Es gibt 49 Antworten in diesem Thema, welches 4.144 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. Januar 2024 um 22:25) ist von Etiam.

  • Sehr cool, Thorsten :thumbup:

    Hat Spaß gemacht zu lesen. Wie sie sich bemüht, sich in Trance zu begeben, die gescheiterten Versuche, weil sie immer wieder abschweift oder gestört wird. Und am Ende dann dieser sonderbare Filmriss. Das war irgendwie genau das, was ich befürchtet hatte, wenn man sich auf eine „Selbsthypnose“ einlässt… dass man nämlich die Kontrolle verliert.

    Die Nachricht auf der Mailbox ist zusätzlich schön schaurig. Aber irgendwie glaube ich nicht, dass Jennifer deswegen jetzt alles abbrechen wird.

    Wär ja auch langweilig :D

    Wie gehts weiter? :gamer:

  • Und am Ende dann dieser sonderbare Filmriss.

    Waerst Du ueberrascht wenn ich Dir sagen wuerde dass die Beschreibung bis zu diesem Punkt (inklusive dem Filmriss) fast realistisch ist und Du, wenn Du die Sache probieren wuerdest, vermutlich so was erleben koenntest :alien:

    Wie gehts weiter?

    Nun, es ist eine Horrorgeschichte... also ist die Zeit gekommen das Tempo anzuziehen... :D

    ***

    Das Gefühl kam ganz plötzlich, gerade als sie sich mit der Milch für den Kaffee wieder hingesetzt hatte.

    Jemand war da.

    Einen Moment lang sah Jennifer sich panisch um, aber es war niemand zu sehen. Und trotzdem war da das Gefühl... Und zu ihrem Horror beobachtete sie, wie ihre rechte Hand sich bewegte um dann ihr linkes Handgelenk zu kratzen - ohne daß sie diese Bewegung gewollt hätte. Wie als ob jemand anders ihre Hand bewegte!

    Ein Willensakt, und die Hand kehrte wieder zurück, während das Blut in ihren Ohren rauschte und ihr Herz raste. Sie konnte spüren wie jemand andes aus ihren Augen blickte, wie dieses Gefühl einer Präsenz konkreter und spürbarer wurde...

    Besessenheit...

    Sie zwang sich zu atmen, und eine kühle Stimme in ihr diagnostizierte eine Panikattacke. Ihre Augen bewegten sich hektisch von der einen zur anderen Hand, suchten nach Anzeichen dafür daß es nochmal passieren konnte, während dieser jemand immer noch aus ihren Augen blickte.

    Du wusstest daß dein Experiment eine Psychose induzieren kann - es ist nur wie du es erwartet hast.

    Oder war es? Das Gefühl durch irgendwas beobachtet zu werden, das gehörte zu den verbreitetsten Wahnideen. Aber die Bewegung der Hand? Sie starrte immer noch auf ihre zitternden Hände, nein, beide starrten auf ihre Hände...

    Es gab das Alien Hand Syndrom bei dem die Betroffenen keine bewußte Kontrolle mehr über eine ihrer Hände hatten. Eine Schädigung des Corpus Callosum konnte die Verbindung zwischen beiden Hirnhälften unterbrechen und solche Symptome verursachen. Aber sie konnte keine solche Schädigung haben. Ein physiologischer Schaden am Hirn war ausgeschlossen. Und sie hatte die Kontrolle über ihre Hände - sie legte sie beide nebeneinander auf den Tisch, nur als Bestätigung.

    Der Gedanke war beruhigend, zumindest ein bisschen.

    Die Bewegung ihrer Hand... Menschen machten die ganze Zeit unbewußte Bewegungen. Wenn einfach nur ihr Sinn für den Ursprung der Handlungen gestört war - durch ein psychologisches Trauma das ihr das Experiment irgendwie zugefügt hatte - dann erklärte das sowohl das Gefühl daß jemand durch ihre Augen schaute als auch daß sich ihre Hand von jemandem bewegt wurde.

    Aber war das alles?

    Wieder eine Welle von Panik als irgendwer ihre Hand zu ihrer Stirn hob um sich am Auge zu kratzen.

    Was jetzt? Krankmelden? Bei der psychiatrischen Nothilfe anrufen?

    Du schaffst das alleine. Du weißt genau was mit dir passiert ist und warum es sich so anfühlt.

    Ein tiefer Atemzug. Noch einer. Sie konnte damit klar kommen. Der Rest war Verhaltenstherapie - der menschliche Geist konnte Traumata ausheilen. Wenn sie den verstörenden Eindrücken keine große Beachtung schenkte, sondern sich einfach normal verhielt, dann würden sie mit der Zeit verschwinden. Selbst das Alien Hand Syndrom besserte sich oft mit der Zeit...

    Und wenn es doch ein Dämon war der von ihr Besitz ergriffen hatte?

    Mach dich nicht verrückter als du eh schon bist.

    Sie lachte auf. Der Anflug von Galgenhumor war offensichtlich genau das was sie gebraucht hatte, denn ihr Herzschlag beruhigte sich langsam wieder. Klar kommen und beobachten. Das war, was sie jetzt tun mußte. Sie war studierte Psychologin, verdammt noch mal.

  • Auswertung der Videoaufzeichnungen hat ergeben daß Proband 43 zwischen Vorbereitung und Testphase abweichend von Versuchsprotokoll den Warteraum verlassen hat um sich einen Softdrink zu holen und am Automaten Kontakt zu Proband 96 hatte. Die Aufzeichnung gibt keinen Hinweis auf die Natur des Gesprächs, Audioaufzeichnungen von der Örtlichkeit existieren nicht. Die Abweichung legt nahe, die Daten von Proband 43 bei der Auswertung von Phase Drei nicht zu berücksichtigen, jedoch ist zu beachten daß die Zahl der Probanden mit Persönlichkeitstyp IIIB in der Kontrollgruppe bereits ohne Entfernung von 43 gering ist was hohe statistische Unsicherheit bedingt. Eine Diskussion des Vorfalls unter den Verantwortlichen für die Studie wird daher empfohlen.

    Jennifer lehnte sich kurz zurück, schloß die Augen und massierte ihre Schläfen. Wieder eine Aufgabe erledigt...

