Es gibt 136 Antworten in diesem Thema, welches 30.096 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. März 2024 um 00:34) ist von 20thcenturyman.

  • Das CGI lässt einem zwar die Augen bluten, aber wenn man da drüber hinwegsehen kann, lohnt es sich mMn sehr.

    Dahingehend ist mir die Qualität tatsächlich egal. (Mein Freund macht SFX für Videospiele, der kriegt bei sowas jedes mal die Krise :D )

    Dann werde ich da mal reinschauen, Corona lässt mir viel Zeit im Moment ;)

  • Habe Anfang der Woche die Mini-Serie The Haunting of Hill House (10 Episoden/Netflix) fertiggeschaut und war begeistert.

    Es geht dort um das Ehepaar Craine, welches mit ihren fünf Kindern (die eigentlichen Hauptprotagonisten) in das namensgebende Hill House einzieht, mit dem Ziel dieses innerhalb weniger Wochen zu renovieren, um es anschließend weiterzuverkaufen.

    Immer wieder kommt es dort jedoch zu merkwürdigen bis hin zu furchterregenden Vorkommnissen, die eines Tages in einer Tragödie enden.

    Auch Jahre später, im Erwachsenenalter, tragen die fünf Geschwister noch das Päckchen aus der Vergangenheit mit sich rum.

    Die Serie besticht durch ihre tollen, authentischen wie tiefgründigen Charaktere, die einem mit der Zeit sehr, sehr ans Herz wachsen. Die Erzählung auf zwei Zeitebenen zeigt zum einen die Eindrücke der Kindheit, also der Zeit im Hill House, sowie andererseits die Ereignisse in der Gegenwart, wo die erwachsenen Charaktere teilweise ihre eigenen Familien gegründet haben, wo sie jedoch trotzdem unbarmherzig von ihrer gemeinsamen Vergangenheit eingeholt werden.

    Die Atmosphäre der Serie ist, gerade auf der Gegenwarts-Ebene, bedingt durch die Umstände, größtenteils recht bedrückend.

    Neben den schaurigen Momenten, die nie übertrieben explizit oder klischeebeladen dargestellt werden, gibt es auch zahlreiche sehr berührende Szenen, die mir das ein oder andere Male feuchte Äuglein beschert haben.

    Insgesamt lässt sich die Geschichte als Familiendrama mit leichten Horrorelementen bezeichnen, welches sich sehr viel Zeit für seine Charaktere und deren zwischenmenschliche Beziehungen nimmt.

    Das Ganze basiert auf dem gleichnamigen Roman von Shirley Jackson aus den 50ern, wenngleich die Serie sich hier so einige erzählerische Freiheiten genommen hat.

    Wer Lust auf eine Drama-Serie mit starken Charakteren und packender Geschichte hat, sich am gemächlichen Erzähltempo und den Horrorelementen nicht stört (oder ggf. gar beides mag), dem kann ich The Haunting of Hill House hier uneingeschränkt empfehlen. Mich hat sie jedenfalls sehr bewegt und ist mir dadurch auch nach dem Schauen noch länger im Kopf geblieben.

  • Gestern die erste (und bisher einzige) Staffel von Invincible beendet. Das hat mich mit seinen 8 Folgen echt gefesselt, muss ich sagen. ^^ Ich kenne mich mit Superhelden ja nicht so aus und habe auch irgendwie nur lauwarmes Interesse dran, aber hier wurde mit erstmal einiges Altbekanntes präsentiert und dann, zum Glück noch in der gleichen Folge, auf den Kopf gestellt. :) Es ist auch deutlich blutiger, als ich erstmal erwartet hätte oder die Serie einen zunächst glauben lassen will - eben bis dann das Ende der ersten Episode kommt. So wird dann doch noch klar, dass hier nicht einfach alter Stoff neu aufgebrüht wird.

    Aber worum geht es?

    Mark ist der Sohn von Omni-Man, dem mächtigsten Superhelden der Welt. Obwohl er schon 17 ist, haben sich bei ihm noch keine Kräfte entwickelt. Er ist schmächtig, mäßig beliebt (trotzdem eher das hellhäutige Ami-Rich-Kid), steht aber total auf Superhelden und hat einen guten Gerechtigkeitssinn.

