Ein Film, den man öfter angucken kann (muss), ohne das er zu den Blockbustern dazugezählt wird, oder Action Szenen besitzt. Die Rede ist von Memento, von Chrisopher Nolan. Die Drehbuchvorlage kommt wie so oft, von seinem jüngeren Bruder (der nicht weniger brilliant ist) Jonathan Nolan. An der Kamera saß Wally Pfister, der hier zum ersten mal mit Mr. Nolan arbeitet. Diese produktive Zusammenarbeit sollte in allen weiteren Nolan Filmen, bis einschließlich The Dark Knight Rises, blühen. Die Cinematography ist also auch in Memento erstklassig.
Chris' zweiter Spielfilm enthielt schon einige namhafte Stars wie Guy Pearce (wieso hat er für seine Darstellung keinen Ehrenpreis bekommen?), sowie Carrie Anne-Moss und Joe Pantoliano (beide aus Matrix) und Mark Boone Junior (Batman Begins, Sons of Anarchy).
Wie soll man den Film beschreiben, ohne zuviel zu spoilern? Im Grunde geht es um einen Mann, der sich an nichts neues erinnern kann. Er hat Erinnerungen, weiß wer ist usw. doch seit dem "Ereignis", das ihm einen physischen Schaden brachte, vergisst er alles, was nach 15 Minuten passiert, und steht wieder am Anfang dar. Der Film läuft zwar Vorwärts, zeigt die Szenen jedoch auf eine clevere Weise chronologsch von Hinten nach Vorn. Man sieht den Klimax also am Anfang des Films. Nichtsdestotrotz ist der Film unglaublich spannend und emotional. Je weiter sich der Film in die Vergangenheit bewegt, desto mehr versteht der Zuschauer und umso grauenhafter erscheint das Schicksal von Leonard Shelby (Guy Pearce). Am Ende gibts dann einen großen FUCK THIS WORLD Moment und Gänsehaut pur. Dazwischen werden immer wieder philosophische und allzumenschliche Themen angesprochen, die diesem Film das Prädikat wertvoll geben.
10 / 10 Erinnerungstattos
In meinen Augen einer der besten Filme aller Zeiten.
PS: Der Film macht heftig depressiv am Ende. Zumindest mich.