neues servierst, Prinzessin die den Leibwaechtern und dem Hofleben mal entkommen will kennt man irgendwie schon - das Thema aus Sicht der Leibwaechter koennte z.B. mal anders sein - aber okay, ich war gewarnt

    Oh jetzt bin ich aber echt geflasht, dass du doch dabei geblieben bist, danke! :love:

    Ja, Cheneela gefällt mir auch selber noch nicht so richtig. Ich hoffe immer, dass mir noch einfällt, was ich aus ihr machen kann. Ein paar Details habe ich ihr noch gegeben, die in den Folgekapiteln kommen, aber das Gesamtbild ist wohl noch nicht ganz stimmig. Ich hoffe da noch auf eine Eingebung.

    wenn Raven einen hohen Startpunkt braucht (was plausibel ist) dann kann er keine Mission planen bei der er landet - wenn er nach der Landung in einer Mission wieder starten kann, dann braucht er keinen Vulkan zum Start - da sollte sich doch irgend ein Erklaerung finden lassen die der Sache Sinn verleiht?!

    Ja, ich glaube dieses Problem haben bisher die meisten hier gehabt. Ich mache da was draus und hoffe es zu lösen. Habe gerade ein Update gemacht, in dem ich einiges umgeschrieben habe.

    Den Vulkan mag ich sehr, den finde ich sehr inspirierend. Bin gespannt was du später zu der Vulkanstadt sagen wirst. Mistborn kenne ich nicht, sollte ich vielleicht mal lesen.

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

    • Offizieller Beitrag

    Wie kommt er aus der Stadt wieder in die Luft wenn er Hunderte Pferdelaengen an Hoehe braucht um zu einem Flug zu starten? So hohe Tuerme (300-500 m) haben die moeglicherweise nicht, und selbst wenn ist die Annahme riskant dass er sich mal schnell den Weg da hochkaempfen kann.

    Ja, das war der zweite Punkt. Aber ich glaube du meinst er kann den ersten Punk nichtplanen, WEGEN dem zweiten Punkt? An sich ist der erste Punkt ja kein Problem.

    Ich glaube ich habe es einfach falsch gelesen ^^;

  • Hey Kirisha,

    gefällt mir gut deine Überarbeitung. :) Vor allem die Erwähnung der Vulkanstadt ist ein Zugewinn, finde ich.

    Vielleicht sollte ich den Namen ändern, damit man nicht auf diesen Gedanken kommt.

    Ich finde nicht, dass du das zwangsläufig tun musst. Raven ist ein cooler Name und die Verbindung habe ich jetzt ja nur hergestellt, weil ich zufälligerweise die andere Geschichte verfolge. Ich gehe aber mal nicht davon aus, dass sich die Wege deiner Charaktere kreuzen werden, oder? Denn dann spielt das ohnehin keine große Rolle.

    Am liebsten wäre er auf der Stelle losgeflogen, aber die Sicht war zu schlecht.

    Hier habe ich kurz gestutzt. Es klingt so, als würde er nur deshalb nicht losfliegen, weil die Sicht so schlecht ist...aber im Grunde KANN er es doch nicht, weil er noch mehr an Höhe gewinnen muss, oder? Zumindest war das deine Erklärung in der vorherigen Version. Dieser Erklärung fehlt jetzt hier irgendwie. Oder irre ich mich? :hmm:

    ihr anderen steigt ab und kommt mir im Gänsemarsch und mit einer Schrittlänge Abstand hinterher!“

    Ehrlich? Im Gänsemarsch? Das Wort klingt mir eine Spur zu verspielt :hmm: .. ein wenig "kindergartenmäßig".

    Ich glaube nicht, dass das eine Assoziation ist, die du erzeugen wolltest. Vielleicht ist das aber auch Geschmacksache. Mal sehen, was die anderen dazu sagen.


    Die restlichen 90 Mann seiner Truppe, die entweder flügellos waren oder die schon nicht mehr in die Luft kamen, da die Flügel leicht einrissen und Feinde immer als erstes die Schwingen ihrer Gegner zerstörten, diese waren bereits voraus geritten.

    Der Satz kam mir ein bisschen kompliziert vor, vielleicht, weil er derart verschachtelt ist?Im Grunde genommen, willst du nur das blau markierte sagen...alles andere ist quasi sowas wie ein eingeschobener Nebensatz. Vielleicht lieber zwei Sätze daraus machen? Das "diese" kommt mir an der Stelle auch überflüssig vor. :hmm:

    So, nun aber auf zur Prinzessin-Entführung :popcorn: ... bin schon ganz gespannt, was alles schiefgehen wird. :rofl:

  • Rainbow

    Spoiler anzeigen

    Hier habe ich kurz gestutzt. Es klingt so, als würde er nur deshalb nicht losfliegen, weil die Sicht so schlecht ist...aber im Grunde KANN er es doch nicht, weil er noch mehr an Höhe gewinnen muss, oder? Zumindest war das deine Erklärung in der vorherigen Version. Dieser Erklärung fehlt jetzt hier irgendwie.

    Hey Rainbow

    Vergiss bitte den vorherigen Part. Die Idee, dass er eine bestimmte Höhe braucht um zu fliegen (in Anbetracht der Tatsache, dass er momentan auf einem Berg steht also ein paar hundert Meter) würde dazu führen, dass er später vom Tempeldach aus nicht mehr fliegen könnte (das diese Höhe nie erreichen kann) und das würde ja meinen ganzen Plot zerstören.

    Drum habe ich das geändert. Er braucht also nicht Höhe, sondern freie Sicht, das ist der Grund, warum er nicht direkt auf der Stelle losfliegt.


    Noch mal euch allen vielen Dank für eure Kommentare, und hier geht es nun weiter:

    2.1 Überfall aus der Luft

    „Wo kommen wir durch das Dach? Sollte da nicht ein Loch sein?“, raunte vor ihm sein Kumpel Asmantjar und sah sich zu ihm um, während er mit weiten Flügelschlägen ausholte. He, das hatten sie doch alles lang und breit besprochen.

    „Mach dir nicht ins Hemd, es wird schon auftauchen“, brummte Raven. Seine Ledersegel hielt er ausgestreckt, was ausreichte, um sich in der Luft halten zu können.

    „Sieht so aus, als erwartet uns noch ein Tanz. Schau dir den Truppenauflauf rings um den Tempel an“, hörte er die Stimme von Bernador neben sich.

    „Hast du Muffe, du Feldhase?“, pflaumte Raven ihn an.

    Isert hinter ihm mischte sich ein.

    „Die Läuse pissen sich doch in die Hose, wenn sie uns nur sehen!“

    „Wenn sie mich sehen, meinst du wohl“, korrigierte Raven. Das war nicht übertrieben. Er wusste, wie er auf andere wirkte. Oft genug hatte er den Schock in den Augen der Leute gesehen, wenn er auftauchte. Er verstand sich auch darauf, diesen durch kleine magische Tricks noch zu verstärken. Vielleicht lag es an den behexten Bändern voller spitzer Nägel, Zacken und Hörner, die er sich um Stirn, Schultern und Arme wand und die ihm ein raubtierartiges Aussehen gaben. Vielleicht lag es auch an seinen langen schwarzen Haaren und den feurigen Blicken, mit denen er verstand seine Umgebung einzuschüchtern. Oder war es einfach in der Tatsache begründet, dass er Magie nutzen konnte – eine seltene Gabe bei Männern - und auch mit dem Schwert jeden beliebigen Gegner zerhackte. Ein Ruf, den er sich schwer und ausdauernd erkämpft hatte. Und eben darum war es schnurzegal, wie viele Soldaten da unten standen.

    Das Donnern einer Explosion war zu hören. Ihm folgte das Dröhnen von Turmglocken, die Alarm schlugen. In der Menschenmenge zu ihren Füßen entstand Bewegung, Rufe und Befehle wurden laut, ein Teil der Wachtposten setzte sich in Bewegung Richtung Marktplatz. Von dort sah Raven jetzt auch Flammen in die Luft schlagen. Das war ziemlich sicher sein Ablenkungsmanöver. Sehr gut! Alles lief nach Plan.

    Raven drehte sich zu seinen Begleitern um.

