Ymir "Die Lichter von Dunhaven"

Es gibt 730 Antworten in diesem Thema, welches 111.298 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. Mai 2024 um 23:28) ist von Etiam.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Etiam, deine Geschichte hat mir bisher sehr gut gefallen.

    Hallo, Alraniss. Schön, dich hier begrüßen zu dürfen und das dir die Geschichte bis hierhin gefällt.

    Die handlung ist sehr interessant, manchmal fühlt es sich jedoch ein wenig langatmig an. Ich werde, wenn ich die Zeit finde, in kommenden Kapiteln mal versuchen das etwas mehr mit direkten Abschnitten zu verdeutlichen.

    Ja, ich glaube gerade das aktuelleKapitel könnte dazu beigetragen haben.
    Ich werde mir das auf jeden Fall nochmal anschauen. Und in kommenden Kapiteln mal darauf achten, was ihr sagt.


    Aber mit unseren Protagonisten geht er um als ob er auf rohen Eiern läuft.

    In gewisser Weise tut er das auch. Aber ich denke ich weiß worauf du hinaus willst.

    Er versucht vertuscht seine Interessen durchzusetzen, n dem er quasi den "manipulativen Weg" geht, als er die Beiden anhält auf das Lichterfest zu gehen. Allerdings kommt er mir dabei plumper vor als ein Elefant im Porzelanladen.

    Ich werde mir das nochmal anschauen und gegebenenfalls was runterschrauben.

    hey ich finde den Ersten Part sehr gelungen,

    Vielen Dank.

    außerdem ist die Idee und die Richtung der Geschichte(Oder wo ich glaub dass sie lang geht) sehr vielversprechend.

    Dann hoffen wir mal, dass das auch weiterhin so bleibt :D


    Ich finde das hört sich "runder" an

    Oh, wenn ich das zwei Mal drin habe, werde ich es natürlich anpassen. Das ist mir nicht aufgefallen.

    Und auch dir herzlich willkommen ^^

    Danke euch beiden fürs lesen.

    Lady, deins setze ich mal in den Spoiler. Du bist ja schon was weiter.

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    (Ich verspreche aber nicht, dass ich alle Infos im Laufe der Geschichte behalten werde)

    Musst du auch nicht. Natürlich waren die Infos nicht umsonst, aber ich werde sie auch nochmal erwähnen, falls sie wichtig werden. Ich wollte nur nicht, dass sie dann aus dem Nichts kommen.

    Täusche ich mich, oder werden die beiden langsam warm miteinander?

    Ich glaube Rebirz ist da auf nem ähnlcihen Trichter wie du :hmm:


    Keine Ahnung, aber Tjelvar auf einer Party kann ich mir nur schwer vorstellen

    Ich kann schon mal spoilern: Er wird jetzt nicht abdancen ^^;

  • So, dann bekommst du jetzt wie gewünscht einen großen Monolithen von mir :D

    Ich habe die Story bis hier hin jetzt fast in einem großen Rutsch gelesen. Erstmal vorab: Sie gefällt mir sehr gut :fox: Die Welt, die du skizziert hast, fällt auch in meine persönlichen Vorlieben, da sie bei den nordischen Sagen ansetzt. Ich muss gestehen, ich fand den Einstieg mit der Schöpfungsgeschichte etwas holprig - das mag aber an mir liegen. Ich war ziemlich schnell verwirrt von den Namen, aber die Mythologie drum herum hat sich im Laufe der Geschichte für mich etwas geklärt. - naja, wobei Arn mit seinem Verrat und der Wacht schon sehr stark im Vordergrund steht.
    Danach viel mir der Einstieg dann sehr leicht :) Das Setting ist überzeugend und man merkt, dass du viel recherchiert hast oder viel weißt. Für mich entstand sofort das Bild von einem Wikingerdorf. Die Namen passen (Alles endet schön auf son :D), die Begriffe wie Lyttra oder Thing fügen sich gut ein und es wirkt alles sehr stimmig. Den alltäglichen Einstieg fand ich sehr gelungen, auch in der Art und Weise, wie die Figuren miteinander interagieren. Tjelvar, der etwas gelangweilt zum Thing muss, um sich Erntepläne anzuhören, dabei noch auf seine Schwester aufpassen muss - ich hab besonders Sigi sehr schnell lieb gewonnen ^^ Da war für mich sofort ein Bezug zu den Figuren da.

    Du hast die Spannung dann auch sehr schnell angezogen - fand den Moment auch gut getimed. Das erste Kapitel war von der Länge und der Einführung der Figuren wirklich ideal.

    Die Schlacht hat dann deutlich gemacht, dass du hier ernst machst. Ich muss gestehen, ich bin nicht so der Fan von ausgedehnten Kampf- und Metzelszenen (sagt derjenige, der gerade echt aufgeregt bei Shnigeki no Kyojin mitfiebert, wo es eigentlich um nichts anderes geht xD). Da muss ich sagen, ist meine Aufmerksamkeit kurz abgeschweift. Hast mich dann aber wieder gehabt, als die Tuchgestalt mit ihrer Wellenklinge auftauchte. Was ich in dem ganzen Kapitel am coolsten fand, war der Umstand, dass diese Gestalt das Schlachtfeld in Stille hüllt und Geräusche dämmt. Das hat auch für mein Kopfkino super funktioniert und ich fand die Vorstellung echt cool, dass der Tod mit der Stille einhergeht und selbst so eine Schlacht dann vollkommen stumm abläuft. Irgendwie ist das für mich noch krasser, als die Schreie und der Kampfeslärm - als wäre der Ausgang schon entschieden.
    Da ich mit den Figuren vernetzt war, fand ich es auch entsprechend schade, dass Erik tot war. Damit hätte ich noch leben können, aber Sigi fand ich dann echt krass. Das hast du geschickt aufgebaut. Erik stirbt in Abwesenheit - hart. Sigi stirbt, während er dabei ist und nichts tun kann - dreifach hart.

    Dann der Part mit dem Brief und der Grabkammer. Der Brief war hammermäßig (!) gut geschrieben, die Passage hat mich von der Geschichte am meisten in den Bann gezogen! Geheimnisvoll, mystisch, spannend 8o Ich habe nicht gerafft, dass du hier einen Loop andeuten wolltest (hab das dann in deinen Ausführung vor und nach den Kapiteln gelesen), aber das liegt daran, dass ich beim Geschichten - gerade wenn es mich dann mitzieht - nicht sehr viel weiter über den Text hinausdenke oder über die Folgen. Ich wäre definitiv die falsche Person, um Plotlöcher zu finden, dafür vertraue ich dem Schreiberling zu sehr ^^

    Die Szene direkt danach, wo der vermeintliche Grabräuber dann mit dem Björn gesprochen hat, war mir dann fast etwas zu ... ich sag typisch. Weil er die ganze Zeit so kryptische Andeutungen gemacht hat anstatt zu sagen "Hey, hör zu, da bahnt sich was ganz schlimmes an." Eine kryptische Aussage ist da auch nicht schlecht, schließlich wirkte er zurecht ziemlich traumatisiert und wenn er immer wieder in diese Kammer gegangen ist, um es dann wieder zu vergessen, dann hat der echt was hinter sich, aber die kryptischen Aussagen haben für mich dann etwas überhand genommen.
    Der Sprung nach Dunhaven zu Elina war für mich dann ein sehr harter Cut. Das lag hauptsächlich daran, dass die Draugar im ersten Teil noch wie so eine Bedrohung ankamen, die in der Vergangenheit mal Tjelvars Dorf ausgelöscht hatten und dann eher ruhten. Dann wiederholte sich das Drama und in dem Teil waren die dann plötzlich überall, die Menschen flüchteten sich alle in die Städte und es stand eine wahre Untotenbelagerung bevor. Das war im Interludium schon angedeutet aber an der Stelle für mich erstmal ein "Woa, das ist jetzt aber echt plötzlich". Hat mich dann erstmal etwas überrollt, weil ich irgendwie auch noch wissen wollte, wie Tjelvar überhaupt aus der Kirche vor dem Wesen entkommen konnte.

    Seine Wandlung erscheint mir nachvollziehbar, du hast ihn echt gebeutelt. Wundert mich nicht, dass er stumm und mürrisch wurde. Dann kamen auch viele Besonderheiten ganz plötzlich auf einen Haufen: Frod, der Magier, der nach Gesetz 29, den mächtigen Artefakt und der Lösung nach allem sucht. Das kam auch etwas aus dem Nichts. Gleichzeitig kommt Elina mit ihren seltsamen Runen auf den Rücken um die Ecke, die Tjelvar direkt ihre Lebensgeschichte eröffnet - macht das eine Person, die immer wieder dahingehend enttäuscht wurde und von Menschen verjagdt wurde? Ich denke eher nicht. Mir geschah das alles persönlich etwas zu schnell. Das hab ich dann einfach geschluckt und Kapitel 6 und 7 liefen dann wieder wunderbar für mich ab ^^ Die Szene beim Jarl funktioniert super. Er hört sie an, ist nicht direkt ablehend und kurz hofft man schon, dass er vielleicht zuhört. Und was jetzt hinter dem Tor liegt und wie die Expedition dort hinein ablaufen wird (denn darauf läuft es jetzt vermutlich hinaus, dass du eine schicke Truppe dafür zusammenstellst), macht Lust auf mehr. Freue mich schon auf die nächsten Kapitel ^^

    Zum Stil. Du schreibst sehr gut und vor allem solide und abwechslungsreich. Kopfkino kommt auf und holpert auch nicht. Dein Text lässt sich leicht und angenehm verfolgen. Besonders gelungen finde ich deine Beschreibungen von Umgebungen und Handlungen - das fällt mir selbst immer sehr schwer. Ab und zu sind da ein paar Kleinigkeiten, wie eine Wiederholung, nichts Dramatisches. An der Stelle, wo Tjelvar immer weiter auf den einen Draugr eindrescht schriebst du "Er war schon blutbesudelt. Aber Tjelvar fand keinen Halt" wo ich stutzen musste, weil er sich ja nirgends festhält. Du meintest sicher "Er fand kein Halten" ^^ Sorry, das genaue Zitat hab ich auf den Handy, aber ich will keinen Monolithen auf dem Handy tippen. Ctrl + F regelt das schon ^^

    Bei den Vergleichen fielen mir da zwei Standardvergleiche auf: Der Dunkle, der die Krieger wie Korn für die Sense niedermähte und an einer Stelle legte Tjelvar einen Zahn zu. Mir fallen diese Vergleiche irgendwie immer auf, seit ich mal einen Artikel gelesen hab, dass die ständig verwendet werden x)

    Wie du siehst, Meckern auf hohen Niveau. Alles im allen ist dein Text stilitisch solide.

    Und dann sind da so Kleinigkeiten, die mich extrem gefreut haben, zum Beispiel die Mutter, die ihren Sohn durch das Haar "struwwelte" ^^ Das Wort hab ich erstmal schief angesehen, weil ich das noch ne geschrieben gesehen habe, aber es ist ein so wunderschönes Wort, weswegen ich mich fragte "warum nicht?" Fand es sehr schön, in deinem Text darauf zu stoßen ^^

    Als Fazit kann ich sagen, dass es mir sehr viel Spaß gemacht hat, deine Geschichte bis hierhin zu verfolgen und ich werde auch weiter dranbleiben. Ich hoffe, du konntest aus diesem Monolithen-Kommentar etwas hinausziehen. Für die weiteren Parts schwenke ich dann auch in detaillierteres Feedback über, denn

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    LG Alo :fox:

    • Offizieller Beitrag

    Alopex Lagopus

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    So, dann bekommst du jetzt wie gewünscht einen großen Monolithen von mir :D

    Vielen vielen lieben Dank, Alo <3
    Und sry, dass ich erst jetzt zum antworten komme ^^;


    Ich habe die Story bis hier hin jetzt fast in einem großen Rutsch gelesen. Erstmal vorab: Sie gefällt mir sehr gut

    Das freut mich schon mal :D


    Die Welt, die du skizziert hast, fällt auch in meine persönlichen Vorlieben, da sie bei den nordischen Sagen ansetzt

    :thumbup:

    Ich muss gestehen, ich fand den Einstieg mit der Schöpfungsgeschichte etwas holprig - das mag aber an mir liegen. Ich war ziemlich schnell verwirrt von den Namen, aber die Mythologie drum herum hat sich im Laufe der Geschichte für mich etwas geklärt.

    Also so ein bisschen holprig solle s ja sogar sein. Es ist immerhin eine alte Saga. Nur abschreckend darf es nicht sein ^^;

    die Begriffe wie Lyttra oder Thing fügen sich gut ein und es wirkt alles sehr stimmig.

    Sehr gut. Flair wird glaube ich noch recht wichtig bei der Geschichte.

    Die Schlacht hat dann deutlich gemacht, dass du hier ernst machst. Ich muss gestehen, ich bin nicht so der Fan von ausgedehnten Kampf- und Metzelszenen

    Davon wird es wohl noch ein paar geben :D Ich hoffe dass dich das auenrum dann vielleicht wenigstens hooken kann ^^

    Was ich in dem ganzen Kapitel am coolsten fand, war der Umstand, dass diese Gestalt das Schlachtfeld in Stille hüllt und Geräusche dämmt. Das hat auch für mein Kopfkino super funktioniert und ich fand die Vorstellung echt cool, dass der Tod mit der Stille einhergeht und selbst so eine Schlacht dann vollkommen stumm abläuft. Irgendwie ist das für mich noch krasser, als die Schreie und der Kampfeslärm - als wäre der Ausgang schon entschieden.

    Damit hat das was mir am wichtigsten war schon mal sehr gut funktioniert. Das ist mit einer der Grundideen. Darauf wird ncoh ein bisschen was fußen.

    Da ich mit den Figuren vernetzt war, fand ich es auch entsprechend schade, dass Erik tot war. Damit hätte ich noch leben können, aber Sigi fand ich dann echt krass. Das hast du geschickt aufgebaut. Erik stirbt in Abwesenheit - hart. Sigi stirbt, während er dabei ist und nichts tun kann - dreifach hart.

    Jo. Ich wollte direkt mal das Tempo der Geschichte vorlegen ... auch wenn danach erstmal eine Pause kommt ^^;


    Dann der Part mit dem Brief und der Grabkammer. Der Brief war hammermäßig (!) gut geschrieben, die Passage hat mich von der Geschichte am meisten in den Bann gezogen!

    Vielen Dank :blush:

    Ich habe mir dafür extra einzelne Hörbücher angehört (mir war eine innere Stimme im Kopf wichtig) in denen es um Gruften oder Gräber geht. Da habe ich dann herauskristalisiert, welche Stimmung ich in diesen Brief legen will.


    Ich habe nicht gerafft, dass du hier einen Loop andeuten wolltest (hab das dann in deinen Ausführung vor und nach den Kapiteln gelesen), aber das liegt daran, dass ich beim Geschichten - gerade wenn es mich dann mitzieht - nicht sehr viel weiter über den Text hinausdenke oder über die Folgen.

    Vielleicht. Aber da werde ich trotzdem nochmal drüber müssen ^^;


    "Hey, hör zu, da bahnt sich was ganz schlimmes an."

    Naja, eigentlich at er genau das getan xD Er hat sogar die Gefahr (Die Draugar) als solche benannt. Aber mehr konnte/durfte er nicht verraten.


    weil ich irgendwie auch noch wissen wollte, wie Tjelvar überhaupt aus der Kirche vor dem Wesen entkommen konnte.

    Daaaaaaaaas ist Stoff für später. Aber ich verspreche dir, ich habe es nicht vergessen ^^


    Gleichzeitig kommt Elina mit ihren seltsamen Runen auf den Rücken um die Ecke, die Tjelvar direkt ihre Lebensgeschichte eröffnet - macht das eine Person, die immer wieder dahingehend enttäuscht wurde und von Menschen verjagdt wurde?

    Also da bist du nicht der einzige, der das kritisiert. Vielleicht muss ich das noch was runterschrauben. Aber ihr Grundkonzept des "offenen erzählens über ihre Vergangenheit" habe ich einer Person entnommen, die ich im RL sehr gut kenne. Die Erlebnisse waren vielleicht nicht so schlimm wie Elinas hier ... aber schlimm ... und ähnlcih von der Art und Weise.


    Mir geschah das alles persönlich etwas zu schnell.

    hm mja :/ so soll es ja eigetnlcih nicht sein. Wiegesagt, ich werde nochmal drüberschauen, was ich da machhn kann.


    Und was jetzt hinter dem Tor liegt und wie die Expedition dort hinein ablaufen wird (denn darauf läuft es jetzt vermutlich hinaus, dass du eine schicke Truppe dafür zusammenstellst), macht Lust auf mehr. Freue mich schon auf die nächsten Kapitel

    Und das ist ja ddas wichtigste ^^


    Zum Stil. Du schreibst sehr gut und vor allem solide und abwechslungsreich.

    DAS freut mich fast am meisten zu lesen. Mein Stil war immer etwas, wo ich mir sehr unsicher war.

    Besonders gelungen finde ich deine Beschreibungen von Umgebungen und Handlungen - das fällt mir selbst immer sehr schwer

    Mir auch xD

    Bei den Vergleichen fielen mir da zwei Standardvergleiche auf: Der Dunkle, der die Krieger wie Korn für die Sense niedermähte und an einer Stelle legte Tjelvar einen Zahn zu. Mir fallen diese Vergleiche irgendwie immer auf, seit ich mal einen Artikel gelesen hab, dass die ständig verwendet werden x)

    Echt? Damn xD Gerade auf den Vergleich mit der Sense war ich sehr stolz ^^'


    Wie du siehst, Meckern auf hohen Niveau. Alles im allen ist dein Text stilitisch solide.

    Und dann sind da so Kleinigkeiten, die mich extrem gefreut haben, zum Beispiel die Mutter, die ihren Sohn durch das Haar "struwwelte" ^^ Das Wort hab ich erstmal schief angesehen, weil ich das noch ne geschrieben gesehen habe, aber es ist ein so wunderschönes Wort, weswegen ich mich fragte "warum nicht?" Fand es sehr schön, in deinem Text darauf zu stoßen

    Ich habe auch lange überlegt, wie ich dieses Wort schreiben soll xD


    Als Fazit kann ich sagen, dass es mir sehr viel Spaß gemacht hat, deine Geschichte bis hierhin zu verfolgen und ich werde auch weiter dranbleiben. Ich hoffe, du konntest aus diesem Monolithen-Kommentar etwas hinausziehen. Für die weiteren Parts schwenke ich dann auch in detaillierteres Feedback über, denn

    Dankeschön c:
    Und ja, er hat mir sehr geholfen, Danke, Alopex Lagopus <3

    Alex C. Weiss

    Willkommen in Ymir^^

    Mir gefällt gerade der erste Absatz unglaublich gut. Die Stille in Verbindung mit den Riesen ist ein sehr starkes Bild. Vor meinem inneren Auge entsteht direkt eine Vorstellung von der Welt.

    Sehr nice. So soll es sein :D

    • Offizieller Beitrag

    Kapitel 8:
    Das Lichterfest

    Teil 1:

    Schwungvoll ließ Tjelvar die Axt auf den Hackblock sausen und spaltete das Stück Holz darauf.

    Eins noch, dachte er und schaute auf den Stapel Scheite, der neben ihm lag.

    Dafür dass Frod und er eine weitere Nacht bei Illes Familie im Stall verbringen durften, bot Tjelvar ihnen an, etwas Arbeit zu verrichten.

    Das Holz gehackt werden musste, kam ihm dabei gerade recht. Sein Vater sagte immer, es würde ihm helfen, den Kopf freizubekommen. Erst Jahre später erfuhr Tjelvar, was er damit meinte.

    Er packte das letzte Stück und platzierte es vor sich. Kaum hatte er ausgeholt, war der Schlag auch schon gemacht. Gefühlt geschah alles in Einem.

    Ausholen.

    Zuschlagen.

    Spalten.

    Routiniert und ohne das Tjelvar auf die korrekten Bewegungen achten musste. Auch brauchte es keine Konzentration, um die Kraft richtig zu dosieren. Seine Muskeln oder viel mehr sein Geist wusste genau, was zu tun war. Wiederholte er diesen Ablauf mehrere Male, so wie er es die vorigen Stunden tat, dann erreichte er einen fast schon meditativen Zustand.

    Doch nun war das letzte Stück gespalten und die Ablenkung, die er genossen hatte, dahin. Er legte die Axt bei Seite und setzte sich auf den Hackblock.

    Was für ein beschissener Tag.

    Über ein Jahr und mehrere Monate dieses elenden Winters hatten sie auf das hier hingearbeitet. Nur um von einem voreingenommenen Bastard abgewiesen zu werden.

    Tjelvars Atmung wurde schon wieder schneller, doch er schaffte es, seinen inneren Zorn zu zügeln.

    Heute hätte so vieles anders kommen sollen und jetzt? Er betrachtete die untergehende Sonne. Wie sie ihre letzten Strahlen über die Dächer Dunhavens schickte und selbst ganz und gar zu verschwinden schien.

    „Dann sollen sie doch alle nach Hel fahren“, murmelte Tjelvar und hatte dabei die Bewohner dieser Stadt im Sinn. Wer sich von einem solchen Jarl regieren ließe, hatte es vermutlich nicht besser verdient. Das Einzige, was ihm an dieser Vorstellung missfiel, war die Tatsache, dass diese untoten Mistkerle dann einen weiteren Sieg einfahren würden.

    In Gedanken versunken starrte Tjelvar auf den Armreif seiner Schwester.

    Sieg ... Was war es überhaupt, für das die Draugr kämpften? Über die letzten Monate, in denen immer mehr Siedlungen in Dun unter den ständigen Angriffen dieser Verfluchten litten, konnte er ihre wahren Absichten nicht erkennen.

    Es wurde nichts geplündert und auch niemand verschleppt. Die Gerüchte, dass die Draugar ihre Opfer fressen würden, stimmten nicht.

    Er hatte mit eigenen Augen gesehen, wie im Südwesten des Landes eine Ortschaft nach der anderen von ihnen überrannt wurden. Überall lagen die Leichen der Verteidiger. Doch bis auf die Kampfspuren waren sie unversehrt. Keine Anzeichen davon, dass sich nachträglich noch an ihnen vergangen wurde. Die Untoten schlachteten einfach alles ab und zogen dann weiter.

    Dass es hinter all diesem Gemetzel nicht Mal einen Sinn zu geben schien, machte den Tod seiner Schwester nur noch bedeutungsloser.

    Er war jetzt zu müde, um sich erneut in dem Hass zu suhlen, der ihn schon heute Morgen beflügelt hatte. Den Gedanken zur Seite geschoben, wohlbehütet um ihn auch ja nicht zu verlieren, klopfte Tjelvar seine Hände an der Hose ab und stand auf. Als er sich umdrehte, erschrak er.

    „Sigi?“ Sein Herz blieb stehen und sein Mund wurde schlagartig trocken.

    „Wer?“, fragte Elina.

    Jetzt erst erkannte er sie. Seine Augen mussten sich an die Dunkelheit gewöhnen. Im ersten Moment sah sie aus wie ...

    Er schüttelte den Kopf.

    Das Haar der Schankmaid war geflochten und an ihren Armen trug sie goldene Armreifen, die in einem vertrauten Klang klimperten. Statt ihrer sonstigen Kluft, an welcher die Spuren des Alltags in einer Taverne nicht vorbeigegangen waren, wählte sie für heute Abend ein blaues Kleid. Dazu hatte sie einen grauen Mantel über die Schultern gelegt und schaute Tjelvar mit großen runden Augen an. „Hast du jemand anderes erwartet?“

    „Nein.“ Ohne ein weiteres Wort zog er an ihr vorbei und blieb erst im schmalen Gang zwischen Stall und Wohnhaus stehen, durch den man den Hinterhof verlassen konnte. „Ich sag Frod, dass er sich fertig machen soll.“

    „Ich war gerade bei ihm. Er meint er wolle lieber hierbleiben.“

    Tjelvar schob die Augenbrauen zusammen. „Was?“ Ohne auf eine Antwort Elinas zu warten, stapfte er um die Ecke und betrat den Stall.

    „Frod!“, rief er, bevor er ihn sehen konnte. Als er in die Box wollte, die ihnen zum Schlafen überlassen wurde, wäre er beinahe auf einen Wust von Papieren getreten. „Was bei Hel machst du da?“

    Umzingelt von seinen eigenen Karten und Büchern, hatte Frod es sich auf seiner Schlafmatte bequem gemacht und studierte, was vor ihm lag.

    „Ich habe den ganzen Abend über die Erkenntnisse gebrütet, die wir heute gewonnen haben“, sagte er. „Ich bin noch nicht mal dazu gekommen, nach den geheimen Eingängen zu suchen. Aber ich habe mir die Felsformationen abgepaust und werde sie nun mit den Schriften vergleichen.“

    Mit einem Brummen kommentierte Tjelvar den Alternativplan. Ihm missfiel weiterhin die Vorstellung, ohne Verstärkung in diesen Berg zu gehen.

    „Dazu gesellen sich noch andere Fragen. Was ist es, was die Zwerge nach oben getrieben hat? Wieso errichteten sie direkt hinter dem Tor eine Stadt? Hatten sie keine Angst davor, dass was auch immer sie gejagt hatte, ebenfalls emporsteigen könnte? Oder gibt es weiter unten ein zweites Tor?“ Überfordert raufte er sich die Haare. „Wie du siehst, ich habe noch einiges zu tun.“

    „Und was ist mit Durin?“

    Frod schaute auf. „Was soll mit ihm sein? Ich dachte, ihr wolltet zum Lichterfest.“

    „Hatte das Gefühl, er wollte sich dort mit uns treffen.“

    „Wenn, dann will er sich wohl eher nur mit dir treffen, auch wenn er das selbst noch nicht weiß.“ Als wäre das Thema erledigt, widmete sich Frod wieder seinen Notizen und Kritzeleien.

    Tjelvar hasste es, wenn er das machte. Am liebsten hätte er ihm den Bleistift aus seinen ebenso dünnen Fingern gerissen und in die Ecke geworfen. „Kannst du mir erzählen, was du jetzt für einen Unsinn laberst?“

    „Naja, wenn er nach Helhaven will, dann braucht er wen, der ihn dadurch navigieren kann. Und von uns beiden bist nun mal du derjenige, der Aldwa kann ... nicht ich.“

    Was war denn jetzt los? Tjelvar schüttelte verwirrt den Kopf. „Du weißt genau, dass ich ohne deine Hilfe da drin nicht mal das Scheißhaus finden würde.“ Eigentlich musste er ihm das nicht sagen. Frod wusste, dass einer der beiden ohne den anderen aufgeschmissen wäre. Also warum dieses Theater?

    Als würde ihn das Gespräch erschöpfen, legte sich Frod seine Hand auf die Stirn, drückte sein Kreuz durch und stöhnte. „Ich fürchte der Kommandant kann uns nicht helfen. Der Jarl steht über ihm. Und im Grunde hast du recht. Selbst wenn ich die Eingänge finden würde ... Wer weiß welchen Gefahren wir da drinnen gegenüberstehen würden.“ Als er seinen Satz beendete, grüßte er noch Elina, welche dazu kam und ihm zaghaft zurückwinkte.

    „Kannst du mir sagen, warum du jetzt so mies drauf bist?“, wollte Tjelvar wissen.

    Abermals stöhnend, rieb sich Frod die Augen und verkniff sich einen Gähner. „Tut mir leid. Ich glaube, ich bin einfach nur erschöpft. Ich werde noch etwas lesen und mich dann hinlegen.“

    Tjelvar nickte. „Mach das. Ruh dich aus.“ Er drehte sich zu Elina um und meinte, dass sie jetzt gehen werden.

    Stumm folgte sie ihm. Erst als sie ein paar Schritte aus dem Stall waren, fragte sie: „Ist irgendwas mit Frod?“

    „Keine Ahnung.“ Das Einzige, was er wusste, war, dass dies äußerst ungewöhnlich für seinen Begleiter war. Er wirkte auf Tjelvar schon fast beleidigt. Warum auch immer. Dabei hatte ihm der Kommandant doch merklich Honig ums Maul geschmiert. Man konnte nur hoffen, dass dies nichts an seiner Motivation änderte, in diesen verdammten Berg einzudringen. Auch wenn Tjelvar den Weg über die Geheimgänge nicht bevorzugte, so war er dennoch fest entschlossen die Sache durchzuziehen. Egal wie. Er würde kämpfen, mit oder ohne Armee im Rücken.

    Abrupt blieb er stehen.

    Elina merkte es erst nach wenigen Schritten und wandte sich dann um. „Was ist los? Du wirkst heute auch irgendwie ... komisch?“

    Sie befanden sich auf einer kleinen Seitenstraße und waren noch weit vom Hafen entfernt. Trotzdem war die Musik bis hierher zu hören. Die Feierlichkeiten schienen bereits begonnen zu haben und die Menschen stimmten sich auf den Höhepunkt des Abends ein.

    „Warum kämpft ihr nicht?“

    „Was meinst du?“, fragte Elina.

    „Ihr feiert und tanzt, während die Toten vor Eurer Stadt aufmarschieren. Wie kann man die Augen davor verschließen?“

    Elina schaute auf den Boden und schien kurz nachzudenken. „Ich glaube damit tust du vielen hier Unrecht. Es ist ja nicht so, als würde man die Gefahr nicht sehen. Ich denke die meisten haben einfach nur Angst ... mich eingeschlossen. Niemand weiß, wie dieser Winter enden wird ... Ob er enden wird. Und wenn ... ob wir das noch miterleben werden. Das Lichterfest ist heilig. Die Götter jetzt zu erzürnen, in dem wir den Bräuchen nicht nachgehen, wäre bestimmt nicht der richtige Weg. Ich vermute viele erhoffen sich auch ein bisschen Beistand aus Odhal.“

    Hilfe aus der Stadt der Götter? Wie sollte die aussehen? „Und du? Glaubst du auch daran?“

    „Ich glaube, dass die Hoffnung, schon Grund genug ist, dieses Fest zu feiern. Und falls du meinst, ob ich an unsere Götter glaube: Ja, das tue ich.“ Sie griff in eine Tasche ihres Kleides und holte eine kleine Holzfigur vor. „An die kannst du dich doch sicher noch erinnern, oder?“

    Er nickte. „Die Figur aus den Marschen.“ Im Süden war es Brauch die Götter als selbstgefertigte Talismane bei sich zu tragen. Er war gestern schon überrascht gewesen, die Schnitzerei in ihrem Zimmer zu sehen. Doch bei ihrer Lebensgeschichte konnte er sich gut vorstellen, dass sie auch dort Mal vorbeigekommen war. „Aber warum? Wie kannst du noch an sie glauben, nach allem, was dir widerfahren ist.“

    Ihr Blick wanderte gen Boden. „Tjelvar ... Es waren nicht die Götter, die mir das angetan haben.“ Sie legte ihre Hand auf ihre Schulter, als könne sie die Narben durch den Mantel hindurch fühlen. „Es waren die Menschen. Und auch wenn darunter Priester aus Mithal waren ... So gab es auch die Schamanen in den Marschen, die mir dies hier schenkten.“ Ihr Griff um die Schnitzerei wurde fester. „Sie gaben mir neuen Mut. Ich denke, das ist in diesen Zeiten etwas sehr Wichtiges. Und wenn dieses Fest dir nichts gibt, versuch es wenigstens als Pause zu nutzen. Ich habe von Frod gehört, wie ihr über lange Zeit jeden Tag, auf das hier hingearbeitet habt. Nun seid ihr hier. Atme mal durch. Es ist nur ein Tag.“ Sie stemmte die Arme in die Hüften und grinste ihn an. „Morgen kannst du dann wieder vor dich hingrummeln.“

    „Vor mich hingrummeln?“ Er verstand nicht, was sie meinte. Nur weil er nicht so hibbelig wie Frod, oder optimistisch wie sie war? Er sah die Welt nun mal so, wie sie war. Aber vielleicht hatte Elina recht. Es war von Nöten, einmal auszuruhen und Kräfte zu sammeln. Möglicherweise war es wirklich nur die Erschöpfung, welche Frod heute Abend die Stimmung vermieste. Deshalb nickte Tjelvar. „Gut. Dann gehen wir zu deinem Fest. Aber ich werde nicht tanzen.“

    nächster Teil

  • Das Holz gehackt werden musste, kam ihm dabei gerade recht.

    Dass

    Wiederholte er diesen Ablauf mehrere Male, so wie er es die vorigen Stunden tat, dann erreichte er einen fast schon meditativen Zustand.

    Ja, das beschreibt es wirklich sehr gut ^^ Schließlich kann bei solchen Tätigkeiten das Hirn mal schön ruhen. Very relatable

    „Du weißt genau, dass ich ohne deine Hilfe da drin nicht mal das Scheißhaus finden würde.

    :rofl: Auch wenn mir Tjelvar echt leidtut, seine brummige Nüchternheit hat was ^^'


    Liest sich weiterhin schön flüssig ^^ Tjelvar wird nach wie vor von den Erinnerungen an seine Schwester geplagt - verwundert mich gar nicht, dass er Elina kurzzeitig mit ihr verwechselt. Es ist denke ich klug, dieses Fest trotz der Lage stattfinden zu lassen. Sowas schafft ja auch Ablenkung und spendet neue Hoffnung. Und das kann Dunhaven gerade gut gebrauchen. Bin jetzt gespannt, was auf dem Fest passiert. Ich glaube nicht, dass es ohne Zwischenfall bleiben wird :fox:

  • Hallo Etiam,

    diesen Teil habe ich wieder sehr gerne gelesen. Es hat gut getan, mal aus dem Infomodus rauszukommen, das waren im vorherigen Text so viele Informationen auf einmal, dass ich sie mir sicher nicht alle merken werde. Und ehrlich gesagt hat es mich auch dort schon etwas ermüdet, dass immer noch mehr hinzu kam, ohne dass man richtig wusste, was davon relevant werden wird.

    Die Grübeleien von Tjelvar über seine Vergangenheit und Sigi waren so gut nachvollziehbar und haben ihn mir wieder sehr nahe gebracht. Auch seinen Missmut und seine Grobheit konnte ich aus dem Grund gut verstehen, auch wenn Elina das ganz sicher nicht verdient.

    Das mit den Göttern finde ich auch sehr gut. Und ich bin sehr gespannt auf das Lichterfest!

    über die Erkenntnisse gebrütet

    über den Erkenntnissen gebrütet

    Kann weitergehen! :)

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Hey Etiam ,

    ich fand den Teil auch sehr gut geschrieben. :thumbup:

    Für mich war soweit alles nachvollziehbar und ich konnte mich sehr gut in Tjelvar hineinfühlen. Seine Gedanken, die er sich macht über die Sinnhaftigkeit des Mordens haben mir gefallen. Ein Gegner, dessen Beweggründe nicht nachvollziehbar sind und dem man im Grunde nur skrupellose Grausamkeit unterstellen kann, ist noch weitaus gruseliger, als alles andere.

    Dass Tjelvar Elina kurz für seine Schwester hält, finde ich auch ein schönes Detail. Das spricht dafür, dass sie nach wie vor seine Gedanken dominiert (schließlich hatte er ja auch kurz zuvor noch an sie gedacht), aber auch, dass Elina einen besonderen Stellenwert bei ihm haben dürfte. Ich bin mir sicher, dass es ihr nach und nach gelingen wird, seine harte Schale Stück für Stück aufzuknacken. ^^

    Und jetzt auf zum Lichterfest :D ... ich freu mich schon :gamer:

    • Offizieller Beitrag

    Auch wenn mir Tjelvar echt leidtut, seine brummige Nüchternheit hat was ^^'

    :D


    Tjelvar wird nach wie vor von den Erinnerungen an seine Schwester geplagt -

    Solange das nicht gedoppelt rüberkommt, weil das letzte kapitel genau so angefangen hat, gefällt mir das eigentlich auch gut so ^^


    Sowas schafft ja auch Ablenkung und spendet neue Hoffnung. Und das kann Dunhaven gerade gut gebrauchen.

    Ja, und dazu kommt ja auch noch, dass die meisten Menschen dort sehr religiös sind.

    Es hat gut getan, mal aus dem Infomodus rauszukommen,

    Ja, das glaube ich.

    Und ehrlich gesagt hat es mich auch dort schon etwas ermüdet, dass immer noch mehr hinzu kam, ohne dass man richtig wusste, was davon relevant werden wird.

    ouh, das ist natürlich nicht so gut. Ich bin auch shcon am überlegen, was man streichen könnte :hmm:


    auch wenn Elina das ganz sicher nicht verdient.

    Ich hab manchmal auch das Gefühl, ich bin ihr zu gemein gegenüber :( bzw. lass Tjelvar zu sehr so'n Klotz sein.


    ich fand den Teil auch sehr gut geschrieben.

    Danke^^


    Seine Gedanken, die er sich macht über die Sinnhaftigkeit des Mordens haben mir gefallen

    Die waren mir auch sehr wichtig. Wobei ich kurz dachte "Ai, schon wieder mehr Informationen?" Deswegen habe ich versucht das Kurzzuhalten.

    Ein Gegner, dessen Beweggründe nicht nachvollziehbar sind und dem man im Grunde nur skrupellose Grausamkeit unterstellen kann, ist noch weitaus gruseliger, als alles andere.

    Genau das habe ich mir auch gedacht. Ich habe dazu eine sehr Ausschweifende Überlegung gemacht. Aber dazu ein andermal. Aber abgesehen davon, dass es sich gut in den Plot einfügt, habe ich mir überlegt, was ich am ... ja, gruseligsten finden würde.


    Dass Tjelvar Elina kurz für seine Schwester hält, finde ich auch ein schönes Detail. Das spricht dafür, dass sie nach wie vor seine Gedanken dominiert (schließlich hatte er ja auch kurz zuvor noch an sie gedacht), aber auch, dass Elina einen besonderen Stellenwert bei ihm haben dürfte.

    Hier konnte ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen^^


    Bin jetzt gespannt, was auf dem Fest passiert.

    Und ich bin sehr gespannt auf das Lichterfest!

    Und jetzt auf zum Lichterfest

    Und ich bin sehr gespannt, ob ich das so hinbekomme, wie ich mir das wünsche xD

    • Offizieller Beitrag

    Kapitel 8:
    Das Lichterfest

    Teil 2

    „Abgemacht“, sagte sie und gemeinsam folgten sie den Klängen der Feierlichkeiten. Je näher sie dem Hafen kamen, umso mehr Menschen gingen ihnen entgegen oder schlossen sich ihrer Richtung an.

    Immer öfter sah Tjelvar Seile, die von Dach zu Dach führten und mit Laternen versehen waren. An vielen dieser hingen bunte Stoffe herunter.

    „Sie sollen die Himmelslichter darstellen, weißt du?“ Elina hob stolz ihr Kinn. „Ich habe Utjan auch eine Girlande gebastelt. Sie hängt direkt vor der Taverne.“

    Was sie danach sagte hörte Tjelvar schon nicht mehr. Die Musik war inzwischen zu nah und laut, als dass er sie ohne Weiteres hätte verstehen können. Um ihr das zu signalisieren, zeigte er auf sein Ohr, aber sie winkte ab und stolzierte zielgerichtet nach vorne.

    Sie hatten den Markt, sowie den anliegenden Hafen erreicht und Tjelvar merkte schnell, dass hier seiner Meinung nach viel zu viele Menschen unterwegs waren. Aus dem Gedrängel, welchem er heute Mittag noch erfolgreich entgangen war, gab es nun kein Entkommen mehr. Ständig hatte er das Gefühl, anderen Leuten auf die Füße getreten zu haben. Jeder Versuch, sich zu entschuldigen, wäre jedoch im Klang der tosenden Trommeln untergegangen. Weshalb er es erst gar nicht versuchte.

    Am Ende dieses Meeres aus zahllosen Menschen ragte ein Podest empor. Wie Berserker hämmerten dort zwei kräftige Männer auf die mit Fell bezogenen Fässer und erzeugten so in Begleitung der anderen Instrumente einen rhythmischen Sturm von Klängen.

    Erhellt wurde die Szenerie von großen Feuerschalen, die überall verteilt standen. Eine war gleich in ihrer Nähe und Tjelvar erschrak, als sich plötzlich ein Feuerkegel über die Köpfe der Menschen erstreckte. Er spürte die Hitze auf seinem Gesicht und hielt die Hand vor seinen Augen, während er hörte, wie die Umstehenden aufschrien.

    Doch was folgte, war Applaus. Der Platz um die Feuerschale herum weitete sich etwas und Tjelvar sah, wer für das Spektakel verantwortlich war.

    Ein Mann mit nacktem Oberkörper und zwei Fackeln in den Händen tanzte vor der Menge und bot ein aufregendes Schauspiel. Die Flammen, welche er mit Leichtigkeit zu kontrollieren schien, wirkten bei dem Tempo wie lodernde Schlangen, die um seinen Körper wirbelten. Ihr Licht schimmerte auf seiner schweißnassen Haut, während er mit geschmeidigen Bewegungen ihre Richtung vorgab.

    Zum Ende seiner Darbietung führte er die Fackeln an seinen Mund und spie erneut einen großen Feuerball in den Nachthimmel.

    Überschwänglicher Beifall vermischte sich mit den Trommelklängen.

    Tjelvar leugnete nicht, dass er beeindruckt war, und applaudierte ebenfalls, bis Elina ihn zu sich herunterzog.

    „Siehst du? Das ist ein richtiger Magier!“, rief sie laut, um den Lärm zu durchdringen. „Der macht Feuer und lässt sich nicht irgendwelche Ausreden einfallen.“

    Das hatte sie also nicht vergessen, dachte Tjelvar amüsiert. Für sie musste Frod ein Trickser sein, der nichts anderes als Geschichten erzählte. Im nächsten Moment sah er, wie Elina ihn mit großen Augen anstarrte.

    „Was ist?“, fragte er.

    „Ich wusste ich habe mich nicht getäuscht.“

    Tjelvar verstand nicht und hob nur fragend eine Augenbraue.

    Statt einer Antwort winkte sie ihn mit sich. Zum Glück packte sie seine Hand, sonst hätte er Elina in dem Durcheinander sicherlich verloren.

    Sie zerrte ihn an einen Stand, der etwas abseits zur Bühne aufgebaut wurde. Dort angekommen gab sie dem Mann hinter dem Tisch ein Zeichen, woraufhin dieser zwei Krüge Met bereitstellte.

    Kaum hatte Tjelvar seine Finger um den Griff gelegt, stieß sie schon mit ihm an.

    „Skol!“, sagte sie und nahm den ersten Schluck.

    „Skol“, erwiderte er und trank ebenfalls. Als Elina absetzte und sich über den Mund fuhr, sah er ihr verschmitztes Lächeln.

    „Auf dem Plateau, war ich mir nicht sicher, aber gerade eben hast du es schon wieder getan?“

    Abermals hob Tjelvar nur eine Augenbraue.

    „Du hast geschmunzelt“, erklärte sie ihm.

    Geschmunzelt?

    „Ich hatte schon angenommen, dass du sowas nicht kannst.“ Das Grinsen, dass ihr Gesicht zierte, hatte etwas Spielerisches. Fast herausfordernd, als würde sie einen direkten Konter erwarten.

    Doch bevor Tjelvar antworten konnte, ertönte ein lautes Horn und brachte die Menge, sowie die Musik zum Schweigen. Besser so. Ihm wäre ohnehin keine Antwort eingefallen.

    Gemeinsam schauten sie zum Podest, welches soeben eine Frau betrat. Sie war in Leinen gehüllt, welche längst nicht alle Stellen ihres Körpers bedeckten. Die zwei Trommler verbeugten sich tief und überließen ihr die Bühne.

    Wer auch immer sie war, die Kälte schien ihr nichts anzuhaben. Tjelvar konnte es von seiner Position aus nicht gut erkennen, aber das freizügige Auftreten der Frau zeigte viel Haut, die entweder mit Tätowierungen oder Bemalungen versehen war.

    „Das ist Serija. Die oberste Lyttra von Dunhaven“, flüsterte Elina.

    So still war es geworden, dass er selbst ihr Flüstern zu hören vermochte.

    Eine Lyttra also, dachte Tjelvar. Er hatte nicht viel für diese Menschen übrig. In ihren Behauptungen die Götter würden zu ihnen sprechen, sah er nur Schwindel oder geistig verwirrtes Gebrabbel. Außerdem empfand er es als arrogant, sich selbst als etwas dermaßen ‚Auserwähltes‘ anzusehen. Im Laufe der Jahre waren er und Frod schon vielen Lyttra begegnet. Alle würden sie die Stimmen der Götter hören, doch keiner konnte je klare Aussagen darüber machen, was sie denn genau zu ihnen gesagt hätten. Es waren immer nur wage Beschreibungen oder sinnloses Gelaber, in das man alles Mögliche hineininterpretieren konnte.

    „Bewohner von Dunhaven!“ Serijas kräftige Stimme hallte über den Platz. „Vor wenigen Tagen empfingen mich die Worte aus Odhal und berichteten von einem erneuten Aufeinanderprallen der abscheulichen Vykr und unseren Beschützern von der ewigen Wacht. Dabei ist es Arn und seinen Streitern erneut gelungen die Kreaturen der Stille zurückzuschlagen.“

    Tosender Beifall erfasste die Anwesenden, bevor sie wieder zur Ruhe fanden und ihrer Lyttra lauschten.

    Es war schon interessant. Nirgendwo hatte Tjelvar einen solchen Enthusiasmus für den Urverräter seinem Gefolge erlebt.

    „Einige dieser tapferen Helden beglichen ihre Schuld und gaben für unser Land ihr Leben. Ihre Seelen werden in wenigen Augenblicken am Himmel erscheinen und einen Weg suchen, den Flammen von Hel zu entgehen.“

    In wenigen Augenblicken? Das war eine recht präzise Aussage für ein solches Ereignis, wie Elina es beschrieb. Er war gespannt, ob sich auch das nur als dummes Geschwätz herausstellen würde, oder ob diesmal mehr dahintersteckte.

    „Lasst uns ihnen diesen Weg weisen. Lasst sie uns willkommen heißen, so wie sie es verdienen.“ Sie drehte sich zum Meer, wobei sie ihnen den Rücken zukehrte. Dabei konnte Tjelvar erkennen, dass ihre braunen Haare bis zum Steiß reichten.

    Als wolle sie den Himmel selbst umfassen, breitete sie ihre Arme aus und schaute nach oben. „Unsere Lichter sollen so hell brennen, wie die Sonne und unsere Musik so lärmen wie ein Wasserfall. So werden wir sie locken. Tanzt ausgelassen wie der Wind und trinkt so viel wie die größten Äcker dieses Landes. So werden wir sie begrüßen.“ Noch einmal wandte sie sich der Masse zu, während die beiden Trommler wieder in Stellung gingen. Sie holte tief Luft und rief so laut sie konnte: „Lasst das Lichterfest beginnen!“

    Hatte es nicht schon längst begonnen?Dass Tjelvar sich hierbei täuschte, bemerkte er schnell selbst. Denn das, was jetzt passierte, zeigte, dass alles zuvor lediglich ein lockeres Aufwärmen gewesen sein musste. Die Menschen verfielen förmlich in Ekstase, wie er fand. Sie johlten und jubelten, prosteten sich zu und tanzten wild miteinander.

    Etwas überfordert wollte sich Tjelvar an Elina wenden. Diese hielt ihm aber schon erwartungsvoll ihren Krug entgegen. Vorsichtig stieß er an und sah dann zu, wie die Schankmaid das Getränk in einem Zug hinunterkippte.

    „Ich weiß nicht was du jetzt machst“, schrie sie, damit er sie überhaupt verstand. „Aber ich werde jetzt tanzen!“ Sie stellte den Krug ab und eilte zu den anderen Feiernden. Dort angelangt wurde sie eins mit der Menge, ohne jedoch in dieser unterzugehen.

    Auch wenn sie nur eine von vielen Tanzenden war, hob sie sich deutlich von den anderen ab. Ihre Bewegungen wirkten geschmeidiger, ihre Schritte platzierter. Mit einer fast verführerischen Anmut wechselte sie von einem Bein auf das nächste, band jemand anders in ihr Spiel ein und tanzte dann wieder für sich alleine.

    Für einen Moment ließ er sie nicht aus den Augen. Lag es an dem Geschick, mit dem sie sich über den Platz bewegte? Sie wusste eindeutig, was sie tat und Tjelvar gefiel es, ihr dabei zuzuschauen. Ob es auch daran lag, dass ihr Tanz so viele verschiedene Einflüsse mit sich brachte? Wie Elina, war auch er weit gereist und deshalb erkannte er einiges in ihren Bewegungen wieder.

    Doch es gab noch etwas anderes, dass ihn interessierte. Sein Blick wanderte gen Himmel, wo er genau das sah, was er erwartet hatte. Nichts. Kein Anzeichen davon, dass irgendwelche Seelen dort umherirrten.

    Auf dem Podest wurde inzwischen ein großer Stapel Holz angezündet, um der Forderung der Lyttra nachzugehen.

    Egal wie hell eure Lichter leuchten werden ... Ihr Narren ringt vergebens um die Aufmerksamkeit der Götter!

    Als Tjelvar sich wieder seinem Getränk widmete, schaute er beiläufig zu einem anderen Stand hinüber. Er hob verwundert die Augenbrauen, als er Durin erblickte.

    Einige Meter und Menschen trennten die beiden voneinander, und der Kommandant hatte ihn bereits im Blick gehabt, als er sich zu ihm drehte.

    Beobachtete Durin ihn etwa? Er hob seinen Krug und prostete Tjelvar aus der Ferne zu.

    Dieser nickte, erwiderte und nahm einen Schluck. Doch als er den Met wieder abstellte war von Durin keine Spur mehr.

    Den Platz, den er zuvor am benachbarten Stand belegte, war leer.

    Stirnrunzelnd schaute Tjelvar über die Köpfe der anderen hinweg, doch vergebens. Der Kommandant schien wie vom Erdboden verschluckt. Zugegeben war es bei dieser Masse von Menschen auch nicht schwer, diesen Zustand zu erreichen. Aber wollte er nicht mit ihnen reden? War das nicht der Grund, wieso er sie auf dieses Fest gelockt hatte?

    nächster Teil ...

  • Das ist ein sehr schöner Abschnitt mit vielen tollen Bildern. Ich bin schon ziemlich sicher, dass die "Seelen" noch kommen werden, auf die bin ich besonders gespannt!

    Zwischen Elina und Tjelvar scheint da ja langsam etwas zu beginnen, das beschreibst du auch sehr schön.

    Und dann dieses Fest! Das ist so hübsch! Es gefällt mir, dass Elina da mal etwas aufdreht.

    Und am Schluss noch ein Rätsel. Da läuft also noch etwas im Hintergrund.

    Gefällt mir!

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Ich kann nur ein paar Krümel kacken, wie kalkwiese immer so schön sagt xD

    Spoiler anzeigen

    Sie hatten den Markt, sowie den anliegenden Hafen erreicht und Tjelvar merkte schnell, dass hier seiner Meinung nach viel zu viele Menschen unterwegs waren.

    Vor "sowie" brauchst du meines Wissens nach kein Komma, weil es genauso wie ein "und" wirkt.

    Ständig hatte er das Gefühl, anderen Leuten auf die Füße getreten zu haben.

    Dieser Satz spielt ja in der Gegenwart der Geschichte, deswegen würde hier "zu treten" mMn besser passen.

    Jeder Versuch, sich zu entschuldigen, wäre jedoch im Klang der tosenden Trommeln untergegangen. Weshalb er es erst gar nicht versuchte.

    Die beiden Sätze gehören sinnmäßig zusammen, würde sie also mit Komma trennen und nicht mit einem Punkt.

    Fast herausfordernd, als würde sie einen direkten Konter erwarten.

    Da "als" hier als Vergleichswort und nicht als Konjunktion benutzt wird, kommt hier kein Komma hin.

    Doch bevor Tjelvar antworten konnte, ertönte ein lautes Horn und brachte die Menge, sowie die Musik zum Schweigen.

    Hier nochmal ein Komma vor "sowie"

    Es waren immer nur wage Beschreibungen oder sinnloses Gelaber, in das man alles Mögliche hineininterpretieren konnte.

    vage

    Nirgendwo hatte Tjelvar einen solchen Enthusiasmus für den Urverräter seinem Gefolge erlebt.

    seines Volkes?
    Ich bin nicht ganz sicher, aber so liest es sich merkwüridg mMn

    Elina ist ja voll das Partytier ^^ Das steht natürlich etwas im Gegensatz zum eher stillen und in sich gekehrten Tjelvar. Kein Wunder, dass er da ein wenig fasziniert ist. Das kommt für mich ganz leicht und subtil herüber, finde ich sehr gelungen, wie du das beschrieben hast. Vielleicht interpretiere ich etwas viel, aber ich könnte mir vorstellen, dass er sie mag - darauf deutet ja auch sein zaghaftes Geschmunzel hin ^^

    Freue mich auf mehr :fox:

  • Sorry, Alo, ...

    Spoiler anzeigen

    deine Anmerkung zu diesem Satz

    Zitat

    Fast herausfordernd, als würde sie einen direkten Konter erwarten.

    ist, so viel ich weiß, nicht ganz richtig.

    Da "als" hier als Vergleichswort und nicht als Konjunktion benutzt wird, kommt hier kein Komma hin.

    Das "als" ist vergleichendes "als", das stimmt, aber es leitet einen Nebensatz ein, der ein eigenes Prädikat ("erwarten") besitzt. deshalb gehört das Komma davor.

    https://www.duden.de/sprachwissen/s…vor-wie-und-als

    Zitat von Etiam

    Nirgendwo hatte Tjelvar einen solchen Enthusiasmus für den Urverräter seinem Gefolge erlebt.

    Und hier denke ich, dass es wahrscheinlich "für das Gefolge des Urverräters" heißen soll ...?

    *Klugscheißmodus aus*

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • Hey Etiam ,

    das Lichterfest hast du toll beschrieben. Ich fand es sehr atmosphärisch und vor allem richtig gut und flüssig geschrieben. Zwischendurch kam mir der Gedanke (und ich lasse dich jetzt eifach mal daran teilhaben ^^ ), dass du dich schriftstellerisch ziemlich weiterentwickelt hast. :thumbup:

    Tjelvars Eindrücke und Emfindungen hast du außerdem sehr schön eingefangen. Vor allem hat mir gefallen, wie er Elina beim Tanzen beobachtet ... und natürlich bin ich gespannt, was jetzt mit Durin geschieht. Ich bin mir sicher, dass er nicht einfach spurlos verschwunden ist...

    Kann weitergehen :gamer:

    • Offizieller Beitrag

    Das ist ein sehr schöner Abschnitt mit vielen tollen Bildern.

    Das freut mich^^ Ich selbst muss zugeben mit dem ersten drittel noch nicht sooo zufrieden zu sein ^^;


    Und dann dieses Fest! Das ist so hübsch!

    Aber vielleicht waren meine Sorgen auch unbegründet, es kommt ja gut rüber ^^

    Ich hab mir im Vorhinein aber auch Druck gemacht. Immerhin wurde das Fest jetzt schon länger angeteasert ^^;


    Ich bin schon ziemlich sicher, dass die "Seelen" noch kommen werden, auf die bin ich besonders gespannt!

    Zwischen Elina und Tjelvar scheint da ja langsam etwas zu beginnen, das beschreibst du auch sehr schön.

    Ich bin ja immer am überlegen, ob ich auf solche Sachen antworten soll ^^; Also mit "ja" oder "nein" Ansich wäre der Austausch natürlich hilfreich, andererseits würde ich euch damit ja spoilern und somit unvoreingenommenheit weg nehmen, falls dann später wirklcih etwas passiert. :hmm:

    So oder so, die Theorien die ihr habt lese ich immer sehr gerne und es hilft mir auch z usehen, was in dem Leser gerade so vor sich geht ^^


    Es gefällt mir, dass Elina da mal etwas aufdreht.

    Das hat auch spaß gemacht zu schreiben :D


    Ich kann nur ein paar Krümel kacken, wie kalkwiese immer so schön sagt xD

    Jo, die Krümel habe ich mir angeschaut:


    Und hier denke ich, dass es wahrscheinlich "für das Gefolge des Urverräters" heißen soll ...?

    Und hier liegt Tari schon richtig. Ich habe in dem Satz sagen wollen, dass der Urverräter und seinem Gefolge nie soviel enthusiasmus zu Teil wurde. Ich wollte halt die gesamte Ewige Wacht einbinden.

    Elina ist ja voll das Partytier

    true :D

    Vielleicht ist sie deswegen in Dunhaven geblieben. Immerhin sind die Dun das Volk in Ymir, das am meisten feiert xD


    Das steht natürlich etwas im Gegensatz zum eher stillen und in sich gekehrten Tjelvar. Kein Wunder, dass er da ein wenig fasziniert ist. Das kommt für mich ganz leicht und subtil herüber, finde ich sehr gelungen, wie du das beschrieben hast.

    Sehr gut. Ist immer ganz interessant solche Szenen zu schreiben, in der ein Char wie Tjelvar "hilflos" ist. Es ist nunmal nichts, was man auf Anhieb mit ihm in Verbindung bringen würde ^^; Aber es ist halt so gar nicht seine Situation. :P


    das Lichterfest hast du toll beschrieben. Ich fand es sehr atmosphärisch und vor allem richtig gut und flüssig geschrieben.

    Nice. Noch etwas, dass mir etwas mehr Vertrauen in diese Szenenbeschreibung gibt ^^;


    Zwischendurch kam mir der Gedanke (und ich lasse dich jetzt eifach mal daran teilhaben ^^ ), dass du dich schriftstellerisch ziemlich weiterentwickelt hast. :thumbup:

    :love: oh danke. Das freut mich sehr.

    Gerade in einer Zeit wo ich öfter die Befürchtung habe, im Gegensatz zum Anfang der Geschichte abgebaut zu haben :/ Vlt liegt es einfach nur daran, dass der Beginn so furios war, keine Ahnung :pardon:

    Tjelvars Eindrücke und Emfindungen hast du außerdem sehr schön eingefangen. Vor allem hat mir gefallen, wie er Elina beim Tanzen beobachtet ...

    Da habt ihr mir aber alle bei geholfen. Ich versuche seit dem Elina Kapitel, wo ihr meintet sie mehr einzubinden, wenn es schon ihre Perspektive ist, darauf zu achten (also mehr Innenleben, Emfpindung etc.). Dabei kommen einem noch zusätzliche Gedanken, die Charaktäre und Geschichte noch formen können. Auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, dass es Ereignisse oder Dialoge etwas auseinanderzerrt, sehe ich es doch insgesamt als großen Gewinn und folge diesem Rat gerne ^^

    natürlich bin ich gespannt, was jetzt mit Durin geschieht. Ich bin mir sicher, dass er nicht einfach spurlos verschwunden ist...

    ja, da bin ich noch ein bisschen überlegen, wie ich das letztendlich rüberbringe :hmm:

    Kann weitergehen :gamer:

    bin dran ^^

    • Offizieller Beitrag

    Kapitel 8:
    Das Lichterfest

    Letzter Teil:

    Tjelvar wartete einen Moment, ob der Kommandant sich noch zeigen würde, aber vergebens. Als er sich wieder seinem Met zuwendete, wurde er von der Seite angeschrien.

    „Hey!“ Es war Metjan, der betrunkene Soldat vom Vorabend, der Elina so unsanft angepackt hatte. Auch heute war er wieder in Begleitung seiner zwei Kumpanen, die schon gestern mit ihm am Tisch gesessen hatten. „Sieh mal einer an, wer sich an unserem Met ergötzt“, sagte er und torkelte auf Tjelvar zu. Metjan war kein kleiner Mann, doch damit er mit Tjelvar auf gleicher Augenhöhe sein konnte, fehlte ein gutes Stück. Flüchtig schaute der Soldat zu den Tanzenden hinüber. „Ich hab‘ dir gesagt, du sollst die Finger von ihr lassen.“

    Genau genommen hatte er das nicht, doch die Alkoholfahne, die Tjelvar entgegen stieß, verriet ihm, dass sich an Metjans gestrigem Zustand wenig geändert hatte.

    „Ihr Südländer glaubt, ihr könntet euch alles einfach so nehmen!“ Für einen Moment hielt er sich an dem Stand fest, um nicht umzukippen. „Aber da habt ihr euch geschnitten!“

    „Keine Ahnung, wovon du sprichst, ich ...“

    „Halt die Schnauze!“, presste Metjan zwischen den Zähnen hervor, wobei ihm der Sabber übers Kinn lief. „Ihr kommt in unser Land, trinkt unseren Wein, fresst unser Brot und fickt unsere Weiber!“

    Tjelvar schob die Augenbrauen zusammen.

    Was bei Hels Feuer ist in ihn gefahren?

    Dieser Überfall kam zu überraschend, als dass Tjelvar wütend über diese Äußerungen hätte sein können. Vielmehr starrte er sein Gegenüber nur verwirrt an.

    „Früher habe ich Wilde wie dich gejagt“, lallte er und hielt sich am Tisch fest, um nicht umzukippen. Als ihm einer seiner Begleiter half, wurde er harsch zurückgewiesen.

    „Solche wie mich?“, fragte Tjelvar. In den Worten des Betrunkenen hallte nicht nur der pure Alkohol wider. Das, was Tjelvar da hörte, war aufrichtiger Hass.

    Ohne zu antworten, griff Metjan nach Tjelvars Krug und nahm einen großen Schluck daraus. „Sogar unseren guten Met nehmt ihr uns ...“, nuschelte er.

    So langsam wich Tjelvars Verwirrung seinem Zorn. Was wollte dieser Idiot von ihm? Er hatte eindeutig ein Problem mit den Südländern.

    Doch Tjelvar sah sich nicht mal als solchen. Da niemand wusste, wo seine Heimat Ilrim lag, spürte er sich zu keiner Himmelsrichtung zugehörig. Allerdings verbrachten er und Frod die meiste Zeit in Wiek. Dem südlichen Fürstentum Ymirs. Doch das hatten sie in Dunhaven nur fünf Menschen erzählt. Dem Jarl, seinem Huscarl Joran, Elina, Ille und Durin. Woher wusste Metjan davon?

    Als dieser einen weiteren Schluck aus Tjelvars Krug nahm, rückte diese Frage jedoch in den Hintergrund.

    Egal ob Metjan einen aufrichtigen Grund für seinen Hass hatte oder nicht, ihm ging der Besoffene stark auf die Nerven. „Von mir aus nimm den Scheiß Met ... und geh!“ Seine Stimme war schon gereizter und es wurde zunehmend schwerer, seine Wut nicht nach außen zu zeigen.

    Es war Metjans Kluft, welche Tjelvar daran erinnerte, Vorsicht walten zu lassen.

    Der Mann ihm gegenüber war Soldat. Ihn zu provozieren und somit einen ausgewachsenen Streit mit der Wache anzufangen wäre weder für ihn noch für Frod von Vorteil gewesen.

    „Ich soll gehen, ja?“ Belustigt schaute Metjan zu seinen beiden Begleitern. „Einen Scheiß werde ich! Aber du hast Glück. Wir Dun sind sehr Gastfreu-“ Er stieß auf und Tjelvar überlegte schon einen Schritt Sicherheitsabstand zu nehmen, da machte Metjan einen auf ihn zu. „Du sollst dich hier wie zuhause fühlen,“ raunte er. Langsam kippte er den Krug in seiner Hand, wodurch immer mehr Met auf Tjelvars Stiefel plätscherte. „Jetzt kannst du wie bei euch Wilden aus der Pfütze saufen.“

    Tjelvar schloss die Augen und sein Kiefer verkrampfte. Er spürte, wie es an seiner Schläfe pochte und sein Geduldsfaden überstrapaziert war. Von der Seite hörte er, wie der Besitzer des Standes an sie herantrat, und schaute ihn an.

    „War das jetzt echt nötig?“, fragte dieser, ohne dabei wirklich wütend zu klingen.

    Anders als Metjan, welcher sich sofort über den Tisch beugte und ihn anfuhr. „Halt dich daraus!“ Dann drehte er sich wieder zu Tjelvar und drückte ihm seinen Zeigefinger auf die Brust. „Und du verpisst dich jetzt von hier, bevor ich dich ins Gefängnis schmeiße!“

    Als Tjelvar nach seinem ausgestreckten Finger greifen wollte, ertönte erneut das Horn, welches zuvor die Lyttra angekündigt hatte.

    Sofort drehten sich alle zum Podest um, wo sie wieder in Erscheinung trat. Doch Tjelvars Augen wurden größer, als er sah, was sich hinter ihr, am Horizont tat.

    Ein geisterhaftes Leuchten verbarg sich dort – nein, warte – je länger er in den Himmel starte, umso mehr erkannte er, dass es bereits überall war. Breitete es sich aus, oder mussten sich seine Augen erst daran gewöhnen? War dieser grünliche Schimmer überhaupt da? Bildete er sich diesen nur ein? Ein kurzer Blick zu den Umstehenden bestätigte ihm, dass er zumindest nicht der Einzige zu sein schien, der es bemerkte. Viele, darunter auch Metjan schauten neugierig in den Nachthimmel.

    Doch Tjelvar begann ein weiteres Mal an sich zu zweifeln, als er sah, wie dieses diffuse Leuchten langsam, aber sicher Kontur annahm. „Das ist unmöglich“, kam es ihm flüsternd über die Lippen.

    Aus dem grünen Schleier begannen sich im Norden lange Bänder zu formen. Wie schwere Vorhänge, die vom Firmament herabhingen, sahen sie aus und fingen an, sich über das Wasser, in dem sich ihr Schimmern spiegelte auszubreiten.

    Nur für eine Sekunde bekam es Tjelvar mit der Furcht zu tun, als er glaubte, in den grünen Lichtern die Flammen von Hel zu sehen. Doch der Gedanke verflog zu gleich. In seinem Kopf wiederholte er das zuvor gesagte.

    Das ist unmöglich ... und wunderschön!

    Und deswegen war es nicht vorstellbar, dass es zum Reich der Toten gehörte. Und doch hatte es mit den Verstorbenen der ewigen Wacht zu tun.

    Erst jetzt, wo ihm wieder die Worte der Lyttra einfielen, fiel ihm auf, dass diese zu singen begonnen hatte. Ihre Stimme wirkte friedvoll und beruhigend. Aber die Sprache kannte er nicht. Es war weder die in Ymir verbreitete noch Aldwa. Zuerst dachte er, es sei ein alter Dialekt der Dun, doch es klang zu fremd, als dass es der Mundart der Leute hier vorangegangen wäre. Es sei denn, es wurde vor einer sehr, sehr langen Zeit gesprochen.

    Die Wut, welche Tjelvar zuvor gespürt hatte, war verflogen und ohne etwas Vergleichliches zu empfinden, bewegte er sich langsam nach vorn.

    „Wo willst du hin?“, hörte er noch Metjan im Hintergrund brüllen.

    „Aber du hast doch gesagt, er soll sich verpissen“, erklärte ihm einer seiner Begleiter.

    Das darauffolgende Beleidigen der eigenen Männer, war das letzte, was Tjelvar hinter sich wahrnahm und sich seine Aufmerksamkeit voll und ganz nach vorne richtete. Schritt für Schritt, der Lyttra lauschend und das atemberaubende Spiel der Lichter nicht aus den Augen verlierend. Nur kurz schaute er herunter, als Elina seine Hand griff. Ihr Gesicht sah glücklich aus, doch als sie in seines schaute, veränderte es sich. Ihr Blick wurde forschender und es lag noch etwas darin ... Sorge?

    Er machte sich keine großen Gedanken darüber, starrte wieder nach oben und setzte seinen Marsch langsam, aber stetig fort. Seine Hand löste sich aus Elinas und während er dem Podest näherkam, wurde ihm zunehmend schummrig. Es war ihm jedoch in keiner Weise unangenehm. Es war ihm, als würde man keinerlei Bewegung mehr benötigen, um voranzukommen. Als würde man schweben. Statt sich durch die Masse zu drängeln, gleitete er an den Feiernden vorbei. Alles schien im Einklang mit den Bändern am Himmel, welche sich sacht hin und her bewegten.

    Er setzte seinen Weg fort und glaubte den Lichtern immer näher zu kommen.

    Auch Serijas Lied begann ihn mehr und mehr zu umarmen. Die Worte dieser fremden Sprache klangen von überall zu ihm. Doch dann, stoppte sein Weg.

    Er hob noch rechtzeitig die Hände, um nicht gegen das Podest zu laufen. Als er mit seinen Fingern das Holz der Bühne berührte und nicht weiterkonnte, fragte er sich, was überhaupt sein Ziel gewesen war? Wollte er zu den Seelen, die über ihm ihre Bahnen zogen, oder zu der singenden Lyttra? Er wusste es nicht. War es überhaupt etwas davon?

    Nein.

    Er schüttelte den Kopf, wobei sich in ihm eine leichte Übelkeit bemerkbar machte. Weder das eine noch das andere, hatte er angestrebt. Und doch hatte er diesen Weg zurückgelegt.

    Was ist hier los?

    Er hatte doch lediglich in den Himmel gestarrt. Das grüne Licht im Blick und die Worte des Liedes im Ohr, wurde ihm klar, dass er die Kontrolle über seinen Körper verloren hatte. Auch über seinen Geist?

    Das schwummrige Gefühl verstärkte sich und wuchs langsam zu einem Schwindel heran, der ihn schwanken ließ.

    Was passiert mit mir?

    Mit Mühe schaffte er es, seinen Blick vom bezaubernden Himmel abzuwenden, und starrte auf seine zitternden Hände. Er ballte sie zu Fäusten und auch wenn er langsam die Gewalt über seinen Körper zurückgewann, so verschwamm seine Sicht. Schwarze Ränder grenzten sein Blickfeld immer mehr ein und das Atmen fiel ihm zunehmend schwerer.

    Ich muss ... hier weg!

    Sein Herz klopfte. Kalter Schweiß trat ihm auf die Stirn und er begann schwer zu atmen.

    Weg!Er drehte sich um. Vor ihm standen Menschen, starrten ihn mit großen Augen an. Sie standen ihm im Weg, er wollte einfach nur hier raus! Gebeugt ging er auf sie zu, schaffte jedoch nur wenige Schritte, bevor es ihn auf die Knie zwang. Sein Blickfeld wurde immer kleiner. Er schaute hoch. Aus der Menge trat Elina. Die Dunkelheit umrahmte sie. Er streckte die Hand nach ihr aus. Wollte um Hilfe rufen.

    Doch schon der erste Buchstabe blieb ihm im Halse stecken, als die Finsternis ihn umhüllte und gefangen nahm

    nächster Teil ...

  • „Hey!“ Es war Metjan, der betrunkene Soldat vom Vorabend, der Elina so unsanft angepackt hatte.

    Mir fällt gerade mal auf, dass sein Name fast wie ein Spitzname wirkt: Met Jan. So wie der ständig betrunken ist, passt es :rofl:

    Absicht oder Zufall? :fox:

    Aus dem grünen Schleier begannen sich im Norden lange Bänder zu formen. Wie schwere Vorhänge, die vom Firmament herabhingen, sahen sie aus und fingen an, sich über das Wasser, in dem sich ihr Schimmern spiegelte auszubreiten.

    Das finde ich eine sehr gelungen Beschreibung der Aurora Borealis :thumbsup:

    Bah, so einen Streithahn wie diesen Metjan muss es ja überall geben. Spiegelt aber sehr schön auch das Leben wieder. Hoffe, der macht nicht nochmal richtig Ärger, aber ich befürchte es halb.

    Vielmehr verwundert mich, was da gerade in Tjelvar abgeht. Die Aurora muss ihm ja wie ein Zeichen der Götter vorkommen, an die er ja berechtigterweise gar nicht mehr glaubt. Der Fluchtreflex am Ende kam da aber unerwartet.

    Schreib schnell writer :stick:

  • Lieber Etiam

    Ich bin am aufholen. Wenn ich soweit bin, gebe ich einen zusammenfassenden Kommentar ab.

    Im Spoiler einige Kleinigkeiten.

    Spoiler anzeigen

    Genussvoll biss Elina in den Apfel, den sie sich an einem der Stände vor dem Jarlshaus gekauft hatte. Neugierig schaute sie über den Platz, welcher mit dem Hafen verbunden war.

    Satzanfänge sind ähnlich

    Wie Ameisen wuselten die Menschen umher und gingen ihrer Arbeit nach. Es wurden viele neue Stände errichtet, und in der Mitte des Platzes machten sich einige daran, riesige Götzen der Götter aufzustellen.

    Das alles muss für heute Abend sein, dachte sie. Beinahe hätte Elina es vergessen.

    Das alles muss für heute Abend sein, dachte Elina. Beinahe hätte sie es vergessen.

    Vor wenigen Tagen hatte Serija, die oberste Lyttra Dunhavens ausgerufen, dass die Lichter schon bald wieder am Himmel stehen würden.

    Wunderschöne Farben, die sich in Form von schimmernden Bändern unter dem Firmament ausbreiteten.

    Heute würde es wieder so weit sein.

    Als Elina dieses Spektakel vor vier Jahren das erste Mal zu sehen bekommen hatte, waren ihr die Tränen gekommen, so schön war es gewesen. Und die Tränen blieben, als sie die Geschichte hinter den Lichtern erfahren hatte, die man sich in Dun dazu erzählte. Handelte es sich bei den bezaubernden Schleiern am Himmel doch um die Seelen der ewigen Wacht, die ihren letzten Kampf nicht überlebt hatten. Gefangen zwischen dem Dies- und dem Jenseits irrten die Verstorbenen ziellos unter dem Dach der Welt.

    Die laute Musik und großen Feuer, die man in ganz Dun entzündete, sollten dabei helfen, dass sie (Wacht?)den Weg zu den

    Menschen zurückfanden, für deren Schutz sie ihr Leben gegeben hatten. Weiterhin verbannt von den Göttern, aber in der Schlacht ihre Schuld beglichen, würden sie eine zweite Chance unter den Sterblichen erhalten.

    In anderen Teilen Ymirs wäre das undenkbar gewesen. Dort wurde die Wacht zusammen mit der Brut des Urverräters, - den Zwergen - in einen Topf geworfen und verachtet.

    Elina hatte mit den unterschiedlichsten Sitten und Bräuchen gelebt, während sie durch das Land gereist war. Sie wusste gut über die verschiedenen Gewohnheiten in Ymir Bescheid. Und sie konnte mit Fug und Recht behaupten, dass kein anderes Volk so viele und so große Feste feierte, wie das der Dun. Deswegen war sie schon gespannt auf den heutigen Abend.

    Sie freute sich auf das Singen, das Tanzen und Trinken mit Menschen, die sie gern hatte.


    Gemeinsam folgten sie ihm.

    Elina kannte die Straßen und Gassen der Stadt gut und merkte schnell, dass sich Tjelvar verlaufen hatte. Zumindest kam er von dem Pfad ab, der ihn zurück zu ihrer gestrigen Schlafstatt geführt hätte. Anhalten tat der Hüne aber trotzdem nicht. Erst als sie auf einer Brücke ankamen, blieb er schließlich stehen. Es war nicht der gleiche Übergang wie heute Morgen, aber sie wusste dennoch, wo sie sich befanden. Nahe dem Westwall. Nicht weit von hier war das gewaltige Tor nach Helhaven, wegen dem die zwei Reisenden eigentlich hier waren.

    Irgendwas musste beim Jarl schiefgelaufen sein. Elina wusste nicht (war sich nicht sicher), ob sie fragen sollte und blieb deshalb

    hinter Frod stehen, als sich dieser zu Tjelvar ans Geländer der Brücke lehnte. Beide schauten den Flusslauf entlang.

    "So eine Scheiße“, hörte Elina den Hünen vor sich hin murmeln. Sie musste sich anstrengen, um zu verstehen, was Tjelvar von sich gab. Die Wut in seiner Stimme war verebbt und mit ihr auch das Feuer.

    Kurz meinte Sie erkannt zu haben, wie Tjelvar die Schultern hängen ließ, doch dann stieß er sich vom Geländer ab und fixierte seinen Partner.

    „Du hast von Alternativen gesprochen. Welche meintest du?“

    „Du weißt genau, was für Möglichkeiten uns noch offenstehen.“ Frod zuckte mit den Schultern. „Die geheimen Eingänge.“

    Elina erinnerte sich an die Karte, die ihr Frod gestern Abend in der Taverne gezeigt hatte. Gleich mehrere Ausgänge aus Helhaven waren dort eingezeichnet. Würde man deren Standort kennen, wäre es vielleicht möglich hineinzukommen, ohne das große Tor zu öffnen.

    Tjelvar schüttelte den Kopf. „Da kriegen wir keine Armee durch.“

    „Uns steht auch keine zur Verfügung“, sagte Frod.

    „Also gehe ich recht der Annahme, dass Baleson euch keinen Eintritt gewährt hat?“

    Sobald sie den Namen des Jarls ausgesprochen hatte, wandte sich Tjelvar abermals mit einem verächtlichen Schnaufen ab.

    „Nein“, antwortete ihr Frod. „Er war uns gegenüber schon von vorneherein misstrauisch gegenüber.“

    „Dieser Bastard hatte nie vor, uns auch nur in die Nähe des Tors zu lassen“, grummelte Tjelvar.

    „Hin müssen wir trotzdem. Ich muss meine Karten und Briefe abgleichen, wenn wir Hinweise auf die Standorte der versteckten Eingänge haben wollen. Wir sollten uns beeilen, bevor die Wachen Wind davon bekommen, dass wir nur ... beschränkte Freiheiten genießen.“

    „Ihr braucht euch vor meinen Männern nicht zu fürchten.“

    Alle fuhren herum, als sie die Stimme hinter sich vernahmen.

    Es war Kommandant Durin, gefolgt von seinem immer loyalem Vetter Birk und zwei weiteren Soldaten.

    Nachdenklich legte Durin seine Hand ans Kinn. „Momentan lässt sich leider nur schwer herausfinden, wie die derzeitige Lage in Helhaven ist. Auch wenn ich in der oberen Ebene mit keinem Widerstand rechne, so könnten in den unteren hunderte, vielleicht auch tausende auf uns warten.“ Wer wartet da?

    „Wie dem auch sei“, sagte der Kommandant und richtete sich den großen Pelz seines Mantels. „Ich hoffe ich sehe euch heute Abend auf dem Lichterfest. Das ist eine gute Gelegenheit den Kopf mal frei von den ganzen Krisen (dem ganzen Unheil) zu bekommen, die uns momentan heimsuchen.“

    „Natürlich nicht.“ Durin lächelte für einen kurzen Augenblick. „Nur wir Dun sind so nah an der ewigen Wacht, dass wir die Seelen ihrer Verstorbenen am Himmel sehen können. Die Bilder, die sich dann am Himmel abzeichnen, lassen selbst den erfahrensten Veteranen staunen.“ Er machte eine kurze Pause. „Ich erwarte euch dort anzutreffen.“ Kopf nickend schaute er zwischen den zwei Fremden hin und her. „Esst und trinkt soviel ihr wollt, es soll euch nichts kosten, ich sorge dafür.“ Der Kommandant wandte sich gerade ab, da winkte ihm schon ein Mann vom anderen Ende der Brücke aus zu.


  • Hey Etiam,

    oh ja, der Teil ist dir wieder mal gut gelungen.

    Die Beschreibung der Lichter ist toll und auch, wie Tjelvar darauf reagiert. Bin schon gespannt, was sich hinter diesem tranceähnlichen Zustand verbirgt, in den ihn der Gesang und die Lichter gezogen haben.

    Die Konfrontation mit Mutjan war ebenfalls gut geschrieben. Wie cool, dass Tjelvar ihn da einfach stehen lässt ... war wahrscheinlich das Beste, was er in der Situation machen konnte...auch, wenn er ja irgendwie fremdgesteuert gehandelt hat.

    Genau genommen hatte er das nicht, doch die Alkoholfahne, die Tjelvar entgegen stieß, verriet ihm, dass sich an Metjans gestrigem Zustand wenig geändert hatte.

    Den Satz kapier ich in dem Zusammenhang nicht. Genau genommen hatte er was nicht? ... Die Finger von Elina gelassen? Aber in welchem Zusammenhang steht das mit Mutjans Alkoholfahne? :hmm: Ich glaub, ich steh gerade auf dem Schlauch.

    Er spürte, wie es an seiner Schläfe pochte und sein Geduldsfaden überstrapaziert war.

    und sich sein Geduldsfaden bis zum Zerreißen spannte (?) Weil, das tut er ja jetzt gerade :hmm:

    „Wo willst du hin?“, hörte er noch Metjan im Hintergrund brüllen.

    „Aber du hast doch gesagt, er soll sich verpissen“, erklärte ihm einer seiner Begleiter.

    :rofl: Zu geil! :thumbsup:


    Das darauffolgende Beleidigen der eigenen Männer, war das letzte, was Tjelvar ..... hinter sich wahrnahm und sich seine Aufmerksamkeit voll und ganz nach vorne richtete.

    "von Mutjan" würde ich anstelle der Pünktchen einsetzen, damit noch einmal der Bezug zu ihm hergestellt wird. Und das "und" würde ich gefühlt durch ein "bevor" ersetzen. (ist aber vielleicht auch Geschmacksache)

    Es war ihm jedoch in keiner Weise unangenehm. Es war ihm,

    Beabsichtigt?

    Mir fällt gerade mal auf, dass sein Name fast wie ein Spitzname wirkt: Met Jan. So wie der ständig betrunken ist, passt es

    Sehr schön! :rofl: Das war mir gar nicht aufgefallen, aber es passt! :thumbsup:

    • Offizieller Beitrag

    Absicht oder Zufall?

    Absicht. Von der ersten Sekunde an xD
    Aber was nun zutrifft, behalte ich für mich :P

    Das finde ich eine sehr gelungen Beschreibung der Aurora Borealis :thumbsup:

    Das freut mich sehr. Ich habe da auch nochmal recherchiert. An der Stelle auch nochmal Danke an Thorsten der mir nochmal erklärt hat, wie die in der Entstehung überhaupt aussehen. Ich habe das dann versucht mit dem Sinn, der in der Geschichte dahinter steckt so gut wie möglich zu verbinden. Der Vergleich mit dem Vorhang geht somit auf sein Konto ^^;


    Bah, so einen Streithahn wie diesen Metjan muss es ja überall geben. Spiegelt aber sehr schön auch das Leben wieder. Hoffe, der macht nicht nochmal richtig Ärger, aber ich befürchte es halb.

    Er ist halt der Ideale Char, wenn man will, dass das Konfliktpotential nicht nur aus einer Richtung kommt. In den letzten 3 Kapiteln habe ich jetzt verschiedene Stolpersteine in Position gebracht. Aber ich glaube jetzt haben wir auch eigentlich alle :hmm:


    Vielmehr verwundert mich, was da gerade in Tjelvar abgeht. Die Aurora muss ihm ja wie ein Zeichen der Götter vorkommen, an die er ja berechtigterweise gar nicht mehr glaubt.

    jo, das werde ich auch nochmal thematisieren.

    Der Fluchtreflex am Ende kam da aber unerwartet.

    Ich hoffe aber nicht zu abrupt. Denn das war zeitweise meine Befürchtung :hmm:


    Schreib schnell writer

    Ein Wortspiel mit writer=schreiber? xD

    Ich bin am aufholen. Wenn ich soweit bin, gebe ich einen zusammenfassenden Kommentar ab.

    Uh, darauf freue ich mich shcon :D

    Ich habe die Korrekturen schonmal in die Datei eingetragen :thumbsup:

    oh ja, der Teil ist dir wieder mal gut gelungen.

    Danke, das freut mich^^


    Bin schon gespannt, was sich hinter diesem tranceähnlichen Zustand verbirgt, in den ihn der Gesang und die Lichter gezogen haben.

    Ich versuche das gerade zu schreiben. Ist etwas tricky ^^;


    Wie cool, dass Tjelvar ihn da einfach stehen lässt ... war wahrscheinlich das Beste, was er in der Situation machen konnte

    Ja, ich glaube auch xD Aber wären die Lichter nicht gewesen wäre ihm das wohl sehr schwer gefallen.


    Den Satz kapier ich in dem Zusammenhang nicht. Genau genommen hatte er was nicht? ... Die Finger von Elina gelassen? Aber in welchem Zusammenhang steht das mit Mutjans Alkoholfahne? :hmm: Ich glaub, ich steh gerade auf dem Schlauch.

    Den werde ich auch rausnehmen/um ändern :hmm:


    Beabsichtigt?

    Ne ^^;

    Den Rest werde ich noch einfügen.

    Ich danke euch dreien fürs Lesen und kommentieren ^^