    Die letzten Tage waren anstrengend gewesen, aber sie hatte das Gefühl daß sich ihr Zustand allmählich besserte. Nicht daß SIE schon komplett verschwunden gewesen wäre, hin und wieder konnte sie SIE immer noch spüren, aber die Phasen wurden zum Glück seltener. Und die Arbeit hielt sie, zu sehr Gedanken nachzuhängen die ihr nicht gut tun würden.

    Es war, wie sie es in einem Lehrbuch gelesen hatte - eine Psychose war nicht immer eine irrationale Idee über die Wirklichkeit. Es konnte auch eine völlig vernünftige Reaktion aus eine ausreichend fremde individuelle Erfahrung sein. Wenn sie nicht genau gewußt hätte was bei ihr schief lag... SIE fühlte sich real genug an, aber genau das war ja der Punkt daran.

    Trotzdem war es alles andere als einfach. Sie schlief schlecht, hatte oft Kopfschmerzen und brauchte länger als sonst für ihre Arbeit.

    Die Tür öffnete sich geräuschvoll.

    "Hey Josh - ich hab' da was gefunden", dröhnte Geoffrey Norton. "Ich glaube du kannst danach nicht mehr behaupten daß die Fälle von Exorzismen alle ganz einfach durch eine Psychose zu erklären sind."

    Jennifer vergrub ihren Kopf in den Händen, wünschte sich aus den Büro, aber natürlich passierte nichts außer daß die beiden ihre verdammte Diskussion begannen...

    "Das Problem ist immer noch - woher kann der Dämon Englisch?", entgegnete Josh während er sich zurücklehnte. "Du kannst nicht erst drauf rumreiten daß es signifikant ist das ein angeblich Besessener plötzlich eine fremde Sprache zu können scheint und dann ernsthaft erwarten daß ich auf dem Körper erscheinende englische Botschaften wie 'hell' oder 'evil' als besonders signifikant ansehe. Wieso Englisch und nicht Henochisch?"

    "Henochisch?"

    "Sprache der Engel und Geistwesen - nach John Dee. Oder Latein, oder Hebräisch? Wieso Englisch?"

    "Wieso nicht Englisch? Wenn etwas Fremdes von einem Geist Besitz ergreift, wieso soll es Botschafen dann nicht durch den ausdrücken?"

    "Weil wir normalerweise nicht kommunizieren indem wir Schriftzüge auf der Haut erscheinen lassen zum Beispiel", sagte Josh kopfschüttelnd. "Auf der anderen Seite brauche ich grade mal einen Fingernagel und dreißig unbeobachtete Sekunden, und schon kannst du eine satanische Botschaft auf meinem Arm bewundern. Wieso sollte ich eine komplizierte Erklärung nehmen, wenn ich's einfach haben kann?"

    Geoff lachte.

    "Dann erklär mir mal diesen Fall", fuhr er fort. "Das Kind David Glatzel zeigt erst Symptome von Besessenheit, aber nach einem Exorzismus gehen die Symptome auf Arne Johnson über. Und der hat daran teilgenommen und beschreibt wie er von dem Dämon attackiert wurde - und ein paar Monate später bringt er jemanden um. Eine ansteckende Psychose, oder? Bei der die Ansteckung genau dann passiert wenn der eine geheilt ist? Ganz so einfach kannst du dir das hier nicht machen!"

    "Du kennst die Einzelheiten doch gar nicht so genau...", begann Josh.

    "Könnt ihr einfach verdammt nochmal die Klappe halten!", unterbrach Jennifer sie schrill.

    "Kein Grund hysterisch zu werden...", schnappte Geoff. "Außerdem ist das nicht dein Privatbüro!"

    "Hey... laß gut sein"

    Josh erhob sich und griff Geoff am Arm, wandte sich dann zu Jennifer.

    "Sorry - das war jetzt blöd von uns. Ich bekomm' schon mit daß es dir nicht so gut geht und daß dich was umtreibt, die Augenringe sind ja schwer zu tarnen. Und du schleppst dich trotzdem jeden Tag rein und machst deinen Job. Also mach' dir jetzt keinen Kopf."

    Er wandte sich wieder zu Geoff.

    "Komm' Dude, wir holen uns 'ne Tasse Kaffee und diskutieren die Sache in Ruhe aus, und Jen kann hier so lange ungestört arbeiten."

    Mit halb offenem Mund starrte Jennifer auf die Tür die sich schloß. Josh? Das war wirklich... Josh gewesen?

    Aber verdammt, das letzte was sie jetzt brauchen konnte, waren Bilder im Kopf von Exorzismen und satanischen Botschaften die auf Körperteilen erschienen...

  • Invokation (die): in der →zeremoniellen Magie eine magische Praxis bei der ein Geist in den Magier (oder ein Medium) gerufen wird und anschließend durch ihn spricht. Die Invokation ist zu unterscheiden von der →Evokation bei der ein Geist in sichtbarer Gestalt vor den Magier gerufen wird. Beide Praktiken werden in der Umgangssprache häufig verwechselt. Invokationen werden normalerweise zur Kommunikation mit wohlgesinnten Geistwesen (→Engeln, →Genien, →Schutzgeistern...) durchgeführt, die Praxis wird nicht verwendet um mit Geistern umzugehen die dem Magier feindlich gesinnt sind (→Dämonen, →Teufel,...). Die der Invokation entgegengesetzten Operationen sind der →Bann oder die →Entlassung.

    Jennifer scrollte sie Seite weiter. Ihre Hand zitterte auf der Maus.

    Wieso zum Teufel hatte Geoff das verdammte Thema aufbringen müssen? Nachdem sie einen ganzen Nachmittag damit verbracht hatte sich Bilder von Exorzisten, Kinder die obszönes Zeug schrien und um sich schlugen als Weihwasser auf sie gespritzt wurde und ähnlichem aus dem Kopf zu schlagen hatte sie einsehen müssen daß es leider nicht so einfach war.

    Manchmal half dann nichts anderes als sich doch mit dem Thema auseinanderzusetzen. In der Hoffnung, daß alles was sie finden würde, bestätigte daß Dämonen und Besessenheit etwas ganz anderes waren als SIE.

    Das eigentliche Problem würde natürlich beginnen, wenn ihr das nicht gelang.

    SIE bewegte ihre Hand um nach dem Tequila zu greifen. Jennifer dachte kurz darüber nach Widerstand zu leisten, aber sie brauchte jetzt einen Drink.

    Zumindest was das Lexikon esoterischer und magischer Praktiken anging, las sich alles jedenfalls anders als ihre eigenen Erfahrungen. Doch nur eine Psychose...

