Ich gebe es zu: Ich bin neugierig, was ihr macht und warum ihr es macht. Deshalb fange ich mit mir an.
Ich habe als Jugendlicher mit pen-and-paper Rollenspielen angefangen. Mein größter Spaß war, Spielleiter zu sein und mir selbst Welten/Geschichten auszudenken.
Nach einigen Jahren fing ich an, Geschichten auszuformulieren, wie ihr es hier macht und Soloabenteuer zu schreiben. Um eine Veröffentlichung scherte ich mich damals nicht.
Wieder einige Jahre später schrieb ich ein 800-Normseiten-Buch und fing ein zweites an. Ich versuchte, es zu veröffentlichen, indem ich (zumindest halbwegs bekannte) Verlage und Literaturagenten anschrieb. Wie ihr euch denken könnt, blieb der Erfolg aus.
Die Lehre die ich daraus zog, war: Ich will wissen, wie das Verlags- und Buchwesen funktioniert.
Deshalb gründete ich einen Hobby-Verlag, in dem ich Sachbücher über regionale Themen veröffentlichte, z.B. Bergbau, Stadtgeschichte. Das erste Buch schrieb ich selbst. Sobald dieser Schritt getan war, suchte ich nach Autoren, die weitere Bücher zu entsprechenden Themen verfassten. Nach etwa 5 Büchern war der Verlag bekannt genug, damit Autoren auf mich zukamen. Das lag unter anderem daran, dass ich keine Druckkostenzuschüsse verlangte und mich um das Layout kümmerte.
Geld verdiente ich damit nicht. Alles, was reinkam, investierte ich in neue Bücher.
In dieser Zeit musste ich mich zum ersten Mal ernsthaft mit Marketing beschäftigen. Es war eine Welt für sich, und mit begrenzten Mittel waren auch nur begrenzte Erfolge möglich. Glücklicherweise war die Leserschaft – was selbstverständlich für regionale Bücher ist – in der Nähe angesiedelt. Deshalb konnte ich mit örtlichen Buchhändlern und anderen Verkaufsstellen persönlich reden und mich selbst um die Auslage von Werbe-Broschüren kümmern.
Fiktionale Bücher wie Fantasy-Geschichten fasste ich nicht an, da ich immer an Leute denken musste, die ihre Bücher bei Lesungen verzweifelt selbst vermarkten. Ich dachte nicht einmal darüber nach, meinen eigenen Roman zu veröffentlichen.
Nach etwa fünf Jahren musste ich den Verlag aufgeben, da mein Arbeitgeber mir die Nebentätigkeit verbot. Ich verschenkte alle Bücher an die Autoren und ging zum Glück null-auf-null aus der Geschichte heraus.
Anfang 2023 erteilte meine Arbeitgeber mir wieder die Erlaubnis, einen Verlag zu betreiben. Ich sah jedoch davon ab, da das Geschäft mit gedruckten Büchern meiner Meinung nach immer schlechter wird. Nicht zuletzt deshalb, weil es kaum noch Buchhandlungen gibt.
Deshalb entschloss ich mich, Geschichten in digitaler Form zu veröffentlichen und programmiere seit etwa 1 ½ Jahren an einem entsprechenden System.
Demnächst muss ich mich ums Marketing kümmern. Twitter, Youtube etc.
***Fall ihr euch jetzt fragt: Warum hat er diesen Beitrag geschrieben?
Ganz einfach: Ich bin neugierig, was ihr aus euren Geschichten macht.
Wie veröffentlicht ihr sie (außer hier)? Welche Werbung und Social Media Maßnahmen betreibt ihr? Wollt ihr gelesen werden? Welcher Aufwand neben dem Schreiben ist ok für euch?