Was lest ihr gerade? (Fantasy)

Es gibt 1.054 Antworten in diesem Thema, welches 227.871 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. April 2025 um 07:10) ist von Asni.

  • falls jemand wirklich gute Romantasy kennt, ich bin interessiert.

    Was genau stellst du dir denn unter guter Romantasy vor? Ich hab da einiges gelesen und festgestellt, dass die Geschmäcker sich da sehr unterscheiden (wie du ja selbst schon bei Fourth Wing festgestellt hast). Manches finde ich unterhaltsam, anderes total trashig und manches ist zwar Romantasy, aber überzeugt mich vorwiegend, weil der Plot und das Worldbuilding interessant sind oder die Charaktere für sich selbst und die Lovestory ein netter Nebenplot...

    Ich will es mal versuchen. Hab letztens Yumi and The Nightmare Painter von Brandon Sanderson gelesen und fand es wundervoll.

    Dann natürlich The Night Circus von Erin Morgenstern und ich fand Emily Wilde's Encyclopaedia of Faeries von Feather Fawcett auch sehr gut.


    Da ich zwar auch gerne lesen aber vor allem visuelle Medien bevorzuge:

    Fast alle Filme von Makoto Shinkai

    No. 6

    Revolutionary Girl Utena

    Romeo x Juliet (sehr lose Fantasy-Anime-Adaption)

    Spice and Wolf

    Und meine Kindheit und Jugend hat Inuyasha geprägt. :D


    Man muss aber ehrlich sagen, dass niemand hier, der sich über Fourth Wing beschwert, die Zielgruppe dafür ist. Hab festgestellt, wenn man bloß Romanzen in Fantasy mag, es nicht ausreicht um den Großteil an Romantasy zu mögen.

  • Spice and Wolf

    Ohja, wenn du die aktuelle Adaption auf Crunchyroll meinst, die habe ich auch sehr gerne gesehen. Holo und Lawrence mag ich sehr dafür, dass sie Dinge über sich selbst lernen und das ihre Beziehung dann beeinflusst: Wollen sie noch weitermachen? Und da ihre Reise potentiell ein Ende haben wird, ist theoretisch (nicht, dass ich ernsthaft damit rechne) ihre Bekanntschaft nur eine auf Zeit. Das hat so eine einfühlsame Spannung, sehr sanft irgendwie. Ich mag das.

    Und meine Kindheit und Jugend hat Inuyasha geprägt. :D

    Das will ich irgendwann nochmal im Ganzen sehen oder lesen. Bin gespannt wie das 1) gealtert ist und 2) eigentlich endet. :hmm:

    Man muss aber ehrlich sagen, dass niemand hier, der sich über Fourth Wing beschwert, die Zielgruppe dafür ist. Hab festgestellt, wenn man bloß Romanzen in Fantasy mag, es nicht ausreicht um den Großteil an Romantasy zu mögen.

    Aber warum das? Fourth Wing ist mMn einfach kein gutes Buch, aber das heißt für mich jetzt noch nicht, dass die anderen Bücher das auch sein müssen. :hmm: Wobei ich es in Ordnung finde, wenn ich den Großteil nicht mögen würde, solange ich vor allem von dem Teil lesen kann, der mir dann tatsächlich gefällt. :) Oder, um Sutgeons Gesetz zu zitieren: 90 Prozent von allem ist Mist. Mir geht's darum, die 10% zu erwischen.

    Häupter auf meine Asche!

  • Spice and Wolf

    Ohja, wenn du die aktuelle Adaption auf Crunchyroll meinst, die habe ich auch sehr gerne gesehen. Holo und Lawrence mag ich sehr dafür, dass sie Dinge über sich selbst lernen und das ihre Beziehung dann beeinflusst: Wollen sie noch weitermachen? Und da ihre Reise potentiell ein Ende haben wird, ist theoretisch (nicht, dass ich ernsthaft damit rechne) ihre Bekanntschaft nur eine auf Zeit. Das hat so eine einfühlsame Spannung, sehr sanft irgendwie. Ich mag das.

    Hatte schon damals das Original gesehen, das leider nicht fortgeführt wurde, und nun das Remake. So stell ich mir Fantasy Romance eigentlich vor, und es war sehr angenehm erwachsene Charaktere zu sehen, die beide einsam sind und beieinander Gemeinschaft suchen, aber das erhält man selten.

    Was auch nett war, dass Holos untergründige Eifersucht von der Story her als Flaw angesehen wird.


    Und meine Kindheit und Jugend hat Inuyasha geprägt. :D

    Das will ich irgendwann nochmal im Ganzen sehen oder lesen. Bin gespannt wie das 1) gealtert ist und 2) eigentlich endet. :hmm:

    Da ich es gerewatched habe: es ist... mittelmäßig gut gealtert. Vor allem die Groping-Jokes von Miroku bräuchte ich echt nicht und der einzige schwule Charakter ist ein furchtbares Klischee. Fand ich beides etwas cringe.

    Insgesamt mag ich es aber aufgrund von Setting und den meisten Charakteren immer noch sehr gerne. Ich bin aber auch nostalgisch verblendet. Wenn man mich fragt welche meine Lieblingsanime sind, ist einer davon immer noch Inuyasha. ^^


    Man muss aber ehrlich sagen, dass niemand hier, der sich über Fourth Wing beschwert, die Zielgruppe dafür ist. Hab festgestellt, wenn man bloß Romanzen in Fantasy mag, es nicht ausreicht um den Großteil an Romantasy zu mögen.

    Aber warum das? Fourth Wing ist mMn einfach kein gutes Buch, aber das heißt für mich jetzt noch nicht, dass die anderen Bücher das auch sein müssen. :hmm: Wobei ich es in Ordnung finde, wenn ich den Großteil nicht mögen würde, solange ich vor allem von dem Teil lesen kann, der mir dann tatsächlich gefällt. :) Oder, um Sutgeons Gesetz zu zitieren: 90 Prozent von allem ist Mist. Mir geht's darum, die 10% zu erwischen.

    Ja, stimmt schon, aber Romantasy ist sehr spezifisch / formular und als Hauptzielgruppe für heterosexuelle junge Mädels und Frauen geschrieben. Es soll halt vor allem drauf abzielen, dass der Love Interest hot ist, nicht dass er seine eigene Person ist.

    Ich hab erlebt, dass die Leserinnen von Romanzen und Romantasy sehr konkrete Vorstellungen davon welcher Storybeat in welcher Abfolge zu passieren und wie der Love Interest zu sein hat. Ich weiß daher auch nicht, ob meine Beispiele tatsächliche Romantasy sind.


    Hab mich mal mit einer Romanzenleserin unterhalten und sie meinte, weder dürfe es ein Paar geben, das von Beginn an zusammen ist, noch dürfe dieses etwa ohne Spektakel zusammenkommen. Sie müssten getrennt werden, bevor sie schlussendlich zusammenkommen dürfen. Und sie hasst es, wenn es sich der Love Interest und sein Leben nicht alleine um die Protagonistin dreht. Das sei mit das Wichtigste an einer Romanze, dass sich sein Leben um sie dreht. Viele Leserinnen achten extrem stark drauf, dass gewisse Tropes eben vorhanden sind.

    Deshalb ist in quasi jedem Buch derselbe mindest 1.80 große, dunkelhaarige, gut gebaute (und äh bestückte xD), mysteriöse und nicht selten krankhaft eifersüchtlge Kerl.

    Ich denke zwar, dass so "typische Frauengenres" oftmals schon schlecht genug wegkommen, aber ich finde es schade, wenn man nicht außerhalb von gewissen Tropes und Storybeats mal was wagt.


    Und ich will nicht sagen, dass man diesen Charaktertyp nicht gut schreiben kann, ähm... vielleicht minus der krankhaften Eifersucht.

    Ich schau gerade die zweite Staffel von Vox Machina und der etwas verschlossene Halbelfen-Rogue in schwarzer Kleidung,

    Spoiler anzeigen

    dessen Matrone die Rabengöttin ist,

    hat es mir sehr angetan. xD er ist eben seine eigene, vollwertige Person... und er stellt seine Zwillingsschwester über alles andere. Außerdem ist er bisexuell. :D

    Viele Romantasy Bücher würden es nicht zulassen, dass jemand, selbst wenn er oberflächlich diesem Stereotyp entspricht, irgendjemanden in seinem Leben als wichtiger ansieht, als die Protagonistin einer Romanze. Oder random mit Männern flirtet. Das empfindet die Protagonistin, und damit die Leserin, als bedrohlich.

    Der männliche Protagonist von Romantasy hat gar keine Möglichkeit sich als Person zu entfalten, und andere in seinem Leben zu haben, die er über die Protagonistin stellen könnte. Vor allem keine anderen Frauen. Hab nach paar solchen Büchern festgestellt, dass diese Männer so gut wie keine eigenem Freunde oä. haben und dies auch nicht als Raum für Charakterentwicklung gesehen wird.

    Violet und Xaden haben zwar etwas bessere Gründe um als Enemies zu beginnen, aber ich hatte bis ich es etwa bei der Hälfte gedropped habe, nicht den Eindruck, dass sie sich dafür interessiert wer er ist. Es ist wichtiger, dass er attraktiv und an ihr interessiert ist. Vielleicht lag es auch daran wie häufig, und auf welch pubertäre Weise, sie immer wieder betont, dass er hot ist lol.

    Denselben Eindruck hatte ich in anderen Büchern auch.


    Ich glaube, man wird bei Fantasy, die einen wichtigen Romance-Subplot haben, fündiger, wenn man etwas sucht, das von der klassischen Romance-Structure auch mal abweichen darf.

    Glaub das erste Buch, das ich über Booktok gesehen habe und bei mir tatsächlich ein Erfolg war, war die Six of Crows-Dulogie. Uch liebe das Setting und manche Charaktere, und Kaz und Inej sind ein wunderbarer Slow Burn. <3

    Zuvor war ich sehr enttäuscht von den bekannten Booktok-Büchern.

  • Hab mich mal mit einer Romanzenleserin unterhalten und sie meinte, weder dürfe es ein Paar geben, das von Beginn an zusammen ist, noch dürfe dieses etwa ohne Spektakel zusammenkommen. Sie müssten getrennt werden, bevor sie schlussendlich zusammenkommen dürfen. Und sie hasst es, wenn es sich der Love Interest und sein Leben nicht alleine um die Protagonistin dreht. Das sei mit das Wichtigste an einer Romanze, dass sich sein Leben um sie dreht. Viele Leserinnen achten extrem stark drauf, dass gewisse Tropes eben vorhanden sind.

    Ich sehe das irgendwie sehr anders. Ich glaube, es gibt viele verschiedene Modelle von Romanzen, die funktionieren können. Ich bin da jetzt kein Spezialist in dem Genre, aber ich denke es ist da wie in jedem anderen Genre, dass verschiedene Leser unterschiedliche Dinge mögen. Nicht ohne Grund werden ja auch die Nicholas Sparks Bücher so gefeiert, obwohl sie oft traurig/melancholisch enden. Sind aber trotzdem Liebesromane. Und wie sieht es mit Klassikern wie Effie Briest und Anna Karenina aus? Da geht aus im Plot auch nur um die Liebe, aber sie wird vielfältig dargestellt und die Charaktere sind komplex. Deshalb wurden/werden die Bücher aber nicht weniger gerne gelesen.
    Ich habe auch mal ein Buch gelesen, The Flat Share oder so, das war echt toll geschrieben und unterhaltsam und da war die Lovestory auch so ziemlich der einzige Plot. Aber die Charaktere haben sich bis zum Ende ne gesehen, sondern immer nur über Zettel oder kleine Gesten kommuniziert.
    Auch bei vielen YA Büchern habe ich das Gefühl, dass es im Grunde nur um die Lovestory geht und Teenager die Bücher vorwiegend deswegen lesen. Trotzdem darf ein spannender, actiongeladener Plot nicht fehlen.
    Und sollten wir nicht gerade heutzutage mehr wollen als diese stereotypischen Romanzen? Können wir nicht mehr von einem Autor verlangen, als ein simples Schema runterzurattern, dass es schon 10.000 mal gibt? Wollen wir nicht gerade heute mehr Facetten, mehr Dynamik, mehr Backstory? Ich habe schon das Gefühl, dass der Trend dahin geht. Ganz besonders, weil Romantasy so boomt. Die Leute wollen eben nicht mehr nur die einfach boy meets girl story, sondern sie wollen in eine Welt schlüpfen, wo mehr auf dem Spiel steht. Wo Charaktere mehr können müssen. Aber vielleicht ist das auch wieder nur meine Perspektive und die breite Masse will genau das, was deine Freundin da beschrieben hat. Was weiß ich schon :D

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz (Tintenherz, Cornelia Funke)

    Meine Geschichte: Staub im Mondlicht

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  • sophia_me

    Aber das sind Liebesromane, keine Romanzen per se. Zweitere setzen ein Happy End sowie ein ziemlich enges Gerüst voraus, per Genredefinition. Hab mich da an verschiedener Stelle umgehört und die meisten Leserinnen mögen dieses Formularische, weil es ihnen Sicherheit bietet. Also uhm, ich hab nur Blogartikel und co. zum Vorzeigen, und hab den Unterschied auch nicht verstanden, aber der scheint wichtig zu sein. xD

    Wenn man nicht vorhat für diese Zielgruppe zu schreiben ist es eigentlich egal, aber deshalb ist Romantasy so wie es ist.


    LittleOwlbear Wow, danke für die Erklärung, ich denke, das Hilft mir für mein Verständnis sehr weiter. Da geht mir jetzt wirklich ein Licht auf, warum Leute immer wieder betonen, dass Romantasy und Fantasy unterschiedliche Genres sind. Wenn das die Spielregeln sind, dann ist es wirklich was anderes. :hmm:

    Gern ^^ kann nur wiedergeben, was ich in Gesprächen und in, nicht sonderlich objektiven, Blogartikeln von Romance-Autorinnen und -Leserinnen erfahren habe.


    Ich finde jedenfalls, es scheint auch durch wie bei Fourth Wing, wenn ein Autor keine Passion für das Fantasy-Genre hat und Fantasy zwar als Backdrop verwendet, aber nicht wirklich Liebe fürs Genre mitbringt. Einiges davon ist quasi mehr für die Romance-Girlies, die einen Tapetenwechsel wollten. xD

  • Aber das sind Liebesromane, keine Romanzen per se. Zweitere setzen ein Happy End sowie ein ziemlich enges Gerüst voraus, per Genredefinition. Hab mich da an verschiedener Stelle umgehört und die meisten Leserinnen mögen dieses Formularische, weil es ihnen Sicherheit bietet. Also uhm, ich hab nur Blogartikel und co. zum Vorzeigen, und hab den Unterschied auch nicht verstanden, aber der scheint wichtig zu sein. xD

    Ich will das auch gar nicht abstreiten, wenn man sich heute so in den Foren und auf Sozial Media so unterhält. Aber wenn ich Romanze google, dann wird mir auf sämtlichen Seiten angezeigt, dass das ein äquivalentes Wort für Liebesroman ist und darunter alles zählt, was ich schon aufgelistet habe und eben auch solche Bücher, wie sie die Blogger beschreiben. Das ist theoretisch alles ein Genre und da gibt es wie immer Subgenres.

    Ich verstehe den Unterschied jetzt so, wie Wikipedia das erklärt:

    Der populäre Liebesroman (auch: Liebes- und Familienroman) bezeichnet ein umfangreiches Genre der Trivialliteratur, das sich vorwiegend an das weibliche Leserpublikum wendet und in seinem Aufbau zumeist trivialen, also leicht zugänglichen Grundmustern folgt. [...] Triviale Liebesromane sind nach dieser Wortdefinition, abgeleitet von den lateinischen Wortbedeutungen, demzufolge Geschichten, welche die eigentlich hochkomplexe Psychologie des Menschen in einfachen Strukturen zu erzählen und damit leichte Zugänglichkeit herzustellen versucht. Daraus ergibt sich, dass nicht jeder Liebesroman der Trivialliteratur zugeordnet werden kann, da sich Thematiken wie Kindssterben, Missbrauch, tödliche Erkrankungen oder ähnlich komplexe Themen nicht problemlos trivialisieren lassen. Ein Beispiel einer solchen nicht-trivial erzählten Geschichte ist Shakespears Romeo und Julia, da es sich um eine Tragödie mit aus heutiger Sicht historischem Kontext handelt. Solche Art Liebesromane zählen zur Hochliteratur, die der Wortbedeutung nach nicht mehr jedem Leser zugänglich ist und höhere Verständnisvoraussetzungen benötigt, in diesem Fall entsprechende historische Kenntnisse für das volle Verständnis von Shakespears Tragödie.

    Wikipedia führt aber ebenfalls auf, dass das Wort Romace auf dem amerikanischen Markt für billig produzierte Liebesromane verwendet wird. Also kommt die Erklärung vermutlich daher.

    Und weil ich schon am googeln bin... Die von mir aufgeführten Klassiker zählen tatsächlich nicht zu den Liebesromanen, sondern als Gesellschaftsromane, weil sie auf realistische Weise die Zustände der damaligen Gesellschaft darstellen. Also komme ich zu dem Schluss, das wohl meine persönliche Meinung über die Definition eines Liebesromans nicht mit der genrellen Einteilung einhergeht. Wieder was gelernt :D

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  • Ich will mich jetzt da nicht einmischen, aber sowohl Romantasy als auch klassische Liebesromane unterscheiden sich nicht groß was den eigentlichen Aufbau der "Liebesgeschichte" geht.

    Kerl trifft auf Frau. Irgendwo im vorderen Drittel des Buches kommen sie zusammen. Lösen irgendein Problem im hinteren Drittel des Buches, zerstreiten sich und (meist der Mann) kommt dann am Ende zu ihr angekrochen, gesteht ihr seine immerwährende Liebe und Happy End.

    Bei Romantasy ist einer nur ein Werwolf, Vampir, Magier, Hexe, Drachenreiter...und gerne mal ist das oben genannte Problem dann eines von epischer Breite. Oftmals ist die "Liebesgeschichte" extrem platt (leider auch oft toxisch, falls das der Autorin auffällt, wird gerne der Trick mit dem "Seelengefährten" genommen, um es stimmig zu machen).

    In den klassischen Liebesromane findet man mehr Tiefe bei der Romanze, viel mehr Alltagsleben. Extrem selten toxische Beziehungen (aber auch schon gesehen). Leider auch oft eher flach und mit lauter Klischees.

    Bitte mich nicht falschverstehen: Das ist eher der Schnitt. Selbstverständlich gibt es viele Werke (meist die besseren) die zumindest Teile des oben genannten Muster nicht haben. Aber einen großen Unterschied zwischen den beiden Genres gibt es meiner Beobachtung nach nicht.

    EDIT: Ich meine das mit dem Aufbau/Muster von Liebensromanen oder Romantasy nicht abwertend. Bei Krimis ist ja auch der Aufbau grob wie folgt: Am Anfang des Buches das Verbrechen, in der Mitte dann irgendwann der erste handfeste Verdacht, am Ende dann die Aufklärung.

    Das ist auch völlig in Ordnung so. Eine gewisse Struktur ist nicht immer vermeidbar und auch gar nicht immer sinnvoll.

  • Ich lese momentan die Ringlande-Saga von Manfred Rehor. Ist nur als Ebook (alle 6 Bände in einem) erhältlich und umfasst mehr als 2600 Seiten. Also genau mein Ding.

    Vom Stil her typische Heldenreise mit sympathischem Prota plus bunt gemixter Buddy-Truppe. Nicht unbedingt atemberaubend, aber man kauch auch nicht in der Aufmerksamkeit nachlassen, weil einem sonst wichtige Hinweise oder Chars entgehen. Eben einfach schöne Unterhaltung. Leider habe ich ziemlich schnell gerafft (bin noch bei Band 1 "Der Elfenstein"), wer hier der Böse ist. Da hat die Zaunslatte schon mächtig heftig gewinkt. Doch das tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch.
    Ich lese vorzugsweise abends, am besten im Bett, und da kann ich herrlich in die Welt der Ringlande eintauchen. Ich rieche den verdreckten Fluss Donnarth, der sich durch die Hauptstand Dongarth zieht und alles mit seinem Gestank verpestet, ich höre den Lärm vom Markt, schreite geräuschlos über die dicken Teppiche im Fürstenpalast, höre das Flüstern der Wellen am Rumpf des Frachtschiffes, das mich flussabwärts zum Delta bringt, und sitze unter aufrichtigen und geradlinigen Männern und Frauen in den Tavernen der Stadt. Wenn ich nicht gerade attackiert werde oder mein Haus abbrennt ...
    Jo. So weit erst einmal. Ich kann hier vllt editieren, wenn ich weitergekommen bin. Aber wer gerne Abenteuer erlebt, ist in der Ringlande-Saga gut aufgehoben. Klare Empfehlung für Fantasy- und Heldenreise-Fans.

    Spoiler anzeigen

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • Ich werde demnächst ein Werk lesen, von dem der Eine oder Andere hier vielleicht schon gehört hat. Es nennt sich "Dunkles Blattwerk", eine Anthologie aus Kurzgeschichten.

    Habe ich in der Buchhandlung meiner Kleinstadt gekauft als "print on demand".

    War nach vier Werktagen auch da, geprintet und gebunden.

    Es sieht gut aus, wie ein traditionell gefertigtes Buch. Das Titelbild macht etwas her und muss sich nicht vor Werken wie "Onyx" oder "Flammengeküsst" verstecken. Die gibt es in der Buchhandlung auch, sogar auf einem Extratisch. Selbst in der Provinz erfolgreich. Von mir aus. Mein Fall ist das nicht, aber wenn die in der Stadtbibliothek auftauchen, schaue ich mal rein. Vielleicht bin ich ja der Vorurteile fette Beute.

    Das Schriftbild ist professionell. Jetzt wollen wir uns mal den Inhalt anschauen.

  • kalkwiese und @fourth Wing

    Weil leicht nicht jugendfrei


    Ein Bekannter meinte nur, dass er gefühlt über 20 Seiten gelesen hat, wie die Hauptcharaktere es parallel mit ihren Drachen treiben und danach beschlossen hat, dass er das Buch nicht unbedingt fertig lesen muss XD Es sei wie ein schlechter Film. Man guckt, obwohls Müll ist und am Ende fragt man sich, was man da eigentlich gerade gesehen hat"

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • "Beautiful Darkness" von Fabien Vehlmann. Ein Horror-Comik das extrem sparsam mit Blut ist und dafür Horror in beinahe gleichgültigen Sätzen transportiert.

    "Sie steckt fest. "

    "Wie lange schon?"

    "Sechs Tage."

    Einer der Charaktere stirbt weil er von seinen Freunden überredet wird Beerdigung zu spielen und die anderen Kinder einfach vergessen ihn wieder aus zu graben.

  • kalkwiese und @fourth Wing

    Weil leicht nicht jugendfrei


    Ein Bekannter meinte nur, dass er gefühlt über 20 Seiten gelesen hat, wie die Hauptcharaktere es parallel mit ihren Drachen treiben und danach beschlossen hat, dass er das Buch nicht unbedingt fertig lesen muss XD Es sei wie ein schlechter Film. Man guckt, obwohls Müll ist und am Ende fragt man sich, was man da eigentlich gerade gesehen hat"

    Antwort Miri

    Yo, was tatsächlich passiert ist, ist, dass Xadens und Violets Drachen heftig drachige Smexy Time hatten und vergessen hatten, die beiden aus ihrer Telepathie auszuschließen. Das war eines der Kapitel, bei denen ich wirklich lachen musste, weil ich das so geil over the top und merkwürdig fand. Eines der besten Kapitel mMn! :D Außerdem zeigt Xaden da viel Anstand, als er Violet zurückweist, weil ihre Lust in dem Moment nicht ihre eigene ist und er so nicht mit ihr schlafen will.

    Ich kann das Buch leider trotzdem nicht empfehlen, weil solche geilen Kapitel leider nicht aus einem Verständnis von gutem Trash heraus geschrieben wurden. Es nimmt sich leider auch oft sehr ernst und ich finde nicht, dass das dann aufgeht. ^^' Irgendwie fällt es seit Beenden immer weiter in meiner Meinung, obwohl ich zwischendrin auch Spaß dran hatte.


    So, Einmal Rupert und zurück beendet. Douglas Adams starb, bevor er den nächsten (sechsten) Band von Per Anhalter durch die Galaxis schreiben konnte, doch er hatte Notizen dafür. Und man, wäre das nötig gewesen, denn Band 5 hier ist einfach deprimierend. (Eoin Coifer, von dem man Artemis Fowl kennt, hat dann im Auftrag von Adams' Witwe Band 6 geschrieben. Aber sowas bleibt eben immer auch ein bisschen Fanfiction. Eine abschließende Bewertung von "ERuz" will ich für mich erst machen, wenn ich diesen sechsten Band beendet habe.)

    Also ... in Band 1 wird man in ein chaotisches und uninteressiertes Universum geworfen. In Band 2 geht es darum, wer hinter allem die Strippen zieht (Spoiler: niemand). In Band 3 geht es darum, dass man trotzdem nicht resignieren sollte, weil das Leben (und das Leben der anderen) es wert ist. In Band 4 geht es um die Entfremdung von der wiedergefundenen Heimat und dass auch gute Dinge willkürlich passieren können. Und dann kommt Band 5 ... Adams war wohl wirklich mies drauf, als er das geschrieben hat. Stellt euch vor, er habe versucht, ein Buch darüber zu schreiben, im chaotischen Universum Frieden oder vielleicht ein Zuhause zu finden, auch wenn das vielleicht kein richtiger Ort ist. Und dann biegt er im entscheidenden Moment in die andere Richtung ab. Das könnte man jetzt als Tragödie interpretieren. Oder man könnte es so lesen, dass Adams' grausame Seite am Ende aus reiner Willkür das Ruder in die andere Richtung reißt und den Karren direkt in die Scheiße fährt. Schließlich ist das auch exakt, wie dieses Buch begonnen hat, also schließt sich hier der Kreis.

    Tja ja, nach Band 6 weiß ich mehr. Aber den beginne ich erst in ein paar Wochen, wenn ich bei meinem Genji-Projekt ein Stückchen weiter bin.

    Häupter auf meine Asche!

  • Moment...habe ich das richtig verstanden, dass in Fourth Wing:

    - Die angeblich so schwächliche und kluge Protagonistin eigentlich dumm wie drei Meter Feldweg ist?
    - Die Prota, die ja (eigentlich) die Sympatieträgerin sein soll, überhaupt kein Skrupel kennt und wollüstiger ist als ein Rudel Teenager? Sie sogar scharf wird, als sie gerade erwürgt wird?
    - Mehrfach ihre Konkurenten vergiftet und niemand sich fragt, wieso diese schwächliche Person ihre Gegner allesamt fertigmachen kann? Obwohl es offensichtlich ist?
    - Es keinen Weltenbau gibt und das wenige, was man mitbekommt, der komplette Schwachsinn ist?
    - Das komplette Setting des Buches (Elite soll sich gegenseitig umbringen) eigentlich Schwachsinn hoch drei ist?
    - Zwanzig Seiten man Drachensex lesen kann?

    Alter...und dieses Buch war auf meiner "Zu-kaufen-Liste". Man bin ich froh, dass ich damals die Rezensionen mir vorher durchgelesen habe.
    Oder um es in den Schreibstil des Buches auszudrücken: What. The. Fuck!

  • Sie sogar scharf wird, als sie gerade erwürgt wird?

    Es passiert nachdem sie fast erwürgt wurde. Denn wie Xaden sie gerettet und alle umgebracht hat, war so verdammt heiß. :popcorn:

    Du siehst mich gerade sprachlos. =O

    Immerhin ist das Buch so verdreht, dass man darüber noch lachen kann.


    Aber jetzt mal im Ernst: Gibt es überhaupt IRGENDEINE Autorenregel, die dieses Werk nicht verletzt hat?
    Außer vielleicht, dass es ein Anfang, ein Hauptteil und einen Schluß hat?

  • Du siehst mich gerade sprachlos. =O

    Immerhin ist das Buch so verdreht, dass man darüber noch lachen kann.


    Aber jetzt mal im Ernst: Gibt es überhaupt IRGENDEINE Autorenregel, die dieses Werk nicht verletzt hat?
    Außer vielleicht, dass es ein Anfang, ein Hauptteil und einen Schluß hat?

    Der einfachste Weg, es herauszufinden, wäre, das Buch zu lesen. :P

    Ich denke, dass es den Spielregeln der Romance ganz gut nachkommt. Die beiden lernen sich im ersten Kapitel kennen, finden sich gleich heiß und kommen bis zum Ende des Buchs mit viel Wolllust und Drama zusammen. Ich denke, dass die Fans der Rest einfach nicht genug interessiert, um da die Fragen zu stellen, die in Sci-Fantasy sonst gestellt werden würden. :hmm: Und dass Violet nicht unbedingt eine sympathische Figur ist, ist auch egal, denn eigentlich geht ja um Xaddy. :D

    Viel ärgerlicher finde ich, dass diese Trends so verdammt dominant sind. Ich war neulich mal in einem Hugendubel und im ersten Moment könnte man die Fantasy vor lauter Romantasy einfach übersehen. Und selbst von den großen Namen wie Joe Abercrombie, Tad Williams oder Robin Hobb habe ich fast nichts gesehen. Sanderson war immerhin etwas vertreten und unser deutscher Kollege Walter Moers, was mich immer freut. Nur hätte ich gedacht, dass die ganzen BookTube-Lieblinge der Fantasy eben in einem Laden dieser Größe in nennenswerter Stärke vorhanden wären ... Fehlanzeige. Trends sind per Definition nervig, aber irgendwie werden sie nerviger, bilde ich mir ein.

    Häupter auf meine Asche!

  • Ich versteh halt einfach nicht, wie das Buch nicht nur Mega Erfolg haben konnte, sondern Leute es auch tatsächlich feiern drei Bände davon lesen zu können. Ich hab mich durch das erste schon so durch gequält, fand alles überzogen und unlogisch und hab mich gefragt, warum so viele Leute das empfehlen. Aber ich hätte es echt nie geschafft mich auch nur für den zweiten Band zu motivieren :D

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz (Tintenherz, Cornelia Funke)

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