Das Ritual Der Wanderschaft

Es gibt 868 Antworten in diesem Thema, welches 194.771 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. September 2018 um 18:40) ist von Tariq.

    • Offizieller Beitrag

    Mar schüttelte mit ihrem Kopf und Cloud nahm die Form seines Schutzpatrons an. Mit Köcher ausgestattet und bewaffnet mit ihrer kleinen Armbrust, kletterte Mar auf Clouds Rücken und hielt sich mit einer Hand am Fell des Waldwächters fest. Begleitet von einem mächtigen Brüllen, betraten auch diese beiden das Schlachtfeld, um ihren Familien und Freunden beizustehen.

    Daig rappelte sich in seiner Menschengestalt wieder auf und griff mit einem scharfen Zischen an seine Schulter. Die Wunde war tatsächlich wieder aufgegangen, aber bei solch einem Sturz, war dies auch nicht anders zu vermuten gewesen.
    Das Blut vermengte sich mit der aufgewühlten Erde, während er aus der Ferne sah, wie die Riesen ihrem Auftrag nachkamen. Die Erde erbebte im Takt ihrer aufkommenden Füße und in der Mitte des Schlachtfeldes klaffte plötzlich ein riesiges Loch. Die Riesen mussten sich beeilen, als die Stützpfeiler unter der Erde nachgaben, damit sie nicht selbst vom Erdreich verschluckt wurden, aber nicht jeder schaffte es. Gargoyles, Elben und Riesen stürzten in die Tiefe, während die Risse im Erdboden sich noch weit über das Feld erstreckten. Die nachrutschenden Geröllmassen sorgten dafür, dass nicht allzu viele Feinde dieser List entkamen. Fone verwandelte sich ebenfalls und hielt an der Seite seines Sohnes Ausschau nach Wendegor, der sich unsichtbar gemacht hatte. Mit gezogenen Schwertern stand der König der Eisdrachen da und beobachtete den Erdboden. Wenn sich etwas regen sollte, dann war Fone darauf gefasst.
    Kaum darüber nachgedacht, setzten sich Fußabdrücke im Schlamm ab und Fone griff an. Erschrocken drehte sich Daig um und sah, wie Wendegor erschien und in den Zweikampf mit seinem Vater überging. Bevor auch er seine Schwerter ziehen konnte, spürte er einen Windzug und etwa fünfzig Schritte von ihm entfernt, hatte Oriol den Weg zu ihnen gefunden. Daig hatte den Gott der Gezeiten noch niemals gesehen, aber er wusste, dass er einer von ihnen war. Welcher, war dem Prinzen dabei egal.
    „Ihr seid eine wahre Plage!“, brüllte Oriol und zeigte mit seinem Bogen dabei auf Daig.
    „Wer ist das?“, warf Fone ein und parierte einen Schlag von Wendegor.
    „Ihr erkennt eure Götter nicht?“, spottete dieser und fokussierte Daig dabei.
    „Sie sind nicht unsere Götter. Nicht mehr!“, knurrte der junge Eisdrache und gab Wendegor mit einem Blick zu verstehen, dass dieser gerade nicht sein Hauptproblem war.
    „Kann ich dich für einen Moment alleinlassen, Vater?“
    Fone lachte nur und Wendegor gab für den Moment den Gedanken auf, auch Daig umgehend zu töten. Wenn er sich dem Gott stellen wollte, würden sie kämpfen. Demnach kam dies dem Gargoyle nur gelegen. Er musste sich dann nur noch um den Sieger dieses Kampfes kümmern. Die Götter waren ja auch dem König Eonas egal.

    Daig lief auf Oriol zu und zog dabei seine beiden Schwerter, bestehend aus dem berüchtigten Nymphenmetall, vom Rücken.
    Plötzlich gab es nur noch ihn und den Gott auf diesem Feld.
    Im aufkommenden Wind der Ebene, hatte dieser Drache schon fast einen heroischen Auftritt.
    Er ließ die Schwerter einmal in seinen Handflächen rotieren und schnitt einem herbeieilenden Gargoyle kurzerhand die Kehle durch. Dabei schaute er immer Oriol an, der seinen Bogen spannte.
    Der Gott ließ den Pfeil los und dieser flog nur knapp an Daigs rechter Gesichtshälfte vorbei.
    „Was für ein schlechter Schütze“, murmelte der Prinz und schritt in aller Ruhe weiter. Oriol zog einen weiteren Pfeil aus seinem Köcher und spannte ihn ein.
    Diesmal richtete er sich mehr nach dem Wind, der sie umgab und schoss noch einmal auf Daig. Diesmal streifte er ihn bloß am rechten Oberarm. Weit entfernt von einem tödlichen Schuss.
    „Meine Zeit ist noch nicht gekommen! Du kannst mich nicht töten!“
    „Woher willst du das wissen? Es wird mir Vergnügen bereiten, dich vom Gegenteil zu überzeugen“, schrie Oriol und Daig grinste.
    Natürlich hatte der junge Prinz Angst, aber er versteckte sie gut. Er war nicht plötzlich zum Helden geworden, sondern ließ den Gott in das Angesicht Aonas schauen. Einer Welt, die nicht bereit war zu kapitulieren. Mit seiner Art, wollte er den Gott verunsichern, was ihm Angesichts der fehlgeschlagenen Schüsse auch als gelungen vorkam. Das Einzige, was die Götter von den Helden noch unterschied, war, dass sie sich eben für Götter hielten. Daig wollte Oriol diesen Zahn ziehen, indem er sich so gab, wie er sich gab. Furchtlos, erhaben und ungebrochen. Zum Nahkampf gezwungen, zog auch Oriol sein Schwert und schnallte sich seinen Bogen wieder um.
    Ohne lange zu zögern, griff Daig den Gott vor sich an und beide kämpften in einer Geschwindigkeit gegeneinander, dass es für Außenstehende kaum zu erkennen war, wer die Oberhand hatte.
    Daigs Arme flogen umher und gezielt versuchte er Oriol zu treffen. Der Gott der Gezeiten lachte ihn aus. War er doch der Meinung, nichts könnte ihn töten. Durch Amorias Tod, war ihnen die Kleinigkeit mit dem besonderen Metall entgangen. Ein unüberlegter Moment, eine Sekunde der Unachtsamkeit und Daig erwischte Oriol mit einer seiner Klingen am Oberkörper. Das weiße Gewand des Gottes zeigte deutlich den Einschnitt und dunkles Blut trat hervor. Verwirrt schaute Oriol an sich hinunter und noch verwirrter war er, als sich die Wunde nicht augenblicklich schloss.
    „W-Was ist das für eine Magie?“, schrie Oriol, als aus dem Wind ein Sturm wurde.
    „Keine Magie. Ein Metall, welches ihr vergessen hattet.“
    „Das ist unmöglich.“
    „Das behaupten das Böse doch immer. Es. Sei. Unmöglich. Wie man sieht, ist es das nicht!“, belehrte der Eisdrache ihn. Oriol raunte Unverständliches.
    Plötzlich verschwand der Gott vor Daigs Augen und tauchte vor ihm wieder auf. Daig parierte blitzschnell sein Schwert und wieder verwand Oriol, um auf anderer Seite wieder aufzutauchen.
    Der Gott nutzte seine Kräfte, um den Drachen zu schlagen. Oriol konnte sich von einer Stelle zur Nächsten zaubern. Der Eisdrache kämpfte wie noch nie. Immer wieder versuchte der Gott ihn durch seine Gabe anzugreifen, aber Daig hatte zwei Arme, zwei Schwerter, die jeweils um ihn herumflogen und das Schwert des Gottes von einem tödlichen Streich abhielten. Ein Tanz der Klingen. Hieb, Stich, Schlag. Auf der Stelle drehte sich Daig den Angriffen entgegen, als würde nicht gegen einen, sondern hundert Mann kämpfen. Die Zwillingsklingen kreisten über seinem Kopf, schlugen um sich und Oriol, der schon seit Jahrhunderten nicht mehr so gekämpft hatte, hegte innerlich einen immer größer werdenden Groll gegen den jungen Prinzen.

  • Kisa: Verpacke deine Vorschläge bitte in einem Kommentar, damit keine Dreifachposts entstehen ^^ Du kannst die Beiträge ja auch editieren und nachträglich was hinzufügen ;)

    @Jen: Ich glaube, dieser Gott bekommt ein kleines Problem. Mir fällt nur eine Unstimmigkeit auf: Wenn Oriol die Zeit für sich verlangsamen kann, so dass es für Daig aussieht, als würde er sich teleportieren, wieso führt Oriol nicht auch seine Schwerthiebe mithilfe dieser Gabe. Daig hätte keine Chance die Klinge abzuwehren. Hier haperts etwas von der Logik :huh:

    • Offizieller Beitrag

    Alopex Lagopus: Stimmt, du hast recht Oo ... Ich hab die Zeile korrigiert, war ja nur ein Satz XD Das Wort "Teleportieren" kann ich nur nicht benutzen, weil ... Teleporter, teleportieren, Teleportation ... geschichtlich ja nicht reinpasst. Aber ich mach es leicht anders ...



    Unweit von Oriol und Daig ritt Mar auf Cloud und schoss mit ihren Bolzen nieder, was sich ihnen in den Weg stellte. Dabei pulsierten Clouds Muskeln zur unebenen Beschaffenheit des Feldes und sein goldbraunes Fell leuchtete wie eine Fackel des Widerstandes heraus. Plötzlich und unverhofft erkannte Cloud jemanden in der Ferne, der sich durch die Reihen der restlichen Elben kämpfte. Clouds Pranken schlitterten über die aufgeweichte Erde und er setzte Mar neben einem gefallenen Drachenreiter ab. Der tote Körper des Zwerges saß noch auf dem Sitz, der dazugehörende, leblose Körper des Eisdrachen lag davor, in seiner Menschengestalt, die sie immer einnahmen, wenn sie verstarben. Es machte keinen Unterschied mehr, wo man stehenblieb, das Feld war übersät von Toten beider Seiten.
    Cloud verwandelte sich zurück und zwang Mar, sich neben ihrer Erfindung zu verstecken. Ehe sie begriff, wen Cloud entdeckt hatte, zog er sein Schwert und schrie: „Tantar.“
    Der Gott erspähte den Waldwächter und tötete die vor ihm stehenden Soldaten der Elben mit gezielten Stichen in ihre Oberkörper.
    Darauf hatte Cloud gewartet.
    Die Zeit seiner Rache, nein, Rache war bloß ein Gefühl. Die Zeit der Bestrafung war für den Waldwächter gekommen. Cloud befand den Gott des Krieges für schuldig und nur die Todesstrafe kam für den in Ungnade gefallenen Herrscher des Schlachtfeldes in Frage.
    Er hätte niemals seine Base töten dürfen. Er hätte ihm niemals das Gefühl von Machtlosigkeit vermitteln dürfen, denn das Zwang Cloud dazu, über sich hinauszuwachsen, um besser und stärker zu werden.
    Jetzt standen sich beide gegenüber. Ein Gott und ein Gott im Herzen. Der Bär. Lebenswächter. Cloud brachte nicht den Krieg zu Tantar. Er wollte mit seinem Tod den Frieden herbeiführen. Endlich verstand Cloud die Worte seines Onkels. Er war tatsächlich der Frieden.
    „Heute … ist der Tag, an dem du sterben wirst! Und dich holt niemand mehr aus dem Fionn!“, brüllte Cloud und wandte sich von Mar ab.
    „Ganz schön große Worte, für einen mickrigen Elben.“
    „Ich bin kein Elb!“, erwiderte Cloud, als sich beide Männer näherkamen. Die Soldaten traten zurück. Sie ahnten, dass sie weder Cloud helfen, noch Tantar besiegen konnten.
    „Was bist du dann?“, fragte Tantar, als er seine Klinge erhob und gegen den jungen Mann richtete.
    „Ich bin dein Tod!“
    Der Kampf begann und Tantar wollte augenblicklich Clouds Rüstung unter Kontrolle bringen, so wie bei ihrer letzten Begegnung, aber auch der Gott des Krieges wurde eines Besseren belehrt.
    Erschrocken stellte er fest, dass er dies nicht konnte und einen großen Vorteil einbüßte. Der Brustpanzer, die Beinschützer, so wie seine Waffe, bestanden alles aus dem gleichen Metall. Onyx hatte dafür gesorgt, dass selbst die weiblichen Soldaten nicht einmal eine Haarklammer aus normalem Eisen trugen.
    Cloud lachte, als er das Gesicht von Tantar sah.
    „Hältst du mich für so dumm, dass ich den gleichen Fehler zweimal begehe?“, fragte er ihn und der Gott entlud seinen Zorn in einem lauten Kampfschrei.

    Zwei Götter hatten sich schon gezeigt. Fehlten nur noch zwei, von denen die einzige Frau sich nicht gerade mitten in das Getümmel werfen wollte. Lifris hielt sich selbst nicht für den Kampf geschaffen, auch wenn sie einst einmal kämpfen musste. Trotzdem, die Göttin der Weisheit lehnte die barbarische Art des Kampfes ab, indem man mit scharfen Waffen schreiend aufeinander losging. Sie vergiftete lieber kleine, spitze Nadeln und blies diese durch ein schmales Rohr in die Menge. In aller Ruhe schritt sie dabei umher und lachte die Sterbenden aus. Mar entdeckte die seltsame Frau, die ein Gift zu besitzen schien, welches Menschen, Elben und Drachen gleichermaßen tötete. Bei jedem Schuss durch das Blasrohr, zuckte Mar zusammen und musste zusehen, wie die Krieger fielen. Mit Schaum vor dem Mund, Blut und Galle speiend, röchelten sie bloß Sekunden, bis das Gift seine Wirkung vollendet hatte. Der Tod schien Mar schon fast eine Erlösung zu sein.
    Zuerst kauerte sich die Zwergenelbin ängstlich unter ihre Erfindung, als sie erkannte, dass es ein Drachenreiter war, unter dessen Holzgestell sie sich verstecken wollte.
    Niemand kannte diese Apparatur besser als sie und sie stand unbenutzt über ihr.
    Vorsichtig schlich sie sich drunter hervor, um zu sehen, ob es noch einsatzfähig war.
    Ein Hebel war abgebrochen, aber es war nur der zum Justieren der Schussrichtung. Mit einem einfachen Stück Holz konnte sie diesen überbrücken, damit sich die Zahnräder drehen konnten. Das größere Problem stellte schon der tote Zwerg auf dem Sitz dar.
    Anscheinend hatte diesen ein Gargoyle direkt an der Halsschlagader erwischt und der Drache hatte versucht zu landen, um ihm helfen zu können. Am Boden hatte es auch diesen erwischt. Daher blieb dieser Drachenreiter einfach so im Schlamm liegen. Glück für Mar einerseits, auch wenn ihr lebendige Mitstreiter lieber gewesen wären.
    Noch über zwanzig Pfeile befanden sich in dem Köcher hinter dem Zwerg. Mar musste sich nur überwinden.
    Bei dem toten Körper ihres Vater war es etwas anderes gewesen, diesen zu berühren. Edelbart war ihr bekannt und vertraut. Die Trauer besiegte Ekel oder Scham, aber sie musste diesen Zwerg vom Sitz ziehen und im Schlamm liegenlassen. Sie hatte ein schlechtes Gewissen dabei.
    „Entschuldige bitte“, wimmerte sie, als sie die Lederriemen des Gurtes öffnete und versuchte ihre Übelkeit zu unterdrücken. Das Blut klebte überall an dem Drachenreiter und war noch warm.
    „Entschuldige, entschuldige, entschuldige ...“, wiederholte die sonst so taffe, junge Frau, aber an den Krieg konnte selbst sie sich nicht gewöhnen.
    Mars Hintergedanke war all die Zeit, diese Frau mit dem Blasrohr zu beseitigen, bevor sie sich einem ihrer Freunden, weiteren Soldaten oder Daig nähern würde. Was diese, in einem goldfarbenen Gewand gekleidete Frau konnte, konnte sie schon lange. Mar vermisste plötzlich ihre Alchemieausrüstung. Auch sie hätte etwas zusammenrühren können, aber das ganze Zeug hätte unmöglich an ihren Gürtel gepasst. Zudem brannte ihr noch der Trank vom letzten Mal in ihrer Magengegend nach. Sie musste wirklich mit den Selbstversuchen aufhöre!
    Mit solchen Gedanken versuchte sie sich abzulenken und warf den toten Körper des Zwerges vom Drachenreiter.

    melli: danke hab alles korrigiert ... :love: *hust, schnief*

  • Zitat

    Die Zeit seiner Rache, nein, Rache war bloß ein Gefühl. Die Zeit der Verurteilung war für den Waldwächter gekommen.


    Das gehört zusammen, da finde ich einen Punkt ungünstig. Ich würde es so schreiben:
    Die Zeit seiner Rache - nein, Rache war bloß ein Gefühl -, die Zeit der Verurteilung war für den Waldwächter gekommen.

    Oha, Cloud darf sich sogar zweimal mit einem Gott messen. Und wie es aussieht bekommen Mar und Daig auch noch je einen ab, um an ihren Kämpfen zu wachsen. Die Frage bleibt: wer bekommt Athos als Gegner? Ich tippe auf Lola, die geriet in letzter Zeit arg in den Hintergrund - außerdem ist Athos doch ihr Großvater 8)

  • Senkt ihnen ordentlich den Hintern an.“


    Sengt
    Du hast ja eine Menge geschrieben und ich werde dir und mir bis auf diesen einen Satz keine Korrektur der vorangegangenen Posts antun.

    Unweit von Oriol und Daig, ritt Mar auf Cloud und schoss mit ihren Bolzen nieder


    kein Komma

    Plötzlich und unverhofft, erkannte Cloud jemanden in der Ferne


    kein Komma

    Die Zeit seiner Rache - nein, Rache war bloß ein Gefühl -, die Zeit der Verurteilung war für den Waldwächter gekommen


    eine Verurteilung ist nichts weiter, als sich eine negative Meinung zu jemandem/etwas zu bilden, nur vor Gericht stellt es die Verkündung des Strafausmaßes dar, das passt hier überhaupt nicht

    Er hätte ihn niemals das Gefühl von Machtlosigkeit vermitteln dürfen


    ihm

    Onyx hatte dafür gesorgt, dass selbst die weiblichen Soldaten nicht einmal eine Haarklammer aus normalen Eisen trugen.


    normalem

    Fehlten nur noch zwei, von denen die einzige Frau, sich nicht gerade mitten in das Getümmel werfen wollte.


    kein Komma hinter Frau

    In aller Ruhe schritt sie dabei umher und lachte die Sterbenden dabei aus.


    Wiederholung und stockendes Kopfkino: ein Schlachtfeld ist ein Schlachtfeld, da geht niemand in aller Ruhe spazieren, ohne angegriffen zu werden

    Bei jedem Schuss durch das Blasrohr, zuckte Mar zusammen


    kein Komma

    Bei jedem Schuss durch das Blasrohr, zuckte Mar zusammen und musste dabei zusehen, wie die Krieger fielen.


    Zwei Sätze hinter dem doppelt Dabei gilt auch das noch als Wiederholung

    Der Tod schien Mar dabei schon fast eine Erlösung zu sein.


    ;)

    Zuerst kauert sich die Zwergenelbin unter ihre Erfindung,


    kauerte

    Niemand kannte diese Apparatur besser als sie und es stand unbenutzt über ihr.


    DIE Apparatur - nicht es, sondern sie

    Mit einem einfachen Stück Holz, konnte sie diesen überbrücken


    kein Komma

    Anscheinend hatte diesen ein Gargoyle direkt an der Halsschlagader erwischt und der Drache versuchte zu landen, um ihm helfen zu können.


    hatte versucht

    Glück für Mar einerseits, auch wenn ihr lebendige Mitstreiter lieber gewesen waren.


    wären

    Bei dem toten Körper ihres Vater war es etwas anderes gewesen diesen zu berühren.


    Komma hinter gewesen

    Die Trauer besiegte Ekel oder Scham, aber sie musste diesen Zwerg vom Sitz ziehen und womöglich im Schlamm liegenlassen.


    weg damit, denn das wird sie ganz sicher tun

    wimmerte sie, als sie die Lederriemen des Gurtes öffnete und versuchte ihre Übelkeit zu unterdrücken.


    Komma hinter versuchte

    Das konnte womöglich niemand in Aona.


    Schon wieder womöglich - eigentlich kannst du den Satz streichen, der ist überflüssig

    Mars Hintergedanke war dabei all die Zeit, diese Frau mit dem Blasrohr zu beseitigen, bevor sie sich einem ihrer Freunde oder Daig nähern würde.


    schon wieder dabei, aber hier passt es. Das Mar "nur" ihre Feunde und Daig schützen will und sie der recht qualvoll beschriebene Gifttod der anderen Krieger nicht zu jucken scheint ist iwie nicht so nett :huh:

    Was diese, in einem goldfarbenen Gewand gekleidete Frau konnte


    kein Komma

    :hmm: - soweit ich mich erinnere, sind die Freunde anfangs nur durchs Land gereist, um sich ihre Frauen zu suchen - vom Krieg gegen die Götter war da noch keine Rede? (ich bin zu faul, um das alles nachzulesen). Es wundert mich etwas, dass jetzt alle Völker hier so schnell zusammenkommen, als hätten sie nur auf diesen Krieg gewartet und sich vorbereitet.
    Die Schlacht hast du sehr schön episch beschrieben. :thumbsup:

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

    • Offizieller Beitrag

    „Alles gut. Alles. Ist. Gut!“
    Mar versuchte sich vorzustellen, dass der Zwerg einfach nur Beifall klatschen würde, wenn es sie es schaffte, diese Göttin zu töten. Sie wollte es für all jene tun, die gefallen waren und für die, die noch standen.
    Für Aona …

    Oriol hatte die Schnauze voll. Durch seine angewendete Magie, kam er nicht weiter. Er entfernte sich schlagartig von Daig und starrte ihn an.
    „Warum bist du so schnell?“, maulte er und Daig lachte.
    „Na, weil ich es sein muss!“
    Als der Eisdrache seinen Blick schweifen ließ, erkannte er Mar aus der Ferne. Ferne … ja, sie war etwas entfernt, aber für den Prinzen nicht weit genug. Sie sollte gar nicht dort sein!
    Er sah, wie sie die Hebel der Maschine betätigte und auf Lifris zielte.
    Die Göttin ahnte noch gar nichts davon, dass sie ins Visier genommen wurde.
    Doch hinter der Zwergenelbin tauchte ein Gargoyle auf, der seine Klinge über den Kopf erhob und zuschlagen wollte.
    „Mar, pass auf! Hinter dir ...“, schrie Daig reflexartig und die junge Frau drehte sich um. Sie erspähte den Krieger und griff seitlich nach ihrer kleinen Armbrust. Nur noch einen Bolzen hatte sie übrig und schoss diesen dem Gargoyle ins Gesicht. Die Klinge fiel, der fremdartige Krieger ebenfalls. Hektisch atmend wandte sie sich wieder um und sah, wie auch Lifris sie nun bemerkt hatte. Wütend darüber, dass solch ein freches Gör es wagte sie mit so einer Apparatur erschießen zu wollen, lud sie selbst ihr Blasrohr nach. Mit festen Schritten lief sie auf die junge Frau zu, die gerade einen Pfeil in die Maschine legte.
    Mars Hände zitterten, was es ihr nicht leichter machte. Immer wieder schaute sie zur Göttin auf, während ihre Finger ihr kaum noch gehorchten.
    „Nein ...“, hauchte Daig und hörte auch seinen Vater aufschreien. Wendegor hatte ihm eine seiner Klingen entrissen und drohte den König der Eisdrachen damit zu durchbohren.
    Oriol sah die beiden Szenarien und beschwor eine schwarz rauchende Kugel in seinen Händen, die plötzlich explodierte und den Gott, wie auch Daig, in eine Art nebligen Umgebung einhüllte. Lifris schoss die Nadeln aus dem Blasrohr, welche ungebremst auf Mar zuhielten, Fone sah seinem Tod genauso entgegen, aber plötzlich wurde alles langsamer um sie herum, bis die Zeit in dem sich ausbreitenden Nebel förmlich stoppte.
    Oriol lachte und hatte, abgesehen von Daig und sich selbst, die anderen irgendwie eingefroren. Zumindest sah es für den Prinzen so aus. Eine Magie, die den Gott sehr viel Kraft kostete. Das erkannte er an den zitternden Händen, die immer noch die Kugel hielten, aus welcher der Nebel herausströmte.
    „Was soll das?“, fauchte Daig den Gott der Gezeiten an.
    „Ich denke, wir beide können uns einigen.“
    „Was meinst du damit?“
    „Ich mache dir einen Vorschlag, damit du siehst, dass ich ein gütiger Gott bin. Du lässt mich ziehen. Ich gehe meines Weges und dafür lasse ich dich einen retten. Du kannst deinem Vater helfen oder dem Mädchen. Es ist deine Entscheidung.“
    Daig schaute sich um.
    „Und wo steckt dort die Güte dahinter?“, fragte der Eisdrache. „Ein gütiger Gott würde seine Wesen gar nicht in den Krieg führen oder sie eigenhändig angreifen.“
    „Entscheide dich schnell. Diese Macht ist unbeständig, selbst für einen Gott wie mich. Denn Zeit fließt immer weiter, ich kann sie nur verlangsamen, aber nicht gänzlich anhalten oder zurückdrehen, wenn du zu lange wartest!“
    Grinsend schaute der Gott zu Daig. Oriol wusste, er würde ewig gejagt werden, also versuchte er es mit einer List, um sich Dankbarkeit zu erschleichen. Immer wieder schaute Daig in die jeweiligen Richtungen und begann plötzlich zu lachen.
    „Was ist so amüsant? Willst du niemanden helfen?“, wollte Oriol wissen, während sich Schweißperlen auf der Stirn des Gottes sammelten.
    „Wenn ich meinen Vater rette, würde er es mir nie verzeihen, dass ich Mar hätte sterben lassen. Wenn ich Mar rette, würde sie es mir nie verzeihen, dass ich dafür einen Handel mit einem Gott eingegangen bin!“
    „Und wie lautet deine Entscheidung?“
    „Ich muss eben beide retten!“
    Daig erinnerte sich an den Tod der anderen Götter und was mit diesen einhergegangen war. Er hatte nur eine Chance, eine Möglichkeit. Er warf seine beiden Schwerter in die Luft, ergriff sie an der Schneide und schleuderte sie Oriol entgegen.
    „Und bevor du mich fragst, du Bastard: ja, ich nehme deine Kräfte an!“ Die Zwillingsklingen durchbohrten Oriols Brustkorb, eine davon sein Herz. Die rauchende Kugel in seinen Händen flog augenblicklich auf Daig zu und warf ihn fast um. Der schwarze Nebel wurde dabei aber weiß, als hatte er darauf gewartet, durch den Tod seines Meisters gereinigt zu werden.
    Verzweifelte Männer tun verzweifelte Dinge.
    Daig hatte nicht gewusst, ob es funktionieren würde, aber jeder der Götter hatte einen der anderen seine Kraft gegeben oder geben wollen. Meist dann, wenn der letzte Funke Leben aus ihm gewichen oder der Geist für immer im Fionn verschwunden war. Daig tötete Oriol gezielt mit einem Stich ins Herz und forderte einfach seine Kräfte ein. Etwas, was keiner der anderen zuvor getan hatte. Und zu seinem Glück wurden sie ihm gewährt.
    Die Zeit lief plötzlich weiter und Daig beförderte sich blitzschnell zu Mar. Mit einer halben Drehung zog er sie vom Drachenreiter. Die junge Frau wusste gar nicht, wie ihr geschah, aber plötzlich stand sie neben der Waffe und Daig verschwand wieder.
    Lifris schaute verwirrt zur jungen Frau, als ihre Nadeln das Ziel erreicht haben mussten, aber Mar putzmunter dastand. Die Zwergenelbin reagierte, wie sie reagieren musste. Mit ihrem Fuß trat sie den Hebel um, der den Pfeil abschoss.

  • Zitat

    Doch hinter der Zwergenelbin tat sein ein Gargoyle auf, der seine Klinge über den Kopf erhob und zuschlagen wollte.


    wech damit

    Oha, eine epische Wendung :thumbsup: Daig wird zum Gott der Gezeiten. Tja, wenn er vorher schon schneller als Oriol war, wie viel schneller wird er jetzt erst sein? 8|

  • Daig? Gott der Gezeiten??

    :D wieeee geil! Ehrlich! Ok, Mars Pa ist tot (das war echt fies ;( wie gewonnen, so zerronnen... gemein!), aber die Schlacht ... einfach Hammer :love: ich bewundere, wie du die Schlacht so chaotisch und doch.... klar, logisch, übersichtlich beschreibst 8| krass, wirklich!

    freue mich riesig auf das Ende :golly:


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

    • Offizieller Beitrag

    Blitzschnell löste er sich aus der Fassung und erwischte die Göttin mit all seiner Wucht, so dass diese zurückgeschleudert wurde.
    „Ha Ha!“, schrie Mar und sprang vor Freude in die Luft, bevor sie sich demütigst wieder fing. Für ausschweifende Jubelschreie, war das nicht der geeignete Ort und Zeitpunkt. Sie rannte auf Lifris zu, die sich windend im Schlamm lag. Der Pfeil hatte ihren Unterleib durchschlagen und pulsierend trat Blut aus ihrem Mund, genauso wie aus der Wunde. Mar hatte sich für diesen Fall so viele wüste Beschimpfungen zurechtgelegt, aber das Einzige, was ihr bei diesem Anblick einfiel war:
    „Tut´s weh?“
    Durch das Nymphenmetall an der Spitze der Pfeile, musste die Göttin schreckliche Schmerzen erleiden, das hoffte die Zwergenelbin.
    „Wie … ich bin doch die Weisheit … ich bin ...“, röchelte Lifris und Mar baute sich vor ihr siegessicher auf.
    „Das Wie würde zu lange dauern, ich kann dir aber sagen warum. Du magst vielleicht die Göttin der Weisheit gewesen sein, aber wer rastet, der rostet. Es hätte nicht geschadet, wenn du deine Nase in Bücher gesteckt hättest, anstatt Gift und Galle zu versprühen.“
    „M-Meine Kräfte, sie …“
    „Die kannst du getrost behalten. Du hast nichts, was ich nicht schon hätte!“

    Während Mar sich um Lifris gekümmert hatte, war Daig zu seinem Vater geeilt und stieß Wendegor einfach von ihm weg. Der Gargoyle schien ebenso verwirrt wie Fone gewesen zu sein, als der Eisdrache aus dem Nichts aufgetaucht war. Für sie waren nur Sekunden vergangen, Fone hatte Lifris gesehen und seinen Sohn bei Oriol, aber plötzlich war alles anders. Als der König der Eisdrachen Oriol in der Ferne entdeckte, in dessen Brust immer noch die Schwerter steckten, traute er seinen Augen nicht.
    „Ich glaube, ich werde alt … alt und langsam. Einzige tröstende Tatsache: der Gargoyle König ist es anscheinend auch!“, spottete er und entriss dem verwirrten König Eonas sein Schwert. Fone holte in einer Drehung zum Schlag aus und stach Wendegor seine Klinge quer durch die Brust. Der König brüllte und knurrte gleichzeitig. Daig nahm das andere, am Boden liegende Schwert seines Vaters und rammte es dem Gargoyle hinterrücks durch den Unterleib.
    Wendegor taumelte zurück und zog sich die Waffen fauchend aus seinem Körper.
    „Warum seid ihr so stark? Wir sind so viele und doch ...“, musste der König der Gargoyles geschlagen einräumen.
    „Das ist unsere Heimat! Wir verteidigen sie, bis keiner mehr von uns steht!“, antwortete Daig und Wendegor schaute sich um. Seine Männer fielen, das Schlachtfeld wurde leerer, sein Lager brannte und auch aus ihm wollte das Leben weichen.
    „Ein Sieg ist immer eine gute Sache, aber auch eine Niederlage muss man sich eingestehen können ...“, hustete Wendegor und fiel hin. „Das können wir nur nicht, denn wir verlieren nie!“
    „Es hätte nicht so weit kommen müssen, wir hätten reden können“, erwiderte Fone und schaute auf den König hinunter.
    „Nein, hätten wir nicht“, erwiderte Wendegor. „Mit mir geht vielleicht diese Schlacht zu ende, aber Krieg wird es immer geben. Sie wissen … mein Volk weiß nun, dass es Aona gibt und wird den Gedanken an dessen Eroberung niemals aufgeben. Dazu wurden wir nicht geschaffen. Einen Gargoyle dreht man nicht herum oder verändert ihn. Wir sind, was wir sind.“
    „Und was sollen wir Eurer Meinung nach jetzt tun?“, fragte Daig.
    „Tötet diesen Athos. Sein Leben ist mit dem Portal verbunden und mit ihm, werden auch meine Krieger verschwinden. Das ist eure einzige Möglichkeit einigermaßen sicher zu sein … vorerst.“
    „Warum erzählt Ihr uns das?“ Daig verstand nicht, was Wendegor mit diesem Hinweis noch bezwecken wollte. Gnade? Nein, für den Anführer der dunklen Wesen war die Antwort viel einfacher.
    „Ich hasse ihn mehr als euch. Ihr habt euch uns entgegengestellt und wart stärker. Diese Götter sind feige und ehrlos. Sie verdienen den Tod mehr als ihr! W-Wir … sind uns gar nicht mal so unähnlich.“
    Wendegors Kraft schwand dahin und er fiel in den Dreck, wo er Daigs Meinung nach auch hingehörte. Das sie sich in gewisser Weise glichen, strich der Eisdrache gleich wieder aus seinen Gedanken. Sie hatten nichts gemeinsam.
    „Sag mal, Junge, was steckt denn da in deinem Hals?“, richtete Fone die Frage gleich drauf an seinen Sohn und dieser fasste sich links an die Stelle, auf die sein Vater zeigte.
    „Ach so … ja.“ Daig zog die Nadeln von Lifris aus seinem Hals. „Die hätte ich ja beinahe vergessen.“
    „Sind das diese Nadeln von dieser verrückten Göttertante?“
    „Ehm, ja!“
    „Und warum stehst du noch?“
    Daig drehte sich um und lief auf Mar zu, die immer noch vor der toten Göttin stand.
    „Weil mich diese Nadeln nicht töten können, zumindest im Moment nicht!“
    „Aha, und warum?“
    „Weil ich ein Gott bin.“
    „Also Junge, du bist vielleicht viel, aber … Moment ...“
    Erst jetzt begriff Fone, wie es Daig so schnell in alle Richtungen geschafft hatte. Der König der Eisdrachen hatte noch keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen. Wie auch? Ständig musste man auf sein Leben aufpassen und durch die langsamer laufende Zeit, hatte er es auch nicht mitbekommen.
    Erst jetzt realisierte der Eisdrache, dass sein Sohn einen Gott getötet und sich dessen Kräfte einverleibt hatte.
    „Das du es gleich so übertreiben musst, Sohn!“, rief er ihm zu und lief ihm nach.
    „O Vater, ich bin mit meinen Übertreibungen noch gar nicht fertig!“
    „Wie noch nicht fertig? Was kommt denn noch?“
    „Ich habe mir Gedanken gemacht. Man wird sich diese Geschichte sicherlich später erzählen. Jeder wird sie kennen, demnach auch mich.“
    „Vermutlich … ja!“, räumte Fone ein.
    „Aber etwas fehlt noch für mein Kapitel. Ich kann meine Geschichte nicht damit enden lassen, dass ich bloß Oriol getötet habe!“
    „Bloß? Also ich finde das schon ziemlich beeindruckend.“
    „Es fehlt noch etwas!“
    „Die Weltherrschaft?“, japste Fone mit hoher Stimme im Hintergrund.
    Daig trat neben Mar und zog sie von Lifris weg, damit er sie küssen konnte, was er auch umgehend tat.
    Ein Kuss, den er gedanklich schon tausend Mal durchgegangen war, wie den Text zu einem Theaterstück. In seiner Fantasie perfektionierte er diesen Moment und setzte ihn mit gleicher Leidenschaft um.
    „Die Frau!“, stöhnte Fone einsichtig und schlug sich mit seiner rechten, flachen Hand gegen die Stirn.
    Mars Herz klopfte wie wild, als Daig so heroisch vorging.
    Als er sie von seinen Lippen entließ, war beiden klar, dass sie weiterkämpfen mussten, um die Gelegenheit zu bekommen, weitere Kapitel ihrer Geschichte zu schreiben.
    „Meine Kinder, ich will euch nicht unterbrechen, aber …“, nuschelte Fone peinlich berührt und verwies auf das Schlachtfeld.
    „Lauf zu den anderen, ich komme gleich nach“, sagte Daig und Mar nickte.
    „Du wirst sie begleiten, Vater, also pass gut auf sie auf!“
    „Na-Natürlich werde ich das. Ich bin vielleicht alt, aber noch lange vom Tod entfernt!“
    Daig schaute sich um und erkannte Cloud in der Ferne, der sich weiterhin mit dem Gott des Krieges einen unerbittlichen Kampf lieferte.

  • :golly: genau das. Genau DAS, liebe Jen, hat es gebraucht :) Nach all dem Tod und Chaos... Romantik und Epos. Wow.

    *in tiefer Ehrfurcht verneig*


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

  • Ich finde es recht amüsant und ein paar Mal musste ich echt Lachen. Konnte es mir auch recht gut vorstellen wie sie da streiten und auf den Weg zur Taverne sind. :thumbsup:

    Deine Idee zum Buch finde ich echt prima und ich freue mich jetzt schon da weiter zu lesen. Die Romantik fehlt mir da etwas, aber vielleicht kommt sie ja noch dazu. Würde mich freuen. :love:

    Ich brauch kein Prinzen der Drachen tötet,
    sondern einen,
    der mich liebt wenn ich zum Drachen werde!

    • Offizieller Beitrag

    Nisha: Dankeschön und willkommen an Bord ^^ Ich muss aber gestehen Ro-man-tik ist nicht sooo meine Stärke, aber kommt auch vor, keine Sorge :D


    Diese beiden Feinde hatten sich so weit vom Rest entfernt, dass sie weder mitbekommen hatten, dass zwei Götter gefallen, noch, dass die Gargoyles am Ende waren.
    Daig verschwand in einer nicht zu erkennenden Geschwindigkeit und Mar lockerte ihre steife Körperhaltung. Kurz fächerte sie sich Luft zu, damit die Röte aus ihrem Gesicht verschwand.
    „Huiuiuiui“, murmelte sie und Fone grinste sie verstohlen von der Seite an.
    „Das hat er alles von mir!“, rühmte sich der König und Mar hob überrascht ihre Augenbrauen.
    „Natürlich ...“, spottete sie in einem sarkastischen Ton und drehte sich herum. Sie atmete einmal tief durch, bevor sie langsam einen Fuß vor den anderen setzte, um dann zurück in den Wald zu rennen. Fone begleitete sie und rief seine restlichen Eisdrachen zu sich, um ihren Rückzug zu sichern. Der König der Eisdrachen hatte sein Versprechen an den Zwerg nicht vergessen und egal was noch geschehen sollte, er würde diese Frau beschützen … für seinen Sohn.

    Cloud trat Tantar gegen den Oberkörper und schlug während eines Sprungs mit dem Knauf seines Schwertes dem Gott ins Gesicht. Tantar taumelte zurück, aber parierte den nächsten Schlag. Mit seinem kreisenden Schwert hielt Cloud Tantar auf Abstand, als Daig an seine Seite schritt.
    „Kannst du Hilfe gebrauchen?“, fragte der Eisdrache seinen Vetter und gegen jede Vermutung dachte Cloud nach und nickte.
    Daig hatte eigentlich damit gerechnet, dass er seine Hilfe ablehnen würde, aber Cloud hatte während des Kampfes etwas begriffen. Die Götter waren zum Scheitern verurteilt, aber das hatte einen Grund.
    „Was schlägst du vor?“, fragte Cloud und Daig zuckte mit seinen Schultern.
    „Wie wäre es mit dem Gefühl der völligen Machtlosigkeit?“, schlug er vor und Cloud begann zu grinsen. Tantar schaute zwischen den beiden Vettern hin und her.
    „Du willst dir deinen Ruhm von diesem Drachenwinzling wegnehmen lassen?“, brüllte der Gott des Krieges vorwurfsvoll.
    „Ich töte dich nicht für den Ruhm. Ich will dich töten, weil du ein Arschloch bist und unsere Base getötet hast!“, konterte der Waldwächter trocken.
    „Außerdem war es meine Klinge, die Ferda durchbohrte“, fügte Daig hinzu und Clouds Gesicht erhellte sich auf einmal.
    „Ja“, sagte er euphorisch. „Machen wir eine Familienangelegenheit daraus!“
    Daig konzentrierte sich und formte wie Oriol die Nebelkugel in seiner Hand. Der Gott des Krieges traute seinen Augen nicht, als er diese Magie sah. Suchend hielt er nach seinem Bruder Ausschau und entdeckte ihn geschlagen in der Ferne.
    „Du hast meinen Bruder getötet!“, schrie Tantar.
    „Wenn er dir wirklich etwas bedeutet hätte, dann hättest du an seiner Seite gekämpft und dir nicht allein ein Ziel ausgesucht!“, murmelte der Eisdrache und nahm Tantar in umgehend einer Zeitblase gefangen. Wie in einem riesigen, nebeligen Wassertropfen eingesperrt, bekam Tantar alles mit, nur sein Körper bewegte sich kaum sichtbar.
    Cloud trat an ihn heran und schnalzte abfällig mit seiner Zunge.
    „Weißt du, Gott des Krieges. Eines habe ich durch dich gelernt. Allein zu kämpfen bringt einem vielleicht alleine Ruhm, aber mit wem diesen teilen oder wem davon erzählen, wenn niemand mehr da ist? Der Grund, warum ihr Götter sterben werdet, ist nicht nur eure Willkür uns gegenüber, sondern auch, weil ihr untereinander keinen Zusammenhalt kanntet! Jeder von euch hat allein gelebt, jeder von euch stirbt auch allein. Ich teile meinen Ruhm gerne, weil ich weiß, dass er trotzdem unvergessen bleibt.“
    Cloud ergriff sein Schwert und rammte es Tantar in den Leib.
    „Du allerdings, wirst nur eine Randfigur in dieser Erzählung sein!“
    Dann drehte der Waldwächter die Klinge um und Daig löste die Blase wieder auf, damit der Gott den tödlichen Streich noch begutachten konnte, bevor er seinem Duellanten vor die Knie fiel. In einem Blitz schoss die Kraft des Gottes gen Himmel und Cloud zog sein Schwert aus dessen Körper.
    „Ich will sie nicht! Kehre ohne Nachfolger in den Fionn zurück, denn ich bin nicht der Krieg … und ich will es nie werden“, die letzten Worte flüsterte er fast. Damit entschied sich Cloud gegen göttliche Kräfte, der größte Verzicht, den er in seinem Leben jemals getätigt hatte, aber er wusste, dass es richtig war. Die Welt brauchte keinen Gott des Krieges, denn Kriege würde es sicherlich auch ohne ihn geben, man musste dies nicht noch anbeten. Immerhin gab es die Liebe ohne Amoria auch noch.
    Daig legte seine Hand auf Clouds Schulter und schaute mit ihm zusammen in Richtung Westen, wo endlich Darius Männer erschienen, um die letzten Feinde niederzuringen.
    „Helfen wir ihnen, du Gott der Zeit?“, fragte Cloud und lächelte seinen Vetter an.
    „Natürlich, außerdem müssen wir noch Athos schlagen!“, erklärte Daig und unterrichtete Cloud darüber, was ihm Wendegor gesagt hatte. Auch Fone behielt das erlangte Wissen nicht für sich.
    Die Süddrachen berichteten von dem Portal, waren aber nicht dazu in der Lage es zu schließen. Aus irgendeinem Grund, konnte niemand die vier Göttersteine berühren, ohne einen schmerzhaften Schlag abzubekommen.
    Niemand konnte zuvor wissen, dass Athos diese mit seinem Blut geprägt hatte. Sein Blut war das Einzige, was es aufhalten konnte. Das Ende seines Herzschlages oder er persönlich. Raken gab den Befehl zum Rückzug. Seine Männer konnten in dem Lager nichts mehr verwüsten und griffen den Götterberg an. Egal wo sich Athos verstecken sollte, sie wollten ihn herauslocken.

  • „Mit mir geht vielleicht dieser Schlacht zu ende, aber Krieg wird es immer geben.


    diese

    Cloud trat Tantar gegen den Oberkörper und schlug während eines Sprungs, mit dem Knauf seines Schwertes dem Gott ins Gesicht.


    kein Komma

    Mit seinem kreisenden Schwer hielt Cloud Tantar auf Abstand, als Daig an seine Seite schritt.


    +t

    fragte der Eisdrache seinen Vetter und gegen jede Vermutung, dachte Cloud nach und nickte.


    kein Komma

    Du schreibst zu schnell und ich kommentiere zu langsam 8) . In der Stelle mit den Einzelkämpfern bzw dem Zusammenhalt hast du eine schöne Moral herausgearbeitet. :thumbsup: Respekt zur Schlacht. Obwohl sie viel Text hat, wird sie nicht langweilig und bleibt spannend. :super:

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

    • Offizieller Beitrag

    melli: Es tut mir leid :rofl: aber es kommt nicht mehr viel ... versprochen ^^


    Im Wald traute man sich langsam aufzuatmen. Die Heiler, Priesterinnen und Soldaten sahen, wie Darius´ Männer die Armeen der Gargoyles immer mehr zurückdrängten. Daig und Cloud befanden sich zwischen ihnen und halfen, wo sie konnten.
    Durch Daigs neugewonnene Kräfte, hatte er den Vorteil an vielen Stellen fast zur gleichen Zeit sein zu können. Immer mit dem Blick auf Cloud, falls er Hilfe gebrauchen konnte. Ebenso ließ Cloud seinen Vetter nicht aus den Augen. Allerdings hatte er es mit dessen Geschwindigkeit etwas schwerer, das zu bewerkstelligen.
    Darius kämpfte mit Eduard an vorderster Front.
    Der Prinz schlug damit seinem großen Zweihandschwert auf die Gargoyles ein, als hatte er nur darauf gewartet. Das hätte Cloud dem rothaarigen Kerl gar nicht zugetraut und plötzlich fragte er sich, warum Eduard nicht schon früher mitgemischt hatte. Darius war für einen kurzen Moment das Alter gar nicht mehr anzumerken. Auf dem Schlachtfeld konnte er seine vollen Reserven ausschöpfen.
    Und dann geschah, was vielleicht geschehen musste. Darius geriet an eine Gruppe Gargoyles, die ihn anfauchten und zum ersten Mal einsahen, dass sie allein nichts ausrichten konnten. Sie schlossen sich zusammen und kämpften zu viert gegen einen Menschen. Cloud war zu weit weg, um dem König von Sona zur Hilfe eilen zu können. Eduard stand ganz in der Nähe seines Vaters und streckte gerade eines dieser Monster nieder, als er seinen Vater in der brenzligen Situation sah. Doch anstatt ihm zu helfen, kehrte er ihm den Rücken. Cloud glaubte seinen Augen nicht.
    Tat er das mit Absicht?
    Eiskalt lief Eduard in eine andere Richtung und zog dem Kampf gegen einen einzelnen Gargoyle vor. Darius´ Blick verriet, bevor ihn die Klinge einer seiner Gegner aufspießte, dass selbst er nicht damit gerechnet hatte.
    „Daig?“, schrie Cloud und sein Vetter hörte ihn. Blitzschnell stand der Eisdrache Darius zur Seite und schmetterte die Gargoyles zurück, aber zu spät.
    Cloud eilte zu ihnen und fing den taumelnden König auf.
    „König Darius?“
    „E-Er ist … er hat ...“, stotterte der König und Cloud versuchte seine Hände auf die Wunde zu drücken.
    „Seid still, wir holen Euch Hilfe!“
    Das pulsierende Blut pochte gegen seine Hand.
    „Hol Loki … irgendwen!“, brüllte der Waldwächter und Daig sah kopfschüttelnd auf seinen Vetter hinunter.
    Dann schnickte er sein Kinn in Darius´ Richtung, der mit weit aufgerissenen Augen tot im Schlamm lag.
    Cloud schrie. Seine grollende Stimme hallte auf dem Feld wider und er machte seinem Zorn Luft.
    „Sein eigener Sohn ...“, brüllte er und stand auf. Kampfbereit wollte Cloud Eduard noch auf dem Schlachtfeld zur Rede stellen, aber Daig hielt ihn fest.
    „Was willst du tun? Wir sind im Krieg. Egal was Eduard gemacht hat … niemand wird ihn dafür verurteilen. Wir sterben, damit andere leben können.“
    „Er hätte ihm helfen müssen!“, konterte Cloud und Daig verstand was er meinte, aber es stand Aussage gegen Aussage. Cloud konnte behaupten, dass Eduard seinem Vater wissentlich die Hilfe verweigert hatte, aber wer sollte über ihn richten?
    Eduard konnte das Gegenteil behaupten und damit wäre es beendet gewesen. Den Überblick zu behalten, fiel ja selbst ihnen nicht leicht. Cloud beruhigte sich nur widerwillig, aber Daig hatte recht. Zuerst mussten sie es selbst einmal überleben, dann konnten sie weitersehen. Trotzdem würde er das niemals vergessen. In Clouds Augen grenzte Eduards Tat schon an Mord …

    Loki kam mit all den Verletzten nicht mehr mit. Überall schrie man nach Hilfe, andere wollten Erlösung. Er hatte keine andere Wahl, als manche einigermaßen schmerzfrei von ihrem Leid zu befreien. Und das durch ein Gift, welches der schwarze Sanddorn lieferte. Eine Pflanze unscheinbar und klein, aber zermahlen und mit Wasser vermengt, war der Sud giftiger, als der Biss einer Giftschlange. Die todgeweihten Soldaten und Krieger schliefen einfach ein und mussten nicht mehr leiden.
    Abgeschnittene Körperteile, aufgerissene Leiber und zerschellte Körper konnte auch Loki nicht mehr heilen und seine Kräfte schwanden. Selbst ihm war die Erschöpfung anzusehen und sein helles, elbisches Gewand war mittlerweile blutrot.
    „Kann ich noch irgendetwas tun?“, fragte Lola, die ihm einige Verbände brachte, um weniger Verletzten Schienen anlegen zu können.
    „Ich brauche Wasser, das andere ist schon mehr Blut als alles andere.“
    „Ich verstehe ...“
    Lola stand auf und schnappte sich eilig einen Eimer. Sie wollte zum kleinen Bach laufen, der im Wald verlief und frisches Wasser holen. Jeder tat was er konnte und noch mehr. Nachdem sich das Schlachtfeld anfing zu leeren, füllte sich das improvisierte Lazarett. Jeder der Priesterinnen musste selbst entscheiden, ob der vor ihr Liegende noch Chancen hatte oder nicht. Viele konnten mit diesen Entscheidungen sicherlich nur schwer leben, aber jeder handelte im Sinne der besten Absichten.
    Loki blickte zu seiner Tochter auf, die ebenfalls kaum einen klaren Gedanken fassen konnte. Ferda konnte die endenden Lebenslinien sehen und beruhigte die Sterbenden.
    Lola hörte, von Bäumen umringt, nur noch leise das Gewimmer und Geschreie am Bach. Für einen Moment atmete sie sogar tief durch. Mit ihrer Hand auf dem Bauch, hoffte sie, dass ihr Sohn von all dem nichts mitbekommen würde. Noch ungeboren, aber dennoch befand er sich schon inmitten eines Krieges. Ihr Herzschlag allein musste ihm verraten, dass sie unter sehr viel Stress stand. Sie tauchte den Eimer ins Wasser, als plötzlich darin ein Spiegelbild flackerte. Eines, welches nicht ihres war. Sie schreckte auf, drehte sich um, aber niemand war da. Kaum dem Wasser den Rücken gekehrt, schoss es nach oben und zeigte Athos, der grinsend in der Fontäne stand und sagte: „Hallo Lola, mein Kind.“

    Alopex Lagopus: "schnicken" kenne ich als eine kurze, ruckartige Bewegung oder als Synonym für "schnippen". Ist öfters im Gebrauch 8o Zum Beispiel das Justin Bieber Beispiel, dessen Pony zuvor so lang war, dass er immer so komsich mitm Kopf "geschnickt" hat ... vielleicht ist es auch je nach Bezirk nur ein Wort demnach umgangssprachlich, allerding wusste ich den Zustand da nicht anders zu beschreiben. :rolleyes: