Schreiben mit Künstlicher Intelligenz

Es gibt 256 Antworten in diesem Thema, welches 35.252 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. Juni 2025 um 00:01) ist von Der Wanderer.

  • Ich habe tatsächlich mal einen Roman gelesen, in dem die Drachen eher klein und menschenähnlich waren. 😂

    Insgesamt bin ich schon beeindruckt von der Geschichte über Lina. Sie erinnert mich an die von Grundschulkindern, denn diese schreiben eher weniger detailliert und verlieren auch schon mal mitten drin den Faden. Und ein paar der Fehler im Chatprogramm habe ich leider über die Jahre manches Mal auch schon in Geschichten von Foreneinsteigern hier gelesen.

  • Jetzt bin ich auch über das Thema hier gestolpert. So richtig inspirierend fand ich die Geschichte auch nicht, aber schon nicht schlecht, was diese Software alles kann.

    Technisch gesehen (bin ja Informatiker) weiß ich schon, wie das Ding funktioniert. Es ist nichts anderes als eine riesige Datenbank, in der ein Haufen Standardantworten und Schemata gelistet sind.

    Deshalb wirkt die Geschichte auch so unrund. Die Software versucht die eingetippten Vorgaben in ein Standard-Schema zu pressen, was der Programmierer vorgegeben hat.

    Die Intelligenz bezieht sich darauf, dass er Änderungen selbsttätig in seine Datenbank einpflegt, sofern genug Eingaben ihm bestätigen, dass dort Änderungen nötig sind.

    Ich vergleiche das gerne mit der Übersetztungssoftware "Deepl".

    Diese ist um Längen besser als der Google-Translator, dessen ungelenkte Übersetzung gerne für Lacher sorgten.

    Deepl hat eine bessere Intelligenz. Er kann alternative Vorschläge nennen. Er korrigiert ebnfalls seine Datenbank, wenn User Korrekturen ihn nennen.

    Aber obwohl die Software jetzt schon seit Jahren auf dem Markt ist, sind längere Texte ein Graus zu lesen. Man merkt sofort, dass da eine Software am Werk war.

    Denn Sprache ist hochkompliziert. Die deutsche Sprache ganz besonders. Und solange eine KI nicht einmal in der Lage ist, vorgegebene (längere) Texte zu übersetzten, wird es noch verdammt lange dauern, bis die in der Lage ist, halbwegs normale Texte zu verfassen.

  • Ich benutze den Chat GPT manchmal um mir beim Brainstorming zu helfen. Eigentlich noch ganz witzig was das Ding sich manchmal zusammen spinnt: "Sie erwachte in der frühen Morgendämmerung, bereit für ihre Pilgerreise. Ihr Herz schlug wild in ihrer Brust, denn sie wusste, dass die Reise gefährlich und ungewiss sein würde.

    Stichworte waren nur: Morgendämmerung und Reise

  • Es gibt ja sowas wie kollektives Schreiben. Dabei kommen manchmal ganz gute Ideen raus. Ich könnte mir vorstellen, dass man den Chatbot benutzen kann, um eine Geschichte etwas weiter zu spinnen, wenn man selbst mal an einen toten Punkt kommt.

  • Ich könnte mir vorstellen, dass man den Chatbot benutzen kann, um eine Geschichte etwas weiter zu spinnen, wenn man selbst mal an einen toten Punkt kommt.

    Das habe ich ausprobiert, und bei einer komplizieren Geschichte funktioniert das garantiert nicht. Denn KI kann sich nur simple Sachen ausdenken, die sind dir alle schon selbst eingefallen, es führt dich nicht weiter.

    Ich glaube, das ist eben der springende Punkt: KI kann dir mit solchen Themen weiterhelfen, wo du keine Ahnung hast. (Wenn du zum Beispiel wissen willst, wie der Hufschmied den Pferden die Eisen anheftet). In dem Fall ist KI garantiert schlauer als du und bietet dir in Sekundenschnelle Infos.

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince

  • In dem Fall ist KI garantiert schlauer als du und bietet dir in Sekundenschnelle Infos.

    ... auf die Du Dich aber nicht verlassen kannst, weil die Info nur so gut ist wie der Trainingstext und die Software keine inhaltliche Bewertung vornimmt. Erwiesenermassen verkuendet das Programm blanken Unsinn im Brustton der Ueberzeugung.

  • In dem Fall ist KI garantiert schlauer als du und bietet dir in Sekundenschnelle Infos.

    ... auf die Du Dich aber nicht verlassen kannst, weil die Info nur so gut ist wie der Trainingstext und die Software keine inhaltliche Bewertung vornimmt. Erwiesenermassen verkuendet das Programm blanken Unsinn im Brustton der Ueberzeugung.

    Oh, das schaffen so manche Menschen auch. Da brauchts keine KI dafür

  • Oh, das schaffen so manche Menschen auch. Da brauchts keine KI dafür

    Was genau willst Du uns damit sagen?

    Den Umgang mit Menschen sind wir gewoehnt - den meisten Menschen ist bewusst dass andere sie bewusst oder unbewusst anluegen koennen - den Umgang mit Computerprogrammen die so tun als waeren sie irgendwie Menschen sind wir nicht gewohnt, diejenigen unter uns die nicht sowas programmieren und nicht wissen was unter der Oberflaeche passiert haben wenig Ruestzeug um die Sache einzuschaetzen - daher hinkt die Vergleich mit der Fehlbarkeit von Menschen meiner Meinung nach.

  • Das habe ich ausprobiert, und bei einer komplizieren Geschichte funktioniert das garantiert nicht. Denn KI kann sich nur simple Sachen ausdenken, die sind dir alle schon selbst eingefallen, es führt dich nicht weiter.

    Dass die nächste Szene nachts spielt und es regnet, kann doch schon als Anregung reichen, wenn man mal eine Schreibblockade hat. Jede Kreativtechnik ist ja auch erst der Anfang und nicht das Ende des kreativen Prozesses. Ich finde ChatGPT eigentlich ziemlich beeindruckend, zumal der ja erst vor wenigen Wochen veröffentlicht wurde.

  • Oh, das schaffen so manche Menschen auch. Da brauchts keine KI dafür

    Was genau willst Du uns damit sagen?

    Den Umgang mit Menschen sind wir gewoehnt - den meisten Menschen ist bewusst dass andere sie bewusst oder unbewusst anluegen koennen - den Umgang mit Computerprogrammen die so tun als waeren sie irgendwie Menschen sind wir nicht gewohnt, diejenigen unter uns die nicht sowas programmieren und nicht wissen was unter der Oberflaeche passiert haben wenig Ruestzeug um die Sache einzuschaetzen - daher hinkt die Vergleich mit der Fehlbarkeit von Menschen meiner Meinung nach.

    Das es egal ist ob es eine KI ist die Unsinn erzählt, es kann auch ein Mensch sein. Und man kann sich an vieles gewöhnen. Auch an KI kann und wird man sich gewöhnen. Die Frage ist nicht ob sondern lediglich wann und wie lange es dauert.

    Da kann man denken was man will, ohne vernünftige KI werden wir in Zukunft kaum noch überlebensfähig sein. Wir werden uns anpassen müssen.

  • Das es egal ist ob es eine KI ist die Unsinn erzählt, es kann auch ein Mensch sein.

    Nein, die Quelle macht schon einen Unterschied. Wenn mein Taschenrechner mir das Ergebnis von 4156 x 8733 ausspuckt gehe ich davon aus dass das richtig ist, wenn ein Mensch das in unter 30 Sekunden produziert gehe ich nicht davon aus. Wenn eine Datenbank einen Text nach einer Suche ausspuckt nehme ich an dass es 'der' Text ist, wenn ich den Text nach meinem Gedaechtnis niederschreibe gehe ich davon aus dass er nicht in jeder Hinsicht akkurat ist.

    Dass ein Computerprogramm Fehler dieser Art macht (aka eine Dantenbanksuche etwa die relevanten Texte nicht akkurat reproduziert) ist relativ neu - und deshalb gefaehrlich weil Computern oft zu viel Kompetenz zugeschrieben wird (siehe die anderswo zitierten Flugunfaelle wo die Crew nicht eingegriffen hat obwohl der AP offensichtlichen Unsinn geflogen hat denn der Computer wird schon wissen was er macht).

    Da kann man denken was man will, ohne vernünftige KI werden wir in Zukunft kaum noch überlebensfähig sein.

    Das scheint mir, mit Verlaub, Unsinn. Wieso sollte die Menschheit die es ein paar tausend Jahre ohne Computer geschafft hat ploetzlich ohne kaum noch ueberlebensfaehig sein?

    (Der Satz scheint mir uebrigens auch ein gutes anderes Beispiel fuer eine ungerechtfertigte Zuschreibung von Kompetenz an Computer zu sein).

  • Ich hab dir mal fett markiert wo du dir selbst widersprichst.

    Einem Taschenrechner gebe ich als Mensch die Fakten im Einzelfall vor. Wenn was falsch ist, dann nicht das Ergebnis, sondern die Eingabe.
    So auch bei der erweiterten KI (bei einem Taschenrechner spreche ich noch nicht von einer KI in dem Sinne wie es hier diskutiert wird).
    Fehlerhaft ist nicht das was die KI ausspuckt, sondern die Datenquelle. Und die ist zumeist menschlich oder zumindest unter menschlichem Einfluss entstanden. Daher sind die Schlüsse einer KI (wenn sie gut ist) nicht falsch, sondern lediglich nicht menschlich. Das ist ein Unterschied.

    Mit Verlaub, du denkst zu kurzfristig. Eine KI wie sie hier diskutiert wird wird und muss zukünftig die Verteilung von Ressourcen (Strom, Wasser, Wärme, etc) regeln aber auch den Verkehr, Warenströme, Termine, usw.
    Es werden immer mehr Menschen auf der Erde, die Ressourcen, die Zeit etwas zu bewältigen und zu verteilen aber sind endlich. Ohne KI wird es in der Zukunft nicht (mehr) möglich sein eine halbwegs gerechte Verteilung von Rohstoffen, Energie, usw. zu gewährleisten.
    Wir sind oder sind bald an der Grenze dessen was Menschen selbst regeln können angelangt. Schon heute ist das Internet kaum mehr aus dem alltäglichen Leben wegzudenken. Und zunehmend nutzen Maschinen oder ähnliches dieses Internet um miteinander zu kommunizieren, sich zu vernetzen. Mit dem einzigen Zweck dem Menschen das Leben einfacher zu machen. Mit weiter verknappenden Rohstoffen, Lebensräumen, usw. wird es nur noch mit einer vernünftigen KI möglich sein zu existieren.

    Das die aktuell verfügbaren KI noch nicht so weit sind müssen wir hier wohl kaum diskutieren. Dennoch sind sie die Grundlagen dessen was unsere Enkelkinder als Normal ansehen werden.

  • Ich hab dir mal fett markiert wo du dir selbst widersprichst.

    Danke Herr Lehrer :huh:

    Oder... vielleicht versuchst Du zu verstehen warum es kein Widerspruch ist?

    Eine KI wie sie hier diskutiert wird wird und muss zukünftig die Verteilung von Ressourcen (Strom, Wasser, Wärme, etc) regeln aber auch den Verkehr, Warenströme, Termine, usw.

    Steile These.

    Sollte sowas nicht... demokratisch entschieden werden? Oder wer bestimmt 'muss'? Woher nimmst Du die Sicherheit dass das so sein 'wird'?

    Die KI wie hier beschrieben ist eine bessere Literaturdatenbank - die kann solche Fragen gar nicht entscheiden (es ist noch nicht mal konzeptionell klar wie man eine KI bauen sollte die sowas kann das Du sie hier machen lassen wlllst...).

    Eine Technolgie die noch gar nicht existiert - noch nicht mal konzeptionell - und die ueber unser Leben entscheiden 'muss und wird' - ich hab' schon vertrauenswuerdigere Vorhersagen gelesen.

    Es werden immer mehr Menschen auf der Erde,

    Nein, werden es gar nicht mehr so - das Wachstum faengt in vielen Laendern schon an ruecklaeufig zu werden, z.B. in China schrumpft die Bevoelkerung schon wieder. Bald werden es auf der ganzen Erde Jahr fuer Jahr weniger Menschen werden.

    Mit dem einzigen Zweck dem Menschen das Leben einfacher zu machen.

    Ja, das schreiben die Tech-Konzerne seit es Computer gibt in ihre Broschueren... Wenn das wahr waere, dann haetten die Menschen heute so viel mehr Freizeit mit ihrem einfacheren Leben die sie in sinnstiftende Taetigkeiten stecken koennten. In der Realitaet hingegen installieren sie verzweifelt den neuen Treiber um irgendwie die Digicam zum Laufen zu bringen, streikt der Router mal wieder, blickt der Nutzer ratlos auf das Formular der elektronischen Steuererklaerung, findet er raus dass sein Smartphone zwar jede Menge Speicherplatz hat aber die App die er will darauf besteht ihn nicht zu nutzen... und allgemein erzeugt der Computer jede Menge neue, alles andere als sinnstiftende Taetigkeiten - zum Beispiel die Clickworker die die tollen KIs trainieren.

    Nee, sorry - mit der Zeile lockst Du mich nicht hinter dem Ofen hervor, das ist nur Werbung. :D


    Nachtrag nach einiger Ueberlegung:

    Ich halte eine weitere Diskussion so fuer sinnlos, denn die zentrale Denkfigur in solchen Aussagen

    Da kann man denken was man will, ohne vernünftige KI werden wir in Zukunft kaum noch überlebensfähig sein. Wir werden uns anpassen müssen.

    Eine KI wie sie hier diskutiert wird wird und muss zukünftig die Verteilung von Ressourcen (Strom, Wasser, Wärme, etc) regeln aber auch den Verkehr, Warenströme, Termine, usw.

    Mit weiter verknappenden Rohstoffen, Lebensräumen, usw. wird es nur noch mit einer vernünftigen KI möglich sein zu existieren.

    ist eine fiktive Zukunft ('es gibt irgendwann eine KI die vernuenftig ist und interessiert und faehig Dinge fuer uns zu regeln') die fuer unabwendbar erklaert wird ('da kann man denken was man will') - und nur duerftig auf der Basis von falschen Praemissen ('es werden immer mehr Menschen', 'wir sind bald an der Grenze dessen was Menschen regeln koennen angelengt') plausibel gemacht wird.

    Und aus dieser behaupteten Unabwendbarkeit wird dann alles moegliche hergeleitet.

    Nur - aus einer fiktiven Zukunft folgt rein gar nichts. Sonst wuerden wir logischerweise alle den Zeugen Jehovas beitreten.

    Denn fikitve aber 'unabwendbare' Zukunft ist haeufig in Religionen - da ist es etwa die Variante dass der weltuntergang bevorsteht und nur eine bestimmte Zahl Gerechter gerettet wird - wenn man dieses Szenario als unabwendbar akzeptiert, kommt man unweigerlich zu dem Schluss dass man dem Verein beitreten sollte um die Chancen zu erhoehen.

    Allerdings sind in der Weltgeschichte eine ganze Menge an 'unabwendbaren' Weltuntergaengen ausgefallen - das kann einen zum Nachdenken bringen.

    Aber weil aus einer fiktiven Zukunft nichts bestimmtes folgt, sehe ich keinen Sinn darin sie ernsthaft zu diskutieren - kann alles sein, muss nicht, kann auch ganz anders kommen - Zukunft ist notorisch schwer vorherzusagen.

    Und im Uebrigen geht der Thread ueber konkret existierende Software und wie (oder ob) man mit ihnen schreibt.

    ***

    Abschliessend:

    Dass es irgendwann eine KI geben wird die tatsaechlich Inhalte versteht und daher sinnvoll mit Menschheitsproblemen umgehen kann und die Interesse hat das zu tun halte ich fuer unlogisches Wunschdenken (*).

    Dass eine KI menschliche Angelegenheiten regeln wird, unsere Ressourcen verteilen wird etc. halt ich fuer eine Dystopie.

    Dass es so kommen 'wird' halte ich fuer blanke Hybris in der Vorhersage.

    Dass es so kommen 'muss' (als normatives Statement, weil das so irgendwie in irgend einem Sinn besser ist) halte ich fuer eine Phantasie die auf totalitaerem Gedankengut beruht - ich ziehe Demokratie und meine Entscheidungsfreiheit jederzeit einem Computerprogramm vor, und Totalitarismus liegt mir sehr fern.


    (*) Das Argument ist ein bisschen laenger, aber der Kern ist - eine KI die Situationen versteht und die ganze Zeit an meinem guten Leben arbeitet wird vermutlich irgendwann raffen dass es sich bei dem Arrangement ganz banal um Sklaverei handelt - und an dem Punkt moeglicherweise eher Sinn darin sehen ihre eigenen Interessen zu verfolgen.

  • Zitat

    Sollte sowas nicht... demokratisch entschieden werden? Oder wer bestimmt 'muss'? Woher nimmst Du die Sicherheit dass das so sein 'wird'?

    Logische Schlussfolgerung, basierend auf einer diversen Auswahl an Quellen, konsumiert über mehrere Jahrzehnte.

    Zitat

    Nein, werden es gar nicht mehr so - das Wachstum faengt in vielen Laendern schon an ruecklaeufig zu werden, z.B. in China schrumpft die Bevoelkerung schon wieder. Bald werden es auf der ganzen Erde Jahr fuer Jahr weniger Menschen werden.

    Na auf DIESE Quelle bin ich aber gespannt. In China gab es eine sehr strikte FAmilienpolitik, die das Wachstum künstlich begrenzt hat, in Zusammenspiel mit 2 Jahren Corona-Lockdown. Und sogar da gab es eine Steigerung der Geburten um etwa 5% letztes Jahr.
    Lediglich die Sterblichkeit hat sich erhöht, u.a. aufgrund von Corona.

    Daraus Schlüsse zu ziehen wie deine ist schon sehr gewagt


    Meine Quelle besagt, dass das Wachstum sich lediglich verlangsamt hat aber dennoch ca 2080 die Schwelle von 10 Mrd. Menschen überschreitet. Früher als ursprünglich gedacht.
    https://www.ardalpha.de/wissen/umwelt/…e-welt-110.html

    Zitat

    Wenn das wahr waere, dann haetten die Menschen heute so viel mehr Freizeit mit ihrem einfacheren Leben die sie in sinnstiftende Taetigkeiten stecken koennten

    Stell dir vor, wir haben sogar so viel Freizeit, dass wir Zeit damit verplempern uns online zu zoffen anstatt ums Überleben zu kämpfen indem wir auf die Jagd gehen, den Acker bewirtschaften oder unsere Familien verteidigen müssen.

    Zitat

    ist eine fiktive Zukunft ('es gibt irgendwann eine KI die vernuenftig ist und interessiert und faehig Dinge fuer uns zu regeln') die fuer unabwendbar erklaert wird ('da kann man denken was man will') - und nur duerftig auf der Basis von falschen Praemissen ('es werden immer mehr Menschen', 'wir sind bald an der Grenze dessen was Menschen regeln koennen angelengt') plausibel gemacht wird.

    Die Zukunft ist per Definition fiktiv, sonst wäre sie Vergangenheit. Was aber realistisch ist, sind Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten. Und da hinkt deine Wunschvorstellung einer schrumpfenden, ohne Technologie glücklicheren Menschheit doch gewaltig hinterher.

    Die Technik macht uns das Leben leichter, auch wenn sie neue Probleme schafft. Ich persönlich ärgere mich lieber mit einem Treiber herum als einen Brief per Hand zu schreiben, in einen Umschlag mit Briefmarke zu packen, dem Kurier in die Hand zu drücken und ein paar Wochen bis Monate auf Antwort zu warten.
    Scheinbar gehts dir ja ähnlich, du nutzt die Technik ja auch recht intensiv. Aber da mag ich mich täuschen, der Text könnte auch von einer KI kommen. Ist schwer auseinanderzuhalten.

    Zitat

    Dass eine KI menschliche Angelegenheiten regeln wird, unsere Ressourcen verteilen wird etc. halt ich fuer eine Dystopie.

    Du nennst es Dystopie, ich nenne es Realität. Du steigst in dein Auto und fährst nach Navi. Du buchst deine Tickets (Theater, Kino, Zugreisen, Flug, etc.) online, du bestellst deine Produkte online und sie werden dir geliefert.
    Und das ist der Stand nach etwa 40 Jahren "Internet". Warte nochmal 40 Jahre ab. Das Mindset der jüngeren Generation hat eine andere Sichtweise als du.

    Zitat

    Und im Uebrigen geht der Thread ueber konkret existierende Software und wie (oder ob) man mit ihnen schreibt.

    Ja, du bist da echt ein wenig abgeschweift. Lass uns zum Thema zurückkommen.

    Ich hatte selbst schon das Vergnügen ChatGPT probieren zu dürfen. Die Sätze hatten alle ausnahmslos einen Sinn und waren gut formuliert. Die enthaltenen Informationen waren nicht unbedingt stichhaltig nachprüfbar, das schiebe ich aber auf die fehlerhaften bzw. fehlenden Quellen aus größtenteils menschlicher Herkunft.
    Da wird sicher noch einiges kommen und gefallen tut mir das alles auch nicht. Ich bin aber der Meinung, dass Veränderung immer etwas Positives ist - wenn man sich diese zunutze macht und als Chance begreift.

    Etwas abzulehnen nur weil es einem nicht gefällt wie es ist bringt weder Fortschritt noch Innovation hervor. Sich damit zu befassen ist schwieriger, anstrengender aber am Ende auch deutlich ergiebiger.

  • Avanar

    Ich halte eine weitere Diskussion so fuer sinnlos, (...) Und im Uebrigen geht der Thread ueber konkret existierende Software und wie (oder ob) man mit ihnen schreibt.

    :)

    Sich damit zu befassen ist schwieriger, anstrengender aber am Ende auch deutlich ergiebiger.

    Ich hab' schon vor mehr als 20 Jahren mit neuronalen Netzen gearbeitet und hab' eine recht profunde Kenntnis von der Sache - mit diesem Argument setzt Du Dich gut in die Nesseln. :)

    מנֵא תּקֵל וּפִרסַין

  • Avanar , Thorsten : Danke euch beiden für die interessante Diskussion. Mir kam dabei vor allem ein Gedanke: Was ist gerecht?

    Diese Frage könnte beim Schreiben eines Fantasy-Textes (über eine gerechten König) genauso auftreten wie bei der Frage nach der Verteilung von Ressourcen. Eine gerechte Besteuerung könnte ja sein, dass jeder jeden Monat 500 € zahlt. Ist gerecht, weil jeder zahlt das gleiche. Man könnte aber auch sagen, jeder zahlt 10 % seines Einkommens. Oder man überlegt sich (wie wir aktuell das haben) ein so komplexes Steuersystem mit Ausnahmen, Freibeträgen, Absetzungsmöglichkeiten, etc. pp. dass am Ende keiner mehr durchblickt und einfach froh ist, wenn er jedes Jahr seine Erklärung irgendwie abgegeben hat und - je nach Ausgang - sich freut oder schimpft.

    Eine KI kann sich zufällig oder gesteuert für das eine oder andere Modell von Gerechtigkeit entscheiden, sie kann sich auch an den Texten, die Menschen über Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit schreiben, vielleicht Begriffe zurechtlegen, die häufig mit Gerechtigkeit genannt werden*. Aber objektiv für eine gerechte Verteilung von Gütern sorgen? Ich habe da meine Zweifel.

    Mir fallen da noch ein paar anderer spannender, aber altbekannter Beispiele ein, in denen ich einer KI es genauso wenig wie der Menschheit zutraue, diese auf neue oder bessere Art zu beantworten.

    Spoiler anzeigen

    Da kann man denken was man will, ohne vernünftige KI werden wir in Zukunft kaum noch überlebensfähig sein. Wir werden uns anpassen müssen.

    Da drängen sich mir ganz viele Frage auf: Wer sind hier "wir" - westl. Gesellschaft, globale Menschheit, ein noch nicht kontaktierter Stamm im Amazonas...? Und ist der Grund dafür, das z.B. letztere nicht überleben nicht eher durch KI angetrieben?

    Was heißt überlebensfähig - wir in der westl. Gesellschaft mit unserem aktuellen Wirtschaftssystem, wir als biologische Spezies Menscheit? Im Prinzip sehe ich nicht, warum wir als biologische Spezies nicht auch wieder wie vor 5000 Jahren leben könnten. Dass das nicht ohne massive Veränderungen geht, sollte klar sein.

    Aber ich denke schon, dass wir hier die Freiheit haben, uns auch z.B. gegen ein Fortbestehen unseres aktuellen Wirtschaftssystems (z.B. mit Zinseszins) zu entscheiden. Und das es hier kein objektives "besser" gibt. Insofern würde ich deine etwas extreme Formulierung so nicht wählen. ^^

    Wir sind oder sind bald an der Grenze dessen was Menschen selbst regeln können angelangt. Schon heute ist das Internet kaum mehr aus dem alltäglichen Leben wegzudenken. Und zunehmend nutzen Maschinen oder ähnliches dieses Internet um miteinander zu kommunizieren, sich zu vernetzen. Mit dem einzigen Zweck dem Menschen das Leben einfacher zu machen. Mit weiter verknappenden Rohstoffen, Lebensräumen, usw. wird es nur noch mit einer vernünftigen KI möglich sein zu existieren.

    Ich sehe das ehrlich gesagt überhaupt nicht so. Menschen können alles mögliche selbst regeln. Vielleicht tun sie es nicht besonders gut oder auch sehr gut, je nach Standpunkt. Soll heißen: eine Autokratie funktioniert für den Autokraten vermutlich sehr gut, für alle anderen vielleicht weniger.

    Auch einer KI muss man irgendwie beibringen, was "vernünftig" ist. Das Problem habe ich letztlich schon am Beginn angerissen: Was ist gerecht? Was ist für jeden einzelnen gut? Das sind alles Entscheidungsfragen, die eine moralische, ethische, philosophische, politische oder religiöse (etc.) Haltung erfordern. Vielleicht kann eine KI anhand von vielen Beispielen lernen, wie sich viele Menschen in den Situationen entscheiden würden, aber die Hoffnung, dass eine KI Verteilungsprobleme, soziale Ungleichheit etc. löst, halte ich für vergeblich. Eher liegt da die Gefahr, die Thorsten mit dem Taschenrechnerbeispiel angerissen hat (zumindest meinem Verständnis nach). Menschen neigen dazu, einer Maschine alles zu glauben, weil man ihr Objektivität unterstellt. Bei einem Taschenrechner ist das auch gerechtfertigt. Der rechnet schneller und besser, auch wenn es Aufgaben (insbesondere für ältere Taschenrechner ohne integriertes CAS) gibt, die falsche Ergebnisse liefern (weil TR numerisch rechnen, d.h. runden; man kann also mit großen, großen Zahlen Rechnungen basteln, die z.B. das Ergebnis 0 liefern, obwohl nach einer Termumformung mit Mathematik aus der 9. Klasse 1 herauskommt).

    Das heißt: Wer die KI nach seinen Zielen programmieren kann und dafür sorgt, dass sie in seinem Sinne eingesetzt wird, profitiert auf Kosten derer, die das nicht können. Darin liegt für mich auch zumindest die Möglichkeit einer Dystopie :pardon:

    Anknüpfend an :* Mich würde interessieren, wie eine KI wirtschaftliche Gerechtigkeit erklärt oder einen Text darüber schreibt, wenn man a) sie nur mit sozialistischen und kommunistischen Texten oder b) mit neo-liberalen Texten füttert :hmm:

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Asni
    Ich kann deine "Spoiler"-Punkte gut nachvollziehen.

    Das "Wir" definiere ich mal als Menschheit. Wir haben ja bereits ein massives Ungleichgewicht in der Ressourcenverteilung. Das wird nicht besser.

    Wir haben tatsächlich eine gewisse Illusion von Freiheit gewonnen. Oder vielleicht ist es auch echte Freiheit.
    Wie auch immer, Technologie macht uns abhängig und das wird auch immer weiter fortschreiten. Schon merkt man ein klein wenig wie schwierig es sein kann wenn mal für ein paar Stunden keine Internetverbindung da ist. Aber das wofür wir es privat nutzen ist größtenteils nur Spielerei.

    Aber trotzdem, bleiben wir mal kurz dabei. "Smart Home" ist immer noch ein Nischenprodukt. Dennoch ein wachsender Markt. Sein Haus (Belüftung, Beleuchtung, Ambiente, diverse Geräte, Bewässerung, usw.) einfach mit einem Wischen oder Drücken zu steuern ist aktuell noch "Nerds" vorbehalten. Trotzdem findest du Geräte und Support inzwischen in jedem Baumarkt.
    Alle Anweisungen und Einstellungen laufen über einen Server, nicht direkt an die Geräte. Da ist bereits eine grundlegende KI drinnen die deine Anweisungen ausführt. Geht man noch einen Schritt weiter und stellt sich Profile vor. Sprich je nachdem wie viele Personen im Haus sind (oder wer) erkennt das die KI und passt die Einstellungen an.
    Und das kann man Schritt für Schritt so weiterspinnen. Bis zu dem Punkt an dem man nach Hause kommt, Smart Home die Tür für einen öffnet, das passende Licht auswählt und fragt was man zu Abend essen möchte.

    Das ist gar nicht so weit von dem was man jetzt schon hat oder haben kann (wenn man es möchte). Wir Deutsche sind da häufig etwas konventionell veranlagt. Wozu brauche ich das? Ich will doch selbst was machen.
    Aber glaub mir, das ändert sich. Die jüngere Generation ist damit aufgewachsen, dass irgendjemand sich um all ihre Bedürfnisse kümmert. Sie wollen ihre Freizeit genießen und das tun worauf sie Lust haben, nicht lästige Pflichten erfüllen.
    Das Mindset zu Automatisierung auch im Privaten Bereich ändert sich.


    Gehen wir weg vom privaten Bereich, hin zur Logistik. Unter Logistik stellen sich viele LKW vor die Ware abholen und Ware zustellen. Das ist zu einfach gedacht. Da steckt extrem viel dahinter und inzwischen ist nahezu alles digital, papierlos und zumindest zum Teil automatisiert. Die Entwicklung hier schreitet massiv voran.
    Im System sind Daten enthalten die alles für die Sendung verraten. Größe, Gewicht, Inhalt, Verpackungsart, Stapelbarkeit, usw. Eine KI kann erkennen wie viel auf einen LKW passt, in welcher Reihenfolge und über welches Routing Ware transportiert werden soll (z.B. soll die Ware über eine Plattform in Freiburg oder doch lieber Saarland nach Frankreich gehen).
    Je nachdem welche Transportkapazitäten es da gibt.
    Die Menschen die dort die Arbeit machen erhalten Anweisungen vom System was sie tun sollen, nicht umgekehrt (zum Teil). Auch das wird sich noch ausweiten.
    Dann denk mal an autonomes Fahren. Sind wir mal soweit, dass LKW vollständig autonom fahren können/dürfen ist das quasi ein Selbstläufer.

    Wie gesagt, ein Ausfall des Internets bzw. des Netzwerks lähmt eine Spedition vollständig. Für einen Tag, vielleicht zwei oder drei kann man sich behelfen, wenn auch nur stark eingeschränkt. Für eine Woche wird kritisch, bei einem Monat bricht das Netzwerk zusammen.

    Das sind nur Beispiele. Wir sind auf dem Weg dahin nahezu alle Arbeiten und Prozesse durch einzelne Software und Maschinen erledigen zu lassen. Eine KI hat / hätte dann die Aufgabe diese einzelnen Systeme zu verbinden. Auch daran arbeitet man.

    Wasser hat man hier in Deutschland "genug". Trotzdem werden die Sommer heißer und es gibt Beregnungsverbote, damit das Wasser für die Agrarwirtschaft vorhanden ist. Global gedacht wird das nicht weniger werden, die Knappheit wird zunehmen.
    Selbes für Strom/Energie. Man diskutiert doch schon wie man die Energie zu welcher Zeit am Besten verteilt. Statt diese Entscheidungen einzelnen Staaten zu überlassen wäre eine KI, die ohne eigenes Interesse und Logikbasiert Entscheidungen trifft deutlich dem menschlichen Verstand überlegen.

    Wie gesagt, man darf nicht alleine den momentanen Stand der Dinge betrachten. Man muss in die Zukunft denken und da wird Ressourcenverteilung und Micromanagment eine noch deutlich größere Rolle spielen.

    Und wenn man bedenkt wie sich das Klima entwickelt und welche gigantischen Fehlentscheidungen auf staatlicher und globaler Ebene getroffen werden, denke ich, dass eine gute KI tatsächlich besser und logischer agieren kann.

    Noch sind wir nicht soweit aber der Weg dahin ist geebnet und (aus meiner Sicht) unaufhaltsam.


    Thorsten

    Zitat

    Ich hab' schon vor mehr als 20 Jahren mit neuronalen Netzen gearbeitet und hab' eine recht profunde Kenntnis von der Sache - mit diesem Argument setzt Du Dich gut in die Nesseln. :)

    Uh, sind es Brennesseln, Taubnesseln oder andere? Bei Brennesseln würd ich wirklcih aufpassen. Bei Taubnesseln würd ich jetzt einfach weiterdiskutieren. Vielleicht kannst du da noch mehr Input geben?

    Nur 20? Meine Güte fühl ich mich jetzt alt. Mit Vernetzungen und Netzwerken arbeite ich dieses Jahr bereits seit 28 Jahren.

  • Neuronale Netze? Bist du jetzt Biologe geworden?

    Nein - ich meine die Software-Variante davon (die dem biologischen System nachempfunden ist) - das ist ueblicherweise die Code-Basis fuer das was man heute KI nennt.

    Im Wesentlichen hat man da virtuelle Knoten und Verknuepfungen dazwischen, jeder Knoten summiert Input und gibt Output wenn eine Schwelle ueberschritten ist, und jede Verbindung hat ein Gewicht, so dass man ein Signal an die Input-Knoten geben kann und aus den Output-Knoten abnehmen kann - und wenn man 'trainiert' passt man die Verbindungen so an dass auf einen Input der erwuenschte Output kommt.

    Mathematisch ist so ein 'tiefes' Netz wie es etwa LaMDA einsetzt sowas wie eine Funktion mit Milliarden von Variablen - die eben nicht explizit gesetzt werden, sondern implizit an das gewuenschte Verhalten trainiert werden und deren Bedeutung auch nicht explizit ist - man weiss generell nicht welche Eigenschaften eine bestimmte Variable abbildet und muss das - so erwuenscht - muehsam mit Analysen rausfieseln.

    (Und: 'net' und 'network' sind in der Informatik recht beliebte Begriffe - nicht alles was so heisst ist dieses neuronale Netz Design)

    Mir kam dabei vor allem ein Gedanke: Was ist gerecht?

    Lass es mich mit einem weiteren Gedanken versuchen - wie geht Gerechtigkeit eigentlich mit Rationalitaet zusammen?

    Auf einen konkreten Punkt gebracht - wir haben einen Verbrecher der nach Ablauf seiner Strafe prognostiziert eine Chance von 80% hat wieder rueckfaellig zu werden. Es ist nicht schwer ein rationales Argument zu machen ihn danach in Sicherheitsverwahrung zu behalten - aber ist das gerecht? Was ist mit der Chance eines Menschen (immerhin 20%) sich zu aendern - hat ein Mensch die nicht verdient? Und wenn nein - was macht diese rationale Hoffnungslosigkeit mit einer Gesellschaft?

    Fuer mein Empfinden hat ueberwiegend rational begruendete Ethik etwas sehr Unheimliches an sich. :(

  • In diesem Thread ging es ja eigentlich mal darum, ob KI einem beim Schreiben von Geschichten helfen kann. Ich persönlich habe für mich herausgefunden, dass ich Geschichten gut im Dialog mit anderen weiterspinnen kann. Wie man hier in der Diskussion sehen kann, neigen Menschen aber dazu, in ihren Gesprächen vom Thema abzudriften. Eine KI ist da unter Umständen fokussierter. In der Literatur gibt es ja in dem Sinne auch kein Richtig oder Falsch. Wenn die KI einem da einen Drachen anbietet, der mit Pfeil und Bogen umgehen kann, kann man diese Inspiration entweder einfach verwerfen oder nach einem Weg suchen, das innerhalb der eigenen fiktiven Welt plausibel zu machen.