*Händereib*
Habe mir gerade den zweiten Teil einverleibt. Meine Vorredner:innen haben glanzvolles Feedback geleistet, dennoch möchte ich gern auch meinen Groschen dazu geben.
Aus den hellen Feyaugen sah ihn etwas Listiges an, oder war dies bloß Einbildung?
Das hat mich kurz verwirrt, da die ganze Zeit von einem "Elf" geredet wurde - und plötzlich wird der Begriff "Fey" verwendet. Nordisch-germanische Elfen sind für mich nicht mit dem Feyvolk zu vergleichen. Natürlich kann in deiner fantastischen Welt das eine ein Synonym für das andere sein. Nur wäre es für Leser:innen hilfreich, wenn der Begriff schon vorher in Verbindung mit dem "Elf" erwähnt werden würde. So hat mich das persönlich etwas verwirrt. Liegt vermutlich aber auch einfach daran, dass ich mir unter einer Elfenperson und einem Feenwesen was komplett anderes vorstelle. Ist also nur mein ganz persönlicher Eindruck
„War dort wohl ein hohes Tier. Hat ‘ne Zauberschule geleitet. Hättest mitansehen müssen, wie der um das Leben seiner Schüler gekämpft hat. Wie er um eins seiner Bälger regelrecht gebettelt hat.“ Dieser schwelgte viel zu gerne in seinen begangenen Taten.
Ich würde das "Dieser schwelgte viel zu gerne in seinen etc..." weglassen. Der Dialog ist stark genug, dass man versteht, dass die Elfenperson ein harter Gegner war - und sich und die Schützlinge mit Zähnen und Krallen verteidigt hat. Generell hast du echt griffige und gelungene Dialoge, die knackig Dinge auf den Punkt bringen.
Trau deinen Leser:innen vielleicht etwas mehr zu, dass man den Kontext zwischen den Zeilen versteht. Denn den lieferst du wirklich gut, daher verrate nicht zu viel. So kommt es an Stellen, wo du stark lieferst, durch eben "überflüssige" Ergänzungen zum Verwässern vorangegangener Dialoge oder Gedankengänge von Yakov.
Du meinst es nur gut - aber eben ZU gut mit deinen Leser:innen
Vor die Füße will ich ihm kotzen.
Ist mir tatsächlich einmal gelungen. Nachdem sie mich vergiftet haben, gab der Elf zynisch zurück.
Meinen Respekt.
Auch hier. Lass das "gab der Elf zynisch zurück" lieber weg. Der Dialog wäre dann wesentlich knackiger und der Humor kommt noch besser zur Geltung. Der Leserschaft ist durchaus klar, dass es hier zynisch zugeht. Und wie gesagt, deine Dialoge sind stark genug, um solche feinen Nuancen wie Zynismus ohne Erklärung und Ergänzung zu überliefern.
Grob stieß der Mistkerl eine der Frauen zur Seite und gab die Sicht auf das Kind frei.
*Applaus*
Das nenne ich mal Foreshadowing gelungen eingesetzt - und aufgelöst. Bereits im ersten Teil wurde die Gruppe von Frauen erwähnt, die sich zusammen gedrängt hat. Man hat beim Lesen bereits geahnt, dass diese Frauen etwas verstecken. Es hätte aber alles mögliche sein können - und siehe da. Die Hexe wird offenbart. Ein Kind. Ein kleines Mädchen, fernab von zu Hause und umgeben von Söldnern.
Da steht er also da, unser Yakov. My boy. Der Tiefling, der ahnt, dass die ganze Sache zum Himmel stinkt. In mitten von einem improvisierten Camp von Söldnern, die wenig von Ehre und Erbarmen halten. Die gejagte Hexe ist ein kleines Mädchen - und ein Elf dringt in seine Gedanken ein, wie ein Messer in warme Butter. Es bleibt spannend.
Ich freu mich auf den Rest.
Cheers,
Octo