    So weit so gut, My Hero Academia habe ich auch gesehen, und da geht es ähnlich los, packt mich aber mehr. :hmm: Außerdem kommt eine Reihe von Superhelden vor, die ganz bewusste Parodien auf ikonische Figuren sind. Omni-Man ist Superman (kommt auch von einem anderen Planeten, hat ähnliche Kräfte, aber eben auch einen Schnauzer :D), Darkwing ist Batman, War Woman ist Wonder Woman etc. Hier bleibt aber irgendwie unterschwellig das Gefühl, dass manche Dinge nicht so sind, wie sie zuerst aussehen. Und dann tatsächlich:

    Spoiler anzeigen

    Bist du sicher? Das ist der große Twist/Cliffhanger der ersten Folge!

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    Na gut. Du bist sicher. Dann öffne Spoiler No. 3

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    Omni-Man bringt die alle um. Das finde ich deswegen cool, weil es nun eben Platz für neue gibt. :D Schön allegorisch!

    Jap. Sehr cool. :)

    Häupter auf meine Asche!

  • Ich schaue aktuell immer wieder 'American Gods'. Schaut das noch jemand? Ist ja schon älter, aber irgendwie bisher an mir vorbeigegangen.

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    Die Story ist in vielen Details häufig nicht ganz leicht zu verstehen. Im Großen und Ganzen geht es um einen Kampf zwischen den alten Göttern, die von Imigranten mit nach Amerika gebracht wurden. In diesem Sinne ist dann auch Allvater Odin der Anführer der alten, amerikanischen Götter (ja, darauf muss man sich ein wenig einlassen). Ein Leprechaun tritt ebenso auf, wie einige afrikanische, ägyptische und indische Gottheiten.

    Die neuen Götter sind quasi Personifikationen der amerikanischen Kultur seit grob der 1920 Jahre. Also Media, Internet, etc.

    Die Serie spricht mich ästhetisch voll an. Die Effekte und Bilder sind supercool gemacht. Dabei schrecken die Serienmacher weder vor sehr blutigen Gemetzeln noch vor viel Nacktheit zurück. Es ist schon ein wenig verstörend (naja, vielleicht eher unerwartet und skurril), wenn eine Göttin, die ein bisschen wie eine Prostituierte auftritt, einen ihrer Freier nach dem Sex in einer Art Reversed-Birth verschlingt.

    Das Worldbuilding - hier ist wohl Neil Gaiman zu loben, die die gleichnamigen Romanvorlage geschrieben hat - bisher ziemlich cool und da macht die Serie zumindest mir Lust, auch das Buch demnächst mal zu lesen.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Ich habe es immer wieder angefangen, bleibe nach den ersten Folgen aber irgendwie immer hängen und lasse mich von anderen, vermeindlich spannenderen Sachen ablenken... XD
    (Bzw. schaue ich sehr gerne nebenbei und dafür eignet es sich halt nicht wirklich)

    Falken haben doofe Ohren

  • Ich habe es immer wieder angefangen, bleibe nach den ersten Folgen aber irgendwie immer hängen und lasse mich von anderen, vermeindlich spannenderen Sachen ablenken... XD
    (Bzw. schaue ich sehr gerne nebenbei und dafür eignet es sich halt nicht wirklich)

    Das verstehe ich sehr gut. Ich muss auch sagen, dass American Gods manchmal gar nicht so wahnsinnig spannend ist, aber visuell finde ich es einfach sehr cool gemacht. Auch mit viel Liebe zum Detail, zumindest interpretiere ich das so. Und je länger die Story läuft, desto spannender wird es dann auch. Gestern sind wir mit Staffel 3 fertig geworden, die mit einem krassen Kliffhanger endet, nur um dann festzustellen, dass die Serie anscheinend erst einmal nicht fortgesetzt wird 8o :| X(

    Zum Glück gibt es hier ja eine Buchvorlage, die werde ich mir demnächst mal zulegen und lesen ^^

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Ich habe vor kurzem die Serie "The Shannara Cronicles" begonnen, weil Amazon Prime mir das förmlich ins Gesicht gedrückt hat xD

    Naja. Klang ganz nett, also hab ich mal reingeschaut und mittlerweile dümpeln ich irgendwo in der Mitte der zweiten Staffel herum. Mehr gibt es auch nicht, denn die Serie ist bereits 2017 abgesetzt worden. Ich stelle mich also auf ein ziemlich unbefriedigendes "Ende" ein.

