Staub im Mondlicht - Weltenbau

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 889 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. März 2025 um 06:41) ist von Thorsten.

  • Hallo ihr Lieben,

    ich bastle gerade an meiner Welt in "Staub im Mondlicht" und der Karte dazu, da kamen mir so ein paar Fragen in den Kopf, die mir Google nicht so richtig beantworten will. Deshalb dachte ich, ich frage mal hier im Forum, was so eure Ideen und Gedanken dazu sind ^^

    Die erste Frage, die mich gerade beschäftig, ist, ob es Sinn macht, wenn der Planet von mehreren Monden umkreist wird. Mein Planet ist ja recht erdähnlich und jetzt habe ich mich gefragt, welche Auswirkungen hätte das, wenn da mehrere schwere Körper in unterschiedlichen Abständen drumrum kreisen :hmm: Ist das überhaupt relevant oder kann man bei einer Fantasy Welt den Himmel aussehen lassen wie man will? Was denkt ihr?

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz (Tintenherz, Cornelia Funke)

    Meine Geschichte: Staub im Mondlicht

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  • Die erste Frage, die mich gerade beschäftig, ist, ob es Sinn macht, wenn der Planet von mehreren Monden umkreist wird. Mein Planet ist ja recht erdähnlich und jetzt habe ich mich gefragt, welche Auswirkungen hätte das, wenn da mehrere schwere Körper in unterschiedlichen Abständen drumrum kreisen :hmm: Ist das überhaupt relevant oder kann man bei einer Fantasy Welt den Himmel aussehen lassen wie man will?

    Mehrere Monde finde ich gut, sowas hab ich auch schon gemacht. Wenn man möchte eröffnet dies die Möglichkeit zum Beispiel Ebbe und Flut ungewöhnlich zu gestalten. Bei mir war es eher so: "Der rote Mod stand bereits am Himmel, es würde noch Studen dauern bis der gelbe Mond sich zeigen würde."

    Zum zweiten Teil der Frage. Ich denke nicht, dass man alles machen kann was man will. Es muss schon stimmig sein und den Naturgesetzen nicht völlig widersprechen, ausser man entscheidet sich bewusst dafür (Magie).

  • Mein Planet ist ja recht erdähnlich und jetzt habe ich mich gefragt, welche Auswirkungen hätte das, wenn da mehrere schwere Körper in unterschiedlichen Abständen drumrum kreisen :hmm:

    Kann man so generell nicht sagen. Die Erde hat einen recht grossen Mond (verglichen mit ihrer eigenen Groesse) - das ist schon ein Faktor, viel massiver und naeher kann man den nicht machen ohne dass man in Stabilitaetsfragen kommt - Gezeiten die nicht nur das Wasser sondern auch das Gestein verformen sind dann ein Problem.

    Viele Monde stoeren nicht wenn sie klein sind - oder wenn sie massiv sind aber recht weit auseinander ihre Orbits verfolgen. Wenn sie zu nahe beieinander sind, dann ist das Ensemble instabil und einige werden weggeschleudert.

    (Das ist ganz lustig zu simulieren - hier ist ein Beispiel von einem instabilen 3-Koerper System - ein Planet der einen Doppelstern umkreist, aber sinngemaess das Gleiche passiert mit einem sehr grossen Mond der eng um einen Planeten kreist und die beide von einem kleinen Mond in groesserer Entfernung umkreist werden:

    Je mehr Himmelskoerper da umeinander kreisen desto spannender wird das...)

    Ist das überhaupt relevant oder kann man bei einer Fantasy Welt den Himmel aussehen lassen wie man will? Was denkt ihr?

    Falsche Orbitalmechanik nervt mich ziemlich bei SciFi, bei Fantasy hingegen so gar nicht. Ich rechne bei stimmungsvollen Szenen mit zwei Monden nicht unbedingt nach ob das astronomisch alles moeglich ist - meistens reicht die Info aus dem Text eh nicht aus um zu sagen mit was fuer einer Konstellation man es zu tun hat - es muessen ja nicht alle Monde um den Planeten kreisen, die koennen ja im Prinzip auch umeinander...

    Also - bei dem Punkt wuerde ich mir da eher keinen Kopf machen. Orbitalmechanik ordentlich hinzubringen ist ein ziemlicher Aufwand - den der Leser vermutlich nicht bemerkt. Andere Dinge fallen da viel eher auf wenn man mit Naturgesetzen freier umgeht:)

  • Sensenbach icb hatte vor allem den Gedanken, dass es sich stark auf Klima und Vegetation auswirken könnte. Also dass Jahreszeiten drastischer wechseln und in meinem Fall längere Hitze/trockenperioden zur Wüstenbildung beitragen. Dadurch gäbe es dann auch deutlichere temperaturunterschiede Tag und Nacht und heftigere Stürme.

    Ich wollte irgendwie versuchen, besondere Phänomene mit magischen Elementen zu verbinden. Also dass sich die Welt magisch anfühlt und auch eine Art Religion/Kult darum entsteht. Es aber trotzdem einigermaßen realistisch erklärbar ist


    Thorsten ja das hatte ich auch überlegt, dass es bei Fantasy wahrscheinlich gar nicht so auf die Details ankommt. Ich hatte mir halt vorgestellt, dass ein Mond ein Stückchen größer oder näher an der Welt oder ihrem Himmel ist. Und dass sie noch zwei weitere Monde am Himmel sieht, die sich aber „ungenauer“ bewegen und auch weiter weg sind. Das könnten theoretisch auch Planeten sein. Aber weil sie das eben nicht genau wissen und es auch Teil ihrer Religion ist, nennen sie sie Monde. Macht das Sinn? 😅

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  • Also dass Jahreszeiten drastischer wechseln und in meinem Fall längere Hitze/trockenperioden zur Wüstenbildung beitragen.

    Dazu musst Du die Rotationsachse des Planeten mehr kippen - dann werden Sommer heisser und Winter kaelter. Wenn sie laenger werden sollen, dann muss die Periode des Orbits laenger werden - hellerer Stern, groesserer Abstand des Planeten davon.

    Fuer deutliche Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht muss die Rotationsperiode (und damit die Laenge des Tages) laenger werden.

    Also dass sich die Welt magisch anfühlt und auch eine Art Religion/Kult darum entsteht.

    Die Leute die da wohnen kennen das ja nicht anders - wir wuerden andere Muster von Jahreszeiten vielleicht als magisch sehen, die aber als so normal... wie wir Jahreszeiten eben sehen. Also - kann auch kultisch sein, aber das koennte es in jedem Fall.

  • Dazu musst Du die Rotationsachse des Planeten mehr kippen - dann werden Sommer heisser und Winter kaelter. Wenn sie laenger werden sollen, dann muss die Periode des Orbits laenger werden - hellerer Stern, groesserer Abstand des Planeten davon.

    Fuer deutliche Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht muss die Rotationsperiode (und damit die Laenge des Tages) laenger werden.

    Wie würde das dann am Himmel aussehen? Ich kenn mich damit halt leider gar nicht aus... Also wenn ich davon ausgehe, dass das Volk keine Ahnung vom Himmel hat, weil es eben keine Teleskope geschweige denn Weltraumforschung gibt. Sie haben da jetzt die Sonne, einen relativ großen Mond und noch zwei kleinere Himmelskörper, die aber mehr wie der Mond und nicht wie die übrigen Sterne aussehen. Aber die Jahreszeiten sind drastischer und auch die Tage unterschiedlich lang. Sehen Sonne und Monde dann anders aus, wenn die Rotationsachse anders ist? Also heller, größer, "seltsame Wanderung" am Himmel?

    Die Leute die da wohnen kennen das ja nicht anders - wir wuerden andere Muster von Jahreszeiten vielleicht als magisch sehen, die aber als so normal... wie wir Jahreszeiten eben sehen. Also - kann auch kultisch sein, aber das koennte es in jedem Fall.

    Ja genau. Der Punkt war genau der, dass sie es eben nicht hinterfragen. Für sie sind Sterne und Monde wie Götter und bestimmen das Leben auf ihrer Welt. Dementsprechend hinterfragen sie die wissenschaftliche Seite dahinter auch nicht.

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  • Ich kann mir vorstellen das mehrere Monde zu seltsamen Ebbe-Flut Zyklen führen würden, aber das ist ja an sich kein Problem. Mir gefällt es auch immer sehr wenn ein Mond selbst bewohnt ist und nicht (nur) der Planet um den er kreist.

  • Ich finde zwei Monde sehr schön anzusehen und mir ist lieber ein Autor nimmt sich diverse "Freiräume", um fantastische Elemente umzusetzen, als sie vielleicht bleiben zu lassen, wenn sie nicht realistisch funktionieren sollten. ^^ Außerdem schreibst du keine Hard SciFi, aber selbst da wäre es, zumindest mir persönlich, egal. Du wirst auch selten auf einen Leser treffen, der dir nachrechnet (nachrechnen kann), wenn du eine Behauptung über deine Welt aufstellst.

    Hier wird eigentlich schon ziemlich viel beantwortet, aber auf /r worldbuilding hab ich bereits eine ähnliche Diskussion gefunden, die dir vielleicht noch zusätzliche Anstöße gibt: https://www.reddit.com/r/worldbuildin…_moons_be_like/

    (Also allgemein würde ich den /r für alles Mögliche und einfach nur Ansporn empfehlen, das als OT. ^^)

  • LittleOwlbear Danke, die Diskussion ist echt interessant! Für mich ist besonders interessant, wie man anhand der verschiedenen Mondphasen auch Kalender und kulturelle Feste gestalten könnte. Also zum Beispiel, wenn alle so und so Jahre/Monate sich alle Monde in einer Linie vor die Sonne schieben und es eine totale Finsternis gibt. Oder wenn alle drei Monde nachts am Himmel stehen und es beinahe so hell wie am Tag ist. Das finde ich ziemlich interessant und dadurch lässt sich manche Szene vielleicht noch stimmungsvoller gestalten :)

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  • Wie wäre es mit einem Mythos der darauf beruht das Monde Sonnenlicht reflektieren können? Das zum Beispiel eine Sonnengottheit sinngemäß meinte: „Ich finde euch doof! Kein Licht mehr für euch“ und der Gott des Mondes dann so: „Neiiin! Ich mag meine Menschen! Hier ich werfe euch heimlich ein paar Strahlen zu, aber nur wenn mein Bruder nicht hinschaut.“

  • Coole Idee :D Aber ich warte noch ein bisschen, ehe ich hier genaueres über meine Religion und Kultur schreibe. Ich will, dass die Leser das mit dem Text und meiner Protagonistin entdecken und nicht schon vorher hier lesen ;) Und ich habe da schon so viel, dass ich eh gucken muss, dass ich das nicht via Infodump einbaue und mich ein wenig zurückhalte :D

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  • Aber die Jahreszeiten sind drastischer und auch die Tage unterschiedlich lang. Sehen Sonne und Monde dann anders aus, wenn die Rotationsachse anders ist? Also heller, größer, "seltsame Wanderung" am Himmel?

    Also, wenn Du die Erdachse mehr kippst, dann sieht die Bahn der Sonne und der Monde am Himmel anders aus - die Polarzonen in denen die Sonne im Winter eine Weile lang gar nicht ueber den Himmel kommen werden groesser, die tropische Zone in der die Sonne senkrecht am Himmel stehen kann auch. In Mitteleuropa kann es dann im Winter so aussehen wie jetzt in Skandinavien - zu Mittwinter kommt die Sonne kaum ueber den Horizont.

    Wie die Bahnen der Monde dann aussehen kann man nicht sagen, weil die nicht in der gleichen Ebene verlaufen muessen wie die Bahn des Planeten um die Sonne - die koennen immer gleich hoch am Himmel stehen wenn sie mit der Rotationsachse des Planeten kreisen - oder auch 'Jahreszeiten' haben wo sie man hoeher und niedriger am Himmel stehen wenn das nicht der Fall ist.

    Monde sehen groesser aus wenn sie naeher dran sind - aber unser Mond ist ungewoehnlich gross nach allem was man weiss.

    Seltsame Wanderungen am Himmel gibt es, wenn es Resonanzen zwischen Drehung des Planeten um die Achse und des Mondorbits gibt - dazu muss sich der Planet aber sehr langsam drehen (ein 'Tag', i.e. die 'helle' Zeit muesste dann fuer die Erde ~28 unserer 24-Stunden Tage dauern - dann kann der Mond am Himmel scheinbar stehen bleiben oder sogar zurueck laufen (von Merkur aus gesehen laeuft die Sonne sehr... eigenartig am Himmel).

    Im Extremfall wenn die Achse um 90 Grad gekippt ist, ist ein halbes Jahr Tag am Nordpol, dann ein halbes Jahr Nacht. Am Aequator ist erst Daemmerlicht, dann ein Vierteljahr recht normal Hell/Dunkel, dann wieder Daemmerlicht.

    Also zum Beispiel, wenn alle so und so Jahre/Monate sich alle Monde in einer Linie vor die Sonne schieben und es eine totale Finsternis gibt. Oder wenn alle drei Monde nachts am Himmel stehen und es beinahe so hell wie am Tag ist.

    Eine totale Finsternis gibt es schon wenn sich ein Mond der gross genug ist vor die Sonne schiebt. Dass die Monde alle in eine Linie kommen geht eigentlich nur wenn sie alle in der gleichen Ebene umlaufen - und selbst dann verdeckt vermutlich der optisch groesste Mond halt die hinteren und den Stern. Das ist kein Ereignis auf das ich warten wuerde...

    Mit drei Monden ist es unwesentlich heller als mit einem (das Auge nimmt Lichtintensitaet logarithmisch wahr), selbst ein Faktor 100 zwischen 100.000 Lux (direktes Sonnenlicht) und 1000 Lux (bewoelkter Tag) wird eigentlich beides als Tageslicht empfunden - der Vollmond ist mit 0.1 Lux etwa eine Million mal schwaecher als die Sonne. Da braeuchtest Du schon ein paar tausend Monde die alle sehr gut Licht reflektieren.

    Ausserdem passiert es eher nicht dass mehr Monde auch mehr oder intensivere Gezeiten machen - Gezeitenkraefte gehen mit der 6. Potenz des Abstands, ein zweiter Mond der 1.5 mal so weit draussen ist wie der innerste, hat schon nur noch 8% des Effekts - das wird fast immer vom innersten massiven Mond dominiert werden.

  • Du kannst in der Fantasy ziemlich viel machen. Wenn du deine Monde relativ klein machst, sind die Auswirkungen auf den Planeten sehr gering und vermutlich nicht spürbar. Nur wenn du solche Brocken wie unseren in einer ziemlichen Nähe zum Planeten kreisen lässt, wie Thorsten schon schrieb, hast du spürbare Auswirkungen.

    Die Monde werden dann ohnehin in anderen Umlaufbahnen sich bewegen. Du hast theoretisch auch die Wahl, irgendeinen Himmelskörper dort zu parken, der eine scheinbar unberechenbare Taumelumlaufbahn hat. Du kannst die Farbe der Monde ändern. Das wäre wissenschaftlich kein Problem, wenn du zum Beispiel einen Mond immer niedrig am Horizont fliegen lässt. Oder dessen Gestein eine andere Farbe gibst (Mond mit Athmosphäre). Aber um Wissenschaft werden sich deine Leute nicht kümmern. Du hast halt nur andersfarbige Monde.

    Aber du hast ja noch viel mehr Möglichkeiten. Du kannst die Athmosphäre verändern. Du kannst die Schwerkraft ändern. Alles natürlich mit entsprechenden Auswirkungen auf die Körper deiner Leute.

    Man merkt, dass ich gerne SciFi lese, nicht? :D

    Bei Fantasy hast du halt den Vorteil, dass deine Leute meistens nicht wissen, was außerhalb der Athmosphäre abgeht und es eh nicht anders kennen. Und normalerweise genug andere, weltliche Probleme haben, die ihre ganze Aufmerksamkeit erfordern. Maximal dann deine jungen Protagonisten verträumt in den Himmel schauen lassen. :)

  • Danke euch Thorsten und Schreibfeder für die Überlegungen! Ich glaube, ich habe das ganze zu sehr verkopft. Am Ende geht es wirklich hauptsächlich um diese Szenen, wo sie in den Himmel gucken und etwas beschreiben und auch um die Sachen, an denen sie sich richtungsmäßig orientieren können. Besonders, weil sie am Anfang ohne Karte und Kompass unterwegs ist. Da hatte ich überlegt, ob man auch bei Tag einen der Monde sieht. Ansonsten halt noch für Feiertage im Mondkalender. Aber die Welt soll sich nicht zu extrem gestalten in dem wie sie von unserer Abweicht (abgesehen von der großen Trockenheit und Wüstenbildung). Es soll auch kein SciFi Feeling bekommen, weil das absolut nicht zu der Geschichte passt. Meine Charaktere haben im Prinzip noch gar keine Technik und vieles beruht auf Mythen, Geschichten, Wissen der Vorfahren etc. Da würde ein genaues Wissen über Sterne und co einfach nicht reinpassen. Ist aber gut zu wissen, dass ich den Himmel größtenteils gestalten kann wie ich will, ohne dass das größere Konsequenzen hätte :)

    -

    Zweite Überlegung zu meinem Weltenbau:
    Ich möchte die Landschaft teilweise sehr felsig gestalten. Ich habe mir überlegt, dass sich große Höhlen- und Tunnelsysteme durch ein Gebirge ziehen sollen. Jetzt habe ich gesehen, dass die meisten Höhlen bei uns sich eher in die tiefe ziehen. Ich fände es aber cool, wenn sich meine Höhlen quer durch das Gebirge ziehen und es mehrere Zugänge von den Seiten und von oben gibt. Ich frage mich, ob sowas real möglich ist? Dass es quasi ein natürlich entstandenes Labyrinth im Felsen gibt. Natürlich geht das auch mal in die Tiefe und es soll auch Seen und Flüsse in diesen Höhlen/Tunneln geben. Bisher sehe ich sowas hauptsächlich bei Karstgebirgen. Bei mir ist es allerdings so, dass es etwas ähnliches wie Meteoriteneinschläge in der Region gab und ich mich frage, ob das größere Auswirkungen auf die Felsen und die Tunnel darin hätte? Soweit bisher erstmal mein Gedankengang...

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  • Höhlen, die waagerecht verlaufen, sind absolut logisch. Ein Fluß, der sich mit der Zeit durchs Gestein fräst. Das ist normal. Wenn deine Welt keine große tektonische Aktivität hat und sich keine Erdplatten bewegen, kann dir auch nicht so etwas passieren, dass ganze Gebirge entstehen können und Höhlen plötzlich lotrecht verlaufen. Zum Beispiel. Da gibt es noch viel mehr Details und Szenarien zum Thema.

    Also darüber würde ich mir keine Gedanken machen. Das kann man mühelos plausibel darstellen.

    Da deine Leute ohnehin keine Ahnung von beispielsweise tektonischer Plattenverschiebung haben können, musst du dir meiner Meinung auch nicht zu viele Gedanken machen. :)

  • Meine Charaktere haben im Prinzip noch gar keine Technik und vieles beruht auf Mythen, Geschichten, Wissen der Vorfahren etc. Da würde ein genaues Wissen über Sterne und co einfach nicht reinpassen.

    Ich hab in den letzten Tagen ein bisschen über die kulturen Folgen von mehrern Monden nachgedacht. Ich hab zwar noch keine abschließende Antwort, aber wenn man sich so Dinge wie Stonehenge oder manche Bauten von Azteken und Maya ansieht, dann dienten die oft der Kalendermessung (Stichwort Kalenderbauten). Dafür spielt zwar die Sonne die größere Rolle, aber dennoch wäre es vielleicht spannend, wenn es Priester oä gäbe, die mithilfe von Erdwallanlagen und steinernen Säulen versuchen, bestimmte Konstellationen der Monde vorherzusagen.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • manche Bauten von Azteken und Maya ansieht, dann dienten die oft der Kalendermessung (Stichwort Kalenderbauten). Dafür spielt zwar die Sonne die größere Rolle, aber dennoch wäre es vielleicht spannend, wenn es Priester oä gäbe, die mithilfe von Erdwallanlagen und steinernen Säulen versuchen, bestimmte Konstellationen der Monde vorherzusagen.

    Genau das war eben auch meine Überlegung. Dass es einen ganzen Kult gibt, der sich nach den Himmelskonstellationen ausrichtet. Die das nutzen, um Zeiten zu bestimmen, aber auch bestimmte Ereignisse zu feiern. Ich habe bei mir auch schon Tempel errichtet, die sich danach ausrichten. Obwohl ich auch versuche einen Kontrast auszuarbeiten zwischen einer Kultur, die schon fast untergegangen ist und wie sie sich entwickelt und verändert hat, und einer neuen, die Einfluss auf diese ältere Kultur nimmt und die von woanders kommt.

    Aber ich will mich da auch nicht zu sehr verzetteln, damit ich am Ende nicht in diese typische Weltenbaukrankheit verfalle, sondern primär an der Story und den Charakteren arbeite. Ich finde es manchmal schwer, dass man so viele spannende Ideen hat, die man gerne verfolgen würde, aber die zu viel Raum nehmen und die Geschichte in Tempo und Spannung runterziehen, wenn man zu viel davon einbaut. Das ist halt echt der Vorteil, wenn man eine lange Serie schreibt und das mit der Zeit alles etablieren kann

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  • Aber ich will mich da auch nicht zu sehr verzetteln, damit ich am Ende nicht in diese typische Weltenbaukrankheit verfalle, sondern primär an der Story und den Charakteren arbeite.

    Gefällt mir. Ich stehe auch eher auf Charakterentwicklung. Weltenbau ist stets das Hobby, welches ich nebenbei fröne. Ich habe da Spaß daran, aber es ist nicht das Standbein meiner Geschichten. :)

    Aber inhaltlich sehe ich beim Weltenbau deiner Geschichte jetzt kein Problem. Selbst wenn deine Leute seit 3000 Jahren den Himmel beobachten, wäre ein Einfluss auf Kultur und Alltagsleben faktisch nicht vorhanden. Siehe den alten Griechen oder Ägypter, die wirklich sehr viele Aufzeihnungen hatten und das wirklich professionell betrieben. Das änderte werde etwas an der Politik, Religion, Wirtschaft oder sonstigen. Das war eher ein Thema, mit dem sich ein kleiner elitärere Zirkel beschäftigte.

    Daher sehe ich hier überhaupt kein Problem. :)

  • Ich finde es manchmal schwer, dass man so viele spannende Ideen hat, die man gerne verfolgen würde, aber die zu viel Raum nehmen und die Geschichte in Tempo und Spannung runterziehen,

    Ich habe mich am Anfang auch viel mit Vulkanen beschäftigt und wollte dann alle möglichen interessanten Details in die Story bringen. Die musste ich leider nach und nach alle wieder rausstreichen, weil die einfach nie wirklich organisch in die Story gepasst haben.

    Aber bei deiner Story sehe ich bis jetzt keine Überladung mit Weltenbaudetails.

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince

  • Siehe den alten Griechen oder Ägypter, die wirklich sehr viele Aufzeihnungen hatten und das wirklich professionell betrieben. Das änderte werde etwas an der Politik, Religion, Wirtschaft oder sonstigen.

    Also, das stimmt so nicht - die aegyptische Religion hat schon einen Uebergang von Korn- und Erdgottheiten zu Himmelsgottheiten hinter sich, der Pharaoh als Inkarnation der Sonne, Thoth als der Mond, die Sterne als das Ziel der Seele - das sind schon sehr astronomische Themen. Mal abgesehen davon dass die ganze Wirtschaft von der Vorhersage der Nilflut abhing - die eben auch von den Astronomen betrieben wurde. Aegypten ohne Astronomie waere schon sehr anders gewesen...

    Bei den Griechen findet man auch aeltere mythologische Strata die mehr mit Erde und Getreide zu tun haben bevor es dann zu den Olympischen Goettern geht - auch wenn da die Verbindung zur Astronomie nicht so klar ist.