Die weiße Garde

Es gibt 259 Antworten in diesem Thema, welches 62.919 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. Januar 2022 um 08:45) ist von melli.

  • Die weiße Garde

    Morgen war Markt. Auf dem Platz vor der Kirche wurden die Stände aufgebaut. Männer und Frauen scherzten, lachten und manchmal schimpften sie auch miteinander. Kinder liefen herum um zu sehen, wer dieses Jahr alles dabei war. Eine Gruppe Gaukler übte in einer ruhigeren Ecke ihre Kunststücke. Die Gasthäuser waren voll.


    Seit zehn Jahren besaß unsere kleine Stadt das Recht, zwei Mal im Jahr für drei Tage einen Markt abzuhalten. Ich liebte den Markt. Nicht nur, weil es das Unterhaltsamste war, was in unserer Stadt geschah, sondern auch, weil ich Connor wiedersehen würde. Connor und seine Mutter kamen seit fünf Jahren regelmäßig zum Markt, um feinste Elfenbeinschnitzereien anzubieten.

    Ich hatte schon nach ihnen gesucht, aber wie immer schienen sie auch dieses Jahr erst am Morgen des ersten Markttages eintreffen zu wollen. Ihre Ecke hatte man jedenfalls freigehalten.

    Connor und seine Mutter hatten nämlich keinen richtigen Stand. Sie legten einfach ein paar Decken auf den Boden und breiteten ihre Waren dort aus. Ich war enttäuscht. Jedes Jahr hoffte ich darauf, dass sie vielleicht eher eintrafen, damit ich etwas mehr Zeit mit Connor verbringen konnte. Aber da war wohl nichts zu machen. Connor hatte mir erzählt, dass sein Clan nicht sesshaft war. Sie waren Jäger und zogen das ganze Jahr durch die Steppen von Hrosch dem Wild hinterher. Nur zwei Mal im Jahr war sein Clan in unserer Nähe, damit er mit seiner Mutter die Schnitzereien verkaufen konnte. Von dem Geld kauften sie Waren, die sein Clan nicht selbst herstellen konnte, und dann verschwanden sie wieder.

    “Na, Schwesterherz, ist der Liebste noch nicht da?” Ich spürte, wie meinGesicht heiß wurde und fuhr wütend herum. “Er ist nicht mein Liebster!”schalt ich Thure, meinen älteren Bruder, der sich mal wieder vor seinen Freunden groß tun musste. Thure war sechzehn, ein Jahr älter als ich, aber ich war größer, was seinen Stolz verletzte. “Hau bloß ab, du Zwerg.” setzte ich hämisch hinterher und sah mit Genugtuung die Wut in seinen Augen aufblitzen. “Besser ein Zwerg als so hässlich, dass man sich mit einem Halbwilden einlassen muss, der unsere Sprache noch nicht mal richtig sprechen kann.” tönte er. Es stimmte, dass Connor einen harten Akzent hatte, aber abgesehen davon beherrschte er unsere Sprache sehr gut. Seine Freunde feixten. Ich wollte gerade ein sehr unfeines “Verpisst euch.” von mir geben, als Reiter durch das Stadttor preschten, Männer in voller Rüstung mit weißen Umhängen und harten Gesichtern.
    Schlagartig wurde es still. Weißgardisten.

    Es waren zu viele, um nur Schutzgelder eintreiben zu wollen.

    Diese Feststellung verursachte mir schlagartig Übelkeit. Denn das konnte nur eins bedeuten: Orks.

    Bisher war unser Landstrich von den Überfällen der Horden verschont geblieben. Aber die Berichte darüber waren in aller Munde. Seit fast zwanzig Jahren wurden ganze Gemeinden von den feigen Bestien ausgelöscht. Sie tauchten wie aus dem Nichts auf und metzelten alles nieder, dann verschwanden sie wieder.

    Große Armeen waren losgezogen, um die Orks zu stellen, mussten aber ergebnislos zurückkehren. Orks hatten keine Armeen. Sie mordeten anscheinend in kleinen Gruppen, derer man nicht habhaft werden konnte.

    Die Einzigen, die sich fortan der Aufgabe stellten, Orks zu jagen, waren die Weißgardisten. Sie finanzierten sich aus den Schutzgeldern der Gemeinden, sehr harte Männer mit kalten Augen, die schon so manches Grauen gesehen haben mussten.

    Die Überfälle der Bestien waren nie vorauszusehen, und bisher kamen die Gardisten immer zu spät, um auch nur einen einzigen Menschen zu retten. Aber mit ihren großen Molosserhunden nahmen sie gnadenlos die Verfolgung der Orks auf und manchmal gelang es ihnen, eine Horde zu stellen und zu töten. Ein Weißgardist brachte mal einen Orkschädel mit, als er das Schutzgeld holen kam. Ich hatte bis heute davon noch Albträume. Der Kopf des Menschenfressers war riesig groß und abstoßend hässlich mit seinen kleinen Augen, der kurzen Schweinsnase und den langen, spitzen und messerscharfen graugrünen Zähnen.


    Der Hauptmann der weißen Garde maß unsere hölzerne Stadtmauer und die vielen, kleinen Holzhäuser flüchtig mit einem abfälligem Blick. “ Geht alle in die Kirche. Die Männer unter euch, die eine Waffe haben und damit umzugehen wissen, bleiben bei uns. Wir werden die Kirche verbarrikadieren und uns davor zum Kampf aufstellen. Meine Männer sind bereits draußen unterwegs, um die Leute von den Feldern zu holen. Eilt euch, Leute, uns bleibt nicht viel Zeit.”


    Schweigend und hastig strömten alle Menschen in die Kirche. “Connor!” schoss es mir durch den Kopf und mein Schritt stockte. Ich musste Connor warnen, bevor er den Orks in die Arme lief. Connor kam nie über die Felder, wo die Gardisten waren. Connor kam von der anderen Seite. Ich drängte mich an den Rand der Menge und verschwand schließlich unbemerkt
    hinter der offenen Türe eines Hauses. Wenn es mir gelang, zum Garten des Schusters zu kommen, konnte ich da auf den Apfelbaum klettern und über die Stadtmauer springen. Sie war nicht hoch. Durch ein Fenster auf der Rückseite verließ ich das Haus und schlich mich durch die leeren Gassen. Nervös kletterte ich einige Zeit später auf den Apfelbaum. Von dort aus konnte ich die Kirche sehen, was hieß, dass man auch mich sehen konnte. Aber keiner schaute in meine Richtung. Die Kirchentüre war schon geschlossen. Kisten und ein umgekippter Karren bildeten vor ihr ein Hindernis. Davor hatten sich viele Gardisten und die Männer der Stadt aufgestellt, auch meinen Vater sah ich dort stehen. Die Gardisten zogen ihre Schwerter.

    Und dann begann das Grauen.


    Starr vor Entsetzen sah ich, wie ein Gardist meinem Vater sein Schwert bis ans Heft in den Leib rammte. Auch die anderen Männer wurden innerhalb von Sekunden von den Weißgardisten niedergemacht. Eine riesige Faust presste mein Herz zusammen, hilflos klammerte ich mich am Stamm des Baumes fest und konnte meine Augen nicht abwenden. Plötzlich waren Fackeln in den blutigen Händen der weißen Garde. Sie zündeten an mehreren Stellen die Kirche an und auch den Karren und die Kisten vor der Türe. Die Kirche war aus Holz. Ich hörte ein unmenschliches Wimmern und begriff mit einem fernen Teil meines Verstandes, dass es aus meiner

    eigenen Kehle kam. Das Feuer breitete sich rasend schnell aus, und dann begannen die qualvollen Schreie. Ich dachte an meine Brüder, die sich in der Kirche befanden. Tränen liefen mir in breiten Strömen übers Gesicht. Am ganzen Körper zitternd

    sprang ich über die Stadtmauer und fing an zu rennen, kaum das meine Füße die Erde berührt hatten. Ich musste hier weg. Es hatte nie Überlebende bei den Orküberfällen gegeben. Ich wollte die erste sein. Die erste Zeugin, deshalb musste ich hier weg. Grässliche Schreie aus einer anderen Richtung. Ich sah in der Ferne eine Frau, die von einem ganzen Rudel Molosser niedergerissen und bei lebendigem Leibe zerfleischt wurde. Und ich rannte. So schnell wie nie zuvor in meinem Leben, blindlings in Richtung der offenen Steppe. Mein ganzes Denken formierte sich zu einem einzigen Wort: WEG. Doch die weiße Garde war erfahren in

    dem, was sie tat. Kurze Zeit später, als sie sicher sein konnten, dass innerhalb der Stadtmauern niemand mehr lebte, kamen sie auf ihren Pferden mit ihren scheußlichen Hunden und suchten die Gegend ab. Die Steppe war hügelig, bot aber sonst wenig Deckung. Einer der Reiter musste mich entdeckt haben. Sie setzten sofort zur Verfolgung an, vier Reiter und drei der Hunde. Ich hatte einen guten Vorsprung, aber ich ahnte, dass er nicht reichen würde. Wie irre rannte ich einen Hügel hoch - und lief fast in Connor herein, der gerade von der anderen Seite hochgekommen war. “Weg!” kreischte ich ihm und seiner Mutter zu. “WEG!” Meine Stimme überschlug

    sich. Connors Mutter sah die Männer der weißen Garde mit ihren Molossern und wurde blass. “Das sind die Leute, die damals mein Dorf getötet haben. Und deinen Vater.” stieß sie hervor. Connor hielt mich an einem Arm fest, hob den Kopf und gab einen seltsamen, durchdringenden Schrei von sich und dann endlich rannten wir weg. In die Senke hinein und auf der anderen Seite wieder hoch. Connor fasste mich erneut am Arm, während wir rannten. “Du brauchst keine Angst zu haben.” keuchte er mit seinem

    harten Akzent. “Unser Clan wird dich schützen.” Das war mir alles egal, ich wollte nur weg. Und bremste trotzdem voll ab, als der Hügel den Blick in die nächste Senke freigab. Denn da kam ein Ork auf uns zu. Auf allen vieren, und trotzdem war er größer als ein Mann auf einem Pferd und wesentlich schneller. Seine kleinen Augen hatten unsere Gruppe bereits fixiert, und in seinem leicht geöffneten Maul zeigten sich die spitzen Zähne, die mir seit Jahren Albträume bereiteten. Meine Augäpfel traten

    aus ihren Höhlen, und vor Entsetzen wurde ich so schwach, dass meine Knie einfach unter mir nachgaben. Mein Verstand setzte aus. Tränenblind starrte ich auf den Boden vor mir. Es war vorbei. Connor stieß eine ganze Reihe harter, kehliger Laute aus, bevor uns der der Ork erreichte. Der strenge Geruch der Bestie stach mir bereits in die Nase. Und dann hörte ich den Ork ähnliche Laute hervorbringen. Ungläubig sah ich hoch. Das Gesicht des Monsters war keinen Meter von mir entfernt, die Schweinsnase war gekraust und entblößte das furchtbare Gebiss. “Du bist also Anthea, Connors kleine Freundin.” Sein Akzent war noch viel stärker als der von

    Connor, und hätte ich mich nicht schon seit Jahren an diesen Akzent gewöhnt gehabt, hätte ich kein Wort verstanden. “Ich bin Qentar, Connors Ziehbruder.” sagte die Bestie. “Wir kommen schneller weg, wenn ich euch auf dem Rücken trage. Halte dich fest. Wir holen unseren Clan, sie sind nicht weit von hier. Und dann…” er sah zu unseren Verfolgern rüber und ein teuflisches Glitzern kam in seine kleinen Augen.


    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

    Einmal editiert, zuletzt von melli (30. August 2013 um 04:48)

    • Offizieller Beitrag

    Die Geschichte gefällt mir und mich würde es freuen mehr davon zu lesen!!!

    Es ist sehr dramatisch und dies schon zu Anfang!!! Es geht direkt in die Vollen und das gefällt mir gut. Am TExt selbst habe ich wenig auszusetzen. Wie so ziemlich bei jedem, schleichen sich kleine Fehler ein und/oder ist dem Stil des eigenen schreibers überlassen.

    Ich hätte allerdings ein paar Vorschläge,...

    Ich hatte schon nach ihnen geschaut, aber wie immer schienen sie auch dieses Jahr

    "geschaut",... ich finde es persönlich stimmiger, wenn "Ich hatte mich nach ihnen umgesehen, aber..."

    “Das sind die Leute, die damals mein Dorf getötet haben. Und deinen Vater.” sagte sie tonlos.

    "tonlos",... ich glaube, was gemeint war ist "monoton oder emotionslos" Oder? Weil tonlos etwas sagen, stelle ich mir amüsant vor :D

    Das waren aber so die Dinge, die mir aufgefallen sind!!! Ich finde die Geschichte gut gelungen und ich kann anhand der genauen Beschreibung mir alles gut vorstellen.
    Wobei mir der Ziehbruder ja etwas gewöhnungsbedürfdig vorkommt. Bin gespannt wie es weitergeht und hoffe du stellst noch etwas rein :D


    LG
    Kadjen

  • Danke. Du hast völlig recht mit dem Tonlos, das ist der Brüller und mir ists echt nicht aufgefallen... Überarbeiten werd ich es morgen. Eigentlich hatte ich es mir als "Kurzgeschichte" ausgedacht, die Geschichte kam mir spontan in den Sinn....aber so ganz will sie mich noch nicht loslassen.... :rolleyes:
    Mal sehen, was draus wird.


    LG
    Melli

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    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • Ich muss auch mal meinen Senf dazugeben. Die Geschichte fesselt wirklich verdammt schnell. Ich hatte meine Augen weit aufgerissen bei dem schnell aufeinanderfolgenden Dramamomenten. Ich konnte nicht glauben was da passiert und das sie ihre ganze Familie verliert. Und das von Anfang an, ein klein wenig Liebe mit im Spiel ist gefällt mir sehr gut. Der Anfang ist tatsächlich zu gut um "bloß" eine Kurzgeschichte zu sein. Es wäre wirklich sehr interessant zu sehen, was als nächstes passiert.
    Vorallem das der Ork ihnen helfen will, konnte ich erstmal überhaupt nicht glauben. Die Passage hatte ich zweimal gelesen. Gerade so Geschichten wo nicht alles scheint wie man auf den ersten Blick vermutet oder voraussieht, sind sehr spannend. Schreibstil finde ich auch sehr gut.
    LG Anni :thumbsup:

  • Mir gefällt die Geschichte auch sehr, dein Schreibstil zeigt auch sehr viel erzählerisches Können. Ich hätte nur ein kleines Manko (ich versuche, bei jedem Text, den ich kommentiere, mindestens eine Verbesserung vorzuschlagen, so klein sie auch ist)

    Zitat

    Starr vor Entsetzen sah ich, wie ein Gardist meinem Vater sein Schwert
    bis ans Heft in den Leib rammte. Auch die anderen Männer wurden
    innerhalb von Sekunden von den Weißgardisten niedergemacht.

    Das ist etwas schnell vorüber, das mag zwar realistisch sein, ist aber sehr undramatisch. Dort stirbt immerhin der Vater eines kleinen Mädchens, das dabei auch zusieht. Da ist noch nicht das volle Potenzial der Szene ausgeschöpft.

    Magie hat etwas einzigartiges: Sie berührt alle Sinne. Sie ist wie ein Geruch, der sich nicht wirklich wahrnehmen lässt, wie Sand, der durch Fingerrillen rinnt. Sie ist ein Geschmack auf der Zunge, der sich nicht benennen lässt, und wie ein Lied, dessen Melodie einem nicht im Kopf bleiben will.
    So lernte Aer die flüchtigste aller Künste kennen: Das Weben von Zaubern, das Formen der Magie.

    Die Schatten der Magie

  • Danke euch allen, ich freue mich, dass sie euch gefällt. ^^

    @Myrtana, ich habe die Szene bewusst kurz gehalten. Die weiße Garde galt als Beschützer der Menschen - das Mädchen erlebt in sehr kurzer Zeit, wie ihr ganzes Dorf ausgelöscht und ihre Familie ermordet wird und ist sofort und unvermittelt in akuter Lebensgefahr. Sie wird meiner Meinung nach völlig unter Schock stehen und ihr Überlebenstrieb wird sie handeln lassen - sie hat gar keine Zeit für Gefühle. Die würde ich ihr zumindest in diesem Moment nicht abkaufen. Mehr als endloses Entsetzen und ein großes "WEG" dürfte emotional bei ihr nicht ablaufen, während sie versucht, zu entkommen.

    Wie gesagt, die Geschichte kam mir spontan in den Sinn und war eigentlich als Kurzgeschichte gedacht. Ich weiß selbst nicht, wo sie hinführen wird, aber ein wenig hab ich noch dran geschrieben....wobei nach dem Auftakt das Tempo schwierig zu halten ist. Ich hoffe, die Fortsetzung kann sich auch lesen lassen. :D


    Das Bellen der Molosser war schon unangenehm nahe gekommen. Connor hatte mich einfach hoch gehoben, als wöge ich nichts, und hinter seine Mutter auf den breiten Rücken des Ork geworfen, bevor er selbst aufsprang. Qentar rannte los, kaum dass wir oben waren. Eine seltsame Gleichgültigkeit hatte mich gepackt, als erlebte ich das nicht alles selbst. Der Rücken des Ork war breit und hart, seine gewaltigen Muskeln arbeiteten unter meinen Schenkeln, während er schneller rannte als der Wind. Connors Arme hielten mich von hinten fest. Er schien daran gewöhnt zu sein, auf dem Ork zu reiten. Seine Mutter hatte sich vornüber gebeugt und klammerte sich an die Schultern des Monsters. Das Bellen der Hunde wurde leiser, war aber noch weit entfernt zu hören, als hinter einem Hügel ein großes, langgestrecktes, Haus auftauchte. Connor schrie etwas in dieser kehligen Sprache, Qentar raste um das Haus herum und richtete sich urplötzlich auf. Connor sprang noch in der Bewegung elegant von seinem Rücken, seine Mutter Senna hielt sich weiterhin an den Schultern fest und ließ sich erst fallen, als Qentar aufrecht stand. Ich aber landete unsanft im Dreck. Im Schatten des Hauses saß eine ganze Gruppe Orks und sie starrten uns aus ihren kleinen Augen an. Qentar und Connor redeten gleichzeitig auf sie ein. Und ich saß immer noch mit schmerzendem Hintern im Dreck und war nicht ich selbst. Orks waren gefürchtete Monster, Bestien, mit deren Geschichten man gerne kleine Kinder erschreckte. Orks waren das leibhaftige Böse, Menschenfresser, grausam und bestialisch. Ein Teil von mir wartete auf Vaters Stimme, der mich endlich weckte, damit ich Frühstück für alle machte. Nachdem meine Mutter bei der Geburt meines jüngsten Bruders starb, war das nämlich meine Aufgabe. Eine zweiter Teil meiner selbst sagte mir ganz hart und klar, dass dieser Teil meines Lebens vorbei war. Es gab nur noch ein hier und jetzt, zwischen Molossern und blutgierigen Raubrittern einerseits, die meinen Tod wollten, und einer Horde bestialischer Monster, vor denen ich saß und die mich anstarrten, andererseits. Dieser zweite Teil sagte mir auch, ich brauchte mich nicht groß zu sorgen, es sei eh gleich alles vorbei.
    Ein dritter Teil bemerkte verwundert, dass das vermeintliche Haus ein riesiges, ledernes Zelt war und dass die blutgierigen Orks ziemlich faul im Schatten saßen. Der größte und schrecklichste Ork brachte mit einer Handbewegung Connor und Qentar zum Schweigen. Senna begann zu sprechen, auch in dieser kehligen Sprache. Sie deutete ein paar Mal auf mich. Der Riesenork sah mich ausdruckslos an. Auch noch, als er Senna mit unglaublich tiefer Stimme Fragen zu stellen begann. “Wie viele Männer sind das da draußen?” übersetzte Senna. Es dauerte einen Moment, bis ich begriffen hatte, dass sie mir die Frage stellte. “Ich weiß nicht. Ein Teil blieb ja vor der Stadt. Mehr als Hundert. Bestimmt.” Meine Stimme klang hoch, gepresst und zittrig. Senna übersetzte. Der Riesenork stand auf und kam auf mich zu. Plötzlich war mir kalt, ich begann, am ganzen Körper zu zittern. Zum ersten Mal erlaubte ich mir kurz die Erinnerung an die Schreie aus der brennenden Kirche und an meine drei Brüder, die dort elendiglich verbrannt waren. Ob mein Tod gnädiger sein würde? Eigentlich wollte ich meine Augen schließen, sie fest zukneifen, um nichts sehen zu müssen, aber es ging nicht. Sie waren weit offen und ich starrte dieses Ungetüm an, dass da auf mich zukam. Ein Riese mit graugrüner Haut, gewaltigen Muskeln und krallenbewehrten Riesenhänden und vor allem mit kleinen Augen und riesigen Zähnen. Er streckte langsam seine Hand aus, um mich zu zerreißen und meinen Körper in sein schreckliches Maul zu stopfen. Meine Knochen würden unter seinen Hauern zerbrechen und mein Blut würde ihm aus dem Maul tropfen, während er mein Fleisch zerkaute. Er zog mir die Haube vom Kopf. Krauste die Nase und fletschte die Zähne. Mit einem Finger hielt er eine Strähne meines leuchtend roten Haares hoch und sagte etwas. Dann drehte er sich zu den anderen Orks um, die ebenfalls ihre Zähne fletschten. Ich hätte alles gegeben, um bewusstlos zu werden, bevor mich die ganze Meute zerfleischte. Der Riese sagte wieder etwas, es klang wie ein Befehl. Die Orks sprangen auf wie ein Mann.

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    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • Ich bin fasziniert und kann mich nur den anderen anschließen, melli. Die Story lechzt nach einer Fortsetzung.
    Man fragt sich immer wieder: und weiter? Was passiert jetzt? :huh:
    Ich freu mich schon auf eine Fortsetzung, melli! :D

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

  • Dankeschön :D. Na, dann will ich mal in die Tasten hauen :whistling: ...


    Und dann ging alles blitzschnell. Bevor ich begriff, dass sie gar nichts von mir wollten, hatten bereits zwei von ihnen eine große Kiste aus dem Zelt geholt und geöffnet. Die anderen Orks begannen gellende Pfiffe auszustoßen, die sie ständig wiederholten. Stahl klirrte, als muskelbepackte Arme Krummschwerter und Äxte aus der Kiste holten. Im Nu war aus dem faulen Haufen eine schwer bewaffnete Kampftruppe geworden. Aber trotzdem zählte sie nur etwa 30 Mann. Die Erde schien zu erbeben. Immer noch pfeifend rannten die bewaffneten Orks los, aber in die falsche Richtung. Und dann kamen Tiere auf uns zu, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Ein jedes von ihnen etwa dreieinhalb Meter hoch in der Schulter, ähnelten sie Nashörnern in der Figur. Aber ein riesiger Kragen aus Horn und drei mehr als einen Meter lange spitze Hörner auf der Stirn unterschieden sie gewaltig von den angriffslustigen kleineren Verwandten aus dem Süden. Sie trabten erderschütternd auf die Orks zu, die behände an den Hornkragen auf die Rücken der Tiere kletterten, ohne dass diese anhalten mussten. Eines der Tiere löste sich aus der Gruppe, die jetzt geschlossen Kurs auf die Stadt nahm, und kam deutlich langsamer in meine Richtung. Hinter dem Hornschild waren die Schultern und der Kopf eines Orks zu erkennen. “Willst du sehen, wie die Mörder deiner Leute sterben?” rief er mir mit hartem Akzent zu. Qentar. Ein Kribbeln schoss durch meinen ganzen Körper und plötzlich strömten mir Tränen über das Gesicht. “Ja!” schrie ich. Eben noch hatte ich mich mit meinem Tod abgefunden. Und jetzt wurde mir klar: nicht ich würde sterben. Sondern die anderen. Die Mörder.

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • melli:

    Zitat

    Sie wird meiner Meinung nach völlig unter Schock stehen und ihr
    Überlebenstrieb wird sie handeln lassen - sie hat gar keine Zeit für
    Gefühle.

    Okay, war auch nur ein kleiner Vorschlag, wie gesagt, so wie du es geschrieben hast ist es auch realistischer.

    Sehr gut geschrieben! Deine Geschichte lässt einen nicht mehr los, bis man fertig ist mit lesen. Mir gefällt auch, das hier die üblich Bösen als die Guten dargestellt sind und die üblich Guten die Dreckschweine sind. Ich freu mich auf mehr ;)

    Magie hat etwas einzigartiges: Sie berührt alle Sinne. Sie ist wie ein Geruch, der sich nicht wirklich wahrnehmen lässt, wie Sand, der durch Fingerrillen rinnt. Sie ist ein Geschmack auf der Zunge, der sich nicht benennen lässt, und wie ein Lied, dessen Melodie einem nicht im Kopf bleiben will.
    So lernte Aer die flüchtigste aller Künste kennen: Das Weben von Zaubern, das Formen der Magie.

    Die Schatten der Magie

  • Qentar war groß genug, meine ausgestreckten Hände zu ergreifen und mich mit einem Ruck hochzuziehen. Hinter ihm saß Connor mit ernstem Gesicht und einem Funkeln in den Augen. Er rutschte etwas weiter nach hinten, um mir Platz zu machen.
    “YarrrYarr!” Qentar rammte dem Tier seine Hacken in den Leib und es rannte los, den anderen folgend.

    Ich hatte noch nie auf einem Tier gesessen, war noch nie in einen Kampf gezogen, hatte keine Waffe. Das alles war mir egal. Meine ganze Seele war von einem verzweifelten Brennen erfüllt. Ich wollte Blut sehen. Das Blut der weißen Garde. Ich wollte sie schreien hören. Lauter, als meine Brüder geschrien hatten.

    Wir holten die anderen schnell ein. Qentar ließ unser Tier langsamer werden, offenbar sollten wir hinten bleiben. Der Riesenork ritt an der Spitze und führte uns in eine tiefe Senke. Dort blieben wir alle stehen.
    Es war still, nur der Wind war leise zu hören. Aus der Ferne mischte sich ein Kläffen in das Flüstern des Windes. Die Molosser. Vielleicht hatten sie meine Spur verloren, als ich meine Flucht auf Qentars Rücken fortgesetzt hatte, vielleicht hatte sie etwas anderes in die Irre geführt. Aber nicht für lange, denn das Gebell wurde lauter. Die Hunde kamen näher. Die Orks rührten sich nicht, nur der Riesenork drehte sich lautlos um und fletschte die Zähne. Plötzlich wurde mir klar, dass er grinste. Ich grinste zurück, mit zitternden Mundwinkeln und fest zusammengebissenen Zähnen.
    30 Orks auf riesigen Tieren standen in der Senke und es war nichts zu hören außer meinen schnellen, gepressten Atemzügen.

    In das immer lauter werdende Gekläff der Molosser mischte sich das Geräusch galoppierender Pferde. Es waren deutlich mehr als vier. Die weiße Garde gab sich wirklich Mühe, mich zu finden. “Ja, kommt, ihr Schweine, kommt her, ich bin hier. Und ich habe eine kleine Überraschung für euch mitgebracht!” kreischte eine Stimme wild in meinem Inneren. Ich bebte vor Erwartung. Mein Gesicht trug immer noch dieses fratzenhafte Grinsen, ich konnte es nicht abstellen, und der Wind machte aus meinen Tränen kalte Rinnsale. Qentar duckte sich, damit ich alles gut sehen konnte. Und ich konnte sehen. Erst drei häßliche, schwarze Hunde, die über den Rand der Senke zu fallen schienen und deren scheußliches Gekläff abrupt in ein angstvolles Winseln überging und fast mit ihnen eine Reihe von 10 Reitern, die in vollem Galopp unvermittelt auf einen ziemlich steilen Abhang gerieten und nicht mehr bremsen konnten. Die Reittiere der Orks senkten die Köpfe.

    ( mehr krieg ich heute nicht mehr zusammen, sorry... :D )

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    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • “Yarr.” Dieses einzige Wort aus der Kehle unseres Anführers, dunkel wie ein Donnergrollen, reichte aus, um die Dreihörner in Bewegung zu setzen. Und die plötzliche Panik in den Augen der Weißgardisten, als sie ihren Tod vor Augen sahen, erfüllte mich mit einer hässlichen Freude. Die tonnenschweren Dreihörner krachten mit der ganzen Wucht ihrer Masse auf die anstürmenden Reiter. Ihrer spitzen Hörner durchschlugen mühelos die glänzenden Rüstungen der Weißen Garde und bohrten sich unbarmherzig durch die Körper der schreienden Männer. Drei Weißgardisten waren nach hinten von ihren Pferden abgesprungen, so dass sie den Hörnern entgingen. Nicht aber den Hufen der Pferde, die sich umdrehten und in blinder Angst davonrannten. Und den Füßen der Dreihörner. Von ihnen und den Molossern blieb nur blutiger Matsch übrig. Die Orks hielten die Dreihörner an und kletterten mit gefletschten Zähnen über deren Hornkragen und Hörner bis zu den Leichen der Männer, die daran hingen. Die Tiere senkten den Kopf, bis die Hörner zum Boden zeigten und die Orks befreiten sie mit einem einzigen Tritt von ihrer Last. Nur der Riesenork war von seinem Tier gesprungen. Er wühlte zwischen den Leichen herum wie in einem Bündel schmutziger Wäsche. Gerade, als ich mich fragen wollte, ob ich den Anblick ertrüge, ihn einen Menschen fressen zu sehen, richtete er sich zur vollen Größe auf und hielt triumphierend einen Gegenstand hoch. Ein Signalhorn. In seinen Händen sah es aus wie ein Kinderspielzeug.
    “Qashgar ist so klasse!” raunte mir von hinten Connor begeistert ins Ohr. “Er wird den Teufel tun, uns in die Enge der Stadt reiten zu lassen, wo wir im Nachteil wären.” Der Riesenork verneigte sich feierlich vor seinen Männern, setzte dann mit 2 Fingern geziert das Signalhorn an seine Lippen, holte tief Luft und blies zu meiner Überraschung einen klaren Alarm, der laut über die Steppe hallte. Danach verneigte er sich erneut. Die Orks bogen sich auf den Nacken der Dreihörner mit offenen Mäulern und ein leises, vielstimmiges k-k-k-k-k war zu hören. Lachten die etwa?

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    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

    Einmal editiert, zuletzt von melli (4. September 2013 um 23:54)

  • Mit einem Riesensprung landete Qashgar sicher auf dem Hals seines Reittieres. Ab dem Moment war es wieder ganz still. Die Orks saßen aufrecht auf ihren Tieren und starrten regungslos zum Rand der Senke. Die Dreihörner zupften am blutigen Gras vor ihren Köpfen. Ich erschauerte. 30 Orks gegen 10 Reiter war einfach nur ein kurzes Gemetzel gewesen, die Reiter hatten nicht den Hauch einer Chance gehabt. Doch das Alarmsignal würde die anderen zu Hilfe eilen lassen - und das war mindestens eine dreifache Übermacht. Ich hatte Angst. Und ich fühlte mich plötzlich schuldig.
    Eine Hand drückte beruhigend meine Schulter. Ich wandte mich zu Connor um, soweit ich das auf dem Rücken des Tieres konnte. “Warum tun sie das?” flüsterte ich nervös. “Es ist doch gar nicht ihr Kampf und sie kennen mich doch gar nicht. Connor, es waren sehr viele Weißgardisten. Die Orks sind stark, aber was ist, wenn wir verlieren?”
    Connor lächelte sanft und schüttelte beruhigend den Kopf. “Sie sind nicht deinetwegen hier, Anthea. Dem Dorf meiner Mutter widerfuhr vor 18 Jahren das selbe wie deiner Stadt. Ich war damals noch ein Baby, als meine Mutter mit mir in die Steppe floh.” raunte er leise. “Und die Orks haben euch einfach aufgenommen? Ich hielt sie immer für Bestien.” Ich flüsterte ganz leise und hoffte, Qentar würde es nicht hören. “Sie waren wohl in einer Notlage.” Connor zwinkerte mir zu. “Eine ihrer Frauen war nämlich nach der Geburt ihrer Söhne gestorben und sie war die einzige, die zu diesem Zeitpunkt einen Wurf bekam. Der Clan hatte 2 Babys und keine Milch. Mutter stillte mich noch.” Mir fiel die Kinnlade herunter. “Deine Mutter war eine Amme für Orks?” Angesichts meiner Fassungslosigkeit wurde Connors warmer Blick deutlich kühler. “Ja. Ich hatte 2 Milchbrüder. Einer sitzt vor dir. Qentar.” “Oh.” Ich brauchte einen Moment, um das zu verdauen. Das hieße ja, Connor hätte sein ganzes Leben nur unter Orks verbracht. “Und dein anderer Bruder?” “Mein anderer Bruder hieß Qirin. Er war mit zwei Freunden in der Steppe unterwegs, als sie von Reitern überfallen und getötet wurden. Anhand der Spuren konnten wir sehen, dass es etwa 80 gewesen sein mussten. 80 schwer bewaffnete Reiter gegen drei damals 15 jährige Jungen, die Kleinwild jagten. Seit etwa 20 Jahren kommt es vereinzelt zu solchen feigen und hinterhältigen Überfällen, meist, wenn wir in die Nähe der Menschen ziehen. Immer trifft es kleine Gruppen, und immer Jugendliche und Kinder. Sie nehmen die Köpfe und die Waffen mit, manchmal auch eine Hand oder einen Arm…” Ich wurde blass. “Die Weiße Garde.” hauchte ich. “Sie lassen eure Waffen in den geplünderten Städten liegen und schieben euch die Schuld für ihre Untaten in die Schuhe, und sie zeigen Orkköpfe herum und verlangen Gelder von den Gemeinden für ihren Unterhalt und den Schutz, den sie versprechen.”
    “Wir werden dem heute ein Ende bereiten.” sagte Connor hart. Mir war schlecht. “Connor, das sind nicht die einzigen. Die weiße Garde gibt es überall, in allen Ländern. Sie ziehen in einzelnen Gruppen herum, aber es sind unglaublich viele.” “Wir werden später weiter darüber sprechen.” Connor hatte sich aufgerichtet und starrte aufmerksam zum Horizont. Ich folgte seinem Blick. Eine Staubwolke trübte das helle Blau des Himmels. Sie kamen.

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    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • Hm....liest überhaupt noch einer oder hab ich die Geschichte vergeigt? ?(

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • Hm....liest überhaupt noch einer oder hab ich die Geschichte vergeigt? ?(


    Hab die Geschichte eben gelesen und kann nur sagen - du hast überhaupt nichts vergeigt. ;) Meiner Meinung nach hast du es geschafft, das ansonsten schon hohe Niveau vom Anfang beizubehalten, wenn dich nicht sogar noch zu steigern. Hach, ich liebe einfach solche Vergleiche wie zBs.:

    Er wühlte zwischen den Leichen herum wie in einem Bündel schmutziger Wäsche.


    oder:

    Ein Signalhorn. In seinen Händen sah es aus wie ein Kinderspielzeug.


    Das trägt unheimlich viel zur Atmosphäre bei. Damit hast du es echt drauf. :thumbup:

    Anfangs war ich etwas verwirrt, warum die Weißgardisten die Stadtbewohner so hinterlistig ermordet haben, wo ich eigentlich dachte, dass sie hier sind um die Stadt vor den Orks zu beschützen. Doch im späteren Verlauf erfährt man, dass die Gardisten eigentlich die "Bösen" sind. Offenbar ist da eine Art Verschwörung im Gange, da sie die Schuld stets auf die Orks schieben. Bin gespannt, warum das so ist und was ihre Motive sind, bzw. was sie damit bzwecken wollen.

    Sehr gut hat mir gefallen, wie du die Gefühle der Hauptprotagonistin (deren Namen glaub ich noch gar nicht erwähnt wurde, oder irre ich mich?) rübergebracht hast. Anfangs ging halt alles etwas drunter und drüber und es blieb keine Zeit dafür. Aber besonders ab der Szene im Zelt ist alles sehr nachvollziehbar. Ich behaupte sogar, dass ich selbst auch nicht viel anders reagiert hätte, wäre mir sowas wiederfahren.

    Am Schreibstil hab ich nichts auszusetzen. Sehr gut und flüssig geschrieben. Da kann man nicht meckern. Ich kann nur sagen - weiter so, bin gespannt, was jetzt passieren wird. ;)

    EDIT: Ach so, Anthea, sorry, hab ich irgendwie nicht ganz mitgekreigt. *Asche-auf-mein-Haupt*

  • Danke, Deku, you saved my day :P .

    Bin gerade dabei, die "Schlachtplatte" anzurichten....wird gleich serviert ;) .

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • Das Herz schlug mir bis in den Hals, und trotzdem überkam mich eine eigenartige Ruhe. Alles, das Licht, die Umgebung, die kleinen Geräusche, die Gerüche waren mir so deutlich bewusst wie nie zuvor. Meine Gedanken flüsterten nur noch leise im Hintergrund. Es war eine große Staubwolke, die sich da in den Himmel erhob. Das dumpfe Prasseln vieler Hufe, die rasch näher kamen. Aus den Augenwinkeln sah ich Qashgar sein Krummschwert halb erheben. Er wartete, bis die Pferdehufe eine gewisse Lautstärke erreicht hatten, dann riss er es ganz hoch. Die Orks knallten ihre Fersen in die Dreihörner, jeder einmal. Die Tiere bewältigten mit kraftvollen Schritten den steilen Hang. Knochen und Rüstungen der Toten knirschten dabei unter ihren Füßen. Sobald sie den Hang überwunden hatten, fielen sie in einen leichten Lauf. Ich legte meine Hände auf Qentars Schultern und stand auf, um einen Blick auf den Feind werfen zu können. Die Gardisten waren in diesem Moment am Horizont gut zu erkennen, eine große Gruppe, die auch in vollem Lauf eine saubere Formation bildete, ein Dreieck. Kaum wurden sie unser ansichtig, fächerten sie sich zu einer Linie auf und zogen immer mehr Leute an die Flanken. Es waren entsetzlich viele Gegner, weit mehr, als ich geschätzt hatte, und sie waren taktisch erfahren. Ihre Absicht war klar. Die Mitte, wo wir ankommen würden, wurde fast geräumt, und ihre Hauptkraft zog nach außen. Sie wollten uns einkreisen und von allen Seiten angreifen. Das letzte, was ich sehen konnte, bevor Connors Hand mich am Kleid wieder herunterzog, war, wie die Gardisten in einer Senke verschwanden.


    Bis zu diesem Moment waren wir als ungeordneter Haufen mit Qashgar an der Spitze langsam auf den Feind zugelaufen. Doch sobald der Sichtkontakt unterbrochen war, trommelten Qentars Hacken in einem bestimmten Rhythmus auf das Dreihorn ein. Connor wusste, was jetzt kam und hielt mich richtig fest, was auch gut war. Unser Tier bog überraschend nach Links ab und verdoppelte dabei seine Geschwindigkeit. Fast hätte ich vor Überraschung aufgeschrien. Die so schwerfällig wirkenden Dreihörner rasten los, dass mir der Wind Tränen in die Augen trieb und ich kaum noch Luft bekam. Ich kniff die Augen zu, klammerte mich an Qentar fest und betete, nicht runterzufallen. Mit ein paar sehr harten Schritten bremste das Dreihorn schließlich ab, drehte sich um und blieb stehen. Schnell wischte ich mir mit dem Ärmel Staub und Dreck aus den Augen und staunte. Vor uns standen die übrigen Orks sauber in einer Reihe und hatten ihre martialischen Waffen aus einem fast schwarz wirkenden Eisen in den Händen. Sie blickten in die Richtung, aus der wir gekommen waren. Plötzlich wurde mir klar, dass Qentar, Connor und ich nicht am Angriff teilnehmen sollten. Glitzernde Punkte schienen aus dem Boden zu schießen. Die Helme der weißen Garde. Sie kamen aus der Senke heraus.
    Mir stockte der Atem. Wir standen seitlich hinter ihnen!
    Ich hätte zu gerne die Gesichter der Kerle gesehen, als sie die Ebene vor ihnen leer fanden.
    “Kruataayyyy!” Qashgars Schrei übertönte selbst die Hufe der Pferde und wurde sofort von den anderen Orks aufgenommen und ich schwöre, dass ich die Weißgardisten alle gleichzeitig zusammenzucken sah.
    Die Orks ließen ihnen keine Zeit, sich von ihrem Schock zu erholen. Aus dem Stand fielen die Dreihörner in vollen Lauf und hielten auf die Reihen der Gardisten zu. Mit hysterisch überschlagenden Stimmen wurden Befehle geschrien, die Männer versuchten, auf die veränderte Situation zu reagieren, aber es war zu spät. Ihre äußere rechte Flanke hatte noch nicht mal wenden können, als die Dreihörner sie einfach überrannten.
    Ich hatte mit die Faust in den Mund gesteckt und biss sie mir fast blutig, als die Schreie von Menschen und Pferden ertönten. Wer nicht auf den Hörnern und unter den Füßen der Riesentiere endete, wurde von den Orks gnadenlos niedergemacht. Ich sah sie wie Akrobaten auf den Rändern der Hornschilder turnen, sie krallten sich mit den Füßen daran fest und ließen ihre mächtigen Schwerter und Äxte eine blutige Ernte einfahren.
    Ungeachtet ihrer vielleicht noch lebenden Kameraden setzte die linke Flanke plötzlich Bogenschützen ein. Eine schwarze Wolke von Pfeilen stieg in den Himmel. Qentar stieß einen durchdringen Pfiff aus. Die Dreihörner hoben ihre Köpfe und die ungerüsteten Orks verschwanden blitzschnell unter den Hornkragen der Tiere. Ich sah eine ganze Wolke Pfeile auf eines der Dreihörner niedergehen, auf den Kopf, den Kragen und den Rücken. Aber nur auf dem Rücken blieben sie für wenige Sekunden aufrecht stecken, bevor sie der Schwerkraft folgend, einfach runter fielen. Die Tiere mussten eine enorm dicke Haut haben, sie schienen unverwundbar.
    Wie dunkle Dämonen durchpflügten die Orks die feindlichen Reihen. Qashgar bildete mit 15 anderen eine tödliche Linie, die sich immer weiter auf die Mitte des feindlichen Heeres zu bewegte. Die rechte Flanke der Weißgardisten war nahezu vollständig vernichtet. Die linke Flanke jedoch hatte es geschafft, sich neu zu formieren und leistete erbitterten Widerstand. Qashgar kam nur noch langsam voran. Das Klirren von Stahl war überall zu hören, durchbrochen von schmerzerfüllten Schreien, die aber aus menschlichen Kehlen zu stammen schienen. Die anderen Orks hatten sich zurückfallen lassen, jetzt wendeten sie ihre Tiere und ritten in einem großen Bogen um die Front herum, um die Weißgardisten von hinten anzugreifen. Sie trieben die Dreihörner mit vollem Lauf in die Menge, und schon kurze Zeit später war alles vorbei.

    Erst jetzt bemerkte ich den Übelkeit erregenden Geruch von Blut und Eingeweiden.
    Mir war nicht nach Jubeln zumute, das Gefühl eines Triumphes wollte sich nicht einstellen.
    Mir war kalt.
    Ein inneres Frösteln. Qashgar und seine Männer sprangen von den Dreihörnern und machten die letzten Verwundeten nieder.
    Ich hätte mich freuen sollen, dass die Mörder meiner Stadt vernichtet waren. Dass diese feigen und hinterhältigen Schweine ihre Strafe bekommen hatten. Dass zumindest diese Männer nie wieder ein Dorf oder eine Stadt überfallen würden.
    Statt dessen war ich......zutiefst entsetzt, wie ich mir eingestehen musste.
    Lange Zeit saß ich stumm zwischen einem Ork und einem Menschen und war in diesem Entsetzen gefangen. Qashgar und die anderen kamen in dieser Zeit zurück. Zwei Orks waren verwundet, einer durch einen Pfeil in seinem Arm, ein anderer hatte einen tieferen Schnitt an einem Bein davongetragen. Graues Blut trat aus, bevor ihnen ein Verband angelegt wurde. Ich zitterte.
    Es gab keine Berührungspunkte zwischen dem Volk der Orks und den Menschen. Sie lebten in der “Wildnis”, wir hielten uns fern von ihnen. Man wusste lediglich, dass es sie gab. Es gab viele Geschichten über ihre Stärke und Grausamkeit, die, das wusste ich jetzt, von der weißen Garde verbreitet wurden, damit diese ihrem ruchlosen Tun nachgehen konnte. Trotzdem.
    Das waren mehr als 100 bewaffnete, erfahrene Krieger gewesen. Und 30 Orks hatten genügt, um sie alle zu töten.
    Nur zwei von ihnen waren dabei überhaupt verwundet worden.
    Ich würgte.
    Qentar fuhr herum, als er das hörte, packte mich unter den Armen und ließ mich schnell zu Boden. “Kotz mich bloß nicht an.”
    Bitterer Magensaft schoss mir aus Nase und Mund gleichzeitig, aber erst, als ich auf den Knien war. Er traf das Gras und bespritzte mein Kleid.

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • Und da soll noch einer sagen, Orks wären dumm. :D

    Die Schlacht hat mir sehr gut gefallen. Sie war zwar relativ schnell vorbei, aber das erscheint mir nur logisch, bei der Stärke und Grösse der Orks - und insbesondere ihrer Reittiere. ;)

    Ein wirklich interessantes Szenario hast du da erschaffen, man kann sich auch bildlich alles sehr gut vorstellen. Dieser Satz hat mir besonders gut gefallen:

    Ich sah sie wie Akrobaten auf den Rändern der Hornschilder turnen, sie krallten sich mit den Füßen daran fest und ließen ihre mächtigen Schwerter und Äxte eine blutige Ernte einfahren.


    Wie du sicherlich schon bemerkt hast, bin ich ein grosser Fan solcher Vergleiche. Die setzt du auch geschickt ein und übertreibst es nicht damit.

    Bitte mehr davon! ;)

  • Wow, spannende Geschichte und geht gleich mit voller Action los :) Ich bin sehr gespannt, weshalb die weiße Garde ein solches Massaker angerichtet hat und wie es mit der Ich-Erzählerin weiter geht. Dein Schreibstil ist wirklich sehr gut, wenn auch zeitweise etwas hektisch-- was bei der Handlung aber auch Sinn macht, schließlich geht alles Schlag auf Schlag. Bin gespannt, was sich noch tut.

  • Dein Schreibstil ist wirklich sehr gut, wenn auch zeitweise etwas hektisch-- was bei der Handlung aber auch Sinn macht, schließlich geht alles Schlag auf Schlag. Bin gespannt, was sich noch tut.


    Vielen Dank :P .
    Ab jetzt wird es wohl ein paar Gänge langsamer weitergehen - ich bin gespannt, ob ich den Tempowechsel meistere....Da diese Geschichte sehr spontan entsteht, weiß ich selbst nicht genau, wo es schlussendlich hingehen wird. Ich taste mich ran. ;)


    Wie du sicherlich schon bemerkt hast, bin ich ein grosser Fan solcher Vergleiche. Die setzt du auch geschickt ein und übertreibst es nicht damit.


    Danke, ich fühl mich jetzt richtig gebauchpinselt 8) . Du musst wissen, dass ich nämlich auch im RL gerne solche Vergleiche zu Hife nehme, um Dinge auf den Punkt zu bringen. :D

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    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • Auf dem Weg zur Kirche fiel mir die unnatürliche Stille auf und eine böse Ahnung überkam mich. Ich versuchte, diese Ahnung zu ignorieren. Was sollte schon sein? Es war Sonntag. Ein wunderschöner Sonntag, die Sonne schien und die Menschen hatten ihre besten Sachen angezogen und gingen, wie ich, zur Messe. Ich war allein. Mein Vater und meine Brüder waren bestimmt schon drin und Vater würde mich schelten, weil ich mal wieder zu spät kam. Hoffentlich war wenigstens mein Kleid sauber. Als ich an mir heruntersah, bemerkte ich, dass ich gar nicht mein schönstes Kleid angezogen hatte. Ich trug einen blutigen Fetzen. Zutiefst erschrocken sah ich hoch. Die Menschen auf der Strasse starrten mich stumm und traurig an. Eine Hand legte sich sanft auf meine Stirn. “Anthea?”

    Gott sei dank, es war nur ein Traum. Erleichtert öffnete ich die Augen. Es war dämmrig. In dem schwachen Licht konnte ich ein Frauengesicht ausmachen, dass sich besorgt über mich beugte. Ich kannte diese Frau. Richtig, das war Senna. Connors Mutter. "Du hattest einen schweren Schock und hast lange geschlafen. Ich hoffe, es geht dir wieder besser." sagte sie sanft.
    Die plötzlich einsetzende Erinnerung traf mich wie ein zentnerschwerer Fels, der mir die Luft aus den Lungen presste. Mit einem Ausdruck tiefsten Mitleids strich mir Senna über das Haar.Pfeifend atmete ich ein und rief mich zur Ordnung. Senna hatte das gleiche erleben müssen wie ich. Ich war nicht allein. Und sie hatte es geschafft, es zu ertragen. Ich würde das auch schaffen. Der Knoten in meinem Hals löste sich langsam unter ihrer streichelnden Hand. Es war fast dunkel. Über mir erkannte ich Sterne am Himmel, ich lag auf offener Erde in eine Decke eingehüllt. “Ich kann mich gar nicht erinnern, eingeschlafen zu sein.” murmelte ich matt. “Du bist direkt nach dem Kampf ausgeschieden.” Connor beugte sich über uns und grinste mich verlegen an. “Erst hast du gekotzt, dann Schüttelfrost bekommen und dann bist du umgefallen wie ein Baum.” “Oh.”
    “Yapp. Und dann hast du drei Tage lang nur geschlafen.” “Drei Tage?” “Hmhm. Geht es dir denn jetzt wieder gut?” Benommen setzte ich mich auf. “Ja, ich glaub schon.” “Es ist noch was zu essen da. Ich wette, du hast Hunger wie ein Wolf.” Mein Magen nahm mir die Antwort ab. Er knurrte lauter als je zuvor. “Na, dann komm.” Connor half mir auf.

    Sie hatten ein großes Loch für das Feuer ausgehoben, welches aber schon heruntergebrannt war. Kleine rote Glutaugen leuchteten unter einem großen Kessel und gaben die Umrisse von drei Orks zu erkennen, die entspannt daneben saßen. “Wo sind denn die anderen?” flüsterte ich. “Ein paar haben sich schon hingelegt, der Rest schiebt Wache.” “Wache?” Die Vorstellung, dass sich Orks von etwas bedroht fühlen könnten, war sehr unbehaglich. “Bei den Durwas. Hier gibt es ziemlich viele Sharkoj.” Verständnislos starrte ich ihn an. “Sharkoj sind Wölfe. Und Durwas heißen unsere Reittiere.” klärte Senna mich auf. “Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass sich Wölfe überhaupt in die Nähe eurer Durwas wagen.” “In den Steppen ist alles etwas größer, als du es kennst.” schmunzelte Connor nicht ohne Stolz.

    Die Orks rührten sich bei unserem Eintreffen nicht. Die Glut des Feuers spiegelte sich in ihren kleinen Augen wieder und verlieh ihnen ein gespenstisches Aussehen. Mit war komisch zumute und mein Herz schlug schneller, als wir am Feuer ankamen. Ich hatte keine Angst vor diesen Orks, bemühte mich aber trotzdem, so unauffällig wie möglich zu sein. “Hrar.” sagte Connor, es hörte sich an wie ein kurzes Bellen. “Hrar.” kam es dreistimmig zurück. Connor sagte etwas in der Sprache der Orks und einer antwortete. Ich konnte keinen Unterschied in der Aussprache hören und verwundert wurde mir bewusst, dass Connor diese seltsame Sprache mit ihren kehligen Lauten wahrscheinlich völlig akzentfrei beherrschte. Connor nahm eine weiße, reich mit Schnitzereien verzierte Schale entgegen und füllte sie am Kessel.

    “Lass es dir schmecken.” Dankbar nahm ich die Schale und einen hölzernen Löffel entgegen und setzte mich. Wehe dir, wenn du nachts allein unterwegs bist, dann kommen die Orks und fressen dich, sie fressen nämlich Menschenfleisch! Ich konnte Thures Stimme so deutlich hören, als stünde er neben mir. Damit hatte mich mein Bruder mal furchtbar erschreckt, als ich zu spät von einer Freundin nach Hause gekommen war. Zweifelnd sah ich auf den vollen Löffel. Es war zu dunkel, um das Essen wirklich zu erkennen. So ein Blödmann! Mit grimmiger Entschlossenheit steckte ich mir den Löffel in den Mund. Das Essen war so heiß, dass ich mir prompt die Schnauze verbrannte, doch die Gier meines Hungers verbot es mir, auch nur einen Tropfen davon wieder auszuspucken.
    Mit offenem Mund kauend und dabei heftig Luft ziehend versuchte ich, Gier und Schmerz auszugleichen. Ein Eintopf aus Gemüse und Fleisch. Viele Zwiebeln, etwas Kohl und das Fleisch war zart. Kein Salz, aber viele Kräuter. Und es war scharf. Überrascht riss ich die Augen auf, als das Brennen im Hals begann. Hölle, war das scharf. Lächelnd reichte mir Connor ein Stück Brot. “Das hilft gegen die Schärfe, sie mag dir etwas ungewohnt sein.”

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

    2 Mal editiert, zuletzt von melli (8. September 2013 um 15:59)