Hey,
ich dachte es wäre vielleicht mal ganz sinnvoll, eine Ideensammlung zum Thema Self-Publishing zu starten. Der eine oder ander hat vielleicht schon Erfahrung damit gemacht und kann sein wertvolles Wissen mit anderen teilen, die das für sich in Betracht ziehen. Von manchen Dingen kann man dann vielleicht direkt die Finger lassen und muss sich nicht die Mühe machen.
Ich habe kein entsprechendes Thema gefunden, deshalb würde ich es gerne an dieser Stelle neu starten. Sollte ich es übersehen haben, dann teilt es mir bitte mit.
Es wäre schön, wenn hier eine lebhafte Diskussion um das Thema entstehen könnte und wir einfach ein paar Ideen sammeln...Also, welche Alternativen gibt es? Kann man ganz unabhängig ein Buch drucken? Wie macht man das? Wie mache ich Werbung, die kein Vermögen kostet?
Vielleicht möchte jemand die Liste noch ergänzen.....oder seine Erfahrungen hinzufügen...
Ich habe meinen Beitrag überarbeitet, da es anfangs Missverständnisse gab und aufgrund meiner unbedachten Formulierung der Eindruck entstanden war, als wolle ich an der Stelle Werbung machen für diese "Abzocker-Verlage". Das war natürlich nicht meine Absicht!!! Deshalb kamen aber die Folgebeiträge zustande...
Ich hoffe, ich konnte dieses Missverständnis jetzt ausräumen und freue mich auf eine rege Diskussion zu dem Thema.
1. Self-Publishing über Amazon (E-Book)
Der wahrscheinlich einfachste Weg. Im Prinzip muss man sich nur durch die Homepage klicken (kdp.amazon.com) , ein Kundenkonto einrichten, wenn man noch keines hat und dann dem Leitfaden folgen. Es werden ein paar Angaben für die Steuer abgefragt und danach gehts schon los. Die Buchdatei muss bestimmten Formatvorlagen entsprechen, was man aber ganz gut hinbekommt. Ist halt nur aufwendig, weil z.B. keine Tabs verwendet werden dürfen und der Text weitestgehend unbehandelt sein sollte. Da das Ganze ja ins kindle-Format umgewandelt wird, entstehen sonst unschöne Textlücken oder Absätze, die nicht gewollt sind.
Wenn man sein Buch für kdp-select anmeldet, erhöht sich die Chance, dass es gerade zu Beginn einen höheren Bekanntheitsgrad erreicht. Leser mit dem entsprechenden Abo können dann nämlich dein Buch "ausleihen" und du erhältst pro gelesene Seite einen bestimmten Betrag. Über die eigene Statistik kann man dann nachvollziehen, wie viele Seiten pro Tag gelesen wurden. Natürlich werden auch die Buchverkäufe hier angegeben, doch werden die meisten ein unbekanntes Buch vielleicht erstmal ausleihen, bevor sie es kaufen.
Es besteht übrigens auch die Möglichkeit, sein Cover über den Cover-Creator von Amazon zu erstellen. Die Möglichkeiten sind aber ziemlich begrenzt und auf den zweiten Blick erkennt jeder, wer vielleicht etwas mehr Zeit, Mühe und Geld investriert hat.
Die ersten drei Monate bewirbt Amazon dein Buch in der Kategorie "Neuerscheinungen". Erfahrungsgemäß werden hier wirklich viele auf das Buch aufmerksam. Wenn man es schafft, in dieser Zeit die Massen zu begeistern, hat man gewonnen. Ansonsten kann es schnell passieren, dass das Buch wieder in den unendlichen tiefen mehrer tausend Veröffentlichungen untergeht und letztlich auch nicht mehr gefunden werden kann, wenn man nicht gerade gezielt danach sucht.
(Die Tantiemen liegen hier übrigens wahlweise bei bis zu 70%)
2. Verlage mit Selbstbeteiligung
Davon gibt es inzwischen jede Menge. Dass die aber nicht unbedingt zu empfehlen sind, zeigen folgende Beispiele:
Habe hier einige Angebote vorliegen. (Es ging um ein Buch von ca. 280 Seiten in Din A5-Format)
- Verlagshaus Schlosser mit Sitz in Jüchen
Bei einer einmaligen Beteiligung an den Entstehungskosten von 1.290 € erhält man bei denen eine Umsatzbeteiligung von 12,5%
Bei einer einmaligen Beteiligung an den Entsteheungskosten von 1.790 € erhält man eine Umsatzbeteiligung von 20%
Bei einer einmaligen Beteiligung an den Entsteheungskosten von 2.290 € erhält man eine Umsatzbeteiligung von 30%
Korrektur kostet hier 400,00 € und Lektorat 400,00€. Hier geht es aber scheinbar nur um Rechtschreibung, Grammatik, Satzbau, Wortwiederholung,... also kein Stil und Wortwahl)
Enthaltene Leistungen sind:
30 Freiexemplare
ISBN-Vergabe
Meldung in LVB (Verzeichnis lieferbarer Bücher)
Erstellung der ersten Druckvorlage
Druck der Erstauflage
Vertrieb
Unbegrenzter Nachdruck ohne Folgekosten
Autorenrabatt (Nachlass von 30% auf selbst gekaufte Bücher)
Staatsbibliothek (Abgabe der Pflichtexemplare an die deutsche Nationalbibliothek)
Künstlersozialversicherung
Automatische Tantiemenabrechnung 1 x im Jahr
- Literareon / Herbert Utz Verlag GmbH mit Sitz in München
Vertrieb, Produktion und Korrektorat kostet hier schlappe 4.701,00 € bei gleichen Leistungen wie oben.
-
REDIROMA-Verlag mit Sitz in Remscheid
vergleichsweise fast schon günstig:
Basispaket zur Buchveröffentlichung kostet hier 150,00 €.
Leistungen:
Unterstützung bei der Formatierung, Erstellung des Buchdrucks, Hilfe bei der Covergestaltung, Druck eines Probeexemplares
Einstellen bei Amazon, lovelybooky, thalia, bücher24.de,
Einblicke in die aktuellen Verkaufszahlen über den Autorenbereich der Verlagshomepage
Umsatzbeteiligung liegt bei 10 % vom Verkaufspreis
jährlich fallen Gebühren von 10,00 € an für eventuelle Überarbeitung bzw. Lagerung
gedruckt wird das Buch nur auf Bestellung, kann also im Zweifelsfall einige Tage dauern, bis es beim Kunden ankommt
ISBN-Vergabe
Meldung in LVB
Abgabe der Pflichtexemplare in der Staatsbibliothek.
Ich selber arbeite mit dem Rediroma-Verlag zusammen. Wie Rael weiter unten anmerken wird, sind hier die Herstellungskosten für das Buch extrem hoch, was letztlich an den Käufer weitergegeben wird. In meinem Fall war das gerade noch so vertretbar, weil ich mich entschlossen hatte, mein Buch in drei Teile zu gliedern. Quasi als Trilogie. Jedes Buch umfasst dann zwischen 300 und 400 Seiten. Das macht aber immerhin auch schon einen Kaufpreis von 11,95 € - 15,95 € aus. Natürlich kauft das kein Schwein
Für mich war das damals aber zumindest eine Möglichkeit, für relativ wenig Geld (150,00€) Unterstützung bei der Formatierung des Textes zu bekommen (ich bin ein wahrer Idiot, wenn es um sowas geht) , also das Ganze in Buchdruckformat zu bringen. Auch hatte ich keine Ahnung, wie man eine ISBN-Nummer beantragt bzw. wie das mit der Landesbibliothek funktioniert....Das wurde mir in dem Fall alles abgenommen und im Prinzip steht es mir jetzt frei, aus dem Vertrag wieder auszusteigen und mir eine andere Lösung zu überlegen. Was ich eigentlich auch gerne machen möchte....
Liebe Grüße
Rainbow