Der Einigungskrieg

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.149 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. Februar 2015 um 14:50) ist von Alopex Lagopus.

  • Ich starte mal einen weiteren Versuch, nachdem sich meine letzte Geschichte irgendwie im Sande verlaufen hat (._. )

    Prolog

    Sanfte Vibrationen brandeten gegen das Bewusstsein. Irritierend doch nicht unangenehm.
    Zunächst. Doch die Intensität nahm zu.
    Unwillig zog sich das Bewusstsein weiter zurück, versuchte der Störung zu entkommen.
    Müde, so müde, war er. Er musste ruhen, schlafen, träumen. Der Zyklus war noch nicht vorüber.
    Mehr Vibrationen, mehr Störungen.
    Widerwillig blickte das Bewusstsein hinaus, zur Quelle der Irritationen. Er blickte auf das Geschaffene, unvollendet und noch im Wandel, und sah Chaos.
    Das konnte nicht sein, durfte nicht sein, der Zyklus war noch nicht vollendet, die Zeit für Neues noch nicht gekommen.
    Und doch geschah es, der Aufstand begann, neues war im Kommen und das Alte gefährdet. Er hatte zu kurz geruht, keine Kraft für die nötigen Umwälzungen. Verzweifelt nahm er alle Kraft, die er erübrigen konnte und sandte sie ins Herz der Schöpfung, in den Kern des Aufstands, geleitet von nur einem Willen: Stabilität.
    In der inständigen Hoffnung, genug getan zu haben, zog sich das Bewusstsein zurück. Er musste schlafen, musste die Ruhephase beenden.

  • Widerwillig blickte das Bewusstsein hinaus, zur Quelle der Irritationen.


    Komma kommt weg

    Zitat

    Er blickte auf das Geschaffene, unvollendet und noch im Wandel, und sah Chaos.


    zweite Komma kann auch weg

    Ein interessanter Teil, der auf eine neugierig machende Geschichte hoffen lässt. Die Geschichte enthält für mich schon viel Potenzial und außerdem mag ich deinen Schreibstil :thumbsup: Bin mal gespannt wie es weiter geht ^^

  • Jo, mir gefällt der Anfang auch. Es steht noch alles offen, es gibt viele Möglichkeiten, wie sich aus diesem Anfang eine Geschichte entwickelt, und es ließt sich alles andere als dass du jetzt die Klischee-Kanone zückst :thumbup:
    Ich behalt auch ein Auge drauf.

    Magie hat etwas einzigartiges: Sie berührt alle Sinne. Sie ist wie ein Geruch, der sich nicht wirklich wahrnehmen lässt, wie Sand, der durch Fingerrillen rinnt. Sie ist ein Geschmack auf der Zunge, der sich nicht benennen lässt, und wie ein Lied, dessen Melodie einem nicht im Kopf bleiben will.
    So lernte Aer die flüchtigste aller Künste kennen: Das Weben von Zaubern, das Formen der Magie.

    Die Schatten der Magie

    • Offizieller Beitrag

    Joar... guter Anfang, aber heute Abend musste ich ihn zwei Mal lesen, um einigermaßen durchzustiegen. :wacko:
    Sehr episch geschrieben und es lässt, wie Myr schon sagte, viel offen, was daraus werden kann.
    Da bleibt es abzuwarten, was du daraus machst ... und schade, dass es bei der anderen vorerst nicht weitergeht. Ich mochte den :fox:
    ^^

    :danke: fürs teilen


    Kisa: Die Kommata hat er richtig gesetzt. Sie trennen Haupt- von Nebensätzen.
    Man kann das einfach testen, indem man die Sätzen auch ohne die nach dem Kommata folgenden Partien lesen kann ^^

  • Myrtana222: Die Klischee-Kanone werde ich sicher nicht vermeiden können, vielleicht kommt sie ja jetzt schon.


    Ort: Histon, Blutmahlebene
    Zeit: 359, fünfter Zyklus
    Wer das wärmende Feuer entzündet sollte sich vor dem Waldbrand hüten.
    -Aus den Lehren des Hans von Klangstadt, 2. Band

    Ein mächtiges Brüllen entfuhr Zarhaks Kehle, als er seine Keule hob und den Abhang hinab deutete und vermischte sich mit dem Schrei tausender weiterer Orks. Um ihn herum tobte sein Clan und jeder andere kampffähige Ork aus Histon. Der Abscheu trieb Zarhak die Galle in den Mund, als er auf die Feinde herabsah. Da standen sie in ihren weißen, auf Hochglanz polierten Rüstungen, starr und unbewegt in Formation. Und eben jene Ordnung und Regungslosigkeit mit der sie ihren Gegnern ins Angesicht blickten, wollten sie ihm und seines gleichen aufzwingen. Sie wollten ihnen das ureigene Wesen der Orks austreiben, ihnen die Freiheit und Lebenslust nehmen, bis sie sich nicht mehr von den Menschen unterschieden mit denen sie sich Histon teilten.
    Doch ihre Feinde hatten sie unterschätzt. Die Orks waren eine zahlreiche Rasse und auf jeden Ritter der unten in der Ebene wartete kamen zehn grauhäutige Krieger. Zarhak fletschte die Hauer. Niemand würde sich ungestraft mit den Orks anlegen. Einzelne Krieger lösten sich aus der Horde und stürmten den flachen Hügel herab und nur Augenblicke später flutete Ork um Ork den Feinden entgegen.
    Zarhak selbst setzte sich an die Spitze seines Clans, wie es ihm als bestem Krieger seines Dorfes zustand.
    Die Orks hatten sich der strahlenden Phalanx bereits auf wenige hundert Meter genähert und noch immer zeigten die Ritter keine Reaktion. Zarhak grinste triumphierend. Es gab in der ganzen Welt keine Armee, die einen frontalen Orkangriff diesen Ausmaßes überstehen konnte, weiße Rüstung hin oder her. Der Ehrgeiz packte ihn und beschleunigte seine Schritte noch einmal, während er versuchte sich an die Spitze des Ansturms vorzuarbeiten.
    Noch zweihundert Meter, noch hundertfünfzig Meter, noch hundert Meter, Zarhak packte seine Keule fester und bereitete sich auf den Zusammenprall vor, als er merkte wie seine Schritte an Geschwindigkeit verloren. Es war als wate er durch ein Meer aus Honig und mit ihm zusammen erlahmte die gesamte Angriffslinie.
    Diesen Augenblick der Verwirrung und Schwäche nutzten die Feinde um ihrerseits anzugreifen. Mächtige Zweihänder glänzten in der Abendsonne blutrot als sie die Luft teilten und nur wenige Sekunden nachdem der Gegenangriff begonnen hatte, sah sich Zarhak selbst mit einem Gegner konfrontiert. Im letzten Moment gelang es ihm seine Keule zu heben und einen ansonsten tödlichen Hieb abzublocken. Auch die Bewegungen seiner Arme waren gehemmt, als hätte ein unsichtbarer Feind bleierne Gewichte an ihnen befestigt. Mit einem wütenden Knurren spannte Zarhak seine Muskeln an und stieß den Feind von sich doch dieser wich lediglich einen Schritt zurück und schon sauste das Schwert wieder heran.
    Um Zarhak herum starben seine Kampfgefährten zu Dutzenden und nun war es nicht mehr nur das Licht der Sonne, das die mächtigen Stahlklingen blutrot verfärbte. Doch abermals gelang es ihm, den Hieb des Feindes abzuwehren. Von Verzweiflung und Trotz getrieben trat Zarhak nach dem Knie seines Gegners. Obwohl sowohl der unsichtbare Widerstand als auch die Rüstung des Ritters gegen ihn arbeiteten, gelang es dem Ork seinen Kontrahenten zu überrumpeln. Begleitet von einem überraschten Keuchen sank dieser auf ein Knie herab. Ein breites Grinsen erschien auf Zarhaks Gesicht. Nun war es an ihm, den Tod auf den Gegner regnen zu lassen. Die schwere Keule schmetterte herab. Der Ork versuchte erst gar nicht, seine Muskelkraft hinter den Schlag zu legen, sondern lies das Gewicht der Waffe seine Arbeit tun.
    Zwar gelang es dem Ritter den Angriff zu blocken, doch prellte ihm die dahinter liegende Wucht die Waffe aus der Hand. Zarhak bemerkte, dass sein Gegner schwer atmete. Mit einem weiteren Tritt, diesmal gegen den behelmten Kopf, schickte er ihn zu Boden. Ohne seinem Gegenüber eine Chance zu geben sich wieder aufzurappeln, lies er abermals die Streitkeule herabfallen. Ein ekelerregendes Knirschen ertönte, als das Metall des Helmes einbeulte und der Schädel brach.
    Zarhak nutzte die kurze Atempause um sich einen Überblick zu verschaffen. Noch immer drängten weitere Orks, von denen sich die meisten inzwischen von ihrer anfänglichen Überraschung erholt hatten, nach vorne, doch die Feinde waren nicht mehr als einige Schritte zurückgewichen und den Boden bedeckten weit mehr grauhäutige als weiß gepanzerte Leichen.
    Zarhak war kein Feigling, nein beileibe nicht, hatte er sich doch schon vielen schier aussichtslosen Schlachten gestellt, doch er wusste: diesen Kampf konnte sein Volk nicht gewinnen. Nicht hier, nicht heute. Mit kräftiger Stimme tönte er: „Rückzug!“ Doch über den Lärm der Schlacht hinweg vernahmen nur wenige seinen Ruf und noch weniger schenkten ihm Beachtung. Kein echter Ork würde sich im Angesicht eines Feindes freiwillig zurückziehen. Noch einmal blickte Zarhak zu ihren Feinden. Das Strahlen der Rüstungen hatte an Intensität zugenommen, während die Kraft der Sonne beständig abnahm. Dies war kein Feind, dem man mit Mut und Ehre gegenüber treten konnte. Mit einem bitteren Geschmack im Mund traf er seine Entscheidung. Mit einem kräftigen Schulterstoß stieß er einen Ork hinter sich zur Seite, der geradewegs in die Waffe eines Ritters taumelte, und stapfte durch die Lücke. Zielstrebig bahnte sich Zarhak einen Weg vom Kampfgetümmel weg und je weiter er sich entfernte, desto leichter fiel es ihm sich zu bewegen. Vielleicht würde der Feind diese Schlacht gewinnen, vielleicht sein Volk, doch er würde hier nicht sterben.
    Inzwischen trennten ihn bereits zweihundert Meter vom letzten kämpfenden Ork und der abfallende Kampfesrausch ließ seine Glieder leicht zittern. Zunächst war er sich daher nicht sicher, doch mit stetig zunehmender Intensität ließen leichte Erschütterungen den Boden vibrieren. Zögernd hielt Zarhak inne und versuchte die Richtung auszumachen, aus der die Erschütterungen kamen, als sich ein leichtes Glühen auf den Hügeln erhob. Mit beängstigender Geschwindigkeit kam das Leuchten näher und in den letzten Strahlen der Abendsonne erkannte Zarhak hunderte Reiter näherkommen.
    Nun wenn es tatsächlich mein Schicksal sein soll, hier zu sterben, dann sicher nicht kampflos, schoss es ihm durch den Kopf und mit einem herausfordernden Brüllen hob der Ork die Keule.

    2 Mal editiert, zuletzt von Kelamith (1. Februar 2015 um 13:16)

  • Toll, was anderes kann ich nicht sagen. Ich hab von Anfang an mitgefiebert, auch wenns die Orks sind! :thumbsup:
    Du schaffst es mein Kopfkino nur so rattern zu lassen.
    Ich lese wirklich gerne bei dir weiter. Nur zu! :thumbsup:

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

  • Jo, diese Entwicklung auf den Prolog hin ist wirklich unerwartet, aber wer wird nicht gern überrascht? :thumbup: Schaun wir mal, noch lässt sich die Klischeekanone ja noch gut vermeiden.

    Magie hat etwas einzigartiges: Sie berührt alle Sinne. Sie ist wie ein Geruch, der sich nicht wirklich wahrnehmen lässt, wie Sand, der durch Fingerrillen rinnt. Sie ist ein Geschmack auf der Zunge, der sich nicht benennen lässt, und wie ein Lied, dessen Melodie einem nicht im Kopf bleiben will.
    So lernte Aer die flüchtigste aller Künste kennen: Das Weben von Zaubern, das Formen der Magie.

    Die Schatten der Magie

  • Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, in der Geschichte ist von Anfang an Zug drin. Bin gespannt, wo die Verbindung zwischen Prolog und der eigentlichen Geschichte ist.
    Ein paar Sachen sind mir dennoch aufgefallen:
    "Noch 200 Meter, noch 150 Meter, noch 100 Meter"
    Ich würde die Zahlen ausschreiben.
    "Ein ekelerregendes Knirschen"
    Ekelerregend für einen Ork? Ich weiß ja nicht...
    "Mit einem bitteren Geschmack im Mund traf er seine Entscheidung. Mit einem kräftigen Schulterstoß stieß er einen Ork hinter sich zur Seite, der geradewegs in die Waffe eines Ritters taumelte, und stapfte durch die Lücke. Mit zielstrebigen"
    Sehr viel "Mit"
    Ansonsten: Weiter so!
    Grüße,
    Lenhard

  • @Lenhard.Scherb: Danke für die Anregungen. Habe die Zahlen ausgeschrieben und ein mit rausgenommen.
    Ich möchte die Orks in meiner Geschichte, auch wenn sie hier vermutlich so rüberkommen, nicht als unbedingt blutrünstige Monster charakterisieren, sondern ein Volk, dass seine Aufgaben mit Intensität und beinahe rauschähnlichen Zuständen erfüllt. Und dazu gehört eben dann auch berserkerhaftes Kämpfen. Das verhalten soll angelehnt sein an eines der Dinge, für die Odin/Wotan stand/steht, auch wenn der mit der Geschichte nichts zu tun hat.

    • Offizieller Beitrag

    das leuchten Näher


    kam das Leuchten näher

    Muskeln an uns stieß


    und

    Doch über den Lärm der Schlacht hinweg_ vernahmen


    Komma

    Begleitet von einem überraschten Keuchen_ sank


    Komma - bin mir da nicht ganz sicher, aber ich denke, die beiden Sätze müssten leserlich von einem Komma getrennt werden.

    Von Verzweiflung und Trotz getrieben_ trat Zarhak


    Da genauso, der erste Teil ist eine Zusatzinfo wie und wieso, demnach Nebensatz. ?(

    Zarhak nutzte die kurze Atempause_ um sich umzusehen.


    Der Satz klingt komisch. Vielleicht, weil´s Komma fehlt ?(?( Kanns nicht sagen ..

    Ein sehr episch geschilderte Schlacht. Respekt.
    Ich konnte dem Verhalten von Zarhak gut folgen und auch nachvollziehen.
    Da stehen sie ja einer richigen Übermacht gegenüber und man fragt sich, wie die Schlacht weitergeht .. bzw. ausgeht. :pinch:
    Auch, dass es aus der Sicht der Orks geschrieben ist, gefällt mir, als immer die andere Seite zu wählen.
    8o

    Dann lass das Leuchten mal auf Zarhak niedergehen und erzähl uns, ob er dort wirklich stirbt oder es überlebt :thumbsup:

    • Offizieller Beitrag

    Hey Kelamith,

    ich kann mich allen vorangegangen Beiträgen nur anschließen. Durch die Schlacht, gleich zu Beginn, kommt direkt eine Menge Spannung in die Geschichte und ich bin neugierig, was jetzt wohl noch alles folgen wird. Die Sicht der Orks finde ich auch höchst lobenswert. Damit kommt etwas Neues und nicht unbedingt uninteressantes in die Geschichte. Dein Schreibstil gefällt mir außerdem sehr gut. Sehr dynamisch und es passt super zu dem Kampf und der Atmosphäre.
    Weiter habe ich meinen Vorarbeitern nichts zuzufügen. ;)
    Mal sehen, was du aus dieser Geschichte noch so machst. Ich bleibe gespannt. ^^

    LG Kyelia



    Wenn es ein Buch gibt, das du wirklich lesen willst, aber das noch nicht geschrieben wurde, dann musst du es selbst schreiben.
    - Toni Morrison -

  • Oh, Kelamith hat ja was Neues geschrieben 8o

    Zitat

    Ein mächtiges Brüllen entfuhr Zarhaks Kehle, als er seine Keule hob und den Abhang hinab deutete und vermischte sich mit dem Schrei tausender weiterer Orks.


    vermeide nach Möglichkeit zweimal "un" in einem Satz, das liest sich wie eine Aufzählung.

    Zitat

    Sie wollten ihnen das ureigene Wesen der Orks austreiben, ihnen die Freiheit und Lebenslust nehmen, bis sie sich nicht mehr von den Menschen unterschieden mit denen sie sich Histon teilten.


    unterschiedden

    Ich schließe mich den anderen an :thumbup: Ein sehr gelungener Einsteig, besonders den mysteriösen Prolog fand ich trotz seiner Kürze sehr gut, da er sofort meine Neugierde weckte :thumbsup: Zu deinem Schreibstil brauch ich nicht viel sagen, du schreibst wie gewohnt stilsicher und das Kopfkino schnurrt Reibungslos mit :thumbsup: Schreib mal schnell weiter :stick:
    Wobei, auch ich vermisse die andere Geschichte. Tiu war so episch :thumbsup: