Einen existierenden Text weiterzuspinnen und zu fuellen ist das Aequivalent von eine existierende Skizze auszumalen - und das ist - anders als eine Leinwand zu kaufen oder Papier herzustellen - schon Copyright-rechtlich relevant.
Das kommt ja darauf an, wie weit das Weiterspinnen und Ausfüllen der Lücken geht. Das kann ja auch so weit reichen, dass man den Ursprung am Ende gar nicht mehr erkennt. Eine Skizze kann man ja auch wieder ausradieren oder zur Not mit weißer Farbe übermalen. Ich bin aber der Meinung, dass der Anteil der KI an einer Geschichte eben gar nicht erst das Ausmaß einer Malbuchvorlage erreichen muss, die man dann mühsam retuschieren muss, sondern von vorneherein nur den Hintergrund bilden kann, der am Ende gar nicht mehr sichtbar ist.
Hier in der Diskussion gibt es irgendwie auch zwei sehr widersprüchliche Ansichten. Einerseits soll eine KI eine Handlung höchstens ganz rudimentär entwerfen können, von der dann auch noch kaum was wirklich zu gebrauchen ist. Dann müsste der menschliche Autor aber ja ohnehin weiter 99 Prozent selbst machen. Selbst wenn die KI im anderen Extremfall aber einen 300-seitigen Roman ausspucken könnte, könnte man den ja trotzdem überarbeiten wie jeden anderen Text auch.
Letztlich wird man ja auch keine Motive oder Ideen finden, die es nicht schonmal irgendwo gegeben hat. Ob man selber die findet und neu kombiniert oder eine KI eine Grundidee entwickeln lässt, macht für mich da keinen so großen Unterschied. Irgendwer meinte ja auch, dass die KI ohnehin nichts ausspucken kann, was man ihr nicht vorher eingegeben hat.