Reverie - Buch 1: Der Elf und das Findelkind

Es gibt 41 Antworten in diesem Thema, welches 2.177 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Mai 2024 um 13:25) ist von Miri.

  • Reverie


    Buch 1: Der Elf und das Findelkind


    Klappentext

    Reverie

    Elfen kennen den Zustand einer Trance, der sogenannten Reverie, in der sie all ihre Erinnerungen immer und immer wieder durchleben. Anstatt zu schlafen, schöpfen sie Ruhe und Erholung aus ihren Erinnerungen.

    Ruvin Maylea, Schulleiter der renommierten Zauberschule Valien, genießt die erholsamen Stunden der Trance und taucht gerne in die schönen Erinnerungen der letzten zweieinhalb Jahrhunderte ein.

    Als ein Angriff auf die Stadt und Valien geschieht, wird Ruvin mit reinem Eisen vergiftet und entführt, als dey Schüler von sich verteidigt. Infolge des Gifts verliert dey einen Großteil derer Kräfte.

    Ein Söldner, ein Tiefling namens Yakov, verhilft Ruvin und einem gefangenen, menschlichen Mädchen zur Flucht. Allmählich verliebt sich dey in ihn und trotz allen Widrigkeiten nehmen sie sich der verwaisten Natasza an.

    Gemeinsam treten sie die langwierige Heimreise an, während sich Ruvins jahrzehntelange Gefährtin mit ihrer eigenen Abenteurergruppe aufmacht, um nach denen zu suchen.

    Währenddessen ringt Ruvin mit sich selbst darum zu alten Kräften zu gelangen, doch das Gift weicht nur quälend langsam aus deren Körper und hinterließ unwiderrufliche Schäden. Die Erinnerungen werden zu Ruvins letztem Zufluchtsort, um den Verstand zu bewahren.


    Vorwort, Genres & Themen und Sonstiges

    Genres & Themes: High Fantasy, Adventure (Reise, etwas episodischerer Natur mit überspannender Handlung), Romance (+ queer & Polyamorie), Found Family, Steampunk, Szenen in Richtung Dark Fantasy

    Content Notes / Trigger Warnings: Allgemeine Gewaltdarstellungen in Kämpfen, Beschreibung von Wunden, Tod von Familienmitgliedern, Diskriminierung aufgrund von Ethnie (Fantasyrasse, nicht aufgrund von Hautfarbe oder realer Ethnie), Sklaverei einer Fantasyrasse / Handel mit humanoiden / kulturschaffenden Wesen, im Subtext und Dialog angesprochener (nicht grafisch ausgeschriebener) versuchter, sexueller Übergriff, NICHT ausgeschriebene Sexzenen mit Consent unter Erwachsenen für das BB, an manchen Stellen derbe Sprache und Schimpfworte, Entführung, Vergiftung, Krankheit / Behinderung, PTSD, narzisstisches Elternteil, Alkohol und andere Rauschmittel (bloß moderater Konsum), Jagd auf Tiere / Bestien und Gewalt gegen Tiere / Bestien, Spinnen

    Edit (18.04.2024): Ich hab die Erinnerung an den Übergriff - und den vorangegangenen Dialog - etwas abgemildert, bzw. nun in einen versuchten sexuellen Übergriff. Eine Freundin, und zwei andere Lesende, hatten sich zu unwohl beim Lesen gefühlt.


    Ich spiele seit circa drei bis vier Jahren Dungeons and Dragons und habe aufgrund des Spiels Baldur's Gate 3 sehr viel Motivation gewonnen, um selbst eine High Fantasy-Geschichte zu schreiben. Es sei gesagt, ich habe den Avatar, den ich im Spiel aufgebaut habe, Leben eingehaut, aber dies ist keine Fanfiktion zu Baldur's Gate.

    Magie und Klassen beispielsweise orientieren sich am Dungeon and Dragons-System. Die Geschichte spielt jedoch in einer selbst erdachten Welt, an der ich seit einiger Zeit arbeite, und in der ich zukünftig vielleicht eine DnD-Kampagne leiten werde. An der Welt arbeite ich regelmäßig und es kommen Details und wichtige, historische Ereignisse und Personen in ihr hinzu.

    Einige der Bestien sind selbst ausgedacht, viele andere aus der Mythologie und DnD-Monster Manuals übernommen.


    Zusatz zu Ruvins Gender & Queerness

    Ich hatte davor schon begonnen die Geschichte auf Englisch zu schreiben und hier das Pronomen they/them für Ruvin verwendet, was sich zugegeben etwas flüssiger liest und in der englischen Sprache bereits als Singular They etabliert ist.

    Innerhalb der Geschichte wird Ruvins Gender ohnehin gar keine bis kaum eine Rolle spielen, abseits von der biologischen Tatsache, dass dey in deren recht langen Leben bereits einen Sohn zur Welt gebracht hat.

    Ich werde ein paar queere Charaktere haben, aber es wird keine sonderlich große Rolle in Form eines Diskriminierungsdramas oder Ähnliches spielen.

    Dey lebt zudem in einer Polybeziehung und es wird kein Eifersuchtsdrama oä. geben.


    Welt von Loria

    Vergrößerbares Vorschaubild:


    Inhaltsverzeichnis

    Kapitel 1: Teil 1 | Teil 2 | Teil 3

    Kapitel 2: Teil 1 | Teil 2

    45 Mal editiert, zuletzt von LittleOwlbear (18. April 2024 um 01:41)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo :D

    Ich wollte mal reinlesen, aber viel zu lesen gibt es ja noch gar nicht :D
    Der Klappentext ist in Ordnung, denke ich (die sind nicht so einfach xD), eventuell ein bisschen lang :)
    Aber der Angesprochene Inhalt klingt durchaus interessant. Dass du Klischees verwendest finde ich jetzt nicht per se schlimm - die existieren ja, WEIL sie funktionieren :D Da kommt es sehr auf die Umsetzung an. Man kann auch ein Klischee ansprechend schreiben, denke ich.

    Ein diverser Hauptcharakter ist auf jeden Fall (für mich) etwas neues und ich bin gespannt, wie du das umsetzt und sie es sich dann sprachlich lesen lässt für "ungeübte" :D (das soll keine Diskussion sein/werden xD)

    Die orientierung an DnD finde ich auch interessant. Ich hab mich damals auch an vielen Videospielen orientiert, aber inzwischen ist dann doch meine eigene Sache draus geworden :D
    Das ist dann ein schöner Moment xD

    Was sich mir nicht ganz erschließt, sind die Charakterlisten und spoiler zu den Chars. Warum muss ich das wissen, bevor ich überhaupt angefangen habe, die Geschichte zu lesen? xD

    Ich bin mir sicher, dass das die meisten überhaupt nicht anschauen, weil es keine Information bietet die wirklich interessant ist. Klar, man erfährt die Eckdaten über die Chars, aber die würde ich (zumindest persönlich) sehr viel Lieber im Laufe des Textes erfahren. Dann habe ich auch eine Beziehung zu den Chars und kann mir auch merken, was mich interessiert. Die relevanten Infos müssen ohnehin auch im Text vorkommen und wenn sie nicht relevant sind, brauche ich sie auch nicht vorab in einer Liste :D

    Aber am Ende bleibt es natürlich dir überlassen :)

    Bis bald!
    Chaos :chaos:

  • Was sich mir nicht ganz erschließt, sind die Charakterlisten und spoiler zu den Chars.

    Ich kenne da durchaus einige Romane, wo im Stil von Asterix vorne die Helden beschrieben werden. Klassisch gabs früher auch die Dramatis Personea (oder so ähnlich, bin schon lange raus ...). Die Meisten packen es aber in den Anhang, wobei sie dabei oft dazu tendieren auch noch die Katze von Nachbars Wellensittichs Hamster zu aufzulisten ... :rolleyes:
    Aber wie du auch schon angedeutet hast, ich überlese die meist erstmal und schaue erst nach, wenn im Roman die Infos zu spärlich rüberkommen.

    -------------------
    Tom Stark
    zum Lesen geeignet

  • Danke für deinen Kommentar und dein Interesse. ^^

    Bin mit dem Prolog und den ersten Kapiteln noch nicht ganz zufrieden, die werde ich diese Woche nacharbeiten und dann startet die Story.

    Hab mich auch selbst gefragt, ob der Klappentext etwas lang sein könnte und war mir nicht sicher. Ist anscheinend so. xD

    Gut umgesetzte Archetypen / Tropes / whatever find ich oft sehr viel besser umgesetzt, als Geschichten die dann aus Zwang Dinge anders machen und dann sind sie meistens auch nur edgy oder haben viele Twists oder Charaktertode, um sich vom Rest des Genres abzuheben.
    Wie gut es mir gelingt weiß ich noch nicht, und selbst kann man das schwer beurteilen.

    Pass auf btw, DnD ist eine Sucht, wenn man mal drinnen ist. xD

    Überleg mir noch, ob ich die Charakterliste stehen lasse. Vielleicht pack ich sie auch noch extra in einen Spoiler. Wollte sie extra kurz halten und mal einen Überblick geben.

    Danke jedenfalls. :D


    Was sich mir nicht ganz erschließt, sind die Charakterlisten und spoiler zu den Chars.

    Ich kenne da durchaus einige Romane, wo im Stil von Asterix vorne die Helden beschrieben werden. Klassisch gabs früher auch die Dramatis Personea (oder so ähnlich, bin schon lange raus ...). Die Meisten packen es aber in den Anhang, wobei sie dabei oft dazu tendieren auch noch die Katze von Nachbars Wellensittichs Hamster zu aufzulisten ... :rolleyes:
    Aber wie du auch schon angedeutet hast, ich überlese die meist erstmal und schaue erst nach, wenn im Roman die Infos zu spärlich rüberkommen.

    Ja, solche hab ich auch in Themen hier gesehen.

  • Ich trau mich auch einmal das erste Kapitel zu posten. :D

    Hat ein wenig gebraucht, weil ich mich noch glücklicherweise mehr mit der Welt, Zeitlinie, Charaktere etc... auseinandergesetzt und den Plot zu Beginn ein wenig ausgedünnt habe.

    Oder den ersten Teil davon... dieses Kapitel hat circa 4000 Worte, daher werde ich es wohl in drei Teilen posten und denke, ich werde immer zwei oder drei Teile in Anspruch nehmen.

    Zuerst hatte ich auch mit Ruvins Alltag in der Schule begonnen, bis diese angegriffen wird, doch ich hab mich für einen spannenderen Einstieg entschieden und mich entschieden, dass dey nach diesem Kapitel Yakov zeigt, was geschehen ist. Sprich, ich verschiebe das ursprüngliche erste Kapitel und stelle es nach diesem hier hinein. Schließlich gibt es in meiner Welt die Möglichkeit mit jemanden bildliche Gedanken und Erinnerungen zu teilen, als wäre die andere Person ebenfalls vor Ort gewesen.


    Ich bin mir bei ein paar Dingen dieses Kapitels unsicher:

    - Yakov, mein zweiter Hauptcharakter, hat von Anfang an ein schlechtes Gefühl dabei den Auftrag anzunehmen.

    Ist "die hohe Entlohnung lockt" ein guter Grund ihn dennoch anzunehmen?

    - Ich wollte nicht, dass mein Protagonist als eine Art Damsel in Distress einfach nur hilflos im Eck gefesselt ist und überhaupt nichts tun kann, aber... dey kann im Moment tatsächlich nicht viel tun und es wurde denen ordentlich zugesetzt, körperlich und psychisch.

    Hab nach einer realistischen Möglichkeit gesucht, wie mein Protagonist dennoch ein wenig aktiver auftreten kann. Zum Einen, weil aktive Protagonisten Spaß machen und es passt ebenfalls sehr zu deren "hands on"- und eher selbstbewussten Persönlichkeit sich nicht einfach so zu ergeben.
    Ist es zu viel?

    Wirkt es zu künstlich, dass mein Protagonist durch Yakovs Augen beschrieben wird? Ich hatte im ursprünglich ersten Kapitel einen Absatz, in dem Ruvin sich selbst beschreibt und ... urgh. ^^"

    - Ist der Beginn zu langsam und zu viel Tell?

    Ich hatte den Eindruck, dass der Einstieg recht natürlich liest, zumindest ließ er sich recht flott und natürlich schreiben, aber ich weiß nicht wie er auf andere wirkt.

    - PS: hab mich auch an Metaphern und bildhaften Vergleichen versucht, die mir ebenfalls nicht zu aufgesetzt vorkamen.


    Edit: den Klappentext ebenfalls ausgedünnt ^^


    Kapitel 1: Die Hexe und der Elf (Teil 1) (Yakov)


    Der Kopf einer Hexe sollte rollen und sein Schwert würde ihn abschlagen.

    Yakov hatte nie Söldner werden wollen, nie deren schmutzige Arbeit verrichten, und nun, mit sechsundvierzig Jahren, war er auf der Jagd nach einer Hexe. Jedoch hätte er es schlechter als mit diesem Auftrag treffen können. Wenn er später das Blut von seinen Händen gewaschen und ein paar Krüge Bier gezecht hatte, konnte er sich vielleicht sogar ein bisschen heldenhaft fühlen. Erneut ein Dorf von einem Monster befreit, erneut etwas menschliche Dankbarkeit, die nicht bloß in Gold vergütet wurde.

    Vermutlich war die Hexe bloß eine Vettel, die sich als junge Frau mit scharlachrotem Haar tarnte. Diese Biester kannte er bereits. Im Frühling dieses Jahres noch hatte er sich einer Abenteurergruppe angeschlossen, die eine Vettel in den Bergen gejagt hatte, ein scheußliches Monster, das Kinder in ihr Waldhäuschen gelockt hatte.

    Sein neuer Auftraggeber, ein Fürst, war großzügig und er zahlte so gut, dass Yakov sich bloß im Stillen die Frage stellte, weshalb sich ein Adeliger um die Monsterplagen der einfachen Menschen scherte, und weshalb er den Kopf einer Hexe abschlagen sollte, die sich bereits in Gefangenschaft einer anderen Söldnertruppe befand. Angeblich wollte ein anderer Adeliger ihre Macht für sich. Niemand behauptete dies über eine simple Anis-Hexe. Beschrieben jedoch hatte er die Hexe als eine solche. Hier hatte er es mit einer mächtigeren Gestaltwandlerin zu tun, schloss Yakov.

    Die Spielchen der Reichen gingen ihn nichts an, doch der Auftrag stank wie ein fauler Fisch, der zu lange in der Sonne gelegen hatte. Adelige ohne selbstsüchtigen Absichten, heuerten für gewöhnlich keine Tieflinge als Monsterjäger an. Das kannte er bereits, doch für Geld und dem Gefühl von Nutzen zu sein, nahm er auch diese Aufträge an.

    Der erste Schnee war vor wenigen Nächten gefallen. Nach zwei Tagesmärschen von der nächsten Stadt entfernt, drang er in dichtere Bewaldung vor, in der man selbst zu Fuß kaum vorankam. Unter dem ersten Schnee lag noch abgefallenes, bereits halb verfaulendes Laub, das knirschte und unter seinen Schritten nachgab.

    Wohin wollte also der Trupp mit der Hexe, nicht mehr weit entfernt von Prejk und einem Tor zur Unterwelt? Den Auftrag anzunehmen war ein Fehler, musste er sich Schritt für Schritt über den unwegsamen Pfad eingestehen.

    Majestätisch ragte in der Ferne eine Bergkette gen den Himmel, deren Gipfel in ganzjährigem Schnee gehüllt waren. Ein unwirtlicher Pfad erstreckte sich vor ihm. Wo im Frühling Wiesen aufblühten und Bäche entlangrannen, lag vor ihm eine weite Fläche brach. Stolze Tannen und Kiefern drängten sich neben dem Steinpfad dicht an dicht, sodass sich ein Vorankommen mit Pferd in den bewaldeten Gebieten um einiges schwieriger erweisen würde, als auf eigenen, standhaften Beinen zu vertrauen.

    Ohnehin scheuten die meisten Pferde, nein die meisten Tiere, seinesgleichen genauso wie Kinder es taten, als wüsste ein urtümlicher Teil in ihnen, dem man es nicht zu erklären brauchte, dass Hörner, die sich eng um seinen Kopf schlangen, und einen Teufelsschwanz, sowie die tiefrote Haut eine dämonische Blutlinie bedeuteten. Prejk war nicht zu weit entfernt, erklärte er sich selbst und fand weitere Gründe, weshalb er kein Pferd benötigte. Gründe, die nichts mit ihm zu tun hatten.


    Noch bevor die Sonne hinter den Wipfeln versank, fand er den ihm beschriebenen Trupp vor, der bereits ein Nachtlager aufgeschlagen hatte. Immerhin waren sie auf dem Pfad geblieben.

    „Wer's da!?“, schrie ein Mann mit einem Speer bewaffnet entgegen.

    Furchtlos näherte er sich ihnen. „Seid ihr der Trupp, der unter Fürst Lawandow gestellt ist?“ Hoffentlich besserten sie ihn aus, und verrieten ihm von wem sie beauftragt worden waren.

    Gut ein Dutzend Männer hatten ein Lager am Waldesrand aufgeschlagen und bloß drei Pferde befanden sich ein wenig abseits des Feuers. In ihren Fängen befanden sich Gefangene. Eine Tote, war achtlos, wie ihre Reisentaschen und Beutel, abgeworfen.

    Von Beginn an hatte dieser Auftrag nach faulem Fisch gestunken und Yakov war dämlich, nein gierig, genug gewesen ihn für Gold zu halten. Der Fürst zeigte sich so spendabel, dass er für die kommenden Monde keine wandernden Händler vor den zahlreichen Ungeheuern der Wälder und Berge des rauen Nordens beschützen musste. Obwohl diese Aufträge nie gut entlohnt gewesen waren, erst recht für einen Tiefling wie ihn nicht, begrüßte er es jedes Mal, wenn keine schmutzige Arbeit zu verrichten galt.

    „Wir sind unter denjenigen gestellt, der zahlt“, rief eine rauchige Stimme zurück und eine Gruppe Männer prüften den Tiefling vor sich.

    Yakovs Stimme war tief, schon seit seiner Jugend gewesen, und er war groß und breit gebaut. Unter Söldnern, Monsterjägern und auch in Kneipen zollte man einem solchen dämonischen Kerl mit Hörnern Respekt. „Und wer zahlt im Moment?“ Er näherte sich den Männern mit Seitenblick auf das Geschehen. Meistens war es nicht zu schwierig Auskünfte von solch zwielichtigen Kerlen herauszulocken. Diese verbündeten sich wie selbstverständlich mit ihm, als gäbe es unter ihnen und einem Tiefling ein stilles Abkommen darüber, dass sie dieselben Gedanken teilten und dieselben Absichten verfolgten.

    „Ein Auftraggeber, der dich nicht betreffen sollte“, gab der Anführer mit einem schiefen Lächeln zurück. Dieses Gesicht, er kannte es irgendwoher ...

    Wenigstens dieser Teil seines Auftrags entsprach also der Wahrheit; der Trupp war jemand anderem unterstellt. Einem anderen Adeligen?

    Der Kerl war ein schmieriger Typ mit der Ausstrahlung eines Tunichtguts, der in Kneipen falschspielte und sich besoffen Frauen aufdrängte. „'Ne Teufelsbrut, sieht man selten. Was willst‘e?“

    Yakov nahm die Bezeichnung stumm entgegen und hielt die Insignie des Fürsten als Erwiderung hoch. „Ich soll den Trupp begleiten, um die Hexe nach Prejk zu bringen.“ Eine erneute Lüge, die ihm hoffentlich nicht den eigenen Kopf kosten würde, doch der Fisch stank bereits so faul, er konnte ihn nicht mehr ignorieren.

    Seitdem er sich auf den Weg gemacht hatte, um die Hexe zu finden, hatte der Auftrag eine dumpfe Empfindung nach der anderen hinterlassen. Etwas in ihm hatte immer noch gehofft auf eine Gruppe aus Abenteurern und Tagelöhnern zu treffen, wie er sie schon öfter begleitet hatte. Selbsternannte Monsterjäger auf der Suche nach dem nächsten Lohn und nach einer Vettel, die sich in einem Grüppchen zusammenrafften.

    „Dann springt ja wohl für uns mehr heraus, wenn selbst ein Fürst nach ihr sucht. Warum sollten wir den Weg nach Prejk nicht ohne deine Hilfe schaffen?“

    „Weil der Weg mit Monstern gespickt ist deren Spuren ich bereits aufgenommen habe. Ihr wollt nicht in diese hineinlaufen. Zeigt mir die Hexe. Hab diesen Frühling schon eine Anis-Hexe getötet, was ist da eine Hexe, welcher Art auch immer, mehr.“

    „Anis-Hexe? Vettel?“, höhnten die drei Männer der Wache.

    „Was oder wer ist die Hexe?“ Seine Muskeln spannten, und seine Instinkte, die in den sieben letzten Jahren sehr viel feiner geworden waren, warnten ihn.

    „Wird dich überraschen.“

    Sein Blick glitt zu den Gefangenen. Drei gefesselte Menschen, zwei Frauen, ein Mann, niemand von ihnen mit rotem Haar, saßen um ein Kind herum, das sie abzuschirmen versuchten. Sie trugen wärmende Pelzmäntel, doch der Unterton ihrer Haut und ihre Lippen war fahl. Womöglich saßen sie bereits seit Stunden auf dem Waldboden, der die Kälte des kommenden Winters in sich speicherte.

    Zwar hatte er es immer noch mit einigen Dreckskerlen zu tun, aber in den Krieg war er nicht mehr geschickt worden. In den letzten sieben Jahren war sein Schwert einmal für den Krieg gekauft worden und es gab keine Geldnot, die so groß sein konnte seine Seele erneut zu verkaufen. Nicht bei den blutdurchtränkten und mit Leichen gepflasterten Schlachtfeldern, die der Krieg hinterließ, und nicht bei den plündernden und schändenden Monstern, in die er viel zu viele der Soldaten verwandelte. Und keine Geldnot war groß genug, um diese Gefangenen zu ignorieren, seinen Auftrag ohne weitere Fragen zu einem Ende zu bringen.


    Ein wenig abseits saß ein Elf mit bronzefarbener Haut in sich zusammengesackt, dessen Lippen und Äderchen unter seiner dunkleren Haut ebenfalls bläulich unterlaufen. Entkräftet versank er in seinem Mantel und Pelzhaube, deren Stoff klamm und steif vor verkrustetem Dreck und Kälte waren. Aus der Pelzhaube ragten spitze, fein geschwungene Ohren hervor.

    Er war selten einem Elfen begegnet. Die meisten hielten sich abseits aller anderen Rassen und in den Städten blieben sie gerne untereinander, erst recht in der Nähe eines Tieflings. Noch seltener war er einem dunkelhäutigen Elfen begegnet.

    „Wer sind die Gefangenen?“, fragte er in einem beiläufigen Tonfall. Wer in das Territorium eines Wolfes trat, durfte das Raubtier seine Angst nicht riechen lassen.

    Seine Frage sollte vorerst unbeantwortet bleiben.

    Von dem Elfen ging eine Aura aus, die nach ihm rief, als schien die Luft zu vibrieren, als war ein unsichtbares Band entstanden, das ihn zu dem Gefangenen magisch hinzog. Niemand außer ihm schien dies wahrzunehmen.

    Ein Zauber, besserte sich Yakov selbst aus. „Lass dich nicht auf die Fey ein“, hieß es in einer alten Volksweisheit. Eventuell hatte es sogar einen guten Grund, weshalb dieser Elf mit einer sogenannten Hexe zusammen ausgeliefert werden sollte. Er jedoch war die letzte Person, die dieselben Vorbehalte hegen durfte, die man für gewöhnlich gegen jedem anderen, denkenden Wesen entgegenbrachte.

    Wer war es, der ihn hintergehen wollte? Der Fürst, dieser Söldnertrupp oder der Gefangene, der nach ihm rief? Mit einem Seitenblick auf den Anführer, traf es ihn: Er war einer jener Söldner, die auch von Menschenhandel, und dem Handel aller anderen Humanoiden nicht zurückschreckten, solange die Bezahlung stimmte.

    Angespannt näherte sich Yakov ihm. Seine Statur war ein wenig breitschultriger, er war etwas größer als Yakov es von Elfen kannte.

    „Ich hatte eine Frage gestellt. Was ist mit dem Elfen?“, hakte er nach. „Der's es wohl kaum, aber war, ist, der gefährlich?“

    Schallendes Gelächter. „Gefährlich war er noch, als sich noch gewehrt hat, vor einem halben Mond, als Lira und seine Schule angegriffen wurd'n.“

    Scheißkerle. Mit festem Schritt und dem Wissen, wem er zu misstrauen hatte, ging er zu dem Elfen und kniete sich hin.

    Dessen Lider flatterten auf und in dem leuchtend hellen Gold, wie es nur diesen Feywesen innewohnte, sah Yakov Leere, als hätte sich ein Teil seiner Seele bereits vor den Toren Arvandors befunden und wäre erst vor wenigen Tagen in seinen Körper zurückgekehrt.

    Seine Gesichtszüge waren androgyn und wie die eines jeden Elfen wunderschön geschnitten. Wie eines Gemäldes, das zum Leben erwacht war, doch diesem fehlte es an Leben. Seit vielen Tagen, oder noch viel länger, schien er sich daran zu klammern.

    Ein beißender Gestank stieg Yakov entgegen. Selbst auf langen Reisen fanden Elfen noch Wege, um jeden Morgen so auszusehen und zu duften, als wären sie abends bei einem Adeligen zu einem Festmahl geladen. Dieser jedoch stank nach Dreck, saurem Schweiß und Pisse wie es auch ein jeder, menschlicher Gefangener nach einiger Zeit täte.

    Getrocknetes Blut setzte sich in dem drecksstarren Haar des Elfen fest, das einst aus einer alten Wunde an seiner Schläfe, und einer frischeren Platzwunde an seinem Hinterkopf, gelaufen war. Sein nackenlanges Haar war rostbraun, ob vom Blut und Dreck, oder ob dies seine Naturhaarfarbe war, war nicht mehr zu erkennen.

    Etwas Fürsorgliches in Yakov, oder der Zauber, ließ ihn die Hand ausstrecken. In all den Jahren hatte er eine Handvoll simpler Zauber erlernt, so auch schwache Heilzauber, die ihm ein Wundarzt und seine Frau gelehrt hatten, gerade ausreichend genug, um die Wunde am Hinterkopf zu heilen. „Findet ihr nicht, dass ihr die Gefangenen so behandeln solltet, dass sie euch nicht wegsterben?“ Bei seinem Befehlston hielten die Männer inne. Respekt oder Furcht, beides war willkommen.

    „Der stirbt nicht weg. Schon seit einem halben Mond nicht.“

    Eine fremde Macht lenkte seine Hand und Yakov ließ es geschehen. Vermutlich kannte der Gefangene keinen anderen Ausweg, als jemanden für sich gewinnen zu wollen.

    Sobald er die Schläfe des Elfen berührte, erklang eine fremde Stimme in seinem Kopf. Verwundert sah er in die leuchtend goldfarbenen Augen, die an Entschlossenheit gewannen. Tiefling, helft dem Kind und den anderen Menschen – und helft mir!, forderte die Stimme.

    Es war keine Bitte. Nein, sie forderte mit einer solchen Dringlichkeit, dass sich Yakovs Gedanken überschlugen und er bei sich nach etlichen Möglichkeiten suchte, um die Gefangenen zu befreien. Leider wusste er es besser, als es alleine mit einem guten Dutzend Söldnern aufzunehmen.

    Tiefling, setzte der Elf mit Nachdruck an. Wenn Ihr es nicht alleine mit ihnen aufnehmen könnt, dann holt Euch Hilfe. Irgendwie ...

    Die Stimme, die er keinem Geschlecht zuordnen konnte, war kraftlos und schwächelnd, wie Yakov es von einer Person erwartete, die kürzlich noch mit dem Tod gerungen hatte. Doch sie gehörte ebenso einer Person, die es gewohnt war, dass ihren Anweisungen Folge geleistet wurde, gehörte zu jener Schlag von Person, die keine militärischen Befehle zu bellen brauchte, damit man diesen nachkam. Und seht Euch an, wer Eure ‚Hexe‘ ist.

    43 Mal editiert, zuletzt von LittleOwlbear (1. April 2024 um 14:58)

  • Ich finde es allgemein seht gut. Dungeons and Dragons ist ne wunderschöne Vorlage und mit Tieflingen lassen sich tolle Dramen verfassen. Ich finde aber das du etwas „unterbeschreibst“. Wenn Yakov zum Beispiel die Söldner findet und es nur heißt:

    Zitat

    Noch bevor die Sonne hinter den Wipfeln versank, fand er das ihm beschriebene Lager vor. Immerhin waren sie auf dem Pfad geblieben. „Seid ihr der Trupp, der unter Fürst Lawandow gestellt ist?“

    Das liest sich für mich, als ob etwas fehlt. Meiner Meinung nach solltest du das Lager zumindest ein bisschen beschreiben und es ihn erstmal betreten lassen. Dann sollte er jemanden sehen den er ansprechen kann oder von demjenigen der Wachdienst hat gesehen werden, ehe er seine Frage stellen kann. Die klassische Situation wäre natürlich: „Halt! Wer geht da!?“ da die Söldner nicht wissen ob er gefährlich ist oder nicht.

    Ich verstehe auch nicht was genau ihm sein Auftraggeber erzählt haben soll. Gehören die Söldner zu einem anderen Adligen, von dem befürchtet wird das er die Hexe laufen lässt? Will der Adlige doppelt sicher gehen das sie tot ist? Was ist den Yakovs plan falls sich diese anderen Söldner nicht fügen und ihm die Frau aushändigen?

  • Ich finde es allgemein seht gut. Dungeons and Dragons ist ne wunderschöne Vorlage und mit Tieflingen lassen sich tolle Dramen verfassen. Ich finde aber das du etwas „unterbeschreibst“. Wenn Yakov zum Beispiel die Söldner findet und es nur heißt:

    Zitat

    Noch bevor die Sonne hinter den Wipfeln versank, fand er das ihm beschriebene Lager vor. Immerhin waren sie auf dem Pfad geblieben. „Seid ihr der Trupp, der unter Fürst Lawandow gestellt ist?“

    Das liest sich für mich, als ob etwas fehlt. Meiner Meinung nach solltest du das Lager zumindest ein bisschen beschreiben und es ihn erstmal betreten lassen. Dann sollte er jemanden sehen den er ansprechen kann oder von demjenigen der Wachdienst hat gesehen werden, ehe er seine Frage stellen kann. Die klassische Situation wäre natürlich: „Halt! Wer geht da!?“ da die Söldner nicht wissen ob er gefährlich ist oder nicht.

    Ich verstehe auch nicht was genau ihm sein Auftraggeber erzählt haben soll. Gehören die Söldner zu einem anderen Adligen, von dem befürchtet wird das er die Hexe laufen lässt? Will der Adlige doppelt sicher gehen das sie tot ist? Was ist den Yakovs plan falls sich diese anderen Söldner nicht fügen und ihm die Frau aushändigen?

    Danke!

    Und alle Tieflinge haben Drama & Trauma, das ist eine Faustregel. xD


    Ähm... da hast du absolut Recht. Ich hab über 3k mit meiner "Kernszene" verbracht, aber dann fehlt mir manchmal das Verbindungsstück, wie ich da hinkommen soll.

    Werde mich da definitiv nochmal an dieses Stück dransetzen.

    Edit:

    Will der Adelige doppelt sichergehen, dass sie tot ist? - upps, war das so offensichtlich. xD bzw ist das ebenfalls etwas, an das ich mich noch setzen muss. Also wer wann wo beauftragt wurde.

    Einmal editiert, zuletzt von LittleOwlbear (7. Februar 2024 um 03:44)

  • LittleOwlbear Ich habe mal ein paar Sätze umgestellt, damit es einfacher zu lesen ist. Fühl dich nicht unter Druck gesetzt irgendwas davon zu übernehmen. Ich tendiere dazu Absätze durch einen „wie ich es machen würde“-Filter zu lesen, will dir aber eigentlich in den Inhalt nicht zu viel reinreden. Schau einfach ob es dir gefällt oder nicht. Fettgedruckt ist mein Vorschlag, kursiv ist die Erklärung warum das aus meiner Sicht besser funktioniert.

    Spoiler anzeigen

    Heute Nacht sollte der Kopf einer Hexe rollen.

    Yakov hatte nie Söldner werden wollen, nie deren schmutzige Arbeit verrichten, und nun, mit sechsundvierzig Jahren, war er auf der Jagd nach einer Hexe. Gäbe eindeutig abstoßendere Aufträge. Eine mordende Hexe zu jagen, ihr den Kopf abzuschlagen und diesen zu seinem Auftraggeber zu bringen, klang sogar nach einer guten Tat, die er für die Menschen in dieser Gegend vollbringen konnte.

    Heute Nacht würde der Kopf einer Hexe rollen

    Yakov war die schmutzige Arbeit eines Söldners immer zuwider gewesen, aber Tieflinge wie er, besonders wenn sie mehr als vierzig Winter alt waren, wählten aus einem jämmerlich kleinen Angebot an Möglichkeiten. Er hätte es schlechter treffen können. Wenn er die Kreatur geköpft hatte, konnten die Menschen in dieser Gegend wieder ruhig schlafen. Wenn er später das Blut von seinen Händen gewaschen und ein paar Krüge Bier bezwungen hatte, konnte er sich vielleicht sogar ein bisschen heldenhaft fühlen.

    „Würde“ statt „sollte“ klingt spannender, weil es bestimmter ist. Der Satz an sich ist aber als Einleitung sehr gut. Die Infos im ersten Absatz sind so etwas zusammengestaucht und so wird erwähnt das er ein Tiefling ist. Dadurch das er sich „durchringen“ muss sich heldenhaft vor zu kommen wird nochmal betont das er eigentlich kein Söldner sein will und seinen Job nicht mag.

    Vermutlich war sie bloß eine Vettel, die sich als junge Frau mit scharlachrotem Haar tarnte, wie sie von den hier ansässigen Menschen beschrieben wurde. Diese Biester kannte er bereits. Letztes Jahr noch hatte er sich einer Abenteurergruppe angeschlossen, die eine Vettel in den Bergen gejagt hatte, ein scheußliches Monster, das Kinder in ihr Waldhäuschen gelockt hatte. Im schlimmsten Fall handelte es sich um einen mächtigeren Gestaltwandler.

    Die Dorfbewohner hatten sie ihm als junge Frau mit scharlachrotem Haar beschrieben. Tarnen und Täuschen war für typisch für die tückischen Biester. Er erinnerte sich lebhaft an eine Vettel (kanonisch vielleicht „Anis-Hexe“ die Unterart die typischerweise in Gebirgen lebt) die er letzten Sommer mit einer Gruppe Abenteurer verfolgt hatte. „Bergziegenknochen“ hatte der Waldläufer gesagt, aber er wusste sofort das es gelogen war und das die verstreuten Gerippe auf dem Boden der Hütte zu den vermissten Kindern gehörten. Sie war schwer zu finden und noch schwerer zu töten gewesen, hatte mehr als einmal von einer Haut in die andere gewechselt. Eine Bärin, eine Giftschlange und zum Schluss ein Rabe, der fast durch das offene Fenster entkommen wäre, wenn sein Pfeil das Ziel verfehlt hätte.

    Die Sätze sind wieder so umgestellt, dass sie mehr Information mit weniger Worten vermitteln. Ich habe auch die Hintergrundgeschichte mit der letzte Vettel die er gejagt hat etwas ausgeschmückt. So kommt mehr Fachwissen rüber und das sein Begleiter versucht hat ihn an zu lügen um seine Psyche zu schonen macht Hexen und das was sie angeblich so tun bedrohlicher.

    Der Auftraggeber, ein Fürst niederen Ranges, war großzügig und er zahlte so gut, dass Yakov sich bloß im Stillen die Frage stellte, weshalb sich ein Adeliger um die Monsterplagen der einfachen Menschen scherte, und weshalb er den Kopf einer Hexe abschlagen sollte, die sich bereits in Gefangenschaft einer anderen Söldnertruppe befand. Der Auftrag stank wie fauler Fisch, der in der Sonne gelegen hatte, doch solange er bloß den Kopf eines Monsters abschlagen sollte, gingen ihn die Spielchen eines niedrig rangigen Adeligen nichts an.

    Yakov war nicht an Großzügigkeit gewohnt. Die hohe Summe die man ihm versprochen hatte machte ihn misstrauig. Vermutlich litt das niedere Volk schon länger unter der Anwesenheit dieses Monsters und der verantwortliche Fürst wollte als stark und entschlossen gesehen werden in dem er Schutz bot. Die genauen Details gingen ihn nichts an, aber der ganze Auftrag roch wie fauler Fisch der zulange in der Sonne gelegen hatte. Sein Ziel war angeblich schon in Gewahrsam einer anderen Söldnertruppe, die es bislang versäumt hatten den Beweis ihrer Tat am Tor ab zu liefern.

    Großzügigkeit nicht gewohnt sein geht noch etwas auf die kanonische Diskriminierung gegen Tieflinge ein. So stellt er Vermutungen an warum er diesen Auftrag bekommen hat, es wird aber auch klar das er nichts genaues weiß.

  • Feron

    Vielen Dank für die Mühe, die du machst. Ich werde gerne ein paar Sätze so, oder so ähnlich, übernehmen.

    Die vollständige Überarbeitung kommt dann wohl nächste Woche. Dazu bin ich leider noch nicht gekommen. xD

    Nerat Oti

    Danke für dein Lob. ^^


    Ich hab das Kapitel hier erstmal in drei Teile aufgeteilt.

    Und ich weiß, dass die Harfner an sich canon in Fearun sind, aber ich wollte meine Version der Harfner gestalten. So, mal sehen was ihr sagt...


    Kapitel 1: Die Hexe und der Elf (Teil 2) (Yakov)


    Noch nie hatte Yakov direkten Gedankenkontakt mit jemanden aufgenommen, wusste nicht wie er einen Gedanken in jemanden einpflanzen sollte, ohne dass seine Antworten in den Köpfen aller widerhallte und man ihm auf die Schliche kam.

    Wisst Ihr nicht, wie Ihr mir antwortet? Sie werden Euch nicht hören. Konzentriert Euch darauf Eure Gedanken an mich zu übertragen. Lasst sie über Eure Finger fließen.

    Er beließ zwei Finger an der Schläfe, der eiskalten Haut des Elfen, und hob mit dem Daumen sein Kinn an, als würde er den Wert einer Ware vor sich abschätzen. Und man glaubte ihm.

    Für den Elfen war es wohl ein Leichtes telepathisch mit jemand anderen zu kommunizieren. Mit gedanklichem Fokus auf dem Gefangenen, bündelte er seine Worte und stellte sich vor sie in einem fremden Kopf einzusetzen. Ich kann es ahnen und ich fürchte, dass ich Recht behalten werde, erwiderte Yakov schlicht und wartete darauf, dass die Männer misstrauisch wurden. Als nichts geschah, gewann er an Mut. Wieso könnt Ihr Telepathie anwenden? Wie könnt Ihr den Charme-Zauber wirken? Habt Ihr keine magiehemmenden Runen angelegt bekommen?

    Aus dem Mantel glitten zwei überkreuzt gefesselte Handgelenke, die mit Gravuren überzogen waren. Die Runen waren in den letzten Nächten am Steinboden abgewetzt worden. Nicht zu offensichtlich, um keinen Argwohn zu erregen, doch sie waren an manchen Stellen aufgewetzt, um den Gegenzauber aufzuheben. Eines der Symbole war gezielt abgeschabt worden. Nur jemand, der wusste, was jede der Runen bedeutete, ging so vor.

    Direkte Telepathie erfordert keinen Zauber. Keinen, den man mit Runen einschränken könnte.

    Schlau.

    Aus den hellen Feyaugen sah ihn etwas Listiges an, oder war dies bloß Einbildung?

    „Lass dich nicht auf die Fey ein“, hieß es in einem Auszählreim, den Menschenkinder bei verschiedenen Spielen beschwörerisch sangen, kam es ihm erneut. Noch nie hatte er über diese Kinderei nachgedacht, noch nie mit einem Elfen mehr gewechselt als ein paar oberflächliche Worte, und sie nicht mit ihm, doch plötzlich drangen dessen warnenden Worte in seinen Kopf ein. Wie eine Volksweisheit, die man seinen Kindern von klein auf lehrte.

    Der Gefangene schien seine abschweifenden Gedanken wahrzunehmen und wandte scharf ein. „Eins, sie sind listig und schlau, sie sind bezaubernd. Zwei, sie fangen dich ein. Sie machen dir schöne Augen und dann, drei, bist du“ – und in dem Moment zählt man aus – „… dann bist du tot.Ich hab es Kinder spielen gesehen, die ich selbst unterrichte. Über Tieflinge erzählt man sich viel abscheulichere Dinge.

    Deswegen ist es Schwachsinn, beschwichtigte er.

    Ich vertraue Euch, ich lege mein Leben in Eure Hände, und Ihr vertraut mir nicht aufgrund Vorbehalte; einem Kinderspiel?, sprach der Elf die Tatsache aus, die vor ihm lag. Etwas Panisches überschlug sich in dessen Tonlage.

    Weil Ihr meine Hand lenkt. Einen halben Mond lang war er bereits in Gefangenschaft, erinnerte sich Yakov, rügte sich manchmal für all die bösen Absichten, die er einer jeden Person unterstellte, als wären sie alle hinter seinem Kopf her. So wie er hinter den Köpfen der Monster her war, die er jagte. Der Zauber war ein Hilferuf gewesen, jede andere Erklärung wäre absurd, kam es ihm, als er den Elfen betrachtete. Entschuldigt, das war dumm von mir, aber hört auf diesen Zauber auf mich zu wirken, wenn Ihr meine Hilfe wollt.

    Die fremde Macht, die Yakov angezogen und seine Hand gelenkt hatte, löste sich auf.

    Danke. Kanntet Ihr die Tote?

    Yakovs Blick glitt zu der toten Menschenfrau mittleren Alters, der Harfnerin, die ihr Leben in der Wildnis und in Fesseln gelegt, ausgehaucht hatte. Sie würde in ihrem eigenen Blut liegen, bis sich Tiere an ihr sattfraßen oder ihr Körper von den Kräften der Natur zersetzt worden war, ohne je ein anständiges Begräbnis zu erhalten. Niemand hatte den Anstand besessen ihre totenstarren Augen zu schließen, die in den nahenden Sonnenuntergang gerichtet waren, und sie bekäme diesen nie wieder zu Gesicht.

    Das Symbol der Harfner lag wie wertloser Abfall auf dem steinernen Boden, welcher vom letzten Laub und erstem Schnee bedeckt war, neben ihr, und würde als Einziges daran erinnern, dass hier eine Kämpferin ihr Leben gelassen hatte.

    Ich kannte sie, sie war eine gute Freundin, und sie war eine Hohe Harfnerin.

    Seid Ihr selbst ein Harfner?

    Nein, ich hatte in diesem Sommer drei von ihnen in meinem Haus Unterschlupf gewährt. Masha, die Hohe Harfnerin, miteinbezogen.

    Wundervoll, Harfner. Ein Zusammenschluss, eine semi-geheime Organisation an Personen, die bereits ungerechte Herrschaften unterwandert und gestürzt hatten. Keine Rebellen ohne Namen. Gelehrte, Kleriker, gefeierte Helden. Jeder wusste, dass sie existierten, doch niemand außerhalb eines kleinen Zirkels wusste, wer sich darin verstrickte.

    Jemand, der Kontakte zu Hohen Harfnern hatte, bekleidete eine wichtige Position und besaß offenbar eine gewisse Geisteshaltung, die ihm diese Misere einbrachte.

    Masha, klingt als käme sie ursprünglich ebenfalls aus Tharr.

    Sie kam aus Tharr, erwiderte der Elf resigniert. Sie haben sie erst heute ermordet, als sie versuchte ein Schwert an sich zu bringen. Wenn Ihr einen unbeachteten Moment habt, bitte nehmt ihren Harfner-Orden an Euch. Ich möchte ihm, wenn ich hier lebend entkomme, ein Grab geben, da ich ihren Leichnam nicht begraben kann.

    Natürlich.

    Verdammte Scheiße, eine ermordete Hohe Harfnerin lag hier am Stein und vor ihm saß ein Elf, der sie vor-wem-auch-immer versteckt hatte.

    „Was schaust den so lang an?“, höhnte der Anführer. „Scharf auf den?“

    „Wenn er wieder gewaschen wär‘, schon. Und der’s doch wertvoll.“ Unter den wachsamen Augen des Söldnertrupps, sah er den Gefangenen abschätzig an. „Kriegt man viel ’für?“

    „War dort wohl ein hohes Tier. Hat ‘ne Zauberschule geleitet. Hättest mitansehen müssen, wie der um das Leben seiner Schüler gekämpft hat. Wie er um eins seiner Bälger regelrecht gebettelt hat.“

    Erneut spiegelte Yakov seine selbstgefällige Mimik, während der Gefangene unter seinen Fingern vor Zorn und den in sich hochkriechenden Erinnerungen bebte. Bilder krochen in Yakov hoch, nur für wenige Momente, doch diese genügten um ihm eine Vorstellung von dem Leid, das der Schulleiter durchlebt hatte, zu verschaffen.

    Die Körper von zwei Kindern, einer Elfe und einem Gnom, schlaff und leblos lagen sie in ihren Blutlachen. Die kleine Elfe war längst nach Arvandor heimgekehrt, doch das Gnomkind rang noch mit dem Tod. Mit wild umherirrenden, aufgerissenen Augen und aufgeschlitzter Kehle gurgelte es hilfesuchend „Direktor“, ehe es sein Leben aushauchte. Aus fremden Augen sah Yakov wie er sich zu dem Kind kniete, es sanft auf seinen Schoß bettete, fühlte die Eiseshand des Todes und ein tiefes, absackendes Gefühl in der Brust. Wie ein Mantra murmelte der Schulleiter einen Heilzauber, während er die Wange des Kindes streichelte. Dieser kam wenige Augenblicke zu spät und wollte nicht tun wie ihm geheißen, gleich wie oft er ihn wiederholte. Als die Erkenntnis in dem Direktor hochstieg und wusste dass seine Kräfte an der feindlichen Armee aufgebracht worden waren, bettelte er darum die Schule zu verschonen.

    Seht Euch meine Erinnerungen nicht an. Beschämt wandte der Elf den Blick ab.

    Tut mir leid, diese Erinnerungen kamen in mir hoch, aber ich sehe nichts, weshalb Ihr Euch schämen müsstet.

    „Hat beim Überfall auf die Stadt noch gekämpft, als wär’s einer der mächtigsten Zauberwirker, die uns‘re Zeit gesehen hätt‘“, fuhr der Söldner fort. „und is‘ dann unter mir gelegen, wie jedes Weib, das ich mir aufgreifen könnt‘.“

    Bei den neun Höllen verfluchte Dreckskerle. Die Vorstellung dessen, was dem Elfen widerfahren war, verdichtete sich, und er bereute jede anstößige Anspielung, die er seinerseits machte. Vor seinem inneren Auge sah er sich, wie er sein Schwert zog und einem von ihnen den Kopf abschlug.

    Ihr zieht noch nicht Euer Schwert. Unter dem Befehl war beinahe zu überhören, dass seine Stimme brach. Ihr besitzt mehr Verstand, als etwas so Dummes und Überstürztes zu tun. Und macht so viele widerlichen Bemerkungen wie es nötig ist, um glaubwürdig zu bleiben. Ich konnte ihn vor einigen Nächten mit dem Zauber abwehren. Er prahlt bloß.

    Ob der Elf log, um sich etwas Würde zu bewahren, konnte er nicht ausmachen, doch es klang wahr. Yakovs Finger spannten sich, als er sich eines Besseren besann, als er die perfekte Gelegenheit fand, um nachts wieder an die Seite des Elfen zu kommen. Er grinste niederträchtig. „Dann werd ich heute Nacht auchmal dürfen?“

    Der Söldner winkte gleichgültig ab. „Gebrauchtes Gut, das schon müffelt. Aber in den neun Höllen stinkt's wohl nach faulen Eiern, also bist du's gewöhnt.“

    „Durchaus, nach Schwefel und Tod.“

    Vor die Füße will ich ihm kotzen.

    Ist mir tatsächlich einmal gelungen. Nachdem sie mich vergiftet haben.

    Meinen Respekt.

    Kurze Stille, in der er sich sammelte. Mich hier alleine durchzukämpfen wäre Selbstmord und ich möchte nicht Euer Mitleid, ich möchte Eure Unterstützung. Die fremde Stimme in seinem Kopf klang verhaltener. Sie haben mich mit Eisen vergiftet. Meine magischen Kräfte sind geschwunden und werden in nächster Zeit nicht so zurückkehren wie ich sie gewohnt bin.

    Welche Art von Zauberwirker seid Ihr? Ein Zauberer?

    Ein Druide, vorrangig.

    Ihr könnt Euch nicht verwandeln?

    Momentan? Ich bezweifle es. Und mich in einen Vogel verwandeln und wegfliegen? Jetzt, wo sie das Kind und weitere Gefangene haben und sie im Stich lassen? Ich wüsste nicht wo die nächste Siedlung liegt, damit ich um Hilfe bitten könnte. Ich war… nun abermals fünf Tage kaum in Trance. Mein Orientierungssinn ist dahin. Es tut mir leid, dass ich momentan nicht mehr zutun kann und schwach bin.

    Jemand, der ihm eine realistische Einschätzung gab, war in einer Notlage wertvoller und kannte sich selbst um einiges besser, als jemand, der den Helden zu spielen versuchte. Ich werde über die Flucht nachdenken. Wie heißt Ihr?

    Ruvin. Das werde ich ebenfalls.

    Erneut drohten Erinnerungen in ihm aufzuflammen, die nicht die seinen waren und er hatte kein Recht darauf sie ungebeten anzusehen, so ließ er los.

    Die Abwesenheit der fremden Stimme hinterließ eine seltsame Leere in ihm. Sein einziger Verbündeter in diesem Lager war aus seinen Gedanken verschwunden.

    In einer beiläufigen Bewegung steckte Yakov dem Gefangenen einen Wärmestein, den er selbst nur in Ausnahmefällen benötigte, in die Manteltasche, und traf auf dankbare Augen.

    „Unverantwortlich wertvolle Ware beinahe erfrieren zu lassen. Soll euch jemand eine Leiche abnehmen?“, zürnte Yakov. Seinen Zorn wollte er auf eine Weise loswerden. Er wandte sich an Ruvin und zwang die Worte über seine Lippen. „Und du, hör auf zu flennen. Das war kein Geschenk an dich.“

    „Wir hab’n dir gesagt, der erfriert nicht. Ein Mantel reicht.“


    Yakov stellte sich mit verschränkten Armen dar, sah zu den drei Menschen hinüber, die ihn derart bestürzt anstarrten, als hätten sie nie in ihrem Leben einen Tiefling erblickt – vermutlich hatten sie das tatsächlich noch nie –, als wäre zu allem Überdruss ein Teufel in das Gefangenenlager gekommen, um sich ihre Seelen zu nehmen.

    Für gewöhnlich leuchteten nur die Augen eines Raubtieres in der Nacht orangegelb auf, so drängten sie das Mädchen weiter hinter sich. Dies war die einzige Form des Widerstands, der ihnen geblieben war.

    „Nicht so beliebt, wie mir scheint“, spottete einer der Männer.

    Yakovs verstorbene Frau hatte einmal daheim angekommen die Konturen seines Gesichtes nachgezeichnet und war über seinen kurz geschorenen Bart gefahren, nachdem er auf offener Straße als Monster bezeichnet worden war. „Ich sehe kein Monster, sondern meinen schönen Mann“, hatte Tanya gesagt und es so gemeint.

    „Unwichtig. Zeigt mir eure Hexe, die wir dem Fürsten auszuliefern haben. Ich muss wissen womit ich es zu tun habe, wenn ich uns durch die Wälder führen muss.“

    „Wirst genauso schauen wie wir.“ Es wurde gelacht, als wäre ein guter Witz erzählt worden.

    Und nun verstand Yakov endgültig weshalb die Frauen das Kind zu verbergen versuchten. Die böse Vorahnung hatte sich bestätigt. Nichts bereitete Yakov auf den dumpfen Druck in seinem Magen vor, der ihn den gesamten Abend und die Nacht über begleitete.

    Grob stieß der Mistkerl eine der Frauen zur Seite und gab die Sicht auf das Kind frei.

    Die Hexe mit dem scharlachroten Haar war ein Mädchen, nicht älter als elf oder zwölf Jahre, das wimmernd in der Ecke saß, dessen Stricke von magiehemmenden Gravuren übersät waren.

    46 Mal editiert, zuletzt von LittleOwlbear (18. April 2024 um 01:32)

  • Ich gehe nochmal drüber und stelle ein paar Zeilen um, ruf einfach stopp, wenn es nicht hilft oder du es lieber selbst machen willst. Ich sehe bei dir sehr oft das sich Informationen oder Konzepte wiederholen. Das kann dazu führen, dass das Pacing sich langsamer anfühlt als nötig. Du kannst zum Beispiel, wenn es heißt: „Er zahlte derart gut, dass…“ und kurz danach: „Obwohl diese Aufträge nie gut entlohnt gewesen waren…“ auch schreiben: „Er bezahlte mich besser als die Reisenden Händler.“ Vergleiche tragen auch zum Worldbuilding bei.

    Er zahlte derart gut, dass er für die kommenden Monde keine wandernden Händler vor den zahlreichen Ungeheuern der Wälder und Berge des rauen Nordens beschützen musste. Obwohl diese Aufträge nie gut entlohnt gewesen waren, erst recht für einen Tiefling wie ihn nicht, begrüßte er es jedes Mal, wenn keine schmutzige Arbeit zu verrichten galt.

    In den letzten sieben Jahren war sein Schwert zweimal für den Krieg gekauft worden und Yakov wollte diesem nie wieder begegnen. Nicht den blutdurchtränkten und mit Leichen gepflasterten Schlachtfeldern, die der Krieg hinterließ, und nicht den plündernden und schändenden Monstern, in die er viel zu viele der Soldaten verwandelte.

    Er bezahlte besser als die reisenden Händler, die Eskorten über den Bergpass nach Tiefwasser suchten, und es war auch einfacher für meine Seele als Krieg. Es gab nicht genügend Gold an der Schwertküste, keine Schulden hoch genug und keinen Hunger so groß, dass ich mein Schwert ein drittes Mal für einen solchen Konflikt verkaufen würde, Tiefling oder nicht. Leichengepflasterte Straßen machten etwas mit den verantwortlichen Söldnern und ich fürchtete das Monster das ich werden konnte, mehr als die Bestien da draußen.

    Zum letzten Teil:

    Einpflanzen kommt zweimal kurz hintereinander vor. Das ist ein eher seltenes Wort daher fällt es auf.

    Es kommt jetzt wahrscheinlich extrem nerd-haft rüber aber in Dungeons und Dragons ist „Fey“ nicht dasselbe wie „Elf“. Die Vorfahren der Elfen sind zwar aus der Fey-Wildnis, aber da kommen auch Vetteln und Goblins her. Dein Text widerspricht da bis jetzt nicht, aber ich könnte mir vorstellen das es später verwirrend sein könnte, wenn du beide Ausdrücke benutzt.

    Ich weiß nicht ob das mit „…als wäre der Teufel persönlich“ bei einem Tiefling Absicht war. In meinen Augen müsste es „ein Teufel“ heißen, da das Wort an der Schwertküste jeden „Einheimischen“ der neun Höllen beschreibt. Jemand der Dungeons and Dragons gar nicht kennt würde auch den Zusammenhang von Teufeln zu Tieflingen nicht verstehen. Verleg die physische Beschreibung vielleicht ein Stück nach vorne, oder lass ihn Verständnis äußern wenn Leute Angst vor ihm haben.

  • Danke ^^

    Das Sprichwort "als wäre DER Teufel höchstpersönlich" ging mir automatisch von den Fingern. Ist mir nicht aufgefallen, thx. xD

    Glaub ich hab oben schon etwas physische Beschreibung drinnen, muss nochmal nachsehen wie ich sie aufteile.

    Mit den Elfen wollte ich mich schon noch etwas mehr an nordische Mythologie anlehnen, zumindest ein wenig daraus entlehnen und wollte, dass sie tatsächlich Fey sind, oder... sagen wir von allen so betrachtet werden.

    Werde auch Alben ein wenig - sehr xD - umbauen. Deswegen wollte ich nicht direkt Faerun als meine Welt hernehmen.

    Mit manch anderen Kreaturen des Feywilds wie Vetteln zb. haben die Menschen natürlich auch sehr schlechte Erfahrungen, aber der Reim bezieht sich wohl in erster Linie auf Elfen, weil sie ihnen am geläufigsten sind.

  • Einen magischen Sonntagabend.

    Ich habe nun ebenfalls die Reise nach Loria angetreten.

    they/them

    Finde ich gut, dass auch nichtbinäre Personen vorkommen. Und ja, die deutsche Sprache lässt einen da etwas im Stich. Das "they" ist inzwischen vielen Leser:innen so vertraut, dass es auch im deutschen Text kaum auffallen sollte. Ich persönlich höre, lese und nutze aber immer mehr dey und hen. Das wäre vielleicht eine Alternative, falls du persönlich doch findest, dass das englische "they" nicht in den nordisch und slawisch angehauchten Stil deiner Story passt. Verlasse dich da ganz auf dein Gefühl und was für dich passt.

    Generell hat mir deine Einleitung in die Welt Loria gefallen. Ich meine, es gibt eine Karte. Eine detaillierte Weltkarte noch dazu. Da schlägt mein Herz als Kartenliebhaber direkt höher. *Handkuss*

    Heute Nacht sollte der Kopf einer Hexe rollen.

    Ich feier es zutiefst, wenn eine Geschichte knackig und direkt anfängt. Keine langatmige Beschreibung des Wetters oder der Landschaft, sondern ein erster Satz, der direkt Interesse weckt. Und damn, dieser Satz gefällt mir. Man bekommt quasi in einem Rutsch die Quest und Misere dargelegt.

    Jedoch ist der erste Satz aber auch ein falsches Versprechen. Es wird von "heute Nacht" geredet, aber Yakov findet die Söldnertruppe erst nach zwei Tagesmärschen. Dieser Umstand hat mich kurz verwirrt, weil ich beim ersten Durchlesen ernsthaft dachte, ich hätte was verpasst. Dieser direkte Einstieg, der einem ein Geschehen im hier und jetzt verspricht, wird durch Erklärungen über Yakovs Beruf als Söldner abgelöst, die dadurch etwas holprig wirken.

    Siehe hier:

    Yakov hatte nie Söldner werden wollen, nie deren schmutzige Arbeit verrichten, und nun, mit sechsundvierzig Wintern, war er auf der Jagd nach einer Hexe. Gäbe eindeutig abstoßendere Aufträge. Eine mordende Hexe zu jagen, ihr den Kopf abzuschlagen und diesen zu seinem Auftraggeber zu bringen, klang sogar nach einer guten Tat, die er für die Menschen in dieser Gegend vollbringen konnte.

    Du gibst quasi erst Vollgas, dann trittst du schlagartig auf die Bremse. Die Erklärungen über Yakovs Leben als Söldner finden vielleicht auch an einer anderen Stelle Platz? Es sind keine unwichtigen Informationen, überhaupt nicht, aber ich persönlich finde, dass ein späterer Zeitpunkt diesen Infos über Yakov gerechter werden könnte.

    Trotz allem erfüllt der erste Satz "Heute Nacht soll eine Hexe sterben" seinen Sinn und Zweck; er macht neugierig und Lust auf mehr. Und ich habe Lust auf mehr :)

    „Wir sind unter denjenigen gestellt, der zahlt“

    Ich liebe gute Dialoge. Dialoge sind der Impuls, der Herzschlag einer jeden Geschichte. Vor allem liebe ich SOLCHE Antworten. Klarer kann man die Aussage "Alter, wir sind nur hier für's Geld, also verpiss dich und stell keine blöden Fragen" nicht in Worte fassen. Herrlich :D

    Quasi ein kleines "Söldner"-Wettpissen unter Arbeitskollegen. Habe ernsthaft laut lachen müssen. Mir gefällt der unterschwellige, aber gelungene Humor.

    zollte man einem solchen dämonischen Kerl mit Hörnern Respekt.

    Yakov ist ein Tiefling? YES, THAT'S MY BOY!

    Gefällt mir, dass er wie die meisten seiner Art misstrauisch veranlagt ist, aber sich nicht einschüchtern lässt. Ganz im Gegenteil, man zollt ihm Respekt. Klar, niemand streut unserem "Teufel" Rosen auf den Weg, aber es wirkt jetzt auch nicht so, als würde Yakov wie viele andere Tieflinge in der DnD Lore direkt aus Prinzip geächtet werden. Der "Teufelsbrut"-Spruch von einem der Männer deutet aber bereits an, dass es durchaus nicht nur Respekt erzeugt, Hörner zu besitzen. Vermutlich ist es für Yakov als Söldner wie für viele seiner Artgenossen, die notgedrungen Schurken werden. Sie sind nicht gerade beliebt, aber unter den Schmugglern, Dieben und Schwarzhändler als loyale Kontaktleute und Partner:innen bekannt, wenn erst einmal ein gewisses Vertrauen existiert.

    Prejk

    Der Name gefällt mir. Generell sind all deine Ortsnamen und Namen der Charaktere zwar auf ihre Art fantastisch, aber folgen einem gewissen Stil, der sie nicht "erfunden", sondern absolut real wirken lässt. Sie werden dadurch einprägsam und für den Leser gut zu merken. Du hast dich sehr intensiv mit deiner Welt beschäftigt, was sich hier absolut auszahlt :thumbsup:

    Ich liebe kreative Eigennamen, aber bei Charakteren mit Namen wie Elywdrian'alshabin und Dragoluviorinaza geht irgendwas in meinem Kopf kaputt - und ich verliere komplett die Übersicht über die Figuren. Du hast da also die perfekte Mitte gefunden. Hut ab.

    Du hast einen flüssigen Schreibstil, auch wenn manche Informationen noch etwas "gezwungen" in den Text "gequetscht" wirken, wie eben die Abhandlung über Yakovs berufliche Laufbahn direkt am Anfang. Aber das gehört dazu - und ist ein "Fluch", den wohl jeder Schreiberling nur zu gut kennt. Wenn man so viel Herzblut wie du in eine so große Welt wie Loria steckt, dann weiß man jedes Detail, dann hat man tausend Seiten gefühlt nur Informationen im Kopf und die rutschen beim Schreiben nun mal immer und immer wieder in der Euphorie in Blöcken raus. Wie formulierte es der wunderbare Terry Pratchett einmal so passend?

    "The first draft is just you telling yourself the story"

    Es hat ja seinen Grund, wieso man nicht einen einzigen Entwurf, sondern zehn überarbeitete Entwürfe von seinem Roman hat xD

    Ich bin mehr als gespannt, wo die Reise von Yakov noch hingeht und lese mit Freuden weiter.

    Ein Tiefling auf der Jagd nach einer Hexe - damn. Das kann ja nur gut werden :D

    Cheers,

    Octo

  • Als ersten Eindruck von 1/1 kann ich mich meinen Vorrednern in vielem anschliessen, aber ich denke vielleicht kann ich ein grundlegendes Thema das die Anmerkungen zusammenhaelt rausarbeiten (?)

    Mir kommt es so vor als waerst Du beim Schreiben noch auf der Suche nach der Szene, als fuehrt da eine Idee zur anderen ohne dass das Konzept wie das als ganzes wirken soll schon fertig ist oder ohne dass schon geschaut wird wie die einzelnen Ideen oder Elemente zueinander passen.

    Ich vermisse ein bisschen die Klarheit - des Gedankens, des Ausdrucks, des Plans hinter der Szene.

    Jetzt mal in Beispielen:

    Der Kopf einer Hexe sollte rollen und sein Schwert würde ihn abschlagen.

    Wie angemerkt - starker erster Satz. Nur ist dann erst mal Pause, es geht mit dem Innenleben des Protagoniosten weiter - die Wirkung des Satzes verfliegt.


    ein scheußliches Monster, das Kinder in ihr Waldhäuschen gelockt hatte.

    Hier erfahre ich, dass das Wort 'Hexe' in der Geschichte nicht in seiner normalen Bedeutung gebraucht wird. Also, mag ja sein dass in heutigen D&D Heften (ich kenne das alte Original noch...) das so verwendet wird - aber voraussetzen dass der Leser mit dem Monsterkompendium vertraut ist, ist dann doch riskant. Wuerde ich in einer Geschichte nicht machen.

    Weiter geht's mit dem Auftraggeber

    ein Fürst niederen Ranges

    Ein Fuerst ist ein souveraener Herrscher ueber sein Land - selbst einer niedrigen Ranges steht ueber fast allen anderen Adelstiteln wie Baron, Graf oder sogar Herzog - trotzdem lesen wir

    eines niedrig rangigen Adeligen

    ein niedrig rangiger Adeliger ist ein Baron oder ein Ritter mit Praedikat - sicher kein Fuerst.

