Antwortbox
Heyho
wie immer herzlichen Dank euch beiden fürs Weiterlesen und die hilfreichen Vorschläge. Ich habe nochmal gebastelt an dem Abschnitt und den angepassten Text ganz am Ende der Antwortbox in einen Spoiler gestellt. Wer mag, kann es nochmal überfliegen. Ich würde mich freuen über ein Feedback, ob es so besser passt. Der Post 58 wurde angepasst.
Zuerst ein Dankeschön für dein Lob, Novize !
Zitat von NovizeWie kommt es zu Etiennes Misstrauen gegenüber dem Axiom? Hat er da gewisse Erfahrungen gemacht?
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Auch wenn die Axiome nicht oft dort unterwegs sind, könnten sie ja ihre Gründe haben und sollten doch grundsätzlich auch vertrauenswürdig sein, oder? Ich glaube da würde ich mir etwas mehr Hintergrund zur Nachvollziehbarkeit seines Misstrauens wünschen. Vielleicht fällt ihm ja noch mehr ungewöhnliches (z.B. am Verhalten der Personen) auf?
Da Thorsten etwas Ähnliches angemerkt hat, habe ich erkannt, dass ich einiges noch deutlicher hervorheben muss.
Etienne ist nicht generell misstrauisch gegenüber einem Axiom, sondern gegenüber einem Axiom, der sich dort unten aufhält. I.d.R. werden auffällige Ontas nur von Ypirs abgeholt oder abgeführt. Also einfach die Anwesenheit des Axioms macht Etienne stutzig. Ich habe aber mal noch eingefügt, dass sich die Gruppe weder auf dem Weg zum Zellentrakt noch auf dem zum Garde-Sektor befindet, damit Etiennes Misstrauen nachvollziehbar wird. Und ja, Thorsten , er sieht die vier zufällig. Das System findet nichts Auffälliges an der kleinen Gruppe und hätte Etienne sie nicht ebemerkt, wäre Coholts Plan, die Aktion so schön unauffällig durchzuziehen, aufgegangen.
Thorsten Dass der Onta sich da unten nicht unbefugt aufhält, hatte ich nicht explizit erwähnt. Liegt daran, dass er es in meinem Kopf auch nicht tut, weil die fünfte Unterebene als Produktionsebene quasi der Hauptarbeitsbereich der Ontas ist. Aber es stimmt, das habe ich so im Text noch nicht erwähnt. Also - nachbessern. Ich hab jetzt einen Reinigungs-Onta aus ihm gemacht, die ja fatkisch überall sein können.
Ich gebe zu, dass es die Geschichte spannender macht, aber es erscheint mir unglaubwürdig, das Etienne seinem Freund nicht alle verfügbaren Infos gibt, bevor er den Raum betritt. Schließlich gehen da seltsame Dinge vor und das Ganze könnte gefährlich sein.
Stimmt, da hab ich nachgebessert. Danke.
Welchen Grund hätte er gehabt sie zu verfolgen? Er soll doch eigentlich Ontas überwachen, oder?
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Ansonsten scheint es mir eher ungewöhnlich, dass er von seiner "standard work" Prozedur abweicht.
Nein. Die Überwachung ist Aufgabe des Systems.
Der diensthabend Operator (danke, Thorsten ) in der Zentrale soll auf Auffälligkeiten reagieren. Ontas zu überwachen ist nicht lückenlos möglich. Sie sind überall im Ring verteilt und das würde gleichzeitiges Beobachten aller Kameras erfordern.
Und obwohl Etienne der Chef ist, macht er nach wie vor seine Schichten. Das heißt, er muss sich um alles kümmern, was auffällig ist. Er hat also in ruhigen Zeiten durchaus Gelegenheit, auch mal einzelnen Personen via Kamera zu folgen.
Da hat Etienne viel Vertrauen in die Redlichkeit der Techniker und Sicherheits-Servicer. Denn die hätten ja genauso gut die Kamera abschalten können - es sei denn irgendein Mechanismus hindert sie aktiv daran das zu tun, solange die Kamera nicht defekt ist.
* die entscheidende Kamera ist aus - auch da wuerde ich mir vorstellen dass das System das in einer Ueberblicksgraphik zeigt, selbst wenn das Ausschalten regulaer erfolgte. Dass ein Operator erst im entscheidenden Moment erfaehrt dass er keine Kamera hat (und dass das offenbar die einzige Kamera im Raum ist, was jede Menge verdeckte Aktionen moeglich machen wuerde selbst wenn sie a waere) ist auch nicht optimal.
Auch hier bessere ich nach. Ich werde Thorstens Vorschlag von der Überblicksgrafik aufnehmen. Aber es wird keine weitere Kamera in dem Raum geben, weil es nur ein Abstellraum ist und weil das Abschalten der einen Kamera Coholts Aktion erst ermöglicht.
* Etienne verliert Zeit damit die passende Kamera fuer die Szene selbst auszuwaehlen
Stimmt. Das nehm ich raus ...
Sinnvoller waere es, das System so zu organisieren dass er nur die Chip-IDs der Beteiligten eingibt und das System sie von alleine verfolgt - dass er in einem kritischen Moment Zeit verliert um die Perspektive zu waehlen ist eine Sicherheitsluecke
... und das nehm ich rein. Ich habe etwas überlegen müssen, weil Etienne ja die Chip-ID der vier nicht kennt. Aber ich hab eine Lösung eingebaut, die erst in einem späteren Kapitel zur Sprache kommen wird. Es stimmt, alle vier tragen einen Chip. Und das System hat sie auch erfasst. Mehr verrat ich mal noch nicht.
* schliesslich deutet der ganze Plan der Folterer - die ja etwas illegales in einem Ueberwachungstrakt vorhaben - schon irgendwie drauf hin dass sie sich sicher fuehlen und dass das System nachher nicht ermoeglicht zu rekonstruieren was passiert ist - sehr vorsichtig sind sie ja nicht, aber wenn sie gar keine Konsequenzen fuerchten muessten, dann koennten sie sich die Muehe sparen die Kamera im Raum abzuschalten.
Keine Konsequenzen befürchten? Hm. Ganz so einfach ist es nicht. Und ich will nicht zu viel verraten, doch: Coholt ist "nur" Axiom, aber Etienne ist der Sicherheits-Chef.
So, ich hoffe, dass ich nichts vergessen habe.
Hier nochmal der überarbeitete Part
Die rote Mähne verschwand im Ostkorridor. Etienne wollte sich schon wieder aufrichten, als er auf einem der Bildschirme, welche die fünfte Unterebene überwachten, drei Gardisten sah. Mit raschen Schritten marschierten sie einen Korridor entlang. Das geschlossene Visier verhinderte einen Blick auf das Gesicht des Vorausgehenden, aber die silbernen Schulterstücke verrieten einen Axiom. Ihm folgten zwei Ypirs, ebenfalls mit geschlossenem Visier. Sie flankierten einen Mann, den die weißen Ärmelstreifen am grauen Overall als Reinigungs-Onta kennzeichneten.
Etienne nahm die Füße vom Tisch und setzte sich aufrecht, beugte sich vor und kniff die Lider ein wenig zusammen. Normalerweise bespitzelte er die Mitglieder der Emerald-Garde nicht, aber normalerweise hielten sich da unten auch keine Axiome auf. Und abgeführte Ontas brachte man in der Regel zum Lift und nicht weg von ihm. Der genau sollte aber eigentlich das Ziel sein, denn hier unten befanden sich weder der Zellentrakt noch der Garde-Sektor. Ein Blick auf den betreffenden Monitor verriet, dass sich in den letzten Minuten kein Onta regelwidrig verhalten hatte. Also was hatten die drei mit diesem hier vor? Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass hier etwas faul war.
Etienne drehte seinen Stuhl zum großen Monitor. Eine Handbewegung ließ das Bild der Korridorkamera dort erscheinen. Er rief den Code des Ontas auf. Er leuchtete in beruhigendem Grün und der Name sagte ihm nichts. Als Nächstes prüfte er, wo der Onta zuletzt gearbeitet hatte.
Emerald-Cantina ...
Das flaue Gefühl in seinem Magen bestärkte sich. Er gab den Code des Ontas in das Tracker-Programm ein. Die Kameras wechselten nun selbständig und zeigten die Aufnahme des Ortes, an dem er zuletzt erfasst wurde.
Misstrauisch verfolgte er ihren Weg. Wohin wurde der Onta gebracht? Etienne kannte die neun Etagen des Rings und hier unten waren lediglich Entsorgung, Lager und Verpackung untergebracht. Ein Bereich, in dem nichts Auffälliges geschah.
Vor der Tür eines der Lagerräume blieb der Axiom stehen. Er winkte die beiden Gardisten mit dem Onta zuerst hinein und folgte dann. Die Tür, die anstelle eines Scan-Feldes nur eine Klinke hatte, schloss sich hinter ihnen.
Das System schaltete zur Kamera in diesem Raum, doch es gab kein Bild. Nur Schwärze.
Etienne fluchte leise. Sein Blick zuckte zum Display, das den Status der Kameras zeigte und eigentlich nur Grün zeigen sollte. Da, ein Gelb! Fünfte Unterebene, Nordkorridor. Also war sie abgeschaltet worden. Direkt am Gerät. Ihm entschlüpfte ein neuer Fluch, als er sich erinnerte, es heute bei Schichtbeginn im Protokoll gelesen zu haben. Eine abgeschaltete Kamera war keine Seltenheit. Meist geschah dies aus Wartungs- oder Reparaturgründen. Traf das hier zu?
Er rief sich das Protokoll erneut auf den Monitor. Seine Ahnung bestätigte sich. Die Abschaltung hatte keine Begründung. Ein Defekt war es nicht, sonst würde sie rot leuchten und er hätte eine Fehler- oder Reparaturmeldung von einem Technik- oder Sicherheits-Servicer erhalten. Blieb also nur die Abschaltung durch einen Axiom, denn außer den Servicern war es nur noch diesen möglich. Aber warum hätte ein Axiom so etwas tun sollen?
Ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Er schaltete zurück auf die Korridor-Kamera und wartete. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis sich die Tür wieder öffnete. Axiom und Gardisten traten auf den Gang. Der Onta fehlte. Misstrauisch zog Etienne eine Braue hoch. Was lief da unten?
Die drei verschwanden aus dem Sichtfeld der Korridorkamera, doch Etienne ließ sie ziehen. Er wartete. Noch immer kam der Onta nicht aus dem Raum. Ein erneuter Versuch mit der Kamera darin endete wie der vorige: Das Bild blieb schwarz.
Jetzt schrillten die Alarmglocken bei Etienne. Irgendwas war hier nicht in Ordnung. Er nahm sein ComPad und piepte Ares an.
„Hab nicht lange Zeit“, kam es zurück. „Was ist los?“
„Da ist eine seltsame Sache, die du überprüfen solltest.“
„Kann das nicht ein Ypir machen?“
„Das ... wäre keine gute Idee. Ich hab da einen ganz schlimmen Verdacht, dass einer deiner ...“
„Schon gut“, unterbrach Ares ihn seufzend. „Wo muss ich hin?“
„Entsorgungsebene, nördlicher Außenkorridor, Raum dreiundzwanzig. Ich lotse dich“, gab er knapp zurück. Unruhe hatte ihn ergriffen. Noch immer hatte sich der Onta nicht gezeigt.
Während er darauf wartete, dass der Freund im Nordkorridor ankam, gingen ihm die unterschiedlichsten Fragen durch den Kopf. Vielleicht bist du einer Verschwörung auf der Spur, spekulierte eine Stimme in seinem Hirn. Unsinn, widersprach eine zweite, die haben etwas versteckt in dem Raum. Die dritte, und er wusste, dass es die Stimme der Vernunft war, machte sich die allergrößten Sorgen um den zurückgelassenen Onta.
Da war Ares!
Auf dem Bildschirm beobachtete Etienne, wie sein Freund - das ComPad in der Hand – in der untersten Ebene auftauchte und sich dem Nordkorridor zuwandte.
„Die fünfte Tür auf der rechten Seite“, wies er ihn an. „da ist ein Onta drin.“
„Was treibt der Kerl dort? Hier sind Lagerräume! Macht er ein Schläfchen? Und was ist mit der Kamera da drinnen?“ Ares hatte während der Fragen den Raum erreicht und öffnete die Tür. „Verflucht!“, hörte Etienne gleich darauf, dann einen dumpfen Laut. „Ruf ein Medi-Team! Und die sollen sich ja beeilen!“
Die Verbindung brach ab.
... (unveränderter Text)
Fünf Minuten später hörte er, wie hinter ihm die Tür aufgerissen wurde. Helles Licht vom Korridor flutete in die dunkle Sicherheitszentrale und wie immer kniff er die Lider zusammen.
„Also“, bellte Ares, „dann erzähl mal: Woher wusstest du das?“
Etienne winkte ihn näher an die Wand aus Bildschirmen. An dem größten ließ er die Aufzeichnung der Szene laufen, auf die er dank der Kamera im Nordkorridor aufmerksam geworden war.
„Der Raum hat eine Klinke und so war kein Scan nötig. Und geschlossene Visiere, wie clever! Wir wissen also nicht, wer der Axiom ist! Ich habe so eine Vermutung, aber -“
„Dwayne Coholt“, verkündete Etienne.
Überrascht starrte der Freund ihn an. „Wie hast du das rausgekriegt?“
Er winkte ab. „Ich bin der Sicherheitschef.“
„Also Dwayne“, stieß Ares verächtlich hervor, der mit zusammengezogenen Brauen auf den Schirm starrte.
...