    Ich kann ein wenig verstehen, warum die Serie so schlechte Einschaltquoten hat ...

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    Worum geht's ganz knapp:

    In Staffel 1 geht es hauptsächlich darum, das Sterben des sogenannten Elcrys zu verhindert. Ein Baum, der das Gefängnis von Dämonen ist, verliert nach und nach seine Blätter und sobald das Letzte gefallen ist, wird es den dämonen möglich sein, das Gefängnis zu verlassen und Chaos über die Völker zu bringen.

    Dabei spielt jeder Charakter seine bestimme Rolle, die vom Schicksal vorherbestimmt scheint. So versuchen die Hauptpersonen, nach anfänglichen Startschwierigkeiten, den Elcrys zu retten.

    So weit so gut. Klingt wie eine Heldenreisegeschichte, die es dann auch irgendwo ist.

    Was mir gefallen hat: Die Serie versucht, viele Werte wie Freundschaft, Vertrauen, Ehre und Liebe zu vermitteln. Das gelingt meistens sehr gut und auch wenn manche Charaktere gute Absichten haben, scheint es für andere Charaktere einfach falsch zu sein. Außerdem mochte ich die Settings sehr gerne und die Kostüme waren auch ein echter Hingucker (manche etwas unpraktisch aber gut). Der Plot und die einzelnen Schicksale waren auch sehr interessant.

    Nicht so gut waren zum Teil die schauspielerischen Leistungen. Es war kaum möglich, verschiedene Gefühle auf den Gesichtern oder in der Tonart zu finden. Aber das galt nicht für alle. Ein Charakter lebt davon, keine Gefühle zu zeigen und das passt auch super. Außerdem wirkten manche Handlungen oder Dialoge etwas merkwürdig? Alles in einem hat es bisher nur ein Charakter geschafft, dass ich mit ihm mitfiebere.

    Staffel 2 hat einen ähnlichen Plot, der in Staffel 1 aber schon irgendwie Thema war. Also die Handlung kommt nicht wie aus der Luft gegriffen daher. Es macht schon durchaus Sinn.

    Ich finde auch, dass die Schauspieler dort sehr viel besser sind bisher als in Staffel 1. Seltsamerweise sehen das die Kritiker, deren Beiträge ich gelesen habe, nicht so. Außerdem wird kritisiert, dass die Handlung an sich düsterer ist. Ich persönlich fand es besser

    Ich werde mal noch den Rest von Staffel 2 sehen, einfach weil mich die Entwicklung interessiert.

    Vor kurzem las ich auch, dass die Serie auf Bücher basiert. Mal sehen - da mir die Story an sich gefällt - werde ich mir den ersten Band vielleicht mal zulegen.

  • Kleiner Tipp: Beginn nicht mit den Büchern. Dann verstehst du zwar, wieso die Serie so schlecht ist, aber... boah... ich hab gleich alle drei (zum Glück nur als eBook) gekauft, und das ist tatsächlich das erste Mal das ich ein Buch abgebrochen habe. Das war einfach UN-GLAUB-LICH Schlecht. :/

    Falken haben doofe Ohren

  • Hey Alcarinque

    Ich habe die Serie erst "zuende" geschaut und mir dann die Bücher gekauft.

    Aber nicht die Exemplare zur Serie, sondern quasi die Vorgeschichte. Es gab die drei Bände in einem Buch, für einen guten Preis. Die Rezis waren gemischt. Von grottenschlecht bis grandios war irgendwie alles dabei - deswegen habe ich mich davon nicht beeinflussen lassen.

    Ich sehe auf jeden Fall die Schwächen in dem Buch und der Story insgesamt. Aber das werde ich thematisieren, wenn ich mit dem Schinken durch bin - bin bei etwas mehr als der Hälfte angekommen :)

    (Ich weiß aber zum jetzigen Zeitpunkt, dass ich die Fortsetzung wohl eher nicht kaufen würde)

  • Habe gestern die Serie Dark beendet. Vor Jahren hatte ich die mal angefangen und dann irgendwie liegen lassen. Irgendwo hier im Forum habe ich das auch kommentiert. Was soll ich sagen? Keinem meiner Kritikpunkte kann ich heute noch zustimmen. :rofl:

