Schreiben mit Künstlicher Intelligenz

Es gibt 196 Antworten in diesem Thema, welches 12.251 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. April 2024 um 11:59) ist von Gaius.

  • Rings of Power und AI :evil:

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    Ob da etwas dran ist? Kein Ahnung, ein interessanter Gedanke ist es …

  • Ob da etwas dran ist? Kein Ahnung, ein interessanter Gedanke ist es …

    Danke für den Hinweis darauf! Es würde viel erklären. Zumindest für mich war die Qualität der ganzen Serie, bzw. der Folgen, die ich gesehen habe, so schlecht, dass ich sie nicht zuende sehen wollte. Aber ich kenne auch Leute, denen die gefallen hat. Keine Ahnung, was das heißt. Vielleicht gibt es in Zukunft mit ultra viel Marketingbudget gehypte, schlechte Serien, die jeder schaut, weil man sie halt schauen muss, um mitreden zu können. Und von Menschen geschriebene "Art-House"-Produktionen, die tatsächlich gut sind. :pardon:

    Off-Topic

    Und mit dem Hintergrundwissen, dass die Menschheit sich weiter ausbreitet, gleichzeitig aber die Ressourcen endlich sind kann es nur eine realistische Lösung geben.
    Die Verteilung von Ressourcen und deren Einsatz muss effizienter werden. Und da kommen wir Menschen an unsere Grenzen.

    Diesen Schluss kannst du so eigentlich nicht ziehen. Es gibt zig Möglickeiten, wie Ressourcenknappheit sich in Zukunft niederschlagen könnte. Wenn ich dich richtig verstehe, dann meinst du, dass zukünftig eine selbstlose KI die gerechte Verteilung von Ressourcen übernimmt (ob in 10, 20 oder 100 Jahren ist mir gerade mal egal). Damit das überhaupt möglich ist, muss eine Voraussetzung erfüllt werden: Die Menschen, die aktuell die knappen Ressourcen kontrollieren, müssten die Herrschaft der KI über die Ressourcen anerkennen. Den Satz kann man ruhig nochmal ganz langsam lesen und sich danach fragen, wie realistisch das ist. Das ist ja ne ganz andere Hausnummer als z.B. eine Vermögenssteuer für Barvermögen über 1 Million Euro. Um also diese Voraussetzung zu schaffen, braucht es also juristische und ggf. gewaltsame Schritte (Enteignungen, Verstaatlichungen & Kriege). Kriege um Ressourcen scheinen mir sehr wahrscheinlich. Ob das jetzt juristische "Kriege" sind, wie etwa im Fall von Volvic (Kampf ums Wasser) oder tatsächliche Kriege wie in Afrika (z.B. Kongo), im Irak,... ist erstmal egal, das passiert jetzt schon und vermutlich war das schon immer einer von vielen Gründen, Krieg zu führen. Mein Punkt ist: ich halte es für unwahrscheinlich, dass Menschen mit viel Macht diese freiwillig abgeben werden und daher werden auch KIs eher dafür eingesetzt, diese Macht weiterhin bei denselben Leuten zu halten. Menschen mit viel Macht haben in der Regel ja auch mehr Macht, diese zu verteidigen.

    Btw: Die Verteilung von Ressourcen global und sozial betrachtet ist etwas anderes als die Optimierung von Logistikzentren. Bei letzteren spielen soziale, ethische Kategorien keine allzugroße Rolle, da geht es primär um Effizienzsteigerungen und letztlich Gewinnmaximierung.

    Keines dieser Tools kann eine neue Situation sinnvoll beurteilen - dafuer gibt es naemlich keine Daten die das Tool analysiert haben koennte. Fuer so eine Aufgabe braeuchte man inhaltliches Verstaendnis.

    Das sehe ich ähnlich. Mich würde da auch interessieren, ob KI Computerprogramme für neue Herausforderungen schreiben kann. Ich könnte mir da beide vorstellen, dass das leichter ist (falls die Anforderungen rein logisch-mathematisch gefasst und der KI zugänglich gemacht werden können) oder viel schwieriger bis hin zu unmöglich (weil es für neue Herausforderungen logischerweise keine Rezepte gibt, auf die man zurückgreifen kann).

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Man sollte bei der KI Diskussion auch zwei Ebenen beachten, denke ich. Was wir real sehen ist eher eine "schwache KI", das heißt wir trainieren ein Programm darauf ein bestimmtes Problem zu lösen. Gesichtserkennung, autonomes Fahren, ein Kunstwerk aus vorhandenen Informationen zu erstellen oder Fische von Unrat zu unterscheiden etc. Oder ein effektives Gift erstellen.

    Die KI und das Gift – ein Weckruf für die Forschergemeinde
    40.000 potenzielle chemische Kampfstoffe, tödlicher als VX, berechnete innerhalb von nur sechs Stunden eine auf Maschinenlernen basierende Pharma-Software, die…
    www.deutsche-apotheker-zeitung.de

    Das ist bereits Realität. Dabei hat die KI kein "inhaltliches Verständnis" wie Thorsten ausgearbeitet hat. Eine starke KI hätte da andere Qualitäten.

    Kunstwerke erstellen KIs bisher mit ästhetisch interessanten Ergebnissen, aber mit Fehlern. Bei Geschichten passieren Dinge, wie im Beispiel meines vorher eingestellten Videos beschrieben. Allerdings sind das eher Programmierfehler und das hat erstmal nur am Rande mit der Rechenleistung zu tun (Man mag mich hier korrigieren).

    In der Medizin arbeitet man grade an Programmen, die zum Beispiel Tumormaterial analysieren oder Mikro-Sonden an ihr Ziel im Körper bringen. Auch Chirurgieroboter sind in der Entwicklung.

    Ich habe mich in der letzten Zeit viel mit der Struktur von Geschichten beschäftigt. Ich sehe nicht, warum man das nicht auch einem Programm beibringen kann. Die Ergebnisse wären wahrscheinlich so mittel. Aber ein Teil des Publikums ist schon heute mit mittelprächtigen Geschichten zufrieden. Auch bei Filmen ist ein nicht kleiner Teil des Publikums mit wenig zufrieden (siehe mein vorheriges Posting und das Video). Ich kann mir schon vorstellen, dass die Filmindustrie da experimentiert.

    Wir sind ja alle Autoren. Also ist es legitim die Entwicklungen weiter zu denken. Ich habe da eine Star-Trek Folge im Kopf, wo Picard das Holodeckprogramm anweist einen Krimi im 1920 Jahre Stil zu generieren. Da schien es mir recht einleuchtend, dass es zu so etwas kommen könnte.

    Ob wir als Menschheit KIs wirklich brauchen, um in der Welt zu bestehen? Eher nicht. Ich empfinde eine KI kontrollierte Welt, als eine dystopische Vorstellung.

  • Ich habe die "Ringe der Macht" bisher noch nicht gesehen, einerseits weil ich den "Herrn der Ringe" schon sehr sperrig fand, andererseits weil ich auch gar keine Streamingservices abonniert habe. Aber bei YouTube kursieren ja viele Videos, in denen die Serie besprochen wird - und das nicht unbedingt positiv.

    Manches wäre durchaus dadurch erklärbar, dass sich verschiedene Autoren nicht gut abgesprochen haben. Auch menschliche Autoren sind ja nicht zwangsläufig gut. Wer viel Zeit findet, sich Geschichten auszudenken, hat ja oft nicht so viel reale soziale Interaktionen und beschreibt die nicht unbedingt realistisch. Durch meine ersten Erfahrungen mit der KI im Zusammenhang mit der Geschichtenentwicklung sind gewisse Parallelen aber nicht abzustreiten.

    Trotzdem sind aber doch die Regisseure, Schauspieler, Maskenbildner und sonstige Beteiligte noch Menschen, sagt da niemand was zu den Drehbüchern? George Lucas war wohl auch kein so guter Drehbuchschreiber. Da haben sich die Schauspieler wegen der Dialoge zu Wort gemeldet und seine Cutterin hat viel durch den Schnitt gerettet. Zumindest in den ursprünglichen Filmen, bei den Prequels war er dann so berühmt, dass keiner mehr gewagt hat, Einspruch zu erheben.

    Durch die Entwicklung der Fotografie konnte man ja auch plötzlich viel mehr Bilder produzieren, als wenn man sie von Hand gemalt hat. Trotzdem ist ja nicht jedes Foto so gut, dass man es in einer Galerie aufhängen kann. Man wählt ja aus vielleicht hundert Schnappschüssen den besten aus und dann ändert man vielleicht noch den Beschnitt und retuschiert das Ergebnis. So kann ja auch die KI immer nur ein Werkzeug sein.

    Edit: Zwischen dem Zeitpunkt, zu dem ich die Seite aufgerufen und meinen Beitrag geschrieben habe, ist noch ein Beitrag dazwischen gekommen.

    In der Medizin arbeitet man grade an Programmen, die zum Beispiel Tumormaterial analysieren oder Mikro-Sonden an ihr Ziel im Körper bringen. Auch Chirurgieroboter sind in der Entwicklung.

    Man würde aber doch niemals einen Patienten in Vollnarkose und einen Roboter, der womöglich mit Knochensägen und ähnlich gefährlichen Instrumenten ausgestattet ist, zusammen in einen Raum sperren und hoffen, dass alles gut ausgeht. Da wird doch immer menschliches Personal dabei sein, das notfalls den Stecker ziehen oder Erste Hilfe leisten kann.

  • Mich würde da auch interessieren, ob KI Computerprogramme für neue Herausforderungen schreiben kann.

    Nicht dass ich wuesste. Ein Kollege von der Flugsimulation hat sich das angeschaut - die funktionierenden Beispiele von Code die ChatGPT produziert sind auf dem Niveau von cut'n'paste von "Hello World" Beispielprogrammen, schon komplexerer Code leidet unter den gleichen Problemen wie Texte - die Ergebnisprogramme verwenden libs oder APIs die in dem Kontext gar nicht zur Verfuegung stehen, der Code ignoriert offensichtliche Abkuerzungen, kann globalen Kontext (zum Beispiel die recht relevante Frage was in einer Flugsimulation den main loop timer setzt) nicht verstehen,...

    Der statistische Ansatz funktioniert lokal fuer 100 Zeilen oder so ganz gut fuer Dinge wo es Beispiele gibt, danach graduell nicht mehr.

    Wenn man eine KI konstruieren kann die einen Plot in einer langen Geschichte durchhaelt, dann kann die vermutlich auch ein langes Programm schreiben das tatsaechlich laeuft, wenn man (was nicht sicher ist) eine KI schreiben kann die Geschichten erfinden kann, dann kann die vermutlich auch neue Programme schreiben.

    und daher werden auch KIs eher dafür eingesetzt, diese Macht weiterhin bei denselben Leuten zu halten

    Mir kam gestern der Gedanke dass wenn Google eine real funktionierende altruistische KI schaffen wuerde - Google eine Menge von Nachteilen bei den Entscheidungen dieser KI zu befuerchten haette (die KI waere vielleicht der Meinung dass ein Weltkonzern... fair Steuern zahlen sollte).

    Allerdings sind das eher Programmierfehler und das hat erstmal nur am Rande mit der Rechenleistung zu tun (Man mag mich hier korrigieren).

    Ich hab' das Video nicht gesehen (mir Information ueber Video reinzuziehen ist ein Prozess den ich als quaelend langsam empfinde, ich kann das 10x schneller lesen) aber ich denke nicht dass Programmierfehler sehr relevant sind - der Code enthaelt ja vergleichsweise wenig explizite Instruktionen, die Magie entsteht bei der Anpassung von Milliarden von Variablen an das Trainingsmaterial - wenn die aber mal angepasst sind kann man nicht ohne weiteres sagen was eigentlich was bedeutet, das sind dann implizite Instruktiuonen, d.h. der Programmierer kann nicht einfach sagen 'um diesen Fehler zu korrigieren muss ich Variable x_1765_65_AG_2 bei der Initialisierung aendern.

    Manche Fehler sind im Trainingsmaterial oder Mangel davon (wenn ChatGPT zum Beispiel wenig Geschichten mit Drachen als Mentor gelesen hat und darueber Text produzieren soll, dann nimmt das Tool Rueckgriff auf einen menschlichen Mentor und stattet den Drachen mit dessen Eigenschaften aus) - um sowas zu korrigieren muss man mehr Material anbieten. Wenn ein Chat Tool an Trump-Texten trainiert wird es Trumps Argumentationsfehler lernen.

    Manche Fehler sind im statistischen Ansatz - um aus lokal statistisch plausiblen Textfragmenten einen kompletten Plot der zusammenhaengt zu machen braucht man gaaanz viel mehr Rechenleistung. Ebenso um impliziten Kontext (feuerspeiende Drachen haben wahrscheinlich nicht die Faehigkeit mit Feuerstein und Stahl Feuer zu machen weil sie nutzlos fuer sie ist) richtig zu bekommen.

    Und manche Fehler passieren weil die Menge an Variablen ein Problem ueber- oder unterrepraesentiert (das ist als 'overfitting' bekannt - die Idee ist hier zu sehen:

    Wir koennen ein System trainieren die Grenze zwischen blauen und roten Punkten zu sehen, aber normalerweise wollen wir ein Resultat dass der schwarzen Linie entspricht - wenn der Trainingsprozess die Daten aber ueberrepraesentiert kommt die gruene Linie raus, das System haengt sich an irrelevanten Kleinigkeiten auf.

    Keine dieser Kategorien ist so ohne weiteres zu eliminieren - man kann immer mehr trainieren, aber laeuft dann Gefahr mehr Overfitting zu bekommen (oder schlechtes Trainingsmaterial).

    Ich habe mich in der letzten Zeit viel mit der Struktur von Geschichten beschäftigt. Ich sehe nicht, warum man das nicht auch einem Programm beibringen kann.

    Kann man - aber das ist explizites Verstaendnis, das ist eine andere Art von Ansatz, das hat man frueher gemacht und ich erinnere mich noch an ein Textfragment das vor 30 Jahren oder so von so einem Code in SciAm zu lesen war - das war sehr fremdartig, lyrisch und irgendwie eerie - halt kein Versuch einen Menschen zu imitieren.

    ChatGPT kann aber mit 'Struktur' nichts anfangen, das versteht nur Dinge wie mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Wort in einem Text kommt wenn vorher ein anderes gefallen ist - und es gibt keine bekannte Moeglichkeit in so ein Tool einfach explizites Wissen draufzupacken - man kann entweder einen komplett expliziten Ansatz programmieren (was sehr begrenzt ist weil - versuch mal alles explizite Wissen in Variablen zu fassen...) oder implizit.

    Das ist vielleicht nicht klar geworden, aber so ein kuenstliches neuronales Netz das an Daten trainiert wird ist sehr verschieden von einem Programm das man am Rechner schreibt und wo man explizit festlegt was es wann und wo tut. Explizit wird das Netz nur instruiert welche Knoten welche Verbindungen haben und wann Info weitergeben - aber ohne die Gewichte der Milliarden von verbindungen ist das ganze Wertlos - den Code fuer ein solches Netz habe ich in ein paar Stunden geschrieben, aber es trainieren dass es irgendwas sinnvolles Komplexes tut wie einen Text schreiben schaffe ich mit meinem Laptop in 100 Jahren nicht.

    Da schien es mir recht einleuchtend, dass es zu so etwas kommen könnte.

    Ja, ich denke mit einer grossen Menge von Texten eines bestimmten Genres versehen ist es prinzipiell moeglich einen Text zu generieren der die durchschnittliche Qualitaet des Input-Kanons hat.

    Aber persoenlich sehe ich das mehr als eine Copyright-Befreiung der Input-Texte - die Arbeit dafuer liegt ja bei den Originalautoren.

    Der Autor einer Software die Musik nach Bach generiert meinte dazu auch recht ehrlich - das heisst nicht dass die Software so gut komponieren kann wie Bach, denn ohne Bach koennte die gar nichts, sie kann ihn nur gut nachahmen.

    Beim Star Trek Beispiel stoert der Punkt weniger als die Vorstellung dass Microsoft demnaechst ein Derivat unserer Texte fuer sich reklamiert und vermarktet weil - hat die hauseigene KI gemacht.

  • Ich bin gerade über eine Werbung zu nützlichen KI-Tools abseits von ChatGPT gestoßen und fand das ganz interessant. Von 5 vorgestellten Tools konnte ich mir zumindest bei einem eine Nützlichkeit fürs das Schreiben im weitesten Sinn vorstellen. Es geht um "Texte kürzen & Zusammenfassen (mit KI)".

    Den grundsätzlichen Nutzen eines Tools sehe ich darin, eine "zweite Meinung" zu einem Textabschnitt zu bekommen. Gerade passagen ohne viele Dialog fände ich es ganz nützlich, eine knappe Zusammenfassung zu bekommen, die vielleicht eine Einschätzung liefert, ob der beabsichtigte Schwerpunkt auch enthalten ist. Ich muss hier aber auch sagen, dass ich sehr, sehr skeptisch bin, ob ein KI-Tool das für Geschichten leisten kann.

    In der Werbung wurde TLDR This empfohlen, das man auch kostenlos ohne Registrierung ausprobieren kann. Ich hab als Test einfach mal eine Geschichte von mir genommen (Zwergenbier und Elfensang), weil ich da schon weiß, worum es geht. Das Ergebnis, das TLDR geliefert hat, war allerdings keine Zusammenfassung, sondern eine willkürlich anmutende Auswahl an Sätzen aus dem Text (vgl. Spoiler). Evtl. liegt das daran, dass ich einen deutschsprachigen Text in eine englischsprachiges Tool gefüttert habe.

    Zusammenfassung durch TLDR
    • Elfenbier und Zwergensang Drafi, seines Zeichens einer der fünfzehn Tavernenwirte der zwergischen Gemeinde der Stadt der tausend Völker, gähnte herzhaft.
    • Der Riegel quietschte, als Drafi ihn mit Schwung zurückschob.
    • Immer wieder versuchte er, das Lachen zu unterdrücken, aber stets gewann es neue Kraft und trug ihn mit sich davon.
    • Der Elf, anscheinend ein ganz hartnäckiger, wartete geduldig ab, bis sich Drafi etwas beruhigt hatte.
    • Es dauerte nicht lange, bis ein alter Zwergensang gedämpft an sein Ohr drang und die Ankunft Eduard Steinbrechers ankündigte.
    • Eduard, den alle nur Eddi nannten, war Drafis Stammgast, außerdem ein heldenhafter Krieger und in seiner Freizeit Sänger von Zwergenschlagern.

    Ich hab noch ein bisschen nach deutschsprachigen Tools gesucht und bin auf Shorty (Link) gestoßen. Auch hier kann man ohne Anmeldung mal ein bisschen experimentieren. Man kann hier u.A. auch einen Prozentwert angeben, auf den man den Text gekürzt haben möchte. Auch kann man z.B. den ersten Satz behalten, Absätze behalten oder Sätze mit Zahlen behalten.

    Neben der Zusammenfassung bzw. einem gekürzten Text bekommt man auch verschiedene Auswertungsparameter gezeigt, etwa Lesedauer, Lesbarkeit, Wortanzahl, Satzzahl (sowohl von Originaltext als auch vom gekürzten Text), bewertete Sätze, Wortanzahlen von wichtigen Begriffen und Füllwörtern (die dann teilweise gestrichen werden).

    Auf 50 % gekürzte Version

    Es war früh am Morgen und ein nicht enden wollendes Geklopfe an seiner Haustür hatten ihn dazu bewogen, aufzustehen und nachzusehen, wer ihn um diese Tageszeit störte. Schnell setzte er ein besonders griesgrämiges Gesicht auf, dann riss er die Tür auf. Vor ihm stand ein Elf. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, lächelte ihn dieser Fatzke auch noch offen an. „Schön, dass Ihr die Gunst der Stunde erkannt und mir geöffnet habt.“ Er machte eine Kunstpause, die Drafi fast dazu brachte, sich zu übergeben. Doch in zwergischer Zähigkeit hielt er dem Drang noch stand. Goldene Farbe,...“ Drafi konnte nicht mehr an sich halten und begann schallend zu lachen. Es dauerte ein wenig, bis Drafi sich wieder beruhigt hatte. „Es ist das erste Bier aus der elfischen Brauerei...“ Prustend und sich den Bauch haltend brach Drafi wieder in Lachen aus. Immer wieder versuchte er, das Lachen zu unterdrücken, aber stets gewann es neue Kraft und trug ihn mit sich davon. Dann streckte er ihm die Flasche hin und sagte mit wesentlich rauerer Stimme nur: „Trinkt.“ Nur mit Mühe gelang es Drafi, bei dem Gedanken an von Elfen gebrautes Bier nicht wieder zu lachen. Wenn das Bier so dünn schmeckte, wie diese blubbernden Schaumweinmischgetränke, die die Elfen sonst so arrogant schlürften, dann müsste er sowieso gleich die ganze Flasche trinken, um überhaupt etwas Geschmack auf seine Zunge zu bekommen. Für einen kurzen Augenblick behielt er das Bier im Mund, dann schluckte er es hinunter. Im Abgang entfaltete sich ein dunkles, aber blumiges Hopfenaroma auf seiner Zunge und erfüllte dann seinen ganzen Mund. Zum zweiten Mal an diesem Morgen war Drafi sprachlos. Er wusste nicht, ob er überhaupt etwas von dem Bier erwartet hatte, aber er musste sich selbst eingestehen, dass er noch nie ein so gutes Bier getrunken hatte. „Ja,“ sagte er zu dem Elfen deshalb. Er versuchte gleichgültig zu wirken, während er noch einen Schluck nahm. Aber er brannte darauf, den Rest der Flasche zu genießen. Doch die Hand des Elfen war schneller. Sie schloss sich um die Flasche und hielt Drafi mit erstaunlicher Kraft davon ab, sie an die Lippen zu setzen. Bald würde Drafi sein Wirtshaus aufsperren und seine Gäste mit einem grummeligen Nicken willkommen heißen. Und seit heute morgen war er auch der erste Zwerg, der in seinem Wirtshaus elfisches Bier anbieten musste. Damit hatte er alles verraten, wofür die Zwerge standen. Aber das Leben war auch schön. Und er mochte sein eigenes ganz besonders. Vielleicht würde es nicht so schlimm werden, versuchte er sich zu beruhigen. Als es Zeit war, schloss er die Tür auf. Es dauerte nicht lange, bis ein alter Zwergensang gedämpft an sein Ohr drang und die Ankunft Eduard Steinbrechers ankündigte. Seinen bekanntesten Hit – Marmor, Stein und Eisen bricht -, der bei allen zwergischen Handwerkern sehr beliebt war, hatte er in Drafis Gasthaus zum ersten Mal zum Besten gegeben. Grußlos wie immer verlangte er mit einem Nicken nach einem Bier. Mit zitternden Händen zapfte Drafi ihm einen Humpen vom Elfischen, wie er es im Geiste schon nannte. Schweiß sammelte sich so schnell auf Drafis Stirn, als wäre in seinem Kopf ein Feuer ausgebrochen und seine Stirn der einzige Ort, an dem man davor sicher war. Drafi hatte das Gefühl am Abgrund zu stehen. Und seine nächsten Worte würden darüber entscheiden, ob Eddi ihn über den Rand schubste oder ihm nur ein Bein stellte, damit er selbst hineinstürzte. „Was. Eddis Worte fielen langsam, schwer und so unverrückbar wie eine von Zwergen errichtete Mauer. Eddi blickte mit einem so bösen und scharfen Blick, dass man damit auch jedes noch so feine Haar spalten konnte. Doch es war zu spät. Wenn das so ist und mir nichts davon sagen wolltest, dann wird hier bald mehr zerbrechen als nur Marmor, Stein und Eisen.“ Er stellte den Humpen auf dem Tresen ab und ließ seine Fingerknöchelchen so laut knacken, dass sich Drafi fast in die Hosen machte. Vielleicht, dass er jetzt selbst Bier brauen wollte und das wäre der erste Versuch. Aber Drafi war dafür einfach zu sehr Zwerg. Sei Gesicht schmerzte, als hätten es alle Schmiede des Zwergenreiches so lange als Amboss benutzt, bis es so dünn wie ein Blatt Papier war. Erst jetzt fiel ihm auf, dass seine Ohren klingelten. So voll, dass die Gäste sogar auf der Straße standen. Dort, wo früher die lange Wand im Schankraum gewesen war, befand sich nun ein großes, mehr oder weniger rundes Loch. Es schien, als versuchte die eine Hälfte der Gäste die andere davon zu überzeugen, einen Schluck aus ihrem Bierhumpen zu nehmen. Irgendwann war ich so durstig, dass ich gedankenlos zum Bier griff und einen kräftigen Schluck nahm. Oder dass die Elfen jetzt mit dem Bierbrauen begonnen haben. Keine Schlacht der Welt konnte schlimmer sein oder verbitterter geführt werden wie diese hier in seinem Wirtshaus. Nach zwei weiteren Schlucken war der Humpen leer und Drafi dazu bereit, sein Heim gegen die Streitsüchtigen zu verteidigen. schreien wollen, aber für eine Kampfparole schien ihm das doch zu sperrig.

    Für Leute mit wenig Zeit: auf 10 % gekürzte Version

    Immer wieder versuchte er, das Lachen zu unterdrücken, aber stets gewann es neue Kraft und trug ihn mit sich davon. Wenn das Bier so dünn schmeckte, wie diese blubbernden Schaumweinmischgetränke, die die Elfen sonst so arrogant schlürften, dann müsste er sowieso gleich die ganze Flasche trinken, um überhaupt etwas Geschmack auf seine Zunge zu bekommen. Er wusste nicht, ob er überhaupt etwas von dem Bier erwartet hatte, aber er musste sich selbst eingestehen, dass er noch nie ein so gutes Bier getrunken hatte. Aber das Leben war auch schön. Schweiß sammelte sich so schnell auf Drafis Stirn, als wäre in seinem Kopf ein Feuer ausgebrochen und seine Stirn der einzige Ort, an dem man davor sicher war. Und seine nächsten Worte würden darüber entscheiden, ob Eddi ihn über den Rand schubste oder ihm nur ein Bein stellte, damit er selbst hineinstürzte. Doch es war zu spät. Wenn das so ist und mir nichts davon sagen wolltest, dann wird hier bald mehr zerbrechen als nur Marmor, Stein und Eisen.“

    Erste Einschätzung: Ich weiß nicht genau, was ich erwartet habe, bevor ich darüber nachdachte... vermutlich mehr etwas, was wie eine Zusammenfassung nach Sinn und Bedeutung aussieht (In dem Text geht es um einen Zwergenwirt, der sich gegen jede Vernunft von Klischeefantasyvölkern dazu überreden lässt, ein von Elfen gebrautes Bier in seinem Wirtshaus auszuschenken und miterleben muss, welche Konsequenzen die Mischung von Alkohol und Vorurteilen bei gewaltbereiten Kunden hat.) und nicht wie das Ergebnis von "Streiche jeden zweiten Satz".

    Gut, ich war ja am Anfang schon skeptisch. ^^ Ich kann mir schon vorstellen, dass diese Art des Zusammenfassens für Textsorten, die nach möglichst immer dem gleichen Muster gestrickt sind, gut funktioniert. Ich erinnere mich da an einen Kurs im Englisch-Studium zum Thema Textproduction. Da wurde schon klar, dass Sachtexte (Comments, News-Reports, Summaries etc.) relativ strikten Vorgaben genügen sollen, also etwa, dass jeder Absatz einen Topic-Sentence enthalten soll, der im Wesentlichen auch alleine die ganze wichtige Information in sich trägt. Weitere Sätze würden diesen Punkt nur weiter erläutern, durch Beispiele illustrieren oder zum nächsten Thema überleiten. Wenn man von so einem Aufbau ausgeht, dann wäre es für das Programm nur die Aufgabe, die Topic Sentences zu finden und schon könnte man den Text auf 1/3 oder 1/4 seiner ursprünglichen Länge kürzen, ohne das wesentliche Informationen verloren gehen. Dass das bei Fantasy-Geschichten, die völlig anders aufgebaut sein können, nicht funktioniert, ist dann auch naheliegend. Es führt aber auch zu ganz witzigen Zusammenstellungen von Sätzen (siehe 10 % Version im Spoiler, farblich markiert :D ), die auch nochmal zeigen, dass die KI hier absolut nicht versteht, wie die Bedeutungen der einzelnen Sätze eigentlich zueinander stehen.

    Insbesondere hat wörtliche Rede (oder alles was zwischen Anführungszeichen steht) einen ganz anderen Stellenwert. In einem Zeitungsartikel sind das oft Zitate, um die Aussage von Leuten zu einem Sachverhalt direkt und unverändert widerzugeben, meistens jedoch als Ergänzung zum eigentlichen Topic Sentence. D.h. die kann man prinzipiell für eine knappe Zusammenfassung einfach weglassen. Direkte Rede hat innerhalb einer Geschichte aber häufig einen viel entscheidenderen Stellenwert, z.B. zeigt sich darin eine Charakterentwicklung, vielleicht auch die Pointe der Story, ein Konflikt etc.

    Wie auch immer. Ich fand es ganz spannend, das mal auszuprobieren, bin aber vom Ergebnis doch etwas ernüchtert. Einen wirkliche Unterstützung für das Schreiben sehe ich nicht.

    Worum es wirklich geht - 1% Zusammenfassung

    Für einen kurzen Augenblick behielt er das Bier im Mund, dann schluckte er es hinunter. „Zwei „Was.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Meine Probleme liegen immer darin, den Anfang zu finden. Ab einem gewissen Punkt kommen mir dann ganz von alleine immer neue Ideen. ChatGPT harmoniert damit eigentlich ganz gut. Ich hatte aufgrund dieses Threads spaßeshalber dem Chatbot mal ein paar ganz vage Eckpunkte vorgegeben. Im weiteren Verlauf sind ein paar ganz nützliche Ideen dabei herausgekommen.

    Ich habe auch einen anderen Chatbot ergoogelt, den fand ich aber bei weitem nicht so hilfreich.

  • Ich hatte eine Weile gewartet ob vielleicht jemand den Gesichtspunkt bringt, aber nachdem das nicht der Fall zu sein scheint...

    Warum schreiben wir eigentlich Geschichten?

    Angenommen es gaebe eine KI die gute Geschichten schreiben koennte, und man wuerde sie nach einer Fantasy Geschichte fragen und sie wuerde eine ausspucken - man haette dann eine Fantasy-Geschichte.

    Wollen wir (Fantasy-Autoren in diesem Forum) das eigentlich?

    Ich meine, wenn ich eine Fantasy-Geschichte will, dann kann ich ja in einem Buchladen fuer 20 Euro eine kaufen, da brauche ich nicht 500 Stunden meiner Zeit hinhaengen um sie zu schreiben, das ist ineffizient. Auch wenn ich einen Fantasy-Film haben moechte kann ich fuer 10 Euro eine DVD kaufen, mich da hinzusetzen und einen Film zu machen ist doch eine recht teure Art den Film zu bekommen.

    Nur geht's halt darum nicht - mir geht's um den Prozess - kreativ sein, selbst etwas erschaffen, Ideen zu einer Art Realitaet werden lassen, Herausforderungen meistern,..

    Ich hatte mal eine interessante Konversation wo es um eine kommerzielle Bibliothek von Effekten fuer Filme ging, und mein Diskussionspartner argumentierte dass wir damit doch so viel bessere Bilder in unseren Film bekommen koennten als wenn ich das alles versuche selber zu machen.

    Stimmt schon - das wuerde wahrscheinlich spektakulaerer aussehen - aber es waere nicht mehr so sehr mein Film wenn die spektakulaersten Stellen von jemand anderem gemacht sind und ich keine Ahnung habe wie.

    Und mit Geschichten geht's mir auch so - ich habe Ideen fuer eine Welt oder fuer einen Plot, das gaert irgendwo im Unbewussten und will raus, ich suche nach einer Form, nach der richtigen Sprache, entwerfe und verwerfe - es ist der kreative Prozess der mir Freude macht, die Geschichte zu entdecken wenn sie nach und nach sichtbar wird, die vagen Stimmungen und Empfindungen mit denen es anfaengt in Sprache einzufangen,... Wenn der tolle mysterioese Text der Prophezeihung oder der ueberraschende Plottwist von einer KI ist, dann hoert es mehr und mehr auf meine Geschichte zu sein und wird zu einer Geschichte.

    Das hat ja alles nix damit zu tun mein Leben bequemer zu machen - Schreiben oder Filme machen sind kreative, sinnstiftende Taetigkeiten die mir Freude machen - die an einen Computer auszulagern bereichert mein Leben nicht sondern verarmt es.

    Wie geht's euch denn bei dem Gedanken euch einfach Textbausteine (Plottwists, ...) einzukaufen (oder so)?

    • Offizieller Beitrag

    da brauche ich nicht 500 Stunden meiner Zeit hinhaengen um sie zu schreiben

    Wenn ich doch nur in 500 Stunden fertig wäre :love:

    Wie geht's euch denn bei dem Gedanken euch einfach Textbausteine (Plottwists, ...) einzukaufen (oder so)?

    Hm ... fühle ich nichts bei xD Deswegen würde ich das vermutlich nicht machen. Schreiben ist für mich eine Sache des Gefühls. Dinge kommen mir und dann finde ich sie total cool und will das ausprobieren.
    Also aus Sicht des Schreibers, der SEINE Geschichte schreiben will, ändert sich mit der KI vermutlich wenig.
    Aber es gibt ja auch Schreiber die wollen einfach nur bekannt sein. Oder als ein großer Schreiber angesehen werden ODER ... einfach nur Geld damit machen ^^' Und ich glaube dahin gehen die Befürchtungen. Das eben solche das Tool benutzen und den Platz wegnehmen für die, die IHRE Geschichte ZEIGEN wollen. Weil letzten Endes, ist es ja auch das, was die meisten wollen. Man will sein Werk schon gern in die Öffentlichkeit tragen. Das Baby in die große weite Welt rauslassen :D

    Ich persönlich habe da allerdings noch keine Ängste. Dafür ist ChatGPT (noch) zu schwach. Ich halte mich selbst zumindest gut genug in der Ideenfindung um erstmal nicht von einer KI überflügelt zu werden :P Und selbst wenn, bin ich momentan noch in der tiefen Erschaffungsphase. Ich schreibe zwar nicht nur für mich, aber ich habe auch noch nicht den großen Drang, das Projekt zu veröffentlichen. Irgendwann mal, ja. Aber jetzt ist das noch zu früh.

    Und zu guter letzt kommt vielleicht auch noch der Wille, dem ganzen seinen eigenen Stempel aufzudrücken.

    Stimmt schon - das wuerde wahrscheinlich spektakulaerer aussehen - aber es waere nicht mehr so sehr mein Film wenn die spektakulaersten Stellen von jemand anderem gemacht sind und ich keine Ahnung habe wie.

    Damit meine ich zum einen sowas hier, aber auch Dinge wie Stil, oder Botschaften. Ich will nicht sagen, dass ich versuche eine Botschaft mit meinem Werk zu vermitteln, dennoch haben sich über die Zeit viele Denkmuster und Ansichten von mir dort eingeschlichen. Abwandlungen von selbst Erlebtem ... All sowas. Das war etwas, das nicht von vorhinein geplant ist, das passiert dann in den jeweiligen Kapiteln. Dadurch wird es nochmal ein Stück Teil von mir. Und das nur, weil ich es selbst geschrieben habe. Das ganze Ding kommt mir sehr vertraut vor, weil da so viel von mir JETZT SCHON drin ist. Das wäre nicht der Fall, wenn es ChatKIover9000 für mich geschrieben hätte ^^' Im Endeffekt macht sowas natürlich auch nicht eine gute Geschichte aus, wie viel da von Autor X seinem Leben drin steckt, oder nicht ...
    Es ist halt wieder eine Gefühlssache. Wie Anfangs beschrieben.
    Und bei "eingekauften" Textbausteinen, fühle ich nichts.

  • Möchte den zwei Vorrednern beipflichten und noch hinzufügen, dass dieses Argument nicht nur Autoren betrifft, sondern auch die Leser. Oder anders gesagt geht es um die Frage, ob ich als Leser einfach nur irgendeine Geschichte lesen will, ein bisschen Unterhaltung, oder ob es auch etwas tiefgründiger sein kann, ob eine Botschaft vermittelt wird. Das muss ja nicht mal eine beabsichtigte Botschaft sein, aber der Autor kommuniziert durch seine Geschichte auf eine Art mit dem Leser. Er möchte mir womöglich etwas mitteilen. Was möchte die KI mir sagen? Habe ich überhaupt Interesse etwas zu lesen, hinter dem nicht einmal ein Mensch steht sondern bloß eine Ansammlung von Daten?

  • Warum schreiben wir eigentlich Geschichten?

    Interessanter Punkt :hmm: Ich habe mir schon Geschichten ausgedacht, bevor ich überhaupt schreiben konnte. Ich habe die dann nachgespielt oder erzählt oder aufgemalt. Als ich dann lesen und schreiben gelernt habe, war es für mich irgendwie natürlich, die Geschichten in meinem Kopf auch aufzuschreiben. Jemand anderes hat eine Affinität für Melodien und seine "Geschichten" drückt er in Gesang oder Instrumenten aus. Der eine hat eine Begabung für Bilder und malt, ein anderer kann gut mit Zahlen und codet... Meiner Meinung nach, ist der kreative Schöpfungspart das wirklich interessante und unerklärbare an der Kunst - etwas triggert unsere Gedanken und Gefühle und inspiriert uns zu Ideen, denen wir durch irgendein Handwerk Gestalt verleihen.

    Kreativität kann verschiedenste Formen annehmen - Geschichten schreiben ist halt "my cup of tea" :tee:

    Angenommen es gaebe eine KI die gute Geschichten schreiben koennte, und man wuerde sie nach einer Fantasy Geschichte fragen und sie wuerde eine ausspucken - man haette dann eine Fantasy-Geschichte.


    Wollen wir (Fantasy-Autoren in diesem Forum) das eigentlich?

    Also ich sage einfach mal ganz plakativ: Natürlich nicht! Keiner möchte gerne durch eine Maschine ersetzt werden, obgleich dass der Prozess ist, den viele Branchen derzeit (und seit geraumer Zeit) durchlaufen. Ob eine KI in der Lage ist, einen menschlichen Romanschreiber zu ersetzen, wurde in diesem Thread ja schon hunderte Male hoch- und runter diskutiert. Ich denke, wir alle sind uns einig, dass es (zumindest noch) nicht so weit ist und die Zukunft in den Sternen steht.

    Das war dann auch eigentlich irgendwann mal der Ursprungspunkt, an dem die Diskussion mehr oder weniger ins Rollen gekommen ist:

    Ich, als technischer Laie war erstaunt darüber, was so ein Tool mittlerweile drauf hat (Stichwort: Glas halbvoll).

    Thorsten, in der Materie bewandert, hat eher die Mängel und Defizite der KI gesehen (Stichwort: Glas halbleer oder vielmehr zu siebenachtel leer)

    An der Stelle auch an Dich mal ein Dankeschön, ich habe durch Deine Beiträge eine Menge über das ganze IT-KI-Zeugs lernen dürfen :thumbup:

    Nur geht's halt darum nicht - mir geht's um den Prozess - kreativ sein, selbst etwas erschaffen, Ideen zu einer Art Realitaet werden lassen, Herausforderungen meistern,..

    Ja, geht mir genauso! Das ist doch das tolle, anspruchsvolle und faszinierende an der Sache. Und daran kann und wird auch eine KI nichts ändern.

    Wenn der tolle mysterioese Text der Prophezeihung oder der ueberraschende Plottwist von einer KI ist, dann hoert es mehr und mehr auf meine Geschichte zu sein und wird zu einer Geschichte.

    Hm, das kommt drauf an, würde ich sagen. Ist es etwas anderes, wenn man sich Ideen mit seinem Kritikpartner hin- und herwirft und dann auf einer guten Idee aufsattelt, die ursprünglich vielleicht nicht die eigene ist, aber die man so individuell gestaltet und durch viel Arbeit, Hirnschmalz und Herzschmerz zu etwas eigenem formt?

    Mich hat letztens eine Schreiberin auf FB angehauen, dass sie ihren Anfang so schwierig fände, ob ich nicht eine gute Idee hätte? Ich denke mir, da fragt sie ausgerechnet mich, dessen Testleser sich reihenweise das Leben nehmen :pardon: ? Aber am Ende haben wir etwas Brainstorming betrieben, was ihr vielleicht helfen kann. Selbst wenn ich ihr womöglich den Dreh- und Angelpunkt der Story geliefert habe, ist die Geschichte nicht von ihr, wenn sie sie letzten Endes "zur Welt bringt"?

    Ich denke, die Grenzen sind fließend und in diesem Punkt macht es auch keinen Unterschied, ob die Idee von einem menschlichen Kritikpartner oder von einem Algorithmus stammt, der sich ja letzten Endes auch nur aus einem Pool menschlicher Informationen bedient (wie wir ja zu Genüge gelernt haben).

    Kleine Anmerkung: Soll jetzt nicht heißen, dass ich außer zu Testzwecken ChatGPT zum Plotten verwendet habe oder verwenden würde. Da ist die KI schlicht und ergreifend (noch) nicht gut genug und ehrlich gesagt, hatte ich es (bislang) auch nicht nötig.

    Aber es gibt ja auch Schreiber die wollen einfach nur bekannt sein. Oder als ein großer Schreiber angesehen werden ODER ... einfach nur Geld damit machen ^^' Und ich glaube dahin gehen die Befürchtungen. Das eben solche das Tool benutzen und den Platz wegnehmen für die, die IHRE Geschichte ZEIGEN wollen.

    Genau, das ist dann der kommerzielle Aspekt des Schreibens und nicht der künstlerische. Das ist doch das, was uns anspricht (unterstelle ich mal) - die Kunst des Schreibens. Und entgegen landläufig verbreiteter Ansichten über einen verwässerten Kunstbegriff ist und bleibt Literatur immer noch Kunst.

    Wenn ein künstlerisch anspruchsvolles Werk kommerziell erfolgreich wird, hat der Autor den Jackpot geknackt. Ansonsten ist der ganze kommerzielle Kram doch für die Tonne, wo leider dann auch wiederum viele künstlerische Werke landen, weil sie keiner zu Gesicht bekommt.

    In diesem Spannungsfeld wird es die KI meiner Ansicht nach auch nicht einfacher haben.

    Das wäre nicht der Fall, wenn es ChatKIover9000 für mich geschrieben hätte ^^' Im Endeffekt macht sowas natürlich auch nicht eine gute Geschichte aus, wie viel da von Autor X seinem Leben drin steckt, oder nicht ...

    ChatKIover9000? Hab ich was verpasst? :rofl:

    Ansonsten schön gesagt. Um William Faulkner zu zitieren "The only thing worth writing about is the human heart in conflict with itself."

    Und bis eine Maschine es hinbekommt, die Geschichten zu schreiben, die uns Menschen im Herzen wirklich berühren, haben wir Schreiberlinge unsere (wohlverdiente) Daseinsberechtigung :)

    "Die Sonne scheint anders und wird weiter scheinen, es hilft nichts mit Steinen nach ihr zu werfen."

  • Ich denke kaum ein Autor wird sich den Spass am Geschichtenschreiben von einer KI abnehmen lassen. Allerdings benutzte ich bei meinen Sachen ein Rechtschreibprogramm und lasse mir bei Worten, die mir nicht gefallen, Synonyme vorschlagen.

    Ich habe mir auch schon überlegt eine meiner Geschichten ins Englische zu übersetzen. Ich kann zwar ganz gut Englisch, aber eine grobe Übersetzung durch ein Übersetzungsprogramm könnte hilfreich sein. Die Grenzen sind also fließend.

    Eine andere Seite ist der Buchbetrieb und die Leser. Ich habe gehört, dass die Zeitschriften in den USA grade mit KI generierten Geschichten bombardiert werden. Im Moment funktioniert die Qualitätskontrolle noch, aber wie lange. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Verlage und Drehbuchautoren in Hollywood mit KIs spielen. Werden wir uns als Leser irgendwann mit KI generierten Geschichten zufrieden geben, weil gar nichts anderes mehr angeboten wird?

  • Ich sehe da auch sehr deutlich den Unterschied zwischen der Autorenperspektive und der Nutzerperspektive. Das ist wie beim Bergsteigen: Wer Lust darauf hat, nimmt halt nicht die Seilbahn (oder höchstens für den Weg hinab, weil der viel weniger Spaß macht und mehr auf die Knie geht).

    Werden wir uns als Leser irgendwann mit KI generierten Geschichten zufrieden geben, weil gar nichts anderes mehr angeboten wird?

    Da fühle ich mich sofort an den Artikel zur Spekulation über Die Ringe der Macht erinnert. Wenn die Ergebnisse der KI so wenig überzeugend sind, wie diese Serie, dann werde zumindest ich mich nicht damit zufrieden geben. Im schlimmsten Fall wird dann das Produktionsjahr (vor oder nach 2023) zum K.O.-Kriterium fürs Filme- und Serienschauen.

    Wenn die Ergebnisse allerdings ähnlich wie Filme und Serien sind, die mir gefallen (z.B. von Quentin Tarantino, Guy Ritchie oder den Cohen-Brothers) dann hätte ich damit auch kein Problem. Also mit dem Ergebnis. Gut fände ich es vermutlich dennoch nicht, wenn alle Filmskripte (oder Bücher) von KI geschrieben würden und (Drehbuch)Autoren arbeitslos würden. Im Moment frage ich mich aber auch, ob es finanziell für eine Serie wie z.B. Ringe der Macht überhaupt ins Gewicht fällt, wenn ein Drehbuchautor da ein paar Hunderttausend Euro für ein Drehbuch bekommt :hmm: Wenn das Drehbuch so gut ist, dass die Kunden die Serie bis zum Ende schauen und gerne eine Fortsetzung hätten, dann wäre das ja auch gut investiertes Geld. Sogar besser investiert als wenn das Fell eines Direwolfs animiert wird (da bilde ich mir mal ein gelesen zu haben, dass die Direwolfs in GoT später deshalb verschwunden sind, weil das so unglaublich teuer zu produzieren war).

    Zweiter Punkt ist natürlich auch der Anspruch, den man hat. Wenn ich beim Kochen nebenbei eine Serie oder einen Film anschaue, höre ich eh nur halb hin und sehe fast nix. Da muss das auch nicht besonders gut sein. Wenn ich allerdings gezielt einen Filmeabend mit einem guten Film machen möchte, dann muss da an irgendeiner Stelle halt auch Arbeit seitens der Filmemacher investiert werden, die den Film zu einem guten Film macht. Das kann im Drehbuch sein, das kann bei visuellen Effekten sein, das kann bei der Komposition und Auswahl der Musik sein, das können Dialoge sein, die die Schauspieler so rüberbringen, dass ich das genießen kann... die schauspielerische Leistung natürlich auch ^^

    Abschließend denke ich, dass es immer genügend Leute geben wird, die gerne Filme machen und dabei auf die Arbeit von KI weitestgehend verzichten wollen. Und ich hoffe, dass es auch ein genügend großes Publikum gibt, die das zu schätzen wissen und unterstützen. Es könnte natürlich sehr gut sein, dass sie der Schwerpunkt bei Streamingdiensten, im Fernsehen und im Kino verschiebt und "menschengemachte Filme" eine Randposition einnehmen, so wie Kurzfilme heute, die - meinem Empfinden nach - vor allem auf Kurzfilmtagen gezeigt werden.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Wenn die Ergebnisse allerdings ähnlich wie Filme und Serien sind, die mir gefallen (z.B. von Quentin Tarantino, Guy Ritchie oder den Cohen-Brothers) dann hätte ich damit auch kein Problem.

    Das ist ja der Punkt, in dem KI schon jetzt einigermaßen gut ist (abkupfern von dem, was andere Leute sich ausgedacht haben) und wo sie auch noch besser werden wird. Wenn das Zeug dann billig einzukaufen geht, oder vielleicht eine einmalige Lizenz ausreicht um es grenzenlos zu nutzen, wird es garantiert von Verlagen wie wild genutzt. Ist doch super, dann müssen die keine Tantiemen mehr zahlen, sich nicht mehr mit Autoren rumzanken und der Rubel rollt ohne Verlust in die eigene Tasche. Da sehe ich schon eine ernsthafte Bedrohung für uns.

    Ich meine, es gibt ja sogar Autoren, die ganze Bücher von anderen Autoren abschreiben, nur die Namen ändern und das dann als eigene verkaufen (habe solche Fälle im Netz verfolgt), nur um damit zu verdienen. Sowas kapiere ich gar nicht! Solche Leute sind jedenfalls für mich keine "Autoren", sondern Buchhacker!

    Da hilft wohl nur, zu hoffen, dass es vielleicht noch ein paar Freaks da draußen gibt und auch weiter geben wird, die auch mal was anderes lesen wollen als Geschichten von der Stange.

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Ich sehe da auch sehr deutlich den Unterschied zwischen der Autorenperspektive und der Nutzerperspektive.

    Ja, mich hatte irgendwie verwundert dass in diesem Forum die Autorenperspektive - die Freude an der Sache an sich - bei der Diskussion wenig zu lesen war.

    Allgemeiner geht es vielleicht darum - was fuer eine Gesellschaft wollen wir denn in der Zukunft?

    Geht's darum Kram zu haben - oder spielt mehr eine Rolle? Reicht es einen Text zu haben - oder muss der Text einen Autor haben dessen Erfahrungen ihn praegen?

    Ich musste ueber diese Frage nachdenken als ich einen Erfahrungsbericht eines Enthusiasten gelesen hatte der ChatGPT Geburtstagsgruesse an seine Freunde, Einladungen, Behoerdenverkehr etc. schreiben laesst.

    Angenommen in einer fiktiven Zukunft schreibt mir die persoenliche Assistenz-KI meines Kumpels zu meinem Geburtstag einen netten Gruss. Bedeutet mir das was? Und wenn nicht - lasse ich meine Assistenz-KI den dann lesen und lese nur in der Tagesinfo dass mein Freund mir zum Geburtstag was geschickt hat? Zaehlt der Text an sich - oder spielt es eine Rolle ob mein Kumpel sich selber Zeit genommen hat was zu verfassen?

    Die gleichen Worte bedeuten meines Erachtens eben nicht das gleiche wenn mein Kumpel oder wenn sein digitaler Assistent sie verfasst hat.

    Aus einer anderen Richtung kommend - ich denke die Texte die ein Leser will sind nicht die die er braucht. Personalisierung nach Auswertung von einer Million 'gefaellt mir' fuehrt nicht dazu dass Menschen mit neuen Ideen konfrontiert werden die herausfordern und die sie tatsaechlich weiterbringen, die ihnen helfen ein bewussteres und besseres Leben zu fuehren - dazu braucht es Dinge die vielleicht zu Anfang so gar nicht gefallen - aber dann zu Arbeiten anfangen, reiben, an denen man sich abarbeiten kann.

    Und KI kann das nicht - weil die wenigsten Menschen schon wissen was sie eigentlich wollen - i.e. was sie zu zufriedenen Menschen machen wuerde wenn sie es haetten (es waere natuerlich fatal fuer jede Form von Werbung wenn Menschen wussten was sie eigentlich wollen - und noch schlimmer, der Konsument zufrieden waere - denn dann wuerde er das konsumieren aufhoeren, was er ja oft primaer tut in der Hoffnung dadurch irgendwie der Zufriedenheit naeher zu kommen die ihm die Werbung vor die Nase haelt...)

    Ich denke dass aus diesem Grund KI Texte die auf Likes optimiert waeren ueber kurz oder lang ein Unbehagen hervorrufen wuerden - eine Sehnsucht nach etwas anderem.

    Ob und wie viele der Leser realisieren wuerden was sie tatsaechlich brauchen steht auf einem anderen Blatt - aber sowas liegt an uns anderen nahe zu bringen, wir schreiben Geschichten :)

    • Offizieller Beitrag

    Das ist ja der Punkt, in dem KI schon jetzt einigermaßen gut ist (abkupfern von dem, was andere Leute sich ausgedacht haben) und wo sie auch noch besser werden wird.

    Also ich sehe da "einigermaßen gut" schon als sehr übertrieben an ^^'
    Die Dialoge von ChatGPT sind Lichtjahre von denen eines Tarantino entfernt.

    Ich verstehe das Szenario, welches du beschreibst. Nur diesen Punkt sehe ich anders. Die KI die wir jetzt vorgesetzt bekommen haben ist faszinierend. Ohne Frage. Aber sie steckt auch noch in den Kinderschuhen. Ich habe mich viel mit ChatGPT beschäftigt und sie ist in dem was sie tut noch nicht gut. Ich bin nicht begeistert von ihren Ergebnissen. Ich bin begeistert davon, dass es überhaupt eine KI gibt, die SINNVOLLE Beiträge dahingehend hinbekommt. Nur heißt Sinnvoll nicht gut und selbst den SINN verliert ChatGPT schon nach wenigen aufeinanderfolgenden Anfragen.

    Ich bin mir sicher, dass das ganze noch besser werden wird. Aber von "einigermaßen gut" im Sinne von Qualität, kann ich hier nicht sprechen. Im Sinne von "Sie bekommt was hin" ... joa. Es kommen Ergebnisse raus xD

  • Wenn man malt, kann man sich seine Rahmen selbst zusammenzimmern, diese mit Leinwand bespannen und grundieren oder das Ganze fertig kaufen. Ich würde einen KI-generierten Text immer als Grundgerüst betrachten, das man noch mit mindestens fünf Schichten Farbe überziehen muss. Da ist es dann eigentlich egal, wer dieses Grundgerüst hergestellt hat. Unbehandelte Leinwände, die vielleicht sogar noch immer in Folie eingeschweißt sind, sind deshalb natürlich keine Kustwerke, außer vielleicht im Rahmen irgendeiner Installation.

    Wenn das Zeug dann billig einzukaufen geht, oder vielleicht eine einmalige Lizenz ausreicht um es grenzenlos zu nutzen, wird es garantiert von Verlagen wie wild genutzt.

    Verlage schwimmen ja eigentlich nicht unbedingt im Geld. Vielleicht könnten KI-generierte Texte, die auf den Publikumsgeschmack zugeschnitten sind, eines Tages auch dazu dienen, die nischigeren Werke menschlicher Autoren quer zu subventionieren.

  • Da ich mich beruflich sehr oft mit IT-Dingen beschäftige, ist meine Meinung kritisch:
    Auf absehbarer Zeit (Jahrzehnte) wird die KI nicht in der Lage sein, eigene Texte konkurenzfähig zu menschlichen Texten zu veröffentlichen. Nicht mit der derzeit verwendeten Technik.

    Wie lange gibt es schon Übersetzungssoftware? Hat es professionelle Übersetzer in Massen arbeitslos gemacht? Nein.
    Wenn es nur darum geht, eine kurze Mail zu übersetzen, dann geht Deepl & Co. Aber für lange Texte werden die Profis beauftragt.

    Und wieso soll es bei Textgeneratoren anders sein? Die jetzige Technik ist eine Spielerei, aber nicht zukunfstorientiert. Ich nehme einfach nur Thorstens hervorragender Kommentar am Anfang des Thread als Basis, als er die KI-Geschichte bewertet.

    Ein Drache, der einen Mädchen beibringt wie man Feuer macht, mit Pfeil und Bogen schießt,...der spontane Massenmord...und sich am Ende in ein Dorf schleicht um alle abzuschlachten.

    Die Fehler, die dort gemacht wurden, wird eine KI nicht erkennen können, die nur auf Datenbankebene existiert und via Usereingaben sich verbessert. Keine Usereingabe wird ihm beibringen können, was ein Drache ist. Keine Usereingabe wird die hartcodierte Rahmenhandlung ändern.

    Es wäre eine Theorie, dass die KI es hinbekäme, wenn sie zu jeden Begriff eine eigene Subtext-Datenbank hätte, die sie freimütig ändern kann, aber das würde dann den Speicherplatz zum Explodieren bringen. Und die Rechenleistung erst recht. Sofern man natürlich das Problem der unproduktiven Eingaben in den Griff bekäme. Wenn viele Leute eine KI mit Blödsinn füttern, wird sie das "glauben".

  • Wenn das Zeug dann billig einzukaufen geht, oder vielleicht eine einmalige Lizenz ausreicht um es grenzenlos zu nutzen, wird es garantiert von Verlagen wie wild genutzt.

    Verlage schwimmen ja eigentlich nicht unbedingt im Geld. Vielleicht könnten KI-generierte Texte, die auf den Publikumsgeschmack zugeschnitten sind, eines Tages auch dazu dienen, die nischigeren Werke menschlicher Autoren quer zu subventionieren.

    Es wäre nicht überraschend und durchaus vorstellbar, wenn schon z.B. Groschenromane vom "Fließband laufen".

  • Wenn man malt, kann man sich seine Rahmen selbst zusammenzimmern, diese mit Leinwand bespannen und grundieren oder das Ganze fertig kaufen. Ich würde einen KI-generierten Text immer als Grundgerüst betrachten, das man noch mit mindestens fünf Schichten Farbe überziehen muss. Da ist es dann eigentlich egal, wer dieses Grundgerüst hergestellt hat. Unbehandelte Leinwände, die vielleicht sogar noch immer in Folie eingeschweißt sind, sind deshalb natürlich keine Kustwerke, außer vielleicht im Rahmen irgendeiner Installation.

    Das sehe ich eher nicht so.

    Den Rahmen zimmern oder mit Leinwand bespannen sind qualitativ andere Taetigkeiten als Malen. Genauso ist Papier schoepfen oder einen Computer zusammenbauen was qualitativ anderes als Schreiben.

    Einen existierenden Text weiterzuspinnen und zu fuellen ist das Aequivalent von eine existierende Skizze auszumalen - und das ist - anders als eine Leinwand zu kaufen oder Papier herzustellen - schon Copyright-rechtlich relevant.