    „Jetzt!“, kommandierte er.

    Alle gleichzeitig gingen in den Sinkflug, während sie geradewegs auf das Tempeldach zu hielten. Ravens Magiestab spuckte seine letzten Staubteilchen aus, sodass sie unter der Hülle ihrer schon nicht mehr ganz so schwarzen Wolke hoffentlich nicht bemerkt wurden.

    Einzig der Schutzbann des Tempels reagierte. Schlagartig wuchs eine gläserne Kuppel aus dem Boden, welche das Gebäude komplett umhüllte und den Zutritt verwehrte. Darauf war Raven vorbereitet, alle Gotteshäuser besaßen so einen Bann. Jedoch saß an diesem Tempel auch eine heimliche Verräterin, welche versprochen hatte, ihm ein Loch in die Kuppel zu präparieren. Raven kniff die Augen zusammen.

    Wo war dieser Eingang?

    Er war sich nicht sicher, ob seine Kameraden den Bann sehen konnten, der nur aus Strahlung bestand. Daher zerschnitt er jetzt das Seil, das ihn an Asmantjar gebunden hatte, kommandierte seine komplette Mannschaft hinter sich und gebot, ihm im luftigen Gänsemarsch zu folgen. Der Moment war kritisch, denn er konnte mit seinen Segeln nur abwärts, aber nicht aufwärts fliegen, deshalb war es wichtig, dein Eingang sofort zu finden.

    Dort! Das Loch befand sich weit oben. Er segelte darauf zu, zog die Flügel ein und ließ sich das letzte Stück fallen, durch den schmalen gläsernen Kuppeldurchgang hindurch direkt auf einen Ebenholzbalken auf dem geschwungenen Tempeldach. Hier fand sich ein kleines Fenster, das nur angelehnt war. Raven öffnete es und stieg ein. Einer nach dem anderen flogen ihm seine Krieger hinterher und folgten ihm.

    Auf dem Dachboden herrschte Dunkelheit, jedoch unterbrochen von dünnen blauen und grünen Strahlen, die offenbar von unten durch die Ritzen fielen. Raven brauchte eine Weile, um sich an das dämmrige Licht zu gewöhnen. Sie befanden sich in einem langgestreckten, niedrigen Raum, in dem zahlreiche schräge Balken an mehreren Stellen den Weg einengten oder Ravens Krieger dazu zwang, sich zu bücken. Auf dem Boden lag zentimeterdicker Staub, an mehreren Stellen durchglüht von flackernden rötlichen und blauen Strahlen, die wahrscheinlich aus dem Tempel durch die Decke drangen. Teilweise war der Boden auch bedeckt mit aufgerollten Seilen sowie mit seltsam aussehenden Geräten, offensichtlich alten magischen Artefakten. Da waren doch bestimmt Schätze drunter, die noch funktionierten! Aber für eine solche Schatzsuche konnte er sich keine Zeit nehmen, er musste seinen Auftrag erledigen. Das konnte knifflig genug werden.

    Raven ließ seine Blicke durch den Raum wandern. Angeblich sollte hier schon alles präpariert sein. Laut Plan sollte seine Spionin zwölf Bodenluken vorbereitet haben, durch die Raven und seine Leute in den Tempel einsteigen könnten. Endlich begriff er, wo diese waren: Die magischen Lichter markierten sie. Und an den Seilen sollten sie in die Halle herunterklettern.

    „Sehr ihr die kleinen blauen Flammen im Staub?“, fragte Raven und sah sich in der Runde um. Der breitschultrige Asmantjar und Isert mit seinem schiefen Mund grinsten ihn an; auch alle anderen nickten.

    „Das sind die Handgriffe, an denen ihr die Luken öffnen könnt. Verteilt euch, jeder geht an eine von ihnen. Wer keine Flügel nutzen kann, bereitet sein Seil vor. Dann wartet ihr auf mein Signal.“

    Raven trat den Staub mit den Füßen zur Seite, fasste vorsichtig die hellblau leuchtende Klinke am Boden und öffnete sie einen Spalt breit. Grelles dunkelrotes Licht flutete ihm von unten entgegen und blendete ihn, sodass er im ersten Moment nichts sah. Langsam bildeten sich die Silhouetten der Festgäste heraus, die tief unter ihm in der großen Tempelhalle warteten, in einem großen Kreis um eine leicht erhöhte Galerie direkt unter seinen Füßen. Vor einem steinernen Tor auf dieser Galerie stand das Brautpaar. Der Bräutigam, ein schmucker Kavalier in Uniform, und neben ihm Prinzessin Kira von Karghena, die das traditionelle orange Hochzeitskleid trug, mit eingenähten Smaragden, die wie ein Gürtel ihre Taille umrundeten. Oder genauer gesagt war alles an ihr so rund, dass man die Smaragde einfach über ihre üppigen Kurven herüber drapiert hatte.

    Er versuchte seine Blicke gleich wieder abzuwenden, konnte aber nicht verhindern, dass ihm zum wiederholten Mal der alte Ärger in den Hinterkopf kroch, den er die ganze Zeit schon nach Kräften verdrängt hatte. Immer diese verfluchten Entführungen von Mädchen, das war kein Auftrag, der ihm Ruhm einbringen würde. Jeder beliebige Schwächling konnte diese Aktion durchziehen. Tausendmal lieber hätte er sich mit Soldaten geschlagen, wie es sich gehörte! Aber ein Auftrag war ein Auftrag und musste durchgezogen werden. Vermutlich wird es ganz einfach, dachte Raven, ich sitze schon an der optimalen Stelle. Ich hangele mich an einem Seil runter, kralle mir die Prinzessin und zieh mich wieder hoch. Bevor die da unten begreifen, was passiert ist, bin ich schon wieder weg. Und wir hauen ab durch die Luft. Es wohnen kaum Skeff in Karghena, sie kommen uns nicht nach.

    Zwei Tempeldienerinnen in schwarzen Gewändern lösten sich aus der Menge und traten zum Brautpaar vor. Raven beobachtete, wie sie den beiden die Ringe ansteckten. Das war ja mal ein steifes Pärchen. Die beiden sahen sich nicht an, die Braut drehte sich sogar fast angewidert zur Seite, als ihr Angetrauter ihr das Schmuckstück an den Finger steckte. Sicher eine Zweckhochzeit, die Bündnisse festigen oder irgendwelche anderen politischen Vorteile bringen soll, wie es an den Fürstenhöfen üblich ist, dachte Raven.

    „Zur Hölle, ist das Weib fett“, witzelte sein Kamerad Asmantjar, der an einer Luke neben ihm saß. „Ihr Brautkleid platzt bald aus allen Nähten.“

    „Idioten, habt ihr keine Augen im Kopf?“, brummelte Bernador und schüttelte seine Flügel aus. „Das Mädel ist schwanger.“

    Raven zuckte zurück. Natürlich, er hätte es sofort begreifen sollen. Sie erwartete ein Kind.

    He – und wieso das? Eine schwangere Frau zu wählen, hatte der König noch nie vorher verlangt. Er stutzte. Da stimmte doch was nicht. War das ein Fehler? Sonst wollte die Hohepriesterin doch immer Jungfrauen haben. Wie oft hatte sie das schon lang und breit erläutert – um ihm und seiner Truppe einzubläuen, dass die Mädchen gefälligst auch als Jungfrauen am Krater ankommen mussten.

    Sie würde mit dieser Braut gar nichts anfangen können. Es musste ein Fehler sein. Die Spione des Königs, diese Blindgänger, hatten dieses Detail glatt übersehen. Alles, was er gerade machte, war kompletter Blödsinn – er riskierte seine Haut und die seiner Männer für einen sinnlosen Auftrag! Die verdammten Idioten. Denen würde er aber das Fell gerben nach seiner Rückkehr!

    Eigentlich hätte Raven schon längst das Kommando zum Angriff geben sollen, aber er konnte die Wut nicht beherrschen, die so in ihm hochkochte, dass er am liebsten den Auftrag abgebrochen hätte.

    Aber das ging natürlich nicht. Ein Befehl war ein Befehl.

    Genug jetzt, zwang er nach langen, drückenden Augenblicken gewaltsam den Aufruhr in seinem Inneren nieder.

    Er richtete sich auf und befahl Isert an seine Seite, der ihn später hochziehen sollte.

    „Los!“, raunte er den übrigen Kameraden zu, riss die Luke weit auf, packte das Seil, ließ es nach unten fallen und hangelte sich dann daran abwärts. Es ging schnell, fast spürte er den Windzug beim Heruntergleiten, schon war er direkt über den Menschenmenge und sah um sich herum seine Kameraden, von denen die meisten die Seile gar nicht brauchten, sondern sich mit gezielten Flügelschlägen auf Säulen oder hohen Statuen in seiner Nähe positionierten.

    Raven landete direkt vor dem Brautpaar. Er stieß die Tempelhexe zur Seite, die vor ihnen gestanden hatte, ging auf die Prinzessin zu, und noch bevor sie anfing zu schreien, packte er sie mit der rechten Hand mit voller Kraft so um die Brust, dass er ihr beide Arme einschnürte, während er mit der Linken das Seil festhielt und laut schrie: „Zieh!“

    Zwei, drei schnelle Rucks und schon schwebte er mit seiner Beute einen Meter über den Würdenträgern. Verdammt schwer war die Kleine und ihre Schreie gellten ihm in den Ohren, jetzt trat sie sogar nach ihm. Gar nicht so einfach, mit dem Widerstand weiter nach oben zu kommen, Isert schien Mühe zu haben, sie hochzuziehen und stoppte immer wieder.

    „Tritt mich noch einmal und du bist tot!“,

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

    4 Mal editiert, zuletzt von Kirisha (29. April 2021 um 10:55)

  • Hallo!

    Vielleicht lag es an den behexten Bändern voller spitzer Nägel, Zacken und Hörner, die er sich um Stirn, Schultern und Arme wand und die ihm ein raubtierartiges Aussehen gaben.

    Hehe, ich stell mir Raven gerade wie dieses eine Bandmitglied von Slipknot vor oder wie den einen Biker aus "Mandy" :D

    Er versuchte seine Blicke gleich wieder abzuwenden, konnte aber nicht verhindern, dass ihm der alte Ärger in den Hinterkopf kroch, den er die ganze Zeit schon nach Kräften verdrängt hatte. Immer diese verfluchten Entführungen von Mädchen, welches kranke Hirn dachte sich das eigentlich aus?

    Hm, zeigt Raven da etwa ein Gewi-...

    Pfui Teufel, nur ein Schwächling attackiert ein hilfloses Weibsbild

    okay, nerver mind. Doch ein sexistischer Mistkerl xD

    Was mir hierzu generell an dem Part aufgefallen ist: Raven zeigt an mehreren Stellen, dass ihm seine Befehle gegen den Strich gehen und in diesen Momenten flackert so eine Andeutung hervor, er sei nicht aus tiefsten Herzen ein Mistkerl - was dann in jedem Fall aber sofort durch irgendeine sich anschließende, miese Aussage relativiert wird. Auf mich wirkt das ein bisschen erzwungen, muss ich sagen :hmm:

    Zwei Tempeldienerinnen in schwarzen Gewändern lösten sich aus der Menge und traten zum Brautpaar vor. Raven beobachtete, wie sie den beiden die Ringe ansteckten. Das war ja mal ein steifes Pärchen.

    Moment, da draußen wird Alarmgeschlagen und Schutzschilde hochgefahren und die ziehen ihre Trauung durch? Hardcore xD

  • Hey Kirisha,

    der Teil hat mir sehr gut gefallen. :)

    Meine Anmerkungen packe ich mal in den Spoiler:

    Spoiler anzeigen

    „Die Läuse pissen sich doch in die Hose, wenn sie uns nur sehen!“

    „Wenn sie mich sehen, meinst du wohl“, korrigierte Raven und lachte. Das war nicht übertrieben. Er wusste, wie er auf andere wirkte.

    Es geht ja nichts über ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein :D

    Sehr ihr die kleinen blauen Flammen im Staub?“, fragte Raven

    seht

    Oder genauer gesagt war alles an ihr so rund, dass man die Smaragde einfach über ihre üppigen Kurven herüber drapiert hatte.

    Oooookayyy...:schiefguck:

    Immer diese verfluchten Entführungen von Mädchen, welches kranke Hirn dachte sich das eigentlich aus?

    Schön, dass er dieses Klischee somit selbst ausspricht :rofl:

    Pfui Teufel, nur ein Schwächling attackiert ein hilfloses Weibsbild.

    Finde ich sehr passend, denn das spiegelt ja nun mal seine aktuelle Einstellung. Ich glaube nicht, dass er sich für Frauenrechte einsetzt o.Ä. :rofl:Er darf hier ruhig ein bisschen Aschloch sein. (nur meine Meinung :pardon:)

    Vermutlich wird es ganz einfach, dachte Raven, ich sitze schon an der optimalen Stelle. Ich hangele mich an einem Seil runter, kralle mir die Prinzessin und zieh mich hier wieder hoch. Das kann eigentlich gar nicht schiefgehen. Bevor die da unten begreifen, was passiert ist, bin ich schon wieder weg. Und wir hauen ab durch die Luft. Sie haben nicht viele Flügelmenschen in Karghena, sie kommen uns nicht nach.

    Das "klingt" einfach! Vermutlich wird es so einfach aber nicht werden :D

    „Zur Hölle, ist das Weib fett“, witzelte sein Kamerad Asmantjar, der an einer Luke neben ihm saß. „Ihr Brautkleid platzt bald aus allen Nähten.“

    „Idioten, habt ihr keine Augen im Kopf?“, brummelte Bernador und schüttelte seine Flügel aus. „Das Mädel ist schwanger.“

    Sehr geil! :thumbsup:

    Mit meiner eigenen Armee werde ich das Ruder in der Hand halten. Damit kann ich was auf die Beine stellen. Das wird alles ganz anders! Dann muss ich nicht mehr nach seiner Pfeife tanzen und oberbeknackte Aufträge durchführen!

    Wie kommt er dazu das anzunehmen? ich hätte eher vermutet, dass die Auzfträge andere sein würden...größer eben....aber dass er immer noch unter dem Befehl des Königs stehen würde. Ist doch eigentlich klar, oder? Kommt mir fast ein bisschen naiv vor, was anderes anzunehmen.

    Vielleicht würde ich hier eher sein Ego herauskehren...er würde viel mehr Prestige genießen, das wäre eine besondere Form der Anerkennung und vielleicht könnte man auch andeuten, dass die zu erwartenden Aufträge dann prestigeträchtiger sein würden, als das hier. :hmm:

    Er stieß die Tempelhexe zur Seite, die vor ihnen gestanden hatte, ging auf die Prinzessin zu, und noch bevor sie anfing zu schreien, packte er sie mit der rechten Hand mit voller Kraft so um die Brust, dass er ihr beide Arme einschnürte, während er mit der Linken das Seil festhielt und im nächsten Augenblick bereits aufwärts kletterte.

    Ich stelle es mir schwierig vor, mit nur einer freien Hand das Seil hochzuklettern, vor allem, wenn er doch mit der anderen noch die hochschwangere Prinzessin halten muss. Ginge es nicht schneller, wenn ihn jemand einfach hochziehen würde? Wenn er irgendwelche Riemen vorne hätte, wo man sich einhaken könnte? Vielleicht könnte er auch eine Art von Magie anwenden? (vielleicht stehe ich jetzt auch auf dem Schlauch und kann es mir deshalb nicht vorstellen...oder ich unterschätze Ravens Klettertalent ^^)

    Ach ja, dass die da die Trauung durchziehen, obwohl draußen ein riesen Tumult stattfindet, ist in der Tat etwas seltsam. Vielleicht gibt es eine plausible Erklärung dafür? Vielleicht verstecken die sich nur in der Kirche? Keine Ahnung...