    Weiter zum Auftrag

    weshalb er den Kopf einer Hexe abschlagen sollte, die sich bereits in Gefangenschaft einer anderen Söldnertruppe befand

    Das ist ein interessanter Twist, aber mir als Leser kommen da sofort zwei Fragen in den Sinn - wieso weiss der Fuerst das? Und - wenn das so ungewoehnlich ist - wieso hat Yakov nicht schon mehr nachgefragt/geforscht/gegruebelt - was genau denkt er was der Zweck der Uebung ist?

    Auch hier nimmt der Gedanke uebrigens die ganze Wucht aus einem Bild das Du vorher entwickelst - vorher ist die Rede davon dass er sich ein wenig heldenhaft fuehlen kann wenn er ein Dorf von einem Monster befreit hat - ein wenig menschliche Dankbarkeit bekommt. Das ist an sich ein starkes Thema, aber wenn er hier ein schon gefangenes Monster erledigen soll, dann ist der Gedankengang voellig abwegig - weder ist das heldenhaft, noch wird ihm jemand dafuer danken.

    Hier ist ein Beispiel an dem die Aneinanderreihung von Ideen im Entstehen ziemlich klar wird:

    Der erste Schnee war vor wenigen Nächten gefallen. Nach zwei Tagesmärschen von der nächsten Stadt entfernt, drang er in dichtere Bewaldung vor, in der man selbst zu Fuß kaum vorankam. Unter dem ersten Schnee lag noch abgefallenes, bereits halb verfaulendes Laub, das knirschte und unter seinen Schritten nachgab.

    Vorsorglich steckte zu jeder Jahreszeit ein Wärmestein in seiner Tasche, obwohl dieser seltenst von Nutzen war. Zumindest nicht für ihn, denn er hatte ihn meist verliehen, sobald er mit einer Händler- oder Abenteuergruppe unterwegs gewesen war. Ein Vorteil davon, wenn man ein Dämonenkind, wie man ihn nannte, bestand ohnehin darin, dass er selbst selten fror.

    Wir beginnen mit der Beschreibung des 'wo' und ein wenig Landschaft - dann kommt die Idee der Kaelte - das fuehrt zum Waermestein, das wiederum dazu was er 'normalerweise' mit dem tut - was an der Stelle voellig irrelevant ist, weil wir irgendwie noch nicht mit dem Erzaehlen des 'wo' fertig sind und eigentlich die Stimmung des knirschenden Laubs und des Frostes den Abschnitt beenden muesste - aber die neuen ideen draengen sich da so rein wie sie ankommen. :)

    Wo im Frühling Wiesen aufblühten und Bäche entlangrannen, lag vor ihm grauer Stein brach.

    Seltsames Bild - wenn jetzt grauer Stein brach liegt - wie sollen da im Fruehling Wiesen aufbluehen - die brauchen Erde.


    Noch bevor die Sonne hinter den Wipfeln versank, fand er das ihm beschriebene Lager vor. Immerhin waren sie auf dem Pfad geblieben.

    Das wurde schon vor mir angemerkt - hier fehlt die Beschreibung wie das Lager aussieht. Ein Soeldner wuerde hier moeglicherweise schon eine taktische Lage wahrnehmen, er wirkt hier statt dessen so voellig desinteressiert.

    Gut ein Dutzend Männer hatten ein Lager am Waldesrand aufgeschlagen und bloß drei Pferde befanden sich ein wenig abseits des Feuers. In ihrer Begleitung waren Gefangene und eine Tote,

    Parsing-Problem - 'ihre Begleitung' bezieht sich normalerweise auf das letzte passende Nomen vorher - also die Pferde -vermutlich meinst Du aber die Maenner.

    Der Ausdruck dass Gefangene und eine Tote 'in Begleitung' von Soeldnern sind ist ein wenig schraeg und euphemistisch - das sind ja schon die Bewacher - und Tote begleitet man vielleicht eher ins Jenseits.

    Das Beispiel kann ganz gut dafuer stehen was mir hier im Ausdruck an Klarheit fehlt - es tut halt nicht jedes Wort das ungefaehr passt, einen Sachverhalt zu beschreiben, um auch eine stimmungsvolle Geschichte zu bekommen, manchmal muss man ein, zwei Minuten um das richtige Wort und den richtigen Ausdruck ringen, probieren, umstellen...

    „Ich soll den Trupp begleiten, um die Hexe nach Prejk zu bringen. Der Fürst will ihren Kopf.“

    Hier bin ich eben verwirrt - nachdem wir am Anfang erfahren dass er den Kopf abschlagen will, soll er jetzt den Trupp begleiten? Luegt er - oder ist hier ein Plotfehler? Wenn er luegt muesste das der Leser (nachdem wir aus seiner Perspektive lesen und in seinen Kopf sehen) eigentlich wissen.

    Sie trugen der Jahreszeit entsprechende Pelzmäntel, doch der Unterton ihrer Haut und ihre Lippen war bläulich angelaufen.

    Unschaerfe im Ausdruck - jemand traegt einen 'der Jahreszeit entsprechenden Pelzmantel' klingt eher nach Modemagazin und Eleganz als nach abgerissenen, misshandelten Gefangenen. Und ich bin eher skeptisch ob Menschen ohne in akute Lebensgefahr zu geraten wirklich bei Kaelte blau anlaufen koennen - zur eindringlichen Schilderung von frierenden, mitleiderregenden Gefangenen wuerde ich zu anderen Ausdrucken greifen.

    . In den letzten sieben Jahren war sein Schwert zweimal für den Krieg gekauft worden und es gab keine Geldnot, die so groß sein konnte seine Seele erneut zu verkaufen. Nicht bei den blutdurchtränkten und mit Leichen gepflasterten Schlachtfeldern, die der Krieg hinterließ, und nicht bei den plündernden und schändenden Monstern, in die er viel zu viele der Soldaten verwandelte.

    Hier wird der gute Yakov ein bisschen raetselhaft - Du versuchst ihn ja als moralischen Soeldner aufzubauen der eher aus Geldnot handelt und sich um Dankbarkeit freut aber eigentlich keine freude an der Arbeit hat - aber es bleibt unklar - wieso macht er den Job?

    Wenn der Krieg so schrecklich ist - wieso zweimal? Einmal wuerde ich verstehen, da weiss er noch nicht was kommt, aber beim zweiten Mal sollte er es besser wissen.

    Und wenn es so schlimm in der Welt zugeht dass er wirklich keine andere Arbeit finden kann - wieso hat ein Fuerst dann so viel Geld ihm so einen belanglosen Auftrag zu geben?

    Es wirkt alles ein bisschen bemueht den Charakter zwar badass erscheinen zu lassen, aber ihn denn doch im Herzen unverstanden und eigentlich gut zu schildern - finde ich hier... schwierig.

    ***

    So, ich hoffe Du laesst Dich von den Kommentaren und dem Level an Detail nicht abschrecken und kannst was hilfreiches daraus ziehen - wenn nicht, sag bitte einfach Bescheid und ich wende meine Aufmerksamkeit wo anders hin, no hard feelings. Manchmal geht's zusammen, manchmal nicht.

  • Octopoda

    Danke für deinen sehr ausführlichen Kommentar und gut zu hören, dass es auch Positives am Kapitel gibt. :D

    Zitat

    Finde ich gut, dass auch nichtbinäre Personen vorkommen. Und ja, die deutsche Sprache lässt einen da etwas im Stich. Das "they" ist inzwischen vielen Leser:innen so vertraut, dass es auch im deutschen Text kaum auffallen sollte. Ich persönlich höre, lese und nutze aber immer mehr dey und hen. Das wäre vielleicht eine Alternative, falls du persönlich doch findest, dass das englische "they" nicht in den nordisch und slawisch angehauchten Stil deiner Story passt. Verlasse dich da ganz auf dein Gefühl und was für dich passt.

    Generell hat mir deine Einleitung in die Welt Loria gefallen. Ich meine, es gibt eine Karte. Eine detaillierte Weltkarte noch dazu. Da schlägt mein Herz als Kartenliebhaber direkt höher. *Handkuss*

    Freut mich, dass es auf positive Resonanz stößt. Hab mich für dey entschieden, weil ich es für mich auch, neben sie, nutze und werde es für Ruvin ebenfalls so handhaben. ^^

    Im größten Teil des ersten Kapitels schreibe ich noch er/ihn, bezüglich auf "der Elf" und "der Gefangene", weil Yakov noch nicht wissen kann wie er Ruvin nennen soll.

    Im Großen und Ganzen steht die so und freut mich, dass du sie magst. :D

    Vielleicht änder ich im späteren Verlauf noch einzelne Ortsnamen, aber im Großen und Ganzen steht die Karte soweit fest. Mir ist aufgefallen woher ich den Namen Freya kenne, dass das ja eine nordische Göttin war. Sowas benenne ich zb. eventuell noch um.


    Zitat

    Ich feier es zutiefst, wenn eine Geschichte knackig und direkt anfängt. Keine langatmige Beschreibung des Wetters oder der Landschaft, sondern ein erster Satz, der direkt Interesse weckt. Und damn, dieser Satz gefällt mir. Man bekommt quasi in einem Rutsch die Quest und Misere dargelegt.

    Jedoch ist der erste Satz aber auch ein falsches Versprechen. Es wird von "heute Nacht" geredet, aber Yakov findet die Söldnertruppe erst nach zwei Tagesmärschen. Dieser Umstand hat mich kurz verwirrt, weil ich beim ersten Durchlesen ernsthaft dachte, ich hätte was verpasst. Dieser direkte Einstieg, der einem ein Geschehen im hier und jetzt verspricht, wird durch Erklärungen über Yakovs Beruf als Söldner abgelöst, die dadurch etwas holprig wirken.

    Danke. ^^

    Ich hab den ersten (Ab)Satz etwas umgestellt zu:

    Zitat

    Der Kopf einer Hexe sollte rollen und sein Schwert würde ihn abschlagen.

    Und du hast Recht, manches davon lässt sich an anderer Stelle besser einbringen. Hab seine Gedanken zum Krieg und Söldnerdasein etwas weiter unten im Dialog verteilt, um den Anfang kürzer zu halten und erstmal einen Sense of Place zu geben, um zu zeigen wo er sich befindet und ihn ein wenig in Bewegung zu bringen.

    Ich hab zb. bisschen das Problem damit, dass ich nicht zu wenige Informationen einbringen will, aber dann wird es rasch mal zu viel. Da einen Zwischenweg zu finden ist etwas tricky.

    Genauso mit... ist es zu "on the nose"? Soll ich es dem Leser mitteilen, wenn jemand lügt?

    Werde dann auch noch ein paar von Thorsten s Vorschläge umsetzen. Dazu später.

    Hab die ersten beiden Teile noch ein wenig überarbeitet, den langen Einstieg etwss gekürzt und seine Gedanken zwischen Dialogzeilen gesetzt.

    Hab es so gehandhabt, dass der Elf sozusagen nach ihm ruft. Weil es seltsam wirkt, dass er an den vier anderen Gefangenen erstmal vorbeigeht. Sicher, Elfen sieht er recht selten, aber nicht so selten, dass er keine kennen würde.

    Also Ruvin wirkt "charm person", basically, weil dey ohnehin nichts mehr zu verlieren hat, aber ich kann das so nicht in den Fließtext schreiben wie der Zauber heißt :D ... und Yakov merkt es am Rande, dass er gecharmt werden soll. Tieflinge sind ja meistens mit Grund misstrauisch, da merkt man sowas.

    Bin auch von einee Schreibkollegin drauf aufmerksam gemacht worden, dass es etwas ... problematisch wirkt, wenn alle drei der erwachsenen, menschlichen Gefangenen Frauen sind, das werde ich wohl noch etwas abändern.


    Zitat

    Ich liebe gute Dialoge. Dialoge sind der Impuls, der Herzschlag einer jeden Geschichte. Vor allem liebe ich SOLCHE Antworten. Klarer kann man die Aussage "Alter, wir sind nur hier für's Geld, also verpiss dich und stell keine blöden Fragen" nicht in Worte fassen. Herrlich :D

    Quasi ein kleines "Söldner"-Wettpissen unter Arbeitskollegen. Habe ernsthaft laut lachen müssen. Mir gefällt der unterschwellige, aber gelungene Humor.

    Danke! :D

    Ich glaube man merkt es auch, Dialoge allgemein machen mir sehr viel Spaß zum Schreiben.


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    Yakov ist ein Tiefling? YES, THAT'S MY BOY!

    Gefällt mir, dass er wie die meisten seiner Art misstrauisch veranlagt ist, aber sich nicht einschüchtern lässt. Ganz im Gegenteil, man zollt ihm Respekt. Klar, niemand streut unserem "Teufel" Rosen auf den Weg, aber es wirkt jetzt auch nicht so, als würde Yakov wie viele andere Tieflinge in der DnD Lore direkt aus Prinzip geächtet werden. Der "Teufelsbrut"-Spruch von einem der Männer deutet aber bereits an, dass es durchaus nicht nur Respekt erzeugt, Hörner zu besitzen. Vermutlich ist es für Yakov als Söldner wie für viele seiner Artgenossen, die notgedrungen Schurken werden. Sie sind nicht gerade beliebt, aber unter den Schmugglern, Dieben und Schwarzhändler als loyale Kontaktleute und Partner:innen bekannt, wenn erst einmal ein gewisses Vertrauen existiert.

    Jaaa, ich liebe Tieflinge. :D (und werde Baldur's Gate auf ewig ein bisschen pissig sein, dass man Zevlor nicht ebenfalls rekutieren kann haha)

    Die normale Bevölkerung / Menschen, die so abgelegen wohnen, dass sie gar keine oder aus Versehen mal Tieflinge kennenlernen, sehen ihn als einen Teufel. Das hab ich im zweiten Kapitel etwas in den Reaktionen der Frauen beschrieben.

    Unter anderen Kriminellen sieht man Tieflinge oft als "einer von ihnen geboren", aber viele haben, wie du sagst, nicht viel Wahl und rutschen da hinein. Wollte Yakovs Hintergrundgeschichte jedoch nicht in einem Schwall aufs Papier bringen weil Infodump und so... und hey, wie kann er später Ruvin besser kennenlernen als sich hier und da mal gegenseitig zu traumadumpen. Ist wie Infodump, nur therapeutischer. :D


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    Der Name gefällt mir. Generell sind all deine Ortsnamen und Namen der Charaktere zwar auf ihre Art fantastisch, aber folgen einem gewissen Stil, der sie nicht "erfunden", sondern absolut real wirken lässt. Sie werden dadurch einprägsam und für den Leser gut zu merken. Du hast dich sehr intensiv mit deiner Welt beschäftigt, was sich hier absolut auszahlt :thumbsup:

    Ich liebe kreative Eigennamen, aber bei Charakteren mit Namen wie Elywdrian'alshabin und Dragoluviorinaza geht irgendwas in meinem Kopf kaputt - und ich verliere komplett die Übersicht über die Figuren. Du hast da also die perfekte Mitte gefunden. Hut ab.

    Ich kann solche Namen ebenfalls nicht ab, die niemand aussprechen kann.

    Außerdem hab ich eigentlich bisher keine reale Sprache gesehen, die so lange, unsussprechbare Namen für Personen hat. Orte, ja vielleicht, aber Personennamen bzw. zumindest Ruf- und Vornamen sind ja in den meisten Sprachen recht einprägsam gehalten.

    Für Prejk hab ich mir polnische und russische Karten angesehen und mir einen Ortsnamen abgeleitet.

    Yakov (und Natasza, aber deren Name kommt bisher nur im Klappentext vor) sowie Masha und Lawandow sind btw. reale russische und slawische Namen. ^^ ist eben die russische Variante für Jakob.

    Ruvin stammt natürlich nicht aus Tharr, deren Geburtsname ist tatsächlich auch Rubilyee, hab ich nach einiger Namenssuche nun beschlossen, aber wieso soll sich ein nicht-binärer Elf nicht selbst benennen. ^^

    Dey nutzt an sich beide Namen, privat jedoch Ruvin und denkt über sich selbst so.


    Zitat

    Du hast einen flüssigen Schreibstil, auch wenn manche Informationen noch etwas "gezwungen" in den Text "gequetscht" wirken, wie eben die Abhandlung über Yakovs berufliche Laufbahn direkt am Anfang. Aber das gehört dazu - und ist ein "Fluch", den wohl jeder Schreiberling nur zu gut kennt. Wenn man so viel Herzblut wie du in eine so große Welt wie Loria steckt, dann weiß man jedes Detail, dann hat man tausend Seiten gefühlt nur Informationen im Kopf und die rutschen beim Schreiben nun mal immer und immer wieder in der Euphorie in Blöcken raus. Wie formulierte es der wunderbare Terry Pratchett einmal so passend?

    "The first draft is just you telling yourself the story"

    Es hat ja seinen Grund, wieso man nicht einen einzigen Entwurf, sondern zehn überarbeitete Entwürfe von seinem Roman hat xD

    Ich bin mehr als gespannt, wo die Reise von Yakov noch hingeht und lese mit Freuden weiter.

    Ein Tiefling auf der Jagd nach einer Hexe - damn. Das kann ja nur gut werden :D

    Das tut gut zu hören, dass es sich flüssig lesen lässt und du dich auf weitere Kapitel / Abschnitte freust. ^^

    Und ja... das stimmt leider absolut, der erste Draft ist nie richtig glatt.

    Ich wünschte ich wüsste alles über Loria und die Story btw haha.

    Bin letztens dagesessen und gedacht: verdammt, mit dem Zeitstrahl stimmt etwas nicht.


    Thorsten

    Danke erstmal für die Mühe und Zeit, die du und Feron und Octopoda in euren Kommentar gesteckt habt.

    Zitat

    Als ersten Eindruck von 1/1 kann ich mich meinen Vorrednern in vielem anschliessen, aber ich denke vielleicht kann ich ein grundlegendes Thema das die Anmerkungen zusammenhaelt rausarbeiten (?)

    Mir kommt es so vor als waerst Du beim Schreiben noch auf der Suche nach der Szene, als fuehrt da eine Idee zur anderen ohne dass das Konzept wie das als ganzes wirken soll schon fertig ist oder ohne dass schon geschaut wird wie die einzelnen Ideen oder Elemente zueinander passen.

    Ich vermisse ein bisschen die Klarheit - des Gedankens, des Ausdrucks, des Plans hinter der Szene.

    Also sagen wir, mein Storydraft in meinem Kopf und auf Papier / Word sieht so aus, dass ich grundlegend ein semi-episodisches Adventure meiner beiden Protagonisten und dem Kind, das sie aufnehmen, schreiben möchte, das sie zu bestimmten Orten führt, wie sich die Beziehung aller drei zueinander entwickelt, auch etwas Introspektives und Verarbeiten des Erlebten, und natürlich Orte, die sie sehen und Kreaturen, denen sie begegnen.

    In einem etwas späteren Verlauf, sobald man die drei etwas kennengelernt hat, mit Schwank zu Ruvins langjährigen Partnerin, die nach denen sucht, und zu diesem Verlauf bereits längere Szenen und Kapitel geschrieben habe.

    Also zum Einen möchte ich natürlich ein Fantasy-Adventure schreiben, zum anderen finde ich am Buchmarkt kaum / wenig Romantasy oder eben Fantasy, deren Romanze ein wichtiger Plotpunkt ist, die mir wirklich gefällt und naja... schreibe, was du lesen willst. ^^

    Mit dem ersten Kapitel hab ich mir beim Schreiben ungewöhnlich schwergetan, muss ich zugeben. Speziell, da Yakovs doppeltes, oder dreifaches (gegenüber den gefangenen Menschen) Spiel nicht auffliegen soll, und ich war drum bemüht, dass Ruvin während derer eigenen Rettung nicht die gesamte Zeit über bloß passiv ist.

    Mir ist bewusst, dass es etwas iffy sein könnte, wenn sich der männliche Protagonist im späteren Verlauf allmählich in die Person verliebt, die er gerettet hat und umgekehrt, und Ruvin ist nicht wirklich eine passive Person, deswegen ja... ich glaube liegt mein Schwerpunkt im ersten Kapitel lag auf dem Dialog der beiden.


    Zitat

    Wie angemerkt - starker erster Satz. Nur ist dann erst mal Pause, es geht mit dem Innenleben des Protagoniosten weiter - die Wirkung des Satzes verfliegt.

    Hab mich bisschen drangesetzt und werde mich wohl noch dransetzen.

    Ich bin euch echt dankbar um diese Anmerkung, weil der Beginn nicht mehr ein so großer Brocken an Informationen gleich zu Beginn ist.


    Zitat

    Wir beginnen mit der Beschreibung des 'wo' und ein wenig Landschaft - dann kommt die Idee der Kaelte - das fuehrt zum Waermestein, das wiederum dazu was er 'normalerweise' mit dem tut - was an der Stelle voellig irrelevant ist, weil wir irgendwie noch nicht mit dem Erzaehlen des 'wo' fertig sind und eigentlich die Stimmung des knirschenden Laubs und des Frostes den Abschnitt beenden muesste - aber die neuen ideen draengen sich da so rein wie sie ankommen. :)

    Das stimmt, ich erwähn ihn später noch, da wollt ich ihn hier schonmal angesprochen haben, abet das wirkt wohl tatsächlich etwas reingepresst.


    Alles wahr.

    Ja, ich wollte mich mit Begleitung auf die Pferde beziehen.


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    Das ist ein interessanter Twist, aber mir als Leser kommen da sofort zwei Fragen in den Sinn - wieso weiss der Fuerst das? Und - wenn das so ungewoehnlich ist - wieso hat Yakov nicht schon mehr nachgefragt/geforscht/gegruebelt - was genau denkt er was der Zweck der Uebung ist?

    Auch hier nimmt der Gedanke uebrigens die ganze Wucht aus einem Bild das Du vorher entwickelst - vorher ist die Rede davon dass er sich ein wenig heldenhaft fuehlen kann wenn er ein Dorf von einem Monster befreit hat - ein wenig menschliche Dankbarkeit bekommt. Das ist an sich ein starkes Thema, aber wenn er hier ein schon gefangenes Monster erledigen soll, dann ist der Gedankengang voellig abwegig - weder ist das heldenhaft, noch wird ihm jemand dafuer danken.

    Er sollte einiges später erfahren, dass der Trupp eigentlich einem Auftraggeber in Prejk unterstellt ist, der die Kräfte der Hexe für sich wollte. Dieser ist dem Adeligen ein Dorn im Auge, da er selbst einige politische Ambitionen hat (deswegen sollte er zu Beginn auch eher als Fürsten bezeichnet werden; vielleicht gebe ich ihm einen etwas höheren Rang). So der Hintergrundgedanke zu dem gesamten Auftrag.

    Ich weiß nicht, sollte der Auftraggeber dies ihm von Anfang an mitteilen? Wer würde irgendeinem Söldner, und dazu einem Tiefling, solche Pläne offenbaren?

    Das gäbe Yakov aber vielleicht noch etwas zusätzliche Motivation "der andere Adelige will die Kräfte der Hexe benutzen", er würde wohl trotzdem noch erkennen, dass es in erster Linie darum geht den Widersacher kleinzuhalten.

    Eine andere Möglichkeit wäre natürlich, dass er's selbst rausgefunden hat.


    Zitat

    Hier bin ich eben verwirrt - nachdem wir am Anfang erfahren dass er den Kopf abschlagen will, soll er jetzt den Trupp begleiten? Luegt er - oder ist hier ein Plotfehler? Wenn er luegt muesste das der Leser (nachdem wir aus seiner Perspektive lesen und in seinen Kopf sehen) eigentlich wissen.

    Er lügt um zu erfahren, was gespielt wird und weil er eine Hexe, die bereits in Gefangenschaft ist, nicht einfach in seine eigene Hände übergeben wird.

    Bloß "...", log er... fand ich etwas zu direkt, aber ich sollte seine Gedanken mehr in diese Richtung lenken.


    Zitat

    Unschaerfe im Ausdruck - jemand traegt einen 'der Jahreszeit entsprechenden Pelzmantel' klingt eher nach Modemagazin und Eleganz als nach abgerissenen, misshandelten Gefangenen. Und ich bin eher skeptisch ob Menschen ohne in akute Lebensgefahr zu geraten wirklich bei Kaelte blau anlaufen koennen - zur eindringlichen Schilderung von frierenden, mitleiderregenden Gefangenen wuerde ich zu anderen Ausdrucken greifen.

    Oh... well, ja, Pelzmäntel zu schreiben reicht.

    Und Blässe oä. wäre wohl eher der richtige(re) Ausdruck.


    Einmal reicht dann wohl.

    Das war eigentlich die Charakterisierung, die ich angestrebt habe, ja.

    Alles gut, ich bin zwar etwas von mir ... ähm, enttäuscht, aber ich bin euch dankbar. ^^'

    Einmal editiert, zuletzt von LittleOwlbear (12. Februar 2024 um 22:03)

  • Also sagen wir, mein Storydraft in meinem Kopf und auf Papier / Word sieht so aus

    Okay, Missverstaendnis...

    Ich meinte weniger den gesamten Plot, sondern mehr - wie baust du die Szene auf? Wie passen die Szenen aneinander? Also - vielleicht konkreter:

    Der Kopf einer Hexe sollte rollen und sein Schwert würde ihn abschlagen.

    Wie geht's hier weiter? Welche Moeglichkeiten machen Sinn den Text weiter zu fuehren? Warum denkt er das in diesem Moment - hat ihn was auf die Idee gebracht? Geht im das die ganze Zeit im Kopf herum?

    Welche Stimmung setzt der Satz? Irgendwie gewalttaetig wuerde ich sagen - wie soll die Stimmung der Szene aber weitergehen? Wird das Gewalt-Thema fortgefuehrt, wird es kontrastiert mit irgendwas?

    In der ersten Szene musst Du ja ein bisschen Info liefern - wo sind wir, wer ist Yakov eigentlich, was tut er gerade? Die Beschreibung des 'wo' kann ein Kontrast sein - eine romantische Landschaft, aber ein Soeldner mit Mordgedanken im Kopf. Oder sie kann das Thema aufnehmen - eine desolate Landschaft mit verbrannten Gehoeften (dann hat ihn ein Blick auf sowas wohl auf den Gedanken gebracht). Der Satz ist Introspektion - wie sieht seine Seelenlandschaft aus, wie passt sie zur Umgebung?

    All das ist kein Zufall - schon alleine weil die Art wie jemand eine Landschaft wahrnimmt ja von seiner Stimmung abhaengt - hier kannst Du schon beim Schildern der aeusseren Landschaft Metaphern verwenden die uns die innere schon nahelegen - sind Berge majestaetisch, sind sie gnadenlos? Ist der Schnee wie ein Leichentuch oder eher wie eine unbemalte Leinwand?

    Man kann den Blick auch weiten - Du steigst in die Geschichte mit Yakovs Innenleben ein - er gruebelt ueber sich und seinen Auftrag. Der Leser nimmt aus der ersten Szene schon mal eine Grundstimmung der Geschichte mit - das ist Dein Aushaengeschild - soll das so? Ist es eine nachdenkliche Geschichte zum Gruebeln und Brueten? Gibt es andere Einstiegsmoeglichkeiten - z.B. Yakov sieht das Lager, oder vielleicht eine Szene vorher in der Yakov wirklich kaempft? Welche Vor- und Nachteile haben solche alternativen Einstiege, wie setzen sie die Stimmung - ist auch alles kein Zufall.

    Wenn Du mal eine Stimmung und ein Thema fuer eine Szene gesetzt hast - ist es gut da was anderes in die Szene zu packen (meistens nicht)? Oder lohnt es sich das andere in einer zweiten kurzen Szene zu bringen?

    Solche Dinge meine ich - Du hast eine Idee von einer Szene, aber ich habe das Gefuehl Du hast nicht wirklich eine Ahnung von der Struktur die sie haben soll, was sie im Rahmen des Ganzen leisten soll, welche Stimmung sie durchdringen soll...

    Ich weiß nicht, sollte der Auftraggeber dies ihm von Anfang an mitteilen? Wer würde irgendeinem Söldner, und dazu einem Tiefling, solche Pläne offenbaren?

    Aus der Perspektive des Fuersten - irgendjemand hat die Zielhexe gefangen genommen. Jemand sieht das und bringt ihm die Nachricht (2 Tage). Er sucht einen Soeldner und findet ihn (1 Tag). Der Soeldner marschiert los um die andere Gruppe zu suchen (2 Tage).

    Inzwischen sind die mit der Hexe im Umkreis von 5 Tagesreisen um den letzten Punkt von dem der Fuerst weiss. Ist nicht ganz offensichtlich dass Yakov die ueberhaupt findet wenn das in der Wildnis ist - ebenfalls nicht offensichtlich dass er sie einholen kann. Alles moegliche kann in der Zeit passieren...

    Dann weiss der Fuerst dass er einen schickt gegen ein Dutzend - was genau erwartet er? Sein Soeldner kann kalte Fuesse bekommen, Pech haben,... Der Soeldner kann glauben es geht darum die Hexe auszuschalten - und die anderen Abenteurer erzaehlen ihm dass sie das gemacht haben, also dreht er um weil er denkt dass damit der Fuerst zufrieden ist.

    Ich als Fuerst wuerde jemanden vor Ort haben wollen der meine Absichten kennt - und notfalls nach meinen Absichten entscheiden kann, statt darauf zu hoffen dass nach all der Zeit alles was ich dem Soeldner gesagt habe noch akkurat ist. Jemanden ohne solche Info in eine unklare Situation weit weg zu schicken laed Schwierigkeiten ein...

    Bloß "...", log er... fand ich etwas zu direkt, aber ich sollte seine Gedanken mehr in diese Richtung lenken.

    Der logische Punkt fuer diese Ueberlegungen ist wo er die Zahlenverhaeltnisse sieht - da muesste er eigentlich denken dass er jetzt viel Luege und Taeuschung brauchen wird.

  • Thorsten

    Danke nochmal ^^, ich werde dir später mehr darauf eingehen.

    Wollte mal das Kapitel zu Ende gebracht haben.


    Kapitel 1: Die Hexe und der Elf (Teil 3) (Yakov)


    Derart viele magiehemmende Runen? Fürchteten sie dieses Mädchen so sehr? Yakov betrachtete die Kleine vor sich, nichts weiter als ein verstörtes Kind, welches mit Kräften geboren wurde oder durch Umstände zu diesen gekommen war, nicht mehr, nicht weniger. Mit Sicherheit kein Monster. Eine Vettel hätte dem gesamten Söldnertrupp bei ihrer Gefangennahme zugesetzt, und ein mächtigerer Gestaltwandler hätte ihnen erst recht den Garaus gemacht.

    „Dein nervtötendes Maul sollst du halten!“, herrschte einer der Männer sie an und der Trupp lachte, hätte dies nicht getan, wenn das Mädchen ihre Magie, welcher Art auch immer, wirken könnte. Doch das Wimmern stoppte nicht, sodass der Kerl sie an den leuchtend roten Haaren packte und ihr tief in die Augen stierte. „Stille.“

    Dann kehrte Ruhe ein und sie nickte verstehend, presste die Lider zusammen und wandte sich vor dem mit Alkohol getränktem Atem ab. Sie weigerte sich aufzusehen.

    Hass. Dieser Hass, der in Yakov aufstieg, stieg ihm zu Kopf, und er brachte einen Gedanken, einen eventuell viel zu gefährlichen Gedanken, mit sich, den er später mit Ruvin teilen wollte.

    „Eine sehr junge Hexe. Wir bringen beide nach Prejk?“

    „Joa, der Elf hat auch‘n Käufer in Prejk. An dem ist eine Drow interessiert, hat noch Privates mit dem zu klären. Die is‘ auch irgend so ein hohes Tier, eine Generalin oder anderes dieser Art.“

    Eine Frage jedoch setzte sich in seinem Hinterkopf fest. Was hatte der Direktor einer Zauberschule mit einer hochrangiger Drow in Prejk zu schaffen? Allmählich fügte sich eine eigene Version der Geschichte in Yakovs Gedanken zusammen, bei der Ruvin versucht hatte die Harfner vor der Drow zu beschützen. Eine sehr einfach gehaltene Geschichte, die vermutlich nicht die gesamte Wahrheit abbildete. Verflucht, er wüsste es gerne, wenn er sich mit einer Generalin der Drow verscherzte.

    Zwei der Männer entledigten sich, bevor noch die Nacht hereinbrach, Mashas Leiche im Wald, um die Raubtiere vom Lager fernzuhalten. Einer bückte sich, um das Emblem der Harfner ebenfalls an sich zu nehmen.

    Wankend kam Ruvin auf die Beine, öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch entschied sich eines Besseren.

    „Hast du was zu sagen?“

    Ruvin schwieg.

    „Braves Elfchen. Für die Nacht“, lobte er und warf dem Elfen einen Pelz und Trockenfleisch zu. Schließlich ließ der Söldner das Hafner-Emblem vor dessen Füße fallen, als dieser unnatürlich langen Blickkontakt hielt, ihn nahezu in den hellen Feyaugen ertrinken ließ. „Dann behalt den Scheiß eben.“

    Idiot. Yakov verbot sich Ruvin alles an dem Kopf zu werfen, was ihm einfiel. Wie leichtsinnig konnte ein angeblich mächtiger Zauberwirker sein vor den Augen aller jemanden mit einem Zauber zu betören. Einen halben Mond lang war Ruvin bereits in Gefangenschaft, rief sich Yakov dann erneut ins Gedächtnis, und wollte bloß den Orden einer Freundin an sich nehmen, um ihr ein symbolisches Grab zu geben. Was richtete das an dem Geist und der Seele eines Gefangenen an?

    „Warte“, wandte ein anderer argwöhnisch ein und der Elf zuckte zusammen, als er endlich die Tragweite seiner Tat verstand. „Schau dir seine Runen an.“

    Derjenige, der den Orden fallen ließ, riss Ruvin an den Fesseln an sich heran und betrachtete die Gravuren. „Liegt im Feyblut. Drehst dich um, betrügen sie dich. Ich sollt‘ dir auch’n Pelz und das Fleisch wieder wegnehmen, aber du bist ja leider zu teuer, um dich verrecken zu lassen. Wasser kriegst'e heute keins. Friss Schnee.“ Dann entledigte er sich mit einem weiten Wurf dem Emblem, ehe er ein Messer an sich nahm. „Mal sehen, ob du Runen von deiner Haut abwetzen kannst.“

    Yakov entschied sich die Szene vor seinen Augen zu ertragen. Wer einen Gefangenen verteidigte, machte sich verdächtig.

    Mit Schrecken sah das rothaarige Mädchen den Elfen an, und zum ersten Mal hörte er Ruvins angeschlagene Stimme außerhalb seines Kopfes. „Schau weg, Kleines“, wies dieser das Mädchen sanft an und die Erwachsenen drehten es vom Geschehen weg.

    Dann hielt er die gekreuzten Arme hin, gab eine freie Stelle an dessen Unterarmen frei. Trotzig spannten sich dessen Kiefer an, er verbot sich jedes Zucken und schluckte jeden Laut herab, als das Messer in seine Haut schnitt. Einmal, zweimal, dreimal, bis alle beschädigten Runen ersetzt worden waren.

    „Setz dich. Du Miststück wirst unseren Männern nie wieder einen Charme-Zauber auflegen.“

    Schwach sank Ruvin in die Knie, als der Schmerz einzusetzen begann, nahm Pelz und Fleisch an sich und sah zu den gefangenen Menschen hinüber, die ebenfalls für die Nacht mit dem Nötigsten versorgt wurden. Dem Mädchen kamen erneut die Tränen, als es sah wie der Elf in sich zusammensackte, doch dieser legte sich einen Finger auf die Lippen, deutete ihr an sich zu benehmen und schickte sie mit einem Fingerzeig in ihr provisorisch aufbereitetes Bettlager. Sie tat wie geheißen und traf auf ein dankbares Lächeln.

    Einer der Söldner hielt Yakov eine Flasche entgegen, auf der die Insignien einer hiesigen Handelsgesellschaft eingestanzt waren, die er bereits durch die Wälder von Tharr begleitete hatte. „Gönn‘s dir.“

    „Was ist mit den drei anderen Menschen? Aus’m Dorf der Hexe?“

    „Sind zwei Schönheiten bei, und manchmal kriegt man auch Interessenten für junge Männer. Hab’n auch ‘nen Karren voller wertvoller Pelze gefunden. War’n Dorf an Pelzhändler.“

    Vielleicht konnten die Erwachsenen mit handlichen Waffen, mit Dolchen, Kurzschwertern und insbesondere mit Bögen, umgehen. Ja womöglich beherrschten sie sogar simple Zauber. Er kannte solche Dörfer. Wenn die Männer mit einer Handelskarawane ausritten, um die Pelze sicher an die Käufer zu bringen, und bloß wenige von ihnen zurückblieben, verrichteten die Frauen in der Zwischenzeit all die anfallende Arbeit, inklusive der Jagd auf die Tiere, um für den Nachschub an begehrten Pelzen zu sorgen. Unter ihnen befand sich ein junger Mann, hatte kaum sechzehn oder siebzehn Winter gesehen.

    „Und die Kleine soll tatsächlich eine Hexe sein? Welcher Art?“ Er zwang den vierten Schluck seine Kehle herunter, stellte zwischendurch die Flasche ab, mit einem lockeren Griff auf dem Flaschenhals. Auf keinen Fall durfte er sich heute Nacht betrinken.

    „Manche können nicht jung genug sein, um einen Vertrag mit dem Bösen einzugehen.“

    „Ihr meint, sie hat einen Hexenmeister-Vertrag geschlossen?“

    „Deiner Familie ist das doch geläufig? Verträge mit Dämonen, oder sie gleich zu vögeln.“ Das gesamte Lager lachte und Yakov musste miteinsteigen, ehe seine Gedanken zu dem Kind zurückkehrten.

    Da stand doch mehr dahinter. Welches Kind ging einen solchen aus freien Stücken ein? Es sei denn, jemand hatte sie zu diesem gezwungen. Überlegend betrachtete er das Mädchen. Ihr rotes Haar stand wirr vom Kopf ab, doch sie war gut genährt, sodass sich allmählich ein Bild der Geschehnisse für ihn abzeichnete.

    „Und ihr habt ihr Dorf geplündert?“

    „Das war bereits geplündert, die hier kamen aus ihren Verstecken. Sah aus, als hätte jemand 'nen Drachen drauf loslassen, aber anscheinend hat die Kleine das angestellt. Wir hab'n ihren Aufenthaltsort erst ausfindig machen können, als die Hexe ihre Magie eingesetzt hat.“

    „Hätt‘ ich mir gern angesehen“, gab Yakov mit einem bösartig kehligen Klang in der Stimme zurück. Die Aussage jedoch entsprach der Wahrheit. Er wollte sich ansehen was dort vorgefallen war.

    Der Söldner neben ihm klatschte ihm auf die Schulter. „Natürlich würd‘ eine Teufelsbrut so denken.“

    Bei sich schwor er Tanya und ihrem Gott Ilmater, dass er nichts von alledem so gemeint hatte. Tanyas Geist würde davon wissen, dass den Lippen ihres Mannes all diese abscheulichen Worte entkamen, selbst wenn sie nicht mehr unter Lebenden weilte.

    „Ich halte die erste Wache“, sagte Yakov schließlich.

    „Und du bestimmst drüber? Wusste nicht, dass du zu unserem Anführer erklärt wurdest?“

    Man wollte ihm widersprechen, doch selbst solche Mistkerle widersprachen nicht gerne dem Teufelsgesicht eines hünenhaften Kerls, von dem man niedergestarrt wurde, bis man sich ihm beugte. „Ich glaube eure Scherze über mich, sind euch zu Kopf gestiegen. Niemand rührt das Kind oder die Frauen an, da ich noch nicht weiß, wozu die Hexe fähig ist, wenn ihr sie zu sehr in Rage treibt. Und der Elf ist heute Nacht mein.“

    Tatsächlich löste sich die Runde um das Feuer bald auf. Unter seinem wachsamen Auge machten die Männer einen Bogen um die Frauen, die Kleine und Ruvin.

    Als sich vollkommene Dunkelheit über die Welt legte, und bloß noch der Schein des Feuers einen Kegel um das Innere des Nachtlagers bildete, wurde Yakov mit jeder Stunde seiner Wache bewusster in welches Vorhaben er sie alle ritt. Seine eigene Welt wurde dunkelgrau, kannten kein Schwarz, segnete ihn mit der Fähigkeit nachts alles in Grautönen wahrzunehmen. Ein ewig abgedunkeltes Dämmerlicht.

    Das Kind klammerte sich an die Frauen aus seinem Dorf und vergrub sich wimmernd in ihren Armen. Eine blonde Frau hielt den Blick ständig in seine Richtung, obwohl sie ihn bloß im schwachen Feuerschein sehen konnte. Das erste Mal an diesem Abend ertönte eine ihrer Stimmen. „Lass den Elfen zufrieden“, zischte sie in die Nacht hinein, wagte jedoch nicht sich zu rühren und schien ihre Worte sogleich zu bereuen.

    Yakov kannte keine Worte, die diese verstörten Menschen und das Kind besänftigen, sie davon überzeugen konnten, dass er kein Dämon war. Deswegen schritt er bloß an ihnen vorbei, als seine Wache vor Einbruch tiefster Nacht vorbeiging.


    Der Trupp schlief tatsächlich, und selbst wenn er es nicht tat, würde man ihn nicht davon abhalten sich dem Elfen zu seinem eigenen Vergnügen zu nähern, sodass Yakov an diesen heranrückte, als er erneut aus der Trance schreckte und sich in den Pelz krallte.

    Zuerst drückte er vorsichtig dessen Hände, wollte einem Fremden nicht ungefragt ins Gesicht fassen. Sie waren wärmer als noch zuvor. Mit aufgerissenen Augen starrte Ruvin ihn an, bis er das Gesicht vor sich wiedererkannte und einwilligend nickte, ehe er den gedanklichen Kontakt wieder herstellte.

    Yakov lag es auf der Zunge nach der Drow zu fragen, doch als er in die dunkel unterlaufenen Augen blickte, entschied er sich dagegen. Vorerst. Wenn sie hier lebend entkamen, würden sie darüber sprechen. Ich tu Euch nichts, ich schirme nur die Sicht ab, beschwor er, legte einen Umhang um sie beide und lehnte Ruvin gegen einen Stamm. Der warme Bariton in seiner Stimme klang beruhigend, hatte Tanya öfters gesagt, und so merkte er, wie Ruvin ein wenig zur Ruhe kam.

    Das war vorhin sehr dumm von mir.

    Ja, was habt Ihr Euch gedacht? Ich kann die Wunde nicht heilen, das wäre zu auffällig. Aber schmerzt es noch? Ich hätte Arlan- und Palmath-Extrakte bei mir.

    Oh, macht eine Druidenausbildung bei mir, sobald wir hier entkommen. In einer anderen Lage hätten sie beide sogar ein lockeres Gespräch geführt und Scherze gemacht. In dieser konnte sich der Gefangene nicht einmal selbst dazu durchringen und behielt eine starre Miene bei. Aber nein, das ist schon in Ordnung. Danke.

    Man lernt alles Mögliche, wenn man Händler begleiter, Monster jagt, und sein Schwert für ... andere Aufträge kaufen lässt.

    Das glaub ich. Ich… Ruvin lachte freudlos auf. war so lange nicht mehr in voller Trance, ich weiß nicht was mich überkommen hat. Ich hab‘ mich hinreißen lassen. Macht mir keine Vorwürfe.

    Schlafmangel – wie auch immer dies bei einem Elfen heißen mochte – machte Personen irrational. Das hatte Yakov bereits erlebt, als er Händler eskortierte. Ihr müsst für morgen schlafen, in Trance gehen, wie Ihr immer das nennt.

    Das werde ich, ich muss Euch von Nutzen sein, und Ihr riskiert alles, und ich habe noch nicht nach Eurem Namen gefragt.

    Yakov. Wie soll ich Euch eigentlich nennen, ansprechen? Seid Ihr … Wie fragte man danach? Ein Mann?

    Nein. Dey ist mir am liebsten.

    Verstanden.

    Nach einer kurzen Pause, fuhr Ruvin fort. Danke, Yakov. In diesen Feyaugen lag nichts Listiges. Sie waren erfüllt von Erschöpfung und Angst – und der Wille dies ebenso zu überstehen wie alles andere zuvor. Da wir uns morgen vielleicht in die erste Ebene der Höllen reiten werden, möchte ich, dass wir die Höflichkeiten bleiben lassen. Du bist mein Verbündeter.

    Das können wir gerne. Yakov hatte selbst in Abenteuergruppen, mit denen er zwei, drei Monde gereist war, kaum jemand gekannt, der ihm ein Du angeboten hätte.

    Ich kenn‘ die Aufenthaltsorte einiger Bestien in dieser Gegend. Ich führe morgen die Truppe hin und Ihr … du wirst im schlimmsten Fall mit einem Eulenbär verhandeln müssen. Schaffst du das?

    Ich glaube es ist ein halbes Jahrhundert her, dass ich mit einem geredet habe, so von Angesicht zu Angesicht. Meistens sind sie nicht die besten Verhandlungspartner, erwiderte dey. Kennst du noch andere Bestien, die hier leben?

    In der Nähe des Bergfußes soll ein Greif leben. Riesenspinnen verschiedener Art, ich wüsste in etwa wo diese zu finden wären, aber das ist wohl kau…

    Sehr viel besser, entschied Ruvin ein wenig zu spontan. Zu dieser Jahreszeit werden sie sich bloß öfters in Höhlen aufhalten und wir müssen die Truppe von ihrem Weg abbringen.

    Ah, Riesenspinnen sind sehr viel besser. Selbstredend. Erklär es mir, forderte Yakov. Ich wüsste gerne, in welches Desaster ich mich hineinreite.

    Mit Säugetieren, Vögeln, manchen Reptilien, kann ich zu verhandeln versuchen. Es ist sehr viel schwieriger ihnen meinen Willen aufzuzwingen, wenn sie nicht mit sich verhandeln lassen sollten. Tieren, die jedoch einen sehr niedrigen Intellekt besitzen, kann ich meinen Willen aufzwingen. Ruvin verhedderte sich in deren Erklärungen. Dey versuchte zu gestikulieren, bis dey die Realität der Fesseln traf. Erst recht in meinem Zustand. Ich werde versuchen, welche der Bestien wir auch immer finden und du dich entscheidest, es gegen den Trupp aufzuhetzen. Auf dem einen Weg oder den anderen.

    Yakov ließ sich die Worte in Ruhe durch den Kopf gehen. Du bist der Druide, du wirst wissen, was du tust. Aber dir ist bewusst, dass es dabei sterben könnte?

    Denkst du, ich stelle das Leben eines beliebigen Tieres über unser aller?, fragte dey ungläubig. Ich bin ein Druide, kein weltfremder Idiot. Ich bin hier seit einem halben Mond gefangen

    Und sie haben heute erst Masha ermordet. Sie erhielten von einem Raben-Botschafter die Nachricht, dass sie sich der Hohen Harfnerin entledigen konnten, dass sie bloß sterben musste, nicht ausgeliefert. Masha hat versucht sich zu wehren, und wenn ich ehrlich bin, ich dachte, dasselbe Schicksal würde mich heute treffen.

    Erneut Erinnerungen; die Harfnerin, die ihren letzten Atemzug aushauchte, am Steinboden liegend, mit einem sauberen Schnitt durch ihre Kehle, aus dem Blut quoll. Ihr Kopf war zur Seite geneigt, sie suchte Ruvin und dey beugte sich über sie, streichelte so lange ihr drecksstarres, einst aschblondes, Haar, bis das Leben aus ihren Augen wich. Es geschah innerhalb der nächsten Augenblicke. Dann wurde Yakov aus der Erinnerung geworfen.

    Hilflos lag seine Hand an deren Schläfe. Was sagte man in solchen Momenten, was tat man dann? Seit sieben Jahren, seit dem Tod seiner Frau, hatte er mit niemanden mehr ein tiefergehendes Gespräch geführt und irgendwann, während dieser Zeit, hatte er verlernt, wie man einer anderen Person Trost spendete. Ich weiß nicht, was ich dir sagen soll, gestand er schließlich ein.

    Der ständige Argwohn ließ ihn für einen Moment darüber nachdenken, ob Ruvin absichtlich diese Erinnerung in ihm eingepflanzt hatte, da Yakov der letzter Ausweg des Elfen und der menschlichen Gefangenen war. Selbst wenn dem so sein sollte, wollte er sich und sein Schwert von jemanden benutzen lassen, von jemanden, der bloß sein eigenes Leben und jenes vier anderer Personen retten wollte. Jemand, der verzweifelt genug war, einen ihm vollkommen fremden Tiefling seinen Verbündeten zu nennen. Diese Gedanken schirmte er bestmöglich vor denen ab.

    Schon gut. Ruvins Unterlippe erzitterte. Ich kann morgen nicht gegen es kämpfen, wenn es soweit kommen sollte. Ich könnte es, wenn man mir meine Magie nicht gestohlen hätte.

    Das verlange ich nicht und darauf könnte ich ebenfalls verzichten. Ruh dich heute Nacht so viel aus, wie es dir möglich ist.

    Mein zweiter Versuch, erwiderte dey bitter. Aber ist dir eigentlich derselbe Gedanke gekommen? Wenn die Frauen und der Bursche aus einem Dorf von Pelzhändlern stammen, können sie jagen. Wenigstens eine von ihnen. Sie können auf Tiere schießen. Die Frage ist, sind sie bereit auf Menschen zu schießen?

    Ja, derselbe Gedanke ist mir vorhin gekommen. Respekt schwoll in ihm an. Nicht bloß vor alledem, was Ruvin überstanden hatte oder der Respekt davor, wie sehr sich dey für deren Schüler aufgeopfert hatte. Nein, diese Art zu denken. Wie ein Verbündeter im Kampf, bevor dieser noch begonnen hatte.

    Erzähl mir, wie sie die Hexe gefangen genommen haben.

    Das habe ich nicht gesehen, erwiderte Ruvin. Sie kamen mit der Kleinen und den drei anderen zurück, aber ich wüsste gerne was dort vorgefallen ist.

    Für eine Weile saßen sie schweigend beieinander.

    Ich möchte, dass du dir in meiner Trance meine Erinnerungen ansiehst. Du musst sehen, was in Lira geschehen ist. Du hast das Recht zu erfahren, wo du dich hineingeritten hast. Jedoch … ich werde dir nicht die Drow zeigen.

    Das Recht habe ich wohl, gestand er denen schließlich ein. Ich werde den Kontakt abbrechen, wenn … zu private und intime Erinnerungen durchsickern. Sobald wir uns in Sicherheit befinden, möchte ich allerdings wissen, wer diese Drow ist.

    Danke, du bist eine gute Person.

    Diese Worte sanken bloß langsam in ihm ein und umfingen ihn wie eine Umarmung, bis er sich darauf besann, dass Ruvin keine vollständige Antwort gab. Ich möchte später erfahren, wer diese Drow ist. Hast du die Harfner vor ihr versteckt?

    Das … ist etwas verworrener. Und du wirst es erfahren, erwiderte dey verhalten und zwang sich den Augenkontakt so lange zu halten, wie bloß eine Person es tat, die sich nicht die Blöße geben wollte betreten wegzusehen. Menschen, Zwerge, Gnome, der andere Tiefling von letztens, und wohl auch Elfen; sie alle logen und verschwiegen die vollständige Wahrheit, alle auf eine ähnliche Weise. Nicht nur die Fey waren listig. Jeder war es, auch er.

    Gut. Versuch erstmal angenehme Erinnerungen aufzurufen, du brauchst sie. Du hast die ganze Nacht Zeit. Unter einem Pack an Wölfen kann und werde ich nicht schlafen. Während Yakov den Umhang um sie beide hielt, und die Hand an Ruvins linker Kopfseite ruhte, um darauf zu warten, dass deren Erinnerungen zu ihm durchsickerten, atmete er die kalte Luft ein, die sich augenblicklich in seinen Lungen erwärmte. Das wird ein absolutes Desaster.

    Ich weiß. Und ich vertraue darauf, dass wir es überleben. Es bleibt mir keine andere Wahl als darauf zu vertrauen.

    Die Antwort ließ auf sich warten, wurde erst sorgfältig abgewogen. Als Druide und Zauberwirker war Ruvin wohl kompetent, selbst wenn dey an Macht eingebüßt hatte. Der Schmerz des Direktors, der um seine Schüler trauerte und des Freundes, der eine Kameradin zur Ruhe betten wollten, war grundehrlich gewesen, dessen war sich Yakov sicher. Die Antwort des Gefangenen, der ihm vorenthielt, weshalb er an eine Generalin der Drow, von allen nur erdenklichen Geschöpfen, ausgeliefert werden sollte, war es jedoch nicht.

    Ich möchte dir morgen auch vertrauen können.

    16 Mal editiert, zuletzt von LittleOwlbear (24. April 2024 um 08:10)

  • Zu 1/2:

    Was mir hier auffaelt - die zentrale Wendung des Kapitels bleibt irgendwie unerklaert. Yakov ist hier praktisch sofort bereit sich mit dem Gefangenen zu verbuenden. Schon in der ersten Kommunikation redet Yakov ihn mit einem hoeflichen 'ihr' an - das faellt auf.

    Warum? Aus dem Text geht das nicht so recht hervor.

    Wenn es das erste Mal ist dass er sowas tut - dann muesste er ja selbst von seinem Impuls verwirrt sein. Und sich fragen was genau er da tut. Wenn es nicht das erste Mal ist - dann hat er vermutlich unter Soeldnern schon einen Ruf, und es ist unklar wieso der Fuerst ihm vertraut.

    Er ist ja zweifellos bereit einer Hexe den Kopf abzuhauen - aber die Moeglichkeit dass ein Elf irgendwas verwerfliches getan haben koennte kommt ihm gar nicht in den Sinn. Er macht ueberhaupt keinen Versuch zu ergruenden wieso der Trupp nun die Gefangenen genommen hat - was auch problematisch ist.

    Mir als Leser ist es schon wichtig, dass solche Wendungen gut motiviert werden - hier im Text passiert das sehr ad hoc und das laesst Yakov unnatuerlich wirken - er dient hier dem Zweck des Autors statt dass er aus sich motiviert heraus handelt.

    Dazu kommt - relativ schnell und reingemischt - der Plot mit der Harfnerin - der von der sich entwickelnden Beziehung zwischen Gefangenem und Soeldner dann schon wieder ablenkt. Das finde ich hier eher zu viel, einfach die Begegnung der beiden erzaehlen und den anderen Plot spaeter waere vielleicht klarer.

    ***

    Ja, dann hab' ich noch diverse Kleinigkeiten

    Nur jemand, der wusste, was jede der Runen bedeutete, ging so vor.

    Schon, aber woher weiss Yakov das so genau? Wenn dieses Wissen so selten ist...

    „Lass dich nicht auf die Fey ein“, hieß es in einem Auszählreim, den Menschenkinder bei verschiedenen Spielen beschwörerisch sangen, kam es ihm erneut.

    Im Englischen ist fay das Wort fuer Elf, fey hingegen bedeutet urspruenglich 'vom Schicksal zum Sterben ausersehen' oder 'konfus, verwirrt'. Ich bin mir nicht sicher wovon Du das Wort ableiten magst...

    „Eins, sie sind listig und schlau, sie sind bezaubernd. Zwei, sie fangen dich ein. Sie machen dir schöne Augen und dann, drei, bist du“ – und in dem Moment zählt man aus – „… dann bist du tot.“

    Das ist nun kein Reim sondern eher unbeholfen und klingt nicht nach Kinderspiel - da liesse sich doch echt was reimen, oder?

    Ich vertraue Euch, ich lege mein Leben in Eure Hände, und Ihr vertraut mir nicht aufgrund Vorbehalte; einem Kinderspiel?,

    Ja, was erwartet er denn? Er ist Gefangener und redet mit seinem potentiellen Aufpasser - da muss er schon mal mit Vertrauen in Vorleistung gehen, die Bemerkung finde ich hier eher nicht der Situation angemessen.

    Yakovs Blick glitt zu der toten Menschenfrau mittleren Alters, der Harfnerin, die ihr Leben in der Wildnis und in Fesseln gelegt, ausgehaucht hatte.

    Woher weiss er hier dass es sich um eine Harfnerin handelt? Fuer den Leser ist das absolut raetselhaft weil Harfner davor nicht erwaehnt wurden und auch keine Harfe beschrieben wurde (das waere die naheliegendste Deutung des Worts).

    Sie würde in ihrem eigenen Blut liegen, bis sich Tiere an ihr sattfraßen oder ihr Körper von den Kräften der Natur zersetzt worden war, ohne je ein anständiges Begräbnis zu erhalten.

    Es steht im frei dieses Begraebnis selber zu veranstalten - die anderen Soeldner wuerden ihn vermutlich hindern Gefangene zu befreien, aber wenn er sich die Muehe macht ein Grab zu schaufeln wuerden sie ihm kaum im Wege stehen...

    eine semi-geheime Organisation

    Jeder wusste, dass sie existierten, doch niemand außerhalb eines kleinen Zirkels wusste, wer sich darin verstrickte.

    Um... die tragen offen sichtbare Abzeichen - so erkennt Yakov sie ja schon ohne sie genau zu untersuchen. So richtig geheim oder auch nur semi-geheim kann das alles nicht sein.

    „War dort wohl ein hohes Tier. Hat ‘ne Zauberschule geleitet. Hättest mitansehen müssen, wie der um das Leben seiner Schüler gekämpft hat. Wie er um eins seiner Bälger regelrecht gebettelt hat.“ Dieser schwelgte viel zu gerne in seinen begangenen Taten.

    Parsing - 'dieser' im letzten Satz bezieht sich logisch auf den Soeldner, aber grammatikalisch auf eines der Baelger.

    Ihr seid ein Zauberer?

    Eine eher unpassende Frage nachdem er vorher schon als Leiter einer Zauberschule vorgestellt wurde und Yakov in seinen Erinnerungen an die Schule gesehen hat...

  • So, ich bin dann auch mal dazu gekommen hier herein zuschauen. Der Erste Part von dir ist noch recht nichtssagend, aber im zweiten part geht es dann gleich schon los. :D Das du die Geschichte noch einmal angepasst hast, zumindest den Anfang, finde ich schon mal gut. Auch lässt der Erste Part des ersten Kapitels schon mal vermuten, dass die ganze Geschichte doch etwas länger wird und vor allem spannend. :thumbsup: ich bin auch auf alle Fälle neugierig und werde schnell weiter lesen. Habe aber nur ein paar kleine Anmerkungen:

    Erneut ein Dorf von einem Monster befreit, erneut etwas menschliche Dankbarkeit, die nicht bloß in Gold vergütet wurde, erfahren/bekommen zu haben.

    Irgendwie fehlt mir hier an diesem Satz etwas. Aber was weiß ich eigentzlich auch nicht genau bzw. bin mir unsicher :/

    Majestätisch ragte in der Ferne eine Bergkette gen den Himmel, deren Gipfel in ganzjährigem Schnee gehüllt waren.

    ...Bergkette gen Himmel.....

    oder

    ... Bergkette in den Himmel....

    gehen tut beides. Ich würde die erste Variante nehmen, weil man echt selten das "gen" schreibt. Deswegen würde ich die Version nehmen. Klingt auch besser.

    Noch seltener war er einem dunkelhäutigeren Elfen begegnet.

    dunkelhäutigen Elfen ;)

    „Ich hatte eine Frage gestellt. Was ist mit dem Elfen?“, hakte er nach. „Der's es wohl kaum, aber war, ist, der gefährlich?“

    Der letzte Part dieser wörtlichen Rede macht für mich irgendwie nicht wirklich Sinn! Vielleicht verstehe ich ihn auch nur nicht, aber irgendwie finde ich das überflüssig?! :S :/

    Doch sie gehörte ebenso einer Person, die es gewohnt war, dass ihren Anweisungen Folge geleistet wurde, gehörte zu jener Schlag von Person, die keine militärischen Befehle zu bellen brauchte, damit man diesen nachkam. Und seht Euch an, wer Eure ‚Hexe‘ ist.

    ....gehörte zu jenem Schlag von Person.....

  • Zu 1/3:

    In diesem Abschnitt faellt mir auf, dass die Abenteurergruppe irgendwie... sehr leichtsinnig ist.

    Yakov ist zu ihr gestossen und hat behauptet dass er sie eskortieren soll. Aber - sie sind irgendwo in der Wildnis. In einer Welt in der es Gestaltenwandler gibt. Yakov schaut, nun ja, irgendwie daemonisch aus, nicht so richtig vertrauenserweckend.

    Trotzdem hat ihn keiner nach einem Begleitschreiben gefragt - oder geprueft ob er irgendwas von ihrem Auftrag weiss. Es gehen alle davon aus dass es schon seine Richtigkeit haben wird.

    Du bist Dir des Problems im Prinzip bewusst - Du streust immer wieder mal ein dass er nicht zu milde zu den Gefangenen sein darf um keinen Verdacht zu wecken und so weiter. Aber irgendwie geht das am Kern vorbei - denn er tut nie was um sich Vertrauen zu erwerben.

    Dieser Dialog

    „Ich halte die erste Wache“, sagte Yakov schließlich.

    „Und du bestimmst drüber? Wusste nicht, dass du zu unserem Anführer erklärt wurdest?“

    sollte realistischerweise eher die Replik 'Tu was du willst, du gehoert ja nicht zu unserem Trupp' bekommen - und bei einem Dutzend Leuten koennen sie gut selber Wachen aufstellen.

    Man wollte ihm widersprechen, doch selbst solche Mistkerle widersprachen nicht gerne dem Teufelsgesicht eines hünenhaften Kerls, von dem man niedergestarrt wurde, bis man sich ihm beugte. „Ich glaube eure Scherze über mich, sind euch zu Kopf gestiegen. Niemand rührt das Kind oder die Frauen an, da ich noch nicht weiß, wozu die Hexe fähig ist, wenn ihr sie zu sehr in Rage treibt. Und der Elf ist heute Nacht mein.“

    Und nach so einer Aktion - den anderen niederstarren - vertraut ihm bestimmt keiner mehr. Ich als Soeldner wuerde den Teufel tun irgendjemandem mein Vertrauen zu schenken der ploetzlich aus dem Wald auftaucht, behauptet mich eskortieren zu wollen und dann anfaengt mich herumzukommendieren und statt Fragen zu beantworten meinen Trupp ausfragt.

    Das ist alles ein bisschen schade, weil eigentlich viel Potential in der Szene liegt - Yakov ist alleine, die anderen in der Ueberzahl, er ist daher auf seinen Verstand angewiesen ihnen was vorzuspielen und sich langsam ihr Vertrauen zu erschleichen - da koennte man ihn als durchaus nicht dummen Typen praesentieren der ueber ein gewisses Mass an Menschenkenntnis verfuegt (im Prinzip koenntest Du Dir die Sache auch einfacher machen wenn einer der Typen Yakov aus dem Krieg wiedererkennt wo sie gemeinsam gedient haben - oder so). Aber das muesste dann eher im Vordergrund der Szene stehen statt nebenher abgearbeitet zu werden.

    So, dann habe ich hier auch noch zwei kleinere Punkte:

    Und sie haben heute erst Masha ermordet.

    Aha, sie war offenbar laenger schon Gefangene.

    Lediglich ihr reichlich verzierter Brustpanzer, der unter ihrem Mantel aufblitzte, würde daran erinnern, dass eine Kämpferin in diesen Wäldern ihr Leben gelassen hatte.

    Die Soeldner haben sie also gefangen genommen, aber ihr den Brustpanzer angelassen - und sie die ganze Zeit ihr Abzeichen mitnehmen lassen?

    Einen reichlich verzierten Brustpanzer - der bestimmt einiges wert ist?

    Wieso um Himmels willen denn das? Die ist gefangen und soll moeglichst hilflos sein.

    Also, dass sie etwas vertrauensselig sind hatte ich schon erwaehnt, aber das ist wirklich grob leichtsinnig. Und out of charakter, fuer Leute die dem Geld nachrennen.

    Yakov betrachtete die Kleine vor sich, nichts weiter als ein verstörtes Kind, welches mit Kräften geboren wurde oder durch Umstände zu diesen gekommen war, nicht mehr, nicht weniger. Mit Sicherheit kein Monster. Eine Vettel hätte dem gesamten Söldnertrupp bei ihrer Gefangennahme zugesetzt, und ein mächtigerer Gestaltwandler hätte ihnen erst recht den Garaus gemacht.

    Nun ja. Kauf' ich ihm nicht ab - er waere ohne weiteres bereit, einer erwachsenen Hexe den Kopf abzuschlagen. Sogar einer die schon hilflos ist weil sie gefangen ist - das war ja der Auftrag den er akzeptiert hat.

    Ein Oger hat vieleicht auch Nachwuchs - sagt er dann 'Oh, der suesse kleine Oger, da mache ich nichts' - und ein paar Jahre spaeter wenn der dann gross ist und nicht mehr suess, terrorisiert er ein Dorf?

    Er muss doch wissen dass 'Monster' (was auch immer die Definition davon in dieser Welt ist) klein geboren werden, aber dann zu dem Problem heranwachsen das er bekaempft.

    Im Extremfall - sollte ich mir vorstellen dass er in ein Hexenhaus eindringt, der Mutter den Kopf abschlaegt und ihr Kind aber am Leben laesst? Die ethische Idee dahinter ist irgendwie fuer mich nicht schluessig.