    Wie verrückt mußte man eigentlich sein um über sowas Erleichterung zu empfinden?

    Fahrig wandte sie sich wieder dem Artikel zu. Ihr Grundkurs in Dämonologie ging jedenfalls recht schnell voran... Auch wenn SIE immer mit dabei war... Bann als Gegensatz zur Invokation also... Ein Buch das eine Invokation enthielt, würde auch einen Bann enthalten, oder so...

    ...

    Einen Moment lang fühlte Jennifer... nichts.

    Wieso lag sie am Boden? Und wieso war ihr Blick so verschwommen?

    Sie setzte sich halb auf und wischte sich über die Augen. Etwas Warmes klebte an ihren Händen.

    Blut.

    Wie kam Blut an ihre Hände?

    Schmerz pochte in ihrer rechten Schläfe, zog sich das ganze Gesicht hinunter. Grade noch war sie vor dem Rechner gewesen. Draußen war es still, wie viel später konnte es sein? Die letzte Zeit war wie ausgelöscht, da fehlte einfach eine ganze Spanne, was verdammt noch mal...?

    Und dann, mit einem Schlag, überfielen sie die Erinnerungen.

    Grünlich glühende eiskalt leuchtende Schwärze die in ihre Knochen kroch. Formen die sich ineinander falteten, unmögliche Umrisse bildeten, einander auf obszöne Weise durchdrangen. Etwas ungeheuer Fremdes, Sinneseindrücke die von keinem Sinnesorgan kamen, Gedanken, nein, keine Gedanken, irgendwelche Eindrücke wie von einem Geist gewaltig wie ein Gebirge, alles zusammen und durcheinander, unmögliche Erfahrungen die doch irgendwie in ihre neuralen Netzwerke gebrannt waren, in ein Gehirn das nie dafür gemacht war solche Eindrücke zu verarbeiten...

    Irgend jemand schrie, schrill, wieder und immer wieder.

    SIE tastete nach einem Kissen um den Laut zu ersticken, und erst als sich das Kissen auf ihr Gesicht preßte begriff Jennifer daß das Geräusch aus ihrem eigenen Mund gekommen war, daß es ihr Herz war das unregelmäßig hämmerte, daß es IHRE Hände waren die sich um das Kissen verkrampfen nur um ein Ende zu machen.

    Sie wußte nicht wie lange sie zusammengerollt auf dem Boden gelegen hatte, die Finger in das Kissen gekrallt, Magensäure in ihrem Mund, bevor sie endlich die Kraft fand sich aufzuraffen und nach dem Telephon zu tasten. Erst im dritten Versuch gelang es ihren zitternden Fingern, die PIN einzugeben.

    "Dave... ich brauch' dich! Jetzt gleich! Ja - hier bei mir!", flüsterte sie mit brüchiger Stimme.

  • Der Text geht ungeheuer unter die Haut.

    Ich hätte mir nie vorgestellt dass es sowas wie "von einem Dämon" besessen zu sein wirklich geben könnte. Das klingt doch einfach nur nach Mittelalter.

    Aber die Geschichte kommt wahnsinnig real rüber und fast mit jedem Satz kommt was Neues was das vorherige noch toppt. Ich fand es schon extrem gruselig als ihre Hand Bewegungen ausgeführt hat die sie nicht selbst bestimmt hat. Und dachte schlimmer könnte es nicht kommen.

    Jetzt dachte ich als sie das Blut gesehen hat - dass sie vielleicht jemanden verletzt oder getötet hat. Ich war echt erleichtert dass es so schlimm (noch) nicht ist. Aber dieser Filmriss hat schon was Beängstigendes.

    Logisch wäre natürlich: Wenn man einen "Dämon" in einen Körper "reinbekommen" kann müsste man ihn auch "rausbekommen" - oder es müsste dann eigentlich (wenn es barbarische Worte gibt) auch "paradiesische Worte" geben - die was Positives mit einem machen (die negative Gedanken oder Depressionen unterdrücken könnten)? Aber wenn eine fremde Macht über einen dirigiert ist es wohl nie positiv.

    (Mir fällt gerade die "Hare Krishna"-Sekte ein. Ich habe mir mal irgendwann deren Lied angehört. Die singen da eigentlich nichts anderes als "Hare Krishna - Hare Krishna - Krishna Krishna - Hare Hare" usw. und das ist ein Singsang bei dem sie stundenlang nichts anderes als immer wieder diese Worte und immer wieder mit derselben Melodie singen. Wenn man sich das längere Zeit anhört klingt es wie eine Trance oder als wären die unter Drogen und man fühlt sich selbst fast so als hätte man irgendein Zeug genommen. Vielleicht geht es auch in die Richtung (nur dass das sicher nicht barbarisch ist sondern eine beruhigende-betäubende Stimmung erzeugend).

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince

  • Der Text geht ungeheuer unter die Haut.

    Dankeschoen, das hoere ich natuerlich gerne. :)

    Ich hätte mir nie vorgestellt dass es sowas wie "von einem Dämon" besessen zu sein wirklich geben könnte.

    Ich hab' eine Weile auf Blogs der American Psychiatrists Association rumrecherchiert - da werden in einem Beitrag laessig drei verschiedene Szenarien aufgezaehlt die man als 'Besessenheit' interpretieren koennte (da ist das 'Alien Hand Syndrome' noch gar nicht dabei - das fand ich wirklich spooky...)

    Der kurz erwaehnte Fall der Besessenheit die von einer Person auf die andere ueberspringt ist der 'The Devil Made Me Do It' case (vor Gericht wurde allerdings die daemonische Erklaerung verworfen...)

    Du merkst schon, die Geschichte ist recht nah an der Realitaet gefahren... (was sagt das eigentlich ueber unsere Welt aus?) :alien:

    Wenn man sich das längere Zeit anhört klingt es wie eine Trance oder als wären die unter Drogen und man fühlt sich selbst fast so als hätte man irgendein Zeug genommen.

    Das ist ein Mantra, und ja, das ist sehr aehnlich - die Erklaerung die Heidi in der Geschichte gibt ist wie Mantras im Yoga verwendet werden.

