Meine erste Geschichte überhaupt habe ich heute angefangen, sie ist noch ziemlich Ausbaufähig denke ich. Ich bin aber sehr stolz darauf auch
endlich mal von der Muse geküsst worden zu sein, nachdem ich hier so viele fantastische Geschichten und auch Gedichte lesen durfte. Ich hoffe sie gefällt euch und wäre sehr dankbar, falls noch Ideen, Vorschläge und Verbesserungen von eurer Seite eintrudeln würden. Natürlich ist das nur der erste Abschnitt und eine Art Vorgeschmack!
Das restliche kommt dann zu gegebenem Anlass. (Das heißt ich muss es noch schreiben bzw. verbessern! :P)
Auch hoffe ich natürlich, dass die Geschichte nicht direkt "zerrissen" wird, jedoch bitte ich darum ehrliche Kritik und Verbesserungen vorzuschlagen. Schließlich möchte ich euch gerne den Lesespaß bieten, der mir geboten wird!
Vielen Dank schon mal für das Lesen ich freue mich auf eure Meinungen!
♥-lich, Eure Skyla
Wenn der Mond und die Sonne über dich wachen
„Du kommst wie immer zu spät!“ sprach eine tiefe aber doch sehr gelassene Stimme. Woraus ein tiefes seufzen folgte. Bevor der Mann aber noch einen weiteren Satz sagen konnte, rannte das Mädchen, dem diese Worte und das Seufzen galt, so schnell ihre Beine sie tragen konnten, in eine andere Richtung. Ihre Lunge brannte und sie musste sich bemühen nicht laut nach Luft zu hecheln. Nach gefühlten Stunden des Laufens, stand sie endlich vor der großen, mit buntem Fensterglas geschmückten Tür. Zwei große Drachen waren darauf abgebildet, einer in weiß und einer in schwarz. Sie umschlangen sich, bis der eine dem anderen anschaute, als seien sie gewillt im ständigen Gegeneinander zu stehen. Das Mädchen schaute sich dieses Bildnis an und strich mit ihren Fingerspitzen über die Augen der beiden Drachen, die großen Saphiren ähnelten. Sie atmete tief durch und und seufzte innerlich. Denn sogar die Tür sah so aus als würde sie sie tadeln, das sie wieder einmal zu spät war. Der riesige, eher einem Haupttor ähnelnde, Durchgang öffnete sich und das Mädchen trat ein. Sie kniff ihre Augen zusammen und biss sich fest auf die Unterlippen. Da sie wie fast an jedem Tag verschlafen hatte und sie genau wusste was sie dahinter erwartet.
„Da bist du ja endlich, muss ich dich eigentlich jeden Tag aufs Neue mit einer persönlichen Einladung hier her bitten? Du weißt genau, dass...“, „Dass ich hier bin um mich auf meine baldige Aufgabe vorzubereiten, ja ich weiß es! Ich kann es nicht mehr hören! Seit bald achtzehn Jahren bekomme ich diese Standpauke, weil ich ein, zwei, vielleicht tausend mal zu spät gewesen bin!“ Das Mädchen musste grinsen und hielt sich die Hand dabei vor dem Mund. Um beim Lachen nicht erwischt zu werden. Dann räusperte sie sich und schaute gespielt ernst in das Gesicht desjenigen, der sie tadelte. „Verzeiht vielmals meine Worte und das Dazwischenreden, Hohepriester. Ich habe Sie unterbrochen und bin unwürdig. Bitte fahren Sie mit ihrem Plädoyer fort!“ Der Hohepriester, schaute sie mit hochgezogenen Augenbrauen an und grinste sich hämisch in seinen langen, gräulichen Bart. „Skyla, ich verurteile dich hiermit, des Hochverrats und schicke dich ins Exil, auf das mein ewiger Zorn dich heimsucht und nie endet!“, sprach er sie mit hochoffizieller Stimme an. Daraufhin mussten beide anfangen laut zu lachen. Als die Tränen der Freude versiegt waren und sie langsam wieder zu Atem kamen, schaute der alte Mann das Mädchen prüfend an. Sein ergrautes Haar und sein langer Bart standen wild und zerrupft ab. Sein langes, bläulich-lilanes Gewand war festlich und aufwendig verziert. Unter der Kleidung trug er ein weißes, kaum sichtbares Hemd mit schwarzen Nähten, auf dem Rücken des edlem Gewandes prangten wieder die beiden Drachen, wie die auf dem großen Tor. Die grau-grünen Augen des Mannes waren trüb geworden nach all den Jahren, die er auf Erden wandelte. „Gut, da wir uns nun begrüßt haben“, er räusperte sich kurz, „können wir ja mit deinem Unterricht beginnen.“, sprach er den Satz entsprechend würdevoll zu Ende. Skyla seufzte tief und rollte mit ihren Augen. „Unterricht“, einer der schlimmsten Wörter für eine Siebzehnjährige. Aber sie musste dadurch, schließlich muss sie sich auf eine hohe Aufgabe vorbereiten. Dabei waren die Lehren aus der Vergangenheit ihres Volkes nur einer ihrer vielen "Fächer". Mit einem Räuspern riss der alte Mann sie aus ihren Gedanken. Der Hohepriester zeigte auf ein großes Buch in der Mitte des Saals. Es stand auf einem kleinen Podest aus Glas. Das Hohe Buch oder wie man es eher nannte, das Mondarchiv, war sehr groß, sein Einband war weiß-schwarz geschmück und der Buchdeckel war mit goldenen Schriftzeichen und den beiden Drachen von der Tür verziert. An viel mehr konnte sich Skyla nicht erinnern, da das Buch selten jemand im zugeschlagenem Zustand sah. Seit dem bestehen des Königreiches, wird dieses Buch weiter getragen und für die kommenden Generationen erweitert.
Nur der Königsfamilie ist es gestatten in diesem speziellem Buch zu lesen, alle anderen bekommen eine magische Kopie des Buches. Diese sah genauso aus, glich aber eher dem eines normalen Taschenbuches. Im Mondarchiv wird die Entstehung des Landes, des Königreiches und alles was jemals passiert ist beschrieben. Es ist der größte Schatz und wird dementsprechend wohl gehütet. Generationen von Hohepriestern und Königen haben das Buch mit ihrer Geschichte erweitert. Nur bei großen Feiern, wie etwa einer Hochzeit, einem hohem Geburtstag aber auch bei einer Bestattungen wird das Mondarchiv hervor geholt um aus diesem zu lesen. Es soll bei einer Hochzeit dem Paar Glück und Zusammenhalt schenken und dem Toten die letzte Ehre erweisen. Das Mädchen trat langsam die kleine Treppe empor. Ihre lange weißen Haare fielen offen an ihrem Rücken runter. Ihre einzige, große Blonde Strähne war von ihrem Pony bis zum Rücken, zu einem mit einem großen Kristall verflochten. Geschmückt mit einer Spange in Schneeflockenform, an der Schläfe. Sie trug ein bläulich-rosanes Kleid, dass ebenfalls mit Schneeflocken geschmückt war. Es war ein leichter, seidenartiger Stoff und stand ihr wirklich ausgezeichnet. Das Kleid war etwa so lang wie sie selbst und berührte nur knapp den Boden. Ihre eisblauen Augen waren nun auf das Buch gerichtet. Doch die Seiten waren leer. Ein kleiner Trick den man anwandte um das Buch vor eventuellen Diebstählen bei einem Krieg zu schützen. Skyla nahm ihre große Halskette die sie um ihren Hals trug und hielt sie auf die Seiten. Die Kette war ein großer weißer Drache mit eisblauen Augen. Skylas Augen leuchteten gemeinsam mit der des Drachen kurz auf. Die Buchstaben tänzelten umher, bis sie ihren rechtmäßigen Platz einnahmen. Eine Eigenart des Buches, an die sich Skyla längst gewöhnt hatte.
Jeder im Königreich bekam eine solche Halskette bei einem bestimmten Anlass. Der ersten Verwandlung in einen Drachen. Ein besonderer und magischer Zeitpunkt eines jeden Drachenkindes. In Eradin eine große Tradition, die die gesamte Familie beiwohnen lässt. Der Vater des Kindes sucht sich einen Kristall aus den riesigen Minen des Königreichs aus und bringt sie zum Mondarchiv. Die Magie des Buches lässt den Kristall unter hellem Licht in einen Halbmond oder eine kleinen Sonne verwandeln. Dann an dem Tag der ersten Drachenverwandlung, erhält das Kind diesen Stein als Geschenk. Wann der Zeitpunkt für die Drachenverwandlung beginnt, legt eben dieser Stein fest. Wenn es soweit ist, leuchtet er hell auf. Die Magie in dem Stein entlässt gleißendes Licht und in diesem Licht getaucht vollzieht das Kind seine allererste Verwandlung in einen der edlen Feuer- oder eben Eisspeier. Die Verwandlung und damit die Erschaffung des eigenen Mondschlüssels oder Sonnenschlüssels für das Mondarchiv war abgeschlossen. Der Stein nimmt während der Verwandlung die Form der Drachenkindes an und ab diesem Zeitpunkt trug man sozusagen ein Ebenbild mit sich. Manche hatten dunkle, kühle Schuppenfarben, andere wiederum helle und warme Farben. Eine weiße Drachenform war jedoch bis jetzt nur einmal in der gesamten Geschichte des großen Landes Aerama vor gekommen.