Es gibt 196 Antworten in diesem Thema, welches 14.524 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. Mai 2024 um 15:25) ist von Kirisha.

  • Liebe Rainbow

    Der letzte Abschnitt ist super. Er schildert Emilias Seelenqualen und doch macht er mir etwas Hoffnung, dass sie da doch noch rausfindet. Am besten ohne, du weißt schon wer…

    Spoiler anzeigen

    rst irgendwo am oberen Ende glaubte sie in weiter Ferne einen schmalen Streifen des Nachthimmels, erkennen zu können, der sich von der Dunkelheit abhob. Doch da war noch eine andere Lichtquelle zu verzeichnen. Es war das Schwert des Auserwählten, welches nun vor ihr im Boden steckte und mit seinem magischen Schein die Umgebung erhellte.

    "zu verzeichnen" nutzt du wohl um Wiederholungen zu vermeiden, ist aber so Beamtendeutsch.

    Begleitet von einem lauten Krachen

    Krachen ist meistens laut.

    Hitze schlug ihr entgegen, verfing sich in ihren Haaren und legte sich wie ein brennender Film auf ihre Haut.

    Da entgleitet die das Bild, finde ich. Wie kann sich Hitze in den Haaren verfangen, heiße Luft ginge. Was ist ein brennender Film?

    Der schmale Lichtstreifen, der durch die zugezogenen Gardinen ins Zimmer fiel, verriet ihr, dass die Nacht zu Ende war. Endlich!

    Die wilde Entschlossenheit, mit der sie gestern Abend noch ihr Vorhaben besiegelt hatte, mit ihm sprechen zu wollen, bröckelte dahin.

    Was will sie mit dem reden? Er hat seine Entscheidung gefällt. Hol dir das Schwert Mädel!

    PS: Dadurch, dass Emilia sich nicht an ihre Träume erinnert, wird die Wirkung stark abgemildert. So ist das nur noch Leserwissen.

  • Danke, J.J.Raidark  Kirisha und Sensenbach für euer tolles Feedback und die Anregungen :danke:

    Ich hab mir schon ein paar Notizen für meine Überabeitung gemacht und viele eurer Ideen/Gedanken werden da Berücksichtigung finden.

    Ich zeig euch jetzt aber erstmal den nächsten Part, den ich auf unschöne Weise an einer ungünstigen Stelle zerhacken musste. Am liebsten hätte ich euch das Kapitel ja in einem gezeigt, aber es war einfach zu lang. Offenbar kann ich nicht forumstauglich schreiben :rofl:

    Also müssen wir daraus jetzt eben zwei Teile machen :pardon: ... los geht`s.


    Kapitel 6.1


    Schnell ließ sie den Vorhang los und schob sich vom Fenster zurück.
    Den Rücken gegen die Wand gepresst stand sie da und tadelte sich für ihr Unvermögen, seinem Blick standzuhalten. Die wilde Entschlossenheit, mit der sie gestern Abend noch ihr Vorhaben besiegelt hatte, mit ihm sprechen zu wollen, bröckelte dahin.
    Du musst es tun, Lia. HEUTE!, ermahnte sie sich und rief sich in Erinnerung, dass sie andernfalls den Verstand verlieren würde.
    Denn ganz egal, wie hoch die Fürsten das Risiko einer Entführung auch einstuften und wie sehr Elias darauf pochte, dass das alles nur auf ihren Schutz abzielte, war sie nicht bereit, noch einen Tag länger eingesperrt zu werden.
    Du schaffst das, Lia! Du brauchst nur die richtigen Argumente! Und lass dich bloß nicht von ihm einschüchtern!
    Sie hatte mit einem Dämon zu Abend gegessen, seinen arglistigen Verlockungen standgehalten. Eine Diskussion mit Elias konnte nicht wesentlich schlimmer werden.
    Sie würde ihm plausibel machen, dass man sie im Wohnheim brauchte. Immerhin hatte sie einen Job, der ihr-abgesehen davon, dass sie ihn gerne mochte- eine sinnvolle Aufgabe bot. Von ihrem Bedürfnis nach Freiheit ganz zu schweigen, wollte sie sich außerdem zumindest ab und an mit Susan treffen dürfen oder mit Freddy. Einfach mal wieder rauskommen und unter Menschen gehen.
    Elias würde sie kaum bis in alle Ewigkeit in ihrer Wohnung festhalten können, nur, um darauf zu warten, dass irgendetwas geschah. - Was auch immer das sein sollte.
    Mit einem Anflug von Tatendrang setzte sie sich in Bewegung, als die Wohnungstür ging und sie kurz darauf leise Stimmen im Flur vernahm.
    Kurz verharrte Emilia in der Bewegung und horchte in die Stille. Schritte entfernten sich.
    Darum bemüht, keinen Lärm zu verursachen, huschte Emilia zur Tür, drückte die Klinke herunter und legte ihr Ohr vor den schmalen Spalt.
    „...können sie nicht ewig hier festhallten“, vernahm sie gerade noch Micahs tiefen Bass, bevor jemand die Wohnzimmertür schloss und sie nichts mehr verstehen konnte.
    Vorsichtig spähte sie hinaus in die kleine Diele. Es war niemand zu sehen. Inständig hoffte sie, nicht mit einem der wachhabenden Engel zusammenzustoßen, der sie hier in Lauschposition überraschen würde.
    Selith zum Beispiel, der mit seinen dunklen, kurzgeschorenen Haaren, den breiten Schultern und dem kantigen Gesicht wie ein gut trainierter orientalischer Krieger aussah und ihr als Nahkampfprofi vorgestellt worden war. Er rammt dir einen Dolch ins Herz, noch bevor du etwas davon mitbekommst, hatte Micah erklärt und nachdem Selith Emilia mit einer vorschnellenden Bewegung eine Kostprobe der Geschwindigkeit dargeboten hatte, mit welcher er sich bewegen konnte, bestand für sie keinerlei Zweifel mehr daran, dass dem tatsächlich so war.
    Obwohl sie nicht hätte sagen können, dass sie sich vor ihm fürchtete, flößte ihr der junge Engel dennoch einen gewissen Respekt ein, weshalb sie gut darauf verzichten konnte, sich vor ihm erklären zu müssen.
    Mit leisen Schritten durchquerte sie den Flur und näherte sich den Stimmen, die nun wieder lauter wurden.
    Eli, du kennst sie!“, fuhr Micah fort und stockte dann kurz. Das Schweigen welches daraufhin folgte, dehnte sich aus und Emilia hätte in dem Moment alles dafür gegeben Elias Gesicht sehen zu können.
    Ihr Herz klopfte bis zum Hals, als sie noch einen Schritt näher an die Tür herantrat.
    „Du weißt, wie sturköpfig sie sein kann...“, setzte Micah nach, da er offensichtlich nicht sicher war, ob Elias verstand, worauf er hinauswollte. „Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann...“
    „Ich kenne sie besser, als mir lieb ist“, unterbrach Elias seinen Freund mit einem Schnaufen, das halb verärgert und halb gequält klang.
    „Dann weißt du auch, dass dieser Zustand hier nicht auf Dauer tragbar ist. Weder für sie noch für uns. Also tu uns allen einen Gefallen und sprich mit ihr.“
    „Und was bitte soll ich ihr sagen?“, entgegnete Elias daraufhin in barschem Ton, der Emilia einen Moment zurückzucken ließ. „Irgendetwas ist da draußen, Micah. Du weißt das. Und ich weiß das. Was ist, wenn sie nur auf den richtigen Moment lauern? Darauf, dass wir unvorsichtig werden? Wir können sie nicht schützen, wenn sie in der Weltgeschichte herumläuft.“
    Bei seinen Worten wurde es Emilia kurzzeitig anders zumute. Gab es etwas, das man vor ihr geheim hielt?
    Micah erwiderte etwas, das sie nicht verstehen konnte. Offenbar hatten die beiden beschlossen, dafür zu sorgen, dass ihre Unterhaltung nicht bis hinaus auf den Flur getragen wurde.
    Ihren ganzen Mut zusammennehmend überbrückte sie das letzte Stück und lehnte sich mit dem Ohr an die Tür.
    „Und was ist, wenn sie es nicht kontrollieren kann?“ hörte sie Elias nun deutlich gedämpfter antworten. „Möchtest du die Verantwortung dafür übernehmen, wenn etwas schiefgeht? Wenn sie ...“
    Plötzlich kehrte Stille ein.
    Emilias Herz setzte einen Schlag aus. War sie aufgeflogen? Hastig zog sie sich zurück. Auf dem Absatz kehrtmachend floh sie zu ihrem Zimmer, huschte hinein und schloss vorsichtig die Tür.
    Mist!
    Nur zu gerne hätte sie das Gespräch der beiden weiter gelauscht. Aber wem wollte sie etwas vormachen? Egal, wie leise oder unauffällig sie sich auch verhielt, sie war und blieb ein Mensch. Mit Sicherheit hatten die beiden sie gehört oder womöglich ihre Anwesenheit gespürt.
    Mist! Mist! Mist!
    Mit dem Rücken gegen die Tür gelehnt, schloss Emilia für einen Moment die Augen und atmete hörbar aus.
    Irgendetwas ist da draußen! ... Willst du die Verantwortung dafür übernehmen, wenn etwas schiefgeht? ... Was, wenn sie es nicht kontrollieren kann?
    Elias Worte hallten in ihr nach und mit jedem Mal, da sie sie wiederholte, schwand ihre Hoffnung dahin, ihn von einer Lockerung der Schutzmaßnahmen überzeugen zu können.
    Womöglich hatte er recht. Wer war sie, ihr eigenes Wohl über das all der Menschen zu stellen, für deren Rettung sie so viel auf sich genommen hatte. Und Elias genauso.
    Als sie die Augen öffnete, blieb ihr Blick an der Pinnwand hängen, die sie oberhalb ihres Schreibtisches angebracht hatte. Ein Foto von Melanie hing dort, direkt neben einem anderen, das Silas zeigte.
    Kein Rahmen der Welt hätte ausgereicht, all den unschuldigen Opfern, welche dieser verdammte Krieg mit sich gebracht hatte, Platz zu bieten. Emilia wusste das. Und genau aus diesem Grund waren es diese beiden Bilder, welche ihre Kollegen zeigten, die stellvertretend für alle anderen standen. Sie erinnerten sie tagtäglich daran, dass der Angriff der Dämonenarmee stattgefunden hatte, selbst, wenn sich der größte Teil der Irdischen dessen nicht mehr bewusst war. Und auch wenn es weh tat, den Verlust jener Menschen Tag für Tag vor Augen zu haben, hielt sie der Schmerz davon ab, zu vergessen, dass sie ihnen etwas schuldig war.
    Ein Klopfen riss sie aus ihren Gedanken. Erschrocken stieß sie sich von der Tür ab und fuhr sich mit den Händen über das Gesicht, um die Tränen zu beseitigen, die ihr ungewollt in die Augen gestiegen waren.
    „Was?“, rief sie, ohne eine leise Ahnung zu haben, welches morgendliche Begrüßungsritual sich Corat und Selith nun wieder hatten einfallen lassen, um sie heute aus der Reserve zu locken.
    Corat, der in seiner menschlichen Gestalt über kurzgeschorenes kupferfarbenes Haar verfügte und einen Nacken so breit wie ein Stier besaß, war, wie sie inzwischen wusste, ein Meister im Illusionszauber.
    Mit seinen grünlich schimmernden Augen vermochte er den Gegner zu durchdringen und ihn Dinge sehen zu lassen, die ihn den Verstand kosteten. Abgesehen davon beherrschte er es in faszinierender Perfektion, das Gefühlsleben der Menschen zu manipulieren, wovon er anfangs mit Vorliebe Gebrauch gemacht hatte, um ihr vorzugaukeln, dass alles in bester Ordnung war.
    Mit ziemlicher Sicherheit wäre Emilia ihm niemals auf die Schliche gekommen, wenn sie nicht in ihrem Tagebuch hätte nachlesen können, was in Wahrheit in ihr vorging.
    Ihr darauffolgender Wutanfall war, gelinde gesagt, nicht schön gewesen und Corat hatte all ihre angesammelten, und bis dahin so mühsam unterdrückten, Emotionen in geballter Ladung abbekommen. Seitdem ging er ihr so gut es ging aus dem Weg und seine Kameraden taten es ihm gleich.
    Umso mehr wunderte es sie, dass das Klopfen nun ein weiteres Mal ertönte.
    Begleitet von einem schwerfälligen Seufzen drückte sie die Klinke herunter und erstarrte in der Bewegung, als sie sah, wer dort im Flur stand. Elias.
    Kurz durchzuckte sie der Gedanke, die Tür wieder zu schließen und somit der Predigt zu entgehen, die sie sich würde anhören müssen, weil sie gelauscht hatte ... oder weil sie mit Corat aneinandergeraten war ... oder weil sie seit nunmehr zwei Tagen mit niemandem mehr ein Sterbenswörtchen gewechselt hatte.
    Doch es war bereits zu spät.
    „Kann ich reinkommen?“, fragte Elias mit einer distanzierten Höflichkeit, welche Emilia kurzzeitig irritiert die Braue heben ließ.
    In den vergangenen Wochen hatte er wenig Wert daraufgelegt, auf ihre Wünsche oder Bedürfnisse einzugehen. Stattdessen hatte er keine Gelegenheit ausgelassen, ihr klarzumachen, dass sie nicht das geringste Mitspracherecht hatte und es ohnehin so lief, wie er es wollte.
    Einen Moment sah sie ihn deshalb an, versuchte zu ergründen, was ihn dazu veranlasste, ausgerechnet jetzt das Gespräch mit ihr zu suchen.
    Tu uns allen einen Gefallen und sprich mit ihr ... hallten Micahs Worte in ihr nach, woraufhin ihr klar wurde, wem sie die unerwartete Audienz bei ´Mr. Ich- bin -neuerdings- unnahbar` zu verdanken hatte.
    Innerlich machte sie sich darauf gefasst, was jetzt gleich folgen würde.
    Das ist deine Chance, mit ihm zu reden. Also nutze sie auch!
    Seufzend machte sie einen Schritt zur Seite und öffnete die Tür soweit, dass Elias eintreten konnte.
    Langsam passierte er die Schwelle. Dabei schweifte sein Blick umher, blieb kurz an dem Boxsack hängen, den Emilia von Freddy ausgeliehen hatte und der nun im hinteren Teil ihres Schlafzimmers von der Decke baumelte. Mit krausgezogener Stirn beäugte er die Sammlung leerer Getränkeflaschen und die Berge an schmutzigem Geschirr, die sich auf ihrem Nachttisch angehäuft hatten, bevor sich seine Aufmerksamkeit auf die Pinnwand richtete.
    Ein seltsamer Ausdruck legte sich über seine Züge, als riefen die Bilder von Melanie und Silas in ihm Erinnerungen hervor, die er lieber ausgeblendet hätte.
    So, wie er einiges ausblendet, das sich um unsere gemeinsame Vergangenheit dreht.
    Langsam bewegte sich Elias auf den Schreibtisch zu, schob den Drehstuhl ein Stück beiseite, der von diversen Kleidungsstücken behangen war, und warf einen Blick auf die Zeichnungen, welche dort kreuz und queer durcheinanderlagen.
    Kurz schloss Emilia die Augen und verwünschte sich dafür, die Skizzen nicht weggeräumt zu haben. Doch für gewöhnlich respektierten die Engel ihre Privatsphäre und betraten ihr ´Schlafgemach` nicht, weshalb sie keine Veranlassung dafür gesehen hatte, die Kritzeleien zu verstecken.
    Nervös trommelte Emilia mit den Fingern gegen ihr Bein und holte hörbar Atem, während sie Elias dabei beobachtete, wie er ihr Zimmer inspizierte. Schließlich räusperte sie sich und zog damit seine Aufmerksamkeit auf sich, bevor sie sich der Tür zuwandte, um sie zu schließen.
    „Möchtest... du dich ... setzen?“, stammelte sie und tadelte sich im nächsten Moment selbst dafür, ihm dieses Angebot unterbreitet zu haben, denn die einzige zur Verfügung stehende Sitzmöglichkeit war ihr Bett ... und das war noch nicht mal gemacht.
    Wie nicht anders zu erwarten, lehnte Elias mit einem Kopfschütteln ab, als er zu ihr herübersah. Erst jetzt schien er sie richtig anzusehen und Emilia wurde sich schlagartig ihrer Aufmachung bewusst: Ein Knielanges Schlafshirt mit ´Snoopy-Aufdruck`. Na wunderbar!
    Wenn das nicht die perfekte Grundlage dafür war, als ernstzunehmende Diskussionspartnerin angesehen zu werden, dann wusste sie es auch nicht.
    Noch während sie sich darüber ärgerte, dass sie keine Chance gehabt hatte, sich auf dieses Gespräch angemessen vorzubereiten, wandte Elias sich um und marschierte mit zwei langen Schritten auf das Fenster zu. Vorsichtig strich er mit der Hand über die flimmernde Barriere, die unter seiner Berührung aufleuchtete.
    Er überprüft, ob auch noch alles so ist, wie es sein soll, dachte Emilia in einem Anflug bitterer Ernüchterung, bevor Elias sie aus ihren Gedanken riss.
    „Wie geht es dir?“, fragte er plötzlich in die Stille hinein, ohne sich umzudrehen und blickte stattdessen weiter nach draußen.
    In dem Moment war Emilia unendlich dankbar dafür, dass es lediglich seine Rückansicht war, die von ihr fassungslos und mit halb aufgeklapptem Mund angestarrt wurde, während sich ihre Gedanken verselbstständigten.
    Ja, danke. Mir geht es gut, hörte sie sich antworten. Ich liebe es eingesperrt zu sein und unter der strengen Aufsicht einer militanten Schutzengeltruppe zu stehen...Ob die Albträume schlimm sind? Ach wo. Ich habe ich mich dran gewöhnt und wer braucht schon mehr als drei Stunden Schlaf pro Nacht. Das wird komplett überbewertet...
    Am liebsten hätte sie die Augen verdreht. Erwartete er ernsthaft eine Antwort auf diese Frage?
    Die Stille wurde unbehaglich. Er wartete tatsächlich!

    Hier Geht`s weiter:

    Kapitel 6.2

  • Hi Rainbow,

    wir bleiben also bei Emilia. Das verspricht eine Menge Emotion :)

    Kiste mit Süßigkeiten

    Okay, wieder ein paar Takte vorweg. Ich habe diesmal ein bisschen mehr zu kritisieren, was glaube ich damit zusammenhängt, dass das antizipierte Treffen von Emilia und Elias bei mir als Lesernaturgemäß eine gewisse Erwartungshaltung hervorruft. Hier sollte möglichst alles so optimal wie möglich sein, damit man sich einfach auf die Situation einlassen kann. Dass das Heranführen zu dieser Szene sehr schwierig ist zu schreiben, ist ja irgendwie auch klar. So ist es mit Süßigkeiten - schmecken gut, können aber unter Umständen auch zu Übelkeit führen <X Also, wie gehabt, alles nur freundliche Vorschläge und gutgemeinte Anregungen und Du hast das gute Recht, es anders zu sehen, okay? :tee:

    Sie hatte mit einem Dämon zu Abend gegessen, seinen arglistigen Verlockungen standgehalten. Eine Diskussion mit Elias konnte nicht wesentlich schlimmer werden.

    Klingt hochinteressant. Ein Engel ist ja eigentlich wie ein Spiegelbild zu einem Dämon - also kann es genaugenommen genauso schlimm werden, oder? :evil: :saint: Aber Du bist die Expertin in Deiner Geschichte und auch, was die Beziehung von Emilia und Elias angeht. Ich bin ja echt riesig gespannt auf die Begegnung der beiden. Das wird ziemlich essenziell und ich werde es mit Argusaugen untersuchen :golly:

    Immerhin hatte sie einen Job, der ihr-abgesehen davon, dass sie ihn gerne mochte- eine sinnvolle Aufgabe bot.

    Hm, eine sinnvolle Aufgabe also? Die Welt vor den Seelenfressern zu retten und den Pentokrator vor dämonischen Mächten zu bergen, ist wohl nicht erfüllend genug? Ich frage ja nur, weil ich die Formulierung so interessant finde. Reicht doch, dass sie ihren Job gerne macht. O Graus, jetzt stelle ich fest, dass ich gar nicht weiß, was sie macht. Asche über mein Haupt :sack:

    als die Wohnungstür ging

    Ging sie zur Wohnungstür? Ging die Tür auf? Ging die Tür wie eine Türklingel? Fehlt da etwas?

    Kurz verharrte Emilia in der Bewegung und horchte in die Stille.

    So still ist es dann doch gar nicht, wenn sie Stimmen und Schritte hört. Ja, die gute alte Haarspalterei :pardon:

    Darum bemüht, keinen Lärm zu verursachen, huschte Emilia zur Tür, drückte die Klinke herunter und legte ihr Ohr vor den schmalen Spalt.

    Ähem, war sie nicht schon an der Tür? Ist das jetzt nicht doppelt gemoppelt? Ansonsten machst Du das gerade ganz gut, wie Emilia still und leise wird und die Ohren spitzt. Ich habe richtig das Gefühl, eine fallende Stecknadel hören zu können...

    vernahm sie gerade noch Micahs tiefen Bass

    Wieder eine Geschmacksfrage. Mir gefällt "tiefer Bass" an der Stelle irgendwie nicht so gut. Erstens verordne ich das eher als Gesangstimme und zum anderen haben doch die Bösen eher die dunklen, tiefen Stimmen und weniger die Engel. Ich assoziiere damit irgendwie etwas Falsches, glaube ich :hmm:

    Selith zum Beispiel, der mit seinen dunklen, kurzgeschorenen Haaren, den breiten Schultern und dem kantigen Gesicht wie ein gut trainierter orientalischer Krieger aussah und ihr als Nahkampfprofi vorgestellt worden war.

    Ah, Satzkoloss-Alarm :keeporder: An dem Satz stören mich gleich mehrere Dinge: Er ist zu lang, enthält zuviele Adjektive und Beschreibungen und hat ein passives Ende. Schauen wir doch mal, was wir hieraus machen können: "Der kantige Selith etwa, der mit seinen kurzgeschorenen Haaren wie ein orientalischer Krieger aussah und ihrer Vorstellung eines Nahkampfprofis am nächsten kam." Ist so ein Vorschlag, was man ändern könnte.

    Er rammt dir einen Dolch ins Herz, noch bevor du etwas davon mitbekommst, hatte Micah erklärt und nachdem Selith Emilia mit einer vorschnellenden Bewegung eine Kostprobe der Geschwindigkeit dargeboten hatte, mit welcher er sich bewegen konnte, bestand für sie keinerlei Zweifel mehr daran, dass dem tatsächlich so war.

    Er rammt dir einen Dolch ins Herz, noch bevor du etwas davon mitbekommst, hatte Micah erklärt. Mit einer Demonstration seiner Schnelligkeit bewies Selith ihr, dass dies keine Übertreibung war.

    Obwohl sie nicht hätte sagen können, dass sie sich vor ihm fürchtete, flößte ihr der junge Engel dennoch einen gewissen Respekt ein, weshalb sie gut darauf verzichten konnte, sich vor ihm erklären zu müssen.

    Ich muss gestehen, ich weiß nicht, was Du hier sagen möchtest :blush: Warum muss sie sich vor ihm erklären? Oder glaubt es zu müssen? Oder glaubt es nicht zu müssen? Es wäre hilfreich, wenn Du das vielleicht präzisieren könntest (oder vielleicht weglassen :schiefguck:)?

    "Eli, du kennst sie!“,
    „Ich kenne sie besser, als mir lieb ist“,

    Alter, was für ein Gentleman :huh: Er hält anscheinend nicht besonders viel von Emilia - klingt fast, als hätten sie zwanzig Jahre harter Ehe hinter sich :rolleyes:

    Ihren ganzen Mut zusammennehmend überbrückte sie das letzte Stück und lehnte sich mit dem Ohr an die Tür.

    Wie wäre es, wenn sie noch ihren Atem anhält um besser hören zu können und noch weniger Geräusche zu verursachen :stopping: Ansonsten gelingt Dir das gerade sehr gut - ich bin ganz nah bei Emilia.

    Mist! Mist! Mist!

    Ist das jetzt schlimm, dass die beiden sie womöglich gehört haben? Was passiert denn dann? Oder ärgert sie sich, dass sie das Gespräch nicht weiter hat belauschen können? Ich meine, die Engel setzen sie gerade in ihrer Wohnung fest. Eigentlich hätte sie auch herausstürmen und die beiden zur Rede stellen können. Oder bin ich hier irgendwie auf dem Holzweg, was ihre Intentionen angeht?

    schwand ihre Hoffnung dahin, ihn von einer Lockerung der Schutzmaßnahmen überzeugen zu können.

    Sie sollte es immerhin versuchen. Außerdem, haben die beiden nicht noch ganz andere Dinge zu klären als die Schutzmaßnahmen? Es klingt ein bisschen so, als hätten sie nach der Ratsversammlung bereits miteinander gesprochen, was ja sehr schade wäre, da wir nicht dabei waren :|

    Als sie die Augen öffnete, blieb ihr Blick an der Pinnwand oberhalb ihres Schreibtisches hängen., die sie oberhalb ihres Schreibtisches angebracht hatte.

    Ich hoffe, Du siehst es mir nach, dass ich hier und da die Sätze zugunsten des Leseflusses ein bisschen verschlanke. Wenn ich damit aufhören soll, kannst Du es mir gerne mitteilen :pardon:

    Emilia wusste das. Und genau aus diesem Grund waren es diese beiden Bilder, welche ihrer Kollegen zeigten, die stellvertretend für alle anderen standen.
    Corat, der in seiner menschlichen Gestalt über kurzgeschorenes kupferfarbenes Haar verfügte und einen Nacken so breit wie ein Stier besaß, war, wie sie inzwischen wusste, ein Meister im Illusionszauber.

    Der stiernackige Corat, der in menschlicher Gestalt sein kupferfarbenes Haar kurz trug, war, wie sie inzwischen wusste, ein Meister im Illusionszauber.

    Mit seinen grünlich schimmernden Augen vermochte er den Gegner zu durchdringen und ihn Dinge sehen zu lassen, die ihn den Verstand kosteten.

    Nice, was für eine tolle Fähigkeit :D

    Mit ziemlicher Sicherheit wäre Emilia ihm niemals auf die Schliche gekommen, wenn sie nicht in ihrem Tagebuch hätte nachlesen können, was in Wahrheit in ihr vorging.

    Es steht in ihrem Tagebuch, wozu Corat in der Lage ist? Das scheint ein ganz besonderes Tagebuch zu sein. Selbst wenn das Tagebuch schon thematisiert wurde, wäre ein kleiner dahingehender Hinweis vielleicht nicht ganz verkehrt, um den Leser abzuholen.

    Ihr darauffolgender Wutanfall war, gelinde gesagt, nicht schön gewesen und Corat hatte all ihre angesammelten, und bis dahin so mühsam unterdrückten, Emotionen in geballter Ladung abbekommen.

    Schönes Bild - ich frage mich allerdings, wer hat diese Emotionen mühsam unterdrückt? Wenn die Emotionen von Corat unterdrückt wurden, wäre es besser nicht von "mühsam" zu sprechen, oder? Andererseits, wenn Emilia die Emotionen mühsam unterdrückt hatte, verschenkst Du eine schöne Veranschaulichung, wozu Corat in der Lage ist und es ist obendrein verwirrend. Das kannst Du bestimmt noch ein bisschen besser und klarer herausarbeiten. Ansonsten gefällt es mir sehr gut - das alte Lied mit den Emotionen :whistling:

    Umso mehr wunderte es sie, dass das Klopfen nun ein weiteres Mal ertönte.

    Hm, so ein Klopfen an der Türe hat schon was. Damit kann jeder etwas anfangen - alles ist ruhig, man hat irgendetwas vor und auf einmal klopft es laut an der Tür. Da kann einem schon das Herz in die Hose rutschen. Mein Problem an der Stelle ist Folgendes: Du hast jetzt solange mit Emilia über Corat sinniert, dass ich schon vollständig vergessen habe, dass es überhaupt an der Tür geklopft hat. Und jetzt klopft es ein zweites Mal. Die ganze schöne Spannung, wer hinter der Tür ist und was derjenige will, hast Du gar nicht aufgefangen, sondern mit Beschreibungen vertan. Es ist nicht verkehrt, dass sie nach dem ersten Klopfen vielleicht Selith und Corat vermutet, aber das solange auszuführen, dass sie in alten Erinnerungen versinkt, ist meiner Meinung nach an dieser Stelle ehrlich gesagt ein bisschen fatal :hmm:

    Kurz durchzuckte sie der Gedanke, die Tür wieder zu schließen und somit der Predigt zu entgehen, die sie sich würde anhören müssen, weil sie gelauscht hatte ... oder weil sie mit Corat aneinandergeraten war ... oder weil sie seit nunmehr zwei Tagen mit niemandem mehr ein Sterbenswörtchen gewechselt hatte.

    Wie gesagt, sie ist doch die Gefangene. Warum hat sie ein schlechtes Gewissen, weil sie ein Gespräch belauscht hat? Ich hab Emilia jetzt gar nicht als so unsicher verstanden.

    welche dort kreuz und queer durcheinanderlagen.
    „Möchtest... du dich ... setzen?“

    Das finde ich gut. Das zeigt, dass sie kommunikativ schon länger isoliert ist. Vielleicht könntest Du das noch mit einer Bemerkung von wegen mit "trockenem Hals" oder so verstärken. Ich finde, darauf solltest Du insgesamt stärkeren Fokus legen - ihr geht es nicht gut, weil sie eingesperrt ist, nicht weil sie ihr Bett nicht gemacht hat. Das klingt ein bisschen, wie die normale Reaktion, wenn man unerwarteten Besuch bekommt - ist schon etwas anderes, wenn der Kerkermeister vorbeischaut.

    Ein Kknielanges Schlafshirt mit ´Snoopy-Aufdruck` Wenn das nicht die perfekte Grundlage dafür war, als ernstzunehmende Diskussionspartnerin angesehen zu werden, dann wusste sie es auch nicht.

    :rofl: Das finde ich klasse!

    Streich doch den Nachsatz, dann kannst Du das Bild in den Köpfen wirken lassen. Und wie gesagt, "Diskussionspartnerin" gehört für mich eher in den Debattierclub oder eine Talk-Show als in diese Situation.

    In dem Moment war Emilia unendlich dankbar dafür, dass es lediglich seine Rückansicht war, die von ihr fassungslos und mit halb aufgeklapptem Mund angestarrt wurde, während sich ihre Gedanken verselbstständigten.

    Sorry, das musste ich dreimal lesen, bevor ich es verstanden habe. Sie starrt ihm also auf den Hinterkopf?

    Ja, danke. Mir geht es gut, hörte sie sich antworten. Ich liebe es eingesperrt zu sein und unter der strengen Aufsicht einer militanten Schutzengeltruppe zu stehen...Ob die Albträume schlimm sind? Ach wo. Ich habe ich mich dran gewöhnt und wer braucht schon mehr als drei Stunden Schlaf pro Nacht. Das wird komplett überbewertet...

    Ich kenne das Verhältnis der beiden jetzt nicht so gut, wie Du weißt und wahrscheinlich kenne ich auch Emilia noch nicht wirklich gut genug, dass ich ihre Reaktion hier absehen könnte. Ich frage mich an der Stelle aber, warum sie das nur denkt und nicht einfach raushaut? Das wäre KRASS!!!

    Fazit: Der Auftakt der heißersehnten Begegnung, aber nicht einfach zu schreibenden Szene. Dennoch ist es Dir gelungen, den Spagat zwischen Emilias Introspektion und ihrem Kontakt mit Elias gut einzufangen. Mein größtes Problem mit dem Kapitel ist, dass Du den Ausnahmezustand, in dem Emilia sich aufgrund ihrer Inhaftierung befindet, nicht so recht herausarbeitest. Du beschreibst die Wäsche- und Geschirrberge, sie selber ist emotional aber irgendwie gar nicht wirklich eingesperrt, sondern kümmert sich mehr um Elias Eindruck von ihr. Womöglich peile ich aber auch die Natur ihres "Gefängnisses" nicht wirklich und es ist von ihrer Seite eine Art Zugeständnis? Vielleicht willst Du mit ihren Reaktionen auch zeigen, dass sie aufgrund ihrer widerstreitenden Gefühle ihm gegenüber ziemlich verwirrt ist und sich übertrieben teenagermäßig verhält? Wie gesagt, ich glaube, dass der Teil extrem schwer zu schreiben war. Wenn Du noch feinjustierst und das ein oder andere glattschleifst, ist das eine sehr gelungene und spannende Schlüsselszene. Ich bin riesig gespannt, wie es weitergeht... :thumbup:

    Endlich das langerwartete Aufeinandertreffen... wird es zur Aussprache kommen?

    "Die Sonne scheint anders und wird weiter scheinen, es hilft nichts mit Steinen nach ihr zu werfen."

  • Ich liebe die Art, wie du hier gekonnt die Emotionen in die Höhe treibst. Da fiebert man richtig auf das Gespräch zwischen Emilia und Elias hin!

    Spoiler anzeigen

    Drei wesentliche Spannungspunkte tauchen auf, einmal erlauscht Emilia, dass da draußen "etwas" umgeht, wovor Elias und Micah Angst haben. Das klingt schon ziemlich gruselig. (ich frage mich allerdings, warum Emilia sich vor dem Etwas eigentlich gar nicht so fürchtet. Ihre persönliche Freiheit scheint ihr wichtiger - Okay, das verstehe ich ja auch, aber vor dem Etwas hätte ich trotzdem Angst und die Angst würde dann bei mir mit dem Wunsch nach Freiheit kollidieren ... ?)

    Dann zeigst du uns die heillose Unordnung in Emilias Zimmer, die ihr inneres emotionales Chaos widerspiegelt - das ist toll gelungen! Ich schäme mich direkt für sie, genau wie sie selbst vermutlich auch, und kann genau nachfühlen, wie schrecklich sich das anfühlen muss, sich ausgerechnet Elias so zu präsentieren.

    Und zuletzt kommt Elias und man fühlt es richtig knistern. Den gesamten Part mit ihm finde ich enorm gelungen!

    Klingt hochinteressant. Ein Engel ist ja eigentlich wie ein Spiegelbild zu einem Dämon - also kann es genaugenommen genauso schlimm werden, oder?

    Ich denke, hier fehlt dir eine Vorinformation. Das ist hier nicht bildlich gemeint, sondern die Leser von Band 2 erinnern sich noch ziemlich genau an das Abendessen, das Emilia mit Dagon (dem Dämonenfürsten) einnehmen musste. Ich kann dir echt nur seeehr dringend empfehlen, das zu lesen. Grusel/Schauder/Attraktion und das noch alles an einem ziemlich exquisiten und exklusiven Ort, alles dabei und alles bis auf die Spitze getrieben. Bestimmt hast du so einen Mr. Devlish noch nie gesehen. Mit Elias hat der jedenfalls beim besten Willen nichts gemeinsam (außer vielleicht, dass beide nicht menschlich sind)

    Sie würde ihm plausibel machen, dass man sie im Wohnheim brauchte.

    Ja genau. Sowas hatte ich mir schon gewünscht. Eigentlich basieren Arbeitsverhältnisse jedoch nicht nur darauf, dass jemand bei einer Arbeit gebraucht wird, sondern auch ganz banal darauf, dass man einen Vertrag unterschrieben hat, der einen zum Dienst verpflichtet, egal wie sehr man nun konkret gebraucht wird und auch egal ob man nun gerade hin möchte oder nicht. D.h. ich denke, sie kann da nicht einfach wochenlang nicht erscheinen, sondern bräuchte im mindesten Fall eine Krankschreibung.

    Hmm ... steht das Wohnheim eigentlich noch? Dieser Kampf gegen die Feuerdämonen etc wo Freddy seinen Einstand als Schwertkämpfer gegeben hat, hat der nicht dort stattgefunden? Ich erinnere mich gerade nicht ganz genau, aber ich glaube, da ist zumindest einiges demoliert worden. Wäre auch ganz interessant zu erfahren, ob man das reparieren konnte.

    als die Wohnungstür ging

    Den Ausdruck kenne ich so gar nicht, die Wohnungstür "geht"? Vielleicht eher "als die Wohnungstür schepperte" oder so?

    Ein Knielanges Schlafshirt mit ´Snoopy-Aufdruck`. Na wunderbar!
    Wenn das nicht die perfekte Grundlage dafür war, als ernstzunehmende Diskussionspartnerin angesehen zu werden, dann wusste sie es auch nicht.

    Ich glaube, dieses Bild wirkt ohne Worte. Dem nichts hinzuzufügen, lässt sogar noch mehr Raum für entsprechende Gedanken :patsch:

    Auch würde ich mich J.J.Raidark anschließen in Bezug auf die beiden neuen Wächter. Emilia beschreibt die hier sehr genau und ausführlich, obwohl sie eigentlich noch eher Nebenfiguren sind, für die momentane Handlung keine Bedeutung haben und eher Spannung rausnehmen. Es ist sicher interessant, etwas über sie zu erfahren, offenbar verfügen die noch über besondere Fähigkeiten - ich vermute, das wird später noch nötig zu wissen - aber ich würde die Parts etwas runterkürzen.

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Zu 6/0:


    Ich finde das insgesamt recht eindringlich und stimmungsvoll geworden - Emilias Situation ist gut eingefangen. :thumbsup:

    ich hab' natuerlich Kleinkram :D :


    eine Felswand grub sich nur wenige Schritte von ihr entfernt aus dem Boden.

    Dass sich eine Felswand aus dem Boden 'graebt' finde ich ein komisches Bild (ich scheitere daran mir eine Felswand mit Schaufel in der Hand vorzustellen...)

    Dann setzte das Beben ein, welches dafür sorgte, dass sich Gesteinsbrocken aus den Felswänden lösten und vor Emilia in dem Durchgang aufschlugen.

    Persoenlich bin ich kein Fan von 'welches' als Relativpronoman - ich finde das irgendwie... antiquiert, 'das' wuerde den Job auch tun, oder?

    Ihre Fingerspitzen berührten schon fast den Schaft.

    Sorry, aber ein Schwert hat keinen Schaft - das ist ein Speer der einen Schaft hat. Vermutlich meinst Du das Heft.

    Wieso oft,

    'Wie so oft'

    Anfangs hatte Emilia sich einzureden versucht, dass diese Maßnahmen darauf abzielten, das Böse auszuschließen.
    Doch mehr und mehr kam sie zu dem Schluss, dass sie zu einer Gefangenen geworden war.

    Warum? Prallt sie selber von den Schutzzaubern zurueck? Was gibt ihr dieses Gefuehl? Wuerde ich gerne wissen...

    das vernichtende Gefühl, ihm nichts mehr zu bedeuten, weil sie...sich verändert hatte.

    Wie kommt sie da drauf? Du hast bisher viel Text drauf verwendet dem Leser nehezubringen dass Elias sich veraendert hat - dass Emilia diese Folgerung nicht zieht ist moeglich, sollte aber zumindest irgendwie erklaert werden - und dass sie gleich danach sich selbst beweist dass es nicht an ihr liegt, nimmt dem Satz dann nochmal den Sinn...

  • Persoenlich bin ich kein Fan von 'welches' als Relativpronoman - ich finde das irgendwie... antiquiert, 'das' wuerde den Job auch tun, oder?

    Ich benutze ehrlich gesagt auch sehr gerne "welches" anstelle für "das". Nicht weil das so modern ist, sondern weil die Sätze dann besser klingen.

    Dieser Satz hier mit "das" statt "welches" würde lauten:

    Dann setzte das Beben ein, das dafür sorgte, dass sich

    Wäre ziemlich fürchterlich, oder? Dreimal der das-Klang hintereinander

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Wäre ziemlich fürchterlich, oder?

    Ist wohl Geschmackssache, ich find' das nicht schlimm - im Deutschen ist das Relativpronomen halt mit dem Artikel formgleich, da kommt sowas eigentlich staendig vor und die Vermeidung wirkt auf mich eher seltsam. Wenn das wirklich so stoerend waere, dann haette sich fuer das Relativpronomen ja eine andere Form entwickelt (oder 'welches' waere viel verbreiteter als es ist). Tatsaechlich reden wir aber normalerweise mit 'das' statt mit 'welches'.

  • 6.1 - das ist wieder mal sehr schoen geworden, da sind viele Kleinigkeiten drin die einem Emilia nahebringen und man kann so richtig schoen mit ihr mitgehen. :nummer1:

    Mit seinen grünlich schimmernden Augen vermochte er den Gegner zu durchdringen und ihn Dinge sehen zu lassen, die ihn den Verstand kosteten

    Hier hatte ich mich gefragt - als Engel hat er's ja hauptsaechlich mit Daemonen als Gegnern zu tun - die so in der Hoelle rumhaengen, oder was weiss ich. Was muss man denen denn noch bieten dass sie ihren Verstand verlieren? Und wie kommt er selber damit klar sozusagen die Ultra-Extrem-Hoelle erschaffen zu muessen?

    Ein Knielanges Schlafshirt mit ´Snoopy-Aufdruck`. Na wunderbar!
    Wenn das nicht die perfekte Grundlage dafür war, als ernstzunehmende Diskussionspartnerin angesehen zu werden, dann wusste sie es auch nicht.

    Sehr schoen!

  • Liebe Rainbow

    Der letzte Abschnitt ist auch wieder gut gelungen. Du gibst uns Einblick in Emilias Seelenleben und schilderst die bedrückende Situation in ihrer Wohnung. Zudem baust du ein schöne Spannung auf, jetzt möchte man gerne wissen, was die beiden bereden!


    Spoiler anzeigen

    Schnell ließ sie den Vorhang los und schob sich (trat?) vom Fenster zurück.


    Den Rücken gegen die Wand gepresst stand sie da und tadelte sich für ihr Unvermögen, seinem Blick standzuhalten. Die wilde Entschlossenheit, mit der sie gestern Abend noch ihr Vorhaben besiegelt hatte, mit ihm sprechen zu wollen, bröckelte dahin.
    Du musst es tun, Lia. HEUTE!, ermahnte sie sich und rief sich in Erinnerung, dass sie andernfalls den Verstand verlieren würde.
    Denn ganz egal, wie hoch die Fürsten das Risiko einer Entführung auch einstuften und wie sehr Elias darauf pochte, dass das alles nur auf ihren Schutz abzielte, war sie nicht bereit, noch einen Tag länger eingesperrt zu werden (sein?).
    Du schaffst das, Lia! Du brauchst nur die richtigen Argumente! Und lass dich bloß nicht von ihm einschüchtern!
    Sie hatte mit einem Dämon zu Abend gegessen, seinen arglistigen Verlockungen standgehalten. Eine Diskussion mit Elias konnte nicht wesentlich schlimmer werden.
    Sie würde ihm plausibel machen, dass man sie im Wohnheim brauchte. Immerhin hatte sie einen Job, der ihr-abgesehen davon, dass sie ihn gerne mochte- eine sinnvolle Aufgabe bot. Von ihrem Bedürfnis nach Freiheit ganz zu schweigen, wollte sie sich außerdem zumindest ab und an mit Susan treffen dürfen oder mit Freddy. Einfach mal wieder rauskommen und unter Menschen gehen.
    Elias würde sie kaum bis in alle Ewigkeit in ihrer Wohnung festhalten können, nur, um darauf zu warten, dass irgendetwas geschah. - Was auch immer das sein sollte.
    Mit einem Anflug von Tatendrang setzte sie sich in Bewegung, als die Wohnungstür (auf-)ging und sie kurz darauf leise Stimmen im Flur vernahm.
    Kurz verharrte Emilia in der Bewegung und horchte in die Stille. Schritte entfernten sich.
    Darum bemüht, keinen Lärm zu verursachen, huschte Emilia zur Tür, drückte die Klinke herunter und legte ihr Ohr vor den schmalen Spalt.
    „...können sie nicht ewig hier festhallten“, vernahm sie gerade noch Micahs tiefen Bass, bevor jemand die Wohnzimmertür schloss und sie nichts mehr verstehen konnte.
    Vorsichtig spähte sie hinaus in die kleine Diele. Es war niemand zu sehen. Inständig hoffte sie, nicht mit einem der wachhabenden Engel zusammenzustoßen, der sie hier in Lauschposition überraschen würde.
    Selith zum Beispiel, der mit seinen dunklen, kurzgeschorenen Haaren, den breiten Schultern und dem kantigen Gesicht wie ein gut trainierter orientalischer Krieger aussah und ihr als Nahkampfprofi vorgestellt worden war. Er rammt dir einen Dolch ins Herz, noch bevor du etwas davon mitbekommst, hatte Micah erklärt und nachdem Selith Emilia mit einer vorschnellenden Bewegung eine Kostprobe der Geschwindigkeit dargeboten hatte, mit welcher er sich bewegen konnte, bestand für sie keinerlei Zweifel mehr daran, dass dem tatsächlich so war.

    Emilias Herz setzte einen Schlag aus. War sie aufgeflogen? Hastig zog sie sich zurück. Auf dem Absatz kehrtmachend floh sie zu ihrem Zimmer, huschte hinein und schloss vorsichtig die Tür.
    Mist!
    Nur zu gerne hätte sie das Gespräch der beiden weiter gelauscht.

    Vorschlag: Nur zu gerne hätte sie dem Gespräch der beiden weiter gelauscht.

    Oder: Nur zu gerne hätte sie das Gespräch der beiden weiter belauscht.

    Aber wem wollte sie etwas vormachen? Egal, wie leise oder unauffällig sie sich auch verhielt, sie war und blieb ein Mensch. Mit Sicherheit hatten die beiden sie gehört oder womöglich ihre Anwesenheit gespürt.
    Mist! Mist! Mist!
    Mit dem Rücken gegen die Tür gelehnt, schloss Emilia für einen Moment die Augen und atmete hörbar aus.
    Irgendetwas ist da draußen! ... Willst du die Verantwortung dafür übernehmen, wenn etwas schiefgeht? ... Was, wenn sie es nicht kontrollieren kann?

    Hmm, sie könnten Emila als Lockvogel nutzen und ES anlocken.


    Mit seinen grünlich schimmernden Augen vermochte er den Gegner zu durchdringen und ihn Dinge sehen zu lassen, die ihn den Verstand kosteten. Abgesehen davon beherrschte er es in faszinierender Perfektion, das Gefühlsleben der Menschen zu manipulieren, wovon er anfangs mit Vorliebe Gebrauch gemacht hatte, um ihr vorzugaukeln, dass alles in bester Ordnung war.
    Mit ziemlicher Sicherheit wäre Emilia ihm niemals auf die Schliche gekommen, wenn sie nicht in ihrem Tagebuch hätte nachlesen können, was in Wahrheit in ihr vorging.
    Ihr darauffolgender Wutanfall war, gelinde gesagt, nicht schön gewesen und Corat hatte all ihre angesammelten, und bis dahin so mühsam unterdrückten, Emotionen in geballter Ladung abbekommen. Seitdem ging er ihr so gut es ging aus dem Weg und seine Kameraden taten es ihm gleich.

    Sehr gut Emilia!
    Umso mehr wunderte es sie, dass das Klopfen nun ein weiteres Mal ertönte.
    Begleitet von einem schwerfälligen Seufzen drückte sie die Klinke herunter und erstarrte in der Bewegung, als sie sah, wer dort im Flur stand. Elias.


    „Wie geht es dir?“, fragte er plötzlich in die Stille hinein, ohne sich umzudrehen und blickte stattdessen weiter nach draußen.
    In dem Moment war Emilia unendlich dankbar dafür, dass es lediglich seine Rückansicht war, die von ihr fassungslos und mit halb aufgeklapptem Mund angestarrt wurde, während sich ihre Gedanken verselbstständigten.
    Ja, danke. Mir geht es gut, hörte sie sich antworten. Ich liebe es eingesperrt zu sein und unter der strengen Aufsicht einer militanten Schutzengeltruppe zu stehen...Ob die Albträume schlimm sind? Ach wo. Ich habe ich mich dran gewöhnt und wer braucht schon mehr als drei Stunden Schlaf pro Nacht. Das wird komplett überbewertet...
    Am liebsten hätte sie die Augen verdreht. Erwartete er ernsthaft eine Antwort auf diese Frage?
    Die Stille wurde unbehaglich. Er wartete tatsächlich!

    Jetzt bin aber gespannt!

  • Ganz lieben Dank, J.J.Raidark  Kirisha  Sensenbach und Thorsten für euer Feedback :danke:

    Wie immer sind eure Anmerkungen sehr hilfreich für mich. :)


    Raidark

    So ist es mit Süßigkeiten - schmecken gut, können aber unter Umständen auch zu Übelkeit führen <X

    Der Gedanke, dass dir beim Lesen meiner Geschichte übel wird, hat mich dann doch kurzzeitig etwas frustriert :rofl: Aber ich weiß ja, dass du es so nicht gemeint hast :)

    Klingt hochinteressant. Ein Engel ist ja eigentlich wie ein Spiegelbild zu einem Dämon - also kann es genaugenommen genauso schlimm werden, oder?

    Wie Kirisha schon angemerkt hat, bezog sich das mit dem Abendessen auf eine Situation, die es in Band II tatsächlich gegeben hat. Und wer Elias aus den anderen beiden Teilen kennt, der wird höchstwahrscheinlich checken, dass man den Engel Elias nicht mit dem Dämonenfürst Dagon vergelichen kann. Denke ich mir mal so :)

    Hm, eine sinnvolle Aufgabe also? Die Welt vor den Seelenfressern zu retten und den Pentokrator vor dämonischen Mächten zu bergen, ist wohl nicht erfüllend genug? Ich frage ja nur, weil ich die Formulierung so interessant finde. Reicht doch, dass sie ihren Job gerne macht

    Ja, ich verstehe, was du meinst. Es liest sich im Gegensatz zu den anderen "Problemen", die die im Moment haben irgendwie sehr nach "alltäglichem Wunsch". Ich dachte nur, dass sich Emilia nach dieser ganzen Scheiße (und sie hat mehr als genug davon erlebt) jetzt endlich wieder nach Normalität sehnt. (Du kennst ja die Fortsetzung bereits und ich habe versucht, es dort noch ein bisschen deutlicher zu machen) . Sie möchte einfach wieder "normal" leben dürfen. Und dazu gehört halt für viele Menschen auch eine sinnstiftende Aufgabe durch den Job. Dieser wurde in Band I und Band II ebenfalls beleuchtet. Das heißt, der Leser weiß, wie wichtig Emilia die Arbeit in dem "Wohnhaus für psychosch kranke Menschen" ist.

    Mein größtes Problem mit dem Kapitel ist, dass Du den Ausnahmezustand, in dem Emilia sich aufgrund ihrer Inhaftierung befindet, nicht so recht herausarbeitest. Du beschreibst die Wäsche- und Geschirrberge, sie selber ist emotional aber irgendwie gar nicht wirklich eingesperrt, sondern kümmert sich mehr um Elias Eindruck von ihr.

    Unabhängig davon, dass dir dieses Vorwissen fehlt, kann ich aber den Einwand dennoch verstehen. Ich hätte jetzt die Hoffnung, dass es sich im Gesamtkontext mit dem darauffolgenden Teil des Kapitels dann irgendwie ein Stück weit relativiert oder zumindest nachvollziehbar wird:hmm:


    Ging sie zur Wohnungstür? Ging die Tür auf? Ging die Tür wie eine Türklingel? Fehlt da etwas?

    Ich war der festen Überzeugung, man könnte es so sagen: Die Tür ging... bedeutet für mich soviel wie :sie hört, wie sich die Tür öffnet. :hmm: Wahrscheinlich fahre ich gerade wieder meinen eigenen Film :rofl: Muss ich nochmal drüber nachdenken.

    Ich muss gestehen, ich weiß nicht, was Du hier sagen möchtest :blush: Warum muss sie sich vor ihm erklären? Oder glaubt es zu müssen? Oder glaubt es nicht zu müssen? Es wäre hilfreich, wenn Du das vielleicht präzisieren könntest (oder vielleicht weglassen

    Also...ich schätze, sie hat ihren Anspruch auf ihre Privatsphäre und ihre Freiheit in ihren eigenen Wänden wahrscheinlich schon ein Stück weit eingebüßt. Zumindest würde ICH mich so fühlen. Dazu kommt, dass sie sich ja selbst von den Engeln inziwschen abschottet...das heißt, sie hat sich in ihrem Zimmer verschanzt. Der einzige Grund, warum sie jetzt rauskommt ist, dass sie hofft, etwas in Erfahrung zu bringen...und dabei will sie nicht unbedingt ertappt werden. Wär mir auch unangenehm, wenn ich da mit dem Ohr an der Tür hänge. Ist aber vielleicht auch ein bisschen typabhängig. Wer weiß schon, wie man sich in so einer Situation verhalten würde :pardon:


    Alter, was für ein Gentleman :huh: Er hält anscheinend nicht besonders viel von Emilia - klingt fast, als hätten sie zwanzig Jahre harter Ehe hinter sich

    Ich glaube, er meint es weniger "abwertend" als vielmehr "gequält", weil die tiefe Verbundenheit zu ihr (die er ja mal verspürt hatte) und daraus resultierend sein Wissen über ihre Charakterzüge, ihn nun irgendwie behindern...oder ihn aufgrund der inneren Kälte, die er verspürt, in gewisser Weise verwirrt. Keine Ahnung, ob das nachvollziehbar ist. :hmm: Mit nörgelndem Ehemann sollte das eigentlich nichts zu tun haben.

    Sie sollte es immerhin versuchen. Außerdem, haben die beiden nicht noch ganz andere Dinge zu klären als die Schutzmaßnahmen? Es klingt ein bisschen so, als hätten sie nach der Ratsversammlung bereits miteinander gesprochen, was ja sehr schade wäre, da wir nicht dabei waren

    Ich glaube, Emilia ist mir in der Hinsicht ein bisschen ähnlich. Wenn ich abgefuckt bin, bin ich abgefuckt! Manchmal vielleicht sogar ein bisschen trotzig. Sie wird einen Teufel tun und ihn darauf ansprechen, warum er sie nicht mehr liebt oder warum er sich so kalt verhält. Ich schätze, sie dreht sich gerade gedanklich im Kreis und bastelt sich ihre eigene Erklärung zurecht, fürchtet sich aber vielleicht insgeheim vor der Wahrheit oder einer konkreten Aussprache. Vielleicht bemüht sie sich auch einfach mit dem Kapitel abzuschließen und sehnt sich deshalb nach ihrem "alten Leben" zurück.. Irgendwie so? :hmm:

    Es steht in ihrem Tagebuch, wozu Corat in der Lage ist? Das scheint ein ganz besonderes Tagebuch zu sein. Selbst wenn das Tagebuch schon thematisiert wurde, wäre ein kleiner dahingehender Hinweis vielleicht nicht ganz verkehrt, um den Leser abzuholen.

    In ihrem Tagebuch steht NICHT, wozu Corat in der Lage ist. Aber sie kann anhand ihrer vorherigen Aufzeichnung ziemlich genau nachlesen, was in ihr vorgeht...ihre Gedanken und Gefühle sollten hier beschrieben stehen bis zu dem Zeitpunkt, da Corat seine Fähigkeiten an ihr ausgelassen hat, um sie (wahrscheinlich aus positiver Absicht heraus) zu beruhigen. Das zumindest war der Plan dahinter.

    Sorry, das musste ich dreimal lesen, bevor ich es verstanden habe. Sie starrt ihm also auf den Hinterkopf?

    Ja. Er sieht zum Fenster heraus, nachdem er die Barriere überprüft hat...Ich fand es gut, dass er sie eben NICHT ansieht, während er sie das fragt. Schafft noch ein bisschen mehr Distanz :D

    Ich kenne das Verhältnis der beiden jetzt nicht so gut, wie Du weißt und wahrscheinlich kenne ich auch Emilia noch nicht wirklich gut genug, dass ich ihre Reaktion hier absehen könnte. Ich frage mich an der Stelle aber, warum sie das nur denkt und nicht einfach raushaut? Das wäre KRASS!!!

    Hm, ja. Ich halte Emilia für eine sehr zwiegespaltene Person. Einerseits temperamentvoll mit einem Hang zu ihrem eigenen Kopf...andererseits sensibel und sehr emotional...noch dazu durch ihre Vergangenheit geprägt, die sie vielleicht nicht in jeder Situation logisch handeln lässt. JA!, sie könnte das alles hier laut aussprechen, Elias so richtig zur Sau machen... aber was würde das bringen? Außer, dass sie sich höchstwahrscheinlich selbst schaden würde. Sie ist nicht ganz blöd. Sie will da raus! Obendrein ist sie verzeifelt, resigniert, ausgebrannt, traurig.... und ja auch wütend. Aber derweil versucht sie diese Wut noch im Zaum zu halten. :hmm: Den Gefängniswärter zu beschimpfen, wäre höchstwahrscheinlich aber nicht zielführend .

    Kirisha

    Ich liebe die Art, wie du hier gekonnt die Emotionen in die Höhe treibst. Da fiebert man richtig auf das Gespräch zwischen Emilia und Elias hin!

    Danke, Kirisha. :)

    (ich frage mich allerdings, warum Emilia sich vor dem Etwas eigentlich gar nicht so fürchtet. Ihre persönliche Freiheit scheint ihr wichtiger - Okay, das verstehe ich ja auch, aber vor dem Etwas hätte ich trotzdem Angst und die Angst würde dann bei mir mit dem Wunsch nach Freiheit kollidieren ... ?)

    Eigentlich hatte ich mich bemüht, dieses Dilemma schon herauszuarbeiten. Und zwar, als sie Elias Worte Revue passieren lässt und sich die Pinnwand anschaut. Sie kommt ja schon zu dem Schluss, dass es ihr eigentlich nicht zusteht, ihre eigenen Bedürfnisse über die Sicherheit anderer zu stellen usw. Ich habe es mir aber auch so gedacht, dass die Gefahr im Moment nicht mehr akut spürbar ist. Alle leben ihr Leben "normal" weiter. Die Menschen haben vergessen. Und ihr ist jede Menge Mist passiert. Jetzt ist sie obendrein auch noch isoliert...ich dachte, dass unter diesen Umständen der Wunsch nach Freiheit eigentlich größer sein müsste, als die Angst vor einer Bedrohung, die sich nicht richtig greifen lässt... :hmm:

    Ich denke, hier fehlt dir eine Vorinformation. Das ist hier nicht bildlich gemeint, sondern die Leser von Band 2 erinnern sich noch ziemlich genau an das Abendessen, das Emilia mit Dagon (dem Dämonenfürsten) einnehmen musste. Ich kann dir echt nur seeehr dringend empfehlen, das zu lesen. Grusel/Schauder/Attraktion und das noch alles an einem ziemlich exquisiten und exklusiven Ort, alles dabei und alles bis auf die Spitze getrieben. Bestimmt hast du so einen Mr. Devlish noch nie gesehen. Mit Elias hat der jedenfalls beim besten Willen nichts gemeinsam (außer vielleicht, dass beide nicht menschlich sind)

    Danke hierfür :love:

    Ja genau. Sowas hatte ich mir schon gewünscht. Eigentlich basieren Arbeitsverhältnisse jedoch nicht nur darauf, dass jemand bei einer Arbeit gebraucht wird, sondern auch ganz banal darauf, dass man einen Vertrag unterschrieben hat, der einen zum Dienst verpflichtet, egal wie sehr man nun konkret gebraucht wird und auch egal ob man nun gerade hin möchte oder nicht. D.h. ich denke, sie kann da nicht einfach wochenlang nicht erscheinen, sondern bräuchte im mindesten Fall eine Krankschreibung.

    Hmm ... steht das Wohnheim eigentlich noch? Dieser Kampf gegen die Feuerdämonen etc wo Freddy seinen Einstand als Schwertkämpfer gegeben hat, hat der nicht dort stattgefunden? Ich erinnere mich gerade nicht ganz genau, aber ich glaube, da ist zumindest einiges demoliert worden. Wäre auch ganz interessant zu erfahren, ob man das reparieren konnte.

    Das Wohnheim werden wir sehr bald wiedersehen :) Und es wird auch eine Erklärung zum Thema Situation zum Arbeitgeber geben...ich hoffe, die kommt dann nicht zu spät.

    Den Ausdruck kenne ich so gar nicht, die Wohnungstür "geht"? Vielleicht eher "als die Wohnungstür schepperte" oder so?

    Ja, das hat Raidark auch verwirrt. Keine Ahnung, ob ich mir das selbst zurechtgebastelt habe. In meiner Fantasie heißt es: Das Telefon ging, die Tür ging, der Wasserhahn ging,...gleichbedeutend mit: man hört, dass sich da was tut...oder irgendwie so :hmm: Muss ich nochmal drüber nachdenken :)

    uch würde ich mich J.J.Raidark anschließen in Bezug auf die beiden neuen Wächter. Emilia beschreibt die hier sehr genau und ausführlich, obwohl sie eigentlich noch eher Nebenfiguren sind, für die momentane Handlung keine Bedeutung haben und eher Spannung rausnehmen. Es ist sicher interessant, etwas über sie zu erfahren, offenbar verfügen die noch über besondere Fähigkeiten - ich vermute, das wird später noch nötig zu wissen - aber ich würde die Parts etwas runterkürzen.

    Du kannst dir nicht vorstellen, wie ich das schon hin-und hergedreht habe, weil ich nicht wusste, wie ich diese ganze verdammte Isolationsszene unter Schutzengelbewachung veranschaulichen soll. Zuletzt dachte ich, dass ich so zumindest schonmal zwei Namen einfließen lassen kann, damit es nicht nachher zuviel wird oder sie eben einfach so auftauchen...Ich schätze, das sind so Dinge die ich zur Not später anpassen muss...erstmal weitersehen :)


    Thorsten

    Ich finde das insgesamt recht eindringlich und stimmungsvoll geworden - Emilias Situation ist gut eingefangen.

    Du weißt nicht, wie sehr mich das erleichtert :)

    ich hab' natuerlich Kleinkram

    Natürlich hast du das :D

    Dass sich eine Felswand aus dem Boden 'graebt' finde ich ein komisches Bild (ich scheitere daran mir eine Felswand mit Schaufel in der Hand vorzustellen...)

    Okay, das Bild mit der Schauefl finde ich auch leicht verstörend :rofl: ich dachte vielmehr, dass sich alles, was sich aus dem Erdreich irgendwie nach oben arbeitet in gewisser Weise "herausgräbt"... :hmm: Aber gut. ich denke nochmal drüber nach :)

    Persoenlich bin ich kein Fan von 'welches' als Relativpronoman - ich finde das irgendwie... antiquiert, 'das' wuerde den Job auch tun, oder?

    Das kostet mich ernsthaft manchmal den Verstand, weil ich ebenfalls die Krise bekomme, wenn ich ständig variieren und darauf achten muss, dass es nicht zu viele Wiederholungen gibt. Manchmal ärgere ich mich schon über mich selbst, warum ich überhaupt ständig solche Sätze formulieren muss, die mich gezwungenerweise in diese Situation bringen, mich zwischen der, die, das und welcher, welches, welche entscheiden zu müssen. :rofl:

    Aber letztlich denke ich, dass wir ohnehin nicht so schreiben, wie wir sprechen...und bevor ich einen Satz baue, in dem 3 x "das" oder zusätzlich noch ein "dass" vorkommt, da greife ich dann lieber zu der Alternative. :pardon: Ist aber vielleicht auch Geschmacksache. (Es freut mich aber, dass du in gewisser Weise den Druck rausnimmst, dem um jeden Preis gerecht werden zu müssen :) )

    Sorry, aber ein Schwert hat keinen Schaft - das ist ein Speer der einen Schaft hat. Vermutlich meinst Du das Heft.

    Öhm... ja. Vermutlich :whistling:

    Wie komme ich auf Schaft? Hab ich das nicht schon 100mal geschrieben? :hmm: Na ja, egal. Schaft, Heft,....dann nehm ich halt Heft :D Danke für`s Aufmerksammachen.


    Warum? Prallt sie selber von den Schutzzaubern zurueck? Was gibt ihr dieses Gefuehl? Wuerde ich gerne wissen...

    Hm, ja. das ist eine gute Frage. Im Grunde wissen die Engel ja spätestens seit Emilias Aufenthalt in Nasrija, dass sie ggf. eine Schutbarriere überwinden kann. Deshalb gehe ich mal davon aus, dass sie sich ein bisschen auf die Überwachung durch die Schutzenegel verlassen, welche dafür sorgen sollen, dass sie bleibt, wo sie ist. Und ich schätze, man appeliert an ihre Vernunft, sich nicht der Gefahr einer Entführung aussetzen zu wollen...Leider haben die Engel wahrscheinlich wenig Ahnung von dem menschlichen Bedürfnis nach Freitheit, sozialen Kontakten,... man hatte sich das insgesamt wohl etwas einfacher vorgestellt. In erster Linie Elias, der die Mission ja leitet. Das soll aber im weiteren Verlauf noch thematisiert werden. Ich hoffe, dass es dann irgendwie einen Sinn ergibt. :)

    Wie kommt sie da drauf? Du hast bisher viel Text drauf verwendet dem Leser nehezubringen dass Elias sich veraendert hat - dass Emilia diese Folgerung nicht zieht ist moeglich, sollte aber zumindest irgendwie erklaert werden - und dass sie gleich danach sich selbst beweist dass es nicht an ihr liegt, nimmt dem Satz dann nochmal den Sinn...

    Ich denke, in ihr arbeiten einige Erklärungsansätze, die aber erst im nächsten Teil diess Kapitels von ihr weiter benannt werden. Vielleicht wird es dann deutlicher. Oder ich verstehe dich gerade falsch... aber vielleicht können wir uns ja nach dem nächsten Part nochmal darüber austauschen?

    6.1 - das ist wieder mal sehr schoen geworden, da sind viele Kleinigkeiten drin die einem Emilia nahebringen und man kann so richtig schoen mit ihr mitgehen. :nummer1:

    Gott sei Dank! ich hatte ehrlich mit viel mehr Kritik gerechnet.

    Hier hatte ich mich gefragt - als Engel hat er's ja hauptsaechlich mit Daemonen als Gegnern zu tun - die so in der Hoelle rumhaengen, oder was weiss ich. Was muss man denen denn noch bieten dass sie ihren Verstand verlieren? Und wie kommt er selber damit klar sozusagen die Ultra-Extrem-Hoelle erschaffen zu muessen?

    Nun, ich kämpfe jetzt nicht täglich gegen Dämonen, aber ich stelle es mir insgesamt schon ganz hilfreich vor, den Gegener Dinge sehen zu lassen, die nicht da sind...quasi Halluzinationen hervorrufen zu können. Wäre in einem Kampf sicher die perfekte Ablenkung und könnte helfen, einen Vorteil zu verschaffen. Das mit dem Gefühle manipulieren, wird wahrscheinlich in erster Linie bezogen auf Menschen einen Nutzen darstellen. :hmm: Oder eben nicht, wie wir in Emilias Fall sehen :rofl:

    Sensenbach

    Der letzte Abschnitt ist auch wieder gut gelungen. Du gibst uns Einblick in Emilias Seelenleben und schilderst die bedrückende Situation in ihrer Wohnung. Zudem baust du ein schöne Spannung auf, jetzt möchte man gerne wissen, was die beiden bereden!

    Danke, Sensenbach :)

    Hmm, sie könnten Emila als Lockvogel nutzen und ES anlocken.

    Interessanter Gedanke. :D .... Der wird Elias im weiteren Verlauf ürgens auch kommen. (obwohl das natürlich in höchstem Sinn verwerflich ist)

    Danke für deine sprachlichen Anmerkungen. Ich schaue nochmal drüber. und übernehme sicher das eine oder andere :)

  • Ich zeig euch jetzt mal den abschließenden Teil dieses Kapitels und hoffe, dass es nachvollziehbar bleibt und man mit Emilia ein bisschen mitfühlen kann. :)

    Für Rückmeldungen, Anregungen, Kritik bin ich wie immer dankbar.

    J.J. Raidark

    Danke nochmal fürs Vorablesen. Du wirst vielleicht merken, dass ich den einen oder anderen Korrekturvorschlag von dir übernommen habe. :)

    Ansonsten würde ich gerne noch das Feedback der anderen abwarten und das Kapitel dann später ggf. als Ganzes noch einmal etwas überarbeiten.


    Kapitel 6.2

    ... ich wiederhole den letzten Abschnitt nochmal zu besseren Reinkommen ... :)

    „Wie geht es dir?“, fragte er plötzlich in die Stille hinein, ohne sich umzudrehen und blickte stattdessen weiter nach draußen.
    In dem Moment war Emilia unendlich dankbar dafür, dass es lediglich seine Rückansicht war, die von ihr fassungslos und mit halb aufgeklapptem Mund angestarrt wurde, während sich ihre Gedanken verselbstständigten.
    Ja, danke. Mir geht es gut, hörte sie sich antworten. Ich liebe es eingesperrt zu sein und unter der strengen Aufsicht einer militanten Schutzengeltruppe zu stehen...Ob die Albträume schlimm sind? Ach wo. Ich habe ich mich dran gewöhnt und wer braucht schon mehr als drei Stunden Schlaf pro Nacht. Das wird komplett überbewertet...
    Am liebsten hätte sie die Augen verdreht. Erwartete er ernsthaft eine Antwort auf diese Frage?
    Die Stille wurde unbehaglich. Er wartete tatsächlich!
    „Ich ...“, setzte sie gerade an, als ihr klar wurde, dass sie sich auf dünnem Eis bewegte. Wenn sie vorhatte, in naher Zukunft wieder einen Fuß unter Menschen setzen zu wollen, würde sie gut daran tun, ihr Innenleben für sich zu behalten.
    „Ich komme klar!“, antwortete sie deshalb, wobei ihr Blick an ihren Händen hängenblieb, die sie knetete, um die Kälte daraus zu vertreiben.
    Als Elias sich zu ihr umwandte, erkannte sie die gleiche forschende Skepsis in seinen Augen, die sie bereits kannte. Er glaubte ihr nicht!
    Du musst besser werden, Lia! Lüg besser!
    „Micah sagt, du kommst so gut wie gar nicht mehr aus deinem Zimmer“, setzte Elias an, während er sie abwartend taxierte.
    Wenn du öfter hier wärst, würdest du nicht Micah brauchen, um das festzustellen!, hörte sie ihre eigene Gedankenstimme trotzig antworten, doch behielt sie ihre Meinung für sich. Stattdessen versuchte sie seinem durchdringenden Blick standzuhalten.
    „Ich fühle mich wohl in meinem Zimmer“, gab sie schließlich zurück, wobei der Sarkasmus in ihrer Stimme nur unschwer zu erkennen war.
    „Das sehe ich“, entgegnete Elias und machte eine Geste, welche das verwahrloste Ambiente, bestehend aus Chaos und Unordnung, einschloss.
    Darum bemüht, sich jeden weiteren Kommentar zu verkneifen, biss sich Emilia auf die Lippe.
    „Du trainierst?“, fragte Elias in dem Moment und wechselte damit das Thema. Mit hochgezogener Braue deutete er auf den Boxsack.
    „Ja, sieht so aus“, antwortete Emilia und folgte seinem Blick zu dem Ungetüm aus schwarzem Leder. „Das war Freddys Idee. Er meinte, das könnte mir helfen, meine ´Aggressionen` abzubauen.“
    „Und? Hilft es?“, fragte Elias und sah sie mit ernstgemeintem Interesse an.
    „Es ist nichts im Vergleich zu der Vorstellung, unschuldigen Menschen den Kopf abzureißen, aber Ja!... Ich denke, es ist besser, als nichts.“
    Fuck!
    Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Innerlich verdrehte sie die Augen und verpasste sich selbst eine schallende Ohrfeige.
    Elias Blick ruhte auf ihr. Schien sie regelrecht zu durchleuchten, als hoffe er, auf die Weise zu ergründen, ob sie das wirklich ernst meinte oder ob das nur ein blöder Spruch war.
    Emilia fragte sich, ob seine Verletzung die Schuld daran trug, dass seine menschliche Seite derart in Mitleidenschaft gezogen worden war. Oder ob er seine Gefühle für sie einfach abschaltete wie ein lästiges Handicap, weil ihre Seele nicht mehr so rein und unverdorben war, wie es sich in Engelskreisen gehörte.
    Ihr Schnaufen, begleitet von einem fassungslosen Kopfschütteln, ließ sich nicht zurückhalten.
    „Das war ein Scherz, Elias. Falls du noch weißt, was das ist!“, schoss es aus ihr heraus. Unbeeindruckt sah Elias sie an. Wenn ihre Provokation etwas in ihm auslöste, dann ließ er es sich zumindest nicht anmerken.
    „Was ist damit?“, fragte er stattdessen und deutete in Richtung Schreibtisch. „Sag mir nicht, dass du ein neues Hobby gefunden hast und es dich entspannt, derartige Motive zu zeichnen. Sind das ... Dinge, die du in deinen Träumen siehst?“
    Emilia verschränkte die Arme vor der Brust, während sie seiner Musterung standzuhalten versuchte. Warum zum Teufel kam sie sich auf einmal wie in einem verdammten Verhör vor?
    Unsicher sah sie zu dem Papierstapel herüber, bevor sie wieder zu Elias blickte, dessen silbern glänzende Augen auf ihr ruhten. Nachdem sie nicht antwortete, setzte er erneut an:
    „Es wäre hilfreich, wenn du mit uns sprechen würdest, Emilia“, sagte er und betonte dabei ihren Namen, auf diese einzigartige Weise, wie nur er es konnte. „Andernfalls wird es schwer, dir zu helfen. Und selbst, wenn es dir derzeit vielleicht nicht so vorkommen mag, ist es das, was wir alle versuchen.“
    WOW! Das waren die längsten aneinandergereihten Sätze, die er seit Wochen mit ihr gesprochen hatte. Doch obwohl er sich redlich darum bemüht hatte, seine Worte einfühlsam klingen zu lassen, glaubte Emilia die Kühle förmlich zu spüren, die von ihm ausging. Die nüchterne Art, mit der er ihren Blick erwiderte, zog ihr die Brust zusammen.
    „Ich weiß, dass das alles nicht leicht für dich ist...“, setzte er erneut an, bevor er sich von der Fensterbank abstieß und einen Schritt auf sie zumachte.
    Ungewollt wich Emilia zurück. Obwohl es danach klang, als meine er es wirklich ernst, was er sagte, rebellierte ihr Verstand dagegen, ihm Glauben zu schenken. Denn egal, wie sie es drehte, Elias wusste überhaupt nichts. Rein gar nichts! Am allerwenigsten, wie es in ihr aussah. Wie sollte er auch?
    Das Verlangen danach, dass er wieder gehen und sie allein lassen würde, wuchs von Sekunde zu Sekunde an. Dabei war sie noch nicht mal in die Nähe ihres eigentlichen Vorhabens gelangt, mit ihm zu sprechen.
    Warum verdammt nochmal war es so schwer?
    Plötzlich war ihr Kopf wie leergefegt.
    Schweigend fixierte sie die Dielen des Laminatbodens. Die Maserung des Holzes bot zumindest für den Moment eine willkommene Ablenkung von dem Gefühlschaos, das Elias in ihr auslöste.
    Die Sekunden vergingen, zogen sich wie Kaugummi. Noch immer nahm Elias mit seiner Präsenz den gesamten Raum ein und wartete offenbar darauf, dass sie etwas sagte.
    „Ich... will einfach wieder normal leben dürfen“, hörte sie sich plötzlich sagen, mit einer Stimme, die mehr einem Flüstern gleichkam. Langsam blickte sie zu Elias auf, dessen Züge für einen Augenblick weicher wurden, als könne er diesen lapidaren menschlichen Wunsch tatsächlich nachvollziehen. Kurz glaubte Emilia so etwas wie ein stummes Bedauern in seinem Blick ablesen zu können, das jedoch bereits wenig später wieder von dem undurchdringlichen Ausdruck abgelöst wurde, welcher neuerdings sein steter Begleiter war.
    Etwas an Elias` Haltung veränderte sich und einen verschwindend kurzen Augenblick flammte in Emilia die stille Hoffnung auf, dass er sich in Bewegung setzen würde, um sie in den Arm zu nehmen. Doch das tat er nicht. Natürlich nicht!
    Stattdessen wandte er sich dem Schreibtisch zu und griff nach der Zeichnung, die obenauf lag. Langsam bewegte er sich damit in ihre Richtung.
    Bevor er an Emilia vorbeiging, verharrte er einen Augenblick und hielt ihr das Blatt hin. Sein forschender Blick ruhte auf ihr, als er darauf wartete, dass sie es entgegennahm.
    „Dann sprich mit mir“, sagte er, während Emilias Aufmerksamkeit auf die Zeichnung geheftet war. Die unerwartete Nähe zu Elias, fuhr ihr mit einem sanften Kribbeln durch die Glieder, weckte die Erinnerung an Zeiten, in denen die Welt noch in Ordnung gewesen war... in denen sie noch zu träumen gewagt hatte.
    Doch die glühenden Augen, die sie aus der Zeichnung heraus fixierten, machten dieses Gefühl umgehend zunichte. Die grausam verzerrte Fratze mit dem boshaften Ausdruck schien auf beinahe hämische Weise zu triumphieren, als sich ihr Hals zusammenzog und das Brennen hinter ihren geschlossenen Lidern die Tränen ankündigte, die sie mit aller Macht zurückzuhalten versuchte.
    Was hätte sie dafür gegeben, mit Elias reden zu können? Ihm zu erlauben, die Last von ihren Schultern zu nehmen. Doch etwas hielt sie davon ab. Als sei die Kluft, die sich zwischen ihnen aufgetan hatte inzwischen unüberwindbar geworden.
    Noch bevor sie etwas sagen konnte, schob sich Elias an ihr vorbei und verließ das Zimmer. Erst, als die Tür mit einem Klacken ins Schloss fiel, entspannte Emilia sich wieder.
    Kraftlos ließ sie das Bild sinken und atmete hörbar aus, als habe sie die ganze Zeit über die Luft angehalten.
    Den Kopf in den Nacken gelegt, starrte sie an die Decke, während Elias Stimme in ihr nachhallte.
    Sprich mit mir!
    Ihre Hand schloss sich um das Papier, drückte es zusammen, bis es in ihrer Faust verschwand.
    Es fühlte sich an, als würde jemand das Gleiche mit ihrem Herzen machen.

  • Hi Rainbow

    endlich die langersehnte Aussprache zwischen Emilia und Elias ... 8o

    Fazit

    Heute gehe ich mal nicht auf die einzelnen Punkte ein, da ich das ja bereits machen durfte ^^

    Deswegen gibt es diesmal nur mein Fazit, damit es sozusagen "offiziellen" Charakter bekommt:

    Sehr gut! Das Ende haut richtig rein! Schön und grausam zugleich. Die Sehnsucht nach Elias, die dämonische Kritzelei, die zwischen den Welten zerrissene Emilia - wirklich klasse. Ich habe hier echt wenig auszusetzen, außer dass ich mir natürlich eine richtige Aussprache zwischen den beiden gewünscht hätte. Aber dafür ist halt noch nicht der geeignete Zeitpunkt - erst muss der Konflikt richtig umrissen werden und das ist Dir meiner Meinung nach mit Bravour gelungen. Du hattest davor ja (glaube ich) drei Kapitel, die vollständig ohne Dialoge ausgekommen sind. Und hier näherst Du Dich langsam wieder an ein Gespräch an, ohne es aber zu überhasten oder den Dialog letzten Endes zu überfrachten. Ein bisschen fühlt man sich da wie Emilia, die sich mehr erhofft hätte und dann ratlos zurückbleibt. Wie Du Emotionen erzeugst und transportieren kannst, ist wirklich eine Kunst. Wie Du mit der Psychologie der Leser spielst eine weitere. Sorgfältig aufgebaut und schön umgesetzt. Das ist großes Kino :popcorn: Gefällt mir richtig gut :thumbsup:

    Oder doch nicht ... :/

    "Die Sonne scheint anders und wird weiter scheinen, es hilft nichts mit Steinen nach ihr zu werfen."

  • Wow ... ja, das ist wirklich wieder sehr stark. Sie reden ja nicht besonders viel, oder wenigstens ist es kein richtiger Dialog - nur Fragen, die nicht beantwortet werden. Elias klingt teilweise mitfühlend und besorgt, doch auch distanziert. Es ist wirklich schwer einzuschätzen, was er denkt. Emillia hat wohl vor allem das Problem, dass sie nicht mehr wagt, ihm zu trauen und darum ihr Inneres nicht vor ihm öffnen kann.

    So dass letztlich bei diesem Dialog gar nichts herauskommt und die Beklemmung, die die ganze Zeit über dominiert, sich auch nicht auflöst. (das ist sehr gut!)

    Und dann diese gruselige Zeichnung, die Emilia selbst gemalt hat, aber dann gar nicht kommentiert. Offenbar ist der ganze Schreibtisch voll von solchen Horrorzeichnungen? Puh ... (Seelenfresser?)

    Bitte weiterschreiben!!! :love:

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Ich schliess mich' den Vorrednern an, das ist sehr schoen geworden - solche Szenen liegen Dir einfach, da sind alle Zwischentoene und unausgesprochenen Dinge in der Konversation trotzdem zu erahnen, Emilia mit ihrem ganzen Plan der vor ihren Augen zerbroeselt ist sehr plausibel eingefangen und auch Elias wirkt hier schluessig - man merkt ihm die Sorge an, wie auch die ploetzliche Distanz, und hat das Gefuehl dass beide einfach nicht mehr die selbe Sprache sprechen.

    :nummer1:

  • Liebe Rainbow

    Gefällt mir gut!

    Spoiler anzeigen

    Noch bevor sie etwas sagen konnte, schob sich Elias an ihr vorbei und verließ das Zimmer. Erst, als die Tür mit einem Klacken ins Schloss fiel, entspannte Emilia sich wieder.
    Kraftlos ließ sie das Bild sinken und atmete hörbar aus, als habe sie die ganze Zeit über die Luft angehalten.

    Hier war es mir etwas zu plötzlich, dass Elias das Zimmer verlässt. Plötzlich haut er ab.

    "Mit versteinerte Miene warf er ein letztes Blick aus das Bild, dann schob er sich …"

    irgendwie sowas.

  • Ganz lieben Dank, J.J.Raidark  Kirisha  Thorsten und Sensenbach für eure Rückmeldungen :danke:

    Es freut mich sehr, dass dieses Kapitel im Großen und Ganzen bei euch gut angekommen ist. So kann ich zumindest vom Konzept her erstmal einen Haken dahinter machen und später ggf. nur noch kleine Änderungen/Ergänzungen vornehmen. :)

    Wir werden uns jetzt einem recht kurzen Part zuwenden, in dem wir zu Dagon schwenken. Ich ahne, dass die Erwartungshaltung recht groß ist. Entsprechend unsicher bin ich, ob ich es schaffe, den Erwartungen gerecht zu werden. :/

    Vielleicht kurz vorab: Wir werden im weiteren Verlauf immer wieder zu Dagon schwenken. Seine Gedanken, Infos zu seiner Hintegrrundgeschichte, eine genauere Beschreibung des Ortes, an dem er hier gelandet ist etc. werden also nach und nach eingestreut, weshalb ich diesen Part hier nicht überfrachten wollte.

    Mich würde natürlich dennoch interessieren, ob es mir gelungen ist, seine Situation einigermaßen nachvollziehbar darzustellen. Ich bin mir nicht sicher, ob ihr euch noch an dieses Energiewesen erinnert, das jedem Engel nach seiner Erschaffung zugeteilt wird. Der Elohim. Es gab in Band I eine Erklärung dazu von Elias, als er in Emilias Beisein den Menturos heraufbeschwört. Im Anschluss gab es hier und da immer wieder kleine Hinweise. Vielleicht erinnert ihr euch an den Traum, den Emilia in Band II hat, als sie den Wolf gegen die Raubkatze kämpfen sieht?

    Oh Mann! Das ist alles schon so lange her. Ich hänge euch mal zur Auffrischung die beiden Parts mit an. Falls jemand nochmal nachlesen möchte.

    Band I / Kapitel 22.2 (Heraufbeschwörung des Menturos)

    Band II / Kapitel 17 (Traumsequenz)

    Wie immer bin ich gespannt auf euer Feedback und danke euch schon im Voraus dafür, dass ihr euch die Zeit nehmt :)


    Kapitel 7 (Dagon)

    Getrieben von einer unbändigen Unruhe lief Dagon die Barriere ab, welche ihn in dieser verfluchten Dimension gefangen hielt. Anfangs hatten seine trabenden Schritte auf dem unebenen Grund noch Halt gefunden, doch mehr und mehr versank er in dem sumpfigen Boden, weshalb ihm der Morast bereits das dichte Fell verklebte. Eiskristalle wehten ihm entgegen und nahmen ihm die Sicht, woraufhin er sein Tempo drosseln und immer wieder anhalten musste. Die Grenzlinie aus nachtschwarzer Materie waberte wie eine unüberwindbare Mauer vor ihm auf und ließ kein Ende erkennen.
    Wo, bei allen Plagen der Unterwelt, war er hier gelandet? Keiner der seelenlosen Orte, an denen er sein bisheriges Dasein als Dämon gefristet hatte, war auch nur ansatzweise vergleichbar mit diesem hier.
    Er wusste nicht, wie lange er schon hier war, doch fühlte er mit jedem Augenblick, der verging, wie er sich auflöste. Als seien die verbliebenen Teile seiner kläglichen Existenz ins tosende Meer gekippt worden, wo sie von den Wellen hin- und hergetragen wurden, um zu verwässern, dünner und dünner zu werden. Unfähig jemals wieder zueinanderzufinden und doch auf qualvolle Weise dazu verdammt, es versuchen zu wollen.
    Darum bemüht, den kümmerlichen Rest seiner Lebenskraft davon abzuhalten, sich in alle Winde zu zerstreuen, hatte er sich seines Elohims besonnen. Obwohl er nicht davon ausgegangen war, dass er seinem Ruf folgen würde, war der treue Gefährte, bestehend aus purer göttlicher Energie, ihm dennoch erschienen.
    Er fragte sich, welchem Umstand er es zu verdanken haben mochte, dass das Lichtwesen ihn, obgleich seines Verrates und trotz der Tatsache, dass er bis in alle Ewigkeit verdammt war, für würdig befunden hatte.
    Konnte es etwas mit dem Schwert zu tun haben, mit dessen Klinge seine Brust durchstoßen worden war?
    Er hatte es umgehend erkannt.
    Der breite Griff mit der leicht geschwungenen Parierstange ... die Schneide, die je nach Lichteinfall in einem bronzenen Ton leuchtete, und dem rechtmäßigen Besitzer den verschnörkelten Schriftzug offenbarte: Jerameel.
    Sein Schwert.
    Das Schwert des Auserwählten!
    Der Allmächtige selbst hatte es für ihn gefertigt und es ihm überreicht in jener Nacht vor nunmehr über zweitausend Jahren.
    Du musst deiner Bestimmung folgen! ... Du bist besonders, Dagon!
    Noch immer hallte die Erinnerung so glasklar in ihm wider, als sei es erst gestern gewesen. Es waren die Worte Gottes, welche dieser an Dagon gerichtet hatte, bevor die Wut von ihm Besitz ergriffen und seinen Verstand vernebelt hatte. Bevor er den Pentokrator geraubt und den Aufstand angezettelt hatte, durch den sein Fall und seine darauffolgende Existenz als Dämon besiegelt worden war.
    Er schüttelte sich, als könne es ihm gelingen, die Gedanken damit aus seinem Kopf zu verbannen. Doch die Zeiten, in denen er sich hinter seinem Zorn verkriechen, den unbändigen Hass auf Gott und alle Welt weiterschüren konnte, waren vorbei. Als habe jemand den Schmerz von ihm genommen der seinen Geist verpestet hatte, war er bereit, nun loszulassen.
    Es gab nur noch eine Sache, die ihn antrieb. Die ihn daran hinderte aufzugeben und das Ende willkommen zu heißen.
    SIE!
    Er spürte, dass etwas im Gange war. Irgendetwas...
    Das magisch gesponnene Siegel das den Pentokrator sicherte und auf unwiderrufliche Weise mit ihm verbunden war, meldete sich mit jeder Sekunde, die verging, deutlicher in seiner Brust.
    Qualvoll pulsierte der Schmerz durch seine Glieder und ließ ihn ahnen, dass nicht mehr viel Zeit bliebe, bis der Bann brechen und das Buch seine Gefolgschaft ändern würde.
    Es fiel ihm nicht schwer, sich auszumalen, wer den Pentokrator in seinen Besitz gebracht hatte
    Die Seelenfresser!
    In seiner blinden Gier Rache zu nehmen, hatte er das Übel in Kauf genommen, sich mit diesen Kreaturen einzulassen – dem Schrecken der Unterwelt, um den jeder der bei halbwegs klarem Verstand war, einen riesengroßen Bogen machte.
    Nun musste er den Preis dafür zahlen.
    Dass es diese Geschöpfe sein würden, welche das Ende der Welt einläuteten, hätte ihm eigentlich egal sein müssen. Doch die Vorstellung, dass SIE unter die Knechtschaft jener Bestien geraten sollte, weckte seinen Kampfgeist und schürte den Willen einen Weg aus dieser Hölle zu finden.
    Die kurze Unaufmerksamkeit, hervorgerufen durch seine abdriftenden Gedanken, kostete ihn das Gleichgewicht. Der nächste Schritt zog ihn hinab. Ein Sumpfloch.
    Mit Mühe kämpfte er sich frei, rettete sich mit einem Satz auf einen vorstehenden Felsen, der ihm für den Moment Halt bot. Seine Atemzüge kamen stoßweise. Die hechelnden Laute durchbrachen einem qualvollen Winseln gleich die gespenstische Stille.
    Der Wind frischte auf. Mit unbarmherziger Kälte wehte er ihm entgegen und blies ihm das modrige Laub ins Gesicht. Die Luft um ihn herum flirrte, als bestünde sie aus tausend messerscharfen kleinen Splittern, die ihm mit jedem Atemzug die Kehle aufschlitzten.
    Diese vermaledeite Dimension zehrte an seinen Kräften und an denen seines Elohims. Die göttliche Energie schwand, wurde schwächer und schwächer, weshalb er sich bereits vor Stunden dazu entschieden hatte, sich zu materialisieren und die Gestalt der schwarzen Raubkatze anzunehmen. Mit den schweren Pranken und dem muskulösen fellbesetzten Körper fiel es ihm bedeutend schwerer, sich über das unwegsame Gelände zu bewegen und jeder falsch gesetzte Schritt konnte sein letzter sein. Doch die Quelle der schützenden Aura, aus welcher das Lichtwesen seine Kraft schöpfte, würde hier an diesem Ort früher oder später versiegen. Es war besser, nicht allzu verschwenderisch damit umzugehen.
    Mit einem Sprung überwand er den wabernden Morast und erklomm einen ausgetretenen Pfad, der ihn ein gutes Stück von seinem eigentlichen Weg entfernte.
    Abschätzend ließ er seinen Blick über die Landschaft schweifen, die in Dunkelheit getaucht war. Nur das gelegentliche Aufleuchten der Dimensionsgrenze sorgte hier und da für ein helles Flackern, wenn Blätter oder umherfliegende Äste damit in Berührung kamen. Das kurze Zischen, welches von einem verbrannten Geruch begleitet wurde, ließ ihn erahnen, was ihn erwartete, sollte er es wagen, der Barriere zu nahe zu kommen.
    Wäre er noch im Vollbesitz seiner Fähigkeiten ... Er hätte es umgehend versucht! Aber so, wie die Dinge jetzt standen, konnte er froh sein, wenn er dieser Atmosphäre noch eine Weile standhielt.
    Der Gedanke trieb ihn an, sich erneut in Bewegung zu setzen. Er musste sich beeilen. Es musste eine Möglichkeit geben, von hier zu fliehen. Und wenn es das Letzte war, das er tun würde.
    Für SIE!

  • Hi Rainbow

    und hi @Dagon - nett, Ihre Bekanntschaft zu machen, Mr. verbannter Dämon :evil:

    Dämonendimension

    Ich war ja schon ziemlich gespannt auf das erste Auftauchen vom großen Widersacher, zumindest in der mir bekannten Geschichte. Da ich dahingehend große Erwartungen, aber auch riesige Bildungslücken aufzuweisen hatte, war das ganze für meine Vorstellungskraft schon ein bissel ein Drahtseilakt :whistling:

    Also ich fand den Teil auch ohne fundierteres Vorwissen sehr stark - ich weiß ich wiederhole mich mittlerweile, aber Deine bildgewaltigen Beschreibungen erzeugen richtig schönes Kopfkino bei mir :popcorn:

    Also, der Herr Antagonist ist in einer Dimension getrennt, die durchaus auf materialistischen Grundsätzen beruht - anscheinend gibt es dort Raum und Zeit, was ja schonmal sehr interessant ist. Es gibt eine Barriere, die er durchqueren möchte und ein Elohim, der ihm durch die Schwertwunde zugefügt worden ist, hat ihm sein Überleben beschert, nachdem er in Teil II besiegt worden ist - bitte korrigier mich, wenn ich irgendwie falsch liege.

    Finde ich jetzt alles in allem nicht unbedingt problematisch. Das "Große Nichts" hätte ich mir vielleicht etwas anders vorgestellt, aber womöglich sind das ja auch alles Sinnbilder von Dagon, an die sich seine Existenz verzweifelt klammert. Er selber hat ja auch die Gestalt einer Raubkatze gewählt. Finde ich alles sehr interessant und lädt zur Spekulation ein, was ja bestenfalls bei der Leserschaft eintreten soll :D

    Habe alles in allem sehr wenig daran auszusetzen. Vielleicht ein paar Kleinigkeiten:

    In seiner blinden Gier Rache zu nehmen, hatte er das Übel in Kauf genommen, sich mit diesen Kreaturen einzulassen – dem Schrecken der Unterwelt, um den jeder der bei halbwegs klarem Verstand war, einen riesengroßen Bogen machte.

    Ich weiß nicht, "klarer Verstand" klingt für mich jetzt nicht unbedingt nach etwas, womit ich einen Dämonenlord assozieren würde. Vielleicht redet er gerade nicht von sich selbst, schon klar, aber das es ein wie auch immer charakterisierendes Kriterium für ihn ist, finde ich sonderbar :hmm:

    Zudem ist er doch wie ich verstanden habe, das "Ultraböse" - wie kann es sein, dass diese Wesen für ihn der "Schrecken der Unterwelt" sind? Wenn überhaupt, sollte er sich doch ihrer bedienen, wie es ihm beliebt. Es nimmt dem großen Bösen ein wenig von seinem eigenen Schrecken, wenn Du verstehst.

    Die kurze Unaufmerksamkeit, hervorgerufen durch seine abdriftenden Gedanken, kostete ihn das Gleichgewicht.

    "Abdriftend" finde ich hier so ein klein bisschen unpassend, "abschweifend" würde mir besser gefallen.

    Die göttliche Energie schwand, wurde schwächer und schwächer, weshalb er sich bereits vor Stunden dazu entschieden hatte, sich zu materialisieren und die Gestalt der schwarzen Raubkatze anzunehmen.

    Finde ich gut, Du erwähnst das Fell ja auch schon zuvor. Allerdings kommst Du mit der Visualisierung ein bisschen spät für meinen Geschmack. Ich hatte schon die ganze Zeit ein werwolfähnliches Wesen vor Augen und auf einmal ist daraus eine Katze geworden :pardon:

    Das kurze Zischen, welches von einem verbrannten Geruch begleitet wurde, ließ ihn erahnen, was ihn erwartete, sollte er es wagen, der Barriere zu nahe zu kommen.

    Thorsten hat es ja bereits mal angesprochen - dieses jenes "welches" kann man hin und wieder verwenden, aber Du haust es ein bissel zu oft raus. "Das" tut es an dieser Stelle auch und liest sich wirklich viel besser. Aber das ist eine Geschmacksfrage.

    Also nochmals - ist Dir gut gelungen, obwohl es anders aussieht, als ich es mir vorgestellt habe. Aber Du hast ja eingangs erwähnt, dass da noch weitere Beschreibungen folgen. Dennoch frage ich mich natürlich, wie er es letzten Endes da rausschaffen wird. Dass seine Besessenheit von Emilia dabei seine Hauptmotivation ist, ist ja schonmal unheilverkündend für sich und lässt wenig Gutes erahnen :thumbup:

    Na gut, so nett ist er dann doch nicht :/

    "Die Sonne scheint anders und wird weiter scheinen, es hilft nichts mit Steinen nach ihr zu werfen."

  • Das ist wieder sehr stark geworden!

    Ich lese sowieso sehr gerne etwas über Dagon und bin sehr gespannt, was du noch mit ihm vorhast.

    An den Elohim hatte ich mich nicht mehr erinnert, aber das ist nicht schlimm, seine Funktion wird aus dem Text klar.

    Dagegen habe ich mich noch an den Panther aus Lias Traum erinnert und das lässt jetzt natürlich Deutungsmöglichkeiten zu.

    Spoiler anzeigen


    Hier zeigst du auf, dass Dagon es auf Emilia abgesehen hat und das macht die Sache natürlich extrem spannend! Da dürfen wir vermutlich auf eine baldige Wiedervereinigung hoffen ... wie er das wohl anstellen wird? Aber ich vermute, es mangelt ihm nicht an kreativer Energie.

    Die Seelenfresser haben den Pentokrator ... hm, das klingt gar nicht gut. Ich ahne ein anrückendes Gemetzel ...?

    Und zum Schluss kommt sogar noch Dagons Beschützerinstinkt zum Tragen. Will er im Ernst Emilia vor den Seelenfressern retten? Ist das süß ... :evilgrin: oder eher nicht?


    Zudem ist er doch wie ich verstanden habe, das "Ultraböse" - wie kann es sein, dass diese Wesen für ihn der "Schrecken der Unterwelt" sind? Wenn überhaupt, sollte er sich doch ihrer bedienen, wie es ihm beliebt. Es nimmt dem großen Bösen ein wenig von seinem eigenen Schrecken, wenn Du verstehst.

    Dagon ist zwar nicht besonders nett, aber er ist auch nicht der Ultraböse - eigentlich ist er ja ein Engel und gehörte irgendwann mal zu Elias´ Engelsschar. Allerdings ist er dann ja zum Verräter geworden und deshalb in Ungnade gefallen. Und ich denke, der gefallene Engel kann durchaus noch eine gewisse Ambivalenz in sich tragen und gerade das finde ich sogar richtig spannend. Er hat halt die Seelenfresser verpflichtet, weil er meinte, sich über moralische Grundsätze hinwegsetzen zu können, ist sich aber doch noch bewusst, dass er das hätte sein lassen sollen ... finde ich gut.

    Theoretisch wäre es denkbar, dass er auch noch was Gutes in sich haben könnte ... wobei ich denke, viel könnte es nicht sein :evil: Nee, so einen Freund will Emilia nicht haben.

    Also was zum Geier hat der Typ wohl vor?

    Die Landschaft gefällt mir hier ebenfalls sehr gut! So schön schaurig!

    :love:

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Getrieben von einer unbändigen Unruhe lief Dagon die Barriere ab, welche ihn in dieser verfluchten Dimension gefangen hielt. Anfangs hatten seine trabenden Schritte auf dem unebenen Grund noch Halt gefunden, doch mehr und mehr versank er in dem sumpfigen Boden, weshalb ihm der Morast bereits das dichte Fell verklebte. Eiskristalle wehten ihm entgegen und nahmen ihm die Sicht, woraufhin er sein Tempo drosseln und immer wieder anhalten musste.

    Also, das ist als Einstieg nicht wirklich schlecht, aber doch ein bisschen... unambitioniert. Wir erfahren sofort dass es um Dagon geht, dass er unruhig und gefangen ist, das wird routiniert erzaehlt, aber es fehlt das besondere.

    Spontan koennte ich mir hier eher einen geheimnisvollen Einstieg vorstellen wo man einen Eindruck fuer diese Dimension bekommt - und als Leser ein bisschen raetselt - was sehen wir da? Dann einen Blick von Aussen auf etwas bekommt - und dann erst von Dagon erfaehrt.

    Oder auch anders - aber ich denke da wuerde mehr aus der Situation rauszuholen sein - Dagon hat den besten Text verdient den Du hinbekommst.

    #TeamDagon

    . Doch die Quelle der schützenden Aura, aus welcher das Lichtwesen seine Kraft schöpfte, würde hier an diesem Ort früher oder später versiegen.

    Den Satz verstehe ich nicht (oder ist es einfach die Referenz die zweideutig ist)?

    Bezieht sich 'aus welcher das Lichtwesen seine Kraft schoepfte' aus 'Quelle' oder 'Aura' - beim spontanen Lesen beziehe ich auf 'Aura', aber inhaltlich scheint mir 'Quelle' eher zu stimmen.

    Vielleicht irgendwie umformulieren dass klar ist was gemeint ist.

    Ich bin als alter Hebraeisch-leser auch mit 'Elohim' nicht gluecklich - das bedeutet schlicht und einfach 'Gott' :(

    In seiner blinden Gier Rache zu nehmen, hatte er das Übel in Kauf genommen, sich mit diesen Kreaturen einzulassen – dem Schrecken der Unterwelt, um den jeder der bei halbwegs klarem Verstand war, einen riesengroßen Bogen machte.

    Sehr... selbstkritisch fuer ihn. Scheint mir nicht so recht zu ihm zu passen... kaum ein paar Tage in Gefangenschaft, und schon wird er hier weich?

    Du merkst, ich vermisse in dem Abschnitt was - die Faszination die Dagon bisher ausgemacht hat. Er ist hier unruhig, sieht seine Fehler ein,... alles was ein Mensch vielleicht machen wuerde, aber das ist er ja nicht. ich haette mir hier eher eine gewisse Groesse im Fall gewuenscht - immerhin hat er sich schon seit geraumer Zeit auf die Seite der Dunkelheit geschlagen - statt Dankbarkeit dass der Schoepfer ihm seinen Elohim noch ein bisschen laesst...

  • Liebe Rainbow

    Ein schöner Abschnitt mit einem veränderten Dagon, diese Veränderung ist super spannend und könnte noch ausgebaut werden.


    Spoiler anzeigen

    Getrieben von einer unbändigen Unruhe lief Dagon die Barriere ab, welche ihn in dieser verfluchten Dimension gefangen hielt. Anfangs hatten seine trabenden Schritte auf dem unebenen Grund noch Halt gefunden, doch mehr und mehr versank er in dem sumpfigen Boden, weshalb ihm der Morast bereits das dichte Fell verklebte. Eiskristalle wehten ihm entgegen und nahmen ihm die Sicht, woraufhin er sein Tempo drosseln und immer wieder anhalten musste. Die Grenzlinie aus nachtschwarzer Materie waberte wie eine unüberwindbare Mauer vor ihm auf und ließ kein Ende erkennen.

    Würde er wirklich wie eine Tier die Barriere ablaufen. Würde er nicht eher erkennen, dass es eine Barriere ist und das Ablaufen bleiben lassen?

    Das erscheint mir noch nicht ganz rund. Umstellen?

    Nachtschwarze Materie waberte wie eine unüberwindbare Mauer vor ihm auf und ließ kein Ende erkennen. Unruhigen Schrittes lief Dagon die Barriere ab, welche ...... Irgendwo musste es doch eine Schwachstelle geben. Anfangs ....



    Wo, bei allen Plagen der Unterwelt, war er hier gelandet? Keiner der seelenlosen Orte, an denen er sein bisheriges Dasein als Dämon gefristet hatte, war auch nur ansatzweise vergleichbar mit diesem hier.
    Er wusste nicht, wie lange er schon hier war, doch fühlte er mit jedem Augenblick, der verging, wie er (Bezug auf Augenblick?) sich auflöste.

    Als seien die verbliebenen Teile seiner kläglichen Existenz ins tosende Meer gekippt worden, wo sie von den Wellen hin- und hergetragen wurden, um zu verwässern, dünner und dünner zu werden. Unfähig jemals wieder zueinanderzufinden und doch auf qualvolle Weise dazu verdammt, es versuchen zu wollen.

    Bin mir nicht sicher ob mir diese Bilder gefallen. Nicht so mein Geschmack.

    Darum bemüht, den kümmerlichen Rest seiner Lebenskraft davon abzuhalten, sich in alle Winde zu zerstreuen, hatte er sich seines Elohims besonnen. Obwohl er nicht davon ausgegangen war, dass er seinem Ruf folgen würde, war der treue Gefährte, bestehend aus purer göttlicher Energie, ihm dennoch erschienen.

    Er bemühte sich den .... , dann besann er sich seines Elohims.

    Er fragte sich, welchem Umstand er es zu verdanken haben mochte, dass das Lichtwesen ihn, obgleich seines Verrates und trotz der Tatsache, dass er bis in alle Ewigkeit verdammt war, für würdig befunden hatte.
    Konnte es etwas mit dem Schwert zu tun haben, mit dessen Klinge seine Brust durchstoßen worden war?
    Er hatte es umgehend erkannt.
    Der breite Griff mit der leicht geschwungenen Parierstange ... die Schneide, die je nach Lichteinfall in einem bronzenen Ton leuchtete, und dem rechtmäßigen Besitzer den verschnörkelten Schriftzug offenbarte: Jerameel.
    Sein Schwert.
    Das Schwert des Auserwählten!
    Der Allmächtige selbst hatte es für ihn gefertigt und es ihm überreicht in jener Nacht vor nunmehr über zweitausend Jahren.
    Du musst deiner Bestimmung folgen! ... Du bist besonders, Dagon!

    So wie Emilia!
    Noch immer hallte die Erinnerung so glasklar in ihm wider, als sei es erst gestern gewesen. Es waren die Worte Gottes, welche dieser an Dagon gerichtet hatte, bevor die Wut von ihm Besitz ergriffen und seinen Verstand vernebelt hatte. Bevor er den Pentokrator geraubt und den Aufstand angezettelt hatte, durch den sein Fall und seine darauffolgende Existenz als Dämon besiegelt worden war.
    Er schüttelte sich, als könne es ihm gelingen, die Gedanken damit aus seinem Kopf zu verbannen. Doch die Zeiten, in denen er sich hinter seinem Zorn verkriechen, den unbändigen Hass auf Gott und alle Welt weiterschüren konnte, waren vorbei. Als habe jemand den Schmerz von ihm genommen der seinen Geist verpestet hatte, war er bereit, nun loszulassen.
    Es gab nur noch eine Sache, die ihn antrieb. Die ihn daran hinderte aufzugeben und das Ende willkommen zu heißen.
    SIE!

    Oha, ist er tatsächlich verliebt, oder so?
    Er spürte, dass etwas im Gange war. Irgendetwas...
    Das magisch gesponnene Siegel das den Pentokrator sicherte und auf unwiderrufliche Weise mit ihm verbunden war, meldete sich mit jeder Sekunde, die verging, deutlicher in seiner Brust.
    Qualvoll pulsierte der Schmerz durch seine Glieder und ließ ihn ahnen, dass nicht mehr viel Zeit bliebe, bis der Bann brechen und das Buch seine Gefolgschaft ändern würde.

    Nicht nur die Dimension quäle ihn, sondern sich das Buch. Ein wenig viel.
    Es fiel ihm nicht schwer, sich auszumalen, wer den Pentokrator in seinen Besitz gebracht hatte
    Die Seelenfresser!


    In seiner blinden Gier Rache zu nehmen, hatte er das Übel in Kauf genommen, sich mit diesen Kreaturen einzulassen – dem Schrecken der Unterwelt, um den jeder der bei halbwegs klarem Verstand war, einen riesengroßen Bogen machte.
    Nun musste er den Preis dafür zahlen.
    Dass es diese Geschöpfe sein würden, welche das Ende der Welt einläuteten, hätte ihm eigentlich egal sein müssen. Doch die Vorstellung, dass SIE unter die Knechtschaft jener Bestien geraten sollte, weckte seinen Kampfgeist und schürte den Willen einen Weg aus dieser Hölle zu finden.

    Ist das ein Wechsel des Charakters? Jetzt geht es ihm in der Hauptsache um Emila? Diese Entwicklung hat Potenzial und könnte ausgebaut werden. Kann sein Elohim sprechen? Das würde die Möglichkeit eine Dialoges geben.


    Die kurze Unaufmerksamkeit, hervorgerufen durch seine abdriftenden Gedanken, kostete ihn das Gleichgewicht. Der nächste Schritt zog ihn hinab. Ein Sumpfloch.
    Mit Mühe kämpfte er sich frei, rettete sich mit einem Satz auf einen vorstehenden Felsen, der ihm für den Moment Halt bot. Seine Atemzüge kamen stoßweise. Die hechelnden Laute durchbrachen einem qualvollen Winseln gleich die gespenstische Stille.
    Der Wind frischte auf. Mit unbarmherziger Kälte wehte er ihm entgegen und blies ihm das modrige Laub ins Gesicht. Die Luft um ihn herum flirrte, als bestünde sie aus tausend messerscharfen kleinen Splittern, die ihm mit jedem Atemzug die Kehle aufschlitzten.
    Diese vermaledeite Dimension zehrte an seinen Kräften und an denen seines Elohims. Die göttliche Energie schwand, wurde schwächer und schwächer, weshalb er sich bereits vor Stunden dazu entschieden hatte, sich zu materialisieren und die Gestalt der schwarzen Raubkatze anzunehmen. Mit den schweren Pranken und dem muskulösen fellbesetzten Körper fiel es ihm bedeutend schwerer, sich über das unwegsame Gelände zu bewegen und jeder falsch gesetzte Schritt konnte sein letzter sein. Doch die Quelle der schützenden Aura, aus welcher das Lichtwesen seine Kraft schöpfte, würde hier an diesem Ort früher oder später versiegen. Es war besser, nicht allzu verschwenderisch damit umzugehen.
    Mit einem Sprung überwand er den wabernden Morast und erklomm einen ausgetretenen Pfad, der ihn ein gutes Stück von seinem eigentlichen Weg entfernte.

    Ok. In dieser Dimension gibt es Leben und Pfade! Was ist denn sein eigentlicher Weg? Hat er ein Ziel?
    Abschätzend ließ er seinen Blick über die Landschaft schweifen, die in Dunkelheit getaucht war. Nur das gelegentliche Aufleuchten der Dimensionsgrenze sorgte hier und da für ein helles Flackern, wenn Blätter oder umherfliegende Äste damit in Berührung kamen. Das kurze Zischen, welches von einem verbrannten Geruch begleitet wurde, ließ ihn erahnen, was ihn erwartete, sollte er es wagen, der Barriere zu nahe zu kommen.
    Wäre er noch im Vollbesitz seiner Fähigkeiten ... Er hätte es umgehend versucht! Aber so, wie die Dinge jetzt standen, konnte er froh sein, wenn er dieser Atmosphäre noch eine Weile standhielt.
    Der Gedanke trieb ihn an, sich erneut in Bewegung zu setzen. Er musste sich beeilen. Es musste eine Möglichkeit geben, von hier zu fliehen. Und wenn es das Letzte war, das er tun würde.
    Für SIE!

    Das ist ein Ding. Dagon will um und für Emila kämpfen. Finde ich generell gut. Man könnte dies noch besser einführen. Zum Beispiel in einem Gespräch (Mit dem Elohim oder einem weisen Frau, die er in der Zwischendimension findet), indem Dagon plötzlich erkennt, dass er Emilia retten will und wir diese Entwicklung als Leser miterleben. Das wäre cool!