    Es ist etwas unklar ob sich die 'barbarischen Namen' wirklich so zur Verwendung eignen - viele sind doch eher schwer auszusprechen (wie Jennifer ja auch merkt) - mein persoenlicher Tipp ist, dass sie zu ihrer Zeit ein bisschen anders verwendet wurden

  • "Du siehst schrecklich aus, Kiddo!"

    Das komische daran war, als Dave Reid endlich durch die Tür kam, fühlte sich Jennifer gar nicht mehr so schrecklich. Statt dessen fühlte sich alles... unwirklich an. Als ob es nie passiert wäre. Ja, sie erinnerte sich dran am Boden aufgewacht zu sein, aber was das andere betraf... da waren nur neblige Erinnerungsfetzen die immer mehr verblaßten.

    Sie lächelte schief.

    "Hab' mich schon mal besser gefühlt, aber ich glaube es geht allmählich wieder", sagte sie leise.

    "Was ist denn überhaupt los? Ist das Blut an deinem Auge? Verdammt, das sieht ja aus als hätte jemand versucht dir ein Auge auszukratzen!"

    Jennifer zuckte verlegen mit den Schultern.

    "Ich... mir ist da was passiert... Du weisst doch... wegen dieser Sache... Du weisst schon..."

    Dave starrte sie verständnislos an, und sie war sich nicht sicher, wie sie ihm erklären konnte was sie selbst nicht so richtig verstand. Und was ihr selbst nicht mehr ganz real erschien.

    "Du siehst aus als wärst du in einen Kampf gekommen, Jenny." Er lachte kurz und bellend auf. "Eher nicht, als hättest du dich in ein psychologisches Experiment vergraben..."

    Die Hilflosigkeit mußte sich deutlisch auf ihrem Gesicht gespiegelt haben, jedenfalls veränderte sich sein Blick plötzlich und wurde ungewohnt weich. Er trat auf sie zu, strich mit der Hand sanft über ihre rechte Schläfe und dann über ihr Haar und zog sie dann in seine Arme, drückte sie fest an sich.

    "Jetzt komm' erst mal wieder zu dir, Jenny", flüsterte er ihr ins Ohr. "Und dann bring' ich dich wieder in Ordnung, wir machen einen Kaffee und reden über alles. Okay?"

    Dankbar nickte sie ohne ein Wort rauszubringen, lehnte sie sich an ihn, genoß das Gefühl seiner Arme die sich um sie legten, seinen Geruch in ihrer Nase und seine Wärme an ihrem Körper. Für eine Weile ließ sie sich einfach fallen, und wartete auf die Tränen die kommen mußten.

    Statt dessen spürte sie plötzlich, wie SIE mit ihrer Hand tastete, sich an Daves Gürtel vorbei in seine Hose drängte. Und wie SIE dann ihre Finger um seinen Schwanz legte. Einen Augenblick lang erstarrte sie innerlich. Verdammt, das Gefühl wie er plötzlich hart wurde war zu angenehm, aber die Situation war peinlich, wie sollte sie das jemals...

    Dave löste sich ein wenig von ihr ohne sie aus seinen Armen zu stoßen und sah ihr ins Gesicht, ganz offensichtlich unangenehm berührt.

    "Das ist keine gute Idee, Jenny...", flüsterte er heiser während IHR Daumen über seinen Schaft glitt. "Wir funktionieren als Freunde besser... Und ich kann das ja schlecht Heidi erklären..."

    Laß SIE machen, du willst daß es passiert... Er will es eigentlich, und SIE ist der Schlüssel...

    Jennifer ließ SIE gewähren, spürte wie ihre Hand tiefer in seine Unterhose glitt, hörte ihn keuchen.

    "Jenny, wirklich...", flüsterte er, aber es fehlte die rechte Überzeugung in seiner Stimme.

    "Halt die Klappe und fick' mich!", knurrte SIE mit kehliger Stimme, und ihre Hand krallte sich fest um seine Eier. Dave stöhnte auf, und im nächsten Moment taumelten beide in Richtung auf ihr Bett. Es war wie ein plötzlicher Rausch, SIE bewegte ihre Hände über Daves nackte Haut, streifte sein Hemd ab während er an ihrem BH zerrte. Es passierte... es war wirklich!

    Sie fand sich vor ihm auf dem Boden kniend, IHRE Hände um seinen Po gekrallt während sie seinen Schwanz im Mund hatte, seine Hände in ihren Haaren vergraben zerrte er sie stöhnend näher und näher, und ihre Lippen glitten an ihm auf und ab... Er keuchte um dann mit seinen Händen nach ihren Brüsten zu tasten... Dann lag sie auf dem Rücken, SIE bewegte ihre Hand um seinen Schaft, streichelte seine Eier während er über ihr kauerte, seinen Mund auf ihrer Brustwarze, langsam saugend, und seine Zunge bewegte sich hin- und her während Wellen von Hitze durch IHREN Körper wallten...

    Und dann kam sie über ihn, spürte sein Gesicht unter SICH, fühlte seine Zunge die in sie eindrang, erst langsam und vorsichtig, dann fordernder, seine Hände die IHRE Hüften umfaßten und sie bewegten, und sie keuchte vor Lust und drückte sich fester auf ihn, wollte seine Zunge tiefer und tiefer in SICH spüren während seine Finger flammende Linien von Schmerz und Lust in ihren Rücken gruben, und SIE öffnete die Beine um ihn noch tiefer in sich zu spüren bis sie heiße Lust in sich flackern spürte, Lust die sich in ihr aufbäumte wie eine Explosion...

    ... von klirrend leuchtenden Schatten die ineinander verdreht ins Unendliche eines Punktes fielen, toten Funken gleich die ziellos sich ineinander verknäulten während sie wie vorzeitliche titanische Eisberge auf einem ruhelosen Meer von fahlem Grau verschlungen wurden von einem gleißend drohenden Abgrund des absoluten Schweigens in dem donnernd jede Form zu einer obszönen amorphen Masse zerbrach die sich selbst zersetzte, in einem Strudel sich selbst verschlang...

  • Das Buch... Sie mußte wissen welches Buch es war. Nur wenn sie das Buch kannte, konnte sie die andere Formel darin finden - nicht eine Invokation, sondern einen Bann, das Gegenteil... Aber so lange sie nicht das Buch kannte, konnte sie nichts tun, das verstand sie jetzt. Diese Dinge folgten ihren eigenen Gesetzen. Wenn sie nicht wollte daß es hier war, dann mußte es gebannt werden. Und dazu brauchte sie das Buch.

    Ruhelos tigerte Jennifer in ihrer Wohnung auf und ab.

    Wie lange konnte das noch dauern, verdammt? Sie hatte keinen Blick für ihr Blut das an ihren Socken klebte und mit jedem Schitt weiter verteilt wurde, und auch nicht für das Bett wo es passiert war (war es wirklich diese Nacht erst gewesen?), und ihre Erinnerung an die vergangene halbe Stunde war flüchtig. Sie hatte ihn angerufen, oder? Ihm gesagt, daß sie ihn brauchte. Wenn jemand das Buch kannte, dann war er es...

    Aber wenn er es ihr nicht sagen konnte?

    Jennifer schüttelte den Kopf. Er mußte es wissen, das sah sie jetzt, er hatte Ahnung von solchen Dingen. Die Alternative war... nichts was sie auch nur denken wollte.

    Es klingelte.

    Sie schoß zur Tür und öffnete, blickte auf Joshua White der sie müde ansah. Welche Uhrzeit war es gleich nochmal? Sie verbannte die Frage aus ihrem Kopf, es spielte keine Rolle.

    "Josh, du mußt mir sagen aus welchem Buch die Formal ist. Iak Shakkak - was ist das Buch? Ich brauche die andere Formel dazu!", überfiel sie ihn ohne sich mit einer Begrüßung aufzuhalten.

    "Du bist hysterisch, Jen.", sagte er ruhig und schob sie sanft weg bevor er die Tür hinter sich schloß.

    "Das Buch, Josh! Du hast die Studie gelesen und du weißt das alles - wo ist die Formel her? Ich muß es wissen!"

    "Du hast es also ausprobiert?", fragte er neugierig, immer noch zu verdammt ruhig.

    "Ja, und jetzt brauche ich die andere Formel", schrie sie fast. "Was ist das Buch wo sie drinsteht? Es ist wichtig!"

    Statt einer Antwort ging Josh ein paar Schritte an ihr vorbei in die Wohnung, sah sich den Boden an und dann das Bett, nahm sich dann aus der Essecke ein Glas Wasser und setzte sich an ihren Tisch während sie ihm ruhelos nachstarrte - konnte er nicht verdammt noch mal einfach antworten?

    "Du hast die richtige Idee, Jen", sagte er langsam. "Aber in diesem Stadium bin ich mir nicht sicher ob dir die Formel überhaupt noch so wahnsinnig viel nutzen würde. Und nach all der Mühe die ich drauf verwendet habe dich zu diesem Punkt zu bringen... Ich wäre schön blöd. das alles ungeschehen zu machen, oder?"

    "Ja, aber das Buch! Du weißt welches es ist!", fauchte sie ihn an ohne seine Worte wirklich zu hören.

    "Zuerst mußte ich natürlich Geoff auf das Thema bringen", fuhr Josh unbeirrt fort. "Ihn auf The King in Yellow aufmerksam machen, Hinweise fallen lassen daß er die Geschichte und seine Spekulationen im Büro aufbringt. Dann das PDF der Studie im Darknet platzieren - so daß auch ein Computer-Idiot wie du sie da finden kann. Und dann auch noch ein Umfeld schaffen bei dem du dich wie ein Versager fühlst wenn du nicht ein paar Risiken eingehst."

    "Das Buch, verdammt nochmal! Welches ist es? Wo finde ich es?"

    Josh schüttelte amüsiert den Kopf.

    "Komm' mal runter, Jen - du bist immer noch hochgradig hysterisch", sagte er. "Wo war ich? Ach ja - die Sache mit der Hexe war ein echter Glücksfall, sowas kann man nicht planen. Ich hatte schon im Kopf wie ich dich unauffällig auf den Zirkel ansprechen könnte und zu einem ihrer Treffen bringen könnte - eine Wette vielleicht -- aber du hast das ganz von alleine geschafft. Und hier sind wir, mitten in der Nacht, und du hast etwas heraufbeschworen und willst jetzt von mir wissen wie Magie eigentlich funktioniert. Großes Kino!"

    Er klatschte spöttisch in die Hände, und Jennifer platzte endgültig der Kragen. Sie ging auf ihn zu, packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn nur um sein selbstzufriedenes Grinsen aus seinem Gesicht zu bekommen.

    "Welches Buch!", brüllte sie ihn an.

    "Du könntest eh nichts damit anfangen, Jen", stellte er trocken fest und schob ihre Hände beiseite. "Solche Bücher kann man nicht einfach online bestellen oder auch nur einsehen. Selbst wenn du könntest - das Al Azif etwa ist auf Arabisch, De Vermis Mysteriis auf Latein - du müßtest die Sprachen wirklich gut können um die Texte zu verstehen. Selbst wenn ich dir sagen würde aus welchem Buch die Formel für das Tor ist - du könntest es nicht bekommen, du könntest es nicht lesen und verstehen schon gar nicht."

    Keine Formel? Er konnte ihr keine Formel verraten? Das war gelogen, das mußte gelogen sein, das konnte nur gelogen sein...

    "Aber das spielt keine große Rolle. Du denkst vielleicht es ist jetzt schlimm für dich, du wirst wahnsinnig oder so. Aber das stimmt so nicht ganz. Weißt du wie die Dinge bei Ameisen funktionieren? Was eine einzelne Ameise macht, ist ziemlich verrückt. Sie trägt einen Krümel Futter hierhin oder dahin, läßt ihn wieder fallen, riecht eine andere ab, geht irgendwo hin... Aber was ein ganzer Ameisenhaufen macht... Da gibt es unterirdische Farmen in denen Pilze angebaut werden, Nahrung wird in den Haufen eingelagert, Nachwuchs wird gehegt, Verletzte werden abtransportiert - das folgt einem Plan. Verstehst du - viele verrückte Ameisen geben keinen verrückten Haufen sondern etwas anderes. Was du gerufen hast, das kommt dir komplett unverständlich vor - aber es ist zu groß für einen Geist, das war nie die Idee. Wenn aber viele zusammenkommen... dann werden wir erfahren wohin das Tor führt..."

    Wieso konnte er ihr nicht einfach das verdammte Buch sagen? Wieso? Sie brauchte das Buch und die Formel, er log, verdammt, er log!

    "Aber was soll ich sagen - du hast ganz andere Probleme, Jen. Eher prosaische Probleme. Ich würde jedenfalls annehmen daß du die nächste Zeit eher nicht in Bibliotheken verbringen wirst."

    Josh nahm sein Smartphone zur Hand, wählte und begann zu sprechen.

    "Ja, Joshua White hier. Ich bin in der Wohnung einer Kollegin, 4412 Copper Ridge Apartment 12B. Ich brauche Hilfe. Meine Kollegin - Jennifer Tye - hat mich mitten in der Nacht völlig aufgelöst angerufen und ist immer noch hochgradig hysterisch, sie hat Blut im Gesicht und redet wirr über ein Buch, genaues über die Geschehnisse hier ist nicht rauszubekommen, aber in ihrem Bett liegt ein lebloser Mann, sehr wahrscheinlich tot."

  • Also doch ein Toter. So etwas hatte ich schon befürchtet.

    Also da steckt ein Plan dahinter?

    Auf den bin ich gespannt. Das Beispiel mit den Ameisen fand ich sehr gut.

    Ich hoffe trotz allem dass Jennifer da noch wieder rauskommt. (Ich weiß dass die Chancen schlecht stehen).

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince

  • Oh Mann! Was für eine Wendung. Den Kollegen hatte ich echt nicht auf dem Schirm, oder dass er etwas Derartiges planen könnte.

    Die Insenierung ist dir gut gelungen. Auch die Rückblende, was er alles versucht hat und welche Schritte sie letztlich ganz von alleine gegangen ist. Man denkt sich in dem Moment wirklich: Oh nein! Wie dumm sie doch war. :patsch: Sie ist ihm voll auf den Leim gegangen.

    Dazu dann diese Ruhe, die er austrahlt. Der perfekte Psycho. Im Grunde ist ER eigentlich der Verrückte :rofl: Man fragt sich ja, was er vorhat. Zuerst dachte ich, er will sie selbst studieren. Aber es scheint ja fast so, als habe er aus Überzeugung gehandelt, einer höheren Sache zu dienen. Will er die gesamte Menschheit zu Besessenen machen? (A la Ameisenhaufen?)

    Jennifers Situation scheint an diesem Punkt schon ziemlich aussichtslos.

    Ich hoffe jedoch, dass es noch ein Hintertürchen geben wird...und vielleicht ist Dave ja auch gar nicht wirklich tot. :hmm:

    Mal abwarten. Es bleibt spannend :gamer:

  • Ich hoffe trotz allem dass Jennifer da noch wieder rauskommt.

    Ich hoffe jedoch, dass es noch ein Hintertürchen geben wird...

    Ist ja lieb dass ihr euch so Sorgen um sie macht... aber ich muss darauf hinweisen dass es eine klassische Horror-Geschichte ist :chainsaw:

    Ein Abschnitt kommt noch, aber die Praemisse der Geschichte finde ich schon ganz gut erfuellt...

  • Ist ja lieb dass ihr euch so Sorgen um sie macht... aber ich muss darauf hinweisen dass es eine klassische Horror-Geschichte ist

    Das dumpfe Gefühl hatte ich auch schon. Obwohl es ja so "normal" anfängt und am Anfang "eigentlich" noch keine Alarmglocken läuten. MIttlerweile läuten sie ja schon Sturm.

    Ich frage mich allerdings wirklich - wenn das ein größerer Plan ist den er verfolgt - was zum Teufel hat der denn vor? "Die Welt beherrschen" kann es wohl kaum sein und die Hierarchie an der Uni wurde eigentlich zu kurz nur angedeutet um in den Fokus zu rücken (also ich denke nicht dass er auf diese Weise an einen Professorenjob kommen will?)

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince

    • Offizieller Beitrag

    aloha.

    Ich war leider eine Zeit verhindert, weil mir schlecht wurde, wenn ich zulange auf Bildschirme gestartet habe O.o

    Aber seit ein paar Tagen geht es wieder ^^

    Ich habe mal bis zu dem Post gelesen, wo du mich markiert hattest.

    Bis hierhin kann ich sagen, dass 8ch es recht spannend finde. Es hatte ein kurzes tief, als sie das pdf im darknet gefunden hatte. Das lag aber denke ich auch an meiner erwartungshaltung. Ich ging davon aus, dass die Suche nach diesem Werk einen wesentlichen Teil der Geschichte ausmachen würde. Aber mir ist dann schnell aufgefallen, dass du den Fokus anders gesetzt hattest. Dann war das tief auch schon wieder vorbei und ich habe mich interessiert dem neuen Thema gewidmet. Wobei ich trotzdem dabei bleibe, dass ich die anfänglichen parts am atmosphärischsten empfand.

    Die chars finde ich vis hierhin gut geschrieben, trotz der Tatsache, dass vieles nur knapp behandelt wird. Aber das hat mit dem Schwerpunkt der Geschichte zu tun und das WAS du über die Figuren erzählst reicht mir völlig aus.

    Es wurde mal kurz kritisiert, wie du Jenny über Heidis Beziehung nachdenken lässt. Aber das fand ich so gut geschrieben. Es ging um wunschvorstellungen und Dinge, die man auch einfach mal daher sagt, wenn auch nur in Gedanken. Generell finde ich die Dinge, wie Jenny redet UND denkt stimmig zueinander. Ich habe eine Person vor Augen.

    Was ich noch loben möchte ist, man merkt, dass der Autor viel eigenes Wissen in diesen Text packt. Ob recherchiert oder selbst erfahren: das gibt dem Werk eine gewisse Authentizität. Auch wenn ich jetzt zum Schluss Dinge anders wahrgenommen habe, wie sie dort beschrieben werden (der Versuch seinen Kopf frei zu machen und an nichts zu denken), fühlt es sich dennoch so an, als könne das durchaus der Prozess eines realen Menschen sein, den er durchmacht. Ich hoffe man versteht was ich meine.

    Negatives habe ich soweit eigentlich nicht.

  • s hierhin kann ich sagen, dass 8ch es recht spannend finde. E

    Freut mich natuerlich :) Die Anspielung im markierten Post hast Du verstanden, oder?

    Die chars finde ich vis hierhin gut geschrieben, trotz der Tatsache, dass vieles nur knapp behandelt wird.

    Ja, ich will vom Format eher auf Novelle als auf Roman raus, ich hab' - auch durch Studium von Lovecraft - den Verdacht dass bei Horrorthemen zu lang oft nicht funktioniert (mit Charles Dexter Ward kann ich beispielsweise nicht so gut, das wird mir stellenweise zu lang) - ein kuerzeres Format hat die Chance die Spannung hoch zu halten und praktisch immer etwas neues zu bringen.


    der Versuch seinen Kopf frei zu machen und an nichts zu denken

    Interessehalber - wie sind Deine Erfahrungen dabei (falls Du erzaehlen magst)? Ich kann ungefaehr ein halbes Dutzend Beschreibungen von verschiedenen Leuten - im Detail natuerlich anders, aber im Wesentlichen passt es mit meinen Erlebnissen zusammen...

    • Offizieller Beitrag

    Die Anspielung im markierten Post hast Du verstanden, oder?

    Ehrlich gesagt hatte ich drei Dinge, die mir aufgefallen sind xD Ich weiß jetzt nicht, welche du davon meintest oder ob ich in alle drei einfach nur zu viel hineininterpretiert habe xD

    Zu allererst aber sry für diese grottige Rechtschreibung von mir im Post zuvor O.o Ich hab das erst gesehen als du darauf geantwortet hattest. Sry, das war in der Bahn schnell mit dem Handy getippt, weil ich endlich eine Antwort abschicken wollte. Ich hatte das nämlich schon vor zwei Tagen oder so gelesen gehabt nur die Zeit für den Kommi fehlte mir O.o

    Du hattest irgendwo im Text als Jenny sich konzentriert den klang von Flöten beschrieben. Da musste ich direkt an Azathoth denken. Es wird ja beschrieben, dass um ihn auch die Flötenspielenden Dämonen umherschwirren. Aber das wurde nur so kurz erwähnt, dass ich nicht weiß, ob es Zufall war. Wenn ja, dann ein guter xD

    Iak Shakkak kommt mit ultra bekannt vor. War am überlegen, ob das ein Name war. Aber ich kann mich leider weder an einen Char noch an eine Geschichte erinnern || Aber irgendwas klingelt da.

    Und zum Schluss wurde nochmal erzählt, wie sich bei Freunden aus New England ;) umgehört wurde. Aber das kam glaube ich schon mal in der Geschichte relativ am Anfang vor, deswegen dachte ich mir, dass es nicht das ist, was du meintest.

    Ja, ich will vom Format eher auf Novelle als auf Roman raus,

    Ja, das wollte ich dich eh eigentlich gefragt haben. Ganz am Anfang dachte ich, dass hier wird nur eine KG aber dann wurde es immer länger. Ich glaube als Novelle hast du genau das richtige Tempo und:

    auch durch Studium von Lovecraft - den Verdacht dass bei Horrorthemen zu lang oft nicht funktioniert (mit Charles Dexter Ward kann ich beispielsweise nicht so gut, das wird mir stellenweise zu lang) - ein kuerzeres Format hat die Chance die Spannung hoch zu halten und praktisch immer etwas neues zu bringen.

    Da könnte durchaus was dran sein :hmm: Ich muss darüber erstmal nachdenken. Aber bei seiner Art von Horror funktioniert das sehr gut. Längere Lovecraft Geschichten hatten auch die Gefahr repetitiv zu werden. Da weiß ich nicht, ob das dem Horror nützt ... außer er besteht natürlich genau daraus xD

    Interessehalber - wie sind Deine Erfahrungen dabei (falls Du erzaehlen magst)?

    Also wir hatten das damals im Jujutsu geübt. Vielleicht sagt dir das was. Ist eine Kampfsportart. Immer bevor die Lektion begann sollten wir für eine Zeit den Geist frei machen. Das hieß dann da soviel wie mal versuchen an nichts zu denken. Ich war noch ein Kind und würde heute eigentlich sagen, dass muss ja GERADE zu der Zeit wohl voll schwer gefallen sein. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass das so gewesen wäre. Aber vielleicht trügt mich auch meine Erinnerung, weil ich es halt so oft gemacht habe.

    Was ich aber auf jeden Fall unterschreiben kann ist dieser Timejump. Das kenne ich auch so. Aber diese ganzen Gedanken die Jenny sich macht, kenne ich so nicht. Ich bin recht flott in diesem Zustand. Das mit dem roten Kreis, was du beschrieben hattest, kenne ich als eine Art Sonnenflecken(?). Aber die Form eines Kreises ist zu konkret für das, was ich da vor Augen habe. Ich kann es nicht mal richtig beschreiben.

    Den Körper fühle ich dabei nicht. Töne hören tue ich dabei nicht. Worte habe ich dabei noch nie gesprochen ABER ich würde es mir wie ein ähnliches Phänomen vorstellen. Manchmal wenn ich etwas lese, egal ob laut oder leise, kann es passieren, dass ich dabei abschweife. Wenn ich Müde bin kann es auch mal passieren, dass ich während dieser Abschweifungen an nichts denke ODER mich nicht mehr daran erinnern kann, sobald ich in die Realität zurückkomme xD Wie gesagt, ich habe es nie bewusst mal ausprobiert dabei was zu lesen bzw ein Mantra aufzusagen. Worauf ich hinaus will: Nach der Abschweifung merke ich dann, dass ich im Text viel weiter bin. Aber auch wenn ich laut vorgelesen habe, erinner ich mich in diesen Momenten nicht, was ich da überhaupt vorgelesen habe. Das ist dann so ein Automatismus geworden, dass Augen, Hirn und Mund diese Arbeit einfach übernommen haben, während mein Bewusstsein ganz wo anders war ^^' Aber frag mich nicht wo. Meist ist das dann so eine halbe Seite oder so.

  • Du hattest irgendwo im Text als Jenny sich konzentriert den klang von Flöten beschrieben.

    Yep, das hatte ich hier gemeint. :D Ich wusste ich kann mich auf Dich verlassen!

    Iak Shakkak

    Aus der sumerischen Variante der Nekronomicon-Neuschoepfung (keine Ahnung ob Du die kennst) - sehr wahrscheinlich dort als Variante eines Namens der bei HPL vorkommt gedacht.

    Ganz am Anfang dachte ich, dass hier wird nur eine KG aber dann wurde es immer länger.

    Ich hatte vage gedacht das Thema koennte fuer die Forumsanthologie gehen, aber nach dem Start hab' ich schnell gemerkt dass ich eigentlich das, das und das auch noch brauche damit die Geschichte funktioniert, und dann war recht schnell klar dass ich das nicht mal schnell abhandeln kann. Also lieber ordentlich fertig gemacht als krampfhaft kurz gehalten.

    Aber die Form eines Kreises ist zu konkret für das, was ich da vor Augen habe. Ich kann es nicht mal richtig beschreiben.

    Der Kreis ist nur ein Trick - es ist leichter an etwas zu denken und das dann wegzumachen als gleich an nichts zu denken.

    Ich find's faszinierend dass Du anscheinend so leicht in den Zustand kommst - die meisten Leute muessen da anscheinend Monate bis Jahre hinarbeiten... (fuer die Geschichte hab' ich da mit der Zeit etwas getrickst - Jenny kennt schon autogenes Training und aehnliche Uebungen)

    • Offizieller Beitrag

    Yep, das hatte ich hier gemeint. :D Ich wusste ich kann mich auf Dich verlassen!

    8)

    Aus der sumerischen Variante der Nekronomicon-Neuschoepfung (keine Ahnung ob Du die kennst) - sehr wahrscheinlich dort als Variante eines Namens der bei HPL vorkommt gedacht.

    Nein, da muss ich leider passen xD
    Aber krass, dann hat es ja doch eine Verbindung zu Lovecraft xD
    Ich bin gerade am überlegen, ob ich es aus irgendeinem anderen Werk kenne, dass sich auch auf Lovecraft bezieht :hmm: Vlt fällt es mir ja noch ein. (Das lässt mich gerade nicht in Ruhe xD Mal schauen, ob es MICH wahnsinnig werden lässt ^^; )

    Der Kreis ist nur ein Trick - es ist leichter an etwas zu denken und das dann wegzumachen als gleich an nichts zu denken.

    Ah, I see.
    Also uns wurde nicht erklärt, wie wir das am besten machen ^^'
    Aber ich hatte eine ähnliche Taktik, wie das, was du hier beschreibst. Ich hatte mir in Gedanken einfach gesagt, an nichts zu denken. Allein durch das Denken an diesen "Satz", hatte ich andere Gedanken verdrängt und später habe ich dann auch diesen "Satz" losgelassen und nicht mehr wiederholt.

    Ich find's faszinierend dass Du anscheinend so leicht in den Zustand kommst - die meisten Leute muessen da anscheinend Monate bis Jahre hinarbeiten... (fuer die Geschichte hab' ich da mit der Zeit etwas getrickst - Jenny kennt schon autogenes Training und aehnliche Uebungen)

    Echt??? O.o
    Ok krass. Also ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das nicht von Anfang an konnte und mich meine Erinnerung einfach trügt. Weil lange her und damals halt sehr jung. Aber never habe ich Monate dafür gebraucht ^^'

    Ich finde mit Jenny als Psychologiestudentin hast du schon den besten Trick gezogen xD Weil so ähnliches hast du ja öfter in der Geschichte. Durch DInge die Jenny bereits kennt, erklärst du wie Dinge, wie diese Sätze funktionieren könnten. Weil das so in ihren Gedanken verwoben ist und sie ja Ahnung von dem Thema hat, wirt das auch nicht so stark nach Exposition. Das war schon geschickt :D

  • So, dann noch eine kurze Coda. Ich habe vage eine Szene mehr im Kopf, aber ich glaube es braucht die nicht unbedingt (?), man kann von hier ahnen was sich zusammenbraut.

    Ich frage mich allerdings wirklich - wenn das ein größerer Plan ist den er verfolgt - was zum Teufel hat der denn vor?

    Ich fuerchte ich werde da keine Antwort drauf geben, denn das wuerde den Effekt ruinieren. Es ist ja meine These dass eine Horrorgeschichte die Konfrontation mit dem metaphysisch Boesen beinhaltet, und das ist Josh hier - ohne ihn waeren die Geschehnisse vielleicht als Ungluecksfall zu bewerten, mit seiner Praesenz in der Geschichte (und der unsichtbaren von Randall Carter natuerlich) haben wir das Element drin.


    Wenn ich ihn aber erklaere und nachvollziehbar mache - dann ist er nicht mehr das meatphysisch Boese... Du sollst als Leser damit enden dass Du scheiterst zu verstehen was er wohl will, das hat System. :)

    ***

    Alle Geräusche schienen von sehr weit her zu kommen.

    Die ganze Welt war irgendwie in Watte gepackt...

    Etwas in ihrer Umgebung piepste mit schöner Regelmäßigkeit, aber es spielte keine Rolle. Nichts spielte eine Rolle. Hatte das irgendwas mit dem Schlauch zu tun, der zu ihrem Arm führte? Irgendetwas war passiert, etwas das sie wissen sollte, aber es war ihr eigentlich egal.

    Sanftes Dämmerlicht war um sie her. Sie lag in einem Bett. Es roch eigenartig, steril...

    Etwas war passiert... Mit ihr. Da war etwas, etwas an das sie sich erinnern sollte...

    Von weit her drangen Stimmen an ihr Ohr. Bedeuteten sie etwas?

    "... eher ungewöhnliche Wahnidee. Dieses Thema des Buches das sie finden muß, ist sicher nichts was wir häufig sehen."

    "Jen hat vor... dem Zwischenfall viel Zeit mit einer... nun, sagen wir... ungewöhnlichen Studie verbracht die im Feld nicht besonders bekannt ist, Dr. Forsyte. Deutung der 'barbarischen Namen' in mittelalterlichen magischen Invokationen als Mittel induzierte psychotische Zustände hervorzurufen von Randall Carter. Ich habe den Eindruck, die Themen ihrer Wahnideen könnten daraus kommen. Zumindest hat sie in der Arbeit viel davon gesprochen, vor ihrem... Zusammenbruch."

    Sie kannte die Stimme. Josh. Das war Josh, oder?

    "Sie meinen, sie könnte sich in ein Thema dieser Studie hineingesteigert haben? Und Überarbeitung und Schlafmangel haben den Rest getan? Klingt eher zu einfach."

    "Ich weiß, aber einige der Wortgruppen die Jen immer wieder sagt finden sich so in dieser Studie. Es war eine Obsession von ihr. Ich habe das PDF des Textes, falls sie der Meinung sind das könnte helfen ihren Fall zu verstehen."

    "Nun ja, es kann ja nicht schaden. Lassen sie es mir zukommen, Mr. White - ich werde es dann auch meinen Kollegen in der Diskussion über den Fall zur Verfügung stellen."