    Dark ist eine Zeitreise-Serie, umfasst 3 Staffeln und ist von vorne bis hinten durchgeplant. Es gibt einen großen Cast an Figuren und Verstrickungen. Die Geschichte ist sehr komplex erzählt, mit mehreren Zeitebenen und sorgfältig vorbereiteten Enthüllungen, die das Ausmaß der Geschichte immer weiter wachsen lassen. Zum Plot mag ich gar nicht so viel sagen, weil es 1. komplex ist und 2. es am meisten Spaß macht, wenn man sich eine eigene Wand mit Theorien und Hypothesen erstellt. :D Das hat definitiv Potential, mehrfach angeschaut zu werden.

    Ich finde alles an dieser Serie großartig und gelungen. Das Casting der Schauspieler? Absolut passend, egal in welchem Alter wir die Figuren sehen. Die Musik? Großartig. Plot und Themen? Fantastisch! Referenzen auf Theseus und den Minotaurus und den Ariadnefaden? Klasse! Schauspielerische Leistung? Ach, super! Unglaublich, dass das eine deutsche Produktion ist. Aber da sieht man mal, dass man Künstlern mit einer Vision nur die Mittel geben muss, diese umzusetzen und ihnen nicht unnötig reinreden muss.

    Wenn ich unbedingt etwas bekritteln muss, dann dass es Figuren gibt, die etwas zu undeutlich reden, so dass man manchmal die Untertitel braucht. Aber das ist wirklich das einzige.

    Ich kann hier nur das große Wort mit "M" rausholen. Meisterwerk!

    Häupter auf meine Asche!

  • Lieber kalkwiese

    "Dark" hat mich auch ziemlich beeindruckt. Eine komplexe Geschichte, schöne Bilder und passende Musik. Es spielt ja teilweise in meiner Jugend, das haben sie gut umgesetzt. Die schauspielerische Leistung war hervorragend. Man kann das kaum glauben, wenn man die Leistungen der deutschen TV Schauspieler ansieht.

  • Sensenbach

    Was ich auch wunderbar finde, ist, dass in der Serie über weite Teile dieses Gefühl einer deutschen Kleinstadt transportiert wird, auf eine Weise, die international auch gut angekommen ist. Ist ja leider selten. ^^ Ich habe hier bei Dark auch nie das Gefühl, als Zuschauer bevormundet zu werden, in dem etwas übererklärt wird, während gleichzeitig die Geschichte alles so gut kommuniziert, dass man mitkommt. Ich möchte wirklich wissen, die die Planung hinter sei einer Geschichte aussieht. Muss man die Notizzettel dafür an einen vierdimensionalen Würfel pinnen?

    Häupter auf meine Asche!

  • Ich habe gestern mit Sandman (Netflix-Serie) nach einer Graphic Novel von Neil Gaiman angefangen. Ich bin wieder einmal ein bisschen begeistert ^^ . Mir gefällt die Art, wie Neil Gaiman seine Geschichten erzählt. Wie schon bei American Gods ist die Serie nicht auf eine einfache Art spannend, aber visuell und erzählerisch eben für mich ansprechend. Wieder einmal werden alle möglichen Namen aus Mythologien verwendet und in einen etwas eigenen Kontext gesetzt. Gemischt mit ein bisschen britischer und amerikanischer Kultur ergibt sich daraus ein schöner Mix, in dem Magie nicht immer im Vordergrund steht.

    Besonders gut gefällt mir, dass immer wieder auf sehr allgemeine Themen der menschlichen Kultur eingegangen wird, z.B. in einer Szene, in der ein Mensch mit Hilfe eines magischen Rubins, der Träume wahr werden lässt, Schicht für Schicht die kleinen Lügen des Alltags durch Ehrlichkeit ersetzt. Die oberflächliche Harmonie in einem typischen amerikanischen Diner mit allerlei kleiner alltäglicher menschlicher Tragödien wendet sich dadurch und immer mehr dringen die Konflikte an die Oberfläche. Einersteits wird dadurch Klarheit geschaffen und die Charaktere werden sich ihrer hoffnungslosen Situation bewusst, andererseits entstehen dadurch aber auch neue Konflikte und letztlich endet alles in einem Blutbad. Das klingt jetzt vielleicht abgedroschen, aber es ist einfach echt cool gemacht und super umgesetzt, vor allem weil der auslösende Mensch (mit dem Rubin) die ganze Zeit relativ unbeteiligt im Pyjama das Geschehen beobachtet und sich dann einen Eimer Eiscreme holt... Skurril und auf nachdenklich machende Art unterhaltsam.

    Wer schnelle, knallharte Action braucht, wird hier vermutlich enttäuscht werden. Selbst ein Duell in der Hölle zwischen dem Sandman und Lucifer kommt ziemlich ohne Gewalt aus, ist aber trotzdem spannend und cool gemacht.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Breaking Bad, gerade etwa mittig in der ersten Staffel.

    Bis zum Ende von Staffel 2 habe ich es vor Jahren schon mal gesehen und fand es toll, aber dann hatte ich nicht mehr die Muße für Serien und nicht weitergeschaut.

    Es ist einfach wundervoll geschrieben. Die ganze Tragik von Walter White ist jederzeit spürbar und überzeugend dargestellt, die Brüche in seinem Verhalten, wenn er plötzlich seine Badass-Momente hat, sind von Anfang an da, jedes Detail scheint eine Funktion zu haben und etwas zu dienen.

    Es ist schwierig, sinnvoll drüber zu reden, wenn man nur alles loben möchte. :D Eine bisher großartige Serie und meine Erwartungen an die restlichen viereinhalb Staffeln sind nun sehr groß.

    Häupter auf meine Asche!

  • Habe gestern die Serie Dark beendet.

    Wenn ich das nach der langen Zeit noch mal aufgreifen darf ^^

    Ich fand' Dark, für eine deutsche Produktion, auch überraschend stark. Geschichte, Cast, Score, alles wirklich auf höchstem Niveau.

    Leider erachte ich alles, was an die vorletzte Szene der 2. Staffel anknüpfte als etwas 'too much', sprich: Ich empfand die dritte Staffel im Gesamten als unglaublich zäh und kam dort leider gänzlich aus dem Flow. Klar gab diese dem Plot noch mehr Tiefe (im wahrsten Sinne), aber ich wäre mit der Zeitreise-Thematik allein bereits sehr zufrieden gewesen.

    So muss ich gestehen, dass die Serie mich zum Ende hin völlig verloren hat und ich mich nicht mal mehr dazu durchringen konnte, sie mir bis zum Finale anzusehen :/

    Ändert dennoch nichts darin, dass 'Dark' auf dem deutschen Serienmarkt seinesgleichen sucht.

  • Rika Ich verstehe durchaus, was du meinst. Gerade am Ende von Staffel 2 dachte ich mir "Nee, DAS bekommt ihr nicht hin, auf gar keinen Fall kann das klappen!" Tja, was soll ich sagen ... Die Serie hat es in meinen Augen geschafft, das überzeugend umzusetzen. und je mehr ich darüber nachdenke, desto stimmiger wird es auch.

    Also wirklich SPOILER. Im Zweifel lieber sein lassen.
    Sei dir sicher

    Was mit auf die Schnelle einfällt, ist erstmal, dass es zu einem Adam eine Eva geben muss. Ganz logisch eigentlich. Und Tannhaus, wie der in der Sache drin ist, wurde ja auch nicht aufgelöst.

    Jonas ist wirklich die tragischste Figur darin ... Wie er zu Adam wurde, ist ja auch noch nicht richtig erklärt. Das alles kommt in Staffel 3 zusammen.

    Klar, natürlich, Dark geht sehr weit. Muss man nicht mögen. Aber ich würde trotzdem empfehlen, der dritten Staffel noch eine Chance zu geben. :)

    Häupter auf meine Asche!

  • kalkwiese

    Nach über zwei Jahren bin ich leider nicht mehr allzu tief in der Materie drin, weshalb ich auch nicht mehr konkret die Handlung als solche kritisieren kann ;)

    Ich kann leider nur noch sagen, dass die Staffeln 1 und 2 viele starke Momente/Mindfucks hatten. Die zeitlichen Verknüpfungen empfand ich als sehr intelligent und nie wirklich aufgesetzt. Tja, und dann kam die 3. Staffel, bei der mir dann irgendwann das Schicksal der Protagonisten schlichtweg egal war, weil sie mir als austauschbar verkauft wurden.

    Vllt. tu' ich mir ja wirklich irgendwann noch einmal einen Re-Watch an. Idealerweise dann mit einer zweiten Person, mit der ich mich dann direkt austauschen kann und die mich möglicherweise doch bis zum Ende treibt ;)

  • Rika

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    Ja, mit dem Abstand geht das wirklich nur noch über einen richtigen Re-Watch. :D Das diskutieren mit jemandem kann ich nur empfehlen, so hab ich das auch gemacht. Hat der Erfahrung nochmal viel gegeben. Wie gesagt, ich kann es nur empfehlen aber natürlich nicht garantieren, dass es dir gefallen wird. ^^

    Vielleicht aber noch eine letzte Sache dazu, falls es dich interessiert und ich deine Aussage nicht völlig falsch interpretiere.

    Austauschbar ... Nein, ich finde nicht, dass das auf Dark zu trifft. Ich bin nicht sicher, was diesen Eindruck bei dir geweckt hat. Wenn es diese Multiversums-Sache war (die eine Sache, wo ich dachte "Ne, das kriegt ihr mir nicht verkauft, auf keinen Fall!" und die ich dann eben doch akzeptiert habe), dann würde ich sagen, dass der Schein da trügt.

    Generell haben Multiversums-Geschichten ja das Problem, dass es schwierig ist, dann überhaupt irgendetwas noch wichtig erscheinen zu lassen, was Rick und Morty toll parodieren. Bei Dark ist das anders, weil es nicht die unendlichen Möglichkeiten gibt.

    Falls dich interessiert, was ich meine, habe ich hier den Spoiler. Ich versuche es nicht zu schlimm vorweg zu nehmen.

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    Es gibt zwei Welten, ja. Aber das war es auch schon. Austauschbar würde ich das nicht nennen.

    Das Problem bleibt weiter die Zeitschleife ... Und die ist scheinbar perfekt.

    Häupter auf meine Asche!

  • kalkwiese

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    Ja, es war tatsächlich das Auftauchen der Parallel-Charaktere, was bei mir diesen Downfall ausgelöst hat. Ich bin mir nicht mehr sicher, meine aber, dass mir Staffel 3 immer wieder verkaufen mochte, dass es eigentlich völlig egal ist, was welcher Charakter tut, da letzten Endes der Lauf der Dinge doch nicht geändert werden kann.

    Wie gesagt, kann mich da auch täuschen, möglicherweise ist meine Erinnerung an die Serie da auch völlig falsch (frisch ist sie jedenfalls nicht). Sicher weiß ich nur noch, dass mich die Story dann relativ früh und sehr überraschend sehr kalt gelassen hat.


    Ich seh' schon kommen, dass ich zwischen den Jahren nichts auf die Kette kriege, weil ich am "Dark re-watchen" bin :ugly:

  • kalkwiese

    Da wir hier gerade bei 'Dark' waren: Hast du denn schon '1899' gesehen? Hier sind ja die selben beiden Showrunner am Werk.

    Habe die erste Staffel gerade binnen dreier Tage durchgesuchtet und auch wenn für jede beantwortete Frage, mindestens eine neue aufgeworfen wurde, fand' ich die Geschichte und ihre Konklusion sehr interessant und vor allem gut gemacht.

    Grob geht es in '1899' um einen Passagierdampfer, der in besagtem Jahre, vollbesetzt mit europäischen Auswanderern, nach New York übersetzen soll. Inmitten des Ozeans erhalten sie eine Nachricht, die vermutlich von dem, vier Monate zuvor verschollenen, Schwesterschiff stammt. So weicht die Crew von ihrem eigentlich Kurs ab um eventuellen Überlebenden zu Hilfe zu kommen. Doch geht es nicht nur um die beiden Schiffe, sondern auch um ein Dutzend Charaktere, die allesamt ihr Päckchen tragen, vor etwas zu fliehen scheinen. Und ja, 'Schein' ist hier eine treffende Beschreibung. Denn vieles hier ist nur Schall und Rauch, welcher nach und nach dekonstruiert wird, bis am Ende, im wahrsten Sinne des Wortes, nichts mehr ist, wie es war.

    Wen komplexe Erzählungen nicht abschrecken und wer mit dem gemächlichen Erzähltempo nicht hadert, der sollte, denk ich, mal einen Blick riskieren.