Vor dem Hintergrund wäre dann die Frage, an welches Publikum man den Schreibstil anpasst, oder geht diese Frage an dem Punkt vorbei, den du hier eigentlich ansprichst?
Teilweise.
Einmal stimmt das schon - die Idee zum Nachtnebel zu reisen war bisher DAS zentrale Ereignis das in der Geschichte passiert ist, und natuerlich habe ich das im Kopf und finde es eigenartig, da nochmal eine Erklaerung dazu zu bekommen (und kann mir ehrlich gesagt auch keinen Leser mit einer Aufmerksamkeitsspanne vorstellen der diese praktisch einzige konkrete Entwicklung der Geschichte verpasst hat und hier die Erinnerung braucht).
Aber das andere ist (das ist so mein Thema in diesem Forum) - nahe dran am Protagonisten bleiben. Den Leser miterleben lassen was der Protagonist erlebt.
Du bringst uns nicht Juu-ka nahe, was er erlebt und fuelt, sondern wir hoeren erst mal die Stimme seines Psychologen der uns als Leser erlaeutert was und warum Juu-ja fuehlt. Und das schafft immer Distanz in der Geschichte - und gibt eben schon den Spoiler, ich weiss durch den Kommentar des Psychologen schon was im naechsten Abschnitt passieren wird und warum es passiert - warum soll ich das dann noch lesen? Bringt ja nix neues...
Nachvollziehbarkeit von Gefuehlen scheinst Du meines Erachtens als Wert zu ueberschaetzen - Menschen reagieren einfach manchmal unlogisch, Kemono wahrscheinlich auch, selbst ein Psychologe koennte nicht immer sagen warum jemand was tut - im Gegenteil absolut cool ist es, vom Autor auf einen Trip mitgenommen zu werden den man mit dem Protagonisten erlebt - und wo man sich dann nachher zuruecklehnt und fragt - huh - eigentlich war das voll schraeg - warum denkt der denn soo *gruebel*? ('The catcher in the rye' ist da ein Beispiel das ich gerne zitiere).
(Bevor Du Dich wunderst - das war jetzt eher zugespitzt foruliert um den Punkt moeglichst scharf rauszubringen )