Hallo Community!
Nun darf auch ich mein ehrgeiziges Projekt vorstellen.
Vorab sei gesagt, dass dies ein Hörbuch in Fortsetzung ist (weil es sich dahingehend entwickelt hat) und völlig kostenlos sein wird.
Den Fantasy-Roman habe ich während dem Beginn meiner Depressions-Erkrankung begonnen, weil ich merkte, dass mir das Schreiben hilft. Ironischerweise schreibe ich nur gute Kapitel, wenn es mir schlecht geht (wie bei diversen anderen Autoren in der Vergangenheit).
Deshalb habe ich mich auch dazu entschieden, es kapitelweise als atmosphärisches Hörbuch bei Youtube zu veröffentlichen, da ich nicht vorhersagen kann, ob das Buch überhaupt fertig wird und ich keinen Profit damit machen möchte, sondern anderen eine schöne Zeit und eine kurze Flucht aus der Realität zu ermöglichen.
Zur Geschichte:
Ein besiegt geglaubter Feind bedroht erneut das Land Allwelt. Esra von Endwelt, ein Zauberer in der Mitte seiner Ausbildung, trifft auf so manches (gewöhnliche oder ungewöhnliche) Geschöpf und wird mehr und mehr in diesen tödlichen Konflikt hineingezogen. Was auf seiner Reise noch an Prüfungen auf ihn und seine Gefährten wartet? Seid gespannt, es geschieht sehr viel.
Produktions-Stand:
Drei von geplanten fünf Teilen sind geschrieben und ich arbeite an Teil 4.
Der erste Teil (ca 40 Kapitel) bieten auf Youtube satte 6 Stunden Hörgenuss.
Hier ist der Link:
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Und hier ist der Prolog:
Ein Dorf verschwindet
Hurien war ein verschlafener Ort, der an den Ufern des mächtigen Flusses Orlen an der Grenze zu Ryhan gelegen war. Die Menschen, die hier lebten, verdienten ihren bescheidenen Unterhalt weitgehend durch Fischerei und Bestellung der umliegenden, fruchtbaren Felder. Der Bürgermeister und Statthalter dieses Ortes, welcher nur wenig größer als ein Dorf war, hieß Aseries und war ein gutmütiger Schrank von einem Mann.
Jetzt in der Winterzeit war das Leben in Hurien gemütlicher Natur. Die Felder bedurften keiner Arbeit, das Vieh wurde im Stall versorgt und die Fischer flickten ihre Netze für wärmere Tage. Die Kinder bastelten aus Kastanien und Eicheln, die sie im Herbst gesammelt hatten, kleine Tiere und Menschen am warmen Herdfeuer. Es war sieben Tage vor der Mittwinterwende, dem höchsten Fest hier auf der Schräge, wie die Landschaft hier genannt wurde.
In der Ferne tauchte ein Reiter auf, der offenbar im vollen Galopp sein Pferd antrieb. Wenig später raste er in den Ort und sprang auf dem Dorfplatz vom erschöpften und vor Hitze und Schweiß dampfenden Reittier. Er rief: „Wo ist der Truchsess? Oder der Bürgermeister? Wer hat hier die Verantwortung? Es eilt! Es geht um euer aller Leben!!“ Aseries öffnete die Tür des Herrenhauses, welches er während seiner Amtszeit bewohnen durfte und sprach: „Weshalb schreit Ihr so…? Ich bin der, den Ihr sucht und heiße Aseries.“ – „Eilt Euch! Ihr müsst fliehen! Schnell! Sucht Schutz!“ sagte der Reiter ohne sich vorzustellen aufgebracht vor Angst mit aufgerissenen Augen. „Langsam, langsam,“ versuchte Aseries den Mann zu beruhigen: „weshalb sollten wir im tiefsten Winter unsere warmen Feuer verlassen?“ Der Mann schaute ihm mit eisenhartem Blick in die Augen und sagte nur ein einziges Wort: „Goblins!“ – „Goblins…?“ fragte der Statthalter, zog die Augenbrauen hoch und schüttelte belustigt den Kopf: „Diese kleinen, olivschwarzen Plagegeister sind zwei Köpfe kleiner als ein Mensch und stehlen höchstens mal ein paar Hühner oder ein Schaf. Selbst wenn es ein paar Dutzend wären, würden sie keine große Gefahr für uns darstellen.“ Der Reiter sah ihn weiterhin todernst an und sagte mit Grabesstimme: „…und ein paar Hundert? Mit einem Rudel blutrünstiger Warge? Angeführt von einem Ork, so groß, wie ich noch nie einen sah?“ Als Aseries dies hörte, hörte er auf, belustigt zu sein und wurde leichenblass. So viele Goblins? Und dazu noch diese Scheusale, die wie eine Kreuzung aus räudigem Wolf und muskelbepacktem Stier aussehen und ellenlange Reißzähne ihr Eigen nennen? Allein die Warge könnten das Dorf auslöschen... Er fragte tonlos: „Seid Ihr dessen gewiss?“ – „Oh, ja,“ entgegnete der Reiter: „Ihr kennt das Dorf Otovit zwei Tagesmärsche südlich von hier?“ – „Ja, es ist ein sehr schöner Ort.“ – „…gewesen. Nun sind da nur noch verkohlte Ruinen. Ich muss jetzt aber schleunigst weiter und alle warnen, die ich finden kann.“ Er bat um ein frisches Pferd und eilte dann aus dem Ort. Aseries stand ratlos auf dem Dorfplatz. Was sollte er bloß tun? Sollten sie fliehen? Mit all den Alten und Kindern? Sollten sie kämpfen? Womit? Mit Sense und Forke?
Schließlich entschied er sich zu einem riskanten Plan und ließ ihn unter den Dorfbewohnern so schnell es ging verbreiten: Die alten Männer und Frauen sollten alle Fischerboote nehmen und flussabwärts rudern, die Frauen sollten mit den Kindern nach Ryhan zur Burgfeste fliehen und die Männer sollten bleiben und das Goblin-Heer aufhalten oder wenigstens verlangsamen, damit die Fliehenden eine kleine Chance bekamen. Dies würde zwar bedeuten, dass sie sich opfern würden, aber sie würden es für ihre Liebsten tun.
Eine Stunde später stachen die Alten in See. Einige rüstige Greise wollten jedoch bleiben und den Zurückbleibenden zur Seite zu stehen. Kurz darauf zogen die Frauen mit den Kindern los. Viele der Kinder weinten, aber es MUSSTE sein.
Die Männer durchsuchten das ganze Dorf nach allem, was sich zum Kampfe verwenden ließ und verschanzten sich in den Häusern des Ortskerns so gut sie konnten. Als die Nacht hereinbrach, konnten sie weit im Süden unzählige Feuer scheinen sehen. Das feindliche Heer war nicht mehr weit…
Am darauffolgenden Morgen sahen sie das riesige Heer. Es waren an die zweitausend Goblins. Gegen weniger als zweihundert Männer. Zwischen den Goblins liefen etwa sechzig geifernde Warge mit scharfen, gelben Zähnen. Am frühen Mittag erreichte das Heer, welches mit roh geschmiedeten, gezackten Klingen, Knüppeln, Keulen, alten Lanzen und weiterem furchteinflößendem Kriegsgerät bewaffnet, die Dorfgrenze und griff an. „SEID STANDHAFT, SEID WAHRHAFTIG!“, rief der Bürgermeister gegen den immer lauter werdenden Hordenlärm. Gleich einer unaufhaltsamen Welle brandete die Übermacht über die kleine Stadt herein. Der gigantische Ork, der den Schluss bildete, grinste diabolisch und hatte sein Breitschwert, welches viele Scharten aufwies und beinahe zwei Meter maß, auf seiner Schulter ruhen.
Als an diesem Tage die Nacht hereinbrach und ihre schwarze Decke gnädig über die Schräge legte, verhüllte die Dunkelheit den rot gefärbten Schnee im Dorf genauso, wie die zahlreichen, abgetrennten und ausgerissenen Körperteile. Nur eines war sonderbar: es war nicht eine einzige Leiche zu finden…