Heyho.
Ich hab' mir die letzten beiden Abende mal mit zwei Musicals vertrieben, die hier seit Ewigkeiten ungesehen rumstanden. Das eine ist mit Doris Day und Howard Keel, spielt im wilden Westen und ist alles, nur nicht ernst zu nehmen. Gewann zwar den Oscar für den besten Song und präsentiert Doris Day in grandioser Spiellaune, aber die Story...auweia!
Dazu ist der deutsche Verleihtitel mal wieder jenseits von Gut und Böse: "Schwere Colts in zarter Hand".
Auf sowas muß man erst mal kommen...
Calamity Jane (1953)
"She's Rootin' - Tootin' shure as Shootin'!"
Aber mal sowas von...!!!
Der andere Streifen, "Ein Amerikaner in Paris" hat dagegen zwei Jahre vorher gleich sechs Oscars abräumen können. Wundert einen nicht, wenn die Musik dazu von George Gershwin stammt und sämtliche Tanzchoreographien von Gene Kelly, der auch die Hauptolle gespielt hat. Der war bekanntlich neben Fred Astaire einer der besten Tänzer des klassischen Musicalfilms. Hier mal meine zwei liebsten Szenen:
"Tra-La-La" (Gene Kelly & Oscar Levant)
"I got Rythm" (Gene Kelly)
Das ist Meisterklasse!
Das einzig nervende beim "Amerikaner..." war das bis zum Erbrechen immer wieder auftauchende Leitmotiv - irgendwann kann man's einfach nicht mehr hören...
Fazit:
Musicals - vor allem die der Fünfziger Jahre machen jede Menge gute Laune. Das vor allem, weil in die deutsche Tonspur immer die Originalsongs eingebettet wurden.
Das erspart einem den Grusel von zwar immer gut gemeinten, sprachlich und inhaltlich aber meistens grauenerregenden Übersetzungen wie diesen hier:
The Jungle Book/Das Dschungelbuch:
"Look for the bare necessities, the simple bare necessities..." - Probier's mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe und Gemütlichkeit..."
The Phantom of the Opera/Das Phantom der Oper:
"The Phantom of the Opera is here - inside my mind!" - "Ganz nah ist das Phantom der Oper da - es lebt in mir!"
Und dazu sind diese Musicals alle in Technicolor, jener grandiosen Filmfarbtechnik, die die Realität tausendmal bunter abbildet, als sie wirklich ist...