    LG,

    Rainbow

  • Hi Kirisha,

    super, eine sehr schöne Fortsetzung! Die Spannung steigt und Raven macht sich interessante Gedanken. Vor allem der Anflug auf den Tempel, die Ablenkungsmanöver und der Maulwurf im Tempel haben mir gut gefallen. Hier ein paar Anmerkungen

    Spoiler anzeigen
    Zitat von Skadi

    Moment, da draußen wird Alarmgeschlagen und Schutzschilde hochgefahren und die ziehen ihre Trauung durch? Hardcore xD

    Stimmt. Der Angriff ist zwar gerade erst losgegangen, aber es wäre vielleicht geschickt, wenn schon etwas Unruhe unter den Gästen herrscht und diskutiert wird, ob die Veranstaltung abgebrochen wird o.ä.

    Zitat von Kirisha

    Raven befiel eine plötzliche Übelkeit

    Vor dem Abseilen gibt’s einen ziemlich langen Infodumb, der den Leser etwas nervös macht. Vielleicht ist das auch ein Stilmittel, das ich als Noob nicht durchschaue, aber falls nicht könnte man den vielleicht etwas aufteilen?

    Was mir bei der letzten Szene noch etwas fehlt ist die Reaktion der Leute im Tempel. Die Gäste müssten Raven sofort gesehen haben, als er durch die Falltür kam. Gibt es keine Soldaten, die eingreifen? Vielleicht nicht, weil man im Tempel keine Waffen tragen darf? Und weil man denkt, dass der Schutzschild schon reicht? Aber da die Szene ja gerade erst angefangen hat kommt das ja ggf. alles erst noch.

    Zitat von Rainbow

    Ich stelle es mir schwierig vor, mit nur einer freien Hand das Seil hochzuklettern, vor allem, wenn er doch mit der anderen noch die hochschwangere Prinzessin halten muss. Ginge es nicht schneller, wenn ihn jemand einfach hochziehen würde? Wenn er irgendwelche Riemen vorne hätte, wo man sich einhaken könnte? Vielleicht könnte er auch eine Art von Magie anwenden?

    Genau dasselbe hab ich auch gedacht. Wie wäre es, wenn der Maulwurf im Tempel eine kleine Winde o.ä. oben installiert hat. Ist im Vergleich zu den Falltüren glaube ich kein großer Zusatzaufwand – dann könnten Ravens Leute ihn mit vereinten Kräften recht schnell hochziehen (haben ja ohnehin nichts anderes zu tun :D) Die Idee mit dem Riemen finde ich auch gut.

    Auf jeden Fall alles Kleinigkeiten, die man ohne großen Aufwand fixen kann :thumbup:. Jetzt bin ich aber gespannt, wie sie aus der Situation wieder raus kommen…

  • Ich bin mir hier nicht so ganz sicher auf was es rauslaufen soll - spannend soll's irgendwie nicht wirken, dafuer ist Raven zu selbstsicher. Aber was dann? Wir folgen in vielem seinen inneren Reflektionen, aber irgendwie erscheint mir das sehr unkonzentriert - dafuer dass es doch der Hoehepunkt des Auftrags ist. Ausserdem - nun ja - laesst es ihn etwas eigenartig wirken - wie jemanden der sich bemueht die Dinge philosophisch zu sehen, aber dann irgendwie doch auf seine Erkenntnisse pfeift.

    Wieso?

    Vieles ist sehr salopp geschrieben, gibt dann eher den Eindruck einer Bande von Halbstarken als einem Ueberfallkommando.

    , raunte vor ihm sein Kumpel Asmantjar

    Ja, die Jugendgang...

    ihm im luftigen Gänsemarsch

    ... geht dann auch noch in den Kindergarten wo am im Gaensemarsch unterwegs ist (schraeges Bild fuer die Situation)

    Immer diese verfluchten Entführungen von Mädchen, welches kranke Hirn dachte sich das eigentlich aus?

    Tja, und welches noch krankere Hirn realisiert dass das Mist ist und macht es trotzdem?

    Soll das irgendwie Mitleid mit ihm wecken - 'der arme Junge, jetzt haben sie ihn schon wieder zu einer Entfuerung eingeteilt? Oder ihn sympathischer machen weil er ja nur ausfuehrt und nicht mit Leib und Seele Entfuehrer ist?

    Nee... ueberzeugt mich nicht von ihm.

    nicht viele Flügelmenschen

    Er ist doch selber Skeff - gibt's noch mehr Rassen mit Fluegeln, oder nennen die Skeff sich selber so? Finde ich irgendwie einen komischen Ausdruck...

    Nicht einmal solch eine Prinzessin kann über ihr Leben selbst bestimmen, fuhr es Raven durch den Kopf, das ist sicherlich eine Zweckhochzeit, die Bündnisse festigen oder irgendwelche anderen politischen Vorteile bringen soll, wie sie an den Fürstenhöfen üblich ist.

    Welche Erkennntis... Wie lange ist er schon in seinem Job? Ich dachte er arbeitet fuer einen Koenig? Woher kommt ueberhaupt die Idee dass Hochzeiten nicht Zweckbuendnisse sind - bei uns ist das ja eine recht neuzeitliche Erfindung, im Mittelalter war voellig klar warum man heiratet, mit Liebe hatte das nichts zu tun.

    Das wird alles ganz anders! Dann muss ich nicht mehr nach seiner Pfeife tanzen und oberbeknackte Aufträge durchführen!

    Um... Der Koenig gibt ihm also eine Armee um ihn machen zu lassen wozu er Lust hat und ihn nicht mehr nach seiner Pfeife tanzen zu lassen? Warum dankt er dann nicht gleich ab? Irgendwie braucht man dann ja keinen Koenig mehr.

    Komischer Plan.

    Zwei, drei schnelle Rucks und schon schwebte er mit seiner Beute einen Meter über den Würdenträgern.

    Das kann... leicht schiefgehen. Er kommt also mit einem Seil ganz nach unten. Schnappt sich dann die (schwangere) Prinzessin. Und klettert (einhaendig?) wieder hoch.

    Das Seil ist dann aber immer noch da. Wenn jetzt irgend ein Leibwaechter (oder der Braeutigam) hinter ihm (beidhaendig) zu klettern anfaengt und sich an seinem Bein festhaelt - dann muss er also das Gewicht von zwei Menschen einhaendig ein Seil raufschleppen um zu entkommen.

    Also, er mag ja gut trainiert sein, aber das nehme ich ihm nicht ab.

    Wenn zwei seiner Schergen die gute Frau unter den Armen packen und fliegend nach oben befoerdern - dann haette ich da noch die eine oder andere physikalische Anmerkung dazu (die ich aber fuer mich behalten wuerde weil's Fantasy ist), faende den Plan aber doch irgendwie erfolgversprechender...:D

  • Hallo ihr Lieben,

    erstmal vielen Dank für eure Anmerkungen. Das hat mir einiges zu denken gegeben und es ist gar nicht so einfach mir zu überlegen, wie ich das handhabe und wie ich nun weitermache.

    Voluptuous Mayday

    Spoiler anzeigen

    okay, nerver mind. Doch ein sexistischer Mistkerl xD

    Was mir hierzu generell an dem Part aufgefallen ist: Raven zeigt an mehreren Stellen, dass ihm seine Befehle gegen den Strich gehen und in diesen Momenten flackert so eine Andeutung hervor, er sei nicht aus tiefsten Herzen ein Mistkerl - was dann in jedem Fall aber sofort durch irgendeine sich anschließende, miese Aussage relativiert wird. Auf mich wirkt das ein bisschen erzwungen, muss ich sagen

    Die Befehle gehen ihm nicht deswegen gegen den Strich, weil er eigentlich ein netter Mensch wäre, sondern weil er sich nichts sagen lassen will und sehr daran interessiert ist, ein cooles Image zu haben. Vielleicht kommt das noch nicht gut genug heraus, ich schaue mir das nochmal an. Seine Bemerkungen über Frauen haben mit seinem generellen Verhältnis zu Frauen zu tun. Das kann ich in diesem Abschnitt noch nicht so zeigen, es kommt dann später.


    Rainbow

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    Wie kommt er dazu das anzunehmen? ich hätte eher vermutet, dass die Auzfträge andere sein würden...größer eben....aber dass er immer noch unter dem Befehl des Königs stehen würde. Ist doch eigentlich klar, oder? Kommt mir fast ein bisschen naiv vor, was anderes anzunehmen.

    Vielleicht würde ich hier eher sein Ego herauskehren...er würde viel mehr Prestige genießen, das wäre eine besondere Form der Anerkennung und vielleicht könnte man auch andeuten, dass die zu erwartenden Aufträge dann prestigeträchtiger sein würden, als das hier

    Oh danke. Sehr gut. Genau das würde gut passen.

    Ach ja, dass die da die Trauung durchziehen, obwohl draußen ein riesen Tumult stattfindet, ist in der Tat etwas seltsam.

    Ja stimmt. Voluptuous Mayday hat das ja auch schon angemerkt.


    Novize

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    Vor dem Abseilen gibt’s einen ziemlich langen Infodumb, der den Leser etwas nervös macht. Vielleicht ist das auch ein Stilmittel, das ich als Noob nicht durchschaue, aber falls nicht könnte man den vielleicht etwas aufteilen?

    Was mir bei der letzten Szene noch etwas fehlt ist die Reaktion der Leute im Tempel. Die Gäste müssten Raven sofort gesehen haben, als er durch die Falltür kam. Gibt es keine Soldaten, die eingreifen? Vielleicht nicht, weil man im Tempel keine Waffen tragen darf? Und weil man denkt, dass der Schutzschild schon reicht? Aber da die Szene ja gerade erst angefangen hat kommt das ja ggf. alles erst noch.

    Infodump? Kommt das so rüber? Ich schau mir das nochmal an.

    Reaktion der Gäste ist eine gute Idee. So könnte ich das machen.

    Genau dasselbe hab ich auch gedacht. Wie wäre es, wenn der Maulwurf im Tempel eine kleine Winde o.ä. oben installiert hat. Ist im Vergleich zu den Falltüren glaube ich kein großer Zusatzaufwand – dann könnten Ravens Leute ihn mit vereinten Kräften recht schnell hochziehen

    Das geht so leider nicht, weil sonst die nächste Szene nicht funktionieren würde. Ich denke da aber nochmal drüber nach, wie ich das plausibler mache. Danke!


    Thorsten

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    Ich bin mir hier nicht so ganz sicher auf was es rauslaufen soll - spannend soll's irgendwie nicht wirken, dafuer ist Raven zu selbstsicher. Aber was dann? Wir folgen in vielem seinen inneren Reflektionen, aber irgendwie erscheint mir das sehr unkonzentriert - dafuer dass es doch der Hoehepunkt des Auftrags ist. Ausserdem - nun ja - laesst es ihn etwas eigenartig wirken - wie jemanden der sich bemueht die Dinge philosophisch zu sehen, aber dann irgendwie doch auf seine Erkenntnisse pfeift.

    Wieso?

    Vieles ist sehr salopp geschrieben, gibt dann eher den Eindruck einer Bande von Halbstarken als einem Ueberfallkommando.

    Ich hatte zuerst gar keine Reflexionen drin. Aber dann dachte ich, es geht ja darum ihn kennenzulernen, also sollte ich formulieren, was ihm im Kopf herumgeht.

    Halbstarke: Tatsächlich ist Raven 18 Jahre alt und agiert mit einer Truppe von Jünglingen in seinem Alter oder kaum älter. Das sollte ich vielleicht noch thematisieren. Er ist also tatsächlich etwas unreif, hat aber wie man merkt den Drang sich zu produzieren und will beeindrucken.

    Und eigentlich wollte ich auch keine philosophischen Erkenntnisse bringen, sondern nur zeigen, wie er so tickt. Das ist offenbar nicht richtig gelungen. Philosophisch, wenn jemand sagt, es ist scheiße Frauen anzugreifen, weil die sich nicht wehren können? Ist das nicht schon praktisch ein Klischee und erfordert keine tiefgehenden Erkenntnisse, sowas auszusprechen? Vielleicht sollte er das noch anders formulieren, damit man merkt, dass es ihm nicht darum geht, nett zu Frauen zu sein, sondern nur um die Wirkung dessen, was er macht.

    Er ist doch selber Skeff - gibt's noch mehr Rassen mit Fluegeln, oder nennen die Skeff sich selber so? Finde ich irgendwie einen komischen Ausdruck...

    Es geht hier natürlich darum, Wortwiederholungen zu vermeiden. Hättest du eine Idee für einen alternativen Ausdruck, den ich sonst verwenden könnte?

    Das Seil ist dann aber immer noch da. Wenn jetzt irgend ein Leibwaechter (oder der Braeutigam) hinter ihm (beidhaendig) zu klettern anfaengt und sich an seinem Bein festhaelt - dann muss er also das Gewicht von zwei Menschen einhaendig ein Seil raufschleppen um zu entkommen.

    Stimmt, Mist. Sowas habe ich sogar schon im Fernsehen gesehen. Es wäre wohl anzunehmen, dass das jemand versuchen sollte. Ich muss mir da was einfallen lassen, denn für die Fortführung der Szene brauche ich das Detail, dass er klettert und nicht gezogen wird.


    Vielen lieben Dank euch allen. Ich sehe, dass ich da noch einige Baustellen habe. Über die Fortsetzung muss ich auch nochmal drübergehen und kann sie deshalb noch nicht gleich posten. Sie kommt aber demnächst hier in diesem Theater.

    In der Urversion gab es dieses Kapitel gar nicht, da habe ich mit dem Kapitel angefangen, das danach kommt. Eventuell gäbe es also auch die Option, dieses Kapitel ganz zu streichen. Ich brauche es nicht zwingend für die Story, allerdings dachte ich, dass ich vielleicht einen gewissen Effekt erziele. Na mal sehen. Ich versuche erstmal, das aufzubessern.

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Tatsächlich ist Raven 18 Jahre alt und agiert mit einer Truppe von Jünglingen in seinem Alter oder kaum älter.

    Hm, ja, aber sie ziehen auf der anderen Seite einen riskanten, komplexen Plan durch - da braucht man schon Professionalitaet, das richtige Timing und eine funktionierende Befehlskette. Das ist ja kein Raubueberfall einer unorganisierten Strassengang - das geht nur mit einer gewissen Reife.


    Philosophisch, wenn jemand sagt, es ist scheiße Frauen anzugreifen, weil die sich nicht wehren können? Ist das nicht schon praktisch ein Klischee und erfordert keine tiefgehenden Erkenntnisse, sowas auszusprechen?

    Naja, angenommen er ist ein professioneller Soldat der solche Aktionen eben durchziehen kann - den Befehl auf eine Frau loszugehen hat er schon laenger bekommen. Er muss schon vor der Szene damit gerungen haben ob er Befehle die ihm nicht passen befolgt - oder eben nicht. Er muss schon vor der Szene die Entscheidung getroffen haben dass er den Befehl befolgt - sonst waere er nicht da.

    Seine Gedanken an der Stelle wirken eher als wuerden sie ihm zum ersten Mal kommen - aber das koennen sie nicht. Statt dessen sollte eher sowas wie ein (resigniertes) 'Man folgt halt Befehlen...' kommen. Oder was auch immer er da mit sich ausgemacht hat damit er da ist - seine Selbstrechtfertigung.

    Es geht hier natürlich darum, Wortwiederholungen zu vermeiden.

    Tja... ist doch Deine Welt - Du hast die Skeff erfungen, dann erfinde halt auch ein Synonym fuer sie, wenn das oft genug kommt und Du es etablierst, dann wird das wie Skeff auch im Kopf etabliert.:)

    Es wäre wohl anzunehmen, dass das jemand versuchen sollte.

    Naja, zumindest zu befuerchten, ein Plan der darauf baut dass wirklich alle in Schockstarre verharren baut drauf auf dass die anderen einen Fehler machen - generell sind das schlechte Plaene...

  • Hi Kirisha ,

    Infodump? Kommt das so rüber? Ich schau mir das nochmal an.

    Das habe ich mit "Infodumb" auch tatsächlich falsch beschrieben. Und dazu kommt, dass meine Einschätzung da sehr subjektiv ist. Ich würde es also nur ändern, wenn du es beim erneuten Durchlesen auch so empfindest. Ich hätte es als stimmiger empfunden, wenn Ravens Gedanken und Gewissensbisse sich nicht erst ganz kurz vor dem Ereignis gesammelt ihren Weg bahnen, sondern vielleicht schon vorher andeuten.

    Ich brauche es nicht zwingend für die Story, allerdings dachte ich, dass ich vielleicht einen gewissen Effekt erziele.

    Ich finde auch, dass sich das Kapitel gut macht und dass die Baustellen eher kleinere / behebbare Dinge sind (soweit ich das einschätzen kann). Bin auf jeden Fall auf das Finale gespannt :)

  • Novize

    Spoiler anzeigen

    Das habe ich mit "Infodumb" auch tatsächlich falsch beschrieben. Und dazu kommt, dass meine Einschätzung da sehr subjektiv ist.

    Aber vielleicht hatte ich da tatsächlich zu viel reingeschrieben. Ich habe das jetzt etwas geändert und auch gekürzt. Hoffe es wirkt jetzt besser.

    Thorsten

    Spoiler anzeigen

    Naja, angenommen er ist ein professioneller Soldat der solche Aktionen eben durchziehen kann - den Befehl auf eine Frau loszugehen hat er schon laenger bekommen. Er muss schon vor der Szene damit gerungen haben ob er Befehle die ihm nicht passen befolgt - oder eben nicht. Er muss schon vor der Szene die Entscheidung getroffen haben dass er den Befehl befolgt - sonst waere er nicht da.

    Seine Gedanken an der Stelle wirken eher als wuerden sie ihm zum ersten Mal kommen

    Das stimmt natürlich. Allerdings kann ich die Gedanken schlecht an den Anfang bringen, sie passen da einfach nicht hin. (Denn der Text fängt ja auch nicht an der Stelle an, wo er den Anfang bekommt). Und sie weglassen wäre auch nicht richtig, ich will schon seine Einstellung zu dem Auftrag zeigen.

    Ich habe jetzt den Schluss etwas umgeschrieben, die Gedanken etwas justiert und eingefügt, dass er diese Gedanken nicht erst jetzt hat, sondern schon die ganze Zeit.

    Außerdem ist ja die Erkenntnis, dass das Mädchen schwanger ist, eine neue. Und auch die Schlussfolgerung, dass der ganze Auftrag aus dem Grund sinnlos ist.

    Ich hoffe, es ist jetzt etwas nachvollziehbarer.


    Also, ich habe den Schluss des vorherigen Textes jetzt etwas umgeschrieben. Hab noch nicht alle eure Anmerkungen umgesetzt, es fehlt noch die Reaktion der Gäste auf das Feuer in der Stadt. Das muss natürlich auch noch rein.

    Hier geht es jetzt weiter:

    2.2 Überfall aus der Luft

    „Tritt mich noch einmal und du bist tot!“, fauchte er die Prinzessin an. Das wirkte. Sie erstarrte und wagte sich nicht mehr zu rühren. Die Festgesellschaft schien wie betäubt, erst jetzt hörte er die ersten Befehle, fingen hunderte Menschen gleichzeitig an zu brüllen und zu kreischen, sauste etwas Scharfes dicht an seiner Wange vorbei.

    Da ertönte durch den ohrenbetäubenden Krach eine gellende Stimme:

    „Lasst sie los! - Sie ist mein Leben, mein Alles! Tut ihr nichts! Verhandelt mit mir. Ihr bekommt alles, was Ihr wollt!“

    Das war der Bräutigam.

    Sie ist mein Leben – was für eine dämliche Rede. Auf seiner eigenen Hochzeit hatte der Typ seine Braut nicht geküsst, beim Ringeaufstecken hatte sie ein Gesicht gemacht, als bekäme sie davon Ausschlag. Seine theatralischen Rufe dienten also nur dem Zweck zu unterstreichen, dass er nicht untätig herumstand, während die Provinz Karghena ihre Thronfolgerin verlor.

    Das Mädchen begann schwer zu werden wie ein zu prall gefüllter Mehlsack. Ravens rechter Arm begann zu zittern, lange würde er sie nicht mehr halten können mit nur einer Hand. Darum klemmte er nun beide Beine der Prinzessin um die Hüften, um sie nur durch den Druck seiner Beine an sich zu pressen. Dadurch bekam er die zweite Hand frei und packte damit das Seil.

    Wieder ein Ruck, sie wurden weiter nach oben gezogen. Er blickte hoch – noch gut drei oder vier Meter.

    Ein Knacken über ihm irritierte ihn. Dann sauste er plötzlich abwärts. Das Seil ...? Verflucht! Instinktiv breitete er seine Segelschwingen aus, fühlte den rasenden Fahrtwind, wieder ein Ruck, die Schwingen füllten sich mit Luft und bremsten seinen Sturz, aber mit der Prinzessin zwischen seinen Beinen war er zu schwer – im nächsten Moment krachte er mit seiner Last den Gästen auf die Köpfe. Alles um ihn herum schrie, brüllte, ein Gemenge von Leibern um ihn herum. Er verlor das Gleichgewicht und fiel zur Seite, wobei das Mädchen auf ihm landete. Er riss sie mit sich hoch, kam auf die Beine, hörte rings um sich her wildes Geschrei und Gerenne, spürte einen dumpfen Schmerz an der Hüfte und am Fuß, aber das alles ignorierte er – denn das Blut in seinen Adern kochte. Selbst wenn das verfluchte Seil gerissen war oder es jemand zerschossen hatte – er versiebte keinen Auftrag, niemals. Es galt, das Mädchen so schnell wie möglich wieder in die Luft zu bekommen, bevor sich ihre Garde formierte. Er presste sie hart an sich, brutal und so fest, dass er ihr fast den Brustkorb abdrückte, damit es ihr nicht einfiel abzuhauen.

    „Asmantjar, Bernador!“, brüllte Raven. „Zu mir! Ihr übernehmt die Prinzessin!“

    Um ihn herum laute Schreie und Gerangel. Gäste rannten vor ihm davon, behinderten sich gegenseitig. Aus den Augenwinkeln sah er Soldaten mit blanken Schwertern auf sich zukommen, es waren zu viele. Wo zum Teufel blieben die Kameraden? Er hörte es in der Luft rauschen und zischen, etwas ging da oben vor, doch sie ließen auf sich warten. Hastig verdoppelte er den Druck seiner linken Hand, mit der er die Prinzessin gleich einem Schraubstock an sich festklemmte und strich mit der Rechten über einen Magiestab, den er an seinem Gürtel trug. Sofort kroch ihm glühende Energie in die Hand und breitete sich in ihm aus.

    Konzentrier dich. Schaffe Bilder.

    Flammen. Sie kriechen über meine Arme, über meine Beine, sie zischen wie Fontänen aus meinen Haaren und wie Blitze aus meinem Schwert.

    Augenblicke später sah er mit Genugtuung helle Funken um sich herum springen und kaltes Feuer auf allen seinen Gliedern lodern. Ein erneuter Aufschrei aus hunderten Kehlen überzeugte ihn, dass seine Illusion gelungen war. Ihm war nicht heiß, nicht einmal warm, nur das leichte Prickeln auf seiner Haut verriet ihm, dass die Strahlen jetzt auf ihm tanzten. Die Schwertträger, die eben noch auf ihn zugegangen waren, zögerten.

    Gut. Zeit gewonnen.

    Ein dunkler Schatten erschien über ihm, Raven erkannte die riesigen Schwingen seines Kameraden Asmantjar. Geistesgegenwärtig hob er die Prinzessin nach oben, dem Gefährten entgegen, und mit einem heftigen Schlag seiner breiten Flügel stob der mit ihr davon. Raven fegte eine Windböe ins Gesicht, als die beiden über ihm in die Luft gingen. Die Beine der Prinzessin baumelten jedoch noch weit unten, und ihr Bräutigam nutzte die Gelegenheit, um sich daran festzuhalten. Raven spürte sein Herz rasen. Das durfte nicht schiefgehen. Asmantjar würde mit der doppelten Last nicht in die Luft kommen. Er zückte sein Messer, zielte genau und warf. Ein lauter Schrei. Getroffen! Der Arm um den Fuß des Mädchens erschlaffte und ihr Angetrauter sank zu Boden. Das war gelungen, schon entschwanden die Flieger im Dunkel über ihm.

    Nur einen Augenblick später sah Raven das kurze Aufblitzen von Metall auf sich zuschwirren. Er wirbelte herum, ein Palastwächter hechtete gerade mit dem Schwert auf ihn los. Raven reagierte blitzschnell, schon krachten die Klingen aufeinander. Sein Schlag war so voller Wucht, dass sein Gegner zurücktaumelte. Er setzte nach, zwei blitzschnelle Attacken, ohne weiteres durchbrach er die Gegenwehr des Anderen und traf ihn in die Brust.

    Doch nun formierte sich die gesamte Garde. Von allen Seiten sah er Soldaten auf sich zumarschieren. Er musste hier weg. Wo war das nächste Seil, es mussten doch noch welche herunterhängen? Nur ein paar Meter entfernt. Weitere Soldaten stellten sich ihm entgegen, aber Raven war in Fahrt, keiner konnte ihm standhalten. Dem ersten schoss er eine magische Stichflamme aus einem Finger entgegen, die ihn zu Fall brachte, attackierte sofort dessen Nachbarn, erwischte den mit drei Schlägen, fegte wie ein Sturmwind über die nächsten beiden, stach wild in die Menge, wo er Platz brauchte und schon bildete sich von allein eine Schneise, Leute wichen vor ihm zurück, alles war ein einziges Gekreisch und Gebrüll. Binnen weniger Augenblicke hatte er das Seil erreicht.

    „Alle Mann zurück!“, kommandierte er mit wilder Stimme, die er noch mit seinem Magiestab verstärkte, damit seine Männer ihn auch hörten, sollte sich noch wer hier unten befinden.

    Er sah, wie seine geflügelten Kameraden zu den Luken hochflogen, schon kletterte er selbst an dem Seil empor wie eine Fliege an der Wand. Ohne das Gewicht des Mädchens war es einfach, hangelte er sich mit geschickten Bewegungen aufwärts, erreichte die Luke und kletterte auf den Dachboden. Dort sammelten sich nacheinander seine Gefährten, innerhalb weniger Augenblicke hatte er seine Mannschaft größtenteils beisammen. Auf sein Kommando zogen sie alle Seile hoch und verrammelten die Luken.

    Erst jetzt realisierte Raven, dass die Prinzessin fehlte.

    Im ersten Moment glaubte er, sie nur aufgrund der Dunkelheit nicht zu sehen.

    „Wo ist das Weib?“, grollte er, gefährlich angespannt.

    „Etwas hat in der Luft gezuckt, wie ein Blitz“, knurrte Asmantjar. „Ich dachte, es fetzt mir die Flügel! Dadurch kam ich zu tief nach unten.“

    „Sag nicht, du hast sie fallen lassen!“, fuhr Raven ihn an.

    „Scheiße, von oben fliegen mir Steine auf den Rücken und unten landet ich fast in den Schwertklingen, was sollte ich denn machen? Warum habt ihr Schmeißfliegen mir nicht geholfen?“ Wütend flammten Asmantjars Blicke in die Runde.

    „Das war irgendein ausgekotzter Zauber, verdammt“, fluchte Bernador. „Mir ist der auch quer durch die Flügel gezischt. Ich dachte, sie gehen gleich in Flammen auf. Konnte mich kaum in der Luft halten!“

    „Und wo ist sie jetzt, zum Teufel?“, schrie Raven auf.

    „Na, wo! Irgendwo im Tempel, unter uns!“, rief Asmantjar und ballte die Fäuste. „Mann, da ist jetzt alles voller Soldaten. Wir können da nicht nochmal runter.“

    Ein paar schwere, lähmende Augenblicke sagte keiner etwas.

    „Was jetzt, sollen wir türmen?“, grummelte Isert und verzog seinen Mund. „Ich schätze, der Plan ist geplatzt.“

    „Halt dein verdammtes Maul!“, fuhr Raven ihm über den Mund. „Hier wird nicht getürmt! Wir sind hier, um das Weib zu holen, und wir holen es! Unten im Tempel sind jetzt zu viele Soldaten, aber wenn sie draußen wäre, hätten wir freie Bahn. Deshalb: Jagen wir sie raus!“

    Schwungvoll öffnete er noch einmal seine Luke, strich eilig mit seiner Hand über den Magiestab an seinem Gürtel und spürte die Energie in seine Finger fließen. Diesmal nahm er so viel, dass die Hitze seinen gesamten Körper erfasste. Dann ließ er eine Feuerwolke nach unten zischen, der ein breiter Feuerschweif folgte. Wie ein Echo folgte ein Aufschrei aus hunderten Kehlen. Gedankenschnell warf er die Luke wieder zu.

    „Jetzt rennen sie sicherlich alle nach draußen. Es gibt genau zwei Ausgangstüren. Asmantjar, Bernador, ihr fliegt voraus und kontrolliert, durch welche sie rausläuft. Packt sie, wenn ihr könnt – wenn nicht, sagt mir Bescheid! Wir kommen euch nach. Ich trommele auch unsere Bodentruppen her, die sich in der Stadt versteckt halten. Wenn wir schnell sind, haben wir eine Chance.“

    Sie rannten über den staubigen Boden bis zu dem Loch im Dach, durch das sie hereingeflogen waren. Raven jagte der Puls rein wahnsinnig. Er hatte dem König versichert, diese Prinzessin zu bringen sei eine seiner leichtesten Übungen. Darauf hatte der König ihm die genialste Belohnung des Jahrhunderts versprochen: Seine eigene Armee würde er bekommen. 3000 Mann. Nicht zu vergleichen mit der zwar kampfstarken, aber doch zahlenmäßig kleinen Truppe, die er augenblicklich führte. Ha, wenn er diese Armee erst hätte, würde er ganz andere Dinger drehen! Dann würde er auf die ganz großen Feldzüge ausreiten!

    Deswegen durfte er das jetzt nicht verbocken. Das musste er hinbiegen. Um jeden Preis.

    Sie rannten durch die Dunkelheit, Raven duckte sich unter tiefhängenden Balken. Und weiter, weiter.

    „Aber der Schutzbann?“ Asmantjar packte ihn an der Schulter. „Keiner von uns sieht den außer dir! Wie finden wir heraus, wo diese Öffnung ist, du kannst doch mit deinen Seglern nicht vorne fliegen?“

    „Vergiss den Bann, er wird sich nicht aufbauen“, erwiderte Raven unwirsch. „Der schützt den Tempel nur, wenn Feinde von außen kommen. Nicht wenn welche von drinnen heraus wollen. Los jetzt, beeilt euch!“


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    2 Mal editiert, zuletzt von Kirisha (29. April 2021 um 10:59)

  • Hey Kirisha,

    ein Part, der mich etwas zwiegespalten zurücklässt ... :hmm: meine Anmerkungen packe ich mal in den Spoiler:

    Spoiler anzeigen

    Sie ist mein Leben – was für eine dämliche Rede. Auf seiner eigenen Hochzeit hatte der Typ seine Braut nicht geküsst, beim Ringeaufstecken hatte sie ein Gesicht gemacht, als bekäme sie davon Ausschlag. Seine theatralischen Rufe dienten also nur dem Zweck zu unterstreichen, dass er nicht untätig herumstand, während die Provinz Karghena ihre Thronfolgerin verlor.

    Das finde ich cool! :thumbsup:

    Zu der weiteren Entwicklung: Ehrlich gesagt, bin ich etwas erschrocken über Ravens Reaktion. Ich meine jetzt, dass er sich derart leicht provozieren lässt, dass er dafür bereit ist, den gesamten Erfolg der Mission zu gefährden. Das klingt schon sehr nach "pubertierender Hitzkopf" und lässt ihn in keinem besonders guten Licht erscheinen. Ich weiß nicht, wie ich das bechreiben soll...er ist zwar jung, wie du ja sagst, aber er hat doch schon jede Menge erlebt und dürfte nicht das erste Mal für eine seiner Schandtaten beschimpft werden...was sagt das jetzt über ihn aus, dass er, nur, weil man ihn einen "Feigling" nennt, zuerst die Nerven und dann die Kontrolle verliert? :hmm:

    Ich überlege gerade, ob man es nicht vielleicht anders drehen könnte. Dass er zwar kurz in Betracht zieht, dem Prinz seinen dürren Hals umzudrehen, er dann aber davon absieht, weil er sich auf seinen Plan besinnt und er natürlich insgeheim weiß, dass er ihm haushoch überlegen ist....dann jedoch könnte etwas Unvorhergesehenes geschehen...was weiß ich....jemand trifft ihn mit dem Pfeil einer Armbrust...Streifschuss..Päng!....er fällt und muss unten versuchen, sich aus dieser Lage zu befreien...dann hättest du die Spannung drin und man könnte seine Kampfkünste zeigen und wie er sich aus der Situation befreit etc.

    Es steht und fällt jetzt hier letztlich damit, wie du seinen Charakter darstellen möchtest. Deshalb will ich dir da auch nicht so sehr reinreden. Aber, es tut mir leid, er kommt für mich total unmännlich rüber, wenn er sich von dem Herumgeheule dieses albernen Prinzen provozieren lässt, wie son Teenie auf dem Schulhof, dem jegliches Selbstbewusstsein abhanden gekommen ist und der sich nur mit seiner Haudrauf-Masche ein wenig Respekt verschaffen kann...dabei verhält er sich dermaßen kopflos, dass er einem fast nur noch leid tun kann. :hmm:

    Vielleicht ist das ja seine große Schwäche? Ähnlich wie bei Marty McFly, der jedes Mal aus dem Hemd gesprungen ist, wenn ihn jemand eine "feige Sau" nannte? Das war der running Gag in den "Zurück in die Zukunft" Filmen und hatte einen Wiedererkennungswert....und irgendwie war das in dem Fall auch cool. Aber das war insofern anders, als dass Marty eher ein Hempfling war, der es meistens mit Mut, Witz und coolen Ideen geschafft hat, sich gegen die anderen zu behaupten ... hier bei dir haben wir es mit einem stattlichen Krieger zu tun, der komplett von sich selbst überzeugt ist und schon mehr als einmal bewiesen hat, was für ein toller Hecht er ist...der Prinz scheint im Vergleich eher eine Witzfigur, weshalb es leicht albern wirkt, zur Wiederherstellung seiner Ehre den gesamten Plan aufzugeben.

    Okay, ich hoffe, das klingt jetzt nicht zu negativ. Aber das waren so meine Gedanken zu dem Part. :pardon:

    Mal abwarten, was die anderen so sagen. Ich würde ja dafür plädieren, ihn abstürzen und nicht springen zu lassen ^^

    LG,

    Rainbow

  • Hm, also wenn Du Raven mit dieser Szene als unprofessionellen Hitzkopf der die Loyalitaet seiner Truppe nicht verdient etablieren wolltest, dann ist das geglueckt.

    Er laesst sich also echt von dem Gerede eines Niemand von seiner Mission abbringen - und bringt dann auch noch seine ganzen Leute in Gefahr (je laenger sich das Ganze hinzieht, desto groesser die Chance dass die Gegenseite sich berappelt und Hilfe holt - ein paar Bogenschuetzen waeren z.B. eher ein Problem...) - und macht dann einfach mal seine private Vendetta gegen einen offensichtlich unterlegenen - wo es aber nicht ehrlos ist?

    Also - als Charakterentwurf find' ich's nicht unplausibel, aber man muesste dann besser erklaeren warum seine Truppe ihm eigentlich folgt. Kann man aber schon machen, so ein durchgeknallter hormongesteuerter Hitzkopf als Protagonist hat schon auch was :D


    „Lasst sie los! - Sie ist mein Leben, mein Alles!

    Schon fast an der Saaldecke - lasst sie los? Um... er will sie schon lebend wiederhaben, oder? Nicht die... geschickteste Wortwahl.

    Ihn einen Feigling zu nennen durfte niemand wagen, er ließ sich nicht beleidigen. Er ging auf jeden los, der sich weigerte, ihm Respekt zu zeigen.

    Nobody calls me a chicken! (Marty McFly)

    Erinnert schon fatal dran.

    Raven begriff auf den ersten Blick, dass dieser Mensch noch nie in seinem Leben eine Stichwaffe benutzt hatte.

    Ich dachte der hat ein Schwert - das ist eher eine Hiebwaffe.

    Bei ihm brannten schon alle Sicherungen durch. Er war keine Ratte, die vor dem Fuchs kuscht! Und er würde den Auftrag trotzdem wuchten. Er würde zuerst den Bräutigam kassieren – dazu brauchte er wahrscheinlich nicht mehr als zwei, drei Schläge – und danach die Braut holen!

    Das vermischt Ebenen. Wenn Du seinen inneren Monolog woertlich schreiben wuerdest wie er ihm durch den Kopf geht - waere der dann wirklich

    'Bei mir brennen alle Sicherungen durch. Ich bin doch keine Ratte die vor dem Fuchs kuscht! Ich wuchte das trotzdem! Erst kassiere ich diesen Braeutigam - mehr als ein, zwei Schlaege brauche ich nicht - und dann die Braut!'

    Oder wuerde man den ersten Satz weglassen weil der aus einer ganz anderen Perspektive kommt?:)

  • Hi Kirisha,

    Ich muss sagen, die Idee, dass Raven in Mitten einer sehr professionell geplanten Mission im entscheidenden Moment auf einmal seinen Hormonen erliegt hat mich auf jeden Fall überrascht. Insofern ist diese (für mich) unerwartete Wendung schon gelungen. Tatsächlich wirft das Szenario ein paar Fragen auf, die Rainbow und Thorsten aber ja schon ausführlich erläutert haben.

    Zusätzlich dazu habe ich mich gewundert, dass Raven und seine Leute noch Hoffnung haben die Prinzessin doch noch zu erwischen. Denn ihren Überraschungsmoment haben sie verspielt, es ist einiges an Zeit vergangen und durch das Herumgeflatter von Ravens Leuten im Saal und dem Angriff durch die Decke ist auch klar, dass sie aus der Luft kamen. Ich würde es mir also schwer vorstellen jetzt in feindlichem Territorium mit vorgewarntem Gegner noch eine Jagd auf das Entführungsopfer zu starten.

    Was ich allerdings auch dazu sagen muss ist, dass ich es mir unendlich schwer vorstelle so eine hochkomplexe Szene spannend und gleichzeitig realistisch zu schreiben. Ich glaube es ist ganz klar und möglicherweise gar nicht so schlimm, dass da Logik-Lücken entstehen. Und vielleicht ist es auch gar nicht die beste Entscheidung zu versuchen alle diese Lücken krampfhaft zu füllen, wenn die Story / Stimmung darunter zu stark leidet.

    Sorry, falls das nicht wirklich weitergeholfen hat, aber vielleicht habe ich noch ein paar konstruktivere Ideen, wenn ich das Ende des Kapitels gelesen habe.:pardon:

  • Ich glaube, ich werde das ganze Kapitel umschreiben.

    Hab mir jetzt das im Kopf hin und herüberlegt und der Effekt ist mal wieder überhaupt nicht so, wie ich dachte, dass er sein würde und darum denke ich jetzt, dass ich das ganz anders schreiben muss.

    Ich melde mich, wenn ich so weit bin.

    Danke!!!

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Hab mir jetzt das im Kopf hin und herüberlegt und der Effekt ist mal wieder überhaupt nicht so, wie ich dachte, dass er sein würde

    Welchen "Effekt" wolltest du denn erzielen? :hmm:

    Ich bin mir nicht sicher, ob du das ALLES umschreiben musst. Lass uns doch mal an deinen Gedanken teilhaben. Vielleicht finden wir ja gemeinsam eine Lösung.

  • Danke Rainbow

    Ich glaube, ich tendiere zu deiner Lösung, die du in deinem letzten Post schon angedeutet hattest. Eigentlich wollte ich es so nicht machen, weil ich dachte, das würde dann langweilig, aber vermutlich wird es doch so langweilig nicht werden. Und er kommt dann glaubhafter und gefährlicher rüber. Zwar muss ich dann im Folgekapitel etwas anders argumentieren, weil sich der Fokus verschiebt, aber eigentlich ist das sogar besser so. Darum habe ich mich schon mit dem Gedanken angefreundet, es in diese Richtung zu machen. Bin jetzt gerade dabei, das neu zu plotten.

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