Zwischen Dämmerung und Nacht...
Man sagt, Melancholie bezeichne grosse Niedergeschlagenheit, Schwermut, sogar Depression. Kann sein. Für mich nicht. Melancholie ist für mich ein Zustand, in dem ich ganz sicher nicht fröhlich bin. aber auch nicht traurig oder gar depri. Eher wehmütig. Weil ich mich an etwas erinnere, das vergangen ist und ich es gerne wieder hätte. Aber so geht das Leben eben nicht. Glücklicherweise bin ich nicht oft melancholisch. Aber wenn ich es war oder bin, dann immer in der Zeit zwischen Dämmerung und Nacht.
Zeit
Manchmal
sitze ich hier und betrachte meine Photos;
Bilder aus längst vergangenen Tagen.
Die Gesichter von den Lebenden und von Toten
sind verwaschen durch die Zeit.
Geschichten
die meine Vergangenheit sind
formten meine Gegenwart.
Sind Gegenwart, Vergangenheit, Zukunft,
sind mir Leben und Tod zugleich.
Und ich bin zwischen allem.
Und,
wenn ich mir die Vergangenheit zurückwünsche
damit sie mir die Gegenwart erdrückt,
offenbart sie mir die Zukunft.
Und die Zukunft erdrückt
die Vergangenheit.
Und mir bleibt nur die Gegenwart.
Dann
betrachte ich meine Photos:
Die Bilder von den Lebenden und den Toten.
Und ihre Gesichter,
verwaschen durch die Zeit
sind mir näher als jemals zuvor.